Intaktes Zahnfleisch ist Verbrauchern lieb und teuer

LESERFORUM
MONTAG, 1. JUNI 2015
HILDESHEIMER ALLGEMEINE ZEITUNG |
19
Leserstimmen zu den
Tarifauseinandersetzungen
im Sozial- und
Erziehungsdienst:
Hilferuf der Tigerkinder
Wir wollen wieder in unseren Kindergarten! Wir vermissen unsere Freunde!
Wir vermissen das Tigerquiz! Wir vermissen das Fußballspielen! Wir vermissen die Musikschule bei Frau Mieth! Wir
vermissen unsere Erzieherinnen! Wir
vermissen das Tigerturnen! Wir vermissen das Basteln und Malen! Wir vermissen den Garten! Wir vermissen die schönen Geburtstagsfeiern! Wir vermissen
die Turnhalle! Wir vermissen unsere Kindergarten-Hausschuhe! Wir wollen die
ganzen schönen Dinge machen, die wir
für uns zum Abschied geplant haben!
Bald kommen wir in die Schule.
Die Tigerkinder (Vorschulkinder)
der Villa Weinhagen
Der wochenlange Kita-Streik
zehrt an den Nerven vor
allem auch der widerwillig
Beteiligten: der Eltern. Die
müssen das Kind nun
irgendwie selbst schaukeln.
Foto: dpa
Druck und hohe Arbeitsbelastung
Appell an die Vernunft
In den Medien wird vorrangig über
den Streik der ErzieherInnen – den “KITA-Streik” – und dessen Auswirkungen
berichtet. Vergessen wird, dass es bei
den Verhandlungen um die Situation
und die Anliegen der Gesamtheit der
Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst geht.
Neben den ErzieherInnen arbeiten
vor allem SozialarbeiterInnen in sehr
vielen sozialen Bereichen. Sichtbar wird
diese Arbeit aber oft erst dann, wenn sie
vom einzelnen Menschen benötigt wird.
Eine Lobby, wie die Eltern der betroffenen Kita-Kinder, haben die SozialarbeiterInnen in der Regel nicht. Soziale Arbeit kann nicht einfach so vom jedem
und jeder geleistet werden. Um diese
Arbeit verrichten zu können, ist ein akademisches Studium Voraussetzung.
SozialarbeiterInnen arbeiten in der
Jugendhilfe, in Bildungseinrichtungen,
in der Seniorenhilfe, in Beratungsstellen,
in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, in
Kinderheimen, in Jugendzentren, in
Frauenhäusern, in der Schuldnerbera-
Die städtischen Kitas in Hildesheim
streiken nun schon die dritte Woche. Die
Eltern sind entsetzt, hilflos, wütend und
vieles mehr. Viele bangen um ihre Existenz, haben Ängste und Sorgen aufgrund der prekären Situation. Das hört
sich für Außenstehende weit hergeholt
und überzogen an, aber leider ist genau
das bittere Realität. Die Notbetreuungsgruppen an fünf Standorten in Hildesheim sind ein Tropfen auf den heißen
Stein, weil die wenigen Plätze aufgrund
der hohen Nachfrage nach dem Los-Verfahren verteilt werden (müssen). Die berufstätigen Eltern der vielen Kinder, die
in diesem Verfahren „Pech haben“, müssen unbezahlten Urlaub nehmen, sich
krankschreiben lassen, ihre Kinder mit
zur Arbeit nehmen oder eben versuchen,
sie irgendwie anders unterzubringen. Es
ist ein berechtigter Kampf, den die Erzieher/innen ausfechten, um auf die geringe Wertschätzung und die schlechte
Bezahlung ihrer Arbeit aufmerksam zu
machen. Aber das, was wir Eltern in den
letzten drei Wochen erlebt haben, hat
tung,… und das sind längst noch nicht
alle Arbeitsbereiche.
In diesen Arbeitsfeldern stehen die
Beschäftigten meist unter hohem öffentlichem Druck und enormer Arbeitsbelastung. Sie leisten täglich kompetent, eigenverantwortlich und mit großem persönlichen Engagement ihre Arbeit und
unterstützen damit auch ein Funktionieren der Gesellschaft.
Ist die Arbeit mit- und für den Menschen weniger wert als die Arbeit in
technischen Bereichen? Das Einstiegsgehalt eines Ingenieurs ist ca. 700 Euro
höher! Fachkompetenz hat ihren Preis.
Deshalb ist das Anliegen des gesamten
Sozial– und Erziehungsdienstes nach
Aufwertung der Arbeit und besserer Bezahlung dringend zu unterstützen. Das
sollte sich auch in der Berichterstattung
der Medien wiederfinden.
Monika Müller und
Melanie Krisch
(Dipl. Sozialarbeiterinnen/
-pädagoginnen), Harsum
Der OB ist in der Pflicht
wenig mit der eingeforderten Wertschätzung zu tun. Das gute Klima in den städtischen Einrichtungen wird durch dieses
militante Verhalten so sehr vergiftet,
dass man in vielen Elternkreisen kaum
noch nette Worte über die Mitarbeiter/
innen und die Kitas hört. Wenn diese
Farce nicht bald endet, werden die engagierten Eltern in den Streik treten.
Aber am allerwichtigsten: Denkt an
die Kinder! Viele Kinder fragen, jammern und weinen täglich nach der Kita
und ihren Freunden. Einige Kinder fühlen sich gar „schuldig“, dass die Erzieher im Moment nicht arbeiten möchten
und fragen sich, ob diese böse auf die
Kinder seien. Dieser Kampf, wenn auch
berechtigt, hat eine falsche Richtung
eingeschlagen. Es geht nicht mehr um
höhere Einstufungen, Rechte und Wertschätzung. Es geht um Existenzen der
Eltern, um ein gutes Miteinander zwischen Eltern und Erzieher/-innen in den
städtischen Kitas und vor allen Dingen
um das Wohl unserer Kinder!
Laura Brandenburg, Hildesheim
Der Streik der Erzieher geht nun in
die dritte Woche und alle Eltern, die gehofft hatten, das Problem hätte sich nach
zwei Wochen erledigt, bekommen nun
„langsam“ Panik, wenn sie hören, dass
sich die Situation womöglich bis zu den
Sommerferien hinziehen könnte. Die
Stadt prüfte zunächst, ob eine Rückerstattung der Kita-Gebühren möglich sei,
nun wird überlegt, ob Eltern, die sich in
Eigeninitiative organisieren, Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden
können.
Das ist alles schön und gut, lenkt aber
davon ab, dass Sie die Arbeitgeberseite
vertreten und nicht irgendein Vermittler
von Möglichkeiten sind.
Sie vertreten eine der streitenden Parteien und sollten die Energien lieber darauf verwenden, alle Beteiligten wieder
an den Verhandlungstisch zu holen, um
dort so lange zu sitzen, bis eine Lösung
gefunden wurde.
Es geht hier nicht darum, mal eben
eine Art „Ferienlager“ für die Kleinen
zu organisieren und die Kinder von an-
deren Eltern betreuen zu lassen. Wenn
das so einfach wäre, hätten wir nicht
schon während der Schwangerschaft mit
der Suche nach einem geeigneten Krippenplatz begonnen.
Wir haben unser Kind für eine Krippenbetreuung angemeldet, weil wir zum
einen beide arbeiten gehen müssen aber
zum anderen, weil wir uns eben DIE
qualifizierte Krippenförderung für unser
Kind wünschen, wegen der die ErzieherInnen nun mehr Anerkennung verlangen und auch verdient haben.
Abgesehen davon sind die Eltern am
wenigsten in der Pflicht, ihren verdienten Urlaub für Ihre mangelnde Kommunikationsfähigkeit zu opfern.
Teresa Fahlbusch,
Hildesheim
Leserbriefe stellen nicht die
Meinung der Redaktion dar.
Die Redaktion behält sich
Kürzungen vor.
leserbriefe zu weiteren themen
Gespart und abgehakt
Natur pur statt App
Zum Artikel „Arbeiten unter strenger Beobachtung“ vom 05.05.14:
Zum Artikel „Naturkunde mit dem
Smartphone“ aus der Ausgabe vom
27.04.14:
Angestellte/Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes bauen aus dem alten
Pfarrgarten ein neues Spielgelände. Laut
dem Bauamtsleiter werden die Kosten
etwa 45.000 Euro betragen und sollen
somit etwa 55.000 Euro günstiger sein,
als wenn private Firmen diese Arbeiten
ausführen würden. Diese Kalkulation
würde ich gern einmal sehen. Bekommen seine Mitarbeiter kein Gehalt oder
sind sie 100 Prozent schneller? Schon
einmal wurde dem Bürger verkauft, dass
Arbeiten viel günstiger sind, wenn die
öffentliche Hand diese übernimmt.
So z.B. geschehen bei der Pflege gewisser Grünanlagen. Auch hier wurden
Einsparungen von mehreren Hunderttausend Euro angegeben, mit dem Ergebnis das nun alles abgeholzt wird. Die
Arbeiten war wohl doch nicht so günstig
durchzuführen.
Carsten Warneboldt, Schellerten
Frau Schock hat richtig erkannt: Viele
junge Menschen haben kaum noch Zugang zur Natur, weil sie sich lieber in virtuellen Welten statt in unserer einen, realen Welt bewegen. Kein Wunder: Noch
ihre Großeltern wuchsen in und mit viel
Natur auf. Doch seitdem ist nicht nur in
der Stadt, sondern auch auf dem Land
viel Natur verschwunden: Die intensive
Landwirtschaft und falschverstandener
Ordnungssinn tragen immer mehr dazu
bei, dass Bäume, Sträucher, Wildkräuter
und die darauf angewiesenen Tiere verschwinden. Damit schwand auch die Artenkenntnis in der Bevölkerung. Viele
Menschen können eine Amsel nicht
mehr von einem Spatz unterscheiden.
Die Umwelt- und Naturschutzbewegung
gelang es in den 80er und 90er Jahren
zwar der Umweltbildung neue Impulse
zu geben. Doch Smartphone und Co.
scheinen nun zunehmend das Leben der
jungen Generation zu beherrschen. Wir
glauben jedoch nicht, dass sich mit digitalen Medien das Umweltinteresse wecken lässt. Dies ist nur durch unmittelbare Naturerfahrung möglich. Mittels Apps
kann Natur nur reduziert wahrgenommen werden. Sie sollten daher nur ergänzend eingesetzt werden. Doch was
muss getan werden? Eltern sollten regelmäßig mit ihren Kindern in die Natur gehen oder im eigenen Garten gärtnern
und nicht von einer naturfernen Attraktion zur nächsten hetzen. Neben dem Naturverständnis würden das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Konzentrationsfähigkeit gefördert, es täte der Gesundheit gut. Lehrpläne müssten
dementsprechend angepasst werden und
ein Umweltbildungskonzept müsste für
jede Schule zur Pflicht werden. Kommunen sollten mehr Natur in Städten und
Ortschaften zulassen und fördern.
Marianne Kauers-Theunert,
Hohenhameln
„pragmatisch“ sein, den Euro abschaffen zu wollen? Was an der AfD verdient
den Namen „Reformpolitik“?
In der Auseinandersetzung mit Kräften wie der AfD sollten die Begriffe zum
Objekt der Beschreibung passen.
Auch der Name „Sammelbecken aller Unzufriedenen und Systemkritiker“
ist an Unklarheit nicht zu überbieten.
Wie sollte man mit der derzeitigen politischen Situation nicht unzufrieden sein?
Und dass unser Wirtschaftssystem nicht
ewig dauern kann, zeigt schon die hektische Suche nach den letzten Boden-
schätzen, die unter größten Umweltrisiken abgebaut werden.
Weder die derzeitige Regierung noch
die AfD haben befriedigende Antworten
auf die aktuellen Fragen. Die Hälfte der
Bremer ist nicht zur Wahl gegangen. 50
Prozent Systemkritiker sind eine Menge.
Dazu der Triumph der politischen Habenichtse von FDP und AfD. Diese Entwicklung kann nicht mit ein paar undeutlichen Bemerkungen gestoppt werden. Politiker und Journalisten sollten
genauer hinsehen.
Gerhard Roth,
Sarstedt
einseitig Stellung nimmt und die Menschen in Not, für die die jährliche Caritassammlung stattfindet, unter Kollektivstrafe stellt. Es ist ganz verständlich,
dass Menschen, die dort ihre Kindheitsjahre verbracht haben, der Einrichtung
an diesem Standort hinterher trauern,
es war für sie ein Stück Heimat.
Aber verlieren Sie wirklich etwas?
Sie können doch jederzeit an diesen Ort
zurückkehren und sicher auch das Gebäude betreten, auch wenn es eine andere Nutzung erfährt.
Ich bin kein Pädagoge, trotzdem ist
es sicher zeitgemäß, kleine Wohngruppen zu bilden und diese verstreut im
Landkreis oder in der Stadt anzusiedeln.
Damit beschreitet die Einrichtung und
der Träger einen Weg, der zum Wohl
der anvertrauten Kinder und Jugendlichen ist. Ob sich Herr Bringer die Mühe
gemacht hat, mit der Einrichtung selber
Kontakt aufzunehmen oder mit dem
Träger, um im gemeinsamen Gespräch
zu erfahren, warum diese Schritte so gegangen werden und welchen Nutzen
letztendlich die zukünftigen Bewohner
(Kinder und auch ihre Mütter) davon
haben? Ich bezweifle es, denn sonst
wäre es nicht zu dieser öffentlichen Abkanzelung des Diözesan–Caritasverbandes gekommen. Dort arbeiten Menschen, für die diese endgültige Entscheidung sicher auch kein einfacher
Schritt war und sie haben Respekt verdient.
Michael Sackmann,
Hildesheim
Keine Antworten
Zum Leitartikel „Die AfD versinkt im
Schlamm“
Können die Bezeichnungen „liberal“
und „konservativ“ auf Teile der AfD angewendet werden? Meines Erachtens
nicht. Lucke versucht das nachzuahmen,
was ihm Merkel und Gabriel vormachen:
die Partei auf Linie bringen.
Der hundertste Aufguss der Benennung eines Gegensatzes zwischen Realos und Fundis, erst bei den Grünen,
dann den Linken, jetzt bei der AfD,
bringt keine Klarheit. Was soll daran
Anhaltende Hetze beenden
Zum Thema Henneckenrode und Pfarrer
Stefan Bringer:
Ich finde es gut, wenn auch ein Pfarrer öffentlich seine Meinung sagt, allerdings erwarte ich auch von ihm als Person des öffentlichen Lebens, das er keine einseitige Wahrnehmung hat, sondern
Sachverhalte
differenziert
betrachtet. Immerhin sollte ein Pfarrer
wissen, dass auch die Mitarbeiter des
Caritasverbandes Teil der katholischen
Kirche sind. Der Diözesan–Caritasverband ist eine Abteilung des Bischöflichen Generalvikariates und damit genauso dem Bischof unterstellt wie die
Priester. Ich finde es daher unerhört,
wenn Pfarrer Bringer während einer
heiligen Messe zu dieser Thematik so
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Intaktes Zahnfleisch ist
Verbrauchern lieb und teuer
Dass künstlicher Zahnschmelz
mehr kostet als jede normale
Zahnpasta, hat sich schon herumgesprochen. Jetzt kommt die
Zahncreme „Biorepair“ mit einer
Art Zusatzversicherung in die Regale: Sie bietet einen zusätzlichen
Zahnfleisch-Schutz an. Wer sich
für den Tarif „Biorepair Plus“ entscheidet, zahlt einen Aufschlag.
Normalerweise sorgt unser Speichel dafür, dass sich das Zahnfleisch nicht entzündet. Denn er
enthält u. a. Lactoferrin, ein natürliches Protein
mit antimikrobieller Wirkung.
Es entzieht den
EntzündungsBakterien im
Mundraum das
Eisen (lat. ferKünstlicher Zahn- rum), das sie unschmelz ist auch
in Biorepair Plus bedingt zum Leben brauchen.
Die Wirkstoffe sind es
Diese Erkenntnis steht hinter dem
„Plus“ von Biorepair. Die neuDr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG,
Johanneswerkstr. 34–36, 33611 Bielefeld
Kein schönes Bild: Die entzündete Zahnfleisch-Kante
ist die Folge von schädlichem Bakterien-Belag.
Biorepair Plus schützt gesundes Zahnfleisch
auf natürliche Weise.
artige Zahncreme enthält Lactoferrin, und das sogar in höherer
Konzentration als der natürliche Speichel. – Unterstützt wird
der Lactoferrin-Effekt durch Hyaluron. Dieser Wirkstoff schützt
die Mundschleimhaut gegen Austrocknen. Er wird heute sogar
zur Behandlung des „trockenen
Auges“ eingesetzt. Die aufwendige Rezeptur hat ihren Preis. Wer
aber schon mal unter entzündetem
Zahnfleisch gelitten hat oder akut
leidet, der will unbedingt vorbeugen. Und spart den zusätzlichen
Euro lieber an anderer Stelle.
Tipp für gesundes Zahnfleisch
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