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Nachrichten > Kultur > Literatur > Kunst > 100 Jahre Dada: Zürich feiert ein Fest des Irrsinns
Zürich feiert 100 Jahre Dada: Labor für den höheren Unsinn
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Feiern bis zur Bewusstlosigkeit: Mit Ausstellungen, Partys und einem Kostümball zelebriert Zürich den 100. Dada-Geburtstag.
Die Stadt will den bedeutendsten künstlerischen Unfug des 20. Jahrhunderts mit einem Fest des Irrsinns ehren.
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Sonntag, 03.01.2016 – 14:22 Uhr
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Kunst
Zürich
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Kurt Schwitters
DPA
Hans Arp
Erster Weltkrieg
"Gadji beri bimba glandridi laula lonni cadori." Alles klar? Nein? Macht nichts. Man
muss die Zeilen von Hugo Ball auch nicht wörtlich nehmen. Oder zwischen den
Zeilen lesen. Oder das, was dort stehen könnte, gar verstehen.
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DPA
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Wer aber entschlüsseln will, was
die Dadaisten verfassten, und
begreifen will, warum sie die
Kunstwelt auf so radikale Weise
veränderten, der hat in diesem
Jahr viel Gelegenheit dazu.
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100 Jahre ist es her, dass sich
Schriftsteller, Maler, Musiker und
Tänzer aus ganz Europa in der
Schweiz versammelten, um auf
ihre Art gegen den Ersten
Weltkrieg zu protestieren. Mit
Nonsens-Lyrik, wilden Tänzen
und bodenloser Ironie. Das
Jubiläum wird 2016 mit
Ausstellungen, Partys, Lesungen
und sogar einem Kostümball zelebriert - nicht nur am Geburtsort Zürich, sondern
auch in anderen Städten wie Paris, Amsterdam, Düsseldorf und Stade.
Das berühmte Lautgedicht "Gadji beri bimba" des Gründervaters der
Dada-Bewegung ist semantischer Unsinn. Eine Aneinanderreihung von
aussprechbaren, aber sinnlosen Lautfolgen. Es war eines der ersten dadaistischen
Gedichte, die Hugo Ball - in ein Bischofskostüm gehüllt - vortrug. Im Frühsommer
1916, als die gerade erst geborene Dadaisten-Truppe in einer Kneipe in der
Zürcher Spiegelgasse, dem Cabaret Voltaire, ihre Bestform fand.
Pissoir als Kunstwerk
Auf der Bühne wurde zu dissonanten Rhythmen gestampft, Lyriker trugen
gleichzeitig und lautstark groteske Gedichte vor, Schauspieler absurde Sketche,
und das Orchester machte einen ohrenbetäubenden Lärm. Das Publikum musste
Beschimpfungen ertragen - und johlte.
Die Künstlerkneipe war die Wiege dessen, was die Väter und Mütter der Bewegung
unter dem so einprägsamen wie rätselhaften Begriff Dada zusammenfassten. Dort
wurde Dada am 5. Februar 1916 von Hugo Ball, Tristan Tzara, Marcel Janco, Hans
Arp, Sophie Taeuber-Arp, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck aus der Taufe
gehoben.
Bis heute lässt sich nicht eindeutig beantworten, was genau Dada ist.
Kunstströmung? Politisches Statement? Philosophie? Beunruhigen muss die
Ungewissheit niemanden. Schon 1919 frotzelte der deutsche Schriftsteller und
Aktionskünstler Johannes Baader, einer der frühen Anhänger der Bewegung: "Was
Dada ist, wissen nicht einmal die Dadaisten, sondern nur der Ober-Dada, und der
sagt es niemand."
"Dada ist kein Stil, sondern eine Behauptung", heißt es im "Dada Hand Buch" des
Cabaret-Voltaire-Direktors Adrian Notz. "Dada hat alle damals bestehenden
Avantgardeströmungen wie den Expressionismus, den Futurismus und den
Kubismus in sich aufgenommen - und verdaut oder unverdaut wieder von sich
gegeben."
Zu den Resultaten gehörten Gedichte in frei erfundenen Sprachen oder auch die
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04.01.16 09:57
100 Jahre Dada: Zürich feiert ein Fest des Irrsinns - SPIEGEL O...
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Pissoir-Schüssel, die 1917 von Marcel Duchamp unter dem Namen "Fontäne" als
Kunstwerk deklariert wurde. Dada an sich zu begreifen, mag unmöglich erscheinen.
Doch warum seine Protagonisten vorangegangene Ideale der Kunst so vehement
ablehnten und die absolute Freiheit bis hin zum völligen Irrationalismus
proklamierten, lässt sich aus den Umständen der Entstehungszeit erklären.
Bürger erschrecken für die Freiheit
REUTERS
Dascha Polanco: Fuck you, Size Zero
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Der Erste Weltkrieg tobt. Mit seinen Gemetzeln und Giftgaseinsätzen erweist er sich
als menschenverachtende Vernichtungsmaschinerie. Sinnlos ist das wohl
treffendste Wort für diesen Krieg, der ganz Europa erfasste.
Die neutrale Schweiz war der einzige Ort auf dem Kontinent, an dem Künstler
unbehelligt nach Antworten auf die Katastrophe suchen konnten. Während gleich
gegenüber vom Cabaret Voltaire ein spitzbärtiger Revolutionär aus Russland,
bekannt unter dem Namen Lenin, den Sturz des Zaren vorbereitete. "Ist der
Dadaismus wohl als Zeichen und Geste das Gegenspiel zum Bolschewismus?",
notierte Hugo Ball - und blieb die Antwort schuldig.
"Dada war eine Geisteshaltung", sagt die Berliner Kunsthistorikerin Hanne Bergius
in einem Interview mit der Zeitschrift "art". "Die Künstler und Schriftsteller, die sich
zu Dada bekannten, wollten sich nicht festlegen auf das, was Kunst und Literatur
sein sollten." Sie hätten Dada programmatisch mit nichts verbunden, sagt die
Expertin, die mehrere Bücher zum Thema geschrieben hat.
Altes zerstören, um Neuem Platz zu machen - nichts weniger als den kompletten
Reboot wollten die Dadaisten. Es sei darum gegangen, "den Bürger zu erschrecken
und sich selbst Freiheit zu verschaffen", fasst das Kunstblatt den Zweck von Dada
zusammen. Dafür sei jedes Mittel recht gewesen: Aktionen, Kongresse und
Skandale - in erster Linie aber das Kabarett im "Labor für den höheren Unsinn".
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165 Tage Dada
Das Cabaret Voltaire sowie
etliche andere Zürcher
Institutionen beschäftigen sich
2016 mit Dada. Vom Kunsthaus
über das Landesmuseum und
die Universität bis zum Museum
Rietberg und dem Tanzhaus
Zürich. Die Zürcher Festspiele
mit Opern- und Schauspielhaus
kommen nicht an Dada vorbei
und erst recht nicht die elfte
Ausgabe der europäischen
Biennale für zeitgenössische
Kunst, die Manifesta 11, die von
Juni bis September in Zürich
über etliche Bühnen gehen wird.
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Bis Ende des Jahres gibt es 165 Tage "zur Wiederaufführung einer Legende und
zum Ausleben der Obsession an Dada", wie die Veranstalter vom Verein
dada100Zürich2016 erklären. Warum genau 165? "Wir haben lange recherchiert
und Biografien und Daten zum Wirken von 165 führenden Dadaisten
zusammengestellt", sagt Projektsprecherin Nora Hauswirth. "Jede und jeder von
ihnen wird als Patin oder Pate eines der 165 Dada-Feiertage geehrt."
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Gefeiert wird jeweils bis spät in die Nacht. Dabei will das Cabaret Voltaire
erklärtermaßen in einer "maßlos überfordernden Bespielung bis zum Irrsinn, bis zur
Bewusstlosigkeit einen künstlerischen Ort schaffen, in dem das Ereignis im
Vordergrund steht".
jus/dpa
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