Der schwarze Mustang Heute ist Freitag, für Emily ein überflüssiger

Der schwarze Mustang
Heute ist Freitag, für Emily ein überflüssiger Tag. Lieber ist es Montag, da kann
sie reiten. Aber was kann sie schon machen? Wenigstens kann sie heute ihre
Freundin Paula sehen. Gerade kommt Paulas Mutter. Emily wird von Paula aus
ihren Gedanken gerissen. „Kommst du?“, fällt sie Paula von hinten an. „Ja, ich
komme schon.“ Emily holt ihre Sachen. Während sie nach Hause gingen, fragt sie
die zwei: „Was machen wir?“ „Naja, wir gehen reiten!“ „Was?!“ Emily ist
überglücklich. Im Winter reiten! Ein Traum wir für sie wahr. „Also gehen wir.“ Als
sie endlich da waren ging Emily durch die Boxen. Vor einer Box mit einem
schwarzen Hengst darin, blieb sie stehen. Er drehte sich die ganze Zeit im Kreis.
„Ist alles in Ordnung mit dem?“, fragte sie. „Ja, das ist der junge Star. Der ist aber
ein glücklicher Hengst. Er lässt sich aber nicht reiten. Steht nur in der Box und
dreht sich im Kreis.“ „Ach so. Süß ist er aber trotzdem.“ „Stimmt schon. Na gut,
lass uns weitergehen.“ Emily bekam eine ruhige Stute namens Sanny, Paula das
kleine Dickerchen Pünktchen. Sie ritten lange im Gelände aus. Aber als
zurückkamen was Gewusel auf dem Hof. Ihre ersten Worte waren: „Was ist denn
hier los?“ „Der Schwarze ist weg.“, klärte sie die Reitlehrerin auf. „Was? Weg?“
„Ja, weg. Da seid ihr genauso verdutzt wie ich. Der schwarze hat irgendwie die
Boxentür geöffnet.“ „Habt ihr dem alten Klepper Zaubertricks beigebracht?“,
fragte eine unbekannte Stimme von hinten. „Darf ich vorstellen: Herr
Bartholomeus.“ „Danke meine Liebe. Ich bin der Reitstallbesitzer. Guten Tag!
Wenn ich fragen darf; Mit wem habe ich denn die Ehre?“ „Ach so, ich bin Emily
und das ist Paula.“ „Und habt ihr den Schwarzen gesehen?“, fragte Herr
Bartholomeus. „Nein, leider nicht. Aber wir können nach ihm suchen.“ „Ja, da
würdet ihr mir einen großen Gefallen tun.“ „Wir reiten gleich los.“
Also kehrten sie um und ritten in den Wald. Lange Zeit suchten sie ihn, aber
fanden ihn nicht. Inzwischen war es schon Nachmittag. Die zwei wollten also
nach Hause reiten. Doch sie wussten nicht mehr von wo sie gekommen waren.
Von rechts, von links oder von der Mitte. Die zwei Mädchen hatten keine
Ahnung. Sie überlegten lange. Endlich brach Paula das Schweigen: „Wie wäre es,
wenn wir eine Münze werfen?“ „Ja, wieso nicht?“ Paula zog eine antike Münze
aus ihrer Tasche. „Kopf oder Zahl?“ „Kopf!“, antwortete Emily. Emily gewann,
also gingen sie links entlang. Sanny stolperte regelrecht vor Pünktchen her. Als
der Weg sich lichtete war ein großer See zu sehen. „Wooow!“, staunten beide
Mädchen gleichzeitig. Sie beschlossen sich hier niederzulassen. Bald wurde es
dunkel und sie schliefen ein. Nach einiger Zeit wachte Paula auf. Es raschelte im
Gebüsch. „Was war das?“ Schnell robbte sie zu Emily rüber. „Wach auf!“ „Was
ist denn?“, fragte Emily. Plötzlich raschelte es wieder. Emily schreckte auf und
fragte was das war. Paula war genauso ratlos. Jetzt knackte es. Doch als sich ein
schwarzer Kopf aus den Gebüschen schob, lachten die beiden Mädchen. „Star!“,
riefen die beiden gleichzeitig. „Bleibst du bei uns?“, fragten sie ihn. Star
schnaubte zustimmend. Also legten sie sich wieder schlafen. Auch Star legte sich
dazu und so lagen sie eine Weile. Plötzlich wachte Emily auf. Sie hörte Gewinsel
und es wurde immer lauter. „Paula! Paula!“, rief sie. Paula wachte auf. „Was ist
denn?“, fragte sie. „Ich habe etwas gehört.“ „Nicht schon wieder.“, stöhnte
Paula. Aber dieses Mal war es Gewinsel. Jetzt stellten auch die Pferde ihre Ohren
auf und hoben die Köpfe. Star schaute unruhig von einer Seite auf die andere.
Jetzt hörten sie es deutlich: es war Wolfsgewinsel.
Dann kamen sie aus den Büschen gesprungen. Zähne fletschend und mit
schimmernden Augen begann ein Kampf um Leben und Tod. Doch dann
sprangen die Pferde vor sie und verteidigten sie mit Bissen und Tritten. Die
Mädchen waren gerettet! Die Wölfe zogen sich zurück und die Mädchen
konnten nun in Ruhe die Nacht verbringen.
Am nächsten Morgen ritten sie gleich los. Star wollte irgendwie nicht weg, aber
er folgte brav. Als sie ankamen verarzteten sie Star, denn er hatte sich im Kampf
um Leben und Tod verletzt. Die zwei hörten gar nicht auf zu erzählen. Doch dann
kam die Reitlehrerin und sagte: „Herrn Bartholomeus möchte euch sehen.“
Paula und Emily liefen in sein Büro. „Schön, dass ihr gekommen seid. Mir ist
aufgefallen, dass Star viel glücklicher ist als vorher. Deshalb habe ich gedacht,
dass wir ihn freilassen könnten. Na, was haltet ihr davon?“ „Super Idee!“, waren
die Mädchen sich einig. Also ließen sie ihn am nächsten Tag frei.
Er wieherte im Sonnenaufgang zum Dank für seine Freiheit. Ab jetzt nannten sie
ihn nur noch den schwarzen Mustang.
Und jetzt wisst ihr, wie diese Geschichte zu ihrem Namen kam.
Zoé (4d)