Letzter Blick ins Brentanohaus

Frankfurt
Seite 10
B I LD F R AN KF U RT ✶ 06. MAI 2 015
Heraeus
macht
weniger
Gewinn
4,3 Mio Gäste & 762 Mio Umsatz
Rekord-Bilanz im
Tagungs-Geschäft
Hanau – Ernüchterung
beim Edelmetall- und
Technologiekonzern Heraeus: 2014 sank der
Produktumsatz inklusive
verarbeiteter Edelmetalle um rund 200 Mio Euro
auf rund 3,4 Milliarden
Euro. Der Edelmetallumsatz sank auf 12,2 Milliarden Euro (2013: 13,5).
Der Jahresüberschuss
verringerte sich von 162
Mio Euro auf 134 Mio Euro.
HebammenMangel in
Rhein-Main
Fahrraddieb in
geklauten
Klamotten
Hanau – 14.45 Uhr, Marktplatz: Ein Radler (22) telefoniert, Polizei will ihn
kontrollieren. Er flieht, die
Beamten erwischen ihn.
Da kommt heraus: Der
Limeshainer trägt geklaute
Klamotten – und ist auf einem gestohlenen Rad unterwegs! 2 Anzeigen.
Sanierung
beginnt im Juni
Von STEFAN
SCHLAGENHAUFER
und ANDREAS
ARNOLD (Fotos)
Oestrich-Winkel – Es
ist Juwel am Rheinufer, Zeitkapsel ins
Jahr 1814, Zentrum
deutscher Rheinromantik: Das Brentanohaus.
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Johann Wolfgang von
Goethe (1749-1832) war
zur Sommerfrische 1814
am Rhein
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Nach über 20 0
Jahren im Besitz
der Familie Brentano hat Hessen das
sanierungsbedürftige Haus gekauft. Im
Juni rücken die Handwerker an. Ein letzter
Blick mit BILD ins alte Haus ...
Wachwechsel am
Rhein: Udo Baron
von Brentano verlässt den Stammsitz
der Familie. Für 1,2
Mio Euro. Dafür sind
Professor Wolfgang
Bunzel vom Freien
Deutschen Hochstift
Frankfurt und Frank
Kirsch von der Stadt
Oestrich-Winkel gekommen. Sie werden das Haus bis
2020 sanieren.
Bunzel: „Zuerst
neues Schiefer
und die Fassade. Für 650 000
Euro. Fast ein
Jahr bleibt das
Haus eingerüstet.“
Dann sind die
Fenster dran.
Im Erdgeschoss
sind neue drin,
mit breiten Rahmen. Kir s ch:
„Die kommen
raus, werden
durch Holzsproßenfenster ersetzt, die
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wir rekonstruieren lassen.“ Im 1. Geschoss
sind alle original. Das
älteste Fenster
ist aus der Bauzeit: 1751.
Auch ans Innenleben muss
Sanierer:
man ran. Bunzel:
Professor
„Wir werden alWolfgang
les ausräumen,
Bunzel vom
dann
wird das
Freien
Museum eine
Deutschen
Weile geschlosHochstift
sen.“ Zwar ist
Frankfurt
der Saal mit
den drei kleinen
Zimmern wie zu
Goethes Zeiten.
Aber: Die über
200 Jahre alte
Original-Tapete
mit Schweinfurter Grün ist zerrissen. Die Vorhänge zersetzt.
Die Sonne hat
Holz, Wände,
Baron Udo von Brentano hat das alRahmen ausgete Haus ans Land Hessen verkauft,
wohnt nebenan, macht weiter span- trocknet, vieles
zerbröselt.
nende Führungen
Euro (+8,1 %).
Am häufigsten (80 %) fanden Tagungen
mit bis zu 50 Teilnehmern statt.
Meetings bis zu
100 sind interessanter (+7,5 %).
Tagungen mit
mehr als 1000
laufen nicht so
gut (-21,1%).
Top-Themen
bei Tagungen:
Finanzdienstleistungen (19,6%),
Beratungsdienstleistungen (17,2%),
Chemie/Pharma
(14,8%).
Daraus resultierten mehr
als 1,6 Mio
Übernachtungen (+4,6 %),
20 % des gesamten Nächte-Aufkommens.
Thomas Feda
Die meisten
(GeschäftsTagungsgäsführer Touris- te kamen aus
mus- u. Kon- Großbritangress GmbH) nien (29,8 %),
USA (15,6%),
Schweiz
(11,9%).
Flughafen-Bestechung
Wollte die Fraport
was vertuschen?
Letzter Blick
ins Brentanohaus
Lohn-Plus
für ElektroHandwerker
Frankfurt – Für die 45 000
Beschäftigten im ElektroHandwerk in Hessen und
Rheinland-Pfalz gibt‘s
mehr Geld!
Die Löhne steigen laut
IG Metall ab Mai um 3,2 %
und ab Juni 2016 um weitere 3,0 %.
Foto: HELMUT MÖLLER
Saal im 1. OG: Auf den über 200 Jahre alten
Dielen standen Johann Wolfgang Goethe,
die Brüder Grimm, Freiherr vom und zum
Stein, Friedrich Carl von Savigny
Frankfurt – Im Beste chungsprozess um
Grundstücke der CargoCity Süd gegen die Investoren Jürgen B. Harder, Ardi Goldman & Co
und Fraport-Manager
Volker A. saß gestern
Christoph H., Ex-FraportImmobilien-Manager,
im Zeugenstand.
Dr. Fuchs, Anwalt von
Volker A., wollte wissen,
wie es zur Zahlung von 1
Mio Euro von Goldman
an die Fraport für ein
Erbpacht-Grundstück in
der CargoCity Süd kam.
Und ob im Vorstand über
die Gebühr, die erstmals
von einem Investor genommen wurde, diskutiert wurde.
H.: „Nicht intensiv.“ Anwalt Fuchs behauptet, die
Mio sei auf 3 Beträge verteilt worden, um etwas zu
„verdecken.“ H.: „Es gab
nichts zu verdecken.“
kip
DAMIT SOHN NICHT
DURCHS ABI RASSELT
Es ist ihm alles fürchterlich
peinlich: Deshalb versteckt
sich Alireza S. auf dem Weg
in den Gerichtssaal hinter
einem Aktendeckel
Vater will
Lehrer
schmieren
cArbeitszimmer von Goethe: An diesem Schreibtisch
schrieb er, blickte runter
zum Rhein. 200 Jahre Sonneneinstrahlung haben viel
kaputt gemacht
aBlick ins Jahr 1814: In
diesem Zimmer schlief
Goethe. Die Tapete ist original und farbensatt –
durch das eigentlich giftige Schweinfurter Grün
Bunzel: „Wir werden
Kaputtes durch Rekonstruktionen ersetzen. Empfindliche Bleistiftzeich-
Von KOLJA
GÄRTNER
nungen durch Kopien.
Und retten, restaurieren,
den Charme des Hauses bewahren.“
Die Geschichte des Gebäudes
Franz (1765 1844) und Georg Brenta no (1775-1851)
kaufen 18 04
das 1751 erbaute Haus.
Die Kaufleu te wanderten
vom Comer
See aus, wurden in Frankfurt reich und
mächtig.
Um das Wohl
des Hauses
kümmert sich
neben Land,
Stadt OestrichWinkel, Goe-
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thehaus der
Freundeskreis
Brentanohaus.
Infos: w w w.
brentano.de,
www.goethehaus-frankfurt.de.
Fotos: JÜRGEN MAHNKE, SVEN MOSCHITZ
Wiesbaden – Der Deutsche Hebammenverband (DHV) sieht die
Versorgung von Schwangeren durch Hebammen
in Rhein-Main in Gefahr.
DHV-Präsidentin Martina Klenk: „In (...) Großstädten wie Frankfurt gibt
es schon jetzt Probleme,
am Wochenende eine
Hebamme für die Nachsorge zu Hause zu bekommen.”
Gabriele Kopp vom
Landesverband der Hessischen Hebammen: „Ich
höre von Frauen, die 80
Hebammen in Frankfurt
anfragen und nur Absagen bekommen. Die Lage ist katastrophal.”
Frankfurt – Es ist
die Statistik der
Roll- und Aktenkofferträger –
Rekordwerte bei
der Tagungsund KongressBilanz 2014!
Da fanden in
der Main-Metropole 71 488
Tagungen
(+3,7 %) statt,
im Schnitt 195
Meetings pro
Tag.
Teilnehmer
gesamt: 4,3
Mio (+2,4 %).
Für Frankfurt
im Schnitt ein
täglicher Besucherstrom
von ca 11 800
Menschen.
Gesamtumsatz 762,3 Mio
Innenstadt –
Er wollte nie jemanden schmieren, nur „die
Allgemein-Athmosphäre aufbessern“ ... Trotzdem verdonnert
das Amtsgericht
Alireza S. (62),
der mit 500 Euro
Bakschisch seinen Sohn durch
eine Abi-Prüfung
bringen wollte,
wegen Beamten-Bestechung.
Der DeutschPerser ist Architekt, Sohn Babak
(20, Name geändert) soll den Laden mal übernehmen. Blöd nur,
dass der Bub in
Mathe nicht so
richtig gut steht,
droht, durchs Abi
zu rasseln.
Am 26. Mai
2014 steht für Babak die entscheidende Prüfung
an. Der besorg-
Das ehrwürdige Heinrich-von-GagernGymnasium in der Bernhard-Grzimek-Allee
te Vater kutschiert
ihn zum GagernGymnasium. Und
verspürt Hunger:
Ab in die Pizzeria. In der zufällig auch der Mathe-Lehrer speist.
Alireza S.
spricht ihn an,
lamentiert, dass
er sich den Leistungs-Abfall des
Jungen nicht erklären kann. Der
Oberstudienrat
verbittet sich
ein solches Gespräch vor der
Prüfung.
Da fallen dem
Unternehmer die
500 Euro ein, die
er dabei hat. Er
marschiert zum
Studienleiter,
überreicht ihm
das Geld in einem Umschlag.
BILD FRANKFURT-2015-05-06-sls24ep-32 d6edc3ce206133be4501f56d369b8ddf
Sagt ihm, dass
sein Sohn die
Prüfung unbedingt bestehen
muss ...
Der Studienleiter informiert Direktor und staatliches Schulamt.
Babak vergeigt
das Abi, Vater
Alireza landet
vor Gericht.
Via Anwalt
gesteht er: „Eine Spontan-Tat,
höchst peinlich.“
Alireza S. kommt
mit einer Verwarnung und 5400
Euro auf Bewährung davon.
Außerdem
muss er 2000
Euro an soziale
Projekte zahlen.
Das Schmiergeld geht an
die Staatskasse.

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