TÜREN ÖFFNEN JAHRESBERICHT 2014

TÜREN ÖFFNEN
JAHRESBERICHT 2014
ZUSAMMENARBEIT FÖRDERN –
GEMEINWOHL STÄRKEN
TÜREN ÖFFNEN JAHRESBERICHT 2014
2002 wurde Türen Öffnen als Teil des Zentrums
Aktiver Bürger (ZAB) gegründet. Inzwischen hat
sich das Projekt zu einem eigenständigen
Geschäftsbereich innerhalb des Trägers Institut für
Soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA) entwickelt. Ein
dreiköpfiges hauptamtliches Team steuerte 2014
alle Aktivitäten von Türen Öffnen. Zusätzlich waren
neben einer Praktikantin weitere 11 freiwillige
Mitarbeiter/innen für Türen Öffnen im Einsatz.
Siemens, Novartis und Icon Added Value. Mit allen
drei Unternehmen verbindet Türen Öffnen eine
langjährige Partnerschaft.
Zudem organisierte Türen Öffnen im Auftrag des
Nürnberger Corporate Volunteering Netzwerks
Unternehmen Ehrensache den dritten Nürnberger
Corporate Volunteering Tag mit 130 Teilnehmenden
aus 13 Unternehmen im Nürnberger Stadtteil St.
Leonhard/Schweinau. Durch die Aktion wurden 15
soziale Einrichtungen unterstützt.
Partnerschaftstage 2014
Gesamt: 835 Teilnehmende
10%
Unternehmen beschäftigen sich zunehmend mit
gesellschaftlichen Entwicklungen und sozialen
Herausforderungen. Dazu suchen viele Unternehmen nach passenden Partnern im Sozialwesen.
Türen Öffnen übernimmt dabei die Rolle eines
regionalen Mittlers zwischen Unternehmen und
Gemeinnützigen mit dem Ziel, neue soziale
Kooperationen zu entwickeln und aufzubauen. Das
Angebot von Türen Öffnen umfasst die
Organisation von Firmeneinsatztagen – hier
Partnerschaftstage genannt - sowie die Durchführung einer begleiteten Hospitationswoche für
(Nachwuchs-) Führungskräfte. Zudem bietet Türen
Öffnen strategische Beratung und Unterstützung
rund um das Thema verantwortliche Unternehmensführung an.
1. Partnerschaftstage
Partnerschaftstage sind in der Regel ein- bis
zweitägige Einsätze, bei denen ein Team aus
einem Unternehmen in einer gemeinnützigen
Einrichtung freiwillig mit hilft. Häufig in Zusammenarbeit mit den Menschen aus den Einrichtungen
und anderen freiwilligen Helfern können an solchen
Tagen allerlei handwerkliche Aufgaben erledigt
werden. Alternativ bringen sich die Unternehmensteams, wie 2014 mehrere Teams von Siemens,
Novartis und KPMG, mit fachlichen Kompetenzen
ein und gestalten z.B. ein Bewerbungstraining oder
einen Assessment-Center-Tag. Bei weiteren Aktivitäten steht die Begegnung im Fokus, z.B. bei einem
Ausflug mit Flüchtlingsfamilien auf die Jugendfarm
in Erlangen.
Insgesamt waren 2014 im Rahmen von Partnerschaftstagen 835 Personen im Einsatz. Der
größere Teil der Einsätze erfolgte im Auftrag des
jeweiligen Unternehmens: 705 Personen aus
sieben Unternehmen engagierten sich in 65
Projekten. Die größten Teilnehmerzahlen stellten
Türen Öffnen Jahresbericht 2014, 03.06.2015
1%
16%
2%
8%
24%
Icon Added Value
KPMG
Novartis
Omicron
Siemens
Telefónica
Wave Light
CV-Tag 2014
2%
37%
2. Hospitationen
Mit der Hospitationswoche entwickelte Türen
Öffnen bereits 2002 sein erstes Angebot zur
Stärkung sozialer Kompetenzen. Seither dienen die
Türen Öffnen Hospitationen sowohl angehenden
als auch etablierten Führungskräften als Angebot
für einen sozial ausgerichteten Perspektivenwechsel. Dazu verlässt der jeweilige Beschäftigte
für eine Woche seinen Arbeitsplatz, um in einer
ausgewählten
gemeinnützigen
Einrichtung
mitzuarbeiten.
Auch die Türen Öffnen Hospitationen verliefen
2014 erfolgreich. Das in Kooperation mit zwölf
gemeinnützigen
Einrichtungen
angebotene
Programm ist auf großes Interesse gestoßen. 18
Beschäftigte aus vier Unternehmen haben an dem
Fortbildungsangebot teilgenommen. Von den
einwöchigen Einsätzen profitieren neben den Teilnehmenden auch die Einsatzstellen, die Kontakte
zu regionalen Unternehmen knüpfen und häufig ein
sehr positives Feedback für Ihre Arbeit erhalten.
Zudem wird der größte Teil des Teilnahmebeitrages
an
die
entsprechenden
Einsatzstellen
weitergeleitet.
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3. Beratung und Qualifizierung
Organisationen als kompetenter Ansprechpartner
zur Seite zu stehen.
3.1 Qualifizierung von Einrichtungen
Türen Öffnen zeichnet sich aus durch seine enge
Bindung an das ZAB und ein umfangreiches
Netzwerk von Einsatzstellen für Freiwilligenarbeit.
Um aktuelle Bedarfe von Einrichtungen zu
erfassen, neue Kooperationspartner im Gemeinwesen zu gewinnen und spannende Projektideen
zu entwickeln, wurde 2014 ein Workshop zur
Qualifizierung von Fachkräften in gemeinnützigen
Einrichtungen durchgeführt. 14 Vertreter/innen aus
Nürnberger und Fürther Einrichtungen nahmen am
Workshop teil.
3.2
Beratung
Unternehmen
und
Qualifizierung
von
Zwischen 2011 und 2014 bot Türen Öffnen
ausgewählten Unternehmen, die ihr gesellschaftliches Engagement strategisch im Unternehmen
verankern wollten, in Kooperation mit der
Bundesinitiative UPJ ein umfangreiches Beratungsund Weiterbildungsprogramm an. Das Projekt CSR
Regio.Net wurde im Rahmen des Programms „CSR
– Gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand“
durch das Bundesministerium für Arbeit und
Soziales mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds
gefördert.
Insgesamt neun Unternehmen aus der Region
profitierten von dem Angebot mit Workshops und
umfangreichen Inhouse-Beratungen. Als Abschluss
wurde eine Vortragsreihe mit Expertinnen und
Experten über das Thema CSR angeboten.
Präsentiert wurden Themen und Fragestellungen
rund um die Verantwortung von Unternehmen
gegenüber der Gesellschaft.
Um künftig noch mehr gemeinnützige Projekte mit
ihren Beschäftigten in und um Ingolstadt durchzuführen, strebte die AUDI AG eine langfristige
Kooperation mit den regionalen Freiwilligenagenturen und Koordinierungszentren für bürgerschaftliches Engagement an.
2014 erteilte die AUDI AG erstmals einen Auftrag
an Türen
Öffnen.
Ziel
des Ingolstädter
Unternehmens war es, Freiwilligenagenturen und
Koordinierungsstellen für bürgerschaftliches Engagement als qualifizierte Mittler für die CorporateVolunteering-Aktivitäten der AUDI AG zu gewinnen.
Dazu wurde ein Coaching-Prozess entwickelt, der
durch ein Workshopprogramm begleitet wurde.
Im Laufe des Coaching-Prozesses wurde das
notwendige Know-how vermittelt, um bei der
Vorbereitung und Abwicklung von CorporateVolunteering-Projekten Unternehmen und sozialen
Türen Öffnen Jahresbericht 2014, 03.06.2015
Beratung und Qualifizierung
Gesamt: 215 Teilnehmende
7%
28%
Einrichtungen Nürnberg
Mittler und Einrichtungen
Ingolstadt
Unternehmen Nürnberg
65%
Insgesamt nahmen 215 Personen an Beratungsund Qualifizierungsveranstaltungen von Türen
Öffnen teil.
4. Information und Vernetzung
Seit 2014 informiert Türen Öffnen Unternehmen
und gemeinnützige Einrichtungen durch gezielte
auf die Adressaten abgestimmte „Partnerinfos“ per
Mail.
Als Initiator und Netzwerkgründer ist Türen Öffnen
seit der Gründung des Nürnberger Corporate
Volunteering Netzwerks „Unternehmen Ehrensache“ Mitglied des Kümmererkreises. Zu den
Aufgaben des Kümmererkreises gehört die
Steuerung der Aktivitäten des Netzwerks und die
Repräsentation des Netzwerks nach innen und
außen.
Türen Öffnen versteht sich innerhalb des
Kümmererkreises als Impulsgeber und bringt
aktuelle Themen, Fragestellungen und neue
Projektformate für Corporate Volunteering ein.
Bereits seit März 2012 besetzt Türen Öffnen einen
von zwei Sprecherposten des Mittlernetzwerks der
Bundesinitiative UPJ und vertritt damit den Kreis
der bundesweit knapp 30 im Netzwerk vertretenen
Mittler. Gemeinsam mit dem Unternehmensnetzwerk und maßgeblich gesteuert durch die UPJGeschäftsstelle organisiert das Mittlernetzwerk den
bundesweiten Austausch zum Thema CSR, z.B. bei
der UPJ-Jahrestagung in Berlin oder beim ebenfalls
jährlich stattfindenden Praxisforum der Mittler in
Frankfurt. Auch 2014 trug Türen Öffnen mit der
Präsentation von Praxisbeispielen, Workshopbeiträgen und der Übernahme von Moderationsaufgaben zum Gelingen dieser Veranstaltungen
bei.
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5. Befragung der Kooperationspartner
5.2 Befragung der Einrichtungen
5.1 Befragung der Unternehmen
Auch die befragten gemeinnützigen Einrichtungen
bewerteten die Projektorganisation durch Türen
Öffnen durchweg positiv.
Um die Zufriedenheit unserer Kooperationspartner
zu ermitteln und die Qualität der Zusammenarbeit
kontinuierlich zu verbessern, wurde 2013 eine
Befragung durchgeführt. Die Auswertung erfolgte
im Jahr 2014. Dabei wurden sowohl Daten von
kooperierenden Unternehmen als auch aus
gemeinnützigen Einrichtungen erhoben.
W ie zufrieden sind Sie mit
der Organisation durch Türen Öffnen?
100%
80%
Wie zufriede n sind Sie m it der
Organisation durch Türen Öffne n?
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
76%
sehr zuf rieden
60%
eher zuf rieden
eher nicht zufrieden
40%
nicht zuf rieden
24%
77%
20%
sehr zufrieden
eher zufrieden
0%
eher nicht zuf rieden
nicht zuf rieden
23%
Alle befragten Unternehmen bewerteten die
Organisation der Projekte durch Türen Öffnen
positiv. Mehr als drei Viertel der Unternehmen
waren
sogar
sehr
zufrieden
mit
der
Zusammenarbeit.
Die Gründe der Kooperation mit Türen Öffnen
waren sehr vielseitig. Für viele Unternehmen stand
die Begegnung der Beschäftigten und die Erfüllung
der CSR-Strategie im Vordergrund.
Um einschätzen zu können, wie lohnenswert die
Teameinsätze von Unternehmen für gemeinnützige Einrichtungen waren, wurden diese gefragt,
wie der Aufwand der Organisation des Einsatzes im
Verhältnis zum Nutzen einge-schätzt wurde.
Dabei gaben 90% der Einrichtungen an, dass
Aufwand und Nutzen ausgeglichen waren bzw. der
Aufwand geringer als der Nutzen. Dies zeigt, dass
für
gemeinnützige
Einrichtungen
durch
Teameinsätze ein klarer Nutzen entsteht.
Wie s chätzen sie de n Aufwand für
die Vorbe reitung und Durchführung ein?
70%
23%23%
20%
15%
15%
10%
10%
5%
60%
60%
25%
10%
8%
5%
3% 3%
Ansehen verbessern
Bekannter werden
Kundenzugänge
Attraktiver
Arbeitgeber
Athmosphäre fördern
MA Begegnungen
CSR-Strategie
erfüllen
Engagement
Standortentwicklung
0%
50%
40%
30%
30%
Aufw and höher als Nutzen
Aufw and und Nutzen
ausgeglichen
Aufw and geringer als Nutzen
20%
10%
10%
0%
Als Gründe für die Kooperation mit Türen Öffnen
wurden
die
Ermöglichung
nicht-alltäglicher
Begegnungen, die Chance auf eine langfristige
Kooperation und die Öffnung der Organisation nach
Außen genannt.
Die Verbesserung des Betriebsklimas und die
Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber waren
ebenfalls wichtige Faktoren.
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Zudem
wurden
die
Nutzung
zusätzlicher
Ressourcen erwähnt, durch die Projekte realisiert
werden konnten, die aufgrund mangelnder
Personalkapazität im Alltag nicht umsetzbar
gewesen wären.
18%
17%
16%
16%
Eine konkrete Auf gabe
14%
14%
Zusätzliche Ressourcen
Etwas besonderes bieten
Nicht alltägliche Begegnungen
Auf merksam machen
Öf f nen der Organisation
13%
12%
10%
10%
9%
9%
8%
6%
4%
4%
4% 4%
Unternehmen kennenlernen
Langf ristige
Kooperationschancen
Freiwillige gewinnen
Ansehen v erbessern
2%
0%
6. Ausblick
2014 war das bislang erfolgreichste Jahr in der
Geschichte von Türen Öffnen. Neben der
öffentlichen Förderung im Rahmen von CSR
Regio.Net stieg auch das Volumen der Aufträge
durch Unternehmen. Die aus der letzten Befragung
zu entnehmende Zufriedenheit der wichtigsten
Stakeholder von Türen Öffnen verweist zudem auf
die hohe Qualität der Zusammenarbeit.
Weitere
Informationen
zu
unserer
Arbeit
Türen Öffnen
Zentrum Aktiver Bürger
Gostenhofer Hauptstraße 63
90443 Nürnberg
Tel.: 0911 929717-25
Fax: 0911 929717-24
Mail. [email protected]
www.tueren-oeffnen.de
Träger
Institut für Soziale und Kulturelle Arbeit
(ISKA) gGmbH
Gostenhofer Hauptstrasse 61, 90443 Nürnberg
Telefon (09 11) 27 29 98-0
Fax (09 11) 9 29 66 90
E-Mail: [email protected]
Internet: www.iska-nuernberg.de
Geschäftsführer: Günter Krauß &
Prof. Dr. Roland Proksch
Amtsgericht Nürnberg HRB 82 83
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gem. §27a
UStG: 241/147/00505
Nach dem Auslaufen der Förderung für CSR
Regio.Net liegt der Fokus 2015 auf der Sicherung
der Qualität. Die Dokumentation der eigenen Arbeit
und und die Darstellung nach außen sollen
verbessert und das Portfolio um neue Angebote für
Unternehmen
und
Gemeinnützige
erweitert
werden.
Zur Gewinnung neuer Unternehmenspartner wurde
eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Ansprache von
Unternehmen und relevanten Netzwerken regelt
und
Materialien
zur
Kommunikation
mit
interessierten Unternehmen erarbeitet.
Nicht zuletzt hat sich Türen Öffnen zum Ziel
gesetzt, die eigenen Tätigkeiten nach CSRKriterien zu überprüfen und Nachhaltigkeitsziele zu
formulieren. Die Ergebnisse sollen noch im Jahr
2015 veröffentlicht werden.
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