Vernehmlassungen / Staatspolitik und Recht 13.443

CVP SCHWEIZ
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Sekretariat der Staatspolitischen Kommissionen
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Bern, 1. Juli 2015
Vernehmlassung: 13.443 n Pa.Iv. SPK-NR. Angemessene Vertretung der
Sprachgemeinschaften in einem Bundesrat mit neun Mitgliedern
Sehr geehrte Damen und Herren
Sie haben uns eingeladen, zum Vorentwurf bezüglich 13.443 n Pa.Iv. SPK-NR. Angemessene Vertretung der Sprachgemeinschaften in einem Bundesrat mit neun Mitgliedern Stellung
zu nehmen. Für diese Gelegenheit zur Meinungsäusserung danken wir Ihnen bestens.
Allgemeine Bemerkungen
Seit 1848 ist die Anzahl Mitglieder des Bundesrates immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Trotzdem entschied man jedes Mal, aus verschiedenen Gründen, bei sieben Bundesräten zu bleiben.
Die CVP hat grosses Verständnis für das Anliegen, dass sprachliche Minderheiten sowie die
verschiedenen Landesgegenden im Bundesrat angemessen vertreten sind. Mehrere Tessiner Bundesräte waren oder sind denn auch Mitglieder der CVP, so auch der letzte Tessiner
Bundesrat Flavio Cotti. Zudem stellt die CVP momentan mit Corina Casanova eine rätoromanisch-sprachige Bundeskanzlerin.
Trotzdem ist die CVP der Ansicht, dass eine Erhöhung der Anzahl Mitglieder des Bundesrates von sieben auf neun nicht zielführend ist. Bereits heute muss laut Bundesverfassung bei
der Besetzung des Bundesrates Rücksicht auf die verschiedenen Landesgegenden und
Sprachenregionen genommen werden. Die CVP sieht hier hauptsächlich die Parteien, vor
allem jene Parteien, die Bundesratskandidaten stellen, in der Pflicht. Diese müssen sich verstärkt auf die aktuelle Verfassungsbestimmung besinnen und auch valable Kandidaten aus
wenig vertretenen Landes- und Sprachregionen präsentieren beziehungsweise wählen.
Die CVP will einen gestärkten, handlungsfähigen Bundesrat, welcher sich wieder vermehrt
strategischen Aufgaben widmet. Um den Bundesrat zu entlasten, fordert die CVP die Einsetzung von mehr Staatssekretären. Die CVP ist zudem der Ansicht, dass der Bundesrat eine
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starke Kollegialitätsbehörde bleiben muss. Der Fokus soll dabei auf der Politik des Gesamtbundesrats und nicht auf den verschiedenen Departementen liegen.
Schliesslich ist die CVP der Meinung, dass es in Zeiten angespannter Bundesfinanzen nicht
angezeigt ist, zwei zusätzliche Departemente aufzubauen. Auch wenn gewisse bestehende
Strukturen und Ressourcen genutzt werden könnten, führt es trotzdem zu Mehrausgaben,
die momentan nicht verantwortbar sind.
Zu den einzelnen Artikeln
Die CVP unterstützt aus den obengenannten Gründen den Antrag der Minderheit auf Nichteintreten. Sollte dennoch auf die Vorlage eingetreten werden, äussert sich die CVP wie folgt
zu Art. 175 Abs. 1 und 4:
Art. 175 Abs. 1 BV:
Die CVP lehnt die Erhöhung der Anzahl Mitglieder des Bundesrates von sieben auf neun ab.
Art. 175 Abs. 4 BV:
Wie im erläuternden Bericht erklärt, hat Art. 175 Abs. 4 keine rechtlich verbindliche Wirkung.
Die CVP misst dieser Bestimmung trotzdem grosse symbolische Bedeutung zu. Die CVP ist
deshalb einverstanden, Absatz 4 verbindlicher zu formulieren und befürwortet hier den Vorschlag der Mehrheit der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates.
Wir danken Ihnen für die Möglichkeit zur Stellungnahme und verbleiben mit freundlichen
Grüssen
CHRISTLICHDEMOKRATISCHE VOLKSPARTEI DER SCHWEIZ
Sig. Christophe Darbellay
Präsident CVP Schweiz
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Sig. Béatrice Wertli
Generalsekretärin CVP Schweiz
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