Mehrwert statt Mehrkosten

Mehrwert
statt Mehrkosten
Mehrwert
statt Mehrkosten
für Ihr Haus!
Auch fürAuch
Ihr Haus!
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Postfach 1705 . 49007 Osnabrück
An der Bornau 2 . 49090 Osnabrück
Telefon 0541|9633-0
Telefax 0541|9633-190
www.dbu.de
www.sanieren-profitieren.de
WWWSANIERENPROFITIERENDE
Inhaltsverzeichnis
4
Vorwort
5
Ein Haus mit Mehrwert
8
Energiebewusst verhalten
9
Energetisch sanieren
12
Dach und oberste Geschossdecke
14
Außenwand
18
Keller und Bodenplatte
20
Fenster
22
Heizung und Warmwasser
28
Lüftung
30
Schritt für Schritt
34
Checkliste
36
Adressen und Links
38
Notizen
39
Impressum
INHALTSVERZEICHNIS I Vorwort
Ein Haus mit Mehrwert
Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde,
Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Schmelzende Gletscher, Jahrhundertsommer und warme
Winter – die unübersehbaren
Auswirkungen des Klimawandels machen uns allen
bewusst, wie überlebenswichtig der Schutz von Natur
und Umwelt ist. Um den
Klimawandel zu bremsen, ist
ein sparsamerer und effizienterer Umgang mit Energie
notwendig.
Private Haushalte verbrauchen rund 30 Prozent der
Energie in Deutschland – und
benötigen damit mehr als
die Industrie und der Verkehr.
Vor allem bei Wohngebäuden
gibt es noch viel zu tun: Denn
drei Viertel aller Häuser und
Wohnungen in Deutschland
wurden vor 1978 und damit
vor der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet. Das Einsparpotenzial hier ist enorm:
I VORWORT
Otto Kentzler,
Präsident des Zentralverbandes des
Deutschen Handwerks (ZDH)
In bestehenden Wohngebäuden wird im Durchschnitt fast
dreimal so viel Energie für
Heizung und Warmwasseraufbereitung verbraucht wie für
Neubauten vorgeschrieben ist.
Der Energieverbrauch
lässt sich durch wirksame
Wärmeschutzmaßnahmen oft
bis zu 90 Prozent vermindern.
Wer sein Haus jetzt fit für die
Zukunft macht, senkt nicht nur
seine Energiekosten, sondern
leistet auch einen wichtigen
Beitrag zum Klimaschutz
und hilft nicht zuletzt bei der
Sicherung von Arbeitsplätzen
im heimischen Handwerk.
Die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) etabliert deshalb in Zusammenarbeit mit
dem Handwerk und weiteren
Akteuren ein neues Kommunikations- und Beratungsprogramm zur energetischen
Gebäudesanierung.
Mit dieser Kampagne
»Haus sanieren – profitieren!«
wollen wir den privaten Hausbesitzer über die beteiligten
Betriebe direkt ansprechen. Ein
fachkundiger Handwerker Ihrer
Wahl kommt dazu für einen
ersten Energie-Check kostenlos
und unverbindlich zu Ihnen
ins Haus. Er prüft den Zustand
Ihres Gebäudes und gibt
wichtige Hinweise, wo und wie
Sie Energie und Kosten sparen
können.
Zusätzlich zum EnergieCheck erhalten Sie von Ihrem
Handwerker diese informative
Broschüre. Sie hilft Ihnen bei
der weiteren Planung mit
konkreten Tipps zu Ihrer energetischen Haussanierung.
Brigitte Kramer schaut vom
Garten aus auf ihr frisch
saniertes Reihenendhaus.
Das Gebäude aus den 50er
Jahren erstrahlt im neuen
Glanz: Ihr Blick wandert vom
weißen Putz des Wärmedämmverbundsystems, über
die neuen Sprossenfenster
hoch zur Solaranlage. »Wir
fühlen uns hier jetzt noch
wohler«, betont die Mutter
von zwei Kindern. 42.000 Euro
investierte das Ehepaar, um
»Die Sanierung
hat schon Arbeit bereitet.
Aber nach drei Wochen
war alles vorbei.«
ihre Immobilie fit für die
Zukunft zu machen. »Jetzt
sieht unser Haus richtig
schick aus. Nicht zu vergleichen mit vorher«, erinnert
sich Thomas Kramer. Als
die Familie vor drei Jahren
ihr Eigenheim kaufte,
bröckelte der Putz von der
Fassade. Die Fenster stammten
aus den 70er Jahren, einige
Holzrahmen waren verrottet,
der Dachboden nicht ausgebaut. In den Wohnräumen zog
es. Die Ölheizung von 1991
bekam das Haus im Winter
zwar warm. »Allerdings haben
wir 5.000 Liter Öl im Jahr
verbrannt und dafür 3.000
Euro gezahlt«, betont der
Familienvater. Kein Wunder:
Schließlich hat sich der Ölpreis
von 1991 bis heute verdoppelt.
Kostete der Liter Öl 1991 noch
30 Cent
stieg der
Preis bis
2006 auf
60 Cent.
Energie und Kosten sparen
Dass sich das Heizen nicht nur
auf den Geldbeutel der Familie
auswirkte, sondern auch das
Klima unnötig belastete – das
störte das umweltbewusste
Ehepaar. Thomas Kramer
weiß: Privathaushalte nutzen
78 Prozent ihres Energieverbrauchs zum Heizen. Die
Warmwasserbereitung benötigt weitere elf Prozent. Ihr
Handwerker machte sie auf
Energiesparmöglichkeiten aufmerksam. Der Energie-Check
der Kampagne »Haus sanieren
– profitieren!« zeigt, welche
Gebäudeteile und -technik
sanierungsbedürftig waren.
Warmwasser
11 %
Strom für Licht etc.
11 %
Heizen 78 %
Energieverbrauch im Haushalt – rund 90 Prozent davon
machen Heizung und Warmwassererzeugung aus.
EINLEITUNG I Der kostenlose Energie-Check gab
Familie Kramer einen ersten Überblick
über den Zustand ihres Hauses.
Schritt für Schritt
Nach dem Energie-Check empfahl ihr Handwerker eine ausführliche Energieberatung, die
mit 300 Euro vom Bundesamt
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) bezuschusst
wurde. Der Energieberater
analysierte Einsparpotenziale
an der Gebäudehülle und an
der Heizung. Ȇber das Dach
können bis zu 35 Prozent
Energie verloren gehen,
über die Außenwände bis
zu 30, über die Fenster 15
und über die Kellerdecke bis
zu zehn Prozent«, betonte
ihr Energieberater. Er stellte
Maßnahmenpakete zusammen und schätzte Kosten ab.
Das Paar entschied sich für
umfangreiche Maßnahmen.
Für Brigitte Kramer ist klar:
»Was nützt es, die Heizung
zu erneuern, wenn über die
Außenwände immer noch
I EINLEITUNG
unnötig viel Energie verpufft.«
Handwerksbetriebe schickten ihnen Angebote. Parallel
sprachen sie wegen der
Finanzierung mit Banken.
»Wir wollten ein zinsgünstiges Darlehen über die bundeseigene KfW Bankengruppe«, so
Thomas Kramer. Mithilfe
des detaillierten Energiegutachtens war das kein Problem.
Das Darlehen bezahlt das Paar
jetzt mit 200 Euro im Monat
ab. »Wegen des umfangreichen Paketes bekamen wir
einen Teilschuldenerlass von
insgesamt 6.300 Euro«, erklärte Brigitte Kramer.
Maßnahmen für Mehrwert
Handwerker dämmten
das Dach von innen mit 14
Zentimetern zwischen und
fünf Zentimetern Glaswolle
unter den Sparren. Sie bauten
ein großes Giebelfenster ein.
»Durch den Ausbau gewinnen wir 45 Quadratmeter
Wohnfläche«, freut sich
Thomas Kramer. An die Fassade brachten Handwerker zwölf
Zentimeter eines Wärmedämmverbundsystems an und
bauten Holzsprossenfenster
mit Wärmeschutzverglasung
ein. »Wir dachten erst, unsere
Thermopanefenster seien noch
gut. Dabei gibt es drei Mal
besser isolierte Gläser«, erinnert sich Brigitte Kramer
schmunzelnd. Da die Familie
den Keller nicht beheizt,
klebten sie fünf Zentimeter
Dach
bis 35 %
Außenwand
bis 30 %
Fenster
bis 15 %
Keller
bis 10 %
In einem ungedämmten Haus geht viel Energie verloren.
Styropor unter die Decke.
Ein Pelletofen im Wohnzimmer sorgt zusammen mit
einer zwölf Quadratmeter
großen Solaranlage für wohlige Wärme. »Wir haben uns
auch Brennwert-Anlagen oder
Wärmepumpen angeschaut.
Da wir ursprünglich einen
Kaminofen wollten, hat uns
die Pellet-Technik überzeugt«,
meint Thomas Kramer. Drei
Tonnen Holz verbraucht die
Familie im Jahr. Kosten: 600
Euro. »Zusammen mit den
2.400 Euro Darlehensbelastung im Jahr habe ich nicht
mehr Kosten als vorher«,
rechnet er vor. Die Ölkosten
in den kommenden Jahren
würden weiter steigen. Seine
Finanzierung bliebe aber fix.
Eine Rechnung, die aufgeht.
Haus sanieren lohnt
Durch die Sanierung habe
sich das Raumklima deutlich
verbessert, meint das Ehepaar.
»Wir machen den Ofen im
Winter abends aus. Trotzdem
sinkt die Temperatur bis zum
nächsten Tag gerade mal um
ein Grad«, betont Brigitte
Kramer. Im Dachboden sei
es dank der Dämmung im
Sommer nicht mehr wärmer
als 24 Grad. Vor allem aber
freut sich die Mutter über die
optische Verschönerung und
darüber, dass die Familie aktiv
zum Klimaschutz beigetragen
hat. »Es ist ein schönes Gefühl,
Vorreiter und seinen Kindern
ein gutes Beispiel zu sein«,
erklärt Brigitte Kramer.
Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden
Die Sanierung lohnt sich für
die Familie Kramer. Detaillierte
Wirtschaftlichkeitsberechnungen erstellt Ihnen Ihr
Energieberater.
Kosten
Vorher
Nachher
Energie
3.000 €
600 €
–
2.400 €
3.000 €
3.000 €
Kredit
Summe
 Welche Dämmmateralien, Fenster
und Heizsysteme für Ihr Haus infrage
kommen, wo sich Energie- und Kosten
besonders gut einsparen lassen und
welche Kosten Sie für die einzelnen
Maßnahmen in etwa ansetzen müssen –
Antworten auf diese Fragen finden Sie in
dieser Broschüre.
EINLEITUNG I Energiebewusst verhalten
Ihr Verhalten zu ändern, ist in
der Regel die kostengünstigste
Möglichkeit, Energie zu sparen.
Hierbei sollten Sie besonders
folgende Punkte beachten:
Regelmäßiges Ablesen hilft, den
Energieverbrauch besser abzuschätzen.
Den ersten Schritt zu einem
energiebewussten Verhalten
haben Sie bereits getan: Sie
befassen sich damit, Ihr Haus
energetisch zu sanieren. Ein
weiterer Schritt ist es, sich den
Energieverbrauch bewusst
zu machen. Wie viel Energie
benötigen Sie wofür? Durch
bewusstes Verhalten und
klugen Umgang mit der vorhandenen Technik lässt sich
viel Energie einsparen.
I ENERGIEBEWUSST VERHALTEN
Lüftung
Die Fenster sollten Sie zum
Lüften nur kurz aber vollständig öffnen. Dauerhaft gekippte
Fenster führen zum Anstieg
der Heizkosten (siehe auch
Seite 28-29).
Raumtemperatur
Passen Sie die Raumlufttemperatur Ihren Bedürfnissen an.
Wenn Sie die Raumtemperatur
nur um ein Grad vermindern,
sparen Sie sechs bis acht
Prozent der Heizkosten.
Heizung
Nutzen Sie die regelungstechnischen Möglichkeiten Ihrer
Heizungsanlage. Nachts oder
bei längerer Abwesenheit wird
die Raumtemperatur automatisch abgesenkt.
Energetisch sanieren
 Achten Sie auf den elektrischen
Energieverbrauch und den Trinkwasserverbrauch: Lesen Sie die Zählerstände
regelmäßig ab. Das gibt Ihnen ein Gefühl
für energiebewusstes Verhalten.
 Lassen Sie sich die Reglungsmöglichkeiten Ihrer Heizungsanlage vom
Fachmann erläutern und einstellen.
Entweder schaltet die
Regelung den Kessel
dafür ab oder stellt die
Vorlauftemperatur an der
Anlage niedriger ein (siehe
Seite 22-27).
Fenster
Abends und nachts können Sie
Wärmeverluste von Fenstern
verringern, wenn Sie regelmäßig die Rollläden schließen
oder die Vorhänge zuziehen.
Indem Sie Ihr Haus energetisch sanieren, senken Sie
den Energieverbrauch. Damit
sparen Sie Kosten und auch
Ressourcen wie Erdöl oder Gas.
Den Energieverbrauch
Ihres Hauses können Sie mit
folgenden Faktoren beeinflussen:
Dämmung der
Gebäudehülle,
einer wirkungsvollen
Heizungstechnik und
einem energiebewussten
Nutzerverhalten.
Diese Möglichkeiten sollten
Sie nicht einzeln betrachten,
sondern immer als Gesamtheit. Eine neue Heizungsanlage kann noch mehr Energie
einsparen, wenn zusätzlich
die Außenwände gedämmt
werden. Spezielle Systeme wie
etwa Wärmepumpen benötigen sogar einen bestimmten
Dämmstandard, um wirkungsvoll arbeiten zu können.
Wenn Sie nicht alle
notwendigen Maßnahmen
auf einmal machen, sondern
Schritt für Schritt sanieren,
sollten Sie im Vorfeld ein
Gesamtkonzept für Ihr Haus
zusammenstellen. Ihr Energieberater hilft Ihnen, einen
»Modernisierungsfahrplan« zu
erstellen.
Dämmung der Gebäudehülle
Bevor Sie mit der Dämmung
Ihres Hauses beginnen, legen
Sie die Räume fest, die innerhalb der beheizten »Gebäudehülle« liegen. Dabei sollten Sie
mögliche Ausbaureserven im
Dach oder Keller berücksichtigen. Die Dämmung muss
diesen beheizten Bereich
möglichst lückenlos umschließen. Dann kann Heizenergie
aus den Wohnräumen nicht
so schnell entweichen. Aber
der Wärmeschutz ist nur eine
Funktion.
Dämmstoffe helfen auch:
die Oberflächentemperatur
der Wandinnenflächen
zu erhöhen und damit das
Raumklima zu verbessern,
oftmals die Schalldämmung
zu optimieren und
vor Überhitzung zu schüt zen.
Wärmebrücken
Wichtig ist, dass Handwerker
die Übergänge etwa von
Außenwand und Fenster
lückenlos dämmen, da sonst
Wärmebrücken entstehen.
Diese erhöhen den Heizenergieverbrauch und sind immer
die kältesten Stellen an der
Wandoberfläche. Dort kann
die Feuchtigkeit aus der Luft
kondensieren, und Wasser
sammelt sich an. Diese feuchten Stellen sind ideale Nährböden etwa für Sporen von
teils gesundheitsschädlichen
Schimmelpilzen.
Im Vergleich: Rechts sind Wärmebrücken deutlich
sichtbar. Die gedämmte Fassade (links) zeigt deutlich
weniger Wärmeverluste. Eine Schwachstelle: Die
Laibungen sind unzureichend gedämmt worden.
Insbesondere in Räumen mit
höherer Luftfeuchtigkeit wie
in Bädern ist diese Gefahr
groß. Um Wärmebrücken
beispielsweise an Rollladenkästen oder Fensterrahmen
zu vermeiden, sollten
Sanierungsmaßnahmen miteinander abgestimmt werden.
ENERGETISCH SANIEREN I Für die Dämmung gibt es eine
Vielzahl von Materialien, die
zur Verfügung stehen. Sie lassen sich in drei Gruppen unterscheiden:
anorganische oder minera lische Dämmstoffe wie
Blähton, Kalziumsilikat,
Mineralwolle, Schaumglas;
organische Dämmstoffe
wie Polystyrol und Poly urethan (PUR);
organische Dämmstoffe
aus nachwachsenden Roh stoffen wie Flachs, Hanf,
Holzfasern, Wolle und
( Zellulose
Dämmen Sie Ihr Gebäude
neu, erhöht sich automatisch auch der sommerliche
Wärmeschutz.
Welcher Dämmstoff ist der
richtige?
Wer fachgerecht für Wärmeschutz sorgen möchte, muss
den richtigen Dämmstoff für
die jeweilige Anwendung auswählen. Mehrere Materialeigenschaften sind dabei zu
beachten:
10 I ENERGETISCH SANIEREN
Wärmeleitfähigkeit
Die Wärmeleitfähigkeit
(in W/(mK)) gibt Auskunft
über den winterlichen
Wärmeschutz und zeigt an,
welche Energie durch einen
ein Meter dicken Baustoff bei
einer Temperaturdifferenz
von einem Grad Celsius hindurchgeht. Je kleiner der Wert,
desto besser ist die Dämmeigenschaft des Materials.
Gekennzeichnet wird die
Baustoffeigenschaft entweder
durch die Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) oder durch die
Wärmeleitzahl λ (Lambda).
So entspricht ein Material der
WLG 035 einem λ von 0,035
W/mK und ist damit besser als
eines der Gruppe 045 gleicher
Dicke.
Werden nicht der einzelne
Baustoff, sondern ganze
Wand-, Deckenaufbauten oder
Fenster betrachtet, sprechen
Experten vom U-Wert (früher
k-Wert). Dieser Wärmedurchgangskoeffizient setzt sich aus
der Dämmstoffdicke und den
Wärmeleitzahlen der verschiedenen Materialien zusammen.
Er ist das Maß für den Wärmestromdurchgang durch eine
ein- oder mehrlagige Materialschicht, wenn auf beiden
Seiten verschiedene Temperaturen anliegen. Für den Dämmstandard der Gebäudehülle
sind die U-Werte der Bauteile
die wichtigsten Kennzahlen.
Baustoffe im Vergleich
Die gleiche Wärmewirkung haben:
Dämmstoff 2 cm
Porenbetonstein oder
Leichthochlochziegel 6 cm
Nadelholz 6,5 cm
Strohlehm 23,5 cm
Vollklinker 40,5 cm
Beton 105 cm
Für die gleiche Dämmwirkung benötigen Baustoffe
unterschiedliche Stärken.
 Achten Sie beim Kauf von Dämmstoffen auf die Wärmeleitfähigkeit und auf
die Brandschutzklasse.
Brandverhalten
Im Falle eines Brandes zeigt
sich, ob ein Gebäude vernünftig geplant wurde. Während
einige Baustoffe dem Brand
widerstehen oder »lediglich«
mitbrennen, geht von anderen
Baustoffen eine zusätzliche
Gefahr aus: Sie entwickeln
giftige Dämpfe und Gase oder
brennen rasend schnell ab. Wie
widerstandsfähig das Material
gegen Feuer ist, beschreiben
die Brandschutzklassen.
Brandschutzklassen nach DIN 4102
A, A1, A2: nicht brennbar
B: brennbar
B1: schwer entflammbar
B2: normal entflammbar
B3: leicht entflammbar (darf nicht
verwendet werden)
Lieferform
Dämmmaterialien sind in
Bahnen, als Matten, Filz oder
als lose Schüttung erhältlich.
Welche Lieferform für Sie
geeignet ist, hängt von der
geplanten Maßnahme ab:
Wollen Sie einen Hohlraum
wie zwischen zwei Mauern
dämmen, bietet sich einblasbares, loses Material an. Rollen
sind einfach zu verlegen. Diese
können auch mehrlagig ausgelegt werden, da sie nur bis zu
einer bestimmten Dämmdicke
erhältlich sind.
Prüfzeichen
Alle Produkte müssen das
Konformitätszeichen der
Europäischen Gemeinschaft
(CE-Zeichen) oder das Übereinstimmungszeichen (Ü-Zeichen)
tragen.
Mit Prüfzeichen ausgestattete Materialien sichern
Qualitätsstandards. Ist ein
Dämmstoff ausschließlich
mit dem CE-Zeichen versehen,
müssen Sie 20 Prozent mehr
Baustoff einrechnen, um auf
die gleiche Dämmwirkung von
Materialien zu kommen, die
mit dem Ü-Zeichen ausgestattet sind.
 Besitzen Sie ein denkmalgeschütztes
Haus, können Sie sich von Ihrer kommunalen Beratungsstelle Tipps für Ihre
Sanierung geben lassen. Ansprechpartner
finden Sie auch unter
www.denkmalpflege-forum.de.
 Wer sich für ökologisches Sanieren
interessiert, findet beispielhafte Förderprojekte der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU) als Download in der
Broschüre »Ökologisch bauen« unter
www.dbu.de.
Einen »Leitfaden Ökologische Dämmstoffe«
finden Sie unter www.nabu.de.
Dämmplatten aus Mineralfaser sind für die Außendämmung gut geeignet. Der Dämmstoff sollte vollflächig
verklebt werden.
ENERGETISCH SANIEREN I 11
Dach und oberste Geschossdecke
Mit Dämmplatten lässt sich die oberste
Geschossdecke einfach isolieren.
Ihr Dach ist noch gar nicht
oder nur wenig gedämmt?
Dann sollten Sie über diesen Schritt nachdenken. Die
Dämmung des Daches ist
meist eine wirtschaftlich
lohnende Maßnahme. Denn
zurzeit gehen Ihnen hier bis zu
35 Prozent der Heizenergie verloren. Vielleicht wollten Sie Ihr
Dach sowieso neu eindecken
lassen oder Ihren Dachboden
ausbauen? Dann ist jetzt der
optimale Zeitpunkt, um auch
nach energetischen Gesichtspunkten zu sanieren.
Für die Dämmung der obersDachziegel
Konterlatte
Dachsparren
Dachlatte
ten Geschossdecke und des
Unterspannbahn
Daches können Sie unter(diffusionsoffen)
Dämmstoff
schiedliche Materialien
nutzen. Bevorzugt kommen
Luftdichtheitsschicht
und Dampfsperre
Dämmstoffmatten oder -bahVerkleidung
nen zum Einsatz. Wenn in der
K:\DBU-Projekte-Veroeff\DBU-Bildmaterial\ZUK\Projekte\Energetische Gebäudesanierung\Bilder allg\Grafiken\
Decke Hohlräume
vorhanden
Grafiken Christina
„Aufsparrendaemmung_neu.ai“
sind oder beim Dachausbau
Vollsparrendämmung
geschaffen werden, können
Dachziegel
Konterlatte
Sie auch lose Dämmstoffe
Dachlatte
einsetzen. Sparen Sie nicht an
Unterspannbahn
Material: Die Dämmung sollte
Dämmstoff
20 bis 30 Zentimeter dick sein.
Luftdichtheitsschicht
und Dampfsperre
Dabei ist mehr Material empfehlenswert.
Verkleidung
Auflattung
Wollen Sie den Dachraum
auch zukünftig nicht als WohnUntersparren-/Zwischensparrendämmung
raum nutzen, ist die Dämmung
der obersten Geschossdecke
Dachziegel
Konterlatte
die kostengünstigste Variante.
Dachlatte
Sie können beispielsweise
Dämmstoffbahnen auf dem
Nut-Feder-Schalung
Dämmstoff
Boden ausrollen. Soll der Raum
weiterhin begehbar bleiben,
Luftdichtheitsschicht
und Dampfsperre
dann muss die Dämmung
Dachsparren
druckbelastbar sein und etwa
mit einem Holzboden belegt
Aufsparrendämmung
werden. Auch die Dachbodentreppe sollte entsprechend
Die Dämmung in der Dachschräge kann
unterschiedlich aufgebaut sein.
ummantelt werden.
Die Kosten für Dämmung und Innenausbau betragen etwa 40 bis 70 € pro
Quadratmeter. Wird das Dach neu eingedeckt, dann kann das 120 bis 180 €
pro Quadratmeter kosten.
Einige Dachgeschosse werden
durch eine Abseitenwand begrenzt. Diese Mauer verläuft
senkrecht von der Schräge
zum Fußboden und trennt den
Innenraum von der Dachhaut.
Der Zwischenraum wird oft
nicht genutzt. Handwerker
müssen ihn bei der Dämmung
aber unbedingt berücksichtigen.
Auch sollten Sie darauf
achten, dass die zusätzliche
Materialschicht luftdicht abschließt. Besonders die
Anschlüsse an Mauerwerk,
Fenster oder senkrechten
Durchbrüchen wie beim
Schornstein müssen
Handwerker mit größter
Sorgfalt ausführen. Denn:
Durch undichte Stellen kann
Wasserdampf eindringen,
der an einer kalten Stelle
kondensiert. Die Wassertröpfchen durchfeuchten den
Dämmstoff. Das kann letztlich
zu Bauschäden wie Schimmel
führen.
Die Luftdichtheitsschicht
übernimmt gleichzeitig die
Funktion einer Dampfbremse
oder einer Dampfsperre. Die
Dampfbremse ist im Gegensatz zur -sperre eine Folie oder
eine Pappe, die Wasserdampf
noch kontrolliert durchlässt.
Bei Flachdächern müssen
Sie oft die Dachhaut komplett
erneuern, um zusätzlich zu
dämmen. Das ist vor allem
dann der Fall, wenn es aufgrund der Raumhöhe nicht
möglich ist, Material von innen
anzubringen. Gibt es allerdings zwischen der obersten
Geschossdecke und dem
Dach einen Hohlraum – dann
können Sie diesen auch mit
Dämmmaterial ausfüllen.
 Achten Sie darauf, dass der U-Wert
der Dachdämmung nach der Sanierung
kleiner als 0,2 W/m2K ist.
 Auch beim Innenausbau und der
späteren Nutzung der Räume sollten
Sie daran denken, dass Sie die luftdichte
Schicht nicht durch Schrauben oder Nägel
beschädigen.
Kondensiertes
Wasser
Beschädigte Stelle
Die Innenseite der Dämmung muss durch eine luftdichte Schicht vor feuchtem Dampf geschützt werden!
Verschiedene Varianten der Dachdämmung sind möglich – abhängig von Ihren Wünschen.
12 I DACH
DACH I 13
Außenwand
Welche Dämmung die geeignete ist, hängt von der vorhandenen Wandkonstruktion und
von der Fassadengestaltung
ab.
Grundsätzlich gibt es vier
Arten der Dämmung:
Wärmedämmverbund system (WDVS)
hinterlüftete
Vorhangfassade
Kerndämmung
Innendämmung
Über die Außenfassade geht viel
Energie verloren – eine Dämmung
lohnt.
Gerade wenn Ihr Haus neu
gestrichen oder der Putz
erneuert werden muss, dann
bietet sich eine zusätzliche
Dämmung der Außenwand
an. Auch wenn Sie Fenster
erneuern möchten, sollten Sie
unbedingt die Außenwände
mit dämmen lassen. Denn
mit ungedämmten Flächen
gehen bis zu 30 Prozent der
Heizenergie verloren.
Auch hier gilt: Dämmen
Sie so gut wie möglich. Die
Dämmstärke kann 16 bis 20
Zentimeter oder auch mehr
betragen. Der U-Wert liegt
dann bei etwa 0,2 W/m2K und
darunter. Zum Vergleich: Eine
ungedämmte Außenwand hat
einen Wärmedurchgangskoeffizienten von 1,5 W/m2K.
14 I AUßENWAND
Wärmedämmverbundsysteme
Beim Wärmedämmverbundsystem (WDVS) handelt es sich
um vorgefertigte Dämmkomponenten, die direkt auf die
Außenwand aufgebracht
und anschließend verputzt
werden. Die Platten können
Handwerker vollflächig verkleben oder mit Tellerdübeln
verankern.
Wichtig ist, dass die verwendeten Materialien genau aufeinander abstimmt sind. So
müssen Sie etwa einen Kleber
verwenden, der zum System
passt. Ein Vorteil: Der Altputz
kann, soweit er tragfähig ist,
erhalten bleiben.
Die Kosten für ein Wärmedämmverbundsystem liegen
bei etwa 70 bis 120 € pro
Quadratmeter.
 Lassen Sie sich von Ihrem Handwerker
die Systemzulassung für das Wärmedämmverbundsystem geben. Sie garantiert, dass die einzelnen Komponenten
zueinander passen und von einem
Lieferanten stammen.
Putzträger
Dämmschicht
Innenmauer
Putz
außen Putz
innen
Winddicht- Dämm- Innenheitsebene schicht mauer
Hinterlüftung
Holzverschalung
Lattung
Vormauer
Ziegel
Dämmschicht
Putz
Putz
Konterlattung
Wärmedämmverbundsystem
Vorhangfassade mit Dämmung
Vorhangfassade
Die hinterlüftete Vorhangfassade bietet eine weitere
Möglichkeit der nachträglichen
Außenwanddämmung. Dabei
bringen Handwerker zunächst
eine Unterkonstruktion an der
Mauer an. Den Dämmstoff
verlegen sie dann lückenlos
in die Zwischenräume. Der
sogenannte Vorhang wird
im Abstand von etwa vier
Zentimetern zur Dämmschicht
angeordnet, um über diese
Hinterlüftung eventuell entstehende Feuchtigkeit abzuführen.
Vorhangfassaden lassen
interessante Gestaltungsmöglichkeiten zu: Oft
wollen Eigentümer Holz
als Fassade nutzen. Es
können aber auch andere
Materialien zum Einsatz
kommen. Vorhangfassaden
sind in der Regel teurer und
haben eine größere Tiefe als
Wärmeverbundsysteme. Auch
hinterlüftete Klinkerfassaden
sind möglich.
Die Kosten sind stark abhängig von der gewählten
Fassade. Sie betragen in
der Regel 80 bis 130 € pro
Quadratmeter.
Innenmauer
außen innen
Kerndämmung
 Achten Sie darauf, dass Handwerker
Kunststoffdübel verwenden und zwei
Lagen Dämmstoff mit einer kreuzweisen
Verlattung anbringen. So vermeiden Sie
Wärmebrücken.
 Viele Tierarten wie Mauersegler,
Haussperlinge oder Fledermäuse benötigen Gebäude als Niststätten. Durch
Gebäudesanierungen können diese
Quartiere zerstört werden. Bestände
einiger Arten gehen daher zurück. Sie
können sich für Nistplätze einsetzen, ohne
dass der Bauablauf gestört wird. Wenden
Sie sich für weitere Infos an die örtlichen
Naturschutzverbände.
Ein außen gedämmtes Haus sorgt für Wärmeschutz und angenehmes
Wohlfühlklima.
AUßENWAND I 15
Durch den Hohlraum ist die
Dicke des Dämmstoffes
begrenzt. Typisch ist eine
Schicht von sechs bis acht
Zentimeter. Der U-Wert liegt
dann bei etwa 0,4 bis 0,5 W/
m2K.
Die Kosten einer Kerndämmung betragen etwa 20 bis
30 € pro Quadratmeter.
Die Innendämmung muss fachgerecht
ausgeführt werden, um Wärmebrücken
und damit Folgeschäden zu vermeiden.
Kerndämmung
Ihre Außenwand besteht
aus einem zweischaligen
Mauerwerk mit Luftschicht,
und Ihre Fassade soll nicht
neu gestaltet werden? Dann
bietet sich als kostengünstige
Variante die Kerndämmung an.
Hierbei schütten oder
blasen Handwerker einer Fachfirma loses Dämmmaterial in
den Hohlraum. Vor Beginn der
Arbeiten müssen sie untersuchen, ob die Hohlschicht
durchgängig erhalten ist.
Ist dies nicht der Fall, sollten
Sie von einer Kerndämmung
absehen, da Dämmlücken zu
Bauschäden führen können.
Auch wenn die Außenwand
nicht mehr intakt ist oder aus
einem dampfdichten Material
wie Hartbrandklinker besteht,
sollte diese Dämmvariante
nicht durchgeführt werden.
16 I AUßENWAND
Bei Innendämmung
Wärmebrücken vermeiden
Ist eine der zuvor beschriebenen Varianten nicht möglich,
weil Sie etwa Denkmalschutzauflagen erfüllen müssen,
können Sie sich auch für eine
Innendämmung entscheiden.
Dabei befestigen Handwerker
zusätzliches Material an den
Innenwänden. Die Innendämmung ist jedoch nicht unproblematisch: Eine unsachgemäß
ausgeführte Innendämmung
kann zu erheblichen Bauschäden wie Schimmel führen.
Häufige Fehlerquellen sind
nachträgliche Beschädigungen
der Luftdichtigkeit. Dann kann
Feuchtigkeit von innen ins
Dämmmaterial eindringen.
Achten Sie besonders beim
Einbau von Schaltern und
Steckdosen auf einen luftdichten Anschluss. Gleiches
gilt für Rollladengurte:
Hier vermeiden etwa elektrische Vorrichtungen, dass
Luftfeuchtigkeit aus der
Innenluft in die Dämmebene
eindringt.
Wärmebrücken können
an Zwischenwänden und
an Geschossdecken durch
sogenannte Verzögerungsstreifen vermieden werden.
Die Dämmung geht dabei von
den Innenflächen der Wände
etwa 50 Zentimeter weiter in
den Raum hinein. Achten Sie
darauf, dass Handwerker das
Material auch fachgerecht
an Fenster- und Türlaibungen
anschließen. Genauso wichtig
ist es, die Dämmstoffplatten
lückenlos anzubringen. Zur
Innenraumseite muss eine
Dampfsperre eingearbeitet
werden. Die Dampfsperre ist
im Gegensatz zur -bremse eine
Folie, die überhaupt keinen
Wasserdampf mehr durchlässt.
Die Kosten für die Innendämmung liegen bei etwa
30 bis 100 € pro Quadratmeter.
Anschlüsse an Dach, Fenster
und Keller prüfen
Bei der Außenwanddämmung
ist es wichtig, dass Ihr Haus
einen ausreichend großen
Dachüberstand hat. Achten
Sie auch darauf, dass die
Wanddämmung direkt an die
Dachdämmung anschließt.
Gleiches gilt auch für die
Fenster: Generell ist es empfehlenswert, die Außenwanddämmung damit zu verbinden,
neue Fenster einzubauen. Auch
sollte die Dämmung möglichst
weit unterhalb der Kellerdecke
enden, um Wärmebrücken
zu vermeiden. In der Regel
werden Sie hierfür ein anderes,
feuchtebeständiges Material
benötigen, da Staunässe oder
Spritzwasser Dämmung oder
Fassade beschädigen könnten.
 Wenn Sie die Außerwand dämmen,
sollten Sie gleichzeitig auch den Einbau
neuer Wärmeschutzfenster prüfen.
Damit Dach- und Wanddämmung direkt anschließen, muss der Dachüberstand
ausreichend groß sein.
Eine gute Alternative bei
der Innendämmung bietet
auch sogenanntes kapillaraktives Material wie Kalziumsilikatplatten oder Lehm. Es
gibt Feuchtigkeit wieder in
den Innenraum zurück und
benötigt keine Dampfsperre.
AUßENWAND I 17
Keller und Bodenplatte
Nutzung ab und natürlich
davon, ob Sie überhaupt einen
Keller haben.
Die Kellerdecke von unten zu dämmen,
ist einfach und günstig.
Ob Sie Ihren Keller als Heizraum, Büro oder Hobbyraum
nutzen – eine zusätzliche
Dämmung lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen
können Sie etwa zehn Prozent
Energie einsparen. Die Kellerdecke oder Bodenplatte zu
dämmen, ist technisch einfach
und damit vergleichsweise
günstig. Die Sanierungsmaßnahme hat noch einen Vorteil:
In Ihren Wohnräumen wird es
behaglicher, weil der Boden
nicht mehr so fußkalt ist. Wo
die Dämmung angebracht ist,
hängt von seiner künftigen
Kein Keller vorhanden
Haben Sie keinen Keller, muss
die Dämmung von innen auf
den Erdgeschossboden aufgebracht oder der gesamte
Fußbodenaufbau erneuert
werden. Einige ältere Häuser
haben einen belüfteten Holzfußboden oder in Sand verlegte Fliesen. Hier zu dämmen
ist vergleichsweise einfach,
weil Sie nur einen neuen
Boden mit Dämmung einziehen müssen. Sollten Sie aber
schon eine feste Bodenplatte
haben, ist die zusätzliche
Dämmmöglichkeit etwa durch
die Raumhöhe begrenzt.
Beachten Sie dann nicht nur,
dass Sie die Türen einkürzen,
sondern auch Heizkörper
anheben und den Anschluss
an Treppen anpassen müssen.
Die Kosten sind vom Fußbodenaufbau abhängig und
liegen zwischen 70 und 160 €
pro Quadratmeter.
Dämmen Sie immer so stark
wie möglich: 16 Zentimeter
oder mehr sind sinnvoll. Der
U-Wert für den Boden beträgt
dann etwa 0,2 W/m2K.
Keller unbeheizt
Wird der Keller nicht beheizt,
können Sie den Erdgeschossboden von innen genauso
zusätzlich dämmen wie
Sie es ohne Keller machen
würden. Vielfach ist es aber
einfacher und vor allem auch
günstiger, die Kellerdecken
von unten zu dämmen. Dabei
kleben oder verdübeln Sie
Dämmstoffplatten von unten
an die Decke. Vergessen Sie
nicht, Heizungs- und Warmwasserrohre unterhalb der
Decke direkt mit zu isolieren.
Keller beheizt
Haben Sie einen Hobbyraum
oder wollen Sie auch andere
Räume beheizen, sollten Sie
nicht die Kellerdecke, sondern
den Boden und die jeweiligen
Wände zusätzlich dämmen.
Optimal ist es, wenn Sie von
außen Material anbringen
können, etwa weil Sie den
Keller vorher draußen abgedichtet haben. Sie müssen
dann sowieso die Erde bis zum
Fundament abtragen.
Anderenfalls können Sie
Kellerwände auch von innen
dämmen. Sie müssen dann die
gleichen Punkte beachten, die
auch für die Innenwanddämmung der Außenwand gelten
(siehe Seite 16).
Die Wände dürfen nicht feucht
sein. Handwerker müssen
das Dämmmaterial zusätzlich mit einer dichten Folie
(Dampfsperre) verkleiden.
Die Kosten sind vom Fußbodenaufbau abhängig und
können zwischen 70 und
160 € pro Quadratmeter
liegen.
 Unterhalb der Dämmung müssen Sie
eine Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit anbringen.
 Da die Materialstärke in den meisten
Fällen durch die Kellerhöhe begrenzt ist,
sollten Sie Dämmstoffe mit niedriger
Wärmeleitzahl von etwa 0,025 W/m2K
einsetzen.
Die Kosten für diese Maßnahme liegen bei 18 bis 30 €
pro Quadratmeter.
Wird der Keller ohnehin außen abgedichtet, sollte gleich mit gedämmt
werden.
???
Ob Decke oder Bodenplatte – den Keller dämmen lohnt sich!
18 I KELLER
KELLER I 19
Fenster
Dämmung später den Fensterrahmen überdecken kann und
Wärmebrücken vermieden
werden.
Moderne Wärmeschutzfenster besitzen
eine reflektierende Metallschicht und
sind zwischen den Scheiben mit
Edelgasen befüllt.
Sie möchten wirkungsvoll
Energie sparen: Dann tauschen
Sie auch Ihre alten Fenster
aus. Moderne Modelle haben
eine rund dreifach verbesserte
Wärmeschutzwirkung als
ältere 2-Scheiben-Isolierverglasungen. Allerdings sollten
Sie diese Maßnahme immer
im Zusammenhang mit der
Außenwanddämmung sehen.
Werden nur die Fenster ersetzt
sollten Sie darauf achten, dass
an den Laibungen ausreichend
Platz für eine eventuell später
angebrachte, zusätzliche
Dämmschicht bleibt. Wenn
nicht ausreichend Raum da
ist, müssten Sie die Fenster an
die Vorderkante des Mauerwerkes versetzen, damit die
20 I FENSTER
Fensterscheiben
Welche Fenster sollten Sie austauschen? Auf jeden Fall die
einfach verglasten Fenster und
Doppelfenster, die bis Ende
der 60er Jahre eingebaut wurden. Durch sie entweicht bis
zu sechsmal mehr Wärme als
durch heutige Fenster.
Die Isolierverglasungen,
manchmal im Sprachgebrauch
auch Thermopane-Scheiben
genannt, wurden dann seit
den 70er Jahren eingebaut.
Isoliergläser sind Doppelscheiben, die am Rand auf
Abstand miteinander luftdicht
verklebt werden. Erst seit
Mitte der 90er Jahre werden
flächendeckend die sogenannten Wärmeschutzgläser
verwendet.
Einfachverglasung
außen
2-ScheibenIsolierglas
Das sind Isolierfenster, bei
denen sich noch eine unsichtbare, reflektierende Metallschicht auf einer Scheibe
befindet. Dieses Material
reflektiert die Wärmestrahlen
zurück in den Raum. Moderne
Wärmeschutzgläser sind
außerdem im Zwischenraum
der Scheiben anstelle von Luft
mit Edelgasen befüllt. Das verringert den Wärmedurchgang
noch weiter.
Durch die guten Wärmeschutzgläser sind heute auch
größere Fensterflächen möglich, ohne dass Sie Energie
verschwenden. Im Gegenteil:
Wenn Sie die Fenster geschickt
ausrichten, können sie das
Sonnenlicht im Winter
einfangen.
2-ScheibenWärmeschutzglas
3-ScheibenWärmeschutzglas
innen
Glasabstandhalter
5,6
2,8
Edelgas
Beschichtung
1,0–1,2
außen
innen
Laibungsdämmung
Fenster
Fenster
Wärmebrücke
Außendämmung
Außendämmung
Dämmung
Um Wärmebrücken (rechts) zu vermeiden, sollte die Dämmung Fenster
bzw. Laibung überdecken.
Damit es im Sommer dann
nicht zu heiß wird, sollten
Sie sich auf der West- und
Südseite des Gebäudes über
einen Sonnenschutz beispielsweise mit außen liegenden
Lamellen oder Jalousien
Gedanken machen.
Fensterrahmen
Es gibt Holz-, Kunststoff- und
Aluminiumrahmen und Kombinationen von Aluminium mit
Holz oder Kunststoff.
Besonders die alten
ungedämmten AluminiumRahmen lassen zu viel Wärme
nach außen durch. Wegen der
niedrigen Oberflächentemperatur des Aluminiums wirkt
das auch unbehaglich: Für
Kältestrahlung ist der Mensch
sehr empfindlich (Frösteleffekt).
Aber auch alte Holz- und
Kunststoffrahmen sind nicht
immer dicht. Viele Menschen
spüren Zugluft.
Moderne Rahmensysteme
sind dagegen thermisch getrennt. Sie bieten heute alle
nahezu einen gleich guten
Wärmeschutz. Das heißt, dass
die äußeren und die inneren
Rahmenteile nur indirekt über
Kunststoffteile oder Holzteile
verbunden sind. Diese Materialien leiten Wärme schlecht.
Zusätzlich schützen heute von
außen und innen spezielle,
luftdicht verklebte Folien den
Übergangsbereich zwischen
Fensterrahmen und Wand, damit weder Wind noch Wasser
durchdringen können. Dadurch
wird ganz oft nebenbei auch
der Schallschutz verbessert.
Es sind also rein optische
Kriterien und Anforderungen
an Pflege und Dauerhaftigkeit,
die Ihre Wahl des Materials
beeinflussen können.
Die Kosten für einen Fenstertausch liegen je nach
Qualität bei etwa 300 bis
500 € pro Quadratmeter.
Edelgas
Beschichtung
0,5–0,7
Wärmedurchgang
(U-Wert nach DIN,
W/(m K))
Moderne 2- oder 3-Scheiben Wärmeschutzverglasung hat einen sehr geringen
Wärmedurchgang und bietet damit eine optimale Isolierung.
FENSTER I 21
Heizung und Warmwasser
Eine moderne Heizung benötigt
weniger Brennstoff als Altanlagen und
stößt weniger Schadstoffe aus.
Nachdem Sie die notwendigen
Maßnahmen zur Dämmung
der Gebäudehülle geplant
haben, macht es Sinn, auch
über die Erneuerung Ihrer
Heizungsanlage nachzudenken. Gerade, wenn Sie Ihr Haus
mit alten Heizkesseln oder
Elektrospeichern heizen, lohnt
sich die Umstellung auf eine
Zentralheizung. Wenn Sie Ihre
Technik jetzt erneuern, nutzen
Sie weitere Energie-einsparmöglichkeiten.
Durch die technische Entwicklung benötigen moderne
Heizungen bis zu 40 Prozent
weniger Brennstoff als Altanlagen. Zudem stoßen sie über
80 Prozent weniger Schadstoffe aus.
22 I HEIZUNG UND WARMWASSER
Sie können bei modernen
Heizungen zwischen unterschiedlichen Energieträgern
wählen: Neben den endlichen
Energieträgern wie Erdöl und
Erdgas nutzen immer mehr
Haushalte nachwachsende
Rohstoffe wie Holz oder
Pflanzenöl und auch Fern- oder
Nahwärme, Erdwärme und
Sonnenenergie. Solarenergie
lässt sich jedoch in der Regel
nur in Kombination mit einem
anderen Energieträger einsetzen. Ob Brennwertheizung,
Kraft-Wärme-Kopplung,
Wärmepumpe, HolzpelletAnlagen, Nah- und Fernwärme
oder thermische Solaranlagen
– entscheiden Sie selbst,
welche Technik Ihren
Ansprüchen gerecht wird.
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) regelt zwei
Nachrüstverpflichtungen
für bestehende Heizungsanlagen. Sie müssen Ihren
Heizkessel austauschen,
wenn dieser vor dem
1. Oktober 1978 eingebaut
wurde. Haben Sie Ihr Haus
nach dem 1. Februar 2002
gekauft, müssen Sie zudem
Heizungs- und Warmwasserrohrleitungen in nicht
beheizten Räumen dämmen.
Ausnahmen finden Sie unter
www.enev-online.de.
Brennwertheizung
Moderne Öl- oder Gasheizungen zeichnen sich
dadurch aus, dass durch die
Brennwerttechnik die Energie
besonders gut ausgenutzt
wird.
Mit der integrierten
Steuerungstechnik können
Sie die Temperatur in Ihren
Wohnräumen genauer regeln,
was zusätzlich Energie spart:
Über die Heizungsregelung ist
es möglich, die Zeiten für die
Tages- und Nachtabsenkung
individuell festzulegen.
Fahren Sie längere Zeit
weg, können Sie mithilfe der
Urlaubsschaltung die Raumtemperatur absenken und
pünktlich zu Ihrer Wiederankunft hochfahren.
Eine moderne Heizung
passt ihre Vorlauftemperatur
an die Witterungsverhältnisse
an. Das bedeutet, die Temperatur des Wassers, das im
Heizsystem verteilt wird, ist
niedriger, und Sie können mehr
Energie sparen. Früher waren
90 Grad Vorlauftemperatur
nötig, um alle Heizkörper
mit ausreichend Wärme zu
versorgen. Bei modernen
Brennwertheizungen reichen
etwa 55 Grad aus. Heutige
Brennwerttechnik nutzt nicht
nur die Wärmemenge, die
durch die Verbrennung des
Brennstoffes wie Öl freigesetzt
wird. Sie kann auch dem Abgas
Wärme entnehmen, die im
Wasserdampf gebunden ist.
Funktion eines Erdgas- oder Ölbrennwertgerätes
Das Abgas wird an einem Wärmetauscher so weit abgekühlt,
dass der Dampf kondensiert.
Dabei wird Wärme freigesetzt.
Bei herkömmlichen Heizanlagen entschwindet diese
Energie einfach durch den
Schornstein. Deshalb ist die
Energieausnutzung rund elf
Prozent wirkungsvoller als bei
herkömmlichen Anlagen.
Kraft-Wärme-Kopplung
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung
erzeugt ein Motor in einem
kompakten Blockheizkraftwerk
mithilfe eines Generators
elektrische Energie. Wie jeder
Verbrennungsantrieb erzeugt
die Technik auch Wärme, die
zum Heizen genutzt wird. Den
erzeugten Strom können Sie
im eigenen Haus verbrauchen
oder ins allgemeine Stromnetz
einspeisen.
Als Brennstoff eignen sich
Heizöl, Erdgas und Pflanzenöl
sowie auch Biogas. Auch Holz
kann in Verbindung mit einem
Holzvergaserkessel zur KraftWärme-Kopplung genutzt
werden.
Bei dieser Technik ist es
jedoch schwierig, größere
Energiemengen zu speichern.
Daher sollten Sie möglichst
oft gleichzeitig Wärme und
Strom benötigen, um einen
wirtschaftlichen Betrieb zu
gewährleisten.
 Realisieren Sie die Warmwasserbereitung zentral in Kombination mit der
Heizung.
 Lassen Sie sich die Regelung und Einstellung der Heizung durch den Heizungsfachmann genau erklären. Falsch eingestellte Anlagen können zu unnötigem
Energieverbrauch oder zu Komfortverlust
führen.
 Bevor Sie die Brennwerttechnik
nutzen, lassen Sie Ihren Schornstein überprüfen. Eventuell muss dieser erneuert
werden, da normale Hausschornsteine oft
nicht feuchtebeständig sind.
Für eingespeisten Strom
erhalten Sie eine Vergütung,
die über das ErneuerbareEnergien-Gesetz (EEG) und
das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK) geregelt wird.
HEIZUNG UND WARMWASSER I 23
K:\DBU-Projekte-Veroeff\DBU-Bildmaterial\ZUK\Projekte\Energetische Gebäudesanierung\Bilder allg\Grafiken
Grafiken Christina „Solaranlage_final.ai“
K:\DBU-Projekte-Veroeff\DBU-Bildmaterial\ZUK\Projekte\Energetische Gebäudesanierung\Bilder allg\Grafiken\
Grafiken Christina „Solaranlage_Waermepumpe_final.ai“
Wärmepumpe
Die Wärmepumpe arbeitet
nach dem gleichen Prinzip wie
ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Sie nutzt die in Luft, Erde
oder Grundwasser gespeicherte Energie zum Heizen.
Als Energiequellen empfehlen sich Erdwärme oder das
Grundwasser. Erdsonden
nehmen beispielsweise die
Wärme aus dem Untergrund
auf und leiten diese über sogenannte Kältemittel zur Pumpe
weiter. In der Wärmepumpe
wird durch einen Verdichter
die notwendige Temperatur
zum Heizen erzeugt. Für
diese Arbeit benötigt die
Wärmepumpe allerdings elektrische Energie. Trotzdem ist
die Technik wirkungsvoll: Drei
Viertel der Heizenergie stammen etwa aus der Erdwärme.
Nur 25 Prozent kommen aus
der Steckdose.
Wärmepumpen erzeugen
nicht so hohe Temperaturen
wie herkömmliche Heizkessel.
Damit Sie es in Ihren Räumen
genauso warm haben, sollten
Sie eine flächige Fußbodenoder Wandheizung installieren.
Diese Flächenheizungen
verteilen die Wärme gleichmäßiger und kommen mit
niedrigeren Temperaturen aus.
Wenn Sie Ihr Haus aber sehr
gut gedämmt haben, reichen
die vorhandenen Heizflächen
eventuell auch für die Wärmepumpe aus.
24 I HEIZUNG UND WARMWASSER
Mit »klimaneutralen« Holzpellets
können vollautomatische Heizkessel
wie auch Pelletöfen betrieben werden.
Nutzen Sie die in der Erde gespeicherte Energie zum
Heizen – mit einer Wärmepumpe.
Zur Warmwasserbereitung
können Sie auch die Wärmeenergie der Abluft einer vorhandenen Lüftungsanlage
(siehe Seite 28-29 ) oder der
Außenluft nutzen.
Die entscheidende Größe für den wirtschaftlichen Betrieb ist die sogenannte
Arbeitszahl. Damit eine Arbeitszahl von 4
erreicht wird, müssen alle Komponenten der
Heizung aufeinander abgestimmt werden.
Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihrem
Handwerker helfen.
Holzpellet-/Holzhackschnitzelheizung
Für Ein- und Zweifamilienhäuser bieten HolzpelletHeizungen jeglichen Komfort einer modernen Zentralheizung. Holzpellets sind gepresste Sägespäne.
Sie können sowohl einen
automatisch beschickten Kessel als auch einen Pelletofen
einsetzen. Für größere oder
mehrere Häuser eignen sich
auch Hackschitzel-Heizungen,
die gehäckseltes Holz verbrennen. Als Lagerraum können
Sie einen bereits vorhandenen
Kellerraum nutzen oder Ihr
altes Heizöllager umbauen.
Es ist auch möglich, das
Holz auf dem Dachboden, in
freistehenden Silos oder unterirdischen Bunkern zu lagern.
Sie sollten darauf achten,
dass die Pellets nach »DINplus« oder »Ö-Norm« genormt sind. Dabei ist eine
Zertifizierung nach »DIN 51731«
als Qualitätsindikator ungeeignet, da wichtige Parameter
nicht berücksichtigt werden.
In eine Pelletheizung
können Sie auch einen Wärmetauscher einbauen lassen, der
die Energieausnutzung um
mehr als zehn Prozent steigert.
Dieses technische Detail nutzt
die Wärme aus dem Abgas und
führt sie dem Heizkreislauf
wieder zu. Außerdem kann ein
sogenannter Abgaswäscher
helfen, den Feinstaub im Abgas
herauszufiltern und somit fast
vollständig zu vermeiden.
Thermische Solaranlagen
Thermische Solaranlagen
können eine Ergänzung zu
allen zuvor beschriebenen
Heizungsanlagen sein. Die
Sonnenkollektoren werden
in der Regel auf dem Dach,
manchmal aber auch an
der Fassade oder auf dem
Erdboden befestigt. Wichtig
ist, dass sie nicht verschattet
werden. Außerdem sollten sie
möglichst nach Süden ausgerichtet sein.
Wird die Solaranlage nur
zur Warmwasserbereitung
eingesetzt, kann sie etwa 60
Prozent der hierzu benötigten
Energie bereitstellen. In den
Monaten Mai bis September
übernimmt sie die Warmwasserbereitung fast vollständig.
Bis zu 15 Prozent kann eine
Solaranlage zur Beheizung des
Hauses beitragen.
Thermische Solaranlagen unterstützen die Heizung und
die Warmwassererzeugung. Im Sommer können sie die
Warmwasserbereitung vollständig übernehmen.
 Es gibt zwei Arten von Solaranlagen:
Thermische Anlagen zur Warmwasserbereitung und Fotovoltaikanlagen. Diese
erzeugen Strom, den Sie ins öffentliche
Stromnetz einspeisen können. Dafür
erhalten Sie vom Energieversorger eine
Einspeisevergütung.
HEIZUNG UND WARMWASSER I 25
Fern- und Nahwärme
In Großkraftwerken, die Strom
herstellen, fällt Wärme als
»Abfallprodukt« ab. Diese
Fernwärme kann über größere Entfernungen zum
Kunden transportiert werden. Bei großen Distanzen
geht allerdings Energie auf
dem Weg verloren. Mehrere
Häuser oder eine Siedlung
können auch mit Nahwärme
versorgt werden. Dabei wird
in einer Heizzentrale in der
Nähe Wärme durch KraftWärme-Kopplung oder durch
Erneuerbare Energien erzeugt.
Beispielrechnungen
In der nachfolgenden Tabelle
finden Sie Berechnungen
für die Wirtschaftlichkeit
von vier unterschiedlichen Heizungsanlagen.
Der Vergleich zeigt, dass
Investitionskosten nicht das
einzige Kriterium für eine
Heizungsanlage sein sollten.
Lassen Sie sich Wirtschaftlichkeitsberechnungen für Ihr
Haus erstellen.
26 I HEIZUNG UND WARMWASSER
Wirtschaftlichkeit für verschiedene Heizungsanlagen
Heizung
Gas-Brennwert
Gas-Brennwert/Solar
Holzpellet
Wärmepumpe
Investitionskosten
inkl. Förderung
6.000 €
- 7.000 €
12.000 €
- 14.000 €
11.000 €
- 13.000 €
20.000 €
- 22.500 €
Finanzierung
380 €/a
- 450 €/a
765 €/a
- 890 €/a
700 €/a
- 830 €/a
1.350 €/a
- 1.500 €/a
25.927
kWh/a
19.742
kWh/a
28.231
kWh/a
6.665
kWh/a
1.630 €/a
1.285 €/a
1.265 €/a
730 €/a
170 €/a
230 €/a
320 €/a
120 €/a
2.180 €/a
- 2.250 €/a
2.280 €/a
- 2.405 €/a
2.285 €/a
- 2.415 €/a
2.200 €/a
- 2.350 €/a
Gesamt-JahresEnergiebedarf
Verbrauchskosten
Betriebskosten
Jahresgesamtkosten
Investitionskosten
Kosten für den Austausch der Kesselanlage und der Warmwasserbereitung inkl. der Nebenarbeiten
Finanzierung
Finanzierung der Investitionskosten durch einen KfW-Kredit,
Laufzeit 20 Jahre, Zinssatz von 2,52 % als Berechnungsgrundlage
Verbrauchskosten
berücksichtigt die unterschiedlichen Wirkungsgrade der Heizungsanlage, den Beitrag einer Solaranlage und die jeweiligen
Brennstoffkosten
Betriebskosten
Kosten für Schornsteinfeger und Wartung
Jahresgesamtkosten
Summe aus Finanzierung, Verbrauchskosten und Betriebskosten
Wärmeverteilung
Energie geht auch über ungedämmte Rohre für Heizung
und Warmwasser verloren.
Um diese nicht zu unterschätzende Verlustquelle
zu vermeiden, sollten Sie
in nicht beheizten Räumen
die Leitungen kontrollieren.
Die Rohre müssen lückenlos gedämmt und an den
Stoßstellen und Abzweigen
verklebt sein. Auch spielt die
Länge der Rohrleitungen eine
Rolle: Je kürzer die Leitungen
sind, desto weniger Wärme
geht verloren.
Nachdem Sie Ihre Heizungsanlage erneuert haben,
muss der Handwerker noch
einen hydraulischen Abgleich
durchführen: Dabei stellt er
sicher, dass alle Heizkörper
gleichmäßig vom Heizungswasser durchströmt werden.
sowie Wärmeverluste an
Rohrleitungen vermeidet.
Sollten Sie diese Pumpe
nachrüsten, muss sie vom
Fachmann optimal eingestellt
werden.
 Als Faustregel gilt: Die Dicke der
Dämmung sollte mindestens dem
Durchmesser der Heizungs- und der
Warmwasserrohre entsprechen. Besser ist
jedoch die doppelte Dicke.
Wärmeverluste an den Heizungsrohren
lassen sich mit einer lückenlosen
Isolierung einfach vermeiden.
Die Voreinstellung der Ventile dauert wenige Minuten.
Aufwändiger sind die notwendigen Berechnungen, besonders, wenn die Rohrleitungen
nicht alle erneuert wurden.
Viele moderne Heizungsanlagen haben bereits sogenannte drehzahlgeregelte
Umwälzpumpen. Diese Pumpen arbeiten immer genau mit
der Leistung, die zum Heizen
notwendig ist, was unnötigen
elektrischen Energieverbrauch
 Bei Leitungsnetzen können Sie
mit einem Infrarotthermometer die
Temperaturdifferenz zwischen Vor- und
Rücklauf messen. Diese sollte bei allen
Heizflächen ungefähr gleich sein.
HEIZUNG UND WARMWASSER I 27
Lüftung
Aus gutem Grund werden
Häuser heute luftdicht
gebaut: Sich in den eigenen
vier Wänden wohl zu fühlen,
ist einfach, wenn der Wind
nicht durch die Ritzen pfeift.
Dichte Häuser steigern den
Wohnkomfort und sparen
Energiekosten. Allerdings
müssen sie auch gut gelüftet
werden: Wenn die notwendige
Lüftung falsch durchgeführt
wurde, haben Sie einen erhöhten Energieverbrauch und
schlechte Luftqualität in Ihren
Räumen.
Für eine optimale Luftqualität:
Fenster kurz und vollständig öffnen.
Richtig lüften
Damit Sie Energieverluste
vermeiden und eine gute
Luftqualität in Ihren Räumen
haben, sollten Sie folgende
Regeln für richtiges Lüften
beachten:
Führen Sie Feuchtigkeit
über Fenster dort ab, wo sie entsteht, wie etwa im Bad oder der Küche.
Öffnen Sie die Fenster ganz (Stoßlüftung).
Drehen Sie während des
Lüftens die Thermostat ventile an den Heizkörpern zu.
Leiten Sie warme und feuchte Luft nicht in kalte
und unbeheizte Räume.
Lüften Sie benutzte Räume etwa stündlich für zwei bis drei Minuten. Nebeneffekt: Schadstoffe werden auch abgeführt.
Orientieren Sie die Lüftung am Bedarf: Räume, die Sie nicht oft nutzen, brauchen nicht so häufig gelüftet zu werden.
Kontrolliert lüften
Wenn Sie per Hand den
notwendigen Luftwechsel
nicht sicherstellen können,
sollten Sie über eine kontrollierte Lüftung nachdenken.
Dabei gibt es verschiedene
Möglichkeiten:
Die einfachste Variante ist es,
sogenannte Einzelraumlüfter
einzusetzen, die als reine
Abluftventilatoren etwa im
Badezimmer arbeiten. Die
Zuluft, also die einströmende
Luft, gelangt in der Regel über
Türschlitze in den Raum. Dabei
geht Energie verloren, weil
frische Luft von draußen einströmt und wieder aufgeheizt
werden muss.
Das muss nicht sein:
Einzelraumlüfter mit Wärmerückgewinnung, die
gleichzeitig Zu- und Abluftventilatoren sind, nutzen die
Energie der warmen Innenluft,
um die kalte Luft von draußen
vorzuheizen.
 Achten Sie auf geräuscharme
Ventilatoren.
Verschiedene Möglichkeiten einer zentralen Lüftungsanlage: Links kann die Energie der
Abluft über Wärmetauscher wieder zu 90 Prozent genutzt werden. Rechts wird die Energie
über eine Wärmepumpe genutzt.
Zentral lüften
Bei einer zentralen
Lüftungsanlage wird die verbrauchte Luft aus mehreren
Räumen über Abluftkanäle
abgesaugt und frische Luft
über Lüftungskanäle im Haus
verteilt. Zusätzlich kann dabei
die Energie aus der Abluft über
einen Wärmetauscher auf die
kalte Zuluft übertragen oder
durch eine Wärmepumpe
zur Warmwasserbereitung
genutzt werden.
Bei der Installation der Kanäle
sollten Sie darauf achten, dass
Sie diese später auch reinigen
können.
Wenn Sie an stark befahrenen Straßen wohnen,
bieten zentrale Zu- und Abluftanlagen noch weitere Vorteile:
Die Zuluft wird gefiltert, bevor
sie in die Wohnung kommt.
Außerdem lassen Sie den
Straßenlärm draußen, weil
Sie Ihre Fenster nicht öffnen
müssen.
Eine Wand atmet nicht: Den
Austausch verbrauchter Luft
und überschüssiger Luftfeuchtigkeit erreichen Sie nur
durch offene Fenster oder
Lüftungsanlagen. Beim Lüften
entweicht warme Luft und die
einströmende kalte Außenluft
muss wieder aufgeheizt werden.
28 I LÜFTUNG
LÜFTUNG I 29
Schritt für Schritt
Schritt 1: Energie-Check schafft
Überblick
Mit unserem Energie-Check
haben Sie einen ersten Überblick über den Zustand Ihres
Hauses gewonnen. Die Ergebnisse zeigen Ihnen auf einen
Blick, wo sich Einsparpotenziale bieten und eine Sanierung empfehlenswert ist. Auf
dem Weg zum energiesanierten Haus folgen die weiteren
Schritte:
Analyse des Ist-Zustandes
Bei Ihnen Zuhause notiert der
Berater Haustyp und Baujahr,
Zahl der Wohneinheiten und
die Größe der beheizbaren
Wohnfläche. Er untersucht
die Dämmung von Wänden
und Decken, sucht nach
Wärmebrücken etwa an
Balkonplatten und ermittelt den Wärmebedarf
Ihres Hauses. Auch die
Heizungsanlage nimmt der
Energieberater unter die Lupe.
Wie alt ist der Heizkessel,
wie ist der Zustand der
Rohrleitungen? Wie hoch ist
Ihr Verbrauch und wie regeln
Sie Ihre Heizung? Antworten
auf diese Fragen ermittelt der
Energieberater während der
Analyse.
Der Energieberater erstellt
eine individuelle KostenNutzen-Berechnung für unterschiedliche Maßnahmenpakete.
Schritt 2: Energieberatung
schafft Einblick
Nach dem Energie-Check des
Handwerkers geht es jetzt in
die Tiefe. Wo sich Ihr Geld im
wahrsten Sinne des Wortes in
Luft auflöst, weil Wärme und
damit kostbare Ressourcen
verpuffen – das kann Ihnen ein
unabhängiger Energieberater
sagen: Fragen Sie ihn nach
einer ausführlichen Analyse.
30 I SCHRITT FÜR SCHRITT
Der Beratungsbericht
Anhand der Daten schreibt
Ihnen der Energieberater einen
Bericht, der folgende Punkte
enthält:
Grunddaten des Hauses,
energetischer Zustand von
Gebäude, Warmwasserbe reitung und Heizungsanlage mit Schwachstellen,
mögliche Maßnahmen pakete mit Kostenangaben,
Hinweis, wie Sie erneuerbare
Energien nutzen können,
 Kontakte zu Energieberatern in Ihrer
Nähe finden Sie auf den Seiten 36-37.
 Energieberatungen werden vom Staat
bezuschusst. Fragen Sie vor dem ersten
Termin nach Kosten und Fördermöglichkeiten.
 Halten Sie für die Beratung Energiekostenabrechungen, Schornsteinfegerprotokolle, Bauunterlagen wie den Grundriss oder die Baubeschreibung bereit.
Vergleich des Energiebedarfs
jetzt und nach der Sanierung,
Schadstoff-Einsparungen
nach der Sanierung,
Wirtschaftlichkeit der Maß nahmen (nachvollziehbar),
allgemeinverständliche
Zusammenfassung mit
Empfehlungen auch zu
Fördermöglichkeiten.
Das persönliche
Beratungsgespräch
Hat der Energieberater den
Bericht übergeben, folgt ein
persönliches Abschlussgespräch: Dabei erläutert er
Ihnen die vorgeschlagenen
Maßnahmen. Sie sollten mit
Arbeiten dort beginnen, wo
es die größten Wärmeverluste
gibt und auf Synergieeffekte
bei unterschiedlichen
Maßnahmen achten. Der
Energieberater wird Sie auf
Förderprogramme aufmerksam machen und Ihnen entsprechende Ansprechpartner
nennen.
Der Energieausweis
Seit Juli 2008 wird der Energieausweis für alle Häuser
Pflicht, wenn Eigentümer ihre
Immobilie verkaufen, verpachten oder neu vermieten
wollen. Ihr Berater kann in der
Regel den Ausweis ausstellen.
Sinnvoll ist es allerdings, erst
nach der Sanierung den neuen
Energiebedarf zu dokumentieren.
Bafa- Fördermöglichkeiten
Einen Zuschuss für Ihre
»Vor-Ort-Beratung« des
Energieberaters zahlt das
Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für
Ein- und Zweifamilienhäuser
erstattet der Staat zurzeit
etwa 350 Euro, 410 Euro
für Gebäude mit mindestens drei Wohneinheiten.
Die Baugenehmigung
für die Immobilien muss
allerdings bis 1984 (in den
neuen Bundesländern 1989)
erteilt worden sein. Mit der
Abwicklung haben Sie nichts
zu tun: Ihr antragsberechtigter
Energieberater rechnet bei der
BAFA ab.
Schritt 3: Maßnahmenpaket
schnüren
Sanierungsmaßnahmen
festlegen
Der Energieberater hat
gemeinsam mit Ihnen ein
mögliches Maßnahmenpaket
geschnürt. Was Sie davon
umsetzen möchten, müssen
Sie nun selbst entscheiden.
 Weitere Infos zum Energieausweis
finden Sie unter
www.dena-energieausweis.de.
Schritt 4: Häuser im Pullover –
Förderung macht es möglich
Gut fürs Klima und fürs Konto:
Ob Zuschüsse oder zinsverbilligte Darlehen – ein Berater
Ihrer Bank hilft Ihnen, finanzielle Wege abzustecken und
erläutert günstige Finanzierungsmöglichkeiten.
 Prüfen Sie, ob eine Baugenehmigung
notwendig ist. Kleinere Veränderungen an
Wohnhäusern bis zu drei Geschossen sind
in der Regel genehmigungsfrei.
KfW- Fördermöglichkeiten
Im Rahmen der Förderinitiative »Wohnen, Umwelt,
Wachstum« können Sie bis zu
50.000 Euro zinsverbilligten
Kredit pro Wohneinheit von
der bundeseigenen KfWBankengruppe erhalten. Eine
Voraussetzung: Ihr Gebäude
muss vor 1995 fertiggestellt
worden sein. Wenn Ihr Haus
nach der Sanierung mindestens Neubau-Standard
erreicht, bekommen Sie von
der KfW einen Tilgungszuschuss bis zu 12,5 Prozent
der bewilligten Summe. Den
Kreditantrag können Sie bei
Ihrer Hausbank stellen.
Ein Sachverständiger
sollte allerdings im Vorfeld
einen Energiebedarfsausweis
erstellt haben.
SCHRITT FÜR SCHRITT I 31
þ Bevor Sie mit der Sanierung anfangen,
sollten Sie ihre Finanzierungsmöglichkeiten überprüfen lassen. Zusätzliche Baumaßnahmen wie Ausbauten können oft
mitgefördert werden.
Wer gefördert werden will,
muss einen handwerklichen
Fachbetrieb beauftragen und
Rechnungen einreichen.
Sie möchten keinen Kredit
aufnehmen? Eigentümer von
Ein- und Zweifamilienhäusern
können auch Zuschüsse erhalten: Bis zu 8.750 Euro zahlt
die KfW-Bankengruppe, wenn
der neue Energieverbrauch
unter 30 Prozent des NeubauStandards liegt. Den Zuschuss
sollten Sie direkt über die KfW
vor Baubeginn beantragen.
Ihr Berater dort kann Ihnen
auch andere KfW-Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen.
Bezuschusst werden auch
Kosten für Energieberatung
und Baubegleitung mit
maximal 1.000 Euro.
 Beachten Sie auch weitere Informationsmöglichkeiten auf den Seiten 36-37.
BAFA-Fördermöglichkeiten
Bei der BAFA können Sie Zuschüsse über das »Erneuerbare Energien«-Programm
für Solaranlagen beantragen.
Das Amt zahlt bis zu 105 Euro
pro Quadratmeter für Sonnenkollektoren, die Sie für die
Warmwasserbereitstellung
und für die Heizung nutzen
können. Sie erhalten einen
32 I SCHRITT FÜR SCHRITT
zusätzlichen Bonus von 750
Euro, wenn Sie außerdem
auch Ihren alten Heizkessel
austauschen. Mindestens
1.000 Euro Förderung können
Sie für Pelletöfen beantragen.
Weitere Fördermöglichkeiten
Es gibt viele kommunale oder
regionale Fördermöglichkeiten.
Informationen über diese
Programme erhalten Sie beim
örtlichen Energieversorger
oder auch bei den Verbraucherzentralen.
Schritt 5: Fachgerechte
Planung
Für die Planung der Sanierung
gibt es verschiedene Ansprechpartner: Kleinere Maßnahmen
kann der Handwerker Ihres
Vertrauens planen. Da bei größeren Umbauten immer auch
Gewerke übergreifend gearbeitet wird, ist es sinnvoll, einen
Architekten oder Ingenieur zu
beauftragen. Gerade für die
Koordination der Sanierungsmaßnahmen hilft Ihnen eine
Bauleitung. Die kann Ihnen
sagen, welche gesetzlichen
Anforderungen bestehen und
welche Arbeiten Sie in Eigenleistung erledigen können.
Schritt 6: Angebote geben
Sicherheit
Die Angebote
Um Kosten und Material im
Auge zu behalten, sollten Sie
detaillierte, vergleichbare
Angebote einholen. Achten Sie
dabei auf folgende Punkte:
Es lohnt sich, die Ausschrei bung durch den Planer
erstellen zu lassen.
Hierdurch werden die
Angebote vergleichbar.
Lassen Sie sich die anstehen den Maßnahmen und Mate rialien, den Gesamt- und alle
Einzelpreise genau beschrei ben.
Zu guten Angeboten gehö ren exakte Angaben über
Rohrlängen, Anzahl von
Bauteilen (wie Heizkörper),
Flächen oder Volumina.
Lassen Sie sich Referenzen
über durchgeführte Arbeiten
zeigen. Sprechen Sie auch
mit anderen Hausbesitzern
über deren Erfahrungen mit
dem Betrieb.
Schritt 7: Bauvertrag,
Abnahme und Einweisung
Bauvertrag
Haben Sie sich für ein Angebot
entschieden und Ihre Finanzierungsmöglichkeiten geprüft,
sollten Sie die Arbeiten schriftlich beauftragen. So regeln
Sie Preisgestaltung, Zahlungsfristen und Gewährleistung.
Damit Termine eingehalten
werden können, ist es wichtig, dass Sie Zeitstufen im
Bauablauf festlegen und
Abnahmen vereinbaren.
Abnahme und Einweisung
Nach jedem Bauabschnitt
sollten Sie und Ihr Bauleiter
mit dem Handwerksmeister
die Arbeiten abnehmen.
Lassen Sie sich das Ergebnis
zeigen und vor allem auch
erklären: Wie funktioniert die
neue Heizregelung? Wann
muss die neue Anlage gewartet werden? Alle Fehler, die
Ihnen auffallen, sollten Sie in
einem Protokoll festhalten und
sich unterschreiben lassen.
Als Auftraggeber haben Sie
Anspruch darauf, dass dievereinbarte Leistung bei der
Abnahme auch die vertraglichzugesicherten Eigenschaften
hat. Ob eine Bedienungsanleitung oder der neue Grundriss – lassen Sie sich die technische Dokumentation geben
und vereinbaren Sie mögliche
Wartungen.
 Fragen Sie Ihren Handwerker, ob er
Ihnen einen Ausschreibungstext gegen
Gebühr erstellt, den er bei einer möglichen
Auftragserteilung verrechnen kann!
 Achten Sie beim Bauvertrag
auf Terminvorgaben aus bewilligten
Förderungen.
Außerdem wurde der Wert
der Immobilie gesteigert
und Sie haben es »enkeltauglich« gemacht. Indem
Sie Handwerker beauftragt
haben, konnten Sie auch noch
Arbeitsplätze sichern.
Schritt 8: Wohlfühlen im
neuen Haus
In Ihrem frisch sanierten Haus
genießen Sie viele Vorteile:
Sie sparen Energiekosten und
wertvolle Ressourcen wie
Erdöl. Damit tragen Sie aktiv
zum Klimaschutz bei. Sie
haben den Wohnkomfort und
Wohlfühlfaktor Ihres
Hauses erhöht.
Lassen Sie sich nicht von günstigen, aber unvollständigen
Angeboten ködern. Dann entstehen im Zweifel zusätzliche
Kosten während des Baus.
 Achten Sie darauf, dass der Handwerker alle wesentlichen Leistungen genau
beschreibt.
SCHRITT FÜR SCHRITT I 33
Checkliste
Angebote einholen
Haben Sie oder Ihr Planer einen einheitlichen Ausschreibungstext aufgesetzt?
Diese Checkliste soll Schritt für Schritt den Weg zum sanierten Haus aufzeigen. Natürlich ersetzt
sie nicht eine genaue Planung der Arbeiten!
Energieberatung
Haben Sie einen Termin mit einem qualifizierten Energieberater vereinbart und nach
Referenzen verlangt?
Haben Sie im Vorfeld den Berater nach bundesweiten und regionalen Fördermöglichkeiten
gefragt?
Haben Sie zum Beratungsgespräch die Energieabrechnungen der vergangenen drei Jahre,
Schornsteinfegerprotokolle, Bauunterlagen wie Grundriss oder Baubeschreibung bereit
gelegt?
Hat Ihnen der Energieberater verschiedene Maßnahmenpakete und ihre Wirtschaftlichkeit
erläutert?
Maßnahmenpaket festlegen
Haben Sie sich für ein Sanierungspaket oder einzelne Maßnahmen entschieden?
Prüfen Sie, ob eine Baugenehmigung für die geplanten Maßnahmen notwendig ist.
Finanzierungsmöglichkeiten überprüfen
Hat Ihnen Ihr Bankberater verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten der KfW oder der
BAFA erläutert?
Haben Sie sich Angebote eingeholt, in denen alle Maßnahmen, Materialien, Preise, Flächen
und Volumina vermerkt sind?
Haben Sie geeignete Handwerksbetriebe in Ihrer Nähe unter www.sanieren-profitieren.de
gefunden? Ein abgestimmtes »Bauteam« erleichtert einen reibungslosen Ablauf.
Bauvertrag und Abnahme
Haben Sie den Sanierungsfirmen einen schriftlichen Auftrag erteilt und eine Bestätigung
bekommen?
Vor Ende eines jeden Bauabschnittes: Haben Sie oder der Bauleiter die Arbeiten abgenommen und sich die Technik erklären lassen?
Haben Sie Ihren Energieberater beauftragt, Ihnen einen aktuellen Energieausweis zu
erstellen?
Wohlfühlen im sanierten Haus
Genießen Sie Ihr saniertes Haus. Freuen Sie sich auf die nächste Energiekostenabrechnung!
Unter www.sanieren-profitieren.de finden Sie weitere Informationen.
Haben Sie nach regionalen Zuschussmöglichkeiten gefragt? Hilfreich ist hier auch Ihre
Verbraucherzentrale.
Fördermittel beantragen
Um Fördermittel zu beantragen, halten Sie das Energiegutachten bereit.
Fachgerechte Planung
Haben Sie bei umfangreichen Maßnahmen einen Architekten oder Bauingenieur für die
Planung eingeschaltet und nach Referenzen gefragt?
34 I CHECKLISTE
Hat Ihre Bauleitung sichergestellt, dass die einzelnen Bauphasen reibungslos ineinander
greifen?
Haben Sie sich die geplanten Arbeiten von Handwerkern erläutern lassen?
CHECKLISTE I 35
Adressen und Links
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU ) – »Haus sanieren-profitieren«,
www.sanieren-proftieren.de, www.dbu.de
Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) – Zusammenschluss der 54 Handwerks kammern, 38 Zentralfachverbände des Handwerks sowie bedeutende wirtschaftliche und
wissenschaftliche Einrichtungen des Handwerks in Deutschland, Telefon: 030/206190,
Fax: 030/20619460, www.zdh.de
Deutsche Energie Agentur (dena) – kostenlose Info-Hotline täglich rund um die Uhr,
Telefon: 08000/736734, E-Mail: [email protected], www.dena.de
Verbraucherzentrale Bundesverband – Energieberatung in den Bundesländern,
Telefon: 030/25800-0, Fax: 030/25800-218, E-Mail: [email protected], www.vzbv.de
Energieagenturen Deutschland e. V. – Kontakt zu unabhängigen Energieagenturen in den
Bundesländern, www.energieagenturen.de
Bund der Energieverbraucher e. V., Telefon: 02224/9227-0, Fax: 02224/10321,
E-Mail: [email protected], www.energieverbraucher.de
Klima sucht Schutz – CO2Online – Klimaschutzkampagne des Bundesumweltministeriums, Telefon: 030/767685-0, Fax: 030/767685-11, [email protected], www.co2online.de
Bundesarchitektenkammer e. V., Telefon: 030/263944-0, Fax: 030/263944-90,
E-Mail: [email protected], www.bundesarchitektenkammer.de
Bundesingenieurkammer, Telefon: 030/25342900, Fax: 030/25342903, E-Mail: [email protected],
www.bundesingenieurkammer.de
Bund deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure, Telefon: 030/841897-0,
Fax: 030/841897-22, www.baumeister-online.de
36 I ADRESSEN UND LINKS
Deutsches Energieberaternetzwerk e. V. – Kontakte zu unabhängigen Energieberatern in Ihrer
Nähe, Telefon: 0180/5001560, Fax: 069/9043679-19,
E-Mail: [email protected], www.deutsches-energieberaternetzwerk.de
Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker e. V. (GIH), Adressen
unabhängiger Gebäudeenergieberater aus Handwerk, Architektur und Ingenieurwesen,
Telefon: 0711/49047740, Telefax: 0711/49047741, E-Mail: [email protected], www.gih-bv.de
Unternehmerverband Deutsches Handwerk (UDH) – Zusammenschluss von 38 Zentralfach verbänden, Telefon: 030/20619-0, Telefax: 030/20619-460,
www.zdh.de/handwerksorganisationen/unternehmerverband-deutsches-handwerk-udh.html
Förderinitiativen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) – finanzielle
Unterstützung für Energiegutachten, Liste zugelassener Energieberater, Marktanreizprogramm,
Telefon: 06196/908-211, Fax: 06196/908-800, www.bafa.de
Förderinitiative »Wohnen, Umwelt, Wachstum« der bundeseigenen KfW Förderbank
Servicenummer: 0180/1335577 (3,9 Cent/Minute), www.kfw-foerderbank.de
Kompetenzzentrum kostengünstig qualitätsbewusst Bauen, kostenlose Informationen über
Baufinanzierung, Telefon: 030/39921-717, Fax: 030/39921-850, E-Mail: [email protected],
www.iemb.de
Fördermitteldatenbanken u. a.:
• www.foerderdata.de
• www.energiefoerderung.info
• www.baulinks.de
• www.thema-energie.de
• www.co2online.de
ADRESSEN UND LINKS I 37
Notizen
38 I NOTIZEN
I 39
Impressum
Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt,
Osnabrück
Druck
STEINBACHER DRUCK GmbH,
Osnabrück
Text und Redaktion
Katja Cherouny
Martin Fellbaum
Ulf Jacob,
Zentrum für Umweltkommunikation
der DBU gGmbH (ZUK), Osnabrück
Bild- und Grafiknachweis
S. 9 Sto AG
S. 11/12 Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG
S. 16 Xella International GmbH
S. 18 Deutsche Rockwool Mineralwoll GmbH & Co. OHG
S. 19 HWK Münster
S. 23 www.asue.de
S. 25 (links) Wodtke
S. 28 SigNatur
Fachliche Beratung
Dr. Burkhard Schulze Darup,
Architekturbüro, Nürnberg
Dr. Jens Schneider, GFP,
Heusenstamm
Projektkonzept
Verena Exner (DBU)
Felix Gruber (DBU)
Dr. Markus Große Ophoff (ZUK)
alle anderen Fotos: Projektpartner/ZUK-Archiv
Stand
September 2008
Gedruckt auf 100 % Altpapier
Layout
Concept X, Rheine
Gestaltung und Grafik
Helga Kuhn
Christina Nieporte,
Zentrum für Umweltkommunikation
der DBU gGmbH
Verantwortlich
Dr. Markus Große Ophoff,
Zentrum für Umweltkommunikation der
DBU gGmbH
IMPRESSUM I 39