FREIBURG P ersönlich Ausgabe 7 Eine Sonderbeilage des November 2015 Liederabend mit dem international renommierten Bass-Bariton Dionysios Tsaousidis aus Stuttgart Wir wollen nicht mehr warten! Jetzt schon Weihnachtsgeschenke sichern. PREISVO RTEIL IM WERT VON 250 Euro Freitag, 27. November 2015 19.00 Uhr Großer Saal Kurhaus Bad Krozingen F. Schubert F. Mendelssohn Bartholdy H. Wolf C. Loewe und griechische Balladen Olga Fedorova am Piano Tickets: 07633/4008-164 www.bad-krozingen.info WINTER-FESTIVAL IM KURHAUS BAD KROZINGEN Sichern Sie sich schon jetzt das perfekte Weihnachtsgeschenk. Profitieren Sie bis zum 30.11.2015 beim Kauf eines Loewe Connect 40, Art 40 UHD oder Art 40 FHD inkl. DR+ Feature-Disk von einem attraktiven Preisvorteil im Wert von 250 Euro. Gregorianika Sonntag, 20. Dezember 2015, 18.00 Uhr „What else?“ Die besten TV Marken und bestes HiFi · Multiroom und Streaming innovativ und kompetent von Ihrem Fachspezialisten. Maxim Kowalew Don Kosaken Dienstag, 29. Dezember 2015, 19.30 Uhr Wir beraten Sie! Telefon 0761 / 257 64 Inh. Clemens Hoch Habsburgerstrasse 125 79104 Freiburg www.mediaathome-velde.de [email protected] Sabor Latino Samstag, 2. Januar 2016, 19.30 Uhr Tickets: Tourist-Information Tel. 07633 4008-164 s www.bad-krozingen.info FREIBURG 26. November 2015 Seite 3 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Bunte Prominenten-Mischung Der Stadtkurier porträtiert auch in diesem Jahr wieder 15 interessante Persönlichkeiten mit Freiburg-Bezug Alfred Biolek Judith Holofernes Karl Kardinal Lehmann Felix Klare Liebe Leserinnen und Leser! Zum nunmehr siebten Mal halten Sie hiermit unsere beliebte Publikation „Freiburg Persönlich“ in Ihren Händen. Schweiger bis zu Alfred Biolek) als auch um solche Menschen, die in Kultur, Politik, Sport oder Wissenschaft Herausragendes geleistet haben (nennen wir beispielhaft einmal Wim Wenders oder Bischof Wolfgang Huber). ben oder ihr Wirken im Zusammenhang mit unserer Stadt schon einige Zeit her ist. Inzwischen haben wir in dieser Reihe mehr als 100 Prominente porträtiert, die entweder in Freiburg leben oder einen direkten Bezug zu unserer Stadt haben beziehungsweise hatten. Dabei handelt es sich sowohl um Fernsehstars (von Til Bei einigen dieser Personen erschließt sich der Freiburg-Bezug erst auf den zweiten Blick etwa weil sie hier studiert ha- Wir haben uns aber auch Persönlichkeiten gewidmet, die über Freiburg hinaus kaum bekannt sind, die uns aber besonders spannend und vorstellenswert erschienen. Es gab für uns keinen Grund, von diesem Konzept abzugehen. Anna Ewers Wim Wenders Und so findet sich auch in diesem „Freiburg Persönlich“ wieder eine bunte Mischung aus Porträts. Wir sind guter Dinge, dass auch die siebte Ausgabe wieder auf Ihr großes Interesse stößt. Eine unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen dabei Ihr Stefan Ummenhofer Redaktionsleiter Freiburger Stadtkurier Anzeige Anzeige 40 Jahre erfolgreich im Geschäft Die Immobilien-Gesellschaft der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau feiert ein besonderes Jubiläum lien-GmbH gibt es auch in Emmendingen und in Waldkirch – sehen es vor diesem Hintergrund als Hauptaufgabe an, ihre Kunden auf dem Weg zum Kauf oder Verkauf einer Immobilie professionell zu begleiten. Als erstes zertifiziertes Maklerunternehmen in BadenWürttemberg können die Mitarbeiter der Sparkassen-Immobilien-GmbH - zusammen mit der Sparkasse – eine besonders breite und qualifizierte Dienst- 250 bis 300 Immobilien verkauft die Sparkassen-Immobilien-GmbH in Freiburg jedes Jahr im Auftrag von Kunden. Wohnungen sind darunter, Einfamilienhäuser aber auch größere Anlageobjekte. Damit ist das Tochterunternehmen der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau der größte Makler in Südbaden. In diesem Jahr feiert die Mannschaft um Geschäftsführer Thomas Schmidt 40 Jahre Immobilienvermittlung bei der Sparkasse. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Begonnen hat sie vor 40 Jahren mit dem Aufbau einer Immobilienabteilung bei der Sparkasse Nördlicher Breisgau in Emmendingen. Vor 20 Jahren entschied man sich dann bei der Sparkasse Freiburg dafür – zusammen mit anderen Sparkassen, eine eigene Immobiliengesellschaft in der Rechtsform einer GmbH zu gründen. Die Sparkasse als größtes Geldinstitut der Region reagierte damit auch auf die besonderen Herausforderungen des Wohnungsmarkts. Freiburg und sein Umland waren schon damals wie heute ein begehrter Wohnort. Eine Immobiliengesellschaft mit enger Anbindung an die Sparkasse wurde in diesem Spannungsfeld dringend gebraucht. Große Projekte bestimmten den Wohnungsmarkt in der Region – beispielsweise die Schaffung der neuen Freiburger Stadtteile Rieselfeld und Vauban. Heute ist die Aufgabe nicht weniger herausfordernd. Der Freiburger Wohnungsmarkt gilt als einer der schwierigsten in Deutschland. Weil Bauflächen rar sind, übersteigt die Nachfrage nach Immobilien deutlich das Angebot. Außerdem nimmt die Komplexität einer Immobilientransaktion durch neue Gesetze und Verordnungen ständig zu. Geschäftsführer Thomas Schmidt und seine Mannschaft – Niederlassungen der Sparkassen-Immobi- www.s-immobilien-freiburg.de leistung rund um die Immobilie offerieren. Thomas Schmidt nennt in diesem Zusammenhang die Preisfindung die „Königsdisziplin“ der Wohnungsmakler. Künftig, so ist der langjährige Geschäftsführer der Gesellschaft überzeugt, werde die Tätigkeit des Maklers immer mehr in der Beratung liegen. Hier zeigt sich der größte Immobilienmakler in Südbaden zweifellos besonders gut aufgestellt. FREIBURG Seite 4 STADTKURIER P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Klärendes für die Seele Hausnotruf · 24 Stunden einsatzbereite Notrufzentrale · Hilfevermittlung an 365 T Tagen a agen · Persönliche Beratung und Bereitstellung des Hausnotrufgerätes Lassen Sie sich beraten, denn Sicherheit beruhigt Tel. e : (LVHQEDKQVWU )UHLEXUJ www.facebook.com/stadtkurier.freiburg Impressum Freiburg persönlich ist eine Sonderpublikation der Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH Herausgeber: Freiburger Stadtkurier Verlagsgesellschaft mbH Verleger und Geschäftsführer: Werner Schneider (V.i.S.d.P.) Verlagsanschrift: Bismarckallee 8 • 79098 Freiburg Postfach 57 69 • 79025 Freiburg Tel.: 0761/20719-0 Fax: 0761/20719-19 E-Mail: [email protected] Vertriebsleitung: Markus Zerth • Tel.: 20719-70 E-Mail: [email protected] Sprenker Immobilien seit 1951 Hugo W. Sprenker Immobilienwirt/Bankfachwirt Dipl. Vermögens-Manager (DIA) Redaktion: Dr. Stefan Ummenhofer Katrin Hauf Dr. Stefan Pawellek Nils Kickert Sandra Tieso Maike Busson-Spielberger Anzeigen: Martin Beiermeister Mediaberatung Satz und Grafik: Angelika Haller Druck: Reiff Zeitungsdruck GmbH, Offenburg Michael Gerber: Zweitjüngster Bischof Deutschlands und begeisterter Wanderer M ichael Gerber (45) kommt mit großen Schritten auf mich zu und streckt mir die Hand zum Gruß entgegen. „Kommen Sie herein“, lädt er mich ein. Gerber hat nicht viel Zeit, im Moment gibt es viel zu tun für den Weihbischof. Er engagiert sich für Flüchtlinge aus Syrien, die in Freiburg studieren möchten, ist mit der Zukunft verschiedener Ordensgemeinschaften der Erzdiözese Freiburgs befasst, ist verantwortlich für die Ausbildung der Mitarbeiter in der pastoralen Arbeit und kürzlich ist sein Buch „Barfuß klettern. Ermutigungen für Christen heute“ heraus gekommen. Dennoch nimmt er sich Zeit. Aufgewachsen ist Gerber in Oberkirch. „In meiner Jugend habe ich viel kirchliche Jugendarbeit erlebt, ich war Ministrant in der Kirche. Vor allem aber habe ich in dieser Zeit Priester erlebt, die sehr menschlich und große Persönlichkeiten waren. Das hat mich tief beeindruckt und ich habe gespürt, es soll auch in meinem Leben um Menschen gehen“, so Gerber. Es habe Alternativen gegeben, berichtet der begeisterte Skilangläufer weiter. Architektur hatte es ihm auch angetan, er hatte zu Hause verschiedene Modellbaukästen, die er zusammenbaute. Dann aber der Weg zum Priesteramt. Nach seinem Abitur am HansFurler-Gymnasium in Oberkirch geht er zum Theologiestudium nach Freiburg und Rom. Nach dem Studium folgt ein Praxissemester in Bietigheim bei Rastatt, ein Gemeindejahr in Ettlingen und Völkersbach. 1996 dann die Diakonen- und ein Jahr später die Priesterweihe. Häufig sind es die Fragen nach dem tieferen Sinn des Lebens, die andere Menschen in der Begegnung mit Gerber stellen. „Zunächst erleben die Menschen, dass da ein Vertreter der Kirche kommt“, erzählt der Weihbischof. „Dann kommt ein Prozess in Gang, der diese Gedanken in den Hintergrund rückt und die Menschen erleben: ‘Hier geht es um das, was meine Seele bewegt’“, so Gerber. Diese Erfahrung mache er immer wieder. „Es gibt Menschen, die haben schwere Schicksalsschläge erlebt, wissen nicht, wie es weitergehen soll.“ Sie auf einem Stück ihres Lebensweges und Lernprozesses zu begleiten, ist Gerber ein großes Anliegen. 2001 wurde Gerber Vorsteher im „Collegium Borromaeum“ – dem Freiburger Priesterseminar. Parallel Bankkaufmann Immobilienwirt (Dipl. DIA) Als Privatmann: Michael Gerber mit seinen Wanderschuhen. dazu begann er mit einer Dissertation im Bereich Pastoraltheologie – die Promotion zum Doktor der Theologie schloss er im Sommer 2007 ab. Zunächst war er im „Collegium Borromaeum“ für die Studienphase zuständig, dann für die Pastoralausbildung nach dem Studium Bild: Gerhard / Erzbistum „Ich freue mich jedes Mal auf Freiburg, wenn ich nach einer Reise wieder zurückkehre“, schwärmt der Weihbischof. „Das Flair der Stadt ist toll. Und in einer halben Stunde kann ich im tiefen Schwarzwald auf einer Langlaufloipe stehen oder wandern. Das ist in keiner anderen Stadt so möglich“, Gerber weiter. Bei einer Wanderung oder auf den Skiern nimmt der Geistliche die Bilder der Natur in sich auf. „Das hat etwas Klärendes für die Seele und ist ein guter Ausgleich zu meiner Arbeit.“ Mit seiner Ernennung zum Weihbischof vor zwei Jahren ist Gerber einen Schritt weiter gegangen. Zweitjüngster Bischof Deutschlands war er somit. Doch auch als Weihbischof fühlt er sich den Lebenswegen der Menschen verpflichtet. „Mein Auftrag ist es, herauszufinden, wie wir in uns eine innere Haltung ausbreiten können, die es uns ermöglicht, mit den großen und kleinen Schwierigkeiten des Lebens gut umgehen zu können.“ Maike Busson-Spielberger Bild: Erzbistum und die Berufseinführung der Vikare. 2011 wurde Gerber von Erzbischof Zollitsch zum Regens – dem Leiter des Priesterseminars – ernannt. Die Stadt Freiburg und ihre Menschen sind Gerber in den 26 Jahren, die er hier lebt, ans Herz gewachsen. Als Weihbischof: Michael Gerber im Freiburger Münster. Immobilienauktionen Ihre Immobilie verdient den besten Preis. Das Höchstgebot. Sprechen Sie mit uns über den Verkauf Ihrer Immobilie durch eine freiwillige Auktion. Wir informieren und beraten Sie gerne. Günter Blum 26. November 2015 Jetzt informieren: Auktionen Sachverständige Makler Beratung Verwaltung Hugo W. Sprenker ist von der Stadt Freiburg öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator für Immobilien und von der IHK- Freiburg und Leipzig öffentlich bestellter vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Immobilien. Telefon: 0761-202 98-0 www.sprenker.de FREIBURG 26. November 2015 Seite 5 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Der große Traum von Rio Deutschlands derzeit beste Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch ist in Freiburg aufgewachsen D ie magische 2-Meter-Marke. Im Sommer war sie ganz nah dran. 1,99 Meter übersprang Marie-Laurence Jungfleisch bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Peking und wurde damit Sechste. Ihre ersten Sprünge hat sie in Freiburg gemacht. Hier beim TV Frei- Freiburg war nicht immer einfach, wie sie im Interview mit der Stuttgarter Zeitung berichtet. Als Zehnjährige wurde sie von Mitschülern wegen ihrer Hautfarbe gehänselt, musste sich „dumme Kommentare“ anhören und sogar die Schule wechseln. Wohl auch ein Grund da- der wie Marie-Laurence Jungfleisch von Kiss gecoacht wird. Mitte November gab nun der VfB Stuttgart die Verpflichtung der beiden Sportler bekannt. „Wir arbeiten ganz in der Nähe des VfB und für uns Athleten ist es wichtig, dass wir einen Verein gefunden haben, der hinter man sich verletzen, meint die Sportlerin. Wenn man dann seinen Sport nicht mehr ausüben könne und ohne Beruf dastehe, „das ist das Schlimmste, was passieren kann“. Momentan macht die Hochspringerin ihre Fachhochschulreife in Stuttgart und ist seit Herbst 2013 Sportsoldatin bei der Bundeswehr. Zudem stand die 25-Jährige erst kürzlich als Model vor der Kamera. „Eine tolle Erfahrung, das hat viel Spaß gemacht“, schwärmt sie vom Fotoshooting mit dem Schweizer Fotografen Hannes Kirchhof. Alternativen neben und nach der Hochsprung-Karriere hat Marie-Laurence Jungfleisch also. Jetzt zählt aber erst einmal das große sportliche Ziel: Die 2-Meter- Marke knacken. Und die Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Brasilien. Nachdem sie die Olympischen Spiele 2012 in London verfehlte, weil sie die Norm von 1,95 Meter neun Tage zu spät gesprungen war, soll es 2016 in Rio endlich klappen. „Dort in den Endkampf zu kommen, ist natürlich der Traum.“ Katrin Hauf Mit über 25 Jahren selbständiger Reiseerfahrung bieten wir Ihnen ĞƵƌŽƉĂǁĞŝƚĞĞƌŚŽůƐĂŵĞƵŶĚŝŶƚĞƌĞƐƐĂŶƚĞZĞŝƐĞŶĂŶ͘ZdŽƵƌŝƐƟŬ steht für Erwin Rieder und für „exzellent reisen“. Die Freizeit soll ĚĞƌŶƚƐƉĂŶŶƵŶŐĚŝĞŶĞŶ͕ĚĞƐŚĂůďƐŝŶĚƵŶƐĞƌĞZĞŝƐĞŶďĞƐƚĞŶƐ ŽƌŐĂŶŝƐŝĞƌƚ͘^ĐŚŽŶǀŽƌZĞŝƐĞďĞŐŝŶŶǁŝƐƐĞŶ^ŝĞ͕ǁĂƐ/ŚƌĞhƌůĂƵďƐtage kosten. Die Reisen beginnen bequem vor der Haustür mit unserem Taxiservice. ŝŶǁĞŝƚĞƌĞƌ^ĞƌǀŝĐĞƐŝŶĚ'ƌƵƉƉĞŶƌĞŝƐĞŶ͕ĞŐĂůŽďsĞƌĞŝŶƐͲŽĚĞƌ ĞƚƌŝĞďƐĂƵƐŇƵŐ͘tŝƌĞŶƚǁĞƌĨĞŶĨƺƌ^ŝĞĚĞŶŬŽŵƉůĞƩĞŶZĞŝƐĞǀĞƌEr wi n R i e d e r ůĂƵĨĨƺƌ/ŚƌĞDĞŚƌƚĂŐĞƐƌĞŝƐĞŽĚĞƌĨƺƌĞŝŶĞŶdĂŐĞƐĂƵƐŇƵŐ͘ Für Kurzentschlossene 01.12. - 04.12.2015 ĞƌĐŚƚĞƐŐĂĚĞŶĞƌĚǀĞŶƚŝŵϰΎΎΎΎ^tĞůůŶĞƐƐŚŽƚĞů ĚĞůǁĞŝƐƐŝŶĞƌĐŚƚĞƐŐĂĚĞŶ ϯdž,W͕WĨĞƌĚĞƐĐŚůŝƩĞŶĨĂŚƌƚ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘Φϰϲϵ͕ϬϬ tĞŝŚŶĂĐŚƚƐŵĂƌŬƚƌĞŝƐĞŶ/'ƂŶŶĞŶ^ŝĞƐŝĐŚĞŝŶĞŶdĂŐhƌůĂƵďŵŝƚZdŽƵƌŝƐƟŬ Mi 09.12. 10:00 h ĂĚĞŶͲĂĚĞŶĞƌŚƌŝƐƚŬŝŶĚĞůƐŵĂƌŬƚZƺĐŬĨĂŚƌƚϭϴ͗ϬϬ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ΦϮϳ͕ϬϬ Fr 11.12. 13:05 h tŝŶƚĞƌnjĂƵďĞƌƵƌŽƉĂWĂƌŬŝŶŬů͘ŝŶƚƌŝƩ͕^ŚŽǁďĞƐƵĐŚ͕<ĂīĞĞ͘͘Φϰϴ͕ϱϬ ^ŬŝƚĂŐĞƐĨĂŚƌƚĞŶ Ϭϲ͘Ϭϭ͘ϱ͗ϯϬhŚƌMeiringen͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ĂďΦϮϵ͕ϬϬ Bild: Augustas Didzgalvis ϯϬ͘Ϭϭ͘ϱ͗ϯϬhŚƌĚĞůďŽĚĞŶ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ĂďΦϮϵ͕ϬϬ Ϭϱ͘Ϭϯ͘ϯ͗ϯϬhŚƌIschglŝŶŬůƵƐŝǀĞdĂŐĞƐƐŬŝƉĂƐƐ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ĂďΦϴϴ͕ϬϬ Will hoch hinaus: Marie-Laurence Jungfleisch. burg-St. Georgen kam die derzeit beste deutsche Hochspringerin zur Leichtathletik. Als sie elf Jahre alt war, habe sie der Opa mit dem Roller vom Stadtteil Weingarten zum Training nach St. Georgen gefahren, erzählt sie in einem Interview. Ein echter Motivator. Denn wenn sie mal keine Lust auf Training hatte, für, warum sich die Hochspringerin bei der Initiative „Foul von Rechtsaußen – Sport und Politik verein(t) für Toleranz, Respekt und Menschenwürde“ gegen Diskriminierung engagiert. Mit dem Schulwechsel habe sich alles gebessert, seitdem musste sie sich keine Beleidigungen mehr an- uns steht und uns unterstützt“, sagt Marie-Laurence Jungfleisch bei der Bekanntgabe. Hier soll der große Traum von Olympia vorbereitet werden. Ihre bisherigen Erfolge können sich sehen lassen. Deutsche Jugend-Meisterin 2008 und 2009, im Jahr 2011 zugleich Titelträgerin der ƵƐnjƵŐĂƵƐƵŶƐĞƌĞŵDĞŚƌƚĂŐĞƐƌĞŝƐĞŶƉƌŽŐƌĂŵŵϮϬϭϲŵŝƚdĂdžŝƐĞƌǀŝĐĞ 12.04. - 17.04. <ĂŝƐĞƌƐƚĂĚƚtŝĞŶͲŝĞĐŚĂƌŵĂŶƚĞŽŶĂƵŵĞƚƌŽƉŽůĞ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ĂďΦϲϰϵ͕ϬϬ Ϯϭ͘Ϭϰ͘ͲϮϲ͘Ϭϰ͘<ŽƌƐŝŬĂͲ/ŶƐĞůĚĞƌ^ĐŚƂŶŚĞŝƚ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ĂďΦϳϲϰ͕ϬϬ 29.04. - 05.05. ZŚĞŝŶƐďĞƌŐͲDĞĐŬůĞŶďƵƌŐŝƐĐŚĞƐŝůĚĞƌďƵĐŚ͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘͘ĂďΦϴϭϵ͕ϬϬ 09.05. - 13.05. 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KG Zähringer Str. 333 79108 Freiburg 0761 58 53 99 98 ǁǁǁ͘ĞƌͲƚŽƵƌŝƐƟŬ͘ĚĞ s en un u e r f r Wi ie! auf S Touristik ....exzellent reisen Die Maßstäbe der Messtechnik Perfekte Haltung: Jungfleisch bei den Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr. habe der Opa sie auf den Motorroller gepackt und auf den Übungsplatz gefahren. Ein Motivator heute ist Trainer Tamas Kiss, der sie seit fast fünf Jahren coacht. „Wenn ich unsicher bin, weiß ich, dass ich ihm vertrauen kann. Das ist sehr wichtig, denn er gibt mir Sicherheit und Selbstvertrauen.“ Selbstbewusst ist die 25Jährige – und optimistisch. Dass sie die 2 Meter sehr bald knacken wird, daran hat sie keine Zweifel. Geboren ist Marie-Laurence Jungfleisch am 7. Oktober 1990 in Paris. Ihr Vater stammt aus Martinique, die Mutter ist Badenerin. Aufgewachsen ist sie als Älteste von sechs Geschwistern in Freiburg. Hier lebte die Hochspringerin bis vor fünf Jahren. Die Kindheit in hören. Schon gar nicht im Sport, betont sie, „die Wettkämpfe sind international. Mir hat immer gefallen, wie offen der Sport ist.“ Zunächst beim TV St. Georgen hat sie sich in allen Leichtathletik-Disziplinen versucht. Auch Kugelstoßen und Weitsprung. 2006 wechselte die Sportlerin zum USC Freiburg. Dann folgte der Umzug in den Stuttgarter Raum – und der Wechsel zu Trainer Tamas Kiss. Hier trainierte sie zunächst bei Salamander Kornwestheim und dann bei der LAV Tübingen. Bis Ende September. Das gute Abschneiden bei der WM in Peking hat ihren Marktwert so erhöht, dass die LAV ihr kein Vertragsangebot mehr machen konnte. Ebenso wenig wie ihrem Teamkollegen, Weitspringer Fabian Heinle, Bild: Ailura Junioren und Hallenmeisterin bei den Erwachsenen. Als 19-Jährige übersprang sie erstmals die 1,90 Meter. Deutsche Meisterin 2013, 2014, 2015, Deutsche Hallen-Meisterin 2011, 2013, 2014. Auch international feierte die Hochspringerin Erfolge und näherte sich immer mehr der Weltspitze. Platz acht bei der U23-EM 2011, Platz fünf bei der EM 2014 in Zürich und Platz sechs bei der WM 2015 in Peking. Des Sports wegen zog Marie-Laurence Jungfleisch vor fünf Jahren nach Stuttgart. Hier, in einer Kita in Bad Cannstatt, absolvierte sie parallel eine Ausbildung zur Erzieherin. „Ein ganz schöner Beruf. Ich bin froh, dass ich das gemacht habe.“ Zudem „ist ein zweites Standbein wichtig“. Denn wie schnell könne Den Maßstab der Messtechnik setzt die Physik. BFW Ritter setzt noch ein paar drauf: Weitsichtige Beratung, tadellose Montage, zuverlässiger Service, unterdurchschnittliche Preise. Als Dienstleister für Immobilien-Eigentümer und Immobilien-Verwalter kennen und nehmen wir Ihre Anliegen ganz genau. Seit 50 Jahren gilt bei uns exakt ein Prüfstein, eine Einheit und ein Maß: Ihre Zufriedenheit. Unser Produkt- und Leistungsspektrum umfasst: Heiz-, Wasser- und Nebenkostenabrechnung Elektronische und konventionelle Heizkostenverteiler Erfassungsgeräte mit Funk Warm- und Kaltwasserzähler BFW Dieter Ritter GmbH | Hohrainstraße 2 | 79369 Wyhl a. K. Tel.: 07642 / 9200-0 | Fax: 07642 / 9200-55 [email protected] | www.bfw-ritter.de Miet- und Wartungsservice für Erfassungsgeräte Verbrauchsanalysen und Energieausweise Rauchwarnmelderservice Messen Sie uns mit Ihren Maßstäben. BFW Ritter sorgt für das richtige Ergebnis! FREIBURG Seite 6 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Freiburgs zweiter Auto-Boss Harald Krüger ist seit einem guten halben Jahr Vorstandschef von BMW – „Kein Job-Hopper“ W enn am 7. März 2016 die Feierkampagne für 100 Jahre BMW in München startet, wird die (Automobil-)Welt ihre Augen auf „Bayerns Gloria“, die Edelmarke aus dem weiß-blauen Freistaat, richten. Aber vermutlich weniger, weil man 100 Jahre Automobilbau würdigen will – die „Bayerischen Motorenwerke starteten mit der Entwicklung von Flugzeugmotoren, Automobile kamen erst Ende der 1920er Jahre hinzu – und wohl auch nicht, weil BMW so außergewöhnliche Antworten auf die Frage nach den kommenden 100 Jahren geben wird. Mehr dürfte interessieren, ob Harald Krüger, seit Mai 2013 Vorstandvorsitzender der BMW AG, den Anstrengungen seines Amtes gewachsen ist. Es war auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) 2015 in Frankfurt, als er bei der Eröffnung nach einigen Sätzen zusammensackte – ein Schwächeanfall. Und DER STADT SCHOPFHEIM Wir sind dann mal weg. Die Vielfältigkeit des Reisens. 13.11.2015 - 06.03.2016 Mi 14 – 17 Uhr · Sa 10 – 17 Uhr · So 11 – 17 Uhr · · Wallstraße 10 79650 Schopfheim Telefon: 0 76 22/6 37 50 EVgicZg\ZhjX]i#7Zo^Z]jc\\Z[jcYZc# KZgigVjZc^hiZ^cZgYZgl^X]i^\hiZcLZgiZ!Y^Z^cJciZgcZ]bZc lVX]hZc`ccZc#9^ZHeVg`VhhZVgWZ^iZihZ^i^]gZb7ZhiZ]Zc ^ceVgicZghX]V[ia^X]ZgLZ^hZb^i;^gbZc`jcYZcojhVbbZc! [g6gWZ^ihea~ioZ^cYZgGZ\^dcjcY9ZjihX]aVcYhl^gihX]V[i" a^X]Zc:g[da\# Seit März 2015 Vorstandschef von BMW: Harald Krüger. Bilder: BMW Blog seitdem findet man, gibt man den Namen „Harald Krüger“ ein, im Internet mehr Hinweise, Zitate und Artikel zu diesem Vorfall als zu allem anderen, was Krüger in seinem Leben geleistet hat. Und das ist, eigentlich, nicht wenig. Geboren ist er am 13. Oktober 1965 in Freiburg und an der Dreisam ist man zu Recht stolz, dass mit ihm - neben Jürgen Schrempp – der zweite Chef eines bedeutenden deutschen Autobauers aus der Stadt kommt. Nachdem er einige Zeit als „Kronprinz“ von BMW-Chef Norbert Reithofer gegolten hatte, stellte er als knapp 50-jähriger Topmanager einen Generationenwechsel für BMW dar. Das mögen viele für eine Banalität halten, ist aber bei den Bayern, von jeher stark traditionalistisch veranlagt, eine nicht ganz problemfreie Aufgabe. Krüger kann sie lösen. Nicht, weil er zwar als verbindlich im Auftreten, aber durchsetzungsfähig gilt. Sondern, weil er seit 1992 bei BMW ist, den Konzern intensiv studiert hat und bis in die Verästelungen kennt: „Ich bin kein Job-Hopper“, hat er einmal seinen Berufsweg beschrieben – und gerade dies mag ihn für die Bayern so interessant gemacht haben. Der studierte Maschinenbauer, der vor BMW ein Jahr als Forschungsassistent am „Institut für Dynamik der Flugsysteme“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen gearbeitet hatte, war unter anderem drei Jahre Werksleiter der britischen Motoren- Flexibel, durchsetzungsstark, teamfähig, international: Harald Krüger. Wir bauen Ihre Zukunft! Siedlungswerk 79102 Freiburg Geschäftsstelle Freiburg [email protected] Kartäuserstraße 51 a (07 61) 15 69 85-0 www.siedlungswerk.de Freiburg-Rieselfeld Emmendingen fabrik in Hams Hall, Leiter „Technische Integration“ und zwischendurch auch für die Marken Mini, Rolls-Royce und BMW-Motorräder zuständig. Ende 2008 erreichte er die höchsten Weihen, als er im Vorstand für Personalfragen zuständig wurde. Zeitgleich mit seiner Berufung brach die Finanzkrise aus, die die Autoindustrie beutelte: Es war nicht immer einfach, Managementund Arbeitnehmerinteressen unter einen Hut zu bringen. Er schaffte es, brachte dabei sowohl Gewerkschaften sowie die Aktionärsfamilie Quandt/ Klatten hinter sich. Ohne Druck und Quote erhöhte er in dem Technikkonzern den Frauenanteil und so folgte ihm – wen wundert’s? – auf den Stuhl des Personalvorstands eine Frau. 2013 beschrieb er jene Eigenschaften, die seiner Meinung nach ein BMW-Chef aufweisen müsse: Flexibilität und Durchsetzungsstärke, Internationalität und Teamfähigkeit. Er bestritt zwar, dass er damit eine Blaupause seiner Person als Bewerbung für den Vorstandsvorsitz abgeben wollte, aber niemand, der Krüger kannte, zweifelt daran, dass der Freiburger den Posten des CEO, des Vorstandschefs, längst im Auge hatte. Er musste sich gedulden, wurde verantwortlicher Vorstand für die Produktion. Erst mit Ende der Hauptversammlung am 13. Mai 2015 schaffte er den letzten Schritt auf der BMW-Karriereleiter: Gestützt von Aktionärsfamilie, Betriebsrat und IG Metall, gefördert von seinem Mentor Norbert Reithofer, wurde er Vorstandschef. Krüger, verheiratet, Vater dreier Kinder, hatte durch kontinuierliche, harte Arbeit sein Ziel erreicht, er hatte Menschen begeistert, er hatte bewiesen, dass er führungs- und entscheidungsstark ist und dass er BMW in die Zukunft führen könne. Die beginnt im März 2016. Und dies ist Harald Krüger sicher wichtiger als Diskussionen über Burn-out bei Managern oder die Frage, ob Führungskräfte Schwäche zeigen dürfen. Unfreiwillig hat er mit dem IAA-Schwächeanfall sein ohnehin forderndes Amt noch ein bisschen schwieriger gestaltet. Man darf dem Freiburger Glück wünschen, dass er diese zusätzliche Herausforderung ähnlich souverän meistert wie die bisherigen. Stefan Pawellek Anzeige Anzeige Wenn die Seele Hilfe braucht Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit leidet fast jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. Gerade seit den letzten zehn Jahren machen diese Erkrankungen einen immer größeren Anteil im Diagnose- und Behandlungsspektrum aus. Der Stadtkurier Freiburg sprach mit Dr. Werner Geigges, Chefarzt der Rehaklinik Glotterbad, über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. SK: Die Zahl psychischer Erkrankungen nimmt seit Jahren zu. Sind die Zahlen wirklich gestiegen oder hat sich die Selbstwahrnehmung der Betroffenen verändert, die ihre Erkrankung akzeptieren und sich Hilfe suchen? Dr. Geigges: Nach heutigem Erkenntnisstand nimmt die Zahl psychischer Erkrankungen absolut gesehen nicht zu. Dennoch gibt es eine dramatische Zunahme bei den durch psychische Störungen bedingten Arbeitsunfähigkeitstagen. Gründe hierfür sind insbesondere verbesserte Diagnostik und die Abnahme der Stigmatisierung. Die Symptomatik einer psychischen Störung, insbesondere einer Depression, führt zu frühen Leistungseinbußen im beruflichen Bereich. Dazu gehören z.B. die Abnahme von Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit, Entscheidungsfreudigkeit, Selbstvertrauen, Zuversicht und Motivation sowie die Zunahme von Schlafstörungen. von Leistung und Leistungsbereitschaft und Anerkennung dieser Leistungen sowie ein Missverhältnis von Leistungsanforderung und eigenen Gestaltungsmöglichkeiten auf der anderen Seite. SK: Wie kann den Betroffenen geholfen werden? Dr. Geigges: In einer frühen Phase psychischer Störungen, z. B. im Sinne eines Burnout-Syndroms spielen individuelle Präventionsmaßnahmen eine große Rolle (Zeiten der Regeneration, Work-Life-Balance usw.). Bei Arbeitsplatzkonflikten besteht die Möglichkeit, sich an die BadenWürttemberg weit erreichbare Konflikthotline (www.konflikthotlinebw.de) zu wenden, die auf unserem Klinikgelände ihren Sitz hat, sowie an die regionalen Mobbing-Telefone. Bei fortgeschrittener psychischer Symptomatik gibt es zunächst die Möglichkeit einer ambulanten PsySK: Was sind die hauptsächlichen Lei- chotherapie, auch wenn hier die den? Dr. Geigges: Depressive Störungen mit ihren Kernsymptomen: depressive Stimmung, Antriebsstörung und Unfähigkeit Freude empfinden zu können sowie verschiedenste Ängste, aber auch körperbezogene Ängste und chronische Schmerzen. SK: Es liegt der Verdacht nahe, dass sich die raschen Veränderungen in der Gesellschaft und der Berufswelt negativ auf die Psyche auswirken können. Depressionen und Burnout werden in diesem Zusammenhang oft genannt. Sind psychische Erkrankungen wirklich ein Ausdruck der Zeit, in der sie auftreten? Dr. Geigges: Psychische Störungen sind stets multifaktorielle Störungen, dennoch gibt es bei ihnen einen sehr engen Bezug zu privaten und beruflichen Lebenskontexten. Probleme am Arbeitsplatz spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung psychischer Störungen aber auch bei der schwierigen oder misslingenden Reintegration am Arbeitsplatz nach solchen Störungen. Im beruflichen Bereich sind es vor allem eskalierende chronische Arbeitsplatzkonflikte, chronischer Stress und Leistungsdruck, schlechtes Betriebsklima sowie eine fehlende gesundheitsbezogene Führungskultur. Vor allem letztere begünstigen Gratifikationskrisen, d.h. ein Missverhältnis psychische Störungen, Einzelgespräche, erlebnisaktivierende Therapien wie die Kunst-, Musik- und Gestaltungstherapie, Körperpsychotherapie, vielfältige Entspannungsmethoden, von Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung, Atemtherapie bis Qi Gong. Ein umfangreiches Angebot an Sport- und Bewegungstherapien, z. B. Therapeutisches Klettern oder Aqua Fit im Schwimmbecken, Gesundheitsberatung sowie spezielle Maßnahmen der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation wie be- ternehmen stärker in der Prävention tätig werden? Dr. Geigges: Aus neueren Studien wissen wir, dass nur die Kombination aus individueller Verhaltensprävention und betrieblicher Verhältnisprävention Motivation und Leistungsfähigkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich sichern hilft. Auf Grund des neuen Präventionsgesetzes sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements gilt es, künftig auch psychische Gefährdungsbeurteilungen konsequent durchzuführen Rehaklinik Glotterbad und dem Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen im Rahmen sogenannter Eilverfahren Psychosomatik erfolgreich neue Behandlungspfade zwischen akutpsychiatrischer stationärer Behandlung und direkt anschließender psychosomatischer Rehabilitation erzielt werden. Innerhalb des Kompetenzverbundes Südbaden wird in enger Abstimmung mit der Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg künftig eine direkte Anlaufstelle für zuweisende Ärzte sowie Patienten rufliches Stressbewältigungstraining, kognitives Training, Sozialberatung, Berufscoaching und berufliche Belastungserprobung. SK: Muss eine Behandlung immer stationär erfolgen oder gibt es auch ambulante Alternativen? Dr. Geigges: Immer häufiger wird neben der traditionellen stationären psychosomatischen Rehabilitation auch die ganztägig ambulante Rehabilitation beantragt mit dem Vorteil, dass Erkenntnis und Verhaltensänderungen während der Therapie täglich im familiären Umfeld umgesetzt und erprobt sowie Familienangehörige routinemäßig in die Therapie einbezogen werden können und auch bei beruflichen Problemlagen das betriebliche Umfeld unmittelbar einbezogen werden kann. In man- und gefährdete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf entsprechende Prävention und eventuell auch Therapiemöglichkeiten hinzuweisen. In der Rehaklinik Glotterbad führen wir seit drei Jahren Präventionsprogramme (BalancePLUS) für psychisch gefährdete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mittlerer und größerer Betriebe mit großem Erfolg durch. Sowie auf der Ebene Verhältnisprävention Führungskräfteseminare, Seminare für Konfliktmanagement sowie Resilienztraining für Führungskräfte. Im Rahmen der Konflikthotline Baden-Württemberg e.V. planen wir die Etablierung einer eigenen Hotline für Führungskräfte, um bei Arbeitsplatzkonflikten rasch lösungsorientiert zu handeln. Durch zahlreiche Kooperationsprojekte mit mittleren und größeren Firmen entwikkelt sich die Rehaklinik Glotterbad zunehmend zu einem Zentrum für Arbeit und seelische Gesundheit. angestrebt, um die Behandlungskompetenzen der einzelnen Verbundkliniken transparent und für optimierte Therapieabläufe nutzbar zu machen. chosomatische Rehabilitation (ZAPR) in Freiburg anbieten. SK: Welchen Patienten kann die Rehaklinik Glotterbad helfen und wie läuft eine Behandlung in der Regel ab? Dr. Geigges: Bei Patienten mit psychischen und psychosomatischen Störungen, also Depressionen, Ängsten und chronischen Schmerzzuständen, bei denen die Erwerbsfähigkeit bedroht oder bereits gestört ist, z. B. im Sinne einer längeren Krankschreibung, besteht die Indikation für eine stationäre oder ganztägig ambulante psychosomatische Rehabilitation in der Rehaklinik Glotterbad oder im ZAPR Freiburg. Im Mittelpunkt der Behandlung steht ein multimodaler Therapieansatz, bei Bilder: RehaZentren Baden-Württemberg Wartezeiten in der Regel noch sehr lange sind. Und schließlich stationäre und tagesklinische Therapiemaßnahmen sowie eine psychosomatische Rehabilitation. Entweder stationär oder ganztägig ambulant, wie wir sie in der Rehaklinik Glotterbad bzw. im Zentrum für Ambulante Psy- dem mit den Patienten individuelle Therapieziele erarbeitet werden und die Behandlung einerseits auf die spezielle Krankheit, andererseits auf individuelle Ressourcen und Möglichkeiten abgestimmt wird. Der multimodale Therapieansatz beinhaltet unter anderem Gruppentherapien für spezifische chen Fällen ist aber nach wie vor die stationäre Behandlungsmöglichkeit notwendig, wenn ein Abstand zum privaten und beruflichen Umfeld für die Genesung unabdingbar ist. SK: Was muss sich in der Arbeitswelt ändern? Müssen aus Ihrer Sicht Un- SK: Die Rehaklinik Glotterbad und das Zentrum für Ambulante Psychosomatische Rehabilitation (ZAPR) in Freiburg haben sich mit der Thure von Uexküll Klinik sowie der Rehaklinik Kandertal und der Rehaklinik Birkenbuck zum Kompetenzverbund Südbaden für Psychosomatische Medizin und Abhängigkeitserkrankungen (PAKS) zusammengeschlossen. Wo sehen Sie die Vorteile dieses Verbundes für die Patienten? Dr. Geigges: Zuweisungen von Patientinnen und Patienten erfolgen durch relativ standardisierte Verfahren und können nicht immer passgenau sein. Durch den Kompetenzverbund ist gewährleistet, dass durch die Möglichkeit auch kurzfristiger Verlegungen von Patienten innerhalb des Verbundes, stets ein auf den einzelnen Patienten bezogenes optimales Behandlungssetting gewährleistet werden kann. Erstmalig wird auch die Schnittstelle zwischen psychosomatischer Akutklinik (Thure von Uexküll Klinik) und psychosomatischer Rehaklinik (Rehaklinik Glotterbad) bzw. ganztägig ambulanter psychosomatischer Rehabilitation (ZAPR) durchlässig und optimierbar. Diesbezüglich konnten in einem anderen Kooperationsprojekt zwischen der Rehaklinik Glotterbad Die Rehaklinik Glotterbad ist eine Fachklinik für Psychosomatik, Psychotherapeutische und Innere Medizin. Behandelt werden Patientinnen und Patienten mit chronischen körperlichen Erkrankungen verbunden mit Ängsten und Depressionen, mit funktionellen Beschwerden oder somatoformen Störungen. Ebenso behandelt werden Menschen mit Ängsten, Depressionen, Essstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline-Störungen. ■ Weitere Informationen: www.rehaklinik-glotterbad.de ZAPR Freiburg – Zentrum für Ambulante Psychosomatische Rehabilitation Das zur Rehaklinik Glotterbad gehörende ZAPR bietet Betroffenen, für die eine ambulante Therapie nicht mehr ausreichend ist und die in der Nähe wohnen, die Möglichkeit einer intensiven ganztägig ambulanten Behandlung. Behandelt werden Patienten mit u.a. Depressiven Störungen, Burn-out, Angststörungen, Anpassungsstörungen bzw. Belastungsreaktionen sowie körperlichen Störungen, bei denen psycho-soziale Faktoren für Genese, Verarbeitung und Verlauf relevant sind (z.B. HerzKreislauf-Erkrankungen, Asthma bronchiale) und Chronische Schmerzstörungen, die sowohl eine orthopädische wie auch psychosomatische Kompetenz bei der Behandlung erfordern. ■ Weitere Informationen: www.zapr-rehazentren-bw.de FREIBURG Seite 8 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Der Beckham der Tänzerszene Vom Jugendzentrum Haslach auf die große Fernsehbühne: Denis Craciun feiert als „The.K“ weltweite Hip Hop-Erfolge F reiburg, Mitte der 90er Jahre: Der Breakdance erlebt gerade seine zweite Modewelle, nach den deutschen Anfängen in den 80er Jahren tanzen coole Jugendliche auch jetzt wieder als B-Boys über den Asphalt. In der Innenstadt versammeln sich immer wieder kleinere und auch große Gruppen von Tänzern aus Deutschland und Frankreich, lassen lauten Hip Hop aus ihren Ghettoblastern dröhnen und tanzen dazu. Egal wo in der Freiburger Stadtmitte B-Boys der Region auftauchen – die Zuschauer sind beeindruckt, klatschen, jubeln, staunen über die jungen Männer, die sich akrobatisch auf dem Boden herumwirbeln. Einer der staunenden Zuschauer in der Freiburger Innenstadt ist gerade vier Jahre alt: Denis Craciun aus Kenzingen ist mit seiner Mutter unterwegs, als er zum ersten Mal genau das beobachtet, was 20 Jahre später sein Leben dominieren wird. „Ich wusste damals nicht, was ich da gesehen habe“, erinnert sich Denis heute. „Aber ich habe sofort zu meiner Mutter gesagt: ‚Mama, wenn ich groß bin, möchte ich das auch machen!‘“ Ein Vierjähriger, der klatschen, springen und tanzen möchte – keine ungewöhnliche Vorstellung für die Familie Craciun. Die Eltern, ein Rumäne und eine Polin, stammen aus Kulturen, in denen Musik eine große Rolle spielt. So tanzt auch der Sohn schon im Kleinkindalter mit den Erwachsenen lebhaft auf allen Familienfesten, lernt später das Saxofonspielen und wartet darauf, endlich groß genug zu sein, so tanzen zu können, wie die Jungs damals in Freiburgs Innenstadt. Es ist Anfang der 2000er Jahre, Denis Craciun ist gerade 13 Jahre alt, als er seinen zweiten Kontakt mit Nach ganz oben hat es „The.K“ in der Tanzszene längst geschafft – trotzdem hat er noch große Ziele, wenn er an die kommenden 20 Jahre denkt. Bilder/Fotomontage: EB Photography dem Breakdance erlebt: Im Jugendzentrum Haslach verbringt der Teenager aus Kenzingen gerne seine Nachmittage, hier wird Musik gehört – und viel getanzt. „Dort habe ich dann jemanden kennengelernt, der älter als ich war und mir die ersten Steps gezeigt hat.“ Denis beginnt das Breakdancen, kann schon bald selbst die Moves, die er einst als kleiner Junge in der Freiburger Innenstadt bestaunte. Seine Mutter freut sich mit ihrem Sohn, „vor ihr hatte ich auch meinen ersten Auf- tritt“, sagt Denis lachend. Zu Hause habe er die Musik angestellt und der Mutter gezeigt, was er in den vergangenen Monaten im Jugendzentrum gelernt hat. „Sie hat mich gleich umarmt. Sie war froh und hat sofort gesehen, dass ich mich weiterentwickle.“ Ehrgeizig und willensstark treibt der junge Kenzinger seine Träume und Ziele als Tänzer voran. Er besucht erste Breakdance-Workshops in der Schweiz und vergisst nebenbei nicht seine Pflichten als Real- schüler, schreibt gute Noten, tanzt, lernt zusätzlich noch das Boxen und trifft mit 14 Jahren erstmals seinen persönlichen Star der B-Boy-Szene, einen Tänzer der Elliot Force Crew aus New York. „Wenn man mich heute fragen würde, was bisher der Höhepunkt im Leben für mich war, dann würde ich sagen: genau dieser folge ihres Sohnes. Sorgen, dass er mit seiner Leidenschaft auf eine schiefe Bahn geraten könnte, hatte sie nie. „Ich wusste einfach immer, was ich tue“, sagt der Sohn. Er habe in der Schule weiterhin gute Noten erreicht, den Realschulabschluss machte er mit dem Durchschnitt 1,9, dass er keine der drei Zusagen ist er selbst einer. Nach seiner Meniskus-Verletzung entwickelte sich der 17-Jährige tänzerisch in eine ganz neue, nie dagewesene Stilrichtung. „Ich glaube heute, Gott hat das damals absichtlich gemacht. Denn erst mit meinem ganz neuen Stil hat alles angefangen, ganz groß zu werden.“ Denis „The.K“ ist in den 2010er Jahren einer der ersten Freestyletänzer der Region, er beginnt, zu Workshops und Battles durch ganz Europa zu reisen und wird ein Star der Szene. „Ihr müsst euch das so vorstellen wie beim Fußball“, erklärt der Profitänzer. „Es gibt massig Mannschaften, aber jeder kennt Messi und Beckham.“ Auf die Frage, ob er dann sozusagen als der Beckham der Tänzerszene gefeiert wird, rudert der 24-Jährige peinlich berührt zurück. „Naja ich weiß nicht so recht.“ Sein Tanzkollege aber bestätigt es: Denis Craciun ist einer der weltbekannten Stars im Hip Hop, genau wie Beckham im Fußball eben. Spätestens dieser Vergleich sollte diejenigen Kritiker beeindrucken, die bei der Berufsangabe „Hip Hop-Tänzer“ nur schmunzeln. „Manche Leute denken eben immer noch, du tanzt für ‘ne Cola.“ Und an dieser Stelle schmunzelt dann der Tänzer selbst – ausgebucht bis zum Sommer 2016, Star-Auftritte auf Tanzfestivals in aller Welt und nebenbei ein Aussehen, das ihm den Luxus beschert, nebenbei auch als Fotomodel bezahlt zu werden. Erst neulich fragte der Deo-Hersteller Axe an, ob er sich vorstellen könnte, das Gesicht einer www.uniklinik-freiburg.de N. Stenger Krankenpflegekraft Anästhesiologische Intensivstation I Auf den Straßen der Freiburger Innenstadt hatte für Denis Craciun einst alles begonnen. Noch heute ist er hier jede Woche anzutreffen: Auf seinem Weg als Hip Hop-Tanzlehrer zur Tanzschule. Bild: Privat wenn es jeden tag ums leben geht pro Jahr, 400 stationäre Patienten 2.900 Pflegekräfte, 64. der Spezialisierungen von en, ung bild iter We 900 Fort- und nicht in Zahlen st, dien ons rati Ope Intensivpflege bis zum Engagement fassbares persönliches wir den überwin grenzen Moment. Ich habe ihn damals bewundert, heute tanze ich mit ihm auf einem Level. Das ist mein Höhepunkt.“ Als Tänzer mit dem Künstlernamen „The.K“ feiert der inzwischen 24Jährige heute weltweit große Erfolge. Zum zweiten Mal trat er dieses Jahr bei der Tanzshow „Got To Dance“ (Pro Sieben/Sat1) auf, er wird von Europa bis USA und Südamerika gebucht, um als Jurymitglied junge Nachwuchstänzer zu bewerten, seine Workshops sind begehrt, seine eigene Tanzschule in Offenburg und seine Unterrichtsstunden in der Freiburger Tanzschule Gutmann sind beliebte Geheimtipps und wer einen Auftritt des 24Jährigen buchen möchte, muss sich mindestens ein halbes Jahr im Voraus melden. Es ist kein Geheimnis: Denis Craciun ist ein Star der Tänzerszene und kann mit dem Geld, das er in seinem unkonventionellen Beruf verdient, sehr gut leben. Mutter Craciun ist stolz auf die Er- für Technische Gymnasien im Raum Freiburg annahm, akzeptierte die Familie. Allen war klar: Denis Craciun wird von Beruf Tänzer werden. Dabei sah es nur zwei Jahre vorher noch ganz anders aus. Denis war 17 Jahre alt, als er sich beim Breakdancen einen Meniskusschaden zuzog. Das Knie, eins der wichtigsten Gelenke eines B-Boys, ist überlastet. Der stadtbekannte Breakdancer weiß nicht mehr weiter, denn auf dem Tanzboden funktioniert nichts mehr so wie bisher. „Nur die viele Erfahrung aus dem Boxen hat mich dann weitergebracht“, sagt der Tänzer heute. Die Stärke und Disziplin, die beim Kampfsport nötig sind, waren dem jungen Mann dabei behilflich, einen neuen Weg zu finden anstatt aufzugeben. Denis beginnt mit neuen Bewegungen, wagt Moves aus dem Hip Hop Tanzbereich, die er vorher nur belächelte. „Hiphopper waren bis dahin für mich wie Mädels“, sagt Denis Craciun schmunzelnd. Heute neuen Kampagne zu werden. Und nächste Woche steht ein Fotoauftrag bei Mercedes an. „Ich könnte auch das noch hauptberuflich machen“, sagt Denis Craciun. Aber dazu fehlt die Zeit. Als leidenschaftlicher Tänzer möchte er alles annehmen, was angefragt wird und möglich ist. Im kommenden Jahr zum Beispiel hat der Europa Park viel vor mit „The.K“, nächste Woche, wenn der Mercedes-Modelauftrag erledigt ist, fliegt der Tänzer nach Peru, um dort Nachwuchstänzer auf die Weltmeisterschaft im Hip Hop vorzubereiten. Man könnte vermuten, Denis Craciun habe 20 Jahre nach seiner ersten Breakdance-Begegnung in der Freiburger Innenstadt alles erreicht, was es als Szene-Tänzer zu erreichen gibt. Er selbst aber sieht das anders: „In zehn, zwanzig Jahren will ich auf einem noch höheren Level tanzen. Und ich habe noch ein großes Ziel: Ich möchte die Hip Hop-Tanzwelt verbessern.“ Sandra Tieso FREIBURG 26. November 2015 Seite 9 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Er macht jedes Theater mit Hannes Gerriets ist mit seiner Firma erfolgreicher Spezialist für Bühnenprodukte D ie Schleyer-Halle ist dunkel, Lichtreflexe spiegeln sich in den Großbuchstaben auf dem schwarzen Vorhang. Eine Stimme dröhnt von irgendwoher: „You wanted the best, you’ll get the best – the hottest band in the world – KISS!“ Feuersäulen explodieren, Böller krachen und der Vorhang mit dem überdimensionalen Kiss-Logo fällt in einem Stück – quer über die 60, 70 Meter breite Bühne – in einem einzigen Augenblick zu Boden, und schon fällt das Teil…!“ Die Gerriets GmbH ist überall auf der Welt vertreten, wo es um Theater, Konzertsäle oder Bühneneffekte geht. Und sitzt in Umkirch, vor den Toren Freiburgs. Ihre Produkte finden sich in der Elbphilharmonie, im Cuvilliès Theater, in der sächsischen Staatsoper, im Theater des Westens, in der Metropolitan Opera, im Croatischen Nationaltheater, im Teatro Real, in der Royal Opera und, und, und. Wer heute ein Konzert von Anbieter auf diesem Gebiet“, betont Geschäftsführer Hannes Gerriets: 250 Mitarbeiter sind weltweit für das Unternehmen im Einsatz, in Deutschland rund 80, weitere 100 im nahen elsässischen Volgelsheim. Professionalität, Ideenreichtum und ein Team von Fachleuten: Das macht den Erfolg der Firma – zumindest teilweise – aus. „Wir verkaufen keinen Meter Stoff, wir lösen Probleme!“, bringt Gerriets die Philosophie des Hauses auf den Punkt. Auch hier sind Gerriets-Produkte im Einsatz: Die Metropolitan Opera in New York. Der Mann hinter dem Vorhang: Hannes Gerriets, dessen Produkte weltweit im Einsatz sind. um die dahinter spielenden Musiker zu präsentieren. „Das nennt sich Kabuki“, grinst bubenhaft Hannes Gerriets, „das gibt’s schon lange, da fällt auf einmal der gesamte Vorhang zu Boden. Früher wurden dazu Bolzen aufgereiht, die durch Ösen gesteckt den Vorhang hielten und dann per Seilzug herausgezogen wurden. Viel zu kompliziert! Wir haben dann so einen Vorhang entwickelt, der transportiert werden kann und in einem Augenblick gleichzeitig zu Boden fällt: ein elektrischer Impuls öffnet eine Klaue Bands wie Kiss, Motley Crue, Alice Cooper und anderen ansieht, wer einen Auftritt von PUR miterlebt oder eine Nachrichtensendung des NDR, wer sich freut, dass durch einen beherzten Sprung durchs geschlossene Fenster der Leinwandheld seinen schurkischen Gegnern entkommen kann – der sieht Bühnenprodukte von Gerriets im Einsatz. Knapp 30 Mio. Euro machen die Theaterprofis aus Umkirch Umsatz pro Jahr – genauso viel wie alle europäischen Mitbewerber zusammen. „Wir sind mit Abstand der größte Bild: Pawellek Die heute üblichen, steckbaren Carbon-Wellen, auf denen Leinwände aufgerollt werden, entstanden aus dem Problem, dass Transportfahrzeuge nur ein gewisses Gewicht bewältigen, eine gewissen Länge laden können. Die heute üblichen Wellen aus federleichtem, aber widerstandsfähigem Carbon lassen sich beliebig lange zusammenstecken und von zwei Personen bewegen. Die Professionalität des Unternehmens geht soweit, dass Umkircher Profis schon anhand eines Planes sagen können, welche akustischen Chancen und Probleme in einem Haus stecken werden. Die Geschichte von Gerriets begann 1946: Die französische Besatzungsmacht ordnete an, dass in Freiburg Uni-Klinik und Stadttheater schleunigst wieder in Gang gebracht werden sollten. Hannes Gerriets Großvater Hans, er hatte in Riga mit Textilien gehandelt und war durch den Krieg in Freiburg gelandet, übernahm die Leitung des Theaterwiederaufbaus. Hier stellte er fest, dass seine alten Kenntnisse von hohem Nutzen waren und zusammen mit Sohn Walter schlug er, sukzessive, den Weg in die Theaterund Bühnenwelt ein. Heute, so merkt Enkel Hannes lächelnd an, verkaufe man allein 600.000 Quadratmeter Molton pro Jahr, ein tiefschwarzes Gewebe, das Licht praktisch komplett schluckt. 1961 übernahm Walter Gerriets das Unternehmen, seit 2003 hat die 3. Generation in Gestalt von Hannes Gerriets und seinem Schwager Bernd Baumeister die Führung übernommen. Umgang mit Theatertechnik war nicht unbedingt das Berufsziel von Hannes Gerriets, lieber Hubschrauberpilot oder Schreiner. Aber eine kaufmännische Ausbildung im väterlichen Betrieb brachte ihm das Metier nahe, seine Technikaffinität half ihm, immer tiefer ins Geschäft einzusteigen. Irgendwann wurde es den Verantwortlichen klar, dass nur Expansion das Unternehmen langfristig sichern konnte. „Wenn sie heute einen Vorhang einbauen, dann hören Sie erstmal 15, 20 oder noch mehr Jahre nichts mehr davon“, schildert Gerriets ein branchenimmanentes Problem. Erster Auslandsmarkt sollte Frankreich sein, aber: „Ein Franzose ruft wegen eines Vorhanges nicht in Deutschland an – wir mussten also, wenn wir eine Chance haben wollten, nach Frankreich gehen!“ Man ging 1992 nach Volgelsheim ins nahe Elsaß. Grinsend schildert Gerriets den tieferen Sinn dieser Maßnahme: Beide Generationen, Vater und Sohn, in einem Betrieb, auf engstem Raum, das wäre nicht gut gegangen. Der Vater saß bis 84 täglich an seinem Schreibtisch. „Er war ein echtes Alpha-Tier“, schildert Gerriets den Patriarchen, „und deshalb war es gut: in Umkirch er, in Volgelsheim wir, die jungen Wilden, und dazwischen der Rhein – so konnte man miteinander auskommen!“ Und man eroberte den französischen Markt. Heute ist Gerriets in aller Welt, auf allen Kontinenten mit eigenen Vertriebsbüros vertreten. Heute gibt es theoretisch eine 4. Generation. Doch die ist vom Alter her noch nicht so weit, einsteigen zu können. „Und ich will auch nicht drängen: Wenn mein Sohn einsteigen will: gut. Wenn nicht: auch gut. Ich führe das Unternehmen so, als wäre er nicht da!“ „Wir machen jedes Theater mit“, lautet das Motto von Gerriets. Ist er deshalb ein Theaterfreund? Er zögert und druckst ein bisschen: „Nein“, gibt er dann zu. „Meine Frau sagt immer, mich interessierten nur die technischen Probleme einer Aufführung – und sie hat Recht: Ich höre das Knarren des Fußbodens, das Klappern der Vorhangringe, das Brummen der Bühnenmotoren und denke dann, was man da noch verbessern könnte. Täglich auf einer Bühne zu stehen und technische Probleme zu lösen, das hat mir die Illusion, die man für Theater braucht, genommen!“ Er stockt ein wenig und fügt mit einem entschuldigenden Grinsen hinzu: „Ich mag Stücke, in denen viel passiert – mich fasziniert zu sehen, wie die die nötigen Veränderungen des Bühnenbildes technisch gelöst werden…“ Das Stück ist da dann weniger wichtig… Und was macht Gerriets in der Freizeit? „Fast zuviel – ich koche gern japanisch, ich wandere, tauche, fahre Ski, Mountainbike und Motocross. Segeln ist mir noch wichtig. Früher habe ich immer von einer Weltumsegelung geträumt.“ Er zögert. „Sicher, es wäre ein Traum, auf einem Boot zu leben – aber ich habe zu viel Respekt vor der Gewalt der Wellen.“ Sein Job macht ihm Spaß. Aber, so räumt er ein, er möchte weder, wie sein Großvater, in den Sielen sterben noch wie sein Vater das Unternehmen zum beinahe einzigen Lebensinhalt machen. „Irgendwann, in ein paar Jahren, jenseits der 60, werde ich aufhören und etwas anderes machen. Darauf freue ich mich. Aber ich mache auch meinen Beruf sehr, sehr gerne. Ist doch toll, oder?“ Er schaut einen an, mit leichtem Lächeln, und man merkt, dass man ihn fast beneidet. Stefan Pawellek Die besten Plätze zum Nichtstun. 1+1 Home Stories for Winter. Sie erwerben einen Repos, Grand Repos oder Lounge Chair und wir legen ein Geschenk aus der Black Collection dazu. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage oder Facebook-Seite. Aktionsdauer bis 31.01.2016. Bild: Met Humboldtstr. 3, 79098 Freiburg Tel. 0761 - 120 95 - 0 www.einrichtungskultur.com FREIBURG Seite 10 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Banking auf Augenhöhe. www.bankhaus-mayer.de STADTKURIER Wenn Sie von Ihrem Geldinstitut mehr Bankhaus E. 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November 2015 ls ...mehnr uar Holz! 79108 Freiburg Weißerlenstraße 1b Tel. 0761 /490 40 -0 Fax 0761 /490 40 -90 Keinerlei Widerspruch Andreas Barner dient sowohl Gott als auch der Wissenschaft und Wirtschaft W as für manche ein Widerspruch scheint, ist für Andreas Barner eine Verpflichtung: Der gebürtige Freiburger will Gott und der Wissenschaft dienen. In der evangelischen Diaspora nämlich katholischer Umgebung aufgewachsen, studierte Barner an der Uni Freiburg Medizin und setzte noch ein Studium der Mathematik an der ETH Zürich drauf. Freiburg ist er nun wieder seit dem 1. Oktober 2015 verbunden. Der Universitätsrat hat ihn zum neuen Vorsitzenden gewählt. Barner bedankte sich für das Vertrauen: „Als ehemaliger Studierender ist es sehr schön, an die Universität Freiburg zurückzukommen und auch etwas an die Uni zurückgeben zu können“, sagte der heutige Vorsitzende der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim GmbH. Dinge, die in seiner Kindheit für ihn noch wie ein reines Wunder klangen, kann der aufgeklärte Christ inzwischen in wissenschaftliche Erläuterungen packen. So hat er auf dem Kirchentag 2013 in Hamburg vom Auszug des Volkes Israel aus der Bibel zitiert, das auf seiner Flucht an Hunger litt. Barner bringt Glaube und Wissenschaft in seiner Rede beispielhaft unter einen gemeinsamen Hut: „Und eigentlich verwundert es ob der fundamentalen Bedrohung der Existenz des Volkes Israel nicht, dass Gott ziemlich rasch und direkt eingreift. Eine beeindruckende Intervention. Er lässt Mose sagen, dass Wachteln kommen werden, also Fleisch in Fülle am Abend. Und am Morgen, so kündigt Gott an, sollen alle von Brot satt werden. Und so kommt es, Wachteln kommen am Abend angeflogen und am Morgen fällt Tau, der dann zu Brot wird. Tau, dessen Bedeutung die Israeliten nicht kennen. ‘Man hu, was ist das?’, fragen sie Mose. Sie nennen es Manna. Es gibt eine durchaus plausible naturwissenschaftliche Erklärung, die besagt, dass Zugvögel sich im Lager der Israeliten niedergelassen haben auf dem Flug von Europa nach Afrika und auch der Tau, der Brot wird, lässt sich erklären: Manna wird als ein Sekret der Tamariskenbäume interpretiert. Nachts wird diese Substanz hart, fällt von den Blättern und wirkt am Morgen wie Tau. Es heißt, dass diese hart gewordenen Sekrettropfen früh am Morgen gesammelt werden müssen, andernfalls zerfließen die Tropfen in der Hitze; dieses Manna soll auch heute noch im Sinai wegen seines süßlichen honigartigen Geschmacks sehr geschätzt sein.“ Wirtschaftslenker und Präsident des Evangelischen Kirchentages: Andreas Barner. Barner ist seit 2008 Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Dem 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart stand er jetzt als Präsident vor. In dieser Funktion hat sich der Vorsitzende von Boehringer Ingelheim auch mit der Frage der Ethik in der Wirtschaft beschäftigt – gerade auch als Galionsfigur eines Pharmaunternehmens. Dies brachte Barner im Rahmen des letzten Kirchentags in einem Interview zur Sprache: „Als Vertreter aus der Wirtschaft glaube ich, dass es Aufgabe und Chance zugleich ist, dieses Thema weiter voranzutreiben. Da muss es positive Bezüge geben zwischen dem, was Menschen als Glauben leben, und dem, was sie beruflich tun. Es müssen Zusammenhänge sichtbar werden. Als Christ ist mir wichtig, dass wir Entscheidungen treffen, die ethisch vertretbar sind. So haben wir (Boehringer) zum Beispiel beim AidsMedikament Viramune den Herstellern, die WHO-qualifiziert waren, erlaubt, das Medikament für die armen Länder der Welt zu produzieren.“ Doch auch Barner kommt nicht an allen marktbestimmenden Elementen vorbei – auch bei Boehringer gilt es, Gewinn zu erzielen, um das Unternehmen im Reigen der Pharmaindustrie bestehen zu lassen. Der Umsatz des Unternehmens sank und Barner verantwortete die Streichung von rund 500 Stellen in Deutschland, wozu er meinte: „Es ist nie gut, wenn Menschen ihre Arbeitsstelle aufgeben müssen.“ Manch Mitarbeiter warf ihm vor, öfters auf einem Kirchentag zu sein Bild: Boehringer Ingelheim als im eigenen Unternehmen. Dem hält Barner entgegen, dass er noch nie so viel in Laboren und auf den Gängen im Unternehmen unterwegs war wie in den vergangenen Jahren. So schuftet er sieben Tage die Woche für Kirche und Konzern. Seine Mitarbeiter beim Kirchentag verblüffte Barner damit, dass er vor der Lagebesprechung um sieben Uhr morgens schon zehn Kilometer gelaufen war - und auch bereits gefrühstückt hatte. Neben all diesem Engagement Barner ist ehrenamtlich in etlichen weiteren Funktionen tätig - nimmt es kaum Wunder, dass für ihn neben einer verträglichen Ökonomie auch die Ökumene wichtig ist, sozusagen Alltag. Seiner Frau und seine Tochter sind beide katholisch. Rüdiger Kopf Anzeige Projektentwicklung, die Königsdisziplin im Immobiliengeschäft Im Gespräch: Hans-Peter Unmüßig, Geschäftsführer der Bauträgergesellschaft Baden mbH Number One In der Immobilienwirtschaft stellen sich sehr abwechslungsreiche Aufgaben, die neben der reinen Bauplanung auch die Vermarktung sowie die Verwaltung bestehender Immobilien beinhalten. In Freiburg bieten die Deutsche Immobilien-Akademie an der Universität Freiburg DIA und die Internationale Berufsakademie IBA ein duales Studium der Immobilienwirtschaft an. Studienabsolventen der Immobilienwirtschaft haben gute Berufsaussichten – zum Beispiel in der Projektentwicklung bei Unmüssig. Die Unternehmensgruppe Unmüssig ist seit 65 Jahren erfolgreich am Immobilienmarkt tätig. Sämtliche Tätigkeitsbereiche wie Tiefbau, Sanierung, Hochbau, Generalunternehmer, Generalübernehmer, Projektentwicklung, Bauträger und Bauherrenstellvertreter wurden in der Vergangenheit von der Unternehmensgruppe Unmüssig abgedeckt. Christel Kotter sprach mit dem Geschäftsführer Hans-Peter Unmüßig über die Projektentwicklung, die Königsdisziplin im Immobiliengeschäft. Städtleturm Unmüßig: Dafür gibt es zwei Gründe, einmal weil die Besten der Besten gefordert sind, weil Erfahrung und Lebensweisheit notwendig ist, weil Geduld überlebensnotwendig und Leidenschaft für diesen Beruf unabdingbar ist und man sich nur so intensiv mit den Herausforderungen auseinandersetzen kann. Zum andern weil die Konsequenzen, die sich aus der Projektentwicklung ergeben so immens und nachhaltig sind, da eine komplexe Wechselbeziehung zwischen Gesellschaft, Projektentwicklung, Architektur und Stadt besteht. Weil Projektentwicklung eine Disziplin ist, die die Lebensräume der nachfolgenden Generationen definiert, muss sie heute mehr denn je ihre kulturelle und gesellschaftliche Relevanz unter Hans-Peter Unmüßig, Geschäftsführer Beweis stellen. Frage: Gibt es Beispiele für in diesem Sinne gelungene Projektentwicklung? Unmüßig: Einige. Zum Beispiel das Quartier Unterlinden mit dem Solitär, das Anfang dieses Jahres mit dem Preis für „Beispielhaftes Bauen in Freiburg“ ausgezeichnet wurde. DieFrage: Warum gilt die Projektent- ses Beispiel zeigt, dass gute Projektentwicklung auch Stadtentwicklung wicklung als Königsdisziplin? bedeutet. Mit diesem Projekt wurden Maßstäbe gesetzt in einem Teil der Stadt, der völlig heruntergekommen war. Jetzt wurde und wird bei weiteren Projekten auf diesem Level weiterentwickelt: Colombi-Eck, La Vive, Number One und STILZ. Das ist attraktive Architektur, die den Nordwesten der Stadt zu einem interessanten Stadtteil werden lässt. Beispiel für eine gelungene Projektentwicklung: das Quartier Unterlinden. Bild: Yohan Zerdoun / Architectural Photography vertritt eher eine konservative Position, versucht bestehendes zu bewahren, niedrige Bebauung mit möglichst viel Freiflächen zu erhalten. Der Projektentwickler dagegen muss zukunftsorientiert agieren. In sein Kalkül geht die Bevölkerungsentwicklung der nächsten zehn Jahre ein, quantitativ und strukturell, sowie die veränderten gesellschaftlichen Bedürfnisse, die z.B. die Innenstadtverdichtung erfordern. Wenn beide Seiten das Ziel verfolgen, die Stadt optimal zu entwickeln und sich nicht als Feinde sehen, sondern als Partner im Team, das diese Stadt voran bringen will, allerdings mit unterschiedlichem Blickwinkel, dann kann diese Auseinandersetzung sehr inspirierend sein und konsensfähige, gute Lösungen hervorbringen. Frage: Das Verhältnis zwischen Projektentwickler und Stadt ist ja grundsätzlich schwierig. Sehen Sie Lösungsansätze? Unmüßig: Der Interessenkonflikt zwischen Projektenwickler und Stadt ist systemimmanent und grundsätzlich positiv, wenn daraus eine konstruktive Diskussion entsteht, die zu innovativen Lösungen führt. Die Stadt KaJo 192 Frage: Als Hochschulabsolvent mit dem Master in der Tasche, hat man kaum Chancen erfolgreich als Projektentwickler zu arbeiten, nachdem was Sie ausgeführt haben. Nicht sehr motivierend? Unmüßig: Das stimmt! Man würde sicher einige, vor allem schwerwiegende Fehler machen. Deshalb führen wir die jungen Leute sehr engma- schig. Tatsächlich lernen sie das Business erst bei uns. In langen Gesprächen und Diskussionen versuchen wir, ihnen das Geheimnis erfolgreicher Projektentwicklung zu vermitteln – das heißt ein Gespür für Optionen, Befindlichkeiten, Informationsweitergabe, Abhängigkeiten und für den richtigen Zeitpunkt. Ein Projektentwickler arbeitet gewissermaßen wie ein Jongleur: Die Kunst besteht darin, alle Bälle möglichst lange in der Luft zu halten und sie dann, nach einer festgelegten Choreographie, auf die Erde zu bringen. Man muss die Leidenschaft mitbringen, fleißig und geduldig sein. Allerdings hat man dann, wenn es mal klick gemacht hat, die Chance den spannendsten, interessantesten und faszinierendsten Beruf, den man sich vorstellen kann, auszuüben. Ich kann junge Menschen nur dazu ermuntern, sofern sie bereit sind, die Voraussetzungen zu erfüllen. Dann stehen ihnen auch bei uns die Türen offen und wir zeigen ihnen gerne, wie man ein guter und erfolgreicher Projektentwickler wird. Das Interview führte Christel Kotter Bilder: Hopermann Fotodesign FREIBURG Seite 12 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Merkels Parteisoldat Volker Kauder hat in Freiburg studiert und ist seit einem Jahrzehnt CDU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag V olker Kauder und Freiburg – man mag sich eine Verbindung kaum vorstellen: der seit 13. Januar 2015 am längsten amtierende Unionsfraktionschef und das Freiburger, das südbadische „Leben und leben lassen“? Passt das zusammen – Fraktionseinpeitscher und Genussmensch? Im Alter von 17 Jahren wurde Kauder Mitglied der Jungen Union (JU) und begann sogleich, sich nach oben zu arbeiten: Vorsitzender des Kreisverbandes Konstanz, Geschäftsführer und Bezirksvorstandsmitglied der JU Südbaden. Dann Pressesprecher und Vorstandsmitglied der CDU Südbadens, Sein Revier: Volker Kauder im Bundestag. Eine Antwort bleibt der am 3. September 1949 in Hoffenheim geborene Jurist schuldig. Zu einem Gespräch ist er nicht bereit, schriftliche Fragen beantwortet er nicht – er hält, so seine peinlich berührte Mitarbeiterin, es für unnötig, als mit Freiburg verbundene Persönlichkeit dargestellt werden. „Herr Kauder will das nicht!“, sagt die Dame. Und ist ihrerseits überrascht, wenn auf die Informationsfülle im Internet über ihren Chef hingewiesen wird... Bilder: CDU nach weiteren Stationen Generalsekretär der baden-württembergischen Union. Ein Parteisoldat also. Soldat war er auch – als Fähnrich der Reserve schied er aus der Bundeswehr aus. Ab 1971 absolvierte er ein Jura-Studium in Freiburg, das er 1975 mit dem ersten, 1978 mit dem zweiten Staatsexamen abschloss. 1976 bis 1978 war er an der AlbertLudwigs-Universität Beauftragter des Rektors für politische Bildung. Die späten 70er Jahre – eine Republik im Umbruch, RAF, Terror, Atomdebatte, Nachrüstungsbeschluss – „Deutscher Herbst“, „bleierne Zeit“, dann Kampf gegen die Startbahn West, Wackersdorf. Kauder gibt dazu keine Antwort – ob er in Wyhl dabei war? Wohl kaum, er ist Kernenergiefreund. Hat er sich über die Partei hinaus engagiert? Irgendwo? Möglich – es ist nichts bekannt. Sein offizieller Lebenslauf dokumentiert nur den Weg durch die Parteiinstanzen, geradlinig, erfolgreich. 1990 die Wahl in den Bundestag, wo er 1998 Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg wurde, 2002 1. Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion und seit 21. November 2005 Vorsitzender der Fraktion. Er gilt als Merkels „rechte Hand“, sei „treu ergeben“, hält „Renegaten in Schach“. Das sind die noch positiven Bezeichnungen. Und selbst wenn man ihm zugute hält, dass es eine aufreibende, anstrengende Tätigkeit ist, eine Fraktion zusammenzuhalten, dann sind Bezeichnungen wie „Kettenhund“ nicht eben schmeichelhaft. Niemand hat ihm bisher einen ungewöhnlichen eigenen politischen Gedanken unterstellt – sein Kompass ist die Ideenwelt Merkels und wenn die ins Wanken gerät, wird Kauder unsicher. Da fehlt ihm die eigentlich lebensbejahende Art der Badener, auf Menschen zuzugehen, Optionen auszuloten, andere umzustimmen. Da wird er, verunsichert, zur „loose cannon“. Für seine (ver- Seit 2005 CDU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag: Volker Kauder. meintlichen) Gegner, aber auch für sich und Merkel. Er droht mit Amtsverlust und Degradierung jenen in der Fraktion, die die Griechenlandpolitik der Regierung nicht mehr mittragen wollen, er flüchtet sich in Schweigen und Gemeinplätze angesichts der Flüchtlingskrise und ist erkennbar verunsichert, dass die Fraktion den Aufstand gegen seine Chefin probt. Kauder – so berichten Zeitungen und Magazine - würgt Redebeiträge ab, unterbricht Fragende, sucht Junge Sterne von Schmolck. So Mercedes wie am ersten Tag. Applaus für Aufmüpfige zu begrenzen. Das ist zu einem gewissen Teil der nicht einfache Job eines Fraktionsvorsitzenden - aber dahinter steht: Aufstand gegen Merkel? Das bedeutet, Kauders Boden wackelt. Volker Kauder ist tatsächlich ein Parteisoldat, treu, effektiv. Schwierige Situationen beantwortet er mit Druck. Was lange Zeit gut funktionierte, gerät offenbar zunehmend ins Wanken: Volker Kauder steht bei eigenen Leuten in der Kritik. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Alex Funk ist einer der Aufmüpfigen: „Die Einlassungen Volker Kauders sind für jeden Vertreter der der parlamentarischen Demokratie erschreckend und beschämend!“, polterte er jüngst. Angesichts der „großen Herausforderungen“ (Kauder), die mit der Flüchtlingskrise auf die Politik zukommen, könnte es sich erweisen, dass Zuverlässigkeit und Ergebenheit auf lange Sicht doch nicht ausreichen, eine Fraktion zu führen. Stefan Pawellek Ihre persönlichen Ansprechpartner freuen sich auf Sie. Unsere Verkaufsberater für Emmendingen und Vogtsburg Mike Mack, Sebastian Heiny, Jürgen Rinkenauer, Benedikt Pohl Telefon 07641 4602-0 [email protected] Unser Junge Sterne Verkaufsberater für Müllheim Michel Misiuk Telefon 07631 3672-0 [email protected] Schmolck Emmendingen • Müllheim • Vogtsburg Autorisierter Mercedes-Benz Service und Vermittlung www.schmolck.de Emmendingen PKW: Am Elzdamm 2, 79312 Emmendingen, Telefon 07641 4602–0 Müllheim: Kinzigstraße 5, 79379 Müllheim, Telefon 07631 3672–0 Vogtsburg: Bacchusstraße 19, 79235 Vogtsburg-Bischoffingen, Telefon 07662 91123–0 26. November 2015 Vom Tellerwäscher... Oliver Rath gilt in Berlin als exzentrischer Starfotograf M an könnte sagen, da hat es wieder einer von Freiburg aus geschafft - vom Tellerwäscher in einem kleinen hiesigen Restaurant zum gefeierten Starfotografen in der deutschen Hauptstadt. Prominente wünschen sich, von Oliver Rath abgelichtet zu werden, bei der Buchparty zu seinem ersten Bildband wollte halb Berlin auf die Gästeliste, sogar ein Film soll bald über das Leben des ehemaligen Freiburgers gedreht werden. Aber ist der 36Jährige tatsächlich schon angekom- „Das war eine witzige Zeit“, beschreibt er heute seine ersten Momente als kleiner Filmstar. Tatsächlich dachte der DJ sogar darüber nach, professionell in die Pornobranche einzusteigen... Ein anderes Hobby aber war offensichtlich noch mitreißender: Rath - der inzwischen in einer Wohnung unter einer der mit Partys beschallten Güterbahnhofshalle lebte - tauschte in seinem DJNamen zwei Buchstaben aus und startetet als „Al Kaporn“ seine bis dato zweite Karriere: Oliver Rath wurde kombinieren kann, was er sich in den vergangenen Jahren in Freiburg aufgebaut hatte: Mit seinem Fotoblog „Rath Photografie“ will er seine Bilder bekannt machen. „Ich war pleite, aber es musste irgendwie klappen. Ich war ja jetzt Papa und wollte meiner Tochter auch etwas bieten können.“ Oliver Rath ackert Tag und Nacht, veröffentlicht täglich mehrere Fotos auf seinem Blog. Ob es die zahlreichen Aktfotos von schönen Frauen sind, die Bilder von Prominenten wie Im Fokus: Individuelle Brillenglasoptimierung les tra ße str aß e St ef nz m Ko nn Habs bsbu burg rgerst s ra raße ße Ka nd e ße en an -M ra Ok we g Freiburg-Herder reibu g-Herdern Sc hä t aße henstraße Lerch L Re eie r-S tra ße St tu rs tra ße Ei ch ste tte r lst W al dk irc he r raß St e ra Albrecht Optik – wir schärfen Ihren Blick für Qualität. Gewerbekanal 3 Lam bert usst r Rem Münchhofstraß ße Glasbach Haupt stra ße Bur urg gun und der er Straße NIK : Werbeagentur efa n-M eie r-S tra ße Rennweg Habsburgerstraße Karl Lagerfeld, Boris Becker, Jürgen Vogel und Michael Mittermaier oder der Fotograf selbst: Rath sorgt innerhalb weniger Monate für Aufsehen, fotografiert täglich, entweder Aufträge von Unternehmen oder eigene Motive. Zum größten Teil sind Letzteres plakative Aktfotografien. Kritiker beschreiben Raths Fotokunst als plump und sexistisch, er selbst spricht vom Selbstbewusstsein starker Frauen, das er auf seinen Bildern zum Ausdruck bringen möchte. „Fotos müssen Emotionen auslösen“, sagt Rath. „Alles, was verboten und verrucht ist, reizt mich. Die reine Persönlichkeit zeigt sich ohne Masken und Schleier.“ Raths Fotokunst schlägt nicht nur im Internet ein, sondern auch in der Hauptstadt: Im vergangenen Jahr widmet er ihr seinen ersten Fotoband „Berlin Bohème“, in der seine liebsten Werke zu sehen sind. Sein aktuelles Werk sind Werbefotos und ein Film zur Bewerbung Berlins für die Olympischen Spiele. Und schon bald könnte die Karriere des 36-jährigen inzwischen verheirateten Vaters von zwei Kindern sogar über Kinoleinwände flimmern: Ein Regisseur möchte Oliver Raths Lebensgeschichte mit Simone und Sophia Thomalla verfilmen. Beide haben längst zugesagt, schließlich gehören sie zum Freundeskreis des Berliner Starfotografen. Findet der Film Anklang, soll auch die Freiburger Lebensepisode Raths verewigt werden - damals, nackt beim Musikvideodreh in der Freiburger Innenstadt... Sandra Tieso traße Musiker. Seine erste Single „Wir wollen Pussys“ erschien im Jahr 2003, deutsche Hiphopmusik gespickt mit pornografischen Phantasien, während eines wilden Nachmittags in der Freiburger Innenstadt auch auf Filmmaterial verewigt. Leidenschaftlich stürzt sich der Hiphop-DJ also in sein neues Leben als Kaporn-Star, er legt nachts in mehreren Clubs der Stadt auf, kann davon - kombiniert mit einem Job als Tellerwäscher - sein Leben als Wahlfreiburger finanzieren. Zehn Jahre nach seinen Anfängen als DJ Al Kapone entwickelt sich im Jahr 2007 beim inzwischen 29-jährigen Oliver Rath Karriere Nummer drei: Er findet Gefallen am Fotografieren, bringt sich selbst das Handwerk bei und hat offensichtlich das nötige Auge. Raths Bilder finden schnell Anerkennung, zwei Jahre später stellt er erstmals Fotos im Freiburger Konzerthaus aus. Bald fotografiert Oliver Rath alles, das ihn begeistert - und das ist viel, vom befreundeten Barmann im Nachtclub über das alte Auto an der nächsten Straßenecke bis zur schönen Frau, die ihn abends nach Hause begleitet. Oliver Rath möchte gleichwohl sesshaft werden, „ich suche noch die eine Frau, die mich so nimmt, wie ich bin“, beschreibt er es im Jahr 2009. Kurz später wird er Vater einer kleinen Tochter und lebt ein neues Leben in der deutschen Haupstadt. „In Freiburg hat mir am Ende die Inspiration gefehlt, ich musste einfach weg.“ Berlin, die wilde bunte Großstadt, in der Oliver Rath fortan genau das Sautiers men, auf dem Höhepunkt seiner noch so jungen Künstlerkarriere? Angefangen hat alles Ende der 90er, als der damals 19-jährige Emmendinger auf einer Busfahrt aus Freiburgs Nachtleben nach Hause mit einem Kumpel über seinen ersten DJNamen philosophierte? Al Kapone, beschlossen die jungen Herren, so werde sich der 1978 in Offenburg geborene Oliver Rath ab diesem Zeitpunkt immer dann nennen, wenn er in den Clubs der Region am Plattenteller steht. Weil Rath immer so viele Frauen um sich schare wie einst der Italo-amerikanische Verbrecher. Der Freiburger nahm Ende der 90er Jahre erste Mixtapes auf, selbst zusammen gemischte Hiphop-Musik, die er in Freiburgs Szene verteilte. Und Oliver Raths Karriere Nummer eins hatte begonnen. Al Kapone klebte seinen neuen DJ-Namen auf Mix-Kassetten, auf Plakate, auf Ampelmasten - es dauerte nur wenige Monate, bis sich der feierfreudige 19-Jährige im Nachtleben der Stadt einen ersten Namen gemacht hatte. Während er seine Tage Ende der 90er Jahre als Praktikant in einem Kindergarten verbrachte („das war mein Notfallplan, falls das mit dem DJ-Leben nicht klappen sollte“), feierte Rath mehrmals pro Woche bis in die frühen Morgenstunden zwischen Bertoldsbrunnen und Hauptbahnhof. An seiner Seite immer eine Begleiterin - mindestens. Er zog später endgültig nach Freiburg, näher an den Ort seines nächtlichen Geschehens. Oliver Rath drehte inzwischen ganze Porno-Filme. Br ah m ss tra ße Vor rund acht Jahren begann Oliver Rath mit dem Fotografieren, inzwischen gehört er zu Deutschlands bekanntesten Fotografen. Bild: Rath Sc hu m an ns tra Wir von Albrecht Optik setzen ein computergestütztes Verfahren ein, mit dessen Hilfe die in der fertigen Brille sichtbare Rand- und Mittendicke der Brillengläser auf ein Minimum reduziert werden kann. Warum wir das machen? Weil wir es wichtig finden, unseren Kunden die ganz individuell auf sie abgestimmten, optimalen Brillengläser zu liefern. Habsburgerstrasse 51 • 79104 Freiburg • Tel.: 0761 6006280 www.albrecht-optik.com Öffnungszeiten: Mo - Fr: 09.00 -18.30 Uhr • Sa: 09.00 -14.00 Uhr igius stra FREIBURG Seite 14 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Für 70 Mark im Freiburger Keller Die langjährige Sat1-Fernsehrichterin Barbara Salesch hat an der Albert-Ludwigs-Universität studiert I st das nicht die Richterin aus dem Fernsehen? Obwohl sie dort seit drei Jahren nicht mehr auftritt, erinnern sich noch viele Zuschauer an den Namen und an das Gesicht von Barbara Salesch. Sie war in fast 2.400 Sendungen (!) Fernsehrichterin. Und ist jetzt froh, nicht mehr ständig auf der Mattscheibe präsent zu sein. Barbara Salesch ist gebürtige Badenerin, auch wenn ihre Wahlheimat inzwischen im Norden von NordrheinWestfalen im kleinen Petershagen liegt. Ihre Kindheit hat die heute 65Jährige in Ettlingen bei Karlsruhe verbracht. Nach der Schulzeit stand die Frage nach dem zukünftigen Studienfach im Raum. Sie liebäugelte mit Architektur, doch ihr Vater riet ihr zum Jurastudium, „weil man das immer gebrauchen kann“. Sie hat später gemerkt: „Er kannte mich besser.“ Überhaupt diskutierte sie gerne mit ihrem Vater, gerne auch lautstark, und vor allem über Politik. Das Jurastudium führte sie zunächst nach Freiburg, später dann nach Hamburg und Kiel. Zunächst hatte sich Barbara Salesch in Konstanz beworben. Dort lockte ein moderner Jurastudiengang. Doch es gab eine Absage, weshalb sie sich für das klassische Studium in Freiburg entschied. Für Freiburg sprach der hohe Freizeitwert. Skifahren auf dem Feldberg, gutes Essen im Elsass und Kultur in Basel - das waren die Punkte, die sie ansprachen. Für eine Studentin der damaligen Zeit, Ende der 60er-Jahre, nicht selbstverständlich, hatte 10 richtssendung mit dem 2356. Fall. Über zwölf Jahre war die Sendung „Richterin Barbara Salesch” also fester Bestandteil der deutschen TVLandschaft, bevor sich die Vorsitzende Richterin 2012 in den medialen Ruhestand begab. Salesch beendete ihre Fernsehkarriere, um sich ihrer Arbeit als Künstlerin zu widmen. Kunst Barbara Salesch als Fernsehrichterin - mit ihrer Reihe auf SAT1 wurde die Juristin zu einem der bekanntesten TV-Gesichter. Barbara Salesch ein eigenes Auto, ein Opel Kadett Coupé. „Eigentlich gehörte er meiner Mutter, doch sie benutzte ihn nur, um samstags damit zum Frisör zu fahren“, schreibt Barbara Salesch in ihren Erinnerungen. 400 Mark stellten ihr die Eltern monatlich zur Verfügung. „Den Rest musste ich mir selber hinzu verdienen.“ Sie zog es daher vor, in Freiburg in einen leeren Keller zu zie- BISSCH E IN E K D N U E JAH R hen... 70 Mark kostete die Miete, der Boden wurde mit Zeitungen isoliert. Samstags arbeitete sie in einem Kaufhaus für 3,50 Mark die Stunde. „Das reichte für eine Liftkarte.“ Auch Sport studierte Barbara Salesch in den ersten drei Semestern. In Freiburg um Trampolin zu springen – und warm zu duschen. In der Freiburger Mensa seien nur die Spaghetti und der Reis zu ertragen N GRAU! Inspiration & Ambiente: In unserer Ausstellung in der alten Zollhalle entdecken Sie eine Welt voller Möglichkeiten rund um Fliesen und Naturstein. www.zollhalle.de gewesen, erinnert sie sich. Man verabredete sich direkt in der Uni oder vor der Würstchenbude am Münster für eine lange Rote. Musikalisch hört sie Klassik und Jazz, alle sechs Wochen besucht sie ihre Eltern in Ettlingen. Wie andere Studenten auch schickt Barbara Salesch einmal die Schmutzwäsche nach Hause. Ihre Mutter schickt das Paket umgehend zurück mit der Frage, ob es in Freiburg keine Waschsalons gebe? Ohne die elterliche Aufsicht isst die junge Studentin deutlich mehr als zu Hause. Fast jeden Abend geht es in eine Freiburger Weinstube. Am Ende sei ihre Skihose nur noch von Hosenträgern gehalten worden, meint sie. Nach zwei Semestern hat sie 13 Kilogramm zugenommen. Während die Eltern an eine Schilddrüsenkrankheit glauben, setzt sie der Arzt für 16 Tage auf eine Nulldiät. Ohne längeren Erfolg, wie sie selber einräumt. Während ihre Schwester Petra so schlank wie die Mutter geblieben sei, hätte sie die Figur ihres Vaters geerbt: „Quadratisch, praktisch, gut.“ Nach einem Jahr drängt es Barbara Salesch zum Wechsel des Studienortes, sie will in eine echte Großstadt. Weil Berlin ihr im Ost-WestKonflikt zu eingekeilt ist, geht sie nach Hamburg. Im Vergleich zur Hansestadt sei Freiburg „vertraut und behaglich“ gewesen. In Hamburg begann sie nach dem Studium ihre Laufbahn als Juristin. 1979 wird Salesch Staatsanwältin, ab 1985 Richterin am Landgericht Hamburg für Rauschgiftkriminalität, später auch für Großverfahren; nebenbei studiert sie Kriminologie. 1991 wurde sie zur Vorsitzenden Richterin am Landgericht Hamburg ernannt, dann Abteilungsleiterin bei der Justizbehörde Hamburg. Von 1996 bis 1999 war sie Vorsitzende Richterin von Berufungskammern am Landgericht Hamburg. Fernsehrichterin B & B Fliesen und Naturstein GmbH Güterhallenstraße 9 79106 Freiburg Tel.: 0761/88852-0 [email protected] Q Q Q In ihrer Autobiografie „Ich liebe die Anfänge! Von der Lust auf Veränderung” beschreibt Salesch ihren Weg ins Fernsehstudio. Auf Vorschlag der Präsidentin des Landgerichts Hamburg bewarb sie sich 1999 um die Stelle einer Fernsehrichterin und wurde sofort genommen. Seit 1999 ist Salesch auf Vor- Bild: Sat 1 schlag der Präsidentin des Landgerichts Hamburg beurlaubt für die Arbeit beim Fernsehen. Sie startet mit dem überaus erfolgreichen Schiedsgericht „Barbara Salesch", wo sie zunächst das Format des amerikanischen Vorbilds „Judge Judy“ mit noch echten zivilrechtlichen Streitfällen übernimmt. Auch andere Medien werden auf sie aufmerksam - so bekommt sie den „Raab der Woche“ von Stefan Raab in der Sendung „TV total“. Von Oktober 2000 bis April 2012 Bereits seit ihrer Jugend interessiert sich Barbara Salesch für die Bildenden Künste. Bedingt durch ihren Beruf konnte sie diesem Hobby allerdings nicht immer im gewünschten Ausmaß nachgehen. Von ihrer Leidenschaft, der Bildhauerei, sattelte sie deshalb um auf die Malerei, da diese, wie sie sagt, „auch nebenher” noch ging. Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, dass Barbara Salesch nach Beendigung ihrer (Fernseh-)Richterinnenlaufbahn wieder mit vollem Elan künstlerisch tätig ist und eine Galerie im westfälischen Petershagen betreibt. Salesch ist ledig und hat keine Kinder. Ihre große Leidenschaft ist die Kunst, das Malen und Bildhauen, weshalb sie zudem ein Kunststudium in Bad Reichenhall begann. Barbara Salesch erzählt in ihrer Autobiografie von den zahlreichen Neuanfängen in ihrem Leben: Die bereits erwähnten Stationen in ihrer beruflichen Laufbahn – das Studium in unterschiedlichen Städten, ihre Tätigkeit als Richterin, Fernsehrichterin und nun als Künstlerin. Sie resümiert aber auch ganz private Stationen, etwa ihr Verhältnis zu den Eltern und wie es sich durch Barbara Salesch in ihrem Atelier in Petershagen. spielt Salesch in der Fernsehsendung „Richterin Barbara Salesch“ die Richterin in nun gestellten Gerichtsverhandlungen. Großteils besetzt mit Laiendarstellern werden im Format einer Gerichtsshow fiktive Fälle aus dem Bereich des Strafrechts präsentiert. Hier kommen überwiegend Straftaten wie Körperverletzung, Diebstahl, sexueller Missbrauch und Mord zur Verhandlung. Das Strafgericht von Barbara Salesch erzielt in kürzester Zeit TopQuoten. Erst am 13. April 2012 lief die letzte und 2147. Folge ihrer Ge- Bild: Gaby Gerster deren Pflegebedürftigkeit veränderte und intensivierte. Besonderen Wert legt sie auch auf die Rechte der Frau in der Gesellschaft von früher und heute, die sie mehrmals ausführlich kommentiert. Saleschs Erzählstil ist dabei frisch und direkt, aber oft auch humorvoll. Zu ihrer damaligen Wohnsituation in Freiburg schreibt sie selbstironisch: „Es kam darauf an, mit dem vorhandenen Platz zurechtzukommen. Aber ich konnte schon immer gut hochstapeln – auch Geschirr auf dem Klodeckel.” Nils Kickert FREIBURG 26. November 2015 Seite 15 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Bodenständig zum Nationalspieler Der 22-jährige Schwarzwälder Christian Günter ist schon jetzt eine der großen Stützen des SC Freiburg Eine Stütze des SC Freiburg: Christian Günter. M it seinen 22 Jahren ist er schon eine echte Konstante beim SC Freiburg und sogar bereits Nationalspieler: Christian Günter. Der Linksverteidiger kam in der CJugend zum Sportclub, durchlief alle Jugendmannschaften, wechselte von der A-Jugend direkt zu den Pro- Bild: Hauf „Ohne die Unterstützung meine Familie wäre das nicht gegangen“, ist er seinen Eltern, seiner Schwester und den Großeltern dankbar. Geboren ist Christian Günter am 28. Februar 1993 in VillingenSchwenningen, aufgewachsen in Tennenbronn. Als kleiner Junge mit vier oder fünf Jahren, erzählt er, Training nach Freiburg und um 22 Uhr wieder zuhause. Mit Ruhe und Konstanz geht er seinen Weg. Machte seine Ausbildung zum Industriemechaniker im Schwarzwald und führte gleichzeitig als Kapitän der SC-A-Jugend die Mannschaft zum Pokalsieg. „Fußball hat mir einfach immer Spaß gemacht, alles andere war Nebensache“, erzählt er. Trotzdem meint der 22-Jährige, müsse man auch ein zweites Standbein haben. Man wisse im Fußball schließlich nie, was irgendwann einmal passiere, ob eine schwere Verletzung komme. Man vielleicht einen anderen Weg gehen müsse. Er kenne aus seinen Jugendmannschaften auch viele, die es nicht zum Profi geschafft haben. „Es ist ein schönes Gefühl, mit dem Hobby Geld zu verdienen“, schätzt er sich glücklich, Profifußballer zu sein. „Davon träumt wohl jeder, der als Jugendlicher Fußball spielt.“ Von der A-Jugend holte Trainer Christian Streich ihn direkt zu den Profis. Wenn Christian Günter einen Moment benennen müsste, ab dem ihm klar wurde, dass der Traum vom Profi Wirklichkeit werden könne, dann da. „Als ich den Vertrag bekam, habe ich es richtig realisiert.“ Dann musste sich der junge Profi an die Belastungen im Training und die Bundesliga gewöhnen. „Da geht es schon mehr zur Sache als in der Jugend – auch körperlich.“ Aber, meint Günter lachend, „ich hatte mehr Freizeit als zuvor“. Die Ausbildung war abgeschlossen und er zog nach Freiburg. An freien Tagen fährt Christian Günter immer noch gerne nach Steht ihm gut: Günter im Nationaltrikot. Spiel in der Zweiten Liga an. Günter bleibt optimistisch: „Wer weiß, vielleicht macht uns diese Erfahrung noch stärker.“ Es sei eine tolle Truppe, wieder eine junge Mannschaft, die sich schnell gefunden und sich Bild: DFB schon sehr viel gemeinsam erarbeitet habe. Auch wenn er einräumt, dass zuletzt ein kleiner Hänger drin gewesen sei. „Da arbeitet dann jeder an sich.“ Das Ziel sei es, so lange wie möglich um den Aufstieg mitzuspie- len. Das ist ein realistisches Ziel. Eine Erfahrung, die er nie vergessen wird, war sein Einsatz für die Nationalmannschaft - kurz vor der WM 2014. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.“ Es seien natürlich günstige Umstände gewesen, dass die Bayern- und DortmundSpieler nicht dabei waren. „Aber es hat Spaß gemacht, das war eine einmalige Erfahrung.“ Ob es wirklich bei einer einmaligen Erfahrung bleibt oder ob der Freiburger in den nächsten Jahren einmal bei einer EM oder WM für die Nationalmannschaft aufläuft? „Das ist ein Traum. Aber wie realistisch das ist, weiß ich nicht.“ Klar ist: „Ich werde alles reinhauen, muss meine Leistung bringen, mache mir aber keinen Druck.“ Für Christian Günter zählt erst einmal der Erfolg mit dem Verein. „Was in der Zukunft kommt, wird man sehen.“ Katrin Hauf Auch auf facebook www.facebook.com/stadtkurier.freiburg (Tel. 07667 / 832 - 160/61 und 7089) Mitglied im Verein Museums- Pass- Musées Mittendrin statt nur dabei: Christian Günter gibt immer alles. fis, ist aus der Mannschaft von Trainer Christian Streich nicht mehr wegzudenken und hat erst im Frühjahr seinen Vertrag verlängert. „Es geht hier sehr familiär zu. Gleichzeitig wird hart gearbeitet. Da kann man sich ein Beispiel nehmen, mit welchem Elan alle mit dabei sind“, zählt Günter die positiven Aspekte seines Vereins auf. Den Verein, den er in gewisser Weise selbst verkörpert: Der heimatverbundene Schwarzwälder steht für die viel gelobte Durchlässigkeit zwischen Fußballschule und Profikader. Zudem weiß er es zu schätzen, dass „hier auf die soziale Ebene geschaut und dies auch gelebt wird“. Gerade in der Fußballschule werde man dabei unterstützt und werde besonders Wert darauf gelegt, dass man die Schule und eine Ausbildung abschließe. Er hat in der Heimat nach der Realschule eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert. habe er angefangen, zuhause mit seinem Vater zu kicken. Bald spielte er beim heimischen FV Tennenbronn. Über die südbadische Auswahl wurde er dann zu Probetrainings beim SC Freiburg eingeladen. Nach „kurzer Entscheidungsfindung“ wechselte der damals 13-Jährige von seinem Heimatverein zum SC Freiburg, blieb aber zuhause wohnen. Er sei nicht der Typ für ein Internat, meint der 22-Jährige, und vor allem seien ihm das familiäre Umfeld und die Freunde wichtig gewesen. „Es ging schon viel Zeit für die Fahrerei drauf“ - 70 Kilometer hin und wieder zurück. Anfangs nahm der Schüler den Zug, aber während der Ausbildung sei dies zeitlich nicht mehr möglich gewesen. Da haben ihn die Eltern nach Freiburg gefahren. Ein durchgetakteter Tag. Morgens um 6 Uhr aufstehen, bis 16 Uhr arbeiten, zum Bild: Hauf Hause zu seiner Familie und den Freunden. Ausgleich zu Training und Spieltagen findet er, wenn er etwas mit seiner Freundin oder den Mannschaftskollegen unternimmt. „Ich gehe gerne in die Stadt oder unternehme irgendetwas, was mit Fußball nichts zu tun hat.“ Momentan ist Christian Günter „zur Erholung gezwungen“. Im Spiel beim MSV Duisburg zog er sich eine Muskelverletzung zu. „Schade, dass es gerade jetzt passiert ist“, meint der Linksverteidiger. „Es hat in der Vorrunde etwas gedauert, bis ich richtig in Tritt kam.“ Der Abstieg sei ein Schock gewesen. Viel darüber nachdenken konnte Günter allerdings nicht. Mit der U21 spielte er gleich bei der EM in Tschechien. Den Abstieg musste der 22-Jährige also schnell verarbeiten. „Ich hatte nicht viel Urlaub, bin nicht total runtergekommen.“ Bald stand für den SC dann auch schon das erste Zentral modern naturnah in Gundelfingen, Alte Bundesstr. 2-, 3- und 4-Zimmer Eigentumswohnungen im Zentrum von Gundelfingen; Effizienzhaus KfW 70. Fußbodenheizung, Parkettböden, Aufzug, gehobene Sanitärausstattung, schöne Gartenanlage u.v.m. IMMOCONSULT FRANK GmbH Dachdeckermeister e.K. Gebäudeenergieberater • Solarfachberater • Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik • Zimmerer- und Blechnerarbeiten • Gebäudeenergieberatung und Solaranlagen www.dach-ok.de Freiburg • Tel 0761/41260 Zertifiziertes Management-System DI NE 01 N ISO 90 Mehr Infos: 0761 . 59 58 49 15 [email protected] Wir sind umgezogen 22 in die Zinkmattenstraße 79108 Freiburg Zinkmattenstraße 22 Tel. (07 61) 5 15 87 80 www.regio-asphalt.de FREIBURG Seite 16 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Von ganz oben nach ziemlich unten Die Karriere des Rad-„Jahrhunderttalents“ Jan Ullrich hat einige Bezugspunkte in den Raum Freiburg V on ganz oben nach ziemlich unten – das ist der sportberufliche Werdegang des Jan Ullrich. Und dieser Werdegang ist eng mit dem Raum Freiburg verknüpft. Von ganz oben nach ziemlich unten - das gilt auch in geografischer Hinsicht, denn 1995 zieht der gebürtige Rostocker zu seiner Freundin nach Merdingen. Zu diesem Zeitpunkt ist der 21-jährige Mecklenburger das deutsche Radport-Talent schlechthin. Vom DDR-Leistungssportsystem als Jugendlicher gefördert, erweist er sich als Ausnahmeathlet, gewinnt die DDR-Schülerund Jugendmeisterschaften und wird nach der Wende von seinem Trainer Peter Becker zum neu gegründeten Team „Panasonic“ nach Hamburg gelotst. Auch im wiedervereinigten Deutschland glänzt der Radsportler Ullrich: Er wird als 19-Jähriger in Oslo Straßen-Weltmeister, erreicht 1994 die Bronzemedaille bei der Zeitfahrweltmeisterschaft und wird schließlich vom Team Telekom unter Vertrag genommen, worauf er seiner Gaby nach Merdingen folgt. Bei seiner ersten „Tour de France“, der weltweit wichtigsten Radsportveranstaltung, erreicht er 1996 den zweiten Platz hinter seinem Teamkollegen Bjarne Ries. Im Jahr darauf startet er die Frankreich-Rundfahrt eigentlich erneut als „Helfer“ von Ries, doch nachdem er sich aufgrund eines Etappensieges in den Pyrenäen das Gelbe Trikot des Füh- renden überstreifen kann, richtet sich der Focus auf den scheuen Neu-Merdinger. Radsport-Deutschland ist gebannt von dem jungen winnt er die „Tour de France“ 1997. Die Merdinger platzen vor Stolz und Journalisten wie Fans belagern das Haus des Stars über Wochen, Mona- Siegesgewohnt: Ullrich beim „Giro d’Italia“. Mann, die Fernseh-Einschaltquoten explodieren und alle huldigen ihm. Die italienische „Gazzetta dello Sport“ titelt gar: „Ullrich il Kaiser“. Und der 23-Jährige schafft es tatsächlich: Als erster Deutscher ge- Bild: Rocco Per Luigi Wiki te, Jahre gar. Jan Ullrich wird zum „Sportler des Jahres 1997“ gewählt. Die Hoffnungen von SportDeutschland und der Rad-Industrie, dies sei die Geburt eines Seriensiegers, erfüllen sich jedoch nicht. UllAnzeige Vielfältigste Küche der Welt Täglich wechselnder Mittagstisch Die thailändische Küche genießt einen sehr guten Ruf: vielfältig und sehr gut. „Sie zeichnet sich besonders durch ihre köstlich frischen, gesunden Zutaten und nicht zuletzt durch ihre Schärfe aus“, sagt Andreas Wölfle, Geschäftsführer des Sriphen’s Thai Küche und fügt an: „Der Begriff ‘scharf‘ ist in seiner Bedeutung ernst zu nehmen.“ „Selbstverständlich kann der Gast den Schärfegrad selbst wählen“, sagt Sriphen Wölfle, Frau und Mitinhaberin des Restaurant. Sriphen’s Thai Küche zeichnet sich durch frische Zutaten und raffinierte Rezepte thailändischer Traditionen aus. Der Gast wird in die aufregende bei Sriphen’s Thai Küche mit zahlreichen Beilagen gemischt werden – jedes Mal ein neues kulinarisches Erlebnis. Und wer die fernöstliche Küche noch mehr ergründen möchte, kann dies mit den zahlreichen Hauptspeisen wie „Phad Med Mamuang“, gebratenes Gemüse mit Thai-Sellerie und Cashewkernen oder „Tom Kha“, saure Kokosmilchsuppe mit Champignons, Zitronengras Zitronenblätter, Galgant und Koriander – um nur mal zwei herauszugreifen –, wählen. Wer die Vielfalt einfach mal erleben möchte und sich nicht so leicht entWelt des fernen Ostens entführt und scheiden kann, dem seien die drei das im Jugendstil-Ambiente des Hauses. Das Restaurant befindet sich im gleichen Haus, wie das Hotel Schiller. So zeigt sich sich hier dem Gast eine Mischung aus Ferner Osten mit dem Abendland. Diese faszinierende Welt zeigt sich aber auch in der Vielfalt der Speisen, auch schon bei den Vorspeisen. Ne- verschiedene Menüs auf der Karte zu ben Frühlingsrollen, gibt es Teigta- empfehlen. schen, gebratenen Fischkuchen oder „Wir wollten unsere in Emmendingen gebratenen Wantan. Dazu gibt es ei- seit über sieben Jahren sehr gut angene Auswahl Suppen – scharf-sauer – nommene Speisen in Freiburg anbieund eine Vielzahl an Salaten. ten“, erklärt Andreas Wölfle. In den Glasnudeln, Reisnudeln, oder Eiernu- Räumen können auch Feiern mit bis deln sowie selbstredend Reis können zu 70 Gästen stattfinden. Die Auswahl ist reichlich und der Kunde bestimmt, was auf den Teller kommt. Auch vegetarische und vegane Küche gibt es im Sriphen’s. Jeden Tag wechselnder Mittagstisch. Restaurant Sriphen’s Thai Küche Hildastraße 2, 79102 Freiburg Telefon. 0761 70783376 Email: [email protected] Öffnungszeiten: Tägl. 11.30 - 14.30 Uhr und 17.30 - 22.30 Uhr rich scheint etwas labil, hat Gewichts- und Motivationsprobleme, erreicht aber zwischenzeitlich immer wieder herausragende Platzierungen wie zweite Plätze bei der „Tour de France“ der Jahre 1998, 2000 und 2001, zudem wird er 1999 und 2001 Zeitfahr-Weltmeister. Bei der „Tour de France“ im Jahr 2000, die auch durch Freiburg führt, jubeln ihm die Massen zu – Freiburg ist im Ausnahmezustand. In der Nacht zum 1. Mai 2002 bekommt das Denkmal des gerade einmal 28-jährigen Jan Ullrich jedoch Risse: Er hält sich am Freiburger Hauptbahnhof im „Kagan“ auf und verursacht anschließend in dieser Nacht mit seinem Sportwagen und 1,41 Promille Blutalkohol einen Unfall in der Bismarckallee. Menschen trifft es (noch) nicht, dafür beschädigt er mehrere Fahrräder und flüchtet vom Unfallort. Als er kurz darauf während eines Aufenthalts in einer Rehaklinik positiv auf Amphetamine getestet wird, behauptet er, er habe von Unbekannten „Pillen“ in der Discothek angenommen. Sechs Monate Sperre sind die Folge. Sportlich kommt Ullrich – inzwischen in Diensten des Radsportteams „Coast“ – im Jahr darauf zurück. 2003 entscheidet er eine Etappe der „Tour de France“ für sich, wird in der Gesamtwertung Zweiter und gewinnt Sympathien sowie die Fair-Play-Plakette der „Deutschen Olympischen Gesellschaft“ (DOG), weil er während einer Etappe der „Tour“ auf seinen gleich doppelt gestürzten Hauptkonkurrenten Lance Armstrong wartet, statt dessen Fauxpas zu einem Angriff auszunutzen. Im Dezember 2003 wird Ullrich sogar zum zweiten Mal zum deutschen „Sportler des Jahres“ gewählt. Jan Ullrich im Jahr 2014. Ullrich in den Doping-Sumpf um den Spanier Eufemiano Fuentes geschrieben. Ullrich wird wenige Tage später von der „Tour“ ausgeschlossen und gibt schließlich im Februar 2007 das Ende seiner Laufbahn als Radsportprofi bekannt. Damit ist es aber nicht erledigt das Thema „Doping“ holt den Sportler in den Folgejahren immer wieder ein - mit größerer Geschwindigkeit und Ausdauer, als es einst seine Kontrahenten auf dem Rad schafften. Im April 2007 wird bekannt, dass gefundene Blutkonserven im Zusammenhang mit Doping Ullrich zugeordnet werden konnten. „Ich habe in meiner Karriere nie jemanden be- Bild: Nicola/Wiki seiner Zeit mit sich reißt und Titel en masse aberkannt werden. In Merdingen wohnt Jan Ullrich schon längst nicht mehr, statt dessen im schweizerischen Scherzingen (Kanton Thurgau). Seit 2006 ist er mit der Schwester seines ehemaligen Teamkollegen Tobias Steinhauser verheiratet, hat mit ihr zwei weitere Kinder. Gesundheitlich plagen den zweimaligen deutschen „Sportler des Jahres“ immer wieder Probleme: 2010 berichtet er, dass er ein „BurnOut“ habe, von dem er sich seinen eigenen späteren Angaben zufolge jedoch nach einigen Monaten wieder erholte. Treuer Helfershelfer: Udo Bölts (re.) und Jan Ullrich (im Gelben Trikot des Führenden) bei der legendären Tour de France 1997. Bild: Wiki Auch privat ist ihm das Glück hold: In jenem Jahr 2003 werden er und Gabi Eltern einer Tochter - und Merdingen freut sich mit. Ullrich ist das Aushängeschild der Gemeinde und manch Hobby-Radfahrer giert danach, dem Ausnahmeathleten bei einer seiner zahlreichen Trainingsfahrten am Tuniberg zu begegnen. Im Zenit seiner Leistungsfähigkeit war Ullrich 1997, glänzte auch danach noch gelegentlich, doch allmählich geht es abwärts. Zwar wird er 2005 noch einmal Dritter bei der „Tour“, doch inzwischen häufen sich Doping-Gerüchte. Nicht nur gegen Ullrich, aber auch. Am 26. Juni 2006, fünf Tage vor Beginn der „Tour de France“, verdichten sich diese Gerüchte und in spanischen Medien wird von einer Verstrickung von Jan trogen“, versichert Ullrich noch 2008. 2012 schließlich – nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die spanische Doping-Affäre – sieht der Internationale Sportgerichtshof (CAS) Jan Ullrichs Schuld als erwiesen an und annulliert sämtliche seiner Erfolge seit dem 1. Mai 2005. Im Jahr darauf, 2013, räumt Ullrich endlich ein, mit Hilfe des Spaniers Fuentes Eigenblut-Doping betrieben zu haben. Betrogen habe er aber nicht, denn auch die Kontrahenten hätten gedopt. „Betrug fängt für mich dann an, wenn ich mir einen Vorteil verschaffe. Dem war nicht so. Ich wollte nur für Chancengleichheit sorgen.“ Eine eigenwillige Auffassung – allenfalls insoweit nachvollziehbar, als das „Doping-Beben“ fast alle herausragenden Radsportler Am Abend des 19. Mai 2014 verursacht Ullrich unter Alkoholeinfluss erneut etwa 1,4 Promille – in Mattwil in der Nähe seines Thurgauer Wohnortes einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Verletzten. Das Denkmal Jan Ullrich gibt es nicht mehr. In der Wahrnehmung bleibt der stille Rostocker, der einst „der Merdinger“ genannt wurde, als ein Jahrhunderttalent im Radfahren, das mit seinem Talent und seinem Körper aber nicht sorgsam genug umgegangen ist. Und als Jemand, der dem Radsport in Freiburg wie in ganz Deutschland zu einem unvergleichlichen Boom verholfen, der den Sport zusammen mit anderen aber auch kräftig beschädigt hat. Stefan Ummenhofer FREIBURG 26. November 2015 P ersönlich Seite 17 STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Hin zu einer fairen Wirtschaft Götz Rehn: Unternehmer, Anthroposoph, Querdenker und Gründer der Marke „Alnatura“ E igentlich hatte er schon einen Studienplatz für Medizin, um in die Fußstapfen seiner Ahnen und Urahnen zu treten. Diese waren berühmte Chirurgen geworden. Götz Rehn, der am 2. März 1950 in Freiburg geboren wurde, wollte ebenso wie seine Vorfahren etwas Sinnvolles machen – Menschen helfen, wenn sie krank sind. Dann aber arbeitete er – während er auf seinen Studienplatz wartete – mit 21 in einem Metall verarbeitenden Betrieb und bekam einen anderen Impuls; er wollte die Welt über die Wirtschaft beeinflussen. In einem Interview beschreibt er den Schritt so: „Ich hatte gar keine Beziehung zur Wirtschaft und habe mich dazu beraten lassen.“ Man riet Rehn, ein Studium der Volkswirtschaftslehre (VWL) zu absolvieren. Rehn folgte dem Rat und zog 1970 zurück nach Freiburg, die Stadt, die er mit 12 Jahren verlassen hatte, um mit seiner Familie nach Bochum zu gehen. Sowohl in Freiburg als auch in Bochum besuchte er die Waldorfschule und hatte erste Kontakte mit den Ideen Rudolf Steiners, dem Begründer der Anthroposophie. Zurück in Freiburg studierte er hier von 1970 bis 1974 VWL. Rehn kommt in eine Stadt, in der das politische Bewusstsein dieser Zeit zur Beteiligung vieler Freiburger am Widerstand gegen das geplante Kernkraftwerk Wyhl führte. Hier war Rudi Dutschke, der Anführer der westdeutschen Studentenbewegung im Januar 1968 auf Ralf Dahrendorf getroffen. In der Folge dieser Ereig- Hat sein Lebensziel erreicht und wirtschaftet ebenso ethisch wie erfolgreich: Alnatura-Chef Götz Rehn. nisse entwickelte sich eine starke Szene in der Stadt, die ihren Schwerpunkt auf die Ökologie legte und das Bewusstsein einer gesunden Umwelt sowie den bewussten Umgang mit den Ressourcen der Erde entwickelte. Ideen, die Rehn auch in den Schriften Steiners wiederfand und die ihn ansprachen. Interessant ist Rehns Rückblick auf seine frühe Kindheit in Freiburg. Mit etwa acht Jahren bekam er im großelterlichen Garten ein Stück Land, das er nach eigenen Ideen gestalten konnte. Er machte daraus eine „Zivilisationsfläche", wie er es einmal bezeichnete, ein Bild der Welt im Kleinen. Da gab es neben selbst gepflanzten Karotten Miniaturhochhäuser und -straßen. Eine erste Umsetzung seiner Ideen zur sozialen Wirtschaftsordnung sozusagen. Nach dem Studium promovierte Rehn im Fach Betriebswirtschaftslehre. Die Fragestellung seiner Promotion war: „Wie muss ein Unternehmen gestaltet sein, damit die Bedürfnisse des einzelnen Menschen befriedigt werden – und auf der anderen Seite die Ziele des Unternehmens.“ Rehn bezieht sich auf Quellen aus Steiners Schriften, beschreibt das „Gegenstrommodell“, Bild: Dorothee van Bömmel das einen neuen sozialorganischen Ansatz vertritt. Nach seiner Promotion folgte eine Zeit beim Nahrungsmittelkonzern Nestlé, sozusagen einem Gegenstück zu den Ideen eines sozialen Wirtschaftsmodells. Rehn spricht im Rückblick davon, dass er in dieser Zeit sehr viel gelernt habe. Er verbringt sieben Jahre in diesem Konzern, zuletzt als Manager für die Vermarktung des wohl bekannten „Yes-Törtchens“. Er eckt immer wieder an, weil er eine andere Vorstellung von Zusammenarbeit hat. Das ist schließlich auch der Grund, warum er den Konzern Anfang 1984 verlässt. Rehn will den Gedanken seiner Promotion weiter entwickeln. Wie kann ein Unternehmen wirtschaftlich rentabel sein und dabei gut für den Menschen und die Natur? Ideen, auf die er bereits in Freiburg gestoßen war. Rehn entwickelt seine eigene Geschäftsidee. Dann trifft er auf Götz Werner, den Firmenchef der dm-Drogeriekette, der ihm seine Unterstützung zusichert. Auch Werner vertritt die Ideen Steiners und ist an einer anderen Wirtschaftsgestaltung interessiert. Rehn startet im Oktober 1984 mit seinem Unternehmen „Konzeption und Vertrieb natürlicher Lebensmittel Dr. Rehn“, das er 1987 in die Wortmarke „Alnatura“ umbenennt. Zunächst vertreibt Rehn Lebensmittel mit dem „shop-in-shop“ Prinzip und kann seine Waren bei dm- und tegut-Läden anbieten. Dann folgt 1987 der erste Alnatura Supermarkt in Mannheim. Hier bringt er seine Ideen einer anderen Zusammenarbeit ein und kommt seinem Ziel, gute Bio-Lebensmittel zu verkaufen, die erschwinglich sind, näher. Das Konzept ging auf. Heute betreibt das Unternehmen knapp 100 Filialen in ganz Deutschland. Vier davon sind in Freiburg, seiner alten Heimatstadt. Maike Busson-Spielberger Anzeige Das Institut für Reinigungs- und Hygienetechnik IRHT mit angeschlossenem Schulungscentrum und der Hygienefachgroßhandel hyfagro GmbH Liebigstraße sind das führende Kompetenzzentrum in der Liebigstraße 4 in Freiburg. Achim Wiehle, einer der führenden Experten für Reinigung und Hygiene, ist in TV-Sendungen wie „Der große Werbecheck“, „ARD-Buffet“ und „ZDF-Volle Kanne“ gefragter Fachmann und Studiogast. Bereits seit 2005 betreibt Achim Wiehle in den Räumlichkeiten der „Seifenkiste“ die hyfagro GmbH, den führenden Abholmarkt für Reinigungs- und Hygieneprodukte in Südbaden. Während der Öffnungszeiten von 8 -17 Uhr, Montag bis Freitag, sind auf über 1.200 qm rund 5000 Artikel sofort verfügbar. Bei Bedarf sogar rund um die Uhr. „Gerne legen wir dringend benötigte Artikel in unserer „24-StundenAbholbox“ für unsere Kunden bereit. Unsere Kunden können dann mittels Kundencode rund um die Uhr ihre Ware bei uns abholen.“, so Achim Wiehle, Inhaber und Geschäftsführer der hyfagro GmbH. Gerade Gebäudedienstleister, die oft zu Zeiten arbeiten, in denen kein Geschäft mehr geöffnet hat, sind froh und dankbar, wenn Sie auch nach Ladenschluss ihre dringend benötigten Artikel bei uns abholen können. Der Slogan der hyfagro GmbH „Wir können mehr für Sie tun…“ ist bei der hyfagro GmbH Programm, der Kunde mit seinen Bedürfnissen steht im Mittelpunkt. Umfangreiche Zusatzservices wie z.B. Waschservice, Mietmaschinenpark, Anwendungsberatung und Schulung beim Kunden vor Ort, Hilfestellung bei der Erstellung von Reinigungs- und Hygieneplänen, Lagermanagement und vieles mehr, bieten dem Kunden einen deutlichen Mehrwert. Im immer härter werdenden Wettbewerb auch mit den vielen Internetshops ist das das Erfolgsgeheimnis der hyfagro GmbH. Im Preiskampf können wir nur mit einer konsequenten Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse und zusätzlichen Dienstleistungen bestehen. „Extrem wichtig dabei ist, dass der Kunde einen möglichst niedrigen Beschaffungsaufwand hat. Das heißt, nicht nur Artikel preiswert anzubieten, sondern Mitgliedern, ist die hyfagro GmbH jetzt in der Lage auch bundesweit Kunden zu betreuen. „Gemeinsam stark“ heißt hier die Devise. Überregionale tätige Großkunden werden für die hyfagro GmbH immer wichtiger. den Kunden fachlich höchst kompetent zu beraten und den Einkauf so unkompliziert wie möglich zu gestalten.“ Das schafft die hyfagro GmbH vor allem durch eine Top-Fachberatung unserer sehr gut geschulten Mitarbeiter und unser modernes internetbasierendes Bestellsystem www.bestellenmitsystem.de. Alle in der Beratung tätigen Mitarbeiter sind optimal geschult und haben ihre Fachkompetenz in der Ausbildung zum „Fachwirt für Reinigungs- und Hygienemanagement (IRHT)“ erlangt und mittels Prüfung nachgewiesen. Durch die Mitgliedschaft in der mobiloclean, einer führenden deutschlandweiten Fachgroßhandelsgruppe mit 31 Dabei hilft nicht nur die geballte Kompetenz in der Gruppe, sondern auch das neue Hygienemanagement System, www.hygieneplaner.de, über das Hygienehandbücher, Reinigungsund Hygienepläne online erstellt werden können. Auch innerhalb der mobiloclean Handelsgruppe ist Achim Wiehle ein gefragter Experte. Als Mitglied des Fachausschusses Chemie betreut Achim Wiehle Lieferanten mit einem Umsatzvolumen von ca. 35 Millionen Euro. Das interne Schulungsprogramm der mobiloclean wird ebenfalls von Achim Wiehle entwickelt und betreut. Einen immer wichtigeren Anteil nimmt schätzend auf Reinigungskräfte herabgeblickt, putzen kann ja jeder!? Das stimmt heute so nicht mehr. Heutzutage erfordert dieser Bereich durch neue Materialien und Technologien wie z.B. die Reinraumreinigung höchste Qualifikation und Sachverstand, nicht zuletzt wegen den zunehmenden Herausforderungen im Bereich der Hygiene.“ Kunden, überwiegend Gebäudedienstleister, klagen immer wieder, wie schwer es ist geeignetes Personal zu finden. Um diesen Bedarf zu decken, müssen wir mehr Leute für das Handwerk begeistern und durch Schulung bäudedienstleistern und Mitarbeiter, und Coaching optimal betreuen. die mit der Vergabe von Gebäude- Dafür ist es notwendig durch Informadienstleistungen z.B. in Städten und tion Vorurteile abzubauen und auf die Kommunalverwaltungen, betraut sind. Achim Wiehle ist fester Bestandteil eines Netzwerks mit den führenden Experten rund um die professionelle Gebäudereinigung und Hygiene. Das IRHT ist Partner verschiedener Hersteller und Industrieunternehmen im hervorragenden Aufstiegschancen in Bereich der Produktentwicklung und diesem sehr vielseitigen und interessanProdukttests und bei der Erstellung in- ten Beruf hinweisen. dividueller Schulungskonzepte, Schu- Seit Dezember 2012 veranstaltet lungs- oder Produktfilme und Unter- Achim Wiehle in Zusammenarbeit mit dem Projektverbund „Bleiberecht“, dem richtsmaterialien. Mehrere nationale und internationale Förderverein der Handwerkskammer Konzerne, kirchliche Einrichtungen bau- Freiburg und dem Caritasverband Freien auf die Kompetenz des IRHT und las- burg Stadt e.V. einen einwöchigen Vollsen sich vom Reinigungsexperten Achim zeitkurs in dem es darum geht, FlüchtlinWiehle mit seinem Expertenteam z.B. ge und Migranten Einblicke in den Bebei der Erstellung von Reinigungs- und ruf des/r Gebäudereiniger/in zu geben. Achim Wiehle ist ein gefragter ExperHygienekonzepten beraten. „Das Gebäudereinigerhandwerk liegt te. Als Fachreferent unterstützt er das Remir am Herzen“, sagt Achim Wiehle, gierungspräsidium Freiburg mit der anselbst Gebäudereinigermeister und geschlossenen landwirtschaftlichen Sachverständiger, und leistet viel für das Bildungsstätte „Hochburg EmmendinHandwerk. „Zu Unrecht wird häufig ab- gen“ bei der Ausbildung von Hauswirtdabei das Institut für Reinigungs- und Hygienetechnik (www.irht.de) ein, das Achim Wiehle neben der hyfagro als 2. Standbein führt. Das IRHT bietet im eigenen Schulungscentrum (www.seminar-center.org) ein umfangreiches Seminarprogramm an. Das Schulungsangebot richtet sich an Reinigungskräfte, aber auch an Führungskräfte von Ge- schafterinnen und Meisterinnen. Aktuell unterstützt Achim Wiehle die „Schülerputzfirma“ der „Freien Walldorfschule“ und begleitet diese dabei, die Reinigung ihrer eigenen Schule durch die Schüler/innen zu organisieren. Das „Netzwerk für Sauberkeit und Hygiene“ baut Achim Wiehle kontinuierlich weiter aus. Als Putzpapst und Reinigungsexperte ist Achim Wiehle jetzt auch zunehmend für diverse TV-Formate tätig. Als Gast bei verschiedenen Shows, z.B. der RTL-Show, „Es kann nur einen geben“ mit Oliver Geissen, der „Landesschau unterwegs“ im SWR und dem Magazin „Volle Kanne“ im ZDF ist er als Veranstalter des „Männerputzkurs in Freiburg“ www.polier-dein-imageauf.de ein gefragter Tippgeber für die Themen Sauberkeit und Hygiene. In den TV Magazinen „Der große Werbechek“ im SWR und „ARD Buffet“ ist er der Experte, wenn es um das Thema Reinigung und Hygiene geht. Halten Sie Ausschau nach dem Reinigungsexperten aus Freiburg! Immer wieder, im Fernsehen oder anderen Medien wie, Zeitungen, Zeitschriften und Fachvorträgen. Vielleicht können Sie ja auch bald vom „Netzwerk für Reinigung und Hygiene“ profitieren. ■ hyfagro GmbH Liebigstraße 4 79108 Freiburg 0761/21440720 www.hyfagro.de ■ Institut für Reinigungsund Hygienetechnik(irht) www.irht.de FREIBURG Seite 18 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Von Tschechien an die Dreisam Leos Sulak ist eine Freiburger Eishockey-Legende und trainiert derzeit die Zweitliga-„Wölfe“ E s hätte auch alles ganz anders kommen können. Wenn sich Alexej Leos Sulak für Fußball statt Eishockey entschieden hätte. Oder wenn er nie aus der Tschechoslowakei geflohen wäre. Das Schicksal hat ihn jedoch nach Freiburg geführt. Mehrfach. Die Geschichte von Alexej Leos Sulak, den in Freiburg fast jeder nur Leos nennt, begann am 21. März 1956. In Mährisch-Weißenkirchen (Hranice na Morave), einer Kleinstadt im heutigen Tschechien, damals Tschechoslowakei. Auch wenn das Land zu den großen Eishockeynationen zählt – die Familie von Leos Sulak hatte eigentlich keine Bezug zum Nationalsport. „Meine Familie war eigentlich nicht sehr sportlich“, erinnert sich Leos Sulak. „Wir haben damals – es gab ja noch richtig kalte Winter – im Hof Eisflächen gemacht und dort Eishockey gespielt.“ Im Fernsehen wurde der Sport regelmäßig gezeigt, ein Beitrag über einen lokalen Eishockeyverein faszinierte den Jungen. „Ich habe dann zu meiner Mutter gesagt, dass ich Eishockey spielen will“, sagt Leos Sulak. „Sie meinte dann, dass ich doch der Reporterin des Fernsehsenders schreiben sollte.“ Der Brief wurde verfasst und durch die Antwort erfuhr Leos Sulak die Trainingszeiten. „Ich habe mir dann meinen drei Jahre älteren Bruder geschnappt und bin mit meinen Schlittschuhen zum Training gegangen.“ Zu seinen nicht nur für den Verein, sondern auch für Leos Sulak persönlich ein Schock. Er übernahm das Traineramt beim EHC zu Beginn der Saison 2013/14 von Dolak und setzte den unter seinem Freund eingeschlagenen Weg konsequent fort. Unter seiner Regie erreichte der EHC in der Oberliga Süd Hauptrunde 2013/14 den zweiten Tabellenplatz und eliminierte in den Süd-Playoffs den EV Füssen sowie die Tölzer Löwen. Am Ende fehlten in der DEL2-Aufstiegsrunde nur zwei Punkte zum Sprung in die zweithöchste Deutsche Spielklasse, der dann eine Saison später gelang. In dieser Saison kämpft die Mannschaft um den Klassenerhalt, den Sulak auf jeden Fall erreichen will. „Ich stehe voll hinter der Mannschaft“, versichert der Trainer. Man habe gewusst, dass es schwer werde. Zu den schönsten Erinnerungen in Sulaks Karriere zählen die Aufstiege. Eishockey bleibt seine Leidenschaft, deshalb wird auch die Freizeit für die Vorbereitung der nächsten Spiele genutzt, etwa indem Filmaufzeichnungen der Gegner studiert werden. Bilder: Eckenfels Die Freiburger Innenstadt hat es Engagiert auf der Bank: Leos Sulak als Trainer des Eishockey-Zweitligisten EHC Freiburg. sportlichen Vorbildern zählte Richard Farda, der bis 1974 bei Kometa Brünn spielte und dann nach Kanada auswanderte. Die beiden sollten sich später in Deutschland treffen. Der Mann der Reporterin, die Sulak auf den Weg zum Eishockey führte, war der Schriftsteller Milan Kundera. Im Prager Frühling stellte sich auch Kundera gegen das Regime und emigrierte 1975 nach Frankreich. Zu denen, die dem sozialistischen Staat den Rücken kehrten, zählte in der Familie Sulak zuerst die Schwester von Leos. Irgendwann reifte auch in ihm selbst der Ent- Verführt sofort. Das neue C-Klasse Coupé. Verführt vom ersten Augenblick an. Überzeugt, sobald Sie es live erleben. Freuen Sie sich auf das neue C-Klasse Coupé. Auf seine atemberaubende Dynamik und das konsequent sportliche CoupéDesign. Auf Fahrassistenzsysteme und Telematik der neusten Generation. Stellen Sie Ihre Sinne auf die ultimative Probe. Ab 5. Dezember bei uns. schluss, das Land zu verlassen. Er landete dann 1983 in Krefeld bei Bekannten. Und fing dort an, wieder Eishockey zu spielen. Und lernte Deutsch. „Das Leben war nicht so einfach damals“, meint Sulak. Nach der üblichen 18-monatigen Verbandssperre spielte Leos Sulak dann 1985 für eine Saison in Augsburg. Anschließend wechselte er nach Schwenningen. 1987 kam Sulak zum ersten Mal als Stürmer nach Freiburg zum EHC, prompt gelang der Aufstieg. 1990 zog es Sulak weiter nach Stuttgart, ab 1991 spielte er dann für Peiting, wo er bis 1994 blieb. 126 Tore erzielte er in seiner Karriere, davon 50 für Freiburg. Seine Pläne sahen vor, das Thema Eishockey in Peiting zu beenden. „Eigentlich habe ich da dann eine Umschulung zum Industriekaufmann begonnen“, sagt Sulak. Im Alter von 37 Jahren wird Leos Sulak dort aber Spielertrainer. „Das war anstrengend“, sagt er verschmitzt. „Ich musste ja plötzlich beim Training im als Erster vorne weg laufen.“ Es folgten weitere Trainerstationen in Memmingen, Weiden, Neuwied – und ab 2013 Freiburg. „Der Vereinsvorsitzende hatte mich damals angesprochen und gefragt, ob ich zusammen mit Thomas Dolak die sportliche Leitung in Freiburg übernehmen wollte.“ Mit Thomas Dolak stand Sulak da schon seit längerem in regelmäßigem Kontakt. Sulaks Landsmann war von 1981 bis 1994 Spieler beim EHC Freiburg und wirkte von 1992 bis 2013 als Trainer. Leos Sulak. Und weil an Freiburg auch gute Erinnerungen wie das Kennenlernen der späteren Frau Beate im „Feierling“ verknüpft waren (1992 heirateten die beiden), sagte Sulak Freiburg zu. Der Tod von Thomas Dolak kurz nach dem Beginn von Sulaks Engagement an der Dreisam war dann ihm dennoch angetan. „Zum Glück nimmt mich meine Frau manchmal mit, sonst würde ich nie raus kommen...“ Und etwas will er noch zum Schluss sagen: „Ein großes Dankeschön an die Fans für ihren Rückhalt.“ Der wird Leos Sulak hoffentlich noch lange begleiten. Nils Kickert Kraftstoffverbrauch C 220 d und C 250 d: innerorts/außerorts/kombiniert: 5,3 – 4,7/4,1 – 3,6/4,4 – 4,1 l /100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 116–106 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildung enthält Sonderausstattung. Mercedes-Benz Niederlassung Freiburg der Daimler AG, St. Georgener Str. 1, Tel. 0761 495 0 Center Bad Säckingen, Friedrichstraße 7, 79713 Bad Säckingen, Telefon 07761 5606 0 Verkaufsbüro Lörrach, Bärenfelser Straße 8, 79539 Lörrach, Telefon 07621 4021 0 www.mercedes-benz-in-suedbaden.de • Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Inmitten seiner Spieler: Leos Sulak auf einem aktuellen Mannschaftsfoto des EHC. Bild: Kickert Danke für 40 Jahre Europa-Park Ihre Familie Mack und das gesamte Europa-Park Team Winteröffnung vom 28. November 2015 bis zum 10. Januar 2016 (außer 24./25. Dezember) FREIBURG Seite 20 STADTKURIER 26. November 2015 P ersönlich Wochenzeitung für Freiburg Musiker aus Leidenschaft Tilo Buchholz: Wichtiges Mitglied bei „The Brothers“ und politisch aktiver Kopf – Das Hobby zum Beruf gemacht „I n den Zeiten unserer musikalischen Anfänge habe ich als Straßenmusiker mit meinen Brüdern immer wieder Station in Freiburg gemacht“, erzählt Tilo Buchholz (46). „Die Warmherzigkeit der Freiburgerinnen und Freiburger gegenüber unserer Musik hat uns so Zivildienst in einem Kinderheim tätig und für einige Zeit nach Südamerika gegangen“, erinnert sich der Musiker. In Südamerika merkte Buchholz, dass ihm seine Brüder und das gemeinsame Musizieren fehlten. „Ich hatte häufig die Texte für unsere Als Buchholz' Zwillingsbruder Lorenz für kurze Zeit nach Südamerika kam, beschloss Tilo, wieder nach Deutschland zu gehen. „Ich wusste nicht, ob ich zu Lorenz nach Hildesheim oder zu Coco nach Freiburg sollte.“ Freiburg siegte, kurz darauf folgte der Bruder Lorenz, Tilo studierte ein Semester lang an der Universität Politikwissenschaft, Romanistik und Philosophie, merkte dann aber, dass die Musik stärker war. Es folgten Jahre mit 100 bis 120 Konzerten pro Jahr, die Brüder waren sehr viel unterwegs. „The Brothers“ bekamen viele gute Kritiken wegen Ein Herz für Musik und Politik: Tilo Buchholz. Gute Musik, gute Laune: Die Band bei einem Termin im vergangenen Jahr. gut gefallen, dass mein Bruder Coco 1988 beschloss, hier mit einem Studium an der Jazz- und Rockschule zu beginnen“, so Buchholz weiter. „Da hatte ich gerade mein Abitur gemacht, war dann zwei Jahre im Songs geschrieben. Jetzt saß ich also in Südamerika, schrieb Texte und konnte sie nur schwer nach Deutschland schicken. Ein Fax kostete 5 Dollar pro Seite, Mail, Scanner und Internet gab es noch nicht.“ Bilder: The Brothers 1992 der älteste Bruder Andres, der in Holland Kontrabass studiert hatte. 1992 waren dann alle vier Brüder der Freiburger Band „The Brothers“ in der Breisgau-Metropole angekommen. der stilistischen Bandbreite, die Fans waren von der Spielfreude auf der Bühne begeistert. 1995 stieg der älteste Bruder Andres aus, er wollte sich mehr dem Jazz widmen. Zunächst wurde er von Thomas Klauer ersetzt, Anfang 2011 übernahm Robert Scheffert den Basspart. „Inzwischen ist das mit den Auftritten mit ungefähr 100 Konzerten pro Bereits 1998 hatten die Brüder beschlossen, parallel zu „The Brothers“ die Coverband „Acoustic Fun Orchestra“ zu gründen und mit bekannten Songs durch die Lande zu ziehen. Das Konzept ging auf, das „Acoustic Fun Orchestra“ ist sehr erfolgreich. Und nebenher können die Brüder ihre eigene Musik weiterentwickeln und leben. „Wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht, das macht mich jeden Tag glücklich“, so der Vater eines zweijährigen Sohnes. 2005 fragte die Stadt Freiburg bei Tilo Buchholz an, ob er sich als sachverständiger Bürger im Kulturausschuss der Stadt einbringen wolle. Buchholz wollte und kam zum er- Bild: Schilling holz nach. Mit der Wahl 2014 war es dann wieder vorbei, er kam auf Platz 12 – aber nur elf Grüne hatten einen Platz im Stadtparlament. Da er weiterhin an den Themen dran bleiben möchte, geht er regelmäßig zu den Fraktionssitzungen, engagiert sich für die Fraktion und arbeitet in der Veranstaltungsorganisation der Partei mit. Seit einigen Jahren engagiert sich Buchholz auch bei Multicore e.V., einer Freiburger Initiative zur Förderung von Live-Musik im Großraum Freiburg. Die Initiative setzt sich unter anderem für mehr Proberäume für Bands ein. „In Freiburg gibt es etwa 60 Bands, die einen Proberaum www.universitaets-herzzentrum.de Christoph Schmid Pflegedienstleiter kardiologische Intensiv- und Überwachungsstation Bad Krozingen WENN SPITZENMEDIZIN UND NÄHE ZÄHLEN Patienten -pfleger, 22.000 stationäre 570 Krankenpflegerinnen und nsivpflege Inte der von en ung sier Speziali pro Jahr, 100 Fortbildungen, t in Zahlen nich , ich Hochleistungsmedizin bis zum Operationsdienst, tägl ment fassbares persönliches Engage Nicht aus der regionalen Musikszene wegzudenken: „The Brothers“ mit Tilo Buchholz (2. von li.). Jahr etwas weniger geworden“, berichtet Buchholz, „wir haben alle drei Familie und wollen nicht mehr ganz so viel unterwegs sein. Das Business hat sich auch geändert“, so der 46-Jährige weiter, „die populäre Musik ist in einem steten Wandel und Abbau.“ Und: „Irgendwann hat es sich finanziell nicht mehr gelohnt.“ sten Mal in Kontakt mit politischen Auseinandersetzungen. Da er schon immer politisch interessiert war, trat er 2005 bei den Grünen ein, für die er 2009 für den Gemeinderat kandidierte. Er kam auf Platz 13 bei 12 grünen Mandaten im Stadtparlament. Als Edith Sitzmann 2011 den Fraktionssitz im Gemeinderat aufgab, rückte Buch- suchen“, schätzt Buchholz. Die Freiburger Kulturlandschaft schätzt der Kenner als sehr lebendig ein und freut sich auf viele weitere Konzerte mit seinen Brüdern. „The Brothers“ spielen mit eigenen Songs wieder am Dienstag, 29. Dezember, um 20 Uhr im Freiburger Jazzhaus. Maike Busson-Spielberger FREIBURG 26. November 2015 Seite 21 P ersönlich STADTKURIER Wochenzeitung für Freiburg Erster Auftritt mit sieben Jahren Katharina Wackernagel ist eine der erfolgreichsten und viel beschäftigsten deutschen Schauspielerinnen W as wäre das Leben von Katharina Wackernagel ohne die Schauspielerei? Bereits mit sieben Jahren hatte die gebürtige Freiburgerin ihren ersten Auftritt, damals auf der Bühne des Kasseler Staatstheaters. Seitdem sind jede Menge Filmaufnahmen und Bühnenauftritte hinzugekommen. mit drei Brüdern in Kassel auf. Wakkernagel verbrachte auch ihre Schulzeit von 1983 bis 1996 in Kassel. Bereits mit sieben Jahren gründete sie eine eigene Theatergruppe. Dort spielte sie alles von GripsTheaterstücken bis zu Shakespeare. Ihre Karriere begann Wackernagel mit 14 im Jugendclub des Staats- Monate hatte Regisseurin Berengar Pfahl mit der Suche nach einer Hauptdarstellerin verbracht. Nach „Tanja" folgten weitere Arbeiten für Fernsehen und Kino, darunter Angela Schanelecs „Plätze in Städten". 1999 führte sie selbst Regie beim zehnminütigen Kurzfilm „Think Positive", der auf dem Filmfest in Dresden einen Publikumspreis erhielt. Sönke Wortmann besetzte sie für die Kinoleinwand in „Das Wunder von Bern" (2003), für Catharina Deus spielte sie „Die Boxerin" (2005), die gegen die Perspektivlosigkeit ihres Alltags kämpft. Drama, Krimi, Thriller Seit dem Jahr 2002 agiert Wackernagel in der Krimiserie „Bloch" als Tochter des von Dieter Pfaff gespielten Ermittlers Maximilian Bloch. Eine markante Rolle hatte sie auch 2007 im ebenso umstrittenen wie hoch gelobten TV-Drama „Contergan". Basierend auf einem realen Medizin-Skandal spielt sie darin unter der Regie von Adolf Winkelmann eine Frau, die auf Grund einer Medikamenten-Einnahme ein behindertes Kind bekommt und gegen den verantwortlichen Konzern vor Gericht zieht. Ihre Leistung in dem Zweiteiler brachte ihr eine Nominierung für den Grimme-Preis sowie einen Bayerischen Fernsehpreis 2008 als beste Darstellerin ein. Letzteren Preis bekam sie zugleich für ihre intensive Verkörperung einer bedrohten Kronzeugin im Thriller „Mein Mörder kommt zurück" (2007). Nach einer relativ kleinen, aber einprägsamen Rolle als RAF-TerroriKatharina Wackernagel beim Max-Ophüls-Festival 2015. Bild: Sebastian Woithe stin Astrid Proll in Uli Edels „Der Baader Meinhof Komplex" (2008) Ob als Kommissarin in der ZDF-Rei- theaters in Kassel. Und die Schule sah man Katharina Wackernagel he „Stralsund“, im ARD-Polizeiruf, in gab es natürlich auch noch, auch Serien, zusammen mit ihrem Bruder wenn sie diese in einem Interview in „Beste Freunde“ oder wie jetzt im Nachhinein als „Quälerei" bekurz vor Weihnachten am 22. De- zeichnete. 1998 zog sie nach Berlin. zember im ZDF-Film „Bloß kein Über die Jahre blieb Katharina Wackernagel besonders verbunden Stress“. Viel Platz für Freizeit scheint es bei mit ihrem Bruder Jonas Grosch. In der 37-Jährigen heute nicht zu ge- Berlin lebten die beiden neun Jahre ben. Das Leben im Scheinwerferlicht lang gemeinsam in einer Wohngeliegt gewissermaßen in ihren Genen. meinschaft. Jonas schrieb die BüDas Licht der Welt erblickte Katha- cher und führte Regie, Katharina rina Wackernagel am 15. Oktober spielte, produzierte und sorgte mit 1978 in Freiburg. Ihre Mutter ist die ihrer Back- und Kochleidenschaft Schauspielerin Sabine Wackernagel, für das Wohl des Teams. ihre Großmutter die Schauspielerin Nur Bruder Philipp brach übrigens Erika Wackernagel, ihr Onkel der mit der Schauspieler-Familientradi- Bekannt wurde Katharina Wackerfrühere RAF-Terrorist und Schau- tion und wurde Mathematiker. nagel 1997 durch die ARD-Serie spieler Christof Wackernagel. Mut- Doch zurück zum Aufstieg von Ka- „Tanja“. ter Sabine Wackernagel ist in Frei- tharina Wackernagel: Mit 17 überburg nicht unbekannt, 1980 spielte nahm sie – die eigentlich nur ans 2009 in den Kinofilmen „Der Schimsie am Freiburger Theater in „Die Theater wollte – ihre erste Haupt- melreiter" von Lars Jessen und „Réheilige Johanna der Schlachthöfe“ rolle in der ARD-Vorabendserie siste – Aufstand der Praktikanten", mit. Katharinas Großvater Peter „Tanja“ (1997-2000; 34 Folgen), die einer Liebeskomödie über einen aalWackernagel war Intendant in Ulm. ihr den Goldenen Löwen als beste glatten Yuppie, der sich ausgerechIn Freiburg blieb sie jedoch nicht Serienschauspielerin einbrachte und net in eine linke Aktivistin (Wackerlange, sondern wuchs zusammen sie gleich bekannt machte. Sechs nagel) verliebt. g Als Kommissarin Nina Petersen ermittelte Katharina Wackernagel im ZDF-Film „Stralsund - Der Anschlag“ - hier mit Wanja Mues alias Max Morolf. Bild: ZDF Im gleichen Jahr sah man sie in den weiblichen Hauptrollen von „Der Fürsorger" und Uwe Jansons „Vulkan" (TV). Weitere Fernsehhauptrollen spielte sie 2010 unter anderem in Dieter Wedels hochkarätig besetztem Zweiteiler „Gier“ über die betrügerischen Machenschaften eines Finanzjongleurs (Ulrich Tukur), in Niki Steins Drama „Liebe deinen Feind" und Tim Tragesers Thriller „Racheengel – Ein eiskalter Plan". Als Kinoschauspielerin meldete Katharina Wackernagel sich 2011 zurück: Unter der Regie ihres Bruders Jonas Grosch spielte sie in der musikalischen Komödie „Die letzte Lüge" eine untreue Frau, die während eines Urlaubs mit ihrem Mann von ihrem Liebhaber überrascht wird. In den Jahren danach sah man Wackernagel wieder in einer Vielzahl an Fernsehproduktionen: In Niki Steins „Vater Mutter Mörder" (2011) verkörperte sie eine Rechtsanwältin, die einen jugendlichen Mörder verteidigen soll; in Uwe Jansons Drama „Die Schuld der Erben" (2012) spielte sie die Vertreterin einer Bank, die eine traditionsreiche Werft kaufen will. Eine viel gelobte Rolle hatte sie auch in „Herbstkind" (2012) als frisch gebackene Mutter, die an Depressionen leidet. Nach einer Nebenrolle in dem Dreiteiler „Das Adlon. Eine Familiensaga" (2013) spielte sie in Marcus O. Rosenmüllers „Jedes Jahr im Juni" (2013) eine Frau aus Westdeutschland, die über Jahrzehnte hinweg eine platonische Urlaubsfreundschaft mit einem Mann aus der DDR pflegt. 2014 sah man Wackernagel in der Komödie „Immer wieder anders" als frisch geschiedene Frau, die sich plötzlich wieder in ihren Ex-Mann verliebt, und in dem Drama „Mord am Höllengrund" als Mutter, die ihren Sohn einer Tötung verdächtigt und ihm ein Alibi verschaffen will. Neben diesen Fernsehfilmen schlüpfte Wackernagel für die Krimireihe „Stralsund" (seit 2008) mehrfach wieder in die Hauptrolle der Kommissarin Nina Petersen. Ende 2014 trat Katharina Wackernagel dann erstmals seit „Die letzte Lüge" (2011) wieder in einem Kino- Uni-Kollegiengebäude (KG) Zone Universität P19, Fußgängerzone durchgehend Zufahrt: Humboldtstr. über Rempartstr. geöffnet z.B. Abendtarif 19-2 Uhr: max. 3 € FMF / VF Zufahrt: Zur Unterführung Zone Bahnhof P5, nähe Hauptbahnhof z.B. 1 € je angefangene Stunde Pädagogische Hochschule Zufahrt: Kunzenweg, FR-Littenweiler z.B. Tageshöchstsatz 1 € Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg mbH Mo.-Fr. 7-23 Uhr geöffnet -außer feiertags- durchgehend geöffnet www.pbw.de Familie Schultheis Weberstraße 3, 79098 Freiburg Telefon 07 61 / 38 80 70 Telefax 07 61 / 3 88 07 65 [email protected] film auf: In „Bestefreunde" spielte sie – erneut unter der Regie ihres Bruders Jonas Grosch – eine in jeder Hinsicht „freie" Journalistin, die um die Zuneigung ihres besten, frisch verliebten Freundes kämpft. Der Film feierte bei den Hofer Filmtagen 2014 Premiere und startete im Februar 2015 in den Kinos. Für eine Reise in die Stadt ihrer Geburt bleibt da wenig Zeit, auch weil Berlin jetzt ihre Heimat ist. Nils Kickert Marienstr. 15, 79098 Freiburg, Tel. 0761 / 3 10 65 Mo. - Fr. 10 - 18 h, Sa. 11 - 16 h www.schuhwerk-freiburg.de maßgeschneidert m aßgeschneidert TTennenbacherstraße ennenbacherstraße 3 79 79106 106 Freiburg TTelefon elefon 0761/ 0761 / 39590 3 95 90 broghamme broghammer-mode.de r-mode.de 42 behaglich eingerichtete Zimmer mit Dusche/WC, Kabel-TV, Telefon Modernes Flair freundliche und familiäre Atmosphäre eigene Tiefgarage Am Rande der Fussgängerzone ganzjährig geöffnet weitere Informationen unter www.cityhotelfreiburg.de ’s duftet schon Kaiser-Joseph-Strasse 236 Freiburg im Breisgau Tel.: 0761 51 58 - 200 www.schafferer.de
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