Versteckte Schätze, einmalige Ausblicke – der Dresdner Süden

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Haben Sie den Park durchquert, gelangen Sie über die
Stadtgutstraße nach links wieder auf die Räcknitzhöhe.
Die vor Ihnen liegende und sanft ansteigende Wiesen-
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Die Tour ist nicht durchgehend barrierefrei. Otto-Pilz-Straße
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(Straßenbahnlinie 11, Buslinie Zschertnitzer
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Beginnen Sie Ihren Streifzug an der Haltestelle „Räcknitzhöhe“ der Linien 11 und 85 und folgen Sie dort der gleichnamigen Straße. Nachdem Sie die Heinrich-Greif-Straße
überquert haben, erstreckt sich direkt zu Ihrer Rechten
ein Gelände der Dresdner Stadtwerke, kurz DREWAG.
Man kann nur erahnen, dass sich hier unterirdisch der
größte Wasserspeicher Dresdens befindet.
1898 und 1905 wurden zwei riesige Betonkammern
angelegt, welche fortan die linke Seite der Elbe mit Trinkwasser versorgten. An ihren Einstieg erinnern heute zwei
kleine Türme im direkt anschließenden Volkspark. Gern
können Sie einen Umweg in die kleine grüne Oase wagen.
Biegen Sie dazu hinter der Heinrich-Greif-Straße nach
Norden ab. Der Volkspark Zschertnitz wurde ursprünglich
zum Schutz der wasserwirtschaftlichen Anlage angelegt.
Im Zuge der Reichsgartenschau wurde der Volkspark
1936 umgestaltet und erweitert. Aufgrund der Pflanzenvielfalt steht der Park bis heute unter Naturschutz.
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Der Dresdner Süden: Das beliebte Ausflugsgebiet von
einst ist seit den achtziger Jahren durch die exzessive
Bebauung als Kulturlandschaft in Vergessenheit
geraten. Doch es lohnt sich! Verborgene Täler, alte
Dorfkerne, weitläufige Grünflächen und Täler mit
einmaligen Ausblicken rücken die Stadtteile rund um
Zschertnitz, Altmockritz und Leubnitz in ein anderes
Licht. Ein romantischer Abendspaziergang kann
wahre Sehnsüchte hervorrufen.
Der Süden hält so manche Überraschung für Sie
bereit. Überzeugen Sie sich selbst!
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Versteckte Schätze,
einmalige Ausblicke –
der Dresdner Süden
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Zwischen den Neubaublöcken der Ludwig-Renn-Allee
geht es weiter zur Südhöhe und zur Endhaltestelle der
Linie 11. Laufen Sie die Münzmeisterstraße weiter in
Richtung Süden hinunter, auf dem Wanderweg nach
Kaitz-Boderitz (gelber Strich). Folgen Sie ihm ein Stück
die Zieglerstraße entlang, bis zur Römchenstraße. Sie
wundern sich über die Namensgebung der folgenden
Straßen? Alle sind nach alten Dresdner Ratsgeschlechtern aus dem Mittelalter benannt. Einige von ihnen verfügten hier über Landbesitz. Bevor Sie den Wanderweg
an der Römchenstraße verlassen, können Sie über das
Kaitzbachtal hinwegschauen. Durch ein schmales Gässchen erreichen Sie über die Eigenheimstraße und den
Eigenheimberg wieder die Münzmeisterstraße. Die liebevoll gestalteten Vorgärten mit ihren Steinmäuerchen sind
besonders im Frühling sehenswert. Das untere Ende der
Straße stößt direkt auf den Dorfkern Altmockritz, einem
ursprünglich slawischen Rundling. 1350 wurde das Dorf
zum ersten Mal erwähnt und gehörte eine Zeit lang der
Dresdner Kreuzkirche. Auf dem Dorfplatz erinnert ein
Gedenkstein (3) an die baschkirischen Soldaten, die 1813
gegen Napoleon kämpften. Er wurde von den in Dresden
lebenden Baschkiren gestiftet. Gern können Sie in die
Altmockritzer Bauernstube (4) einkehren. Schlusssteine
von 1783 und 1861 weisen auf frühere Umbauten hin.
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der Tour: ca. 10 km
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Links vom Weg breitet sich ein Wiesenhang hinauf zur Höhe, Schafe weiden
unter hohen Bäumen. Rechts erstreckt
sich ein Sumpfbiotop. Das Tal ist als
Flächennaturdenkmal gekennzeichnet.
Beim Überschreiten der Brücke fällt der
Blick auf die Jagdsäule (7) mit den KurJagdsäule (7)
schwertern und der Jahreszahl 1751. Sie
diente der Kennzeichnung der Bachüberquerung bei Hofjagden und begrenzte das höfische Jagdgebiet. Dahinter beginnt das Freibad Mockritz (8). Der
1621 angestaute frühere Münzteich verdankt seinen Namen der Herstellung der Dresdner Münze und der damit
verbundenen Dresdner Münzstätte, welche 1556 unter
Kurfürst August errichtet wurde. Bei Stadtbränden zog im
17. Jahrhundert der Münzteichknecht das Wehr und der
angestaute Kaitzbach überspülte den Dresdner Altmarkt.
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StreifzugesZellescher
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Haben Sie schon den schönen Torbogen (5) (Altmockritz 12) entdeckt? Ein Blick, der sich lohnt. Am Kaitzbach
entlang geht es in östlicher Richtung vorbei an einem
weiteren prächtigen Bauerngehöft aus dem Dorf hinaus.
Grasende Ziegen untermalen den idyllisch ländlichen
Charme. Bereits im Mittelalter wurde dem Bach eine besondere Bedeutung zugesprochen. So speiste er den
Wassergraben der Dresdner Stadt- und Befestigungsmauer. Während der Schlacht um Dresden galten die weitläufigen Wiesen und Hänge des Kaitzgrunds im Jahr 1813
als wertvolle strategische Lager und waren daher stark umkämpft. Der schmale Fußweg wird von uralten Weiden gesäumt, die an Erlkönigs Töchter erinnern. Direkt am Bach
treffen Sie auf eine steinerne Echse (6), die zum Wasserkunstweg Mnemosyne gehört. Die gleichnamige Göttin
der Erinnerung ist gleichzeitig die Mutter der neun Musen.
1994 wurde der Weg zur Erinnerung an den Kaitzbach,
welcher mit der industriellen Entwicklung mehr und mehr
aus dem Stadtbild verdrängt wurde, von der Dresdner
Sezession 89 gestaltet. Mittlerweile erstreckt er sich über
die ganze Länge des Kaitzbachs, von der ummauerten
Quelle in Kleinnaundorf bis in die Innere Altstadt hinein.
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Altmockritzer Bauernstube (4)
fläche zeugt von historischem Reiz. Der einstige Kriegsschauplatz war 1813 Austragungsort der Schlacht um
Dresden, bei der Zschertnitz unter dem Kampf von
Frankreich, Preußen und Russland nahezu völlig zerstört
wurde. Jean-Victor Moreau, ein abtrünniger französischer
General, der an der Seite des russischen Zaren gegen
Napoleon kämpfte, wurde bei dieser Schlacht schwer
verletzt und starb wenige Tage später an den Folgen.
Der Moreauweg führt heute den Hang hinauf zu seinem
Denkmal (1). Von hier aus ist bereits die 1906 als Feuersäule eingeweihte Bismarcksäule (2) zu sehen. Oben
angekommen, haben Sie einen tollen Panoramablick über
die Stadt bis zu den Hängen
der Lößnitz. Von 2003 bis
2008 wurde das Bauwerk vom
Verein Bismarckturm Dresden
e. V. saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die
Aussichtsplattform mit dem
großartigen Rundblick über die
Landeshauptstadt ist jeweils
Donnerstag bis Sonntag ganzBismarck-Säule (2)
jährig von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
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Spitzwegstraße
Der Weg biegt nach links
ab und führt an der Ruine
der einst beliebten Gaststätte „Grundschlösschen“ (9) vorbei. Das
Wirtshaus entstand 1875
auf den Fundamenten der
Freibad Mockritz (8)
alten Mockritzer Mühle.
Dahinter erkennt man den
Gondelteich von einst. Gehen Sie weiter nach rechts vorbei an der Kleingartensparte „Kaitzbachstrand“ und den
bunten Gärten am Hang bis zur Gostritzer Straße. Hier
trifft der Kaitzbach auf den Nöthnitzbach (10). Folgen
Sie der Gostritzer Straße nach rechts bis zur Busmannstraße. Setzen Sie Ihren Weg durch diese weiter fort und
biegen Sie schließlich in die Wilhelm-Busch-Straße in
Richtung Süden ab. Am Ende der Straße befindet sich
ein Spielplatz, welcher zum Pausieren für Eltern und zu
Abenteuerspielen für Kinder einlädt.
Der anschließende Radweg der Spitzwegstraße führt
Sie weiter in Richtung Osten bis zur KONSUM-Kaufhalle.
Um diese herum geht es zweimal nach rechts um die
Ecke und schon sind Sie in Neuostra, der neuen Heimat
mehrerer Bauern aus der heutigen Friedrichstadt, dem
ehemaligen Dorf „Ostra“, das Kurfürst August 1568 auflöste, um das Ostragehege anzulegen und ein Vorwerk zu
gründen. Prächtige Höfe zeugen vom Fleiß und Reichtum
der hier Angesiedelten. Über den Klosterteichplatz erreichen Sie die Heiligenbornstraße, die mit ihren Straßengiebeln eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlt.
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Der städtische Spielpatz (11) ist direkt am Koitzschgraben
gelegen. 2002 wurde der er bei der Jahrhundertflut stark
beschädigt und beim Neuaufbau durch Dresdens längste
Röhrenrutsche ergänzt. Wenige Schritte weiter steht ein
Zierbrunnen (12). Die Straße endet hier und ein schöner
Wanderweg führt parallel zum Bach durch den Wiesengrund bis zum Heiligen Born (13). Der Heilige Born galt
im 16. Jahrhundert als eine der sehr seltenen sauberen
Wasserquellen. Über Rohrleitungen aus Kiefernholz wurde
17
das Wasser in die Dresdner Festung geleitet, und weiter über ein
ausgeklügeltes Kanalsystem auf
die Brunnen verteilt. Ein Hauptrohr
hatte einen Durchmesser von circa
8 bis 10 cm. In den folgenden 400
Jahren diente diese Konstruktion
der Wasserversorgung Dresdens.
Ein Wiesenpfad lockt bergauf. Nach einigen Treppenstufen ist die Leubnitzer Höhe (Koloniestraße) erreicht.
Vergessen Sie nicht ab und an mal einen Blick über Ihre
Schulter zu werfen und den herrlichen Blick über das
Tal und Quelle zu genießen. Die gemütlichen Häuschen
wurden Anfang des 20. Jahrhunderts mit Unterstützung
des Vereins der Tabaksgegner errichtet – bis 1958 durfte
hier nach Erzählungen nicht geraucht werden. Am Ende
der Koloniestraße biegen Sie links in die abwärtsführende Goppelner Straße. Folgen Sie der Straße und gehen
Sie bis zur Ecke Kauschaer Straße. Hier stand einst der
Leubnitzer Galgen. Auf der anderen Straßenseite finden
Sie einen restaurierten steinernen Wegweiser (14) aus
dem Jahr 1832, aufgestellt von der „Commune Leubnitz“.
Die Kauschaer Straße führt zur Wilhelm-Franke-Straße.
Einst eine alte Fernverbindung nach Böhmen, säumt sie
heute ein beliebtes Bauareal für Einfamilienhäuser. Vom
Ende der Straße „Am Pfaffenberg“ verläuft ein Fußweg
bis zur Heinrich-Heine-Straße. Hier gibt es bei klarem
Wetter einen einmaligen Blick (15) in die Ferne bis in die
Sächsische Schweiz mit dem Lilienstein und nach Böhmen. Mit einer Höhe von 415,2 Metern ist der Lilienstein
der einzig rechtselbische Tafelberg und gleichzeitig das
Symbol des Nationalparks Sächsische Schweiz.
Die Heinrich-Heine-Straße geht es hinunter bis auf die
Thomas-Mann-Straße, in die Sie nach links einbiegen.
Nach wenigen Schritten erreichen Sie einen schmalen
Fußweg, der steil bergab zum „Hohen Rand“ führt. Auf
dieser Straße lud bis vor wenigen Jahren das 1927 erbaute Höhencafé (Café Kästner) (16) zum Blick auf den
gegenüberliegenden Elbhang ein. Sie befinden sich nun
wieder auf der Wilhelm-Francke-Straße, die in Kurven
bergab führt. Laufen Sie ein weiteres Stück abwärts
bis zur Straße „An der Kirschwiese“. 1910 beim Bau der
„Süd-Ost-Kolonie“ entstanden, mündet diese heute in
einen schmalen Weg. Auch die Leubnitzer Kirche ist von
hier aus wieder zu sehen. Am Ende des Weges lockt auf
der gegenüberliegenden Straßenseite die Gaststätte
„Leubnitzer Höhe“ (17) mit ihren Wandgemälden.
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Etwas unterhalb des Gasthofes liegt die Kirche Leubnitz-Neuostra (18), eine der ältesten und schönsten
Kirchen der Stadt. Sie vereint Baustile des Barock bis
hin zur Romanik. Der Turm stammt aus dem Jahr 1170.
Im Mittelalter war dessen Innerstes nur über eine Leiter
zu erreichen. Bereits 1233 wird eine Kirche in Leubnitz
schriftlich erwähnt, doch sicher belegt ist sie erst in den
Urkunden von 1288. Markgräfin Elisabeth von Maltitz
schenkte ihren Besitz in Leubnitz dem Kloster Altzella bei
Nossen. Es entstand ein Klostergut, an welches heute
noch der Zellesche Weg erinnert. 1550 wurde das Dorf
durch Kurfürst Moritz wieder verstaatlicht. Besonders sehenswert
sind die Malereien der Kassettendecke, die alten Grabsteine mit
ihren bewegenden Inschriften im
Außenbereich und den Engelsfiguren aus dem 17. Jahrhundert. Auf
dem Friedhof ist auch der berühmte Bauernastronom Johann Georg
Kirche (18)
Palitzsch begraben.
Hinter der Kirche führt ein Weg den Berg hinunter durch
ein kleines Sandsteintor zur Engels- und Teufelsbrücke
(19) über den Koitzschgraben. Die Teufelsbrücke wurde
als kürzeste Brücke Dresdens im 15. Jahrhundert aus
einem einzigen Sandsteinblock erbaut. Wir folgen dem
Bach nach links auf dem idyllischen Heydenreichweg,
welcher nach einem Ortschronisten benannt ist. Nach
einigen Metern treffen Sie bei der Klosterschänke (20)
wieder auf die Dorfstraße von Altleubnitz. Der Heydenreichweg bringt Sie schließlich zurück nach Neuostra,
wo Sie sich Minuten später wieder auf der Spitzwegstraße mit ihren Geschäften, Einkehrmöglichkeiten und den
Bushaltestellen der Linien 75 und 87 befinden.
An dieser Stelle (Haltestelle Altleubnitz) beenden Sie Ihre
Wanderung durch den grünen Dresdner Süden mit seinen
weiten Wiesen, gemütlichen Dörfern und beeindruckenden Panoramablicken.
Wer noch nicht genug hat, kann dem Kaitzbach weiter
folgen, welcher ein ganzes Stück unterirdisch fließt. Wandern Sie weiter auf dem versteckten Pfad, der sich kurz
hinter der Clausen-Dahl-Straße von der Zschertnitzer
Straße abzweigt und über die Feuerbachstraße zum Hugo-Bürkner-Park führt. Hier befindet sich die Haltestelle
der Linie 66. Wenn Sie schließlich den Park durchschritten haben, erreichen Sie auch die Haltestellen der Linien
9, 13 und 75. Welchen Weg Sie auch nehmen, Bahn und
Bus bringen Sie bequem und sicher an Ihr Ziel.