Die Lindauer Recyclingfirma Fischer erledigt die Arbeit von Veolia und erbarmt sich des Mülls, der an Lindaus Straßen – hier in Zech – seit fast einer Woche auf Abholung wartet. FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Lindauer Firma räumt jetzt Müllberge auf Recycling-Fischer hilft dem ZAK, weil Veolia seinen Abfuhrauftrag nicht erfüllt Von Evi Eck-Gedler ● LINDAU (ee) - „Mittlerweile schaut es in vielen Straßen sehr vermüllt aus. Die Ratten etc. freuen sich. Wie soll das weiter gehen?!?“ Dieser Facebookeintrag ist noch einer der harmloseren. In Zech, und nicht nur dort, brodelt es. Denn seit vergangenem Dienstag stehen vielerorts Restmülltonnen an den Straßen – ungeleert. Die Deckel gehen gar nicht mehr zu, weil mittlerweile alle Tonnen überfüllt sind. Und daneben stapeln sich oft- mals Plastiktüten mit weiterem Müll. Die LZ hat ZAK-Geschäftsführer Christian Oberhaus Aufnahmen des Zecher Müllchaos geschickt – der Abfallzweckverband hat jetzt reagiert und die Lindauer Firma Fischer beauftragt, die Müllberge abzufahren. Es wird etwas dauern, bis alle stehen gebliebenen Tonnen geleert und die weiteren Abfälle daneben in den Lindauer Straßen komplett aufgeräumt sind. „Weil das mit Veolia einfach nicht klappt, haben wir heute die Lindauer Firma Fischer damit beauf- Seit sechs Tagen stehen die vollen Restmülltonnen in Zech. FOTO: EE tragt, den Restmüll zu entsorgen“, teilte ZAK-Geschäftsführer Christian Oberhaus am Montagvormittag der LZ mit. Jener Fahrer von Fischer, der untertags am Montag Altpapiertonnen im Stadtgebiet leert, habe sich bereit erklärt, ab 16 Uhr eine Extratour einzulegen, um dann den Restmüll in den Zecher Straßen einzusammeln. Weitere Straßenzüge wie in Reutin, in denen ebenfalls die Tonnenleerung in der vergangenen Woche ausgefallen ist, sollen in den nächsten Tagen folgen – auch jeweils nach Feierabend. Oberhaus ist froh, dass der künftige Vertragspartner Fischer dem ZAK jetzt zur Seite steht. Fischer-Recycling hat, wie berichtet, im Sommer die Ausschreibung der Restmüllabfuhr für den Lindauer Raum gewonnen, und damit Veolia hier aus dem Geschäft verdrängt. Seitdem gibt es Ärger mit der Müllabfuhr: Tonnen bleiben am eigentlichen Abfuhrtag ungeleert, Vor- und Nachläufer erscheinen nicht. Veolia rechtfertigt sich gegenüber dem ZAK mit Personalproblemen, weil wiederholt eine größere Anzahl von Mitarbeitern sich krankgemeldet habe. Rechtlich könne der Zweckverband nicht viel machen, weil die Verträge sehr alt seien, hatten die ZAK- Vertreter in der jüngsten Verbandssitzung erklärt. Die Kosten für die zusätzliche Abfuhr durch die Firma Fischer will sich Oberhaus aber jetzt von Veolia zurückholen. Vorzeitiger Wechsel zur neuen Abfuhrfirma ist nicht möglich Leider sei es nicht möglich, vorzeitig aus dem Vertrag mit Veolia (der bis Ende März läuft) auszusteigen – weil es niemand gebe, der diese Arbeit kurzfristig übernehmen könne. Auch mit der Firma Fischer, die ab April die Müllabfuhr in Lindau und Umgebung übernimmt, habe er gesprochen, schilderte Oberhaus im Gespräch mit der LZ: „Wir haben nachgefragt, ob das Unternehmen vielleicht schon ab Januar in Lindau leeren kann.“ Doch die Lieferung der neuen Müllfahrzeuge, die Fischer für den ZAK-Auftrag gekauft hat, werde leider noch einige Zeit dauern. „Das ist nichts zu machen“, bedauert Oberhaus. Zum Krisengespräch mit VeoliaVertretern am Dienstag wird der ZAK-Mann jedenfalls ziemlich sauer gehen: Er will dort hart verhandeln und auf jeden Fall erreichen, dass Veolia seinen Vertrag bis Ende März endlich wieder erfüllt und die Tonnen zuverlässig leert.
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