WORT ZUR WOCHE Zeige Barmherzigkeit aus Dankbarkeit heraus

WORT ZUR WOCHE
13. März 2016, Christian Fellowship Church, Bangalore, Indien
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Zeige Barmherzigkeit aus Dankbarkeit heraus
(Show Mercy Out of Gratitude)
Zac Poonen
Wir dürfen das Wunder der Vergebung, das uns der Herr so reichlich gewährt hat,
niemals vergessen. UNSER GANZES LEBEN MUSS NUN ALS EIN AUSDRUCK DER
DANKBARKEIT GEGENÜBER DEM HERRN FÜR ALLES, WAS ER FÜR UNS AM
KREUZ VON GOLGATHA GETAN HAT, GELEBT WERDEN. Unter dem Gesetz
dienten die Menschen dem Herrn durch die Androhung von Gericht. Unter der
Gnade sollen wir dem Herrn durch die Kraft der Dankbarkeit dienen.
In Matthäus 18,23-35 erzählte Jesus seinen Jüngern ein Gleichnis von einem
gütigen König, der seinem Knecht eine große Schuld in Höhe von umgerechnet etwa
300 Millionen Rupien erließ. Die Schuld des Knechtes war so groß, dass er sie Zeit
seines Lebens oder in künftigen Generationen nie würde zurückzahlen können.
Daher hätte er für die Vergebung, die er empfangen hatte, extrem dankbar sein
sollen.
Aber er gab anderen nicht im selben Maß wieder, wie er selbst empfangen hatte. Er
ging vom Angesicht seines Herrn weg und ging umgehend zum Haus eines anderen
Mannes, der ihm 60.000 Rupien schuldete. Nun sind 60.000 Rupien sicherlich
keine kleine Geldsumme, die wir leicht übersehen könnten. Aber es war im
Vergleich zu den 300 Millionen Rupien, die ihm vergeben worden waren, nur ein
Tropfen im Ozean! Aber was hat dieser Mann getan? Er „packte den anderen Mann
und würgte ihn und verlangte sofortige Rückzahlung“. Als der andere Mann nicht
zurückzahlen konnte, ließ er ihn festnehmen und ins Gefängnis werfen. Dies wurde
dem König berichtet, der den unbarmherzigen Knecht umgehend zu sich rief, ihn
einen „bösen Schurken“ nannte und ihn den Folterknechten übergab, bis er den
ganzen Betrag zurückgezahlt hatte. Dann sagte Jesus: „So wird auch mein
himmlischer Vater an euch tun, wenn ihr einander nicht von Herzen vergebt, ein jeder
seinem Bruder“ (Mt 18,35).
Der König in diesem Gleichnis wollte, dass sein Knecht aus Dankbarkeit heraus
Barmherzigkeit erweist. Erst als der Knecht nicht aus Dankbarkeit für die
Barmherzigkeit, die er selber empfangen hatte, handelte, wandte der König die
Methode Nr. 2 an – die Folter. Gott tut dasselbe. Er wünscht sich vor allem, dass
wir anderen aus einer Einstellung der Dankbarkeit heraus für das, was er für uns
getan hat, vergeben. Wenn wir auf diesen Ruf der Gnade nicht reagieren, dann
stellt Gott uns unter das Gesetz, in der Hoffnung, dass wir zumindest auf die
Drohungen des Gesetzes hören. Dann versucht er uns zu lehren, anderen zu
vergeben, indem er uns den Folterknechten übergibt. Der Grund, warum so viele
Christen nie in der Lage zu sein scheinen, in die Sabbatruhe Gottes einzugehen
und warum sie in ihrem Verhalten unstet und unberechenbar, düster, mürrisch,
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deprimiert und reizbar sind, liegt darin, dass sie anderen nicht vergeben haben. Die
Folterknechte wirken in ihrem Geist.
Wenn die Pharisäer, die die beim Ehebruch ertappte Frau zu Jesus brachten,
angefangen hätten, diese arme Frau zu steinigen, wäre Jesus vor dieser Frau
gestanden und hätte die Steine selbst empfangen und gesagt: „Tötet mich zuerst“.
Genau das tat er für uns auf Golgatha. Er stand vor uns und empfing die „Steine“,
die wir hätten empfangen sollen. Der Geist Christi ist der Geist des Neuen Bundes,
und er ist das genaue Gegenteil vom Geist der Pharisäer. Nur jemand, der den Geist
Christi hat, kann in ein Leben des fortwährenden Glücks eintreten.
Eine wahre Geschichte mit dem Titel „Die Atombombe der Liebe“ wurde vor einigen
Jahren über einen Christen in Korea veröffentlicht, dessen Sohn von einem
kommunistischen Jugendlichen erschossen wurde. Dieser gottesfürchtige Vater
ging hin, suchte den Mörder seines Sohnes und vergab ihm nicht nur, sondern
adoptierte ihn als seinen eigenen Sohn und zog ihn groß. Ein solcher Mensch hat
den „neuen und lebendigen Weg“ gewiss viel besser verstanden als viele, die bloß
die Doktrin und die Schriftstellen kennen! Jesus lehrte den Weg nicht als eine
Doktrin. Er beschritt diesen Weg während seines ganzen Lebens. Er liebte die, die
ihn hassten in einem solchen Ausmaß, dass er sein Lebensblut gab, um sie zu
retten. Das ist der neue und lebendige Weg.
Wir sind nun aufgerufen, in Jesu Fußstapfen zu treten – sodass wir niemandem
einen Fluch auferlegen, indem wir ihm Böses wünschen, sondern indem wir die, die
uns fluchen, segnen. Die Welt ist voller Menschen, die anderen Böses wünschen
und die herumgehen, um andere zu verfluchen, anzuklagen und Böses über andere
zu reden. Lasst uns stattdessen umhergehen und Menschen Gutes tun, sie segnen
und freilassen.
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