464891 Dienstag, 23. Februar 2016 Mann greift Freundin an Regensburg. (map) Ein stark betrunkener 37-Jähriger hat in der Nacht zum Freitag in Regensburg aus unbekanntem Grund seine 47-jährige Freundin angegriffen. Er schlug mit einem hölzernen Gegenstand auf sie ein und drohte ihr, sie umzubringen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, konnte die Frau jedoch in die Wohnung einer Verwandten flüchten. Der Betrunkene begab sich selbst zur Behandlung in eine psychiatrische Fachklinik – wo er allerdings in derselben Nacht noch auf das Personal losging, Mobiliar zerschlug und zur Klinik beorderte Polizeikräfte attackierte. Der Renitente selbst sowie ein Pfleger wurden dabei leicht verletzt, die Polizisten blieben unverletzt. (Ausführlich in einem Teil der Auflage) War es Brandstiftung? Roßbach. (map) Der Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen, bei dem in der Nacht zum Samstag Schaden in Höhe von rund 250000 Euro entstand (wir berichteten), ist möglicherweise gelegt worden. Die Polizei sucht deswegen jetzt Zeugen, die zur Zeit des Brandes oder zuvor verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Am frühen Samstagmorgen brannten in Roßbach im Landkreis Rottal-Inn ein Holzlager und ein Stall. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. Brandspezialisten machten sich am Montag vor Ort ein Bild – und wollten Brandstiftung nicht ausschließen. Unfall: Sieben Verletzte Geisenhausen. (ta) Sieben Menschen sind bei einem Unfall in Geisenhausen (Kreis Landshut) verletzt worden. Ein 34-Jähriger war am Montagnachmittag auf der B299 in Richtung Landshut unterwegs, als er mit seinem Auto aus ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr geriet. Der Wagen krachte zunächst mit einem Lastwagen und dann mit einem anderen Auto zusammen. Vier Menschen wurden schwer verletzt, drei kamen mit leichten Verletzungen davon, teilte die POlizei mit. Der Lastwagen geriet ebenfalls ins Schlingern, querte die Gegenfahrbahn und landete wie auch ein weiteres Auto im Straßengraben. NIEDERBAYERN / OBERPFALZ Schulsprengel online abrufbar Staatssekretäre zufrieden: Planungsgrundlage für Kommunen und Hilfestellung für Eltern R e g e n s b u rg . (gib) Welche Grund- oder Mittelschule das Kind besucht, bestimmt in Bayern der Wohnort. Jede Schule hat ein klar definiertes Einzugsgebiet. Bislang waren die Schulsprengel bei den Bezirksregierungen einzusehen und umständlich beschrieben. Künftig genügt ein Blick auf eine Karte im Internet. Für das Projekt „Digitalisierung der Schulsprengel“ haben sich das Bayerische Kultus- und das Heimatministerium zusammengetan. Folgerichtig stellten am Montag mit Georg Eisenreich und Albert Füracker gleich zwei Staatssekretäre das Ergebnis des Projekts vor. „Ab sofort können die Schulsprengel aller bayerischen Grund- und Mittelschulen kostenlos im Internet abgerufen werden“, erklärten Eisenreich und Füracker an der Grundschule Prüfening in Regensburg. Bislang waren die Schulbezirke überwiegend als Texte beschrieben, für die Stadt Regensburg etwa „ellenlang auf 38 Seiten“, wie Füracker erklärte. Um sie einzusehen, war oftmals ein aufwendiger Gang zu den Bezirksregierungen nötig. Umringt von Vertretern aus Stadt, Landkreis, Regierung und Landtag drückten die Staatssekretäre Georg Eisenreich (links) und Albert Füracker symbolisch den Startknopf für den Online-Abruf der Schulsprengel. (Foto: gib) Durch die Digitalisierung können die Grenzen nun auf Karten angezeigt werden. Dies bringe viele Vor- teile mit sich, erklärten die Staatssekretäre. Die Schulsprengel seien eine wichtige Planungsgrundlage Der große Naturwaldverbund BN und Greenpeace wollen bayernweites Netz aus Großschutzgebieten D e g g e n d o r f / M ü n ch e n . (rm) Der Deggendorfer Vorwald und der Hienheimer Forst (Landkreis Kelheim) sollen wichtige Bausteine eines bayerischen Naturwaldverbundes werden. Das sieht ein Konzept des Bund Naturschutz in Bayern (BN) und Greenpeace vor, das am Montag in München vorgelegt wurde. Danach sollen 2000 Hektar bei Deggendorf sowie 2500 Hektar im Hienheimer Forst bei Kelheim nicht mehr bewirtschaftet, sondern sich selbst überlassen werden. Außerdem sieht die Studie eine Ausweitung der Naturzonen des Nationalparks Bayerischer Wald um 2000 Hektar vor. BN-Vorsitzender Hubert Weiger appellierte an die bayerische Staatsregierung, einen Dialogprozess zu starten, bei dem die geeigneten Flächen für ein Naturwaldverbundsystem diskutiert und ausgewählt werden. Der Freistaat trage das Schlusslicht unter den Bundesländern bei der Umsetzung der „Nationalen Biodiversitätsstrategie“ der Bundesregierung aus dem Jahr 2007, kritisieren die Studienverfasser. Und das, obwohl der derzeitige Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) diese Ziele als damaliger Bundeslandwirtschaftsminister mit beschlossen habe. Die Nationale Biodiversitätsstrategie sieht vor, dass zehn Prozent der öffentlichen Wälder bis 2020 der natürlichen Entwicklung überlassen werden. Bisher lehne es Bayern ab, diese Ziele umzusetzen, kritisierte Weiger. Im waldreichsten Bundesland sind derzeit nur knapp 33000 von 2,5 Millionen Hektar Wald ohne forstliche Nutzung. Das entspricht gerade einmal 1,3 Prozent der Waldfläche. Die Naturschützer richten sich auf erheblichen Widerstand von Seiten der privaten Waldbesitzer und des Bauernverbands ein, obwohl nur Flächen im Besitz von Freistaat, Bund oder Kommunen für den Naturwaldverbund herangezogen werden sollen. Offenbar befürchtet man eine spätere Ausweitung auch auf Privatwälder, vermutete BN-Vorsitzender Weiger. Wie frei ist ein Theologie-Professor? Eine bizarre Kontroverse beschäftigt die katholische Kirche – Bischöfe klar positioniert Pa s s a u / R e g e n s b u rg / B e r l i n . Die katholische Kirche ist in ihrer langen Geschichte bekanntermaßen nicht immer zimperlich mit Abweichlern umgegangen. Mancher Theologe fühlt sich zurzeit wieder daran erinnert. Denn zwei deutsche Bischöfe (Regensburg und Passau) pochen jetzt darauf, dass es in der theologischen Wissenschaft keine Freiheit der Lehre geben könne. Was die Theologen erforschen und lehren dürfen, wird demnach von den Bischöfen vorgegeben – sonst, so heißt es, drohe Beliebigkeit. Ausgangspunkt der Kontroverse ist ein Theologenkongress, der im Dezember in München abgehalten wurde. In der Schlusserklärung steht, dass Theologen nicht nur frei und unabhängig arbeiten können müssen, sondern ihrerseits ein Lehramt in der Kirche innehaben. Damit ist gemeint: Die Lehre der Kirche wird nicht nur von den Bischöfen, sondern auch von den Theologen mitgeprägt. Für den als konservativ bekannten Bischof Rudolf Voderholzer aus Regensburg war das offenbar zuviel. Es sei das Vorrecht der Bischöfe, „darüber wachen zu dürfen und zu müssen, ob eine bestimmte theologische Lehre noch mit der Lehre der Schrift und der Tradition übereinstimmt“, stellte er klar. „Die Freiheit der theologischen Lehre ist begrenzt durch die Vorgaben, die je- 11 Mitten in der Kontroverse: Der Passauer Bischof Stefan Oster und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. (Fotos: Archiv) dem Theologie-Treiben gegeben sind.“ Alles andere laufe auf „Religionspluralismus“ und damit letztlich auf die „Abschaffung des Christentums“ hinaus. „Drei Theologen und ihre sechs Ansichten“ Schützenhilfe erhielt Voderholzer vom Passauer Bischof Stefan Oster, der gleichfalls als sehr konservativ gilt. Die Theologen könnten schon deshalb kein Lehramt ausüben, weil sie sich ständig uneinig seien, postete der mit 50 Jahren vergleichsweise junge Bischof auf Facebook. „Frag zum Beispiel drei Theologen (...) zur Bedeutung einer einzigen Bibelstelle und du bekommst in der Regel wenigstens sechs verschiedene Ansichten dazu! Lehramt der Theologie?!“ Das wiederum wollten die Theologen nicht auf sich sitzenlassen. Mehrere haben inzwischen Repliken veröffentlicht, in denen sie das Lehramt der theologischen Wissenschaft verteidigen. Sie verweisen darauf, dass in der Kirchengeschichte gerade die kritischen, eigenständigen Theologen des öfteren recht behalten haben - zum Beispiel, als die Päpste im 19. Jahrhundert die bürgerlichen Freiheitsrechte zunächst in polemischen Formulierungen verdammten. Immer wieder habe die Kirche versucht, Homogenität in Glaubensangelegenheiten herzustellen, sagt der Freiburger Theologe Magnus Striet. „Das funktioniert aber schon lange nicht mehr, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern global. Längst entscheiden Menschen, die sich als katholisch beschreiben, selbst, was sie glauben und wie sie leben. Im Übrigen hat es historisch betrachtet diese Homogenität nie gegeben. Sie ist eine reine Fiktion.“ Das „Nihil obstat“ ist auch eine Grenze Fakt ist allerdings, dass die Freiheit der Lehre in der Theologie offiziell durchaus begrenzt ist: Denn bevor ein Professor ernannt wird, muss die Kirche ihr „Nihil obstat“ – „es steht nichts entgegen“ – geben. Und wenn sich der Professor dann zu weit von der Lehre der Kirche entfernen sollte, kann ihm die Kirche verbieten, weiterhin werdende Priester auszubilden. So geschehen bei Hans Küng, dem die Kirche 1979 die Lehrerlaubnis, die „Missio canonica“, entzog. Solche Fälle sind allerdings äußerst selten geworden. Auseinandersetzungen unter Theologen wie auch unter Bischöfen gibt es seit Beginn der Kirchengeschichte. Der katholische Publizist Ulrich Ruh hält es allerdings für falsch, daraus zu folgern, dass sich die Theologen nie einig sind. „Nehmen Sie den ganzen Bereich Ehe, Familie – alles, worum es bei der großen Synode im Vatikan ging. Da sind sich alle Moraltheologen einig, dass die Kirchenlehre nicht so bleiben kann.“ Auch könne man kaum bestreiten, dass die Theologen die Lehre der Kirche mitentwickelt hätten. Das beste Beispiel dafür ist nach seiner Meinung das Zweite Vatikanische Konzil, das die Kirche in den 60er Jahren öffnete und modernisierte. „Das hat nur geklappt, weil sich Bischöfe und Theologen zusammengetan haben“, meint Ruh. „Die Theologen haben die Entwürfe gemacht, und die Bischöfe haben sie beschlossen. Es wäre heute enorm wichtig, dass Bischöfe und Theologen ein neues Bündnis schließen, um die Kirche voranzubringen.“ Christoph Driessen, dpa für Gemeinden und Schulverwaltung. „Mit der digitalen Übersicht können zahlreiche organisatorische Fragen, beispielsweise im Bereich der Schülerbeförderung, nun leichter und effizienter beantwortet werden.“ Auch wenn es um die Überprüfung der Schulpflicht oder Schülerzahlenprognosen geht, sei der Online-Abruf hilfreich. Nicht zuletzt können Eltern ab sofort auf einen Blick erkennen, auf welche Grund- beziehungsweise Mittelschule ihr Kind gehen wird. 3178 Schulbezirke der Grundund Mittelschulen wurden bayernweit digital erfasst. Die Experten für Karten und digitale Geodaten an den Ämtern für Digitalisierung, Breitband und Vermessung übersetzten die Sprengel-Beschreibungen in Karten. „Karten vermitteln einen besseren Eindruck als viel Text“, betonte Füracker. Um die Aktualisierung der Daten kümmern sich künftig die Bezirksregierungen. Dass das bayernweite Projekt in Regensburg vorgestellt wurde, hat einen Grund: Die Stadt hatte ihre Sprengel-Daten schon früh digitalisiert und konnte sich entsprechend einbringen. ■ Alle bayerischen Schulbezirke können unter www.bayernatlas.de abgerufen werden. Drogenschmuggler geht auf Polizeibeamte los Waldsassen. (map) Völlig ausgerastet ist ein 19-jähriger Drogenschmuggler am Samstag bei seiner Festnahme in Waldsassen (Kreis Tirschenreuth). Wie die Polizei mitteilt, hatte der Mann, der mit einem Fahrrad aus Tschechien eingereist war, die Flucht ergriffen, als er am Nachmittag kontrolliert werden sollte. Dabei warf er eine Schachtel mit 18 Gramm der gefährlichen Droge Crystal Speed weg. Als die Polizei ihn wenig später fasste, beleidigte der Mann die Polizeibeamten, bespuckte sie und griff sie mit Fußtritten und Kopfstößen an. Ein Bundes- sowie ein Landespolizist wurden dadurch verletzt. Der 19-Jährige befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft. Tierschützer besetzen aus Protest Baukräne Bogen. (map) Zwei Baustellenkräne und einen Bürocontainer haben Tierschutz-Aktivisten am Montag in Bogen besetzt. Dort läuft derzeit der Wiederaufbau der im letzten Jahr durch einen Großbrand vernichteten Geflügel-Schlachterei der Firma Wiesenhof. Die Demonstranten – eine Gruppe von rund 20 Menschen – wurden am Morgen vom Wachdienst des Betriebes entdeckt, der die Polizei informierte. Den Erkenntnissen der Polizei zufolge waren die Aktivisten über den Zaun gestiegen beziehungsweise zusammen mit Bauarbeitern auf das Gelände gelangt. Die Demonstranten hissten Transparente, mit denen sie gegen das massenhafte Schlachten von Tieren protestierten. – Wie vor dem Brand sollen, wenn die Betriebsgebäude wieder errichtet sind, in Bogen pro Tag rund 200000 Tiere geschlachtet werden können. Die Demonstration verlief friedlich, die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Zudem war die Feuerwehr mit einer Drehleiter angerückt. Erst nach Einbruch der Dunkelheit verließen die vier stur ausharrenden Krankletterer ihre Posten. Zuvor waren bereits die Ketten der Aktivisten gelöst worden, die sich im Baucontainer verbarrikadiert hatten. (Ausführlich in einem Teil der Auflage)
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