16.11.2015 Inserieren Jungfrau Zeitung «Üble Sache, Maloney!» Abo Kontakt Impressum KULTUR News Übersicht Politik Gesellschaft Wirtschaft Kultur Agenda Klima Suche erstellt: 2015-11-16 06:18:20 Forum Sport Marktplatz Leute Galerie Suche Verlag Dossiers INTERLAKEN 15. NOVEMBER 2015 ARTIKELINFO «Üble Sache, Maloney!» Artikel Nr. 139837 15.11.2015 – 21.05 Uhr Autor/in: Anne Welkener Für ein LiveHörspiel waren Michael Schacht und Jodoc Seidel, alias Philip Maloney und der Polizeibeamte, am Samstag im Hotel Metropole zu Gast und lösten vor den Augen der Zuschauer zwei haarsträubende Fälle. MEHR ZUM THEMA LIFESTYLE 26. MAI 2015 von Anne Welkener MICHAEL SCHACHT Schauspieler und Hörspieldetektiv MEHR GRINDELWALD 26. MAI 2015 «So geht das» Ehe er sichs versah, befand sich der Radio und Privatdetektiv Philip Maloney mitten in der Spurensicherung. Die Welt… MEHR Maloney (Michael Schacht) (links) und der Polizeibeamte (Jodoc Seidel) liegen im Wald auf der Lauer. Fotos: Anne Welkener «Die Welt ist aus den Fugen, Maloney. Wir haben wieder eine RentnerGang gefasst, die Jugendliche überfallen hat.» Hinter dem Mikrofon steht Jodoc Seidel, mit gepunkteten Hosenträgern und Lesebrille. Aus den Lautsprechern aber tönt der namenlose Polizeibeamte, dessen Stimme den 110 Zuhörern im Saal des Hotel Metropole nur zu gut bekannt ist: Sonntagvormittags ist eben jener Polizist auf SRF3 zu hören. Ein ums andere Mal ermittelt er in haarsträubenden Fällen, die dann nicht von ihm gelöst werden, sondern vom Helden der gleichnamigen Hörspielserie: Philip Maloney – Privatdetektiv und längst Kultfigur. Seine rauchige Stimme kommt aus dem Mund von Michael Schacht. Der ist im beigefarbenen Trenchcoat nach Interlaken gekommen. Die Lesebrille gefährlich weit vorne auf der Nasenspitze, sagt er am Ende eines kurzen Intros: «Dann mal her mit der nächsten Leiche», und schon beginnen die Ermittlungen. http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/139837/ 1/4 16.11.2015 Jungfrau Zeitung «Üble Sache, Maloney!» Was das Fan-Herz begehrt Die beiden Fälle, die Maloney und der Polizist im Verlauf des Abends lösen, lassen keine Wünsche offen: Es gibt verrückte Klienten, Whiskey und Flirts, gefährliches Halbwissen vom Polizisten und harte Sprüche vom Detektiv. Schacht und Seidel sprechen dabei aber nicht nur ihre angestammten Rollen, sondern spielen gleich auch alle anderen Charaktere. So springt beispielsweise Schacht gekonnt zwischen der grummelig rauchigen Stimme Maloneys und dem Sopran eines aufgedrehten Fremdenführers hin und her. Seidel hingegen verwandelt sich mit Leichtigkeit in eine gut betuchte Lady, die sogleich von Maloney angeflirtet wird, ihm aber die kalte Schulter zeigt. Vielfalt in der Stimme ... ... und in der Mimik sind für ... ... Schauspieler Schacht ein Leichtes. Szenen wie diese sind es, die immer wieder vom herzhaften Lachen des Publikums unterbrochen werden. Aber auch die für die HörspielSerie so typischen Dialoge kommen im voll besetzten Saal ausgezeichnet an: «Wo haben Sie die ganzen Daten her? Sammeln Sie heimlich CumulusKarten und werten die aus oder arbeiten Sie mit der NSA zusammen?», fragt Maloney, worauf der Polizist erwidert: «In jedem Amt werden Bonbons gereicht, die so schlecht schmecken, dass sie fast jeder wieder ausspuckt. So kommen wir an DNASpuren fast aller Bürger.» Die Sprecher sind zufrieden Aber nicht nur das Publikum kommt auf seine Kosten, auch Schacht und Seidel zeigen sich nach ihrem Auftritt zufrieden, beim Interlakner Publikum so gut angekommen zu sein. «Wie die Zuschauer reagieren, ist immer wieder eine Überraschung», sagt Jodoc Seidel und Michael Schacht ergänzt: «Ab und an gehen sie noch mehr mit. Manchmal sogar raus.» http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/139837/ 2/4 16.11.2015 Jungfrau Zeitung «Üble Sache, Maloney!» Jodoc Seidel spricht den Beamten genauso überzeugend wie die reiche Lady. Wie es dazu kam, dass der Schweizer Detektiv Maloney und sein Kompagnon hochdeutsch sprechen, weiss Michael Schacht nicht so recht. Er sieht aber klar die Vorteile: Mit der Wahl einer Mundart würden gleich andere ausgeschlossen. «Es ist schwer, sich auf einen Dialekt zu einigen.» Ausserdem sei es so zu dem erfreulichen Umstand gekommen, dass die Hörspiele mittlerweile an Schweizer Schulen im Deutschunterricht verwendet werden, sagt Schacht. 25 Jahre sind die beiden nun schon im Radio zu hören, seit zehn Jahren sind sie mit LiveHörspielen auf Tournee. «Vor sieben Jahren waren wir das erste Mal in Interlaken. Also sind wir 2022 wieder hier», sagt Seidel zum Abschied. Schauspieler Schacht wurde in Berlin geboren, lebt heute in Bern und kann selbst nicht benennen, wie viele Dialekte er spricht. DRUCKVERSION IHRE MEINUNG ARTIKEL WEITEREMPFEHLEN TEILEN Werbung http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/139837/ 3/4
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