Cuenca, 30.8.2015 Las cosas las mas importantes en la vida/ Die wichtigsten Dinge im Leben: La comida/das Essen: Lecker! Da hab ich wirklich Glück gehabt. Vor dem Abflug hab ich noch gehört, dass hier in Ecuador hauptsächlich InstantKaffee getrunken wird und da hab ich dann noch meine kleine Espressomaschine eingepackt. Das war überflüssig, denn in meiner Familie wird ganz normaler Kaffee getrunken und es gibt sogar eine Espressomaschine. Ein Glück für alle, die morgens mit mir zu tun haben. Morgens esse ich meistens Haferflocken mit Milch oder Jogurt und vielen leckeren frischen Früchten. Hier gibt es wirklich immer eine große Auswahl. Mir schmecken vor allem die kleinen Bananen „oritos“ und eine Frucht, die mit der Maracuja verwandt ist und „granadilla“ heißt. Im Restaurant gibt es zum Beispiel so Bälle mit Käse oder Fleisch. Sehr sättigend. Mittags kocht meine Gastmutter Soraya für die ganze Familie. Das Essen ist vielseitig und schmeckt mir. Häufig gibt es als Vorspeise eine Suppe mit Fleisch oder Gemüse und so leckerem gekochtem Mais. Als Hautgericht gibt es oft Fleisch (meistens Schwein oder Geflügel) und dazu Reis, Nudeln oder Kartoffeln oder auch Kombinationen und Salat. Teilweise wird auch vegetarisch gekocht. Zum Beispiel „yuca“ (ein Wurzelgemüse, das ein bisschen ähnlich wie Kartoffeln schmeckt) in einer Käsesoße mit Reis. Sehr lecker! Heute gab es eine Erbsensuppe und einen Salat aus Tomaten, Zwiebeln, Fisch und Krabben mit einem Dressing aus Orangen- und Zitronensaft, „Ceviche“. Schmeckt gut und soll bei Kater helfen. ;) Im Dschungel und an der Küste wird viel Fisch gegessen. Dazu werden häufig so gebratene grüne Bananen serviert und die schmecken sogar besser als Pommes. Abends isst jeder das, worauf er Lust hat. Ich mache mir dann meistens einen Salat aus dem Gemüse, das ich im Kühlschrank finde. Leider schmeckt das Brot hier etwas süßlich, weshalb ich oft darauf verzichte. Als Beilage zum Essen oder auch abends zum Naschen gibt es oft salzige Bananenchips „Chifles“, die für mich eine tolle Alternative zu Chips sind. :D Jetzt bin ich schon gespannt, was es im Projekt so zum Essen gibt, wenn ich ab September dort arbeite. Una casa/ein Zu Hause: Hier fühl ich mich wohl! Unser kleines Haus liegt sehr zentral. Zu Fuß sind es nur ca. 10 min. ins Zentrum und mit dem Fahrrad oder dem Bus 15-20 Minuten zur Arbeit. Also perfekt für ein Jahr Freiwilligendienst. Ich habe ein mittelgroßes Zimmer mit einem eigenen Bad. Ich bin im Erdgeschoss und der Rest der Familie wohnt im ersten Stock. Ich bin so zwar etwas abseits, aber dafür habe ich auch meine Privatsphäre und das Zimmer ist sehr schön. Vielleicht ein bisschen dunkel, wenn die Sonne nicht durch das einzige Fenster im Dach scheint, aber das macht nichts. Ich fühl mich wohl hier. Ich könnte auch ein kleineres Zimmer oben haben, aber irgendwie hab ich mich hier schon sehr gut eingelebt und auch ein paar Kleinigkeiten besorgt, um es mir gemütlicher zu machen. Jetzt bleibe ich auch hier unten. Mir gefällt das ganze Haus. Im ersten Stock wohnt der Rest der Familie. Auf der einen Seite meine Gastmutter Soraya mit ihrer Tochter und auf der anderen Seite ihre Schwester mit ihrem Sohn. Der Durchgang ist offen und so leben wir alle zusammen. Es gibt aber auf beiden Seiten eine Küche und Bäder und natürlich die Schlafzimmer. Außerdem viele Pflanzen, was mir gut gefällt. Im Moment wohnt auch die Oma bei uns, da sie gerade eine Operation hinter sich hat und ein bisschen Unterstützung braucht. Auf der Dachterrasse wohnt der kleine Hund Muffi und wir können Wäsche aufhängen und uns Sonnen. Also alles tip top. Hund Muffi Auf der Dachterrasse Mein Zimmer Dachterrasse Una familia/eine Familie: Ich hab jetzt quasi 2 Familien. Was will man mehr. Ich fühl mich hier seit dem ersten Tag willkommen und in der Familie aufgenommen. Alle sind toll und ich bin wirklich froh hier gelandet zu sein. Meine Gastmutter Soraya arbeitet nicht, sondern kümmert sich um das Haus und die Familie. Sie kocht für alle die im Haus leben und auch noch für den Bruder der Oma. Da es keine Spülmaschine und keine Waschmaschine gibt und auch das Essen immer frisch zubereitet wird hat sie viel zu tun. Sogar die Nudelplatten einer Lasagne waren selbst gemacht. Meine Gastschwester Soraya ist 13 und so wie 13jährige Mädchen eben sind. Sehr lieb, anhänglich, aber auch ein bisschen anstrengend. ;) Ich guck mir immer Mal wieder Filme auf Spanisch mit ihr an und bin froh, dass ich schon viel verstehe. Tanja, die Schwester von Soraya ist Englischlehrerin und die einzige in der Familie, die Englisch spricht. Sie kommt meist spät von der Arbeit und Soraya hilft ihrem Sohn Juan deswegen bei den Hausaufgaben. Er ist etwas jünger als Karin, lieb und eher ruhig. Am Sonntag kommt häufig die dritte Schwester, Maribel mit ihrem Mann, Fausto zu Besuch, die auch im Projekt arbeitet und sehr nett ist. Die Familie ist toll und ich war inzwischen sogar schon mit Soraya und Karin im Urlaub. Gemeinsam sind wir in den Norden von Ecuador, Richtung Dschungel gefahren, haben dort bei Bekannten der Familie gelebt und uns ein paar Orte, Parks und ein Museum über die „Indigenas“ angeschaut. Das war interessant und schön. Allerdings haben wir uns dann am Morgen meines Geburtstages getrennt, weil ich in den Nationalpark „Cuyabeno“ wollte und das der Familie leider zu teuer war. Allerdings hat Karin auch etwas Angst vor den ganzen Insekten, weswegen ich nicht weiß, ob ihr die Zeit im Dschungel gefallen hätte. Ich fand die Tage fantastisch und durfte sogar umsonst einen Tag länger bleiben als ursprünglich geplant war. Der Nationalpark ist einer der artenreichsten Gebiete. Außerdem habe ich hier noch 3 andere junge Frauen kennengelernt, mit denen ich weiter zum größten Wasserfall Ecuadors „La Cascada San Raphael“ gereist bin. 2 kommen aus Argentinien und eine aus Italien, aber 2 leben in Cuenca und wir werden uns auf alle Fälle wieder treffen. Also alles perfekt gelaufen für mich und irgendwie hatte ich wieder einmal ziemlich viel Glück beim Reisen. Meine Familie ist 2 Tage vor mir nach Cuenca zurück gefahren und hat mich wieder herzlich mit einem leckeren Essen empfangen. Am 2. September geht bei den beiden Kindern die Schule wieder los und für mich die Arbeit. Ich bin schon gespannt, wie sich das Zusammenleben in der Familie dann gestaltet. Ich freue mich und werde dann irgendwann wieder berichten. (Foto von links: Soraya, Maribel, Tanja, Juan, Karin, Fausto, Vita)
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