Freiburg: Wucherpflanzen werden entfernt: Der Angelsportverein Frei... 1 von 3 http://www.badische-zeitung.de/freiburg/der-angelsportverein-freibur... 09. Dezember 2015 WUCHERPFLANZEN WERDEN ENTFERNT Der Angelsportverein Freiburg macht im Reutemattensee klar Schiff VEREINT IM VEREIN: Der Angelsportverein kümmert sich auch um den Erhalt der Gewässer und entfernt wuchernde Wasserpflanzen. Die Vereinsmitglieder rechten die gemähten Wasserpflanzen vom Boot aus zusammen. Foto: Michael Bamberger TIENGEN. Ruhig zieht der breite Rechen am Samstagmorgen seine Kreise, bis es sich lohnt, das Mähgut zur Sammelstelle zu bringen. Doch der Rechen hängt nicht an einem Traktor, sondern gehört zu einem kleinen Boot – und die vermeintliche Wiese, die da gemäht wird, ist der Reutemattensee bei Tiengen. Die drei Erntehelfer auf dem Boot sind Mitglieder des Angelsportvereins Freiburg, der dieses Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiert. - An den Sammelstellen am Ufer türmen sich Berge von glitschigem, wassertriefendem Tausendblatt, einer Wasserpflanze, die im Dorf unter der Bezeichnung "Kraut" geführt wird. Sie bedeckt jedes Jahr im Herbst nahezu vollständig die Oberfläche des Sees. Genauso regelmäßig setzen die Vereinsmitglieder an einem Wochenende ihre Freizeit ein, um die Reste der zuvor vom Garten- und Tiefbauamt abgeschnittenen Pflanzen einzusammeln. "Wenn wir das nicht machen würden, wäre die Verlandung des Sees sowie die Abnahme des Sauerstoffs nicht aufzuhalten", sagt Franz Bühler, seit zwei Jahren Vorsitzender des Angelsportvereins Freiburg. 14.12.2015 12:14 Freiburg: Wucherpflanzen werden entfernt: Der Angelsportverein Frei... 2 von 3 http://www.badische-zeitung.de/freiburg/der-angelsportverein-freibur... Der Reutemattensee gehört zu den 26 Gewässern rund um Freiburg und Umgebung, die der Verein gepachtet hat oder selbst besitzt – davon sind 17 Fließgewässer und neun Seen. Zusätzlich zur Rechenarbeit auf dem Boot gehen Männer am Ufer, vor dem kalten Wasser durch Gummihosen geschützt, mit kleineren Rechen, Heugabeln und Harken in die flache Uferzone hinein. Ein Eisvogel fliegt davon, wohl wissend, dass er hier heute nicht auf Fischzug gehen kann. "Es ist schwere Arbeit", sagt Bühler, "die Pflanzen sind mit Wasser vollgesogen." Wer in den Verein eintrete, wolle vor allem angeln, wisse aber auch, dass Einsätze wie der in Tiengen dazugehörten. Wer nicht daran teilnehmen will oder kann, zahlt eine "Arbeitsgebühr". "Ein reicher Fischbestand ist nur möglich, wenn Naturschutz und Landschaftspflege gefördert werden", erklärt der Vorsitzende. Dazu gehören ein aktiver Biotopschutz, das Einsetzen von heimischen Jungfischen, regelmäßige Messungen der Wasserqualität, Bachpatenschaften und sogenannte Bestandsbergungen. Hinter dem etwas schwerfälligen Begriff verbirgt sich eine für die Angler wichtige Aktion, wenn Fische durch Bauarbeiten oder trocken fallende Gewässer bedroht werden. "Wir holen sie mittels Elektrofischerei heraus und setzen sie in unsere transportablen Schwimmbecken. Wenn sie aus der Betäubung erwachen, schwimmen sie schon in einem sicheren Gewässer", so Bühler. So geschehen ist es etwa 1999 beim Ausbaggern des Waldsees, um Hechte, Karpfen, Schleien, Rotfedern, Döbel und Teichmuscheln zu retten. Um den Fischbestand eines Gewässers zu garantieren, setzen die Angler auch "Laichhilfen" ein. Das sind unter anderem Reisigbündel, die in der Uferzone im See versenkt werden und den Tieren Schutz und Laichplätze bieten. "Kleinfische können sich da vor Räubern wie dem Hecht in Sicherheit bringen", so Bühler. Um all diese Aufgaben zu bewältigen, hat sich im Laufe der Zeit ein stattlicher Gerätepark samt Kleinlaster angesammelt, ehrenamtlich verwaltet von Gerätewart Roland Reininger. "Wir sind inzwischen ein kleiner Landschaftsbaubetrieb", erklärt Bühler. Zum Vereinsleben gehören eine aktive Jugendarbeit sowie regelmäßige Anglertreffen, zum Beispiel am Schluchsee in der vereinseigenen Hütte. Den Junganglern wird früh beigebracht, welche Schonzeiten bestehen, ab welcher Größe eine Forelle gefangen und gegessen werden darf und dass auf der Anglerkarte die eigene Fangstatistik ordentlich vermerkt werden muss. Über mangelnden Zulauf können sich die Angler nicht beklagen: "Wir können lange nicht so viele aufnehmen, wie bei uns Mitglied werden wollen", verrät Bühler. A ng el spo rtv ere i n Fre ibur g Gegründet: 1935. Mitglieder: 550. Angebot: Fischen an den Gewässern des Vereins, etwa beim Kameradschaftsfischen, Arbeitseinsätze. Mitgliedsbeitrag: Erwachsene 150 Euro pro Jahr plus 30 Euro "Arbeitsgebühr", wenn man Pflichtarbeitsstunden nicht selbst leistet (über 60 Jahre 15 Euro); Jugendliche unter 18 Jahren 70 Euro plus 15 Euro Arbeitsgebühr, passive Mitglieder 30 Euro. Aufnahmegebühren: 200 Euro für Erwachsene und 100 Euro für Jugendliche unter 18 Jahren. Kontakt: http://www.asv-freiburg.net [email protected]. Autor: itz 14.12.2015 12:14 Freiburg: Wucherpflanzen werden entfernt: Der Angelsportverein Frei... 3 von 3 http://www.badische-zeitung.de/freiburg/der-angelsportverein-freibur... Autor: Eva Opitz 14.12.2015 12:14
© Copyright 2024 ExpyDoc