Parkhaus-News Thomas Kühnis Projektleiter Kantonsspital Glarus Am Freitag, 6. November 2015, konnte die Bauherrschaft gemeinsam mit den Handwerkern die Aufrichte feiern. Spitaldirektor Markus Hauser dankte den beteiligten Firmen und Mitarbeitenden. Der Baufortschritt entspricht dem Terminplan. Das tolle, trockene Herbstwetter hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die Arbeiten terminlich auf Kurs liegen. Das neue Parkhaus kann voraussichtlich Ende Februar 2016 eröffnet werden. Die Begrünung und Bepflanzung der Parkanlage wird – abhängig vom Wetter – erst später abgeschlossen sein. Erfreulich ist aber auch, dass bisher die Bauarbeiten neben dem Spitalbetrieb fast reibungslos einhergegangen sind. Die ausführenden Firmen haben sich vorbildlich an die Vorgaben bezüglich Arbeitszeiten gehalten. Besonderes Augenmerk wurde zudem auf die Sicherheit gelegt und bisher mussten glücklicherweise keine Unfälle verzeichnet werden. Besonderen Dank gebührt aber auch den Anwohnern, die mit viel Nachsicht die zusätzlichen Lärmemissionen erduldet haben. Das Interesse an der Baustelle ist nach wie vor sehr gross. Viele Passanten nutzen die «Gucklöcher» in der Baustellenumrandung, um Aktuelle Informationen über das Projekt Parkhaus Nr. 1/2016- Januar 2016 einen Blick auf die Baustelle zu werfen. Mitte Dezember wurden die Vorarbeiten für die Überdachung des Zugangs vom Parkhaus zum Garteneingang des Spitals in Angriff genommen. Aus diesem Grund ist der seitliche Garteneingang vorübergehend geschlossen. Besucher können während den Öffnungszeiten der Cafeteria, einen provisorischen Eingang beim Personalrestaurant benutzen. Der Zugang ist beschildert. über das System SKIDATA. Dieses System ermöglicht es, die verfügbaren Plätze sehr individuell zu steuern. Die Anzahl Parkplätze für Besucher, Patienten und Mitarbeitende kann flexibel gehandhabt werden. Vorgesehen ist auch, einige Plätze an Dauermieter aus der näheren Umgebung zu vermieten. Ebenso sind besondere Parkkarten für das Parkieren ausschliesslich während der Nacht vorgesehen. Die genaue Anzahl der Parkkarten für Dauermieter und Nacht-Parker wird erst festgelegt Parkleitsystem werden können, wenn ErfahrungswerAb Februar stehen dem Spital somit te über die Auslastung des Parkhauses 158 gedeckte Parkplätze zur Verfügung. vorliegen. Dem gegenüber fallen die Plätze entZurzeit ist ein spitalinternes Projektlang der Spitalstrasse sowie auf dem team mit der Ausarbeitung des Besüdlichen Parkplatzareal (insgesamt nutzungskonzeptes für das Parkhaus 105 Plätze) weg. beschäftigt. Für das neue Parkhaus wird es ein Parkleitsystem geben. Sensoren erkennen bei jedem Parkfeld, ob es frei oder besetzt ist. Mit Leuchten (grün oder rot) über jedem Feld sieht der Autofahrer sofort, wo es noch freie Plätze hat. So wird unnötiges Herumfahren vermieden. Zudem wird draussen, entlang der Spitalstrasse, auf einer Tafel darauf hingewiesen, wieviel Plätze auf dem jeweiligen Parkdeck noch verfügbar sind. (siehe Abbildung, Seite 2) Hardware und Steuerung erfolgen Wir freuen uns, mit dem Parkhaus für unsere Patienten einen erleichterten, gedeckten Zugang zum Spital bieten zu können. Auch unsere Mitarbeitenden und Besucher profitieren von der neuen komfortableren Infrastruktur. Nicht zuletzt hoffen wir auch, damit den Anwohnern Erleichterung zu schaffen, in dem die Anzahl parkplatzsuchender Fahrzeuge abnehmen wird. Thomas Kühnis Projektleiter Kantonsspital Glarus Mitglied der Geschäftsleitung Parkhaus-News Nr. 1_2016 Nachgefragt Das schöne Herbstwetter ermöglichte in den vergangenen Monaten einen flotten Baufortschritt. In diesen Wochen sieht man die volle Grösse dieses Parkhauses bevor das Ganze wieder «eingepackt» wird und fast vollständig verschwindet. Parkleitsystem Jürg Weber Bauleiter Hauser + Marti Jack Hösli Leiter Infrastruktur KSGL Der Bau eines Parkhauses scheint einfach zu sein. Weit gefehlt. Es braucht eine gute Koordination aller anfallenden Arbeiten. Damit dies gewährleistet wird, treffen sich die Beteiligten regelmässig auf der Baustelle. Man nennt dies «Jour fix». Zwei Hauptbeteiligte in der Bauzeit dieses Grossprojektes werden hier kurz vorgestellt: das Zusammenspiel der Tiefbauund Hochbauarbeiten sowie der Anschluss der Installationen ans Kantonsspital als recht komplex. Welches Ereignis auf dieser Baustelle wird Ihnen in Erinnerung bleiben? J.W.: Definitiv die grossen Ausmasse, die bereits beim Abbruch und Aushub beeindruckend waren sowie die grossen Betonetappen, welche in kurzer Zeit abgewickelt werden mussten. Was gefällt Ihnen bei diesem Parkhaus am Besten? J.W.: Obwohl sich das Parkhaus fast gänzlich unter dem Terrain befindet, wurde doch darauf geachtet architektonische Akzente zu setzen, die als klare Formen und Jürg Weber, Bauleiter im Architek- Linien hervortreten. Der Neubau turbüro Hauser + Marti AG, Glarus behält sich nicht «bedeckt». Jürg Weber ist in Netstal aufgewachsen, wohnt in Engi, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Jack Hösli, Leiter Infrastruktur Es ist die erste grosse Baustelle Kantonsspital Glarus von Jürg Weber als Bauleiter bei Jack Hösli ist in Engi aufgewachHauser + Marti. Davor arbeitete er sen und wohnt mit seiner Familie zwölf Jahre in der Region Limmat- in Glarus. Vor seiner Tätigkeit im tal. Vor dieser Zeit war er bereits in Kantonsspital Glarus war er in vereinem Team für Hochbauten im schiedenen Industriebranchen in Glarnerland tätig. Projekt- und Teamleitungsaufgaben im Lean- und Manufacturing Welche speziellen Herausforderun- Engineering, Maintenance und gen stellte diese Baustelle für Sie Facility tätig. als Hochbau-Spezialist? J.W.: Eine grosse Herausforderung Jack Hösli hat einerseits die Funkwaren die Gefälle im Boden und tion der Bauherrschaftsvertretung im Dach der beiden unterschiedli- gemeinsam mit seinem Vorgechen Parkebenen. Auch zeigte sich setzten inne und andererseits ist er zuständig für die technische Einbindung des Parkhauses ins Kantonsspital. Welche speziellen Herausforderungen stellte diese Baustelle für das Kantonsspital Glarus? J.H.: Wichtig war und ist, den Spitalbetrieb und die Anwohner und Passanten so wenig wie möglich zu stören. Technisch gesehen soll eine optimale Einbindung in die Spitaltechnik vollzogen werden. Die bestehenden Systeme galt es zu nutzen und neue Systeme wie beispielsweise das Parkleitsystem darin einzubinden. Schwierig war, alle Leitungen in den verschiedenen Bauphasen zu verlegen. Welches Ereignis auf dieser Baustelle wird Ihnen in Erinnerung bleiben? J.H.: Eigentlich die ganze Bauphase. Das rege Interesse der Bevölkerung von Gross bis Klein an diesem Projekt. Die Teamzusammenarbeit mit den Bauleitern, den verschiedenen Unternehmern und den Planern. Was gefällt Ihnen bei diesem Parkhaus am Besten? J.H.: Der Nutzen für Patienten, Besucher und Mitarbeitende des Kantonsspital Glarus. Das Parkhaus wird optimal in die Umgebung integriert. Zudem wir die ehemalige Geschützte Operationsstelle GOPS so einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Parkhaus-News Nr. 1_2016 Baufortschritt In diesen Wochen wird der volle Umfang des Parkhauses ersichtlich. Die Haupteinfahrten auf die beiden Geschosse können für den Innenausbau bereits benutz werden, die Hauptausgänge und die beiden Treppenhäuser sind im Rohbau erstellt. Wie diese Betonkuben wieder fast zum Verschwinden gebracht werden, ist noch der Vorstellungskraft jedes einzelnen überlassen. In wenigen Monaten wird dies jedoch der Fall sein. Und bis im Sommer 2016 wird zwischen Haus 1 und Haus 3 ein Park mit viel Grün, mit Blumen, Bäumen und Sträuchern, mit Wegen und Bänken enstehen, der kaum mehr resp. nur noch gezielt aufzeigt, dass sich darunter ein Parkhaus befindet. belassen. Der Asphaltboden ist am Anfang schwarz und wird dann mit der Zeit grau. Die Betonwände und Stützen werden roh belassen, bis auf zwei prägnante Wände und die Eingangsbereiche, die mit Farbe herausgehoben werden. Gut eingepacktes Parkhaus - gut gestalteter Park Das neue Parkhaus nimmt ein grosses Volumen ein. Es wäre wohl möglich, dieses Gebäude weitgehend zum Verschwinden zu bringen. Dies ist weder ehrlich noch notwendig. Zudem bedingt der Ansatz eines hellen Parkhauses, dass dieses von aussen weit mehr ersichtlich und einsichtig ist, als wenn nur ein Loch in den Untergrund freigelassen worden wäre. Die notwendigen neuen Elemente wie Ein helles Parkhaus Parkhaus = düster - dies die allge- die Treppenhäuser, Einfahrten und Eingänge geben aber durchaus meine Meinung. Ziel der Planer interessante Eckpfeiler für den war, beim Kantonsspital Glarus neu gestalteten Park her. Bereits ein möglichst helles Parkhaus mit der Erstellung der Geschützzu bauen. Von ursprünglich weit ten Operationsstelle GOPS wurde offeneren Varianten, bringen der Freiraum zwischen Haus 1 und beim jetzt ausgeführten Projekt nebst den beiden Einfahrten, zwei Haus 3 gegenüber dem ursprüngoffene Querseiten und die beiden lichen Park neu definiert. Mit der nochmals geänderten Nutzung Treppenhäuser viel natürliches kommen in der Parkgestaltung Licht in die beiden Parkebenen. Diese kommen selbstverständlich neue Komponenten hinzu, welche nicht ohne Kunstlicht aus. Dieses dem weit öffentlicheren Parkhaus und der erfolgten Stärkung wurde ganz gezielt eingesetzt. dieser Zugangesbereiche gerecht werden. Grundsätzlich werden die Materialien in ihrer Originalfarbe Wir können uns ab nächstem Frühjahr nicht nur über ein neues Parkhaus, sondern auch über einen neuen Park freuen. Kaspar Marti Architekt ETH/SIA Hauser + Marti Parkhaus-News Nr. 1_2016 Zaunplatz neu mit Blauer Zone; 3 Std.-Zone, Dauerparkierung Parkkonzept Gemeinde Glarus Die Gemeinde erarbeitet ein ganzheitliches Parkierungskonzept und bringt es im Juni 2016 vor die Gemeindeversammlung. Nachfolgend ein Auszug aus dem Konzept. • Wer sein Auto regelmässig nachts auf öffentlichem Grund abstellt, muss dafür eine Gebühr bezahlen. So haben Personen, die ihr Auto auf einem privaten Parkplatz abstellen und jene, die dafür den öffentlichen Raum in Anspruch nehmen, gleich lange Spiesse. Die zur Abstimmung stehende Parkierungsverordnung schafft die Grundlage für die Bewirtschaftung der öffentlichen Parkplätze. Das Thema «Parkieren» beschäftigt die Glarnerinnen und Glarner seit Jahren. In der Analyse der Situation wird festgestellt: Glarus hat insgesamt eine ausreichende Anzahl von Parkfeldern. An zentralen Orten sind diese jedoch vielfach von Öffentliche und private Parkierung Hand Dauerparkierenden besetzt. Gäste und in Hand Kunden müssen ihre Plätze dann suchen. Die hier vorgestellte Parkierungsverordnung regelt die Parkierung auf öffentliDort ansetzen, wo der Schuh drückt chem Grund. Ein weiterer Baustein eines Das Konzept lässt sich auf folgende umfassenden Parkplatzkonzepts ist die Grundsätze herunterbrechen: private Parkierung: Die Erstellungspflicht • Es werden keine flächendeckenden von Parkplätzen bei Neu-, Aus- und Veränderungen umgesetzt. Angesetzt Umbauten von Wohnhäusern, Betrieben wird nur dort, wo der Schuh drückt. und weiteren Gebäuden sowie die Höhe • Am Rande der heute mit Parkplätzen von Ersatzabgaben, die bezahlt werden, unterversorgten Kernzonen werden wenn die notwendigen Parkplätze nicht schrittweise einfache Parkierungsanerstellt werden (können). Neben der Parlagen geschaffen. Störende Parkierung kierungsverordnung (öffentliche Parkieauf Strassen und Plätzen wird durch rung) wird deshalb auch das Reglement geeignete Massnahmen dorthin über die Erstellung von Parkplätzen und verlagert. die Bemessung von Ersatzabgaben der • Dauerparkieren im Zentrum wird nur Gemeindeversammlung zur Abstimmung auf bestimmten Strassen und Plätzen unterbreitet. erlaubt. Schrittweise werden auch hier neue Anlagen geschaffen. Dadurch Das Bereitstellen eines genügend grossen steht den Kunden und Besuchern genü- Parkplatzangebots auf privatem Grund gend Parkraum zur Verfügung. entlastet die öffentlichen Parkplätze, die • Um die zusätzlichen Anlagen und dann vermehrt den Besuchenden und die Kontrolle der neuen RegelunKunden zur Verfügung stehen. Die Ersatzgen finanzieren zu können, wird der abgaben werden zweckgebunden für die Parkraum punktuell bewirtschaftet Erstellung von öffentlichen Parkierungs(Gebührenpflicht). anlagen verwendet, die den Personen ohne eigene Parkplätze dienen. Das Parkhaus Kantonsspital als Vorreiter Und hier hat das Kantonsspital jetzt ein erstes grosses Zeichen gesetzt. Mit der Bewirtschaftung der bestehenden Parkplätze und dem Neubau der Parkgarage hat die Kantonsspital Glarus AG die Zeichen der Zeit erkannt. Es geht bei diesen Massnahmen nicht darum, die Autofahrer auszunehmen, sondern es geht um eine Lenkungsabgabe und auch um das Verursacherprinzip und die Mobilitätssteuerung. Und Hand aufs Herz, ohne solche Massnahmen kann ein vernünftiger Umgang mit der Parkierung auf dem Gemeindegebiet nicht erreicht werden. Mit dem Parkierungskonzept kann die Gemeinde private Parkierungsanlagen unterstützen und fördern, somit kann die Parkierung möglichst ganzheitlich angegangen werden. Wollen wir in der Gemeinde Glarus die Parkierung der weiter wachsenden Flut von Autos gezielt steuern, braucht es gesamtheitliches Parkierungskonzept. Nur punktuelle Insellösungen führen zu einem Verdrängungskampf und eine Kontrolle ist kaum möglich. Das eingenommene Geld aus dem Verkauf der Parkkarten und der Gebühren wird Zweckgebunden für die Aufwendungen aus dem Parkierungskonzept, sowie für die Erstellung von Parkanlagen eingesetzt. Geben wir auch der Gemeinde Glarus die Chance, die Parkierung zu regeln, so wie sie in den meisten grösseren Gemeinden schweizweit schon lange geregelt wird. Christian Büttiker Gemeinderat Ressort Planung und Bau
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