28 Pflanze BAUERNBLATT l 27. Juni 2015 ■ Grünlandtag der Landwirtschaftskammer in Neumünster Schleppschuhe passen am besten Rund 450 Interessierte waren zum Grünlandtag der Landwirtschaftskammer nach Neumünster gekommen. Grünland standortangepasst bewirtschaften, darum ging es beim Grünlandtag der Landwirtschaftskammer. Etwa 450 Teilnehmer konnte die Kammer in Neumünster auf dem Milchviehbetrieb von Carsten Dahmke begrüßen. Im Fokus standen die Grünlandnarbe, passende Grasmischungen mit und ohne Klee und Maschinenvorführungen zur Neuansaat, Nachsaat sowie zur bodennahen Ausbringung von Wirtschaftsdünger. Der Tenor der Veranstaltung: Das Grünland in Schleswig-Holstein verdient mehr Aufmerksamkeit. Peter Levsen Johannsen, der Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer, rüttelte seine Zuhörer auf. „Dieser Grünlandtag ist für uns als Kammer ein Aufbruch in eine neue Zeit, mit modernen, innovativen Wegen im Grünlandmanagement weiter voranzugehen.“ In der Vergangenheit habe man dem Grünland zu wenig Beachtung geschenkt, räumte Johannsen ein. Nicht zuletzt durch die neue GAP seien Themen wie Klimaschutz und Biodiversität noch stärker ins Bewusstsein von Politik, Gesellschaft und damit auch landwirtschaftlicher Praxis gerückt. Grünland bewirtschaftende Betriebe nehmen bei der GAP eine Sonderrolle ein. Für die Landwirtschafts- kammer sei klar, dass Fragen zum System und zur betriebswirtschaftlichen Ausrichtung damit angegangen werden müssten. Auch die Änderungen durch die neue Düngeverordnung kämen hier ins Spiel, betonte Peter Levsen Jo- Kammergeschäftsführer Peter Levsen Johannsen mahnte, das Grünlandmanagement stärker in den Blick zu nehmen: „Grünland ist ein Zukunftsthema. Trotz gesellschaftlicher und ökologischer Bewertung sowie mehr Auflagen dient Grünland vorrangig der landwirtschaftlichen Nutzung. Hier müssen weitere funktionierende Konzepte für die Betriebe entwickelt werden.“ hannsen. Sie fordere zukünftig einen effizienteren Umgang mit Nährstoffen und auch, natürliche Nährstoffpotenziale der Böden auszuschöpfen. Im Zentrum der Grünlandwirtschaft stünden dabei Fragen zu zulässigen Phosphatüberhängen, Einschränkung der Phosphatdüngung bei hohen Bodengehalten und vor allem die Einhaltung der 170-kg-N-Grenze, die künftig auch unter Einbezug der Gärreste einzuhalten ist. „Unser Grünland verdient also genauso viel Aufmerksamkeit wie der Ackerbau.“ Dabei gehe es um die Erzeugung hochwertigen Grundfutters, die Ausnutzung der natürlichen Ertragspotenziale und Nährstoffeffizienz. „Grünland ist ein Zukunftsthema. Mehr als 317.000 ha, das ist rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Schleswig-Holstein, werden als Grünland genutzt. Dazu kommen noch die mit Ackergras, Klee und Luzerne genutzten Flächen. Grünland erfüllt für die Landwirtschaft und die Gesellschaft zahlreiche Funktionen. Es ist Futtergrundlage für Rinder, Pferde und Schafe, Lebensraum vieler Arten, Kulturlandschaft und prägendes Landschaftselement. Diese unterschiedlichen Zielsetzungen erfordern verschiedene Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen.“ Der Geschäftsführer dankte dem Betriebsleiter Carsten Dahmke und seiner Frau für die Bereitschaft, ihren Betrieb für diesen Feldtag zu öffnen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Betriebsleiter neben der täglichen Arbeit bereit erklärt, einen Feldtag auf seinem Betrieb durchzuführen.“ Außerdem hob er Hans Christian Hinrichsen als Hauptorganisator stellvertretend für das ganze Grünlandteam Carsten Dahmke stellte den Teilnehmern seinen Betrieb und seine Erfahrungen im Grünlandmanagement vor. ■ BAUERNBLATT l 27. Juni 2015 Präsentiert wurde Technik zur Neuansaat von Grünland, die mehrere Arbeitsschritte kombiniert, wie sie auch auf Ackerbaubetrieben genutzt wird. der Landwirtschaftskammer unter Leiter von Dr. Conrad Wiermann hervor. An die Praktiker und Berater gerichtet sagte Johannsen: „Fordern Sie uns als Landwirtschaftskammer im Grünlandbereich“ Weiter dankte er den fast 20 Firmen der Agrarwirtschaft aus den Bereichen Zucht, Düngung und Maschinentechnik für ihre Unterstützung und die wertvollen Praxisinformationen. Hohe Grundfutterleistung erzielen Betriebsleiter Carsten Dahmke stellte den Gästen des Grünlandtages seinen Betrieb vor. Er bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit 270 Kühen, 2008 habe er einen Stall mit 300 Weidelgras mit Rotklee für Ackergrünland. Plätzen gebaut. Dazu gehören 200 ha, wovon 150 ha Ackerland/ökologische Vorrangflächen seien. Sein Credo: „Wir müssen mehr für unser Grünland tun, unser Grünland leistungsfähiger gestalten. Meine Grasnarben sind nicht älter als fünf Jahre.“ Er habe sein Grünlandmanagement verbessert. In Dorfgemeinschaft nutze man einen Striegel. Auch Nachsaat im Frühjahr beziehungsweise Herbst gehörten dazu. „Das Futter muss von der Qualität her stimmen“, so Dahmke. Er habe eine durchschnittliche Milchleistung in seiner Herde von 10.000 kg, wobei zwischen 4.000 und 5.000 kg aus dem Grundfutter ermolken würden. Carsten Dahmke kontrolliert seine Kraftfuttermenge pro Kilogramm Milch ganz regelmäßig. Mehr als 250 g Kraftfutter pro Kilogramm 30 Pflanze BAUERNBLATT l 27. Juni 2015 ■ Technikspezialist Heinz-Günter Gerighausen von der Kammer Nordrhein-Westfalen erklärte altbewährte und neue Narbennachsaat- sowie auch Grünlandpflegetechnik. Mit dabei der Experte für Futterkonservierung, Johannes Thaysen (li.). Milch sollten es nicht sein. Er lege dabei sein Augenmerk auf effektive Gräsermischungen mit einem hohen Anteil an Deutschem Weidelgras. Zudem spiele eine schnelle Silobergung eine große Rolle. Er setze dafür 24 h an. Außerdem gebe er zum ersten und zweiten Schnitt der Silage Milchsäurebakterien hinzu. Auch in diesem Jahr sei es ihm wieder gelungen, gutes Futter für seine Tiere zu erzeugen. Dahmke berichtet, dass er durch regelmäßigen Umbruch und Neuansaat den Sandanteil in seinem Futter deutlich reduziert habe. Gute Erfahrung habe er mit Kleegraseinsaaten gemacht. „Da war ich positiv überrascht. Ich habe weniger gedüngt und einen vergleichbaren, höheren Ertrag als mit reinen Deutsch-Weidelgrasbeständen geerntet.“ Nach der kurzen Einführung konnten sich die Teilnehmer die verschiedenen Grassaaten und Grünlandmischungen anschauen. Etwa 70 bis 80 Mischungen für Dauergrünland und Ackergrasmischungen mit und ohne Klee waren zu sehen. Je nach Standort, Anspruch an Schnittnutzung oder Weide war für jeden etwas dabei. Hans-Christian Hinrichsen stellte besonders die Grasbestände mit Klee in den Vordergrund. Hier wurde die NDüngung im Vergleich zu den Mischungen ohne Klee zum ersten Aufwuchs um 40 kg/ha und zum zweiten Aufwuchs um 30 kg/ha reduziert. Ferner waren Grasbestände für die reine Schnittnutzung zu sehen und auch für die Weidehaltung mit Anteilen von Rispe. Hans-Christian Hinrichsen führte in Kleingruppen durch den Gräsergarten und erläuterte verschiedene Grassaaten und Mischungen mit und ohne Klee. Abhängig vom Kleeanteil in der Narbe können N-Düngermengen eingespart werden. Richtige Saat- und Düngetechnik Unabdingbar für eine professionelle Grünlandbewirtschaftung ist die richtige Produktionstechnik – sei sie eingesetzt durch den Lohnunternehmer oder im Besitz des Betriebes oder in einer Maschinenkooperation. Gezeigt wurde bewährte und neue Technik zur Neuansaat von Grünlandbeständen und zur Nachsaat. Bei der Neuansaat komme es auf eine perfekte Saatbettbereitung an. Gleichzeitig dürfen Grassamen nicht zu tief abgelegt werden, denn sie sind Lichtkeimer. Bei den Maschinenvorführungen zur Ausbringung von Wirtschaftsdüngern wurden die Verfahren Schleppschlauch, Schleppschuh und Schlitz vorgestellt. Nach Aussage von Düngereferentt Peter Lausen schnitt bei der Vorführung das Schleppschuhverfahren am besten ab. Während der Schleppschlauch die Gülle auf dem Grünland ablegt, wird die Gülle mit dem Schleppschuh durch seine Federzinken besser unter dem Blätterdach abgelegt. Beim Injektionsverfahren war aufgrund des festen, trockenen Bodens deutlich zu erkennen, dass die Gülle nicht richtig in die Grasnarbe eingeschlitzt werden konnte. Aus Versuchen der Landwirtschaftskammer geht deutlich hervor, dass die Stickstoffeffizienz durch Verfahren verbessert wird, die die Gülle direkt auf dem Boden (Schleppschuh) oder im Boden ablegen. Bei der Schleppschlauchvorführung war zu erkennen, dass die Gülle in Streifen auf der Grasnarbe abgelegt wurde. Besonders deutlich wurde dies bei der Vorführung im höherem Pflanzenbestand. Gülle, die auf den Gras- Die Ausbringung mit dem Schleppschuh ist am besten geeignet. Der Wirt- Die Schlitztechnik führt zwar zu besserer N-Ausnutzung, ist aber aufwendiger schaftsdünger wird direkt an den Pflanzen abgelegt. und kommt bei ausgetrocknetem Boden nicht tief genug in den Boden hinein. Pflanze ■ BAUERNBLATT l 27. Juni 2015 blättern liegen bleibt und antrock- gung von Wirtschaftsdünger ist jetzt net, führt zur Futterverschmutzung schon nicht mehr zeitgemäß. der Grassilage. Die Lohnunternehmer in Schleswig-Holstein und auch viele landwirtschaftliche Betriebe verfügen über Die Landwirtschaftskammer Schleppschlauchverteiler. Vereinzelt wird sich künftig stärker dem sind auch Schleppschuh- oder SchlitzGrünland in Versuchen, Erprogeräte im Einsatz. In Dänemark werbung und Beratung widmen. den Ammoniakverluste durch das Denn es lohnt sich, dem GrünAnsäuern der Gülle mit Schwefelsäuland mehr Aufmerksamkeit zu re in ähnlichem Umfang wie bei der schenken. Effektive Mischungen Injektion vermindert. Die erforderliund richtige Pflege für die Beche Technik dieses in Dänemark verstände erhöhen die Leistungsfäbreitet angewendeten Verfahrens higkeit. Gerade bezüglich der wurde ebenfalls auf dem GrünlandFlächenknappheit gilt es, auf gutag vorgestellt. ten Futterstandorten effizient Ab 2016 werden bodennahe AusFutter zu erzeugen. Dabei spielt bringungsverfahren hierzulande vor dem Hintergrund der neuen Pflicht. Zwar gibt es noch ÜbergangsDüngeverordnung die Nährregelungen bis 2025. Die kommende stoffeffizienz einmal mehr die Düngeverordnung und die Bestreentscheidende Rolle. bungen nach weniger Geruchsbelastung und mehr Nährstoffeffizienz Daniela Rixen Grünlandteam der Landwirtschaftskammer, v. li.: Lisel Schnibbe, Peter Lausen machen ein Umdenken nicht nur auf Landwirtschaftskammer und Wolfgang Pfeil,. Ebenfalls zum Team (nicht auf dem Bild) gehören Johan- Ackerland, sondern auch auf Grünland notwendig. Der Einsatz von herTel.: 0 43 31-94 53-111 nes Thaysen und Hans-Christian Hinrichsen sowie Dr. Conrad Wiermann. Fotos: Daniela Rixen kömmlichen Pralltellern zur [email protected] FAZIT 31 Gräserarten-Vergleich Erträge der Aufwüchse von Rohrschwingel, Wiesenlieschgras und Wiesenschweidel versus Deutsches Weidelgras (drei Reifegruppen) TM-Ertrag dt/ha 160 140 120 100 5. Aufwuchs 80 4. Aufwuchs 60 3. Aufwuchs 40 2. Aufwuchs 20 1. Aufwuchs 0 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 RohrWiesenWiesen- Dt. Weidel- Dt. Weidel- Dt. Weidelschwingel lieschgras schweidel gras, früh gras, mittel gras, spät (Aussaat 2012, Ernten 2013 und 2014 in Schuby) Vorläufige Auswertung nach zwei Prüfjahren Aufwüchse: Im Jahr 2013 erreichte nur Wiesenschweidel auf dem Standort Schuby fünf Aufwüchse. Erträge: Die Ertragsleistungen der Gräserarten liegen auf vergleichbarem Niveau mit Schwankungen zwischen den Jahren. Die Reifegruppen des Deutschen Weidelgrases unterschieden sich 2014 im Ertrag typisch: früh < mittel < spät. Qualität: Zusätzlich werden die ersten drei Aufwüchse u.a. auf Rohprotein, Rohfaser und Energie untersucht, um gleichzeitig die Qualitätsunterschiede der Arten zu bewerten. So zeigt z.B. Rohrschwingel hohe Rohfasergehalte und Deutschs Weidelgras hohe Energiegehalte. Die Rohproteingehalte und damit der N-Entzug schwanken zwischen den Schnitten und Jahren. Unterschiede zwischen den Arten sind bisher nicht feststellbar. Anbaueignung neuer Sorten des Welschen Weidelgrases in Norddeutschland Auszüge aus den Landessortenversuchen Welsches Weidelgras Ernten 2012 - 2014, Standort Futterkamp 1. Aufwuchs (TM dt/ha) TM-Erträge 2012 75 70 65 60 55 50 45 135 145 155 165 175 185 195 205 215 Für die Sortenempfehlungen im Ackerfutterbau (olives Faltblatt) legen die LWK Niedersachsen, NordrheinWestfalen und Schleswig-Holstein (Futterkamp und Schuby) u.a. für Welsches Weidelgras jährlich Landessortenversuche mit den jeweils aktuellen neuen Sorten an. Gesamt (TM dt/ha) 2012: Die TM-Erträge für das gesamte Jahr und für den ersten Schnitt lagen auf einem für Schleswig-Holstein üblichen Niveau. 1. Aufwuchs (TM dt/ha) TM-Erträge 2013 75 70 65 60 55 50 45 135 155 175 195 215 Gesamt (TM dt/ha) 1. Aufwuchs (TM dt/ha) TM-Erträge 2014 75 70 65 60 55 50 45 135 145 155 165 175 185 195 205 215 Gesamt (TM dt/ha) 2013: Widrige Witterungsverhältnisse führten zu einem späten 1. Schnitt (31.05.2013) mit normalem Ertrag. Jedoch konnten über das Jahr nur 5 Schnitte durchgeführt werden und der Gesamtertrag fiel deutlich geringerer aus als im Vorjahr. 2014: Schon der 1. Schnitt brachte unterdurchschnittliche TM-Erträge. Im August erfolgte sogar wegen des zu geringen Aufwuchses ein Schröpfschnitt. Die sehr trockenen und windigen Sommermonate führten dazu, dass der Gesamt-Jahresertrag noch unter dem schon niedrigen Vorjahresergebnis blieb. Anbaueignung neuer Sorten des Deutschen Weidelgrases (drei Reifegruppen) in Norddeutschland Auszug aus dem Landessortenversuch Deutsches Weidelgras Ernte 2013 und 2014, Standort Schuby TM-Erträge Reifegruppen 1. Aufwuchs (TM dt/ha) 60 früh, mittel, spät 55 50 45 40 35 30 95 100 105 110 115 120 125 Gesamt (TM dt/ha) (Aussaat 2012, Mittelwerte der Ernten 2013 und 2014) Die Sorten unterscheiden sich in ihren über die Jahre 2013 und 2014 gemittelten TMGesamterträgen und ihren Erträgen des ersten Schnittes deutlich: zwischen den drei Reifegruppen und innerhalb der Reifegruppen des Deutschen Weidelgrases. Nach einem weiteren Erntejahr fließen die dreijährigen Ergebnisse des Sortiments in die Sortenempfehlungen für Grünland (grünes Faltblatt) in Norddeutschland ein. Weitere wichtige Kriterien für die Sortenempfehlungen sind die Rostresistenz und die Mooreignung der Sorten. Sortenempfehlung für Deutsches Weidelgras 2014-2016 -- Arvicola, t 100 104 Artesia, t 100 101 Karatos, t 100 Salamandra, t 100 Neptun, t Arolus + M + - Gossip, t 105 114 - + M + M Polim, t 105 104 - + M + - Toddington 104 109 - ++ - o M Barforma 103 99 + + - + M Honroso 103 104 + o - + M Montova, t 103 98 + + - - + - Novello, t 103 97 - ++ - ++ o - Stefani 103 105 o o - - + - Barélan, t 102 104 + + - + o - Charisma, t 102 103 o + M + + - Kentaur, t 102 95 ++ + - o + - Ketarion 1 102 96 - + - + - Arusi, t 101 100 + + M ++ M Barmaxima, t 101 95 + + M o - Fornido, t 101 98 -- o M + M Maestro 101 102 - o - o o M Mezquita 101 102 + o - o + M Twymax, t 101 102 ++ + - 99 o o M Vesuve, t 101 106 o + M 96 - + - Aberavon 100 102 -- o - 94 - ++ M Achat 100 104 -- o - 99 96 - o - Barsintra, t 100 96 - + M 99 101 - + - Eurovision 100 102 - o - Charlene, t 98 95 + ++ - Melways 100 88 -- o - Chicago 98 94 o o - Mephisto 100 94 + + - Kubus, t 98 99 o ++ M Mizuno, t 100 94 -- + - Ovambo 1, t 97 94 o ++ M Meltador, t 99 92 -- + M Aventino, t 97 99 + + - Mokari 99 103 o + - Rivaldo, t 99 93 + ++ M Skiron 99 106 - ++ - Sponsor 99 104 o o - Sures, t 99 97 o + - Tomaso 99 100 o o - Cancan 98 89 - o - Splendid, t 96 87 -- ++ - 107 113 o + o + M Lidelta, t 104 103 + + ++ - Trivos, t 104 98 + 101 -- + M Eurostar, t 103 106 + 104 ++ + M Indicus 1 103 99 o 99 103 ++ + - Trintella, t 103 106 + 98 95 o + - Cantalou, t 102 100 ++ Intrada, t 102 117 Barata 101 99 Cangou 101 102 Discus 101 100 Limbos, t 101 96 Massimo 101 99 Trend, t 101 106 + Activa, t 100 101 + Arsenal 100 102 o Dexter 1, t 100 101 o Eurocity, t 100 93 Maurizio, t 100 98 Barnauta, t 99 Bocardi 99 Mercedes, t 99 Rodrigo Toronto Giant, t Mirtello, t Panino Salmo, t Reifegruppe mittel Astonhockey, t Barcampo, t Birtley, t Borsato Claddagh Diwan, t Euroconquest, t Garbor, t Ibizal Kufuga, t Leenane Matenga, t Melverde, t Noah Ozia, t Soraya, t Tribal, t Arnando Albion, t Ambero Barflip Barimero Barribo, t Bargizmo Barmassa Blog Chouss, t Dressano, t Ensilvio Hurricane, t Irondal, t Kaiman Logique, t Melpetra, t Quadriga, t Rossera Senada, t Serafina, t Severin, t Sputnik Valerio, t Virtuose, t Thalassa, t Youpi, t noch ohne aktuelle Ertragseinstufung Ausdauer o Boyne Reifegruppe spät TM-Ertrag, 1. Schnitt 107 - neue Sorten TM-Jahresertrag 105 Sorte Reifegruppe mittel o Reifegruppe früh Mooreignung Barpasto, t Rostresistenz Mooreignung 100 Ausdauer Rostresistenz 103 TM-Ertrag, 1. Schnitt - Sorte Reifegruppe früh Genesis TM-Jahresertrag Mooreignung Rostresistenz Ausdauer Sorte TM-Ertrag, 1. Schnitt TM-Jahresertrag aktuell in Nordwestdeutschland 3-jährig geprüfte Sorten* Reifegruppe spät * Landessortenprüfung Anlagejahre 2006, 2008, 2010 Qualitäts-Standard-Mischungen (QSM) für Grünland Qualitätsstandardmischungen G III Art G III-S G IV Nachsaaten und Wechselgrünland G II sehr trockene Standorte Mähweide GI bessere Lagen nutzungsintensiv alle Standorte Mähweide Einsatzempfehlung frisch- feucht extensive Nutzung standardisierte und qualitätsorientierte Arten- und Sortenzusammensetzung für nachhaltig hohe Leistungen bei sehr guter Anpassung an den jeweiligen Standort GV G VKlee G Vspät % Gewichtsanteile Deutsches Weidelgras früh 3 13 20 20 - 25 20 mittel 3 17 20 20 - 25 20 50 spät 4 17 27 37 27 50 50 50 Wiesenlieschgras 17 17 17 17 17 - - - Wiesenrispe 10 10 10 10 - - - Wiesenschwingel 47 20 - - - - - - Rotschwingel 10 - - - - - - - Knaulgras - - - - 40 - - - Weißklee* 6 6 6 6 6 - 10 - Aussaatmenge 30 kg 10 - 30 kg *) Qualitätsstandardmischungen G II, G III und GIII-S sind auch ohne Weißklee erhältlich. Bei reduzierter Stickstoffdüngung und häufiger Nutzung empfiehlt sich immer die Verwendung von Weißklee in den Mischungen. Zusatzbezeichnungen für spezielle Einsatzziele: Moor: enthält ausschließlich Sorten Deutschen Weidelgrases mit Mooreignung. Ertrag: enthält ausschließlich ertragsbetonte Sorten des Deutschen Weidelgrases. Ausdauer: enthält ausschließlich ausdauerbetonte Sorten des Deutschen Weidelgrases. Sortenempfehlung für Welsches Weidelgras 2014/15 Relativerträge aus den Landessortenversuchen Empfehlung für A1 WZ Gesamtertrag 1. Schnitt weitere Schnitte Rostresistenz Ertragsverteilung Oryx nein 102 99 102 ++ Tigris nein 102 96 102 ++ Zarastro VRS nein 102 99 103 o Melquatro,t nein 101 95 104 ++ Gemini,t nein 101 95 104 o Barherta nein 101 98 103 o Barmultra II,t ja 100 102 100 ++ Itaka ja 100 100 100 + Dorike,t ja 100 102 100 ++ Fabio,t ja 100 103 99 o Lipsos,t ja 100 105 98 + Dolomit,t ja 100 107 97 ++ Sorte Taurus,t VRS ja 99 102 98 o Subtyl nein 99 98 99 ++ Litonio,t ja** 99 101 98 + Goldoni,t ja** 97 102 95 ++ Gisel,t ja** 95 104 92 + ** Goldoni, Litonio und Gisel sind ausschließlich für A1 WZ empfohlen neue Sorten und Sorten in Nachprüfung vorläufige Einstufung nach 1- und 2-jährigen LSV-Ergebnissen Balance* ja 100 102 99 + Meldiva* nein 100 95 102 ++ Alamo* nein 99 96 100 o Bartrento,t ja 99 100 99 ++ Lascar ja 99 105 98 + nein 99 98 98 ++ Montoro,t Udine,t* ja 99 102 96 ++ nein 98 93 98 ++ Passat,t* ja 98 101 98 + Sentinel,t nein 95 95 95 ++ Tarandus,t* * = einjährig geprüft im LSV vorläufige Einstufung nach WP-Ergebnissen Baukis,t nein 97 96 97 +++ Hera,t ja 99 105 94 o Lyrik,t ja 103 104 103 + Vizir ja 100 100 101 ++ Welsches Weidelgras – Lolium multiflorum Lam. Welsches Weidelgras gehört zu den ertragsstärksten Gräserarten und stellt hohe Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Es ist ein überwinterndes bis zweijähriges Obergras mit blattreichen Horsten. Das Tausendkorngewicht liegt bei diploiden Sorten zwischen 2,0 und 3,5 g, bei tetraploiden Sorten etwas höher zwischen 3,0 und 6,0 g. Der Unterschied zum Deutschen Weidelgras besteht vor allem im höheren Wuchs, höheren Trockenmasseerträgen und einer geringeren Ausdauerfähigkeit. Nach zwei Jahren gehen die Winterhärte und die Trockenmasseerträge zurück. Daher eignet sich Welsches Weidelgras nicht für Dauergrünland, jedoch gut für den Feldfutterbau sowohl in Reinsaat als auch in Kleegras- und anderen Gemengen. Qualitätsstandardmischungen für Ackergras einjährig Standardmischung Nutzungsdauer Nutzungsformen Aussaat A2 überjährig A 1* A 1 WZ* 1 Vege1 HauptWintertationsnutzungs- zwischenperiode jahr frucht Schnitt und Schnitt und Schnitt Weide Weide Frühjahr Mitte Mitte Blanksaat September September Blanksaat Blanksaat Art über- bis mehrjährig A3 A 5 spät** 2 Haupt2 Hauptnutzungsjahre nutzungsund mehr jahre Schnitt und Weide August Blanksaat oder Frühjahr unter Deckfrucht % Gewichtsanteile Einjähriges Weidelgras 33 Welsches Weidelgras 67 100* 100* 29 Bastardweidelgras 29 Deutsches Weidelgras früh mittelfrüh spät 42 Saatstärke bei Blanksaat kg/ha *** Saatstärke bei Untersaat kg/ha *** A 5** 45 40 40 30 40 30 50 50 35 30** 30** 25 20 20 * = mindestens drei Sorten für die A1 und zwei Sorten für die A1 WZ. Bei Verzicht auf N-Düngung kann zur Mischung A 1 Rotklee gegeben werden (20 kg/ha A 1 + 10 kg/ha Rotklee) ** = Zur Steigerung der Energiekonzentration und Nutzungselastizität kann zu den Mischungen A5 und A5 spät auch 2 kg/ha Weißklee zugemischt werden. *** = Je nach Anteil tetraploider Sorten kann die Aussaatstärke um bis zu 30 % erhöht werden Qualitätsstandardmischungen für Kleegras einjährig Standardmischung Nutzungsdauer Nutzungsformen Aussaat Art Einjähriges Weidelgras Welsches Weidelgras Bastardweidelgras Deutsches Weidelgras früh mittelfrüh spät Wiesenschwingel Wiesenlieschgras Perserklee**** oder Alexandrinerklee Rotklee Weißklee Saatstärke bei Blanksaat kg/ha *** Saatstärke bei Untersaat kg/ha *** A6 1 Vegetationsperiode Schnitt Frühjahr Blanksaat oder unter Deckfrucht über- bis mehrjährig A3 plus W A3 plus S 1-2 Hauptnutzungsjahre und mehr A 5 spät plus W A 5 spät plus S A7 2 Hauptnutzungsjahre und mehr Schnitt und Schnitt Schnitt und Weide Weide August Blanksaat oder Frühjahr unter Deckfrucht % Gewichtsanteile 25 25 21 21 29 21 21 29 17 33 34 33 34 33 17 50**** 17 12 29 20 13 33 20 13 40 35 35 30 30 30 30 25 25 25 25 25 *** = Je nach Anteil tetraploider Sorten kann die Aussaatstärke um bis zu 30 % erhöht werden **** = Bei Einmischung von Perserklee genügen 40 % Klee bei einer Aussaatstärke von 32 kg/ha. Die Gräser werden zu je 30 % eingemischt. - ab 2015/16 auch für Luzernegras - Wertprüfung Luzerne Leistungsprüfung neuer Luzernesorten (BSA) Aussaat 2012, Ernten 2012 – 2014, Standort Futterkamp Rohprotein 2. Aufwuchs (XP dt/ha) 9,0 534 10 1 8,0 89 2 6 7,5 7 8,5 Ernte 2012 7,0 90 140 190 Gesamtertrag (TM dt/ha) Rohprotein 2. Aufwuchs (XP dt/ha) 9,0 Ernte 2013 8,5 8,0 7,5 9 82 76 10 1 43 5 7,0 90 140 Gesamtertrag (TM dt/ha) 190 Rohprotein 2. Aufwuchs (XP dt/ha) 9,0 Ernte 2014 8,5 41 9 8 10 36 2 7 5 8,0 7,5 7,0 90 140 190 Gesamtertrag (TM dt/ha) 1 Sorte TM-Erträge: Schon im Ansaatjahr konnte die Luzerne bei 3 Schnitten einen soliden TM-Ertrag erzielen. Sie bildete jedoch erst in den Folgejahren ihre volle Ertragsleistung bei höherer Schnittzahl aus. Rohprotein: Der 2. Aufwuchs der Luzernesorten zeigte Rohproteingehalt im Durchschnitt der Sorten und Jahre von 18 % in der Trockenmasse. Operationelle Gruppe „Nährstoffmanagement im Grünland“ Hintergrund: Die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) ist ein neues Förderinstrument im Rahmen der 2. Säule der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. Um Innovationen im Nährstoffmanagement von Grünland bewirtschaftenden Betrieben in Schleswig-Holstein zu generieren, haben sich Landwirte, Beratungsringe, Landwirtschaftskammer und CAU Kiel zu einer so genannten operationellen Gruppe zusammengeschlossen. Koordiniert und Durchgeführt wird das Projekt von der Landwirtschaftskammer (= Lead Partner). Ziel: Vor dem Hintergrund der Anforderungen, die sich aus der EU-WWRL bzw. der EU-NitratRL und damit der zukünftigen Düngeverordnung (DüV) ergeben, ist es Ziel des Projektes ein innovatives „Praxistool“ für ein optimiertes Nährstoffmanagement von Grünland zu entwickeln: Verbesserung der Nährstoffeffizienz Verbessertes Wirtschaftsdüngermanagement Nachhaltige Eiweiß- u. Energieversorgung vom Grünland Geeignete Arten und Sorten (inkl. Leguminosen) Praxisbetriebe gesucht! Für die Durchführung des Projektes suchen wir weiterhin Grünlandbetriebe, die aktiv mitwirken wollen. Interessierte Betriebe melden sich bitte bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (Dr. Conrad Wiermann - Tel: 04331-9453300 - [email protected]) Tipula-Larven im Grünland Grünlandtag 2015 Neumünster, 09. Juni 2015 Die Larven der Sumpf- oder Wiesenschnake (Tipula paludosa) können bei einem stärkeren Auftreten beträchtliche Schäden an der Grasnarbe verursachen. Besonders gefährdet sind Grünlandflächen in Niederungen und auf feuchthumosen oder anmoorigen Standorten in allen Teilen Schleswig-Holsteins. Überwachung des Schadauftretens: Mit der „Salzwassermethode“ lässt sich das Auftreten von TipulaLarven auf Grünlandflächen gut erfassen. Dazu werden je Fläche vier Grassoden von 25 cm x 25 cm und 5–6 cm Tiefe ausgestochen, in eine gesättigte Salzwasserlösung (2 kg Salz in 10 l Wasser, Wassertemperatur ca. 35 °C) für ca. 30 Minuten eingelegt und die an die Oberfläche kommenden Larven gezählt. Die Schadensschwelle liegt im Herbst bei 300 Larven pro m² und im Frühjahr bei 100 Larven pro m². Lebensweise: Die Hauptflugzeit der erwachsenen Schnaken ist im August und im September. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchteren Bereichen an der Oberfläche der Grasnarbe ab. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die jungen Larven, die sich dicht unter der Grasnarbe aufhalten und dort auch überwintern. Der Hauptschaden entsteht in den Monaten April und Mai durch die älteren Tipula-Larven, die im Juni zur Verpuppung in den Boden abwandern. Fotos: G. Petersen Bekämpfungsmöglichkeiten: Möglichkeiten zur chemischen Bekämpfung von Tipula-Larven gibt es derzeit nicht. Mit Kalkstickstoff oder Dino Selenium waren im Praxiseinsatz bislang nur geringe Bekämpfungserfolge zu erzielen. Der Einsatz von insektenpathogenen Nematoden ist unter günstigen Einsatzbedingungen zwar wirkungsvoll, aber auf landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen noch zu teuer. Unkräuter im Grünland und ihre Bekämpfung Als Pionierpflanze setzt sich der Löwenzahn in Bestandeslücken, welche sich z.B. nach Auswinterung, Überweidung oder HerbizidBehandlungen bilden. Gegenmaßnahmen sind Über- und Nachsaaten und eine Reduzierung der Beweidung. Wirksame Herbizide sind U 46 D Fluid, U 46 M Fluid, Ranger, Banvel M und Simplex. Der Herbizideinsatz sollte ab der voll entwickelten Rosette bis Blühbeginn erfolgen. Löwenzahn hat zwar verhältnismäßig gute Futtereigenschaften, bei der Mahd jedoch zu große Bröckelverluste. Die Vogelmiere ist ein „Stickstoffzeiger“ und profitiert auch von erhöhten Güllegaben. Als Gegenmaßnahmen haben sich die reduzierte N-Düngung, sowie scharfe Beweidung und das Abmähen und vor allem das Schließen von Lücken im Bestand durch Über- und Nachsaaten bewährt. Herbizid-Maßnahmen können mit Simplex schon im Ansaatjahr ab ES 13 der Gräser durchgeführt werden; Ranger ist von Frühjahr bis Herbst in etablierten Beständen einsetzbar; Duplosan KV erst nach der letzten Nutzung bis zum 31. August. Distelarten sind Platzräuber, die nicht oder nur wenig gefressen werden. Die Kohldistel ist ein „Nässezeiger“, die Ackerkratzdistel (Bild) weist auf überweidete bzw. ungepflegte Weiden hin. Gegenmaßnahmen sind der zeitige Schnitt und das Mähen bei Regenwetter – dies führt häufig zum Absterben der Stängel und zu Wurzelfäulnis. Horst- und Einzelpflanzenbehandlungen können mit Simplex oder Glyphosat, Flächenbehandlungen mit U 46 D/M Fluid, Simplex oder Banvel M durchgeführt werden. Schachtelhalmarten weisen auf nasse Flächen hin. Die Regulierung der Wasserverhältnisse durch Drainierung und damit die Beseitigung von Wasserführenden Schichten ist die nachhaltigste Strategie zur Schachtelhalmbekämpfung. Hartes Walzen kann Teilwirkungen bringen. Herbizid-Maßnahmen beschränken sich auf den Einsatz vom U 46 M Fluid (MCPA) – eine nachhaltige Wirkung ist ohne Regulierung der Wasserverhältnisse nicht zu erwarten. Der Duwock (Sumpfschachtelhalm) ist giftig, und muss deshalb vier Wochen vor der Heuwerbung bekämpft werden. Binsen sind wie Schachtelhalmarten „Nässezeiger“, daher ist auch hier die Regulierung der Wasserverhältnisse die nachhaltigste Maßnahme. Ist dies nicht möglich, so sollte zumindest die Beweidung bei starker Nässe und damit das Durchtreten der Narbe verhindert werden. Herbizid-Maßnahmen sind mit Kombinationen aus U 46 D Fluid und U 46 M Fluid (je 1,0-1,5 l/ha) möglich. Die Behandlung muss in die ca. 30 cm hohe Binsenbestände erfolgen. Zwei bis drei Wochen nach der Applikation muss gemäht werden. Unkräuter im Grünland und ihre Bekämpfung Der Ampfer ist, als intensiver Platzräuber, das meistbekämpfte Unkraut des Dauergrünlandes. Der Stumpfblättrige Ampfer besiedelt nahezu alle Grünlandarten und wird nur im sehr jungen Stadium gefressen. Die Gefahr des Ampfers liegt in seiner hohen Reproduktion über Samen – bis zu 20.000 Samen kann eine einzige Pflanze bilden. Diese verbleiben zum großen Teil über Jahrzehnte keimfähig im Boden. Daher ist der Kern der Bekämpfung die Vermeidung der Aussamung durch rechtzeitiges Mähen und gezielte Einzelpflanzenbehandlung: Duplosan KV, Simplex, Harmony SX; Fläche/Rotoviper: Ranger, Simplex; Fläche/Feldspritze: Ranger, Simplex, Lodin, Taipan, Harmony SX Hahnenfuß-Arten lieben feuchte, saure Standorte und werden durch organische Düngung gefördert. Daher sind beim Hahnenfuß, mit Drainierung, bodenangepasster Kalkung und ausgewogener Nährstoffversorgung sowie regelmäßiger Über- und Nachsaat, gute Erfolge zu erzielen. Werden doch Herbizidmaßnahmen notwendig, so können U 46 M Fluid und Simplex prinzipiell in der gesamten Saison eingesetzt werden. Eine Behandlung zum Blühbeginn des Hahnenfußes ist jedoch ratsam. Aufgrund seiner Giftigkeit ist der scharfe Hahnenfuß ab 5 % Deckung zu bekämpfen. Im Heu wird das Gift innerhalb von vier Wochen abgebaut, in der Silage erst nach ca. zwei Monaten. Brennnesselarten werden durch reichliches Stickstoffangebot gefördert. Ausgewogene Düngung, Weidepflege (Putzen/Abschleppen) und regelmäßige Über- und Nachsaat wirken der Ausbreitung entgegen. Auch das Ausstechen erster Nester kann die Ausbreitung stoppen. Zur Einzelpflanzen- und Horstbehandlung kann Simplex 1 %ig angewendet werden. Zur Flächenbehandlung sind Simplex, Ranger, Banvel M und Harmony SX effektiv einsetzbar. Die besten Erfolge werden bei der Behandlung des zweiten Aufwuchses in den 20 bis 30 cm hohen Brennnesselbestand mit Simplex erzielt. Die Gemeine Rispe und die Einjährige Rispe (Bild) besetzen sehr schnell jede im Bestand entstehenden Lücken. Zu scharfes Beweiden und zu tiefer Schnitt bieten den Rispen geeignete Etablierungsmöglichkeiten. Durch Befahren und durch intensive Beweidung entstandene Verdichtungen fördern vor allem die Einjährige Rispe. Als Gegenmaßnahmen im Bestand bleiben nur regelmäßige Über- und Nachsaat und das Vermeiden von Boden- und Bestandesschäden. Selektive Herbizide stehen nicht zur Verfügung, bei zu starker Ausbreitung bleiben nur der Einsatz eines Glyphosates und die Neuansaat. Das Jakobskreuzkraut ist, wie der Löwenzahn, ein Lückenfüller/eine Pionierpflanze. Ist das Kraut erst im Bestand und kommt zur Aussamung, so besetzt es sehr schnell jede im Bestand entstehende Lücke. Starke und sehr scharfe Beweidung vor allem durch Pferde und Großvieh begünstigt die Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes. Ausgewogene Düngung und Narbenpflege durch Über und Nachsaat sind das Fundament der Bekämpfung. Einzelpflanzen und Nester sollten gründlich mechanisch beseitigt werden. Sind die Pflanzen flächig im Bestand, muss auf jeden Fall zur beginnenden Blüte zur Vermeidung der Ausbreitung gemulcht werden. Herbizide (U 46 D/M und Simplex) sollten im zweiten Aufwuchs auf die neu austreibende Rosette appliziert werden.
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