Henry Dunant, das IRK und die Gründung des Deutschen Roten

2015
Henry Dunant, das IRK und die Gründung
des Deutschen Roten Kreuzes- Inwieweit
spielt die Gründung des IRK eine wichtige
historische Rolle für die heutige
Gesellschaft?
Julian Degler J1
GFS Geschichte
21.05.2015
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Henry Dunant und die Gründeridee
S.3
S.3-5
3. Luise von Badens Rolle als "Vergessene Mutter des Roten
Kreuzes" und die Entstehung des DRK
S.5-6
4. Die Rolle des IRK im 20. Jahrhundert
5. Der Stellenwert des IRK/DRK im 21. Jahrhundert
6. Persönliches Fazit und Beantwortung der Leitfrage
7. Quellen- und Literaturverzeichnis
S.7
S.8-9
S.9
S.10-12
2
1. Einleitung
„Das Werk ist gegründet. Ich war nur ein Werkzeug in der Hand Gottes. Nun ist es an
anderen, [...] es weiter zu halten!“.1 Dieses Zitat stammt von dem
Friedensnobelpreisträger Jean-Henry Dunant, der als Begründer der Rotkreuz- und
Rothalbmondbewegung gilt. 2 Heute besteht das Internationale Rote Kreuz (IRK) aus
drei Komponenten: dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK), welches
Dunant einst mit 4 anderen Mitstreitern gründete, der Internationale Föderation der
Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRK) sowie den nationalen
Gesellschaften.3 Das IRK ist heute mit 100 Millionen Mitgliedern die größte
humanitäre Hilfsorganisation weltweit, die jedes Jahr etwa 150 Millionen bedürftige
Menschen erreicht.4 Ihr Symbol, das Rote Kreuz auf weißem Grund, ist heute
bekannt wie kein anderes. Es ist ein Zeichen für eine weltumspannende Bewegung,
die ungeachtet der Rasse, Religion, Nationalität, politischer Überzeugung oder
sozialer Stellung, Menschen in Not Hilfe leistet. 5 Nun stellt sich in Bezug auf Dunants
Zitat die Frage, inwieweit die Gründung des IRK und der daraus folgenden
nationalen Gesellschaften, wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), eine wichtige
historische Rolle für die heutige Gesellschaft spielt ?
2. Henry Dunant und die Gründeridee
Am 8. Mai 1828 wurde Jean-Henry Dunant als Sohn einer wohlhabenden
Kaufmannsfamilie in Genf geboren. Schon früh wurde er mit Leid und Elend
konfrontiert, da soziales Engagement für Arme und Kranke im Elternhaus einer
vermögenden Familie selbstverständlich war.6 Wegen schlechten Noten war Henry
Dunant gezwungen das Gymnasium im Jahr 1852 frühzeitig zu verlassen und
begann eine Lehre zum Bankkaufmann in Genf. Noch im selben Jahr gelang es
Dunant im Alter von 24 Jahren mit Freunden den "Christlichen Verein Junger
Männer" (CVJM) zu gründen, welcher von Gerechtigkeit, Frieden und Liebe gemäß
der Lehre von Jesus Christus, geprägt war. 7 Nach erfolgreichen Jahren als
Kaufmann begab sich Henry Dunant aufgrund von Problemen mit den Behörden im
Jahr 1859 zu einer Audienz nach Italien, um bei Napoleon dem Dritten
vorzusprechen.8 Am Abend des 24. Juni 1859 geriet Dunant mit seiner Kutsche
inmitten eines Schlachtfeldes. Er befand sich in Solferino, wo die entscheidende
1
vgl."6 Zitate von Henry Dunant", www.nur-zitate.com, Henry Dunant (19.04.2015)
DRK: "Zeitleiste", www.drk.de (19.04.2015)
3
Österreichisches Rotes Kreuz: "Internationales Rotes Kreuz", www.roteskreuz.at (29.04.2015)
4
IFRC: "Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften", www.redcross.ch
(19.04.2015)
5
vgl. Susanne Arabi: "Henry Dunant- Seine Idee verpflichtet", Das Rote Kreuz, Berlin 10/2008
6
Susanne Arabi: "Henry Dunant- Seine Idee verpflichtet", Henry Dunant- ein Leben für eine Idee, Berlin
10/2008
7
Kerstin Eva Dreher: "Jean-Henry Dunant- Gründer des Roten Kreuzes", www.planet-wissen.de, 29.11.2012
(23.04.2015)
8
Deutsches Historisches Museum, Berlin: Gründer des "Roten Kreuzes", www.lemo.de (23.04.2015)
2
3
Schlacht des Italienischen Unabhängigkeitskrieges zwischen den verbündeten
Truppen
Frankreich
und
Sardinen
gegen
Österreich
stattfand.9
Der zufällig anwesende Kaufmann Dunant war von dem Elend und der Not der
40.000 Toten und Verwundeten auf dem Schlachtfeld zutiefst erschüttert.10 Seine
Idee, spontane Hilfe zu leisten und die Bürger und Zivilisten der kleinen Stadt
Castiglione aufzurufen, um den Verletzen beider Seiten zu helfen und sie in der
lokalen Kirche zu versorgen, war der Grundstein und das prägende Ereignis für sein
späteres Handeln und die Gründung des IRK. Der Grundgedanke beziehungsweise
die Grundidee für das Rote Kreuz war geboren.11 In den folgenden Jahren hörte man
nur wenig von Jean-Henry Dunant. In dieser Zeit hielt er die für ihn prägenden
Erfahrungen fest und verarbeitete seine seelischen Erschütterungen in dem Buch:
"Eine Erinnerung an Solferino", in welchem er von all dem Elend und dem Leid des
Krieges berichtete, sowie seine ersten Grundideen zur Versorgung von verwundeten
Soldaten durch neutrale und zivile Helfer bekannt gab. Ein weiterer Gedanke seiner
Gründeridee war, eine Hilfsgesellschaft zu schaffen, die dauerhaft und freiwillig,
geprägt von Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit, den Menschen in Not
Hilfe leistet. Diese Hilfsgesellschaft sollte nach Dunants Auffassung in jedem Land
vorhanden sein, von dessen Regierung als neutral und unabhängig anerkannt
werden und im Kriegsfall allen Verletzten unterschiedslos Schutz und Versorgung
bieten.12 Nach der Veröffentlichung des Buchs unter dem Titel: "Un Souvenir de
Solferino" im Jahr 1862, stieß seine Gründeridee auf überwältigende,
uneingeschränkte Zustimmung. Im darauffolgenden Jahr stellte Dunant seine Ideen
der "Gemeinnützigen Gesellschaft von Genf" vor. Aus dieser Gesellschaft heraus
entstand schließlich am 9. Februar 1863 das "Komitee der Fünf", das aus General
Guillaume Dufour als Präsident, Gustave Moynier, den beiden Ärzten Louis Appia
und Théodore Maunoir und Henry Dunant als Schriftführer bestand. Am 17. Februar
1863 kam es zu einem ersten Treffen des Komitees und zu der Geburtsstunde des
heutigen "Internationalen Komitees vom Roten Kreuz". Im März 1864 wurde dann
zum ersten Mal die Rotkreuzarmbinde im deutsch-dänischen Krieg getragen. Das
Rote Kreuz war durch die Idee von Henry Dunant geboren. Vom 8.bis zum 28.
August 1864 fand die historisch gewordene Genfer Konferenz statt, bei der 12 von
den 16 vertretenen Staaten die erste Genfer Konvention: "Konvention zu
Verbesserung des Loses der verwundeten Soldaten im Felde", unterzeichneten.13
Der Grundbaustein für das heutige humanitäre Völkerrecht war damit gelegt. In den
darauffolgenden Jahren wurde Dunants Idee populär, doch er erlitt einen
wirtschaftlichen Zusammenbruch, verlor sein ganzes Vermögen und wurde für das
IKRK untragbar. Mit 60 Jahren kam Dunant im Kurort Heiden zur Ruhe.14 Am 10.
Dezember 1901 erhielt der schon lange vergessene Jean-Henry Dunant den
erstmals verliehenen Friedensnobelpreis für sein Lebenswerk im Zeichen der
9
Clemens Haustein: "Henry Dunant, Entscheidung in Solferino", www.drk.de, 03.04.2009 (23.04.2015)
DRK: "Zeitleiste", www.drk.de (23.04.2015)
11
Clemens Haustein: "Henry Dunant, Entscheidung in Solferino", www.drk.de, 03.04.2009 (23.04.2015)
12
DRK:"Zeitleiste", www.drk.de (23.04.2015)
13
Clemens Haustein: "Henry Dunant, Die Gründung des Roten Kreuzes", www.drk.de, 03.04.2009 (23.04.2015)
14
Clemens Haustein: "Henry Dunant, Die letzten Jahre", www.drk.de, 03.04.2009 (23.04.2015)
10
4
Menschlichkeit. Wenige Jahre später starb der Begründer der Rotkreuzbewegung am
30. Oktober 1910 in Heiden15. Fraglos ist Henry Dunant der Urvater des Roten
Kreuzes, dessen Idee, welche von Menschlichkeit und Neutralität geprägt war, der
wichtigste Grundstein für die weitere Entwicklung der Rotkreuzbewegung und des
heutigen humanitären Völkerrechts war.
3. Luise von Badens Rolle als "vergessene Mutter des Roten
Kreuzes" und die Entstehung des DRK
Zur selben Zeit hatte die Prinzessin Luise von Preußen, Großherzogin von Baden
eine ähnliche Idee, wie Henry Dunant. Sie rief im Jahre 1859, im Alter von 20 Jahren
den Badischen Frauenverein ins Leben, der als Vorläufer der heutigen RotkreuzSchwesternschaft gilt und intensiv zur Entstehung des Deutschen Roten Kreuzes
beitrug.16 Luise von Baden wurde am 3. Dezember 1838 als preußische Prinzessin
aus dem Hause Hohenzollern geboren17 und wurde genau wie Dunant schon früh
durch ihre Mutter Augusta von Preußen an die Wohltätigkeit, die Kranken- und
Armenpflege sowie an die Hilfe bedürftiger Menschen herangeführt.18 Selbst Dunant
bezeichnete Königin Augusta als positiven Einfluss auf Luises späteres Handeln und
beschrieb Augusta als "(...)erste internationale Samariterin Deutschlands".19 Zu
ihrem Vater Wilhelm dem Ersten hatte sie keine gute Beziehung, da die Beiden
unterschiedlichen Welten angehörten.20 Nach einer prägenden Jugend, in der sie
große soziale und karitative Hilfe leistete und nach der Heirat mit Großherzog
Friedrich dem Ersten gelang es Luise von Baden mit 18 Freiburgerinnen und
Karlsruherinnen am 6. Juni 1859 den oben genannten Badischen Frauenverein zu
gründen. Die Idee, Verwundeten und erkrankten Militärpersonen zu helfen, war wie
bei Dunant durch den grausamen Italienischen Unabhängigkeitskrieg in Solferino
entstanden. 21 Ihr großes Lebenswerk war die Funktion als treibende Kraft bei der
Entstehung des Deutschen Roten Kreuzes. Durch ihren Anstoß gründeten sich vor
allem während des deutsch-österreichischen Krieges immer mehr Frauen- und
Sanitätsvereine auf deutschem Boden. Schließlich übernahmen Luise von Baden
und ihre Mutter Königin Augusta von Preußen am 11. November 1866 das
Protektorat über die "Vaterländischen Frauenvereine". Kurz vor ihrem Tod konnte
Luise von Baden am 25. Januar 1921 den Zusammenschluss aller deutschen
Landesvereine und Landesfrauenvereine zum Deutschen Roten Kreuz e.V., mit
seinem Sitz in Berlin miterleben.22 Doch nicht nur bei der Gründung des Badischen
15
DRK: "Zeitleiste", www.drk.de (23.04.2015)
Kurt Bickel: "Luise von Baden- Die vergessene Mutter des Roten Kreuzes", www.drk-karlsruhe.de,
(25.04.2015)
17
vgl. Kurt Bickel: " Luise von Baden- Die vergessene Mutter des Roten Kreuzes", S. 10
18
Ebd., S. 13
19
Ebd., S.14
20
Ebd., .10
21
Ebd., S.23
22
DRK: "Zeitleiste", www.drk.de (09.05.2015)
16
5
Frauenvereins und des dadurch entstandenen Deutschen Roten Kreuzes spielte
Luise eine so entscheidende Rolle. Auch bei der Gründung des IRK, welches Dunant
ins Leben gerufen hatte, übernahm sie eine wichtige Einfluss- und Vermittlerfunktion.
Bei der zweiten Konferenz des Komitees vom Internationalen Roten Kreuz berichtete
Dunant von einer Zustimmung der regierenden Familien für eine Denkschrift zur
Gründung nationaler Hilfsgesellschaften für Verwundete in Kriegszeiten, die sie am
Wohltätigkeitskongress in Berlin vorlegen wollten.23 Wenige Tage vor seiner Reise
nach Berlin wurde Dunant von Königin Augusta und deren Tochter Luise zu einem
Gespräch in Baden-Baden empfangen. In diesem Gespräch wurden vermutlich über
die gemeinsamen Interessen zwischen Dunant und Luise gesprochen. Außerdem
suchte er Beistand für eine Zustimmung für die Denkschrift und wollte eine Audienz
beim Preußischen König Wilhelm dem Ersten. Kurze Zeit später wurde Dunant in
Berlin vom Kriegsminister de Roon und dem Preußischen König empfangen. Die
Folge seiner Audienz, die ihm nur durch den Einfluss von Luise auf ihren Vater
Wilhelm ermöglicht wurde, war, dass beim Berliner Kongress das Komitee des
Internationalen Roten Kreuzes vollen Zuspruch der regierenden Fürsten des Landes
für seine Denkschrift erhielt.24 Bei der Audienz mit de Roon bat Dunant außerdem
um die Anerkennung der neutralen Hilfsbewegung, die bei dem Kriegsminister auf
vollste Befürwortung stieß.25 Dunant hatte es schlussendlich geschafft, den
Gedanken der Neutralität für Ambulanzen, Spitäler, freiwillige Helfer und Zivilisten mit
der Hilfe von Luise von Baden, als Vermittlerin, durchzusetzen26. Henry Dunant hätte
den Rotkreuz- und Neutralitätsgedanke ohne ihre Hilfe nie durchsetzen können. Sie
ermöglichte ihm durch ihren Einfluss auf ihren Vater gemeinsam mit ihrer Mutter,
seine Idee vorzustellen. Ohne Luise von Baden wäre es wahrscheinlich nicht einmal
zu der Audienz Dunants bei Wilhelm dem Ersten und Kriegsminister de Roon
gekommen. Deshalb sollte Luise von Baden für ihre Leistungen und Erfolge, die sie
im Auftrag der Menschlichkeit und Humanität ausübte nicht in Vergessenheit geraten.
23
vgl. Kurt Bickel: " Luise von Baden- Die vergessene Mutter des Roten Kreuzes", a.a.O. S.27
Ebd., S.28
25
Ebd., S.33
26
Ebd., S.34
24
6
4. Die Rolle des IRK im 20. Jahrhundert
Nachdem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gegründet war, gewann es
Tag für Tag immer mehr an Stellenwert und hatte eine tragende Rolle im 20.
Jahrhundert. Mit der neu entstandenen ersten Genfer Konvention wurde ein
Meilenstein in der Entwicklung des humanitären Völkerrechts gelegt.27 Im ersten
Weltkrieg war das Rote Kreuz vor allem in den Lazaretten und Spitälern involviert,
um dort den verwundeten Soldaten und Zivilisten die nötige Hilfe zu leisten.28 Im
Vergleich zu den vergangenen Kriegen konnten deutlich mehr Menschenleben
gerettet werden, da jetzt eine Hilfsgesellschaft vorhanden war, die unabhängig von
Rasse, Parteizugehörigkeit etc. die verwundeten Soldaten und Zivilisten versorgte.
Nach dem brutalen Krieg entstanden Stück für Stück weitere Genfer Konventionen,
die als Grundbaustein für das entstandene humanitäre Völkerrecht galten. Im Jahr
1929 entstand die zweite Genfer Konvention zur Verbesserung des Loses der
Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der Streitkräfte zur See. Im selben Jahr
wurde auch die dritte Genfer Konvention über die Behandlung der Kriegsgefangenen
ins Leben gerufen.29 Schlussendlich wurden am 12. August 1949 die überarbeiteten
und erweiterten Genfer Abkommen in ihrer heute gültigen Form verabschiedet. Mitte
des 20. Jahrhunderts änderte sich aber der Charakter der bewaffneten
Auseinandersetzungen. Zunehmend traten nicht internationale Konflikte mit
innerpolitischen Konflikten auf dem Gebiet eines Landes/Staates hinzu. In Bezug auf
den Schutz der Zivilbevölkerung trafen die definierten Anwendungsbereiche der
Genfer Abkommen verstärkt nicht mehr zu. Deshalb wurden durch das Internationale
Komitee vom Roten Kreuz die Zusatzprotokolle zu den Genfer Abkommen ebenfalls
am 12. August 1949 eingeführt. Sie beinhalten den Schutz der Opfer bei
internationalen sowie nicht internationalen bewaffneten Konflikte. Dabei wurden
sowohl bestimmte Schutzbedingungen für einzelne Personengruppen, wie z.B.
Frauen und Kinder eingeführt, als auch Begrenzungen der Mittel und Methoden der
Kriegsführung durch das Rote Kreuz festgelegt.30 Somit zeigt sich, dass das Rote
Kreuz im 20. Jahrhundert für die Verbreitung der Regeln des humanitären
Völkerrechts und dessen Überwachung zur Einhaltung zuständig war.31 Dem Roten
Kreuz gelang es schlussendlich mit den von ihnen entwickelten vier Genfer
Abkommen von 1949, einschließlich der Zusatzprotokolle, das Kernstück des
humanitären Völkerrechts zu schaffen. Außerdem konnte das Internationale Rote
Kreuz durch das dritte Zusatzprotokoll über die Annahme eines Schutzzeichens, dem
Rote Kreuz auf weißem Grund, als Symbol von Neutralität und zum Schutz der
helfenden Personen in bewaffneten Konflikten einführen.32 Abschließend wurden
gegen Ende des 20. Jahrhunderts bei der 20. Internationalen Rot-Kreuz Konferenz in
Wien die sieben Grundsätze des Roten Kreuzes: Menschlichkeit, Unparteilichkeit,
27
Susanne Arabi: "Henry Dunant- Seine Idee verpflichtet, Zum Schutz für neutrale Hilfe", Berlin 10/2008
DRK: "150 Jahre Rotes Kreuz in Deutschland, Der Erste Weltkrieg", 10/2013 (10.05,2015)
29
vgl. Martina Klein: "Genfer Konventionen", www.bpb.de (10.05.2015)
30
Marion Messerschmidt: "Das Rote Kreuz, die Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle", 2007
31
DRK: "Humanitäres Völkerrecht" , www.drk.de (10.05.2015)
32
Marion Messerschmidt: "Das Rote Kreuz, die Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle", 2007
28
7
Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität, proklamiert und
aufgeschrieben.33
5. Der Stellenwert des IRK/DRK im 21. Jahrhundert
Bis heute gelten die sieben Grundsätze des Roten Kreuzes und die vier Genfer
Abkommen mit ihren drei Zusatzprotokollen. Dem Internationalen Roten Kreuz ist im
21. Jahrhundert als humanitäre Weltorganisation, die für die Einhaltung, Belehrung
und Fortentwicklung des Völkerrechts eintritt, ein hoher Stellenwert in der Politik,
aber vor allem in der Gesellschaft zuzuschreiben. Die Aufgabe des IRK ist es heute
in den Ländern und Krisengebieten, welche von Krieg und Katastrophen belastet
sind, die Regeln des humanitären Völkerrechts zu verbreiten und von den Parteien
durch Überwachung des Kriegs die Einhaltung dessen einzufordern.34 Dieses Recht
dient dem Schutz von Personen, die nicht oder nicht mehr an Feindseligkeiten
teilnehmen, wie beispielsweise Zivilisten, verwundeten oder gefangenen Soldaten.35
Genau wie das IRK, leistet auch das DRK seinen Beitrag gemäß des Auftrags vom
IRK und verbreitet die Kenntnisse des humanitären Völkerrechts.36 Das Rote Kreuz
auf weißem Grund, das als international anerkanntes Schutzzeichen bei Konflikten
gilt, wird heute von etwa 180 nationalen Gesellschaften getragen und von fast jeder
Partei, abgesehen von wenigen Splittergruppen, in Kriegs- und Krisengebieten
geachtet, respektiert und als neutral anerkannt. Hier wird deutlich, welch wichtige und
geachtete Stellung dieses Schutzzeichen, aber auch die Organisation für die
Gesellschaft und Politik aller Länder und deren kriegsführenden Gruppen ist und
welchen Stellenwert dem IRK, aber vor allem den nationalen Gesellschaften im
heutigen Zeitalter zuzuschreiben ist. Für viele nationale Rotkreuzgesellschaften, wie
beispielsweise dem Deutschen Roten Kreuz, wurde aufgrund ihrer besonderen
Stellung im Land als Hilfsgesellschaft, als Zeichen der Anerkennung des Staats ein
eigenes Gesetz eingeführt. Speziell in Deutschland wird dadurch die wichtige und
neutrale Stellung des DRKs gefestigt. Dieses Gesetz soll vor allem das DRK und
andere nationale Gesellschaften in der Ausführung ihrer Arbeit unterstützen und
stärken.37 Der große Erfolg und die beachtliche Stellung in der Gesellschaft und
Politik, lässt sich am Bespiel vom Verbot der Streumunition in Kriegs- und
Krisengebieten mit dem Streumunitionsübereinkommen von 2008 veranschaulichen.
Dem IRK gelang es durch ein Verbot von Streuminen, welche enorme Schäden
anrichten eine Verminderung großer Kollateralschäden, gemäß dem humanitären
Völkerrecht und den Genfer Konventionen zu erzielen.38 Bezüglich des Ehrenamts
zeigt sich eine weitere Wichtigkeit des IRKs für die Gesellschaft und den
dazugehörigen Menschen. Alleine in Deutschland engagieren sich mehr als 40.000
33
vgl. DRK: "Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmonds", www.drk.de (19.05.2015)
DRK: "Verbreitung der Kenntnisse des Humanitären Völkerrechts", www.drk.de (19.05.2015)
35
vgl. DRK: "Humanitäres Völkerrecht", www.drk.de (19.05.2015)
36
DRK: "Verbreitung der Kenntnisse des Humanitären Völkerrechts", www.drk.de (19.05.2015)
37
DRK: "Gesetz über das Deutsche Rote Kreuz", www.drk.de (19.05.2015)
38
vgl. DRK: "Fortentwicklung des Humanitären Völkerrechts", www.drk.de (19.05.2015)
34
8
Menschen neben ihrem Beruf, dem Studium oder der Schule in der nationalen
Gesellschaft des IRK, dem Deutschen Roten Kreuz. Es sind die unterschiedlichsten
Menschen, die unterschiedlichsten Religionen und Nationalitäten angehören. Doch
eines haben sie Gemeinsam und führt sie zu einer Gemeinschaft zusammen: Die
Hilfe und Versorgung von kranken und bedürftigen Menschen in Notsituationen, sei
es in weit entfernten Krisengebieten oder direkt im eigenen Land..39 Alle diese
Beispiele zeigen, wie wichtig das Rote Kreuz, das im Zeichen der Menschlichkeit,
Unparteilichkeit und Freiwilligkeit agiert, ist und welch hohen, unbeschreiblichen
Stellenwert man dem Internationalen Roten Kreuz im 21. Jahrhundert zuweisen
kann.
6. Fazit und Beantwortung der Leitfrage
Um abschließend zu der am Anfang gestellten Leitfrage zurückzukommen, lässt sich
sagen, dass es Dunant gelang mit der Gründung des Roten Kreuzes eine
Organisation zu schaffen, beziehungsweise zu gründen, die unserer Gesellschaft
zeigt, was Menschlichkeit und Nächstenliebe bedeuten kann. Durch das IRK wurde
es möglich, Leid und Not zu mindern sowie vielen Menschen an die Hilfe von
Notleidenden heranzuführen. Dieses geschichtliche Ereignis hat die Menschen zu
einer weltumspannenden Bewegung angestoßen, die es ohne die heutigen Vorbilder
Henry Dunant und Luise von Baden so vermutlich niemals gegeben hätte. Die
Gründung des Roten Kreuzes war fraglos ein wichtiges und historisch prägendes
Ereignis für unsere heutige Gesellschaft, was an der Bereitschaft der vielen
ehrenamtlichen, freiwilligen Helfer und 100 Millionen Mitgliedern, die weltweit jährlich
150 Millionen Menschen in den unzähligen Kriegs- und Krisengebieten erreichen,
eindeutig zu erkennen ist. Auch die Umsetzung der Genfer Konventionen und die
ständige Fortentwicklung im Sinne des Bevölkerungsschutzes zeugt von einer durch
Menschlichkeit geprägten Gesellschaft, die ohne Dunants Idee und der Gründung
des IRK so nie entstanden wäre. Bezieht man sich nun auf Dunants Zitat lässt sich in
Bezug auf das historische Ereignis feststellen, dass das IRK eine notwendige und
unabdingbare humanitäre Hilfsorganisation ist, die durch die heutige Gesellschaft in
Form von Ehrenamt, freiwilliger Hilfe und Nächstenliebe in unseren Händen liegt und
nur durch uns erhalten werden kann. Schlussendlich sind wir es, die nach Dunants
Grundidee im 21. Jahrhundert durch soziales Engagement und aus Liebe zum
Menschen seine Idee aufrechterhalten können und müssen.
39
DRK: "Ehrenamt", www.drk.de (19.05.2015)
9
7. Quellen- und Literaturverzeichnis
Internetquellen
29. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17544/genfer-konventionen
10.05.2015, 11.01 Uhr
"Genfer Konventionen" von Martina Klein
8. https://www.dhm.de/lemo/biografie/henri-dunant
23.04.2015, 14.45 Uhr
"Gründer des Roten Kreuzes" vom Deutschen Historischen Museum
28.
http://www.drk.de/fileadmin/Presse/Downloads/Text/150_Jahre_Rotes_Kreuz/150_Jahre_Ro
tes_Kreuz_in_Deutschland.doc.pdf
10.05.2015, 15.17 Uhr
"150 Jahre Rotes Kreuz in Deutschland" vom DRK 10/2013
13.
http://www.drk.de/fileadmin/Ueber_uns/Historische_Kommunikation/Dokumente/LiebnerPMicrosoft%20Word%20-%20Henry_Dunant.doc-113.PDF
23.04.2015, 15.20 Uhr
"Henry Dunant, Die Gründung des Rotem Kreuzes" von Clemens Haustein, 03.04.2009
9., 11.
http://www.drk.de/fileadmin/Ueber_uns/Historische_Kommunikation/Dokumente/LiebnerPMicrosoft%20Word%20-%20Henry_Dunant.doc-113.PDF
23.04.2015, 15.10 Uhr
"Henry Dunant, Entscheidung in Solferino" von Clemens Haustein, 03.04.2009
14.
http://www.drk.de/fileadmin/Ueber_uns/Historische_Kommunikation/Dokumente/LiebnerPMicrosoft%20Word%20-%20Henry_Dunant.doc-113.PDF
23.04.2015, 15.35 Uhr
"Henry Dunant, Die letzten Jahre" von Clemens Haustein, 03.04.2009
10
16. http://www.drk-karlsruhe.de/aktuelles/buch-tipp-luise-von-baden-die-vergessene-mutterdes-roten-kreuzes/das-buch.html
25.04.2015, 14.00 Uhr
Leseprobe "Luise von Baden- Die vergessene Mutter des Roten Kreuzes" von Kurt Bickel
37.http://www.drk.de/ueber-uns/auftrag/drk-gesetz.html
19.05.201516.30 Uhr
"DRK-Gesetz" vom Deutschen Roten Kreuz
33.http://www.drk.de/ueber-uns/auftrag/grundsaetze.html
19.05.2015, 14.40 Uhr
"Die Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes" vom Deutschen Roten Kreuz
39.http://www.drk.de/ueber-uns/ehrenamt.html
19.05.17.00 Uhr
"Ehrenamt" vom Deutschen Roten Kreuz
2., 10., 12., 15., 22. http://www.drk.de/ueber-uns/geschichte/zeitleiste.html
09.05.2015, 14.56 Uhr
"Zeitleiste" vom Deutschen Roten Kreuz
31., 35. http://www.drk.de/ueber-uns/auftrag/humanitaeres-voelkerrecht.html
10.05.2015, 12.15 Uhr
"Humanitäres Völkerrecht" vom DRK
34., 36., 38. http://www.drk.de/ueber-uns/auftrag/humanitaeres-voelkerrecht.html
19.05.2015 15.30 Uhr
"Verbreitung der Kenntnisse des Humanitären Völkerrechts" vom Deutschen Roten Kreuz
1. http://www.nur-zitate.com/autor/Henri_Dunant
19.04.2015 13.00 Uhr
"6 Zitate von Henry Dunant"
11
7..http://www.planetwissen.de/politik_geschichte/organisationen/rotes_kreuz/jean_henry_dunant
23.04.2015 14.35 Uhr
"Jean Henry Dunant-Gründer des Roten Kreuzes" von Kerstin Eva Dreher
4. https://www.redcross.ch/de/internationale-rotkreuz-und-rothalbmondbewegung/internationale-foederation-der-rotkreuz-und
19.04.2015 13.15 Uhr
"Die Internationale Föderation des Roten Kreuzes" vom Schweizerischen Roten Kreuz
3. http://www.roteskreuz.at/organisieren/organisation/struktur-organisation/internationalesrotes-kreuz/ 29.04.2015 21.06 Uhr
" Das Rote Kreuz. Eine Weltweite Bewegung" vom Österreichischen Roten Kreuz
Literaturquellen
17., 18., 19., 20., 21., 23., 24., 25, 26. Kurt Bickel, "Luise von Baden- Die vergessene Mutter
des Roten Kreuzes" 2. Auflage Karlsruhe 06/2012, Herausgeber DRK- Kreisverband
Karlsruhe
30., 32. Marion Messerschmidt, Flyer des Deutschen Roten Kreuzes: "Das Rote Kreuz, die
Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle"1. Auflage, 2007,Herausgeber DRK
5., 6., 27. Susanne Arabi, Flyer des Deutschen Roten Kreuzes: "Henry Dunant-Seine Idee
verpflichtet" 1.Auflage Berlin, 10/2008, Herausgeber DRK
12