ZU HAUSE STATT IM BÜRO

Das Geschäftskundenmagazin von Unitymedia
ZU HAUSE STATT IM BÜRO
Wie durch Arbeit in den eigenen vier Wänden Privat- und Berufsleben
verschmelzen – und was das für die Wohnungswirtschaft bedeutet.
DIE WÜNSCHE ANS HOMEOFFICE
Wie viele Deutsche zu Hause arbeiten,
welche Ausstattung sie benötigen.
DAS LÄCHELN AUS DEM
TELEFONHÖRER
Freundlich und kompetent beantwortet
Ingrid Husemann Fragen von Kunden.
SOZIALES ENGAGEMENT IN
DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT
3 / 2 0 1 5 W W W.UNIT YMEDIA.DE
Hilfe für Kinder in Afrika und die
Deutsche Knochenmarkspenderdatei
INHALT & EDITORIAL
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16
NACHRICHTEN
Neuental: Mit Pioniergeist 200 Mbit/s ins Dorf geholt Neues Streaming-Portal speziell für Kinder
Tablets für Bewohner: Wohnbau Detmold ausgezeichnet
Aufzugnotruf jetzt über die Highspeed-Leitung
Mit zwölf Jahren sind fast alle online
Flüchtlinge: Jedes zweite Wohnungsunternehmen hilft
4
5
6
7
IMPULSE: ZU HAUSE STATT IM BÜRO
Wie Wohnen und Arbeiten miteinander verschmelzen –
und Berufstätige dadurch neue Freiheiten gewinnen
8
Interview: Wie effizientes Arbeiten im Homeoffice gelingt
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Infografik: Was die Deutschen vom Arbeiten zu Hause halten
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SCHNITTSTELLE
Porträt: Ingrid Husemann hilft Verantwortlichen aus der
Wohnungswirtschaft am Telefon bei allen möglichen Fragen
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TECHNIK
SD, HD, UHD: Was bedeutet das eigentlich?
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SPEKTRUM
Vorgestellt: Wie sich Geschäftskunden sozial engagieren
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Termine/Impressum18/19
2
BANDBREITE 3 / 2015
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WOHNEN TRIFFT ARBEITEN
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftsfreunde,
Work-Life-Balance – nur eine überstrapazierte Floskel? Ich persönlich
denke nicht. Und Statistiken unterstützen mich in meiner These. So haben in einer repräsentativen Umfrage von IfD Allensbach 35 Prozent der
Befragten gesagt, dass ein ausgeglichenes Verhältnis von Arbeit und Privatleben für sie eines der entscheidenden Kriterien für einen Job sei. Dass
ihre Arbeit Spaß machen soll, sagten 71 Prozent der Befragten. Das spielt
vor allem eine Rolle in Zeiten, in denen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung die Grenze zwischen Job und Freizeit immer mehr verschwimmt.
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Aber damit erzähle ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nichts Neues.
Ich erzähle Ihnen auch nichts Neues, wenn ich Ihnen sage, dass Arbeit­
geber gefragt sind, die Basis für eine funktionierende Work-Life-Balance
zu schaffen. Aber haben Sie auch schon darüber nachgedacht, dass zukünftig auch die Wohnungswirtschaft ihren Teil beitragen muss?
Denn auch die Grenze zwischen Arbeit und Wohnen verschwimmt zunehmend. In dieser Ausgabe der BANDBREITE richten wir unseren Fokus
daher auf das Zusammenspiel von Arbeit und Wohnen. Wir stellen die
Frage, welche Anforderungen Berufstätige von heute haben und welchen
Beitrag die Wohnungswirtschaft und natürlich auch wir von Unitymedia
dazu leisten können.
Lassen Sie sich vom Schwerpunktthema der aktuellen BANDBREITE in­
spi­rie­ren, lesen Sie Interessantes aus der Branche und Aufschlussreiches
aus unserer multimedialen Welt.
Herzliche Grüße
DR. HERBERT LEIFKER
Geschäftsführer
BANDBREITE 3 / 2015
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NACHRICHTEN
MIT PIONIERGEIST 200 MBIT/S INS DORF GEHOLT
Neuental ist über den Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen hinaus kaum bekannt, das dazugehörige Schlierbach
noch weniger. Dabei steht es für Pioniergeist der Extraklasse. Warum, erklären Bürgermeister Kai Knöpper und
Unternehmer Stefan Keim.
Die rund 300 Einwohner
von Schlierbach (l.) sind
dank der Initiative von
Kai Knöpper und Stefan
Keim (rechtes Foto, v. l.)
jetzt ans Kabelnetz von
Unitymedia angeschlossen
Was kann Schlierbach mit seinen 80 Haushalten, was viele andere Gemeinden nicht
können?
Knöpper: Die Bewohner Schlierbachs können
per Highspeed surfen und das, obwohl wir zunächst keinen Zugang zum Netz von Unitymedia
hatten. Das Netz war ganz nah, aber keiner ließ
uns ran.
Herr Keim, dann kam Ihnen die Idee, sich
in Eigeninitiative ans Unitymedia Kabelnetz anzuschließen. Wie geht das?
Keim: Unser Ort sollte an die Kanalisation angeschlossen werden. Dafür waren Tiefbauarbeiten notwendig. Da dachte ich, es wäre eine tolle
Sache, wenn wir dann auch gleich in jedes Haus
Glasfaser legen. Jetzt brauchten wir nur noch
das Einverständnis der Bürger und einen Partner.
hat aber ganz schnell erkannt, dass es sich
hierbei um ein tolles Projekt handelt. Wir legten das Kabel, Unitymedia liefert die Produkte.
Dadurch ist schnelles Internet von Unitymedia
schließlich da verfügbar, wo es sonst nie hingekommen wäre.
Warum ist es für Ihre Gemeinde so wichtig,
einen schnellen Internetzugang zu haben?
Knöpper: Mittlerweile gehört eine ordentliche
Breitbandversorgung zu den Grundbedürfnissen. Die Netzabdeckung ist längst eine der ersten Fragen, wenn es um einen Grundstückskauf
geht. Gerade auch, da Heimarbeitsplätze an
Bedeutung gewinnen. Unser Projekt hat so dazu
geführt, dass sich auch junge Leute wieder bewusst für Schlierbach entschieden haben.
Ein Aufruf, es Ihnen nachzumachen?
Knöpper: Bei den Bürgern hat es sofort gewuppt.
Wir hatten gleich am Anfang 63 Haushalte auf
unserer Seite. Unitymedia war erst skeptisch,
4
BANDBREITE 3 / 2015
Knöpper: Auf jeden Fall. Es braucht aber immer
einen starken Partner und einen Idealisten wie
Stefan Keim. EIN NETFLIX
NUR FÜR KINDER
WUSSTEN SIE SCHON?
82 %
Der Trend zum Streaming hat jetzt auch ein eigenes Angebot für Kinder
hervorgebracht. Super RTL hat das Online-Videoportal „kividoo“ gestartet. Mehr als 3.000 Serienfolgen und Filme für die Kleinen sind laut dem
Anbieter abrufbar. Eltern können auf kividoo Profile für ihre Kinder anlegen
und zum Beispiel bestimmte Sendungen sperren. kividoo ist werbefrei. DER JUGENDLICHEN KÖNNEN
SICH EIN LEBEN OHNE SMARTPHONE NICHT VORSTELLEN.
VOR ALLEM DAS INTERNET
FESSELT DIE TEENAGER:
81 % SAGEN, SIE KÖNNTEN ES
NUR WENIGE TAGE OHNE
INTERNETZUGANG AUSHALTEN.
(QUELLE: GFK FÜR BABY UND FAMILIE, JUNI 2015)
TABLETS FÜR BEWOHNER: WOHNBAU DETMOLD
FÜR VISIONÄRES PROJEKT AUSGEZEICHNET
Der Unitymedia Kunde Wohnbau Detmold eG
hat den „Genossenschaftspreis Wohnen“ des
Bundesverbands deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen (GdW) erhalten. Die
Auszeichnung wurde Genossenschaften verliehen, die sich in herausragender Weise damit
aus­ein­an­der­ge­setzt haben, wie technische In­
no­va­tio­nen das Wohnen für junge, insbesondere aber auch ältere Menschen erleichtern.
Die Detmolder überzeugten mit dem Projekt
„WebWohnen“: Seit November 2012 erhalten alle
Mitglieder beim Bezug einer Wohnung kostenlos einen Tablet-PC inklusive eines Basis-Internetanschlusses von Unitymedia. Eine speziell
entwickelte App dient als Nachbarschafts- und
Serviceportal.Darüber lernen sich unter ande-
Eine interaktive Plattform verbindet die Bewohner mit der Genossenschaft
rem Nachbarn in einer Siedlung kennen, Hilfe zur
Selbsthilfe wird angeboten und die Kommunikation zwischen Mitgliedern und Genossenschaft
erleichtert. Ein generationenüberbergreifendes
Projekt mit Weitblick. BANDBREITE 3 / 2015
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NACHRICHTEN
AUFZUGNOTRUF ÜBER
DIE HIGHSPEED-LEITUNG
25 %
DER UNTERNEHMEN IN
DEUTSCHLAND MIT MEHR ALS
ZEHN BESCHÄFTIGTEN HABEN
EINEN INTERNETZUGANG
MIT EINER BANDBREITE VON
MINDESTENS 30 MBIT/S.
Rainer Pauli (r.), seine Kollegen Peter Madzijewicz (M.) und Wolfgang Romfeld (l.) haben
das Pilotprojekt der Wohnbau Gießen GmbH auf den Weg gebracht.
Die Wohnbau Gießen GmbH hat die Zukunft fest im Blick. Das städtische
Unternehmen weiß, dass Smart Home nicht erst ein Thema von morgen ist, sondern schon heute die Weichen für voll vernetzte Wohnhäuser gestellt werden. So auch in Sachen Aufzugsicherheit: Hier geht ein
Unternehmen erstmals mit Unitymedia Hand in Hand und nutzt statt eines analogen Telefonanschlusses die Highspeed-Leitung des Kabel­netz­
betrei­bers für das Notrufsystem von insgesamt 72 Aufzügen. Damit ist
die Wohnbau Gießen absoluter Vorreiter. „Wir haben uns für U
­ nitymedia
als Partner entschieden, da wir mit ­Unitymedia die Möglichkeit haben,
mit nur einem System alle unsere Überwachungsdienstleistungen zu
bündeln“, erklärt Rainer Pauli, technischer Leiter des Wohnungs­unter­
neh­mens. Er und seine Kollegen streben an, zukünftig das gesamte Hausmeldesystem online zu koppeln, sodass frühzeitig gewarnt werden kann,
falls irgendwo ein Brand schwelt oder ein Rohr leckt. „Wenn man einmal
ein System hat, dann ist es ganz einfach, alle Dienstleistungen zu bündeln“, sagt Pauli. Der Umbau sei in der Regel nur mit sehr geringen Kosten
verbunden. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der TÜV hat das
innovative System bereits geprüft. Die Ausfallsicherheit bietet beste Performance. Fazit: Nachmachen lohnt sich. 6
BANDBREITE 3 / 2015
DEUTSCHLAND LIEGT DAMIT
EUROPAWEIT NUR IM MITTELFELD. FAST DIE HÄLFTE
DER FIRMEN (46 %) IST MIT
WENIGER ALS 10 MBIT/S IM
NETZ UNTERWEGS.
(QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT, APRIL 2015)
MIT ZWÖLF JAHREN SIND
FAST ALLE ONLINE
Schon ein Viertel der Fünf- und Sechsjährigen
nutzt das Internet. Das geht aus der Studie
„Digitale Medien: Beratungs-, Handlungs- und
Regulierungsbedarf aus Elternperspektive“ des
Deutschen Jugendinstituts (März 2015) hervor.
Im Grundschulalter steigt die Zahl der Internetnutzer sprunghaft an. Bereits mit neun Jahren
sind 80 Prozent der Kinder auch Internetnutzer.
Und mit zwölf Jahren sind nahezu alle Heranwachsenden online. WOHNUNGSUNTERNEHMEN: MEHR ALS DIE HÄLFTE
BEHERBERGT BEREITS FLÜCHTLINGE
Der zunehmende Zustrom von Flüchtlingen nach
Deutschland lässt die Verantwortlichen in der
Wohnungswirtschaft nicht kalt. Mehr als die
Hälfte der Wohnungsunternehmen (56 Prozent)
bringt in Wohnungen aus ihren Beständen mittlerweile Menschen unter, die vor Krieg oder großer Not in ihren Heimatländern nach Deutschland
geflohen sind. Weitere neun Prozent der Befragten planen, Wohnungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Das geht aus einer Umfrage
des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen (GdW) hervor.
Setzen Sie Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen ein?
Häufigstes Motiv ist, dass die Unternehmen
soziale Verantwortung übernehmen wollen
(93 Prozent). Mehr als die Hälfte der Teilnehmer
hält es laut eigener Aussage für die beste Art
der Unterbringung, wenn Flüchtlinge in bestehenden, durchmischten Quartieren eine Bleibe
finden (58 Prozent). In der Branche überwiegt
die Ansicht, dass Flüchtlinge dezentral untergebracht werden sollten. Damit könne man sozialer Erosion oder der Bildung von Brennpunkten
in den Vierteln vorbeugen, gaben zwei von drei
Befragten an. Bund, Länder und Kommunen
sollten sich aus Sicht einer großen Mehrheit der
Wohnungsunternehmen stärker finanziell in der
so­zia­len Betreuung und Integration von Flüchtlingen engagieren. Für sehr wichtig hält jeweils
nahezu mehr als die Hälfte der Befragten auch,
dass die Unterbringung von Flüchtlingen von
Bund und Ländern stärker finanziell gefördert
wird sowie auf Länderebene übergeordnet koordiniert wird (45 beziehungsweise 46 Prozent).
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht eine stärkere finanzielle Förderung durch
Bund, Länder und Kommunen bei der Unterbringung von Flüchtlingen?
Dass sich die politischen Rahmenbedingungen
verbessern müssen, zeigt etwa der Blick nach
Baden-Württemberg. Viele Wohnungsunternehmen sind laut Robert an der Brügge, dem Vorsitzenden des Wohnungswirtschaftsverbands
in dem Bundesland (vbw), bisher nicht tätig ge-
33,2 %
Nein
9,2 %
geplant
1,2 %
56,3 %
Ja
45 %
sehr wichtig
Nein, aber wir
betreiben
Flüchtlingsheime
8 %
teils/teils
4 %
nicht vorrangig
43 %
wichtig
Quelle: GdW-Umfrage zur Flüchtlingsunterbringung, März 2015
worden, weil ihnen die vertraglichen Grundlagen
fehlten. Das berichtet die „Stuttgarter Zeitung“.
Der vbw schätzt demnach, dass je nach Berechnung allein im laufenden Jahr zwischen 39.000
und 65.000 Asylbewerber in Baden-Württemberg unterzubringen sind. Die Kommunen müssten schnell vergünstigte Grundstücke bereitstellen, die finanziellen Konditionen klären und
die langfristige Betreuung sicherstellen, damit
die Menschen zeitnah und auch langfristig untergebracht werden können. BANDBREITE 3 / 2015
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IMPULSE: ZU HAUSE STATT IM BÜRO
ZU HAUSE ...
Ein Projekt vom Wohnzimmer aus vorantreiben und dadurch mehr Zeit
mit den Kindern verbringen: Die Digitalisierung macht Arbeiten zu Hause
mit der richtigen technischen Ausstattung einfacher als je zuvor.
Der Trend zum Homeoffice beeinflusst auch die Wohnungswirtschaft.
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BANDBREITE 3 / 2015
... STATT IM BÜRO
BANDBREITE 3 / 2015
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IMPULSE: ZU HAUSE STATT IM BÜRO
S
elbst wenn er auf dem heimischen Balkon seite gaben 30 Prozent an, das Homeoffice wersitzt, unterstützt Felix Beckermann seine de an Bedeutung gewinnen.
Mitarbeiter. Gerät einer bei der Montage
einer Einbauküche in Schwierigkeiten, schickt Voraussetzung dafür, dass Menschen auch im
er dem Chef eine Nachricht aufs Smartphone. heimischen Umfeld produktiv sein können, ist
Oft kann Beckermann von zu Hause aus helfen. in den meisten Fällen zeitgemäße Technik. Die
Unitymedia-Umfrage zeigt:
Der Geschäftsführer eines
Drei von vier Berufstätigen,
Küchenstudios in der Bondie zumindest ab und an
ner Südstadt verbringt den
zu Hause arbeiten, brauGroßteil seiner 50 bis 60
chen dazu einen Compuwöchentlichen Arbeitsstunter. Zwei Drittel benötigen
den im Ladengeschäft – er
Zugriff auf Firmen-Server
berät Kunden, plant die
DER MENSCHEN, DIE
oder -Netzwerke und für
Einsätze der zehn AngeZUMINDEST
GELEGENTLICH
62 Prozent ist eine schnelstellten, handelt mit ZulieZU HAUSE ARBEITEN, BRAU- le Internet-Verbindung ein
ferern Konditionen aus. „Bei
der hohen Präsenzzeit tut CHEN DAFÜR EINE SCHNELLE Muss. Küchenstudio-InhaINTERNET-VERBINDUNG
ber Beckermann arbeitet
es zwischendurch gut, mal
(QUELLE: UNITYMEDIA/INNOFACT)
zu Hause mit dem Compurauszukommen“, sagt er.
ter übers Internet. GrößeZudem hilft ihm die Heim­
arbeit, lange Arbeitszeiten und Privatleben unter re Dateien zur Planung lädt er sich allerdings
einen Hut zu bekommen: Ist er im Homeoffice, meist im Betrieb auf den Rechner, um zu Hause
passt Beckermann zeitweise auf seine Kinder im die neue Küche eines Kunden zu planen – welAlter von fünf, sieben und neun Jahren auf oder che Farbe sollen die Oberflächen haben, darf
kann zwischendurch Dinge erledigen, wie die es eine Arbeitsplatte aus Granit, Keramik oder
Echtholz sein?
Blumen im Garten zu gießen.
62 %
Nur jeder Dritte kann zu Hause arbeiten
Wie Beckermann regelmäßig zu Hause zu arbeiten, wünscht sich jeder zweite Berufstätige in Deutschland. Das hat eine repräsentative Umfrage von Innofact im Auftrag von
­U nity­m edia mit 1.030 Teilnehmern ergeben
(detaillierte Ergebnisse auf den Seiten 14/15).
Vorteile sehen die Befragten vor allem darin,
dadurch Zeit und Kosten fürs Pendeln zu sparen. Vielen Home­office-­B efür ­w or ­tern bleibt
der Wunsch allerdings verwehrt: Nur jeder
Dritte kann tatsächlich zumindest ab und zu
von seiner Wohnstätte aus arbeiten. Bei vielen
Tätigkeiten geht das schlicht nicht, etwa in der
Krankenpflege. Bei jedem Fünften verordnet jedoch der Arbeitgeber die Anwesenheitspflicht.
Gleichwohl propagieren längst nicht mehr nur
Arbeitnehmer die Heimarbeit. In einer Umfrage
des IT-Branchenverbands Bitkom auf Firmen10
BANDBREITE 3 / 2015
Mitarbeiter des Bonner IT-Beratungs- und
Software-Unternehmens cyber:con benötigen
schnelles Internet, um von zu Hause aus an Videokonferenzen teilzunehmen oder große Software-Pakete hin und her zu schicken. „Einige
Mitarbeiter arbeiten je zur Hälfte beim Kunden
und in ihrer Wohnung“, sagt Geschäftsführer
Horst-Michael Göckel. Der Unternehmer kommt
mit der Regelung Mitarbeitern entgegen, für die
eine Vollzeittätigkeit im Büro schwer mit der
sonstigen Lebenssituation vereinbar wäre. „Für
eine Firma wie unsere ist das eigentliche Kapital der Mitarbeiter“, sagt Göckel. HomeofficeRegelungen sind für ihn ein Mittel, die Zufriedenheit zu erhöhen.
Aber natürlich muss sich das Modell auch für
den Arbeitgeber rechnen. Und da stellt sich die
Frage, unter welchen Gegebenheiten es sich
zu Hause am besten arbeiten lässt. Für Felix
Oben: Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt Felix
Beckermann im eigenen Küchenstudio, unter anderem mit
der Beratung anspruchsvoller Kunden
Unten links: IT-Unternehmer Horst-Michael Göckel sieht
einige seiner Mitarbeiter äußerst selten – sie sind entweder
beim Kunden oder im Homeoffice
Interviewpartner
Göckel
Rechts: Bei Problemen auf der Küchenbaustelle kann Felix
Beckermann seinen Mitarbeitern oft auch per Handy von
zu Hause aus helfen
BANDBREITE 3 / 2015
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IMPULSE: ZU HAUSE STATT IM BÜRO
Beckermann ist klar: „Ich brauche kein Arbeitszimmer.“ Am liebsten sitzt er auf dem Balkon,
auch Esszimmer oder Küche dienen ihm als Arbeitsplatz. Manche Experten hingegen treten
klar für ein eigenes Zimmer ein, um störungsfrei arbeiten zu können (siehe Interview S. 13).
Auch die Mehrheit der für Unitymedia Befragten bevorzugt ein abgetrenntes Büro. Mehr als
die Hälfte arbeitet zu Hause im Arbeitszimmer.
Die Zukunft: nutzungsneutrale Gebäude
Jeder Dritte nutzt dagegen vorwiegend das
Wohnzimmer. In dem Fall dringt die Arbeit in den
zentralen privaten Raum der Familie ein. Das Zukunftsinstitut von Trendforscher M
­ atthias Horx
sieht im Aufweichen der Grenze zwischen Arbeiten und Wohnen einen Trend. Laut einer Studie
des Instituts für das Darmstädter Immobilien-,
Energie- und Ver­kehrs­unter­neh­men HEAG wird
die Wohnungswirtschaft darauf reagieren: Gebäude würden zunehmend „nutzungsneutral“
gestaltet – sie wären dann flexibel als Wohnund Arbeitsraum nutzbar.
Wohnumfeld zu integrieren, sind zumindest derzeit wenig gefragt. Zeitweise anmietbare Büros
oder Coworking Spaces in ihrem Quartier etwa
wünschen sich nur sieben Prozent der teilweise
im Homeoffice Tätigen.
Abgesehen von der räumlichen Annäherung
vermischen sich Arbeit und Privatleben auch
zeitlich. Das befürworten laut einer Umfrage
der Personalberatung von Rundstedt 41 Prozent der Deutschen – sofern sie dadurch Flexibilität gewinnen. Die Vermischung ist allerdings
bei jedem Dritten verbunden mit bis zu zehn
Überstunden in der Woche. Felix Beckermann
sagt: „Ob das zum Problem wird, entscheide ich
selbst.“ Zu Hause zu arbeiten, erfordere eben
die Disziplin, Dinge trotz Ablenkungsmöglichkeiten durch Kinder oder Haushalt zu Ende zu
bringen. Und Disziplin, auch beim Arbeiten auf
dem Sofa irgendwann einen Schlusspunkt zu
setzen und Dinge bis zum nächsten Tag liegen
zu lassen. Wünsche in diese Richtung deutet auch die
Unity­media-­Umfrage an: Von den Berufstätigen,
die zumindest gelegentlich zu Hause arbeiten,
wünschen sich 41 Prozent eine Wohnung, deren
Schnitt sich nach Bedarf anpassen lässt. Denkbar wäre etwa ein Bereich, der zeitweise als Arbeitszimmer vom Rest der Wohnung abtrennbar
ist. Andere neuartige Konzepte, um die Arbeit ins
ARBEITET DOCH, WO IHR WOLLT!
Wer erst um elf im Büro erscheint, erntet keine verwunderten Blicke. Auch woanders arbeiten ist erlaubt – „Vertrauensarbeitsort“ heißt das dann. So beschreiben Elke
Frank und Thorsten Hübschen die Arbeitsatmosphäre bei
Microsoft Deutschland. Frank ist in der Geschäftsleitung
für Personalthemen zuständig, Hübschen verantwortet die
Office-Produkte. Wenig überraschend stellt das Autoren-­
Duo die Strukturen im eigenen Unternehmen als besonders fortschrittlich dar. Trotz der Eigenwerbung ist das
Buch ein erfrischender Gedankenanstoß, wie sich die –
­Z itat –„Lege­h ennen­hal­tung“ der Wissensarbeiter über-
12
BANDBREITE 3 / 2015
winden lässt. Digitale Kommunikationsmittel seien eine
Grundlage dafür – nötig sei aber auch eine radikale Abkehr
davon, Wissensarbeit zu reglementieren wie industrielle
Massenproduktion. Von Führungskultur bis Bürolandschaft
sei Umdenken nötig. Die Ideen klingen überzeugend. Deutlich macht die Lektüre allerdings: Leicht und schnell umzusetzen wird all dies nicht.
Elke Frank und Thorsten Hübschen: Out of Office – warum
wir die Arbeit neu erfinden müssen. 272 Seiten, Redline
Verlag, München. 19,99 Euro.
BITTE NICHT STÖREN
Wie kann Heimarbeit die Produktivität beflügeln? Arbeitspsychologe
Professor Niclas Schaper plädiert klar für ein vom privaten Bereich
getrenntes Arbeitszimmer.
Hat die Arbeit im Homeoffice nur Vorteile?
Es gibt bei der Arbeit zu Hause auch Risiken. Es wird etwa befürchtet,
dass die Einbindung ins Unternehmen nachlässt. Tatsächlich ist die
Fluktuation aber eher gering. Ebenso wenig sind Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb beeinträchtigt. Viele befürchten zudem, dass der private Bereich hohes Störungspotenzial hat. Analysen zeigen aber, dass
die Produktivität nicht sinkt, sondern quantitativ und qualitativ höher
ist – sofern ich auch zu Hause die Möglichkeit habe, mich zeitweise abzuschotten beziehungsweise ungestört zu arbeiten.
Wie sieht der ideale Heimarbeitsplatz aus?
Gesetzlich müssen Heimarbeitsplätze dieselben ergonomischen Gestaltungsaspekte erfüllen wie Büroarbeitsplätze. Eine Nische im Wohnzimmer ist auch aus meiner Sicht auf Dauer nicht geeignet. Ideal wäre ein
Raum, der getrennt ist vom privaten Bereich. Störungsfreies Arbeiten
ist eine wichtige Voraussetzung, aber auch, dass Kommunikationsmittel
schnell und zuverlässig sind.
NICLAS SCHAPER
Welchen Einfluss haben Informations- und Telekommunikationsmedien auf die Arbeitswelt? Und wie
wirkt sich Telearbeit auf Beschäftigte und ihr Tun
aus? Diese und andere Fragen rund um moderne
Arbeitsformen beschäftigen Professor Niclas Schaper in seiner Forschung. Er ist seit 2004 Lehr­s tuhl­
inha­b er für Arbeits- und Organisationspsychologie
an der Universität Paderborn. Schaper ist Mitautor
des Lehrbuches „Arbeits- und Organisationspsychologie“. Darin beschreibt er unter anderem Vor- und
Nachteile, Gestaltungsaspekte und arbeitspsychologische Auswirkungen der Telearbeit.
Für welche Menschen ist das Homeoffice also geeignet?
Telearbeit ist für Personen geeignet, die zu selbstständiger und eigenverantwortlicher Arbeit in der Lage sind. Wenn Menschen mit diesen
Voraussetzungen zu Hause arbeiten können, sind ihre Motivation und
Selbst­orga­ni­sa­tion Studien zufolge oft höher, als wenn sie nur im Büro
säßen. Von den beruflichen Anforderungen her sind journalistische, konzeptionelle oder wissenschaftliche Tätigkeiten geeignet, aber auch Tätigkeiten, bei denen beispielsweise Kundenbetreuung gefragt ist.
Was kann die Wohnungswirtschaft dazu beitragen, dass Menschen zu
Hause produktiv arbeiten können?
Wichtig sind Netzzugänge, damit die Kommunikation schnell, sicher und
zuverlässig ist. Offene Wohnlandschaften sind eher nicht geeignet, vor
allem, wenn jemand aus familiären Gründen zu Hause arbeitet. Besser
sind getrennte Räumlichkeiten. Will man in einem Gebäude Räume für
die Telearbeit einrichten, könnte man über Kooperationsmodelle mit den
Arbeitgebern nachdenken. BANDBREITE 3 / 2015
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IMPULSE: ZU HAUSE STATT IM BÜRO
HOMEOFFICE 2015
Wie viele Deutsche zu Hause arbeiten wollen, wie viele es können,
was ihre Wünsche sind. Eine Umfrage der BANDBREITE.
30 %
51 %
der Berufstätigen können zumindest ab und an
zu Hause arbeiten – darunter sind auch Selbst­
ständige, die den Arbeitsort frei wählen können.
der Befragten ist es wichtig,
regelmäßig von zu Hause aus
zu arbeiten.
der Berufstätigen, die
zumindest zeitweise zu Hause
arbeiten können, tun das
nach Absprache mit dem Chef.
Vertraglich geregelt ist das
Homeoffice nur bei gut jedem
dritten Beschäftigten.
DIE GRÖSSTEN VORTEILE AN DER ARBEIT ZU HAUSE SIND FÜR DIE BEFRAGTEN:
34 %
19 %
15 %
15 %
12 %
14
Der Wegfall des Pendelns spart Zeit und Geld
Mehr zeitliche Flexibilität bei der Kinderbetreuung
Mehr Ruhe als im Büro
Umgebung ermöglicht mehr Produktivität
Zeit für andere Erledigungen
BANDBREITE 3 / 2015
Fünf Prozent der Befragten sehen keine Vorteile darin, zu Hause zu arbeiten.
IN DIESEN RÄUMEN ARBEITEN BERUFSTÄTIGE ZU HAUSE VORWIEGEND:
31 %
53 %
Wohnzimmer
1 %
7 %
Wechselnde Orte
Kinderzimmer
DIE DREI WICHTIGSTEN TECHNISCHEN
VORAUSSETZUNGEN IM HOME OFFICE:
Arbeitszimmer
4 %
Schlafzimmer
4 %
Küche
UM WOHNEN UND ARBEITEN BESSER ZU
VERBINDEN, WÜNSCHEN SICH BERUFSTÄTIGE:
leistungsfähiger
Computer (66 %)
eine Wohnung, deren Schnitt sich nach
Bedarf anpassen lässt (40 %)
Zugriff auf Server und Netzwerke
des Unternehmens (57 %)
getrennter Zugang zu Wohn- und
Arbeitsbereich (19 %)
schnelle Internet-Verbindung für den
Transfer großer Datenmengen (54 %)
gute Zufahrtsmöglichkeiten für Kunden
und Lieferanten (12 %)
Collaboration Tools für die Kommunikation mit Kollegen wie etwa
ein Firmen-Chat sind den Befragten weniger wichtig (15 %).
Neuartige Konzepte wie zeitweise anmietbare Büros im Wohnquartier
haben hingegen bisher wenige Anhänger (4 %).
SO SIEHT FÜR DIE BEFRAGTEN DER IDEALE BÜROJOB DER ZUKUNFT AUS:
Die Arbeit findet (wieder)
großteils im Firmenbüro statt.
Arbeit und Privatleben sind
klar getrennt.
Präsenzphasen im Büro und
Arbeit von anderen Orten aus
wechseln sich ab.
23 %
50 %
Wann und wo ich arbeite,
kann ich frei wählen.
27 %
Für die Umfrage „Wohnen und Arbeiten – das neue MIteinander“ hat Innofact im Auftrag von Unitymedia im August 1.030 Berufstätige in Deutschland
zwischen 18 und 65 Jahren befragt. 80 Prozent der Teilnehmer arbeiten in Vollzeit.
BANDBREITE 3 / 2015
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SCHNITTSTELLE
IMMER AUF DRAHT
Ingrid Husemann hilft am Telefon bei allen möglichen Fragen. Manche
Kunden aus der Wohnungswirtschaft kennen ihre Stimme seit zehn Jahren.
Hausverwaltern helfe ich bei ...
allen anfallenden Fragen gerne – egal ob bei
Abrechnungen, Objektklärungen oder Störungsmeldungen. Ich bilde ein festes Tandem
mit dem Kundenmanager, der alle vertragsrelevanten Abläufe vor Ort regelt. Unsere obersten
Ziele sind guter Service und zufriedene Kunden.
Gerne löse ich komplexe Aufgaben wie ...
die Klärung von Wohneinheitenabweichungen,
die sich nach Ausbau der Objekte durch unser
Unternehmen ergeben können. Meine Aufgabe
ist es dann unter anderem, Differenzen zwischen Ausbau- und Objektdaten mit dem Kunden zu klären. Auch Sondervereinbarungen nach
Vertragsabschluss regle ich mit dem Kunden.
Guter Telefon-Kundenservice heißt für mich ...
immer das berühmte Lächeln in der Stimme zu
haben und Anfragen zur beidseitigen Zufriedenheit zu lösen. Das Schönste ist, wenn sich
dadurch über längere Zeit ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Kunden und mir entwickelt. Viele meiner etwa 100 Kunden betreue
ich schon über Jahre.
Die meisten kennen nur meine Stimme, aber ...
bei komplexen Rechnungsklärungen zum Beispiel besuche ich mit dem Kundenmanager
zusammen unsere Kunden. Das kommt im Jahr
vielleicht drei- oder viermal vor. Ein Highlight
war für mich der Besuch eines Kunden, der
mich persönlich kennenlernen wollte und dann
völlig überraschend bei uns in Bochum vorbeikam. Wir führten ein sehr nettes Gespräch: von
Angesicht zu Angesicht. 16
BANDBREITE 3 / 2015
TECHNIK
WAS HDTV BRINGT
SD, HD und UHD: Wir erklären, was hinter den Kürzeln steckt und
welches das größte Fernsehvergnügen verspricht.
Die Zukunft des Fernsehens ist digital. Unitymedia kann dadurch immer mehr Sender in HD
anbieten. Schon heute können Kunden bis zu 41
HDTV-Sender empfangen. Mit einem geeigneten Empfangsgerät erschließen sich damit neue
Dimensionen an Schärfe und Detailtiefe. Mit
UHD wartet schon der nächste Qualitätssprung.
SD
SD Standard Definition (Standard-Auflösung)
Beim digitalen TV entspricht SD einer Auflösung,
wie sie schon beim analogen Fernsehen üblich
war. SDTV-Signale liefern ein Bild von 720 x 576
Bildpunkten. Bis zu einer Bildschirmdiagonale
von 37 Zoll sind SD-Bilder gut erkennbar.
HD
HD High Definition (hohe Auflösung)
Auf einem Bildschirm ab 40 Zoll wird das SD Bild unscharf. Die Ränder der Wassertropfen
auf dem Foto rechts würden sich nicht mehr
klar von den Blättern abgrenzen, die Blätter mit
dem Hintergrund zerfließen. Daher spielt der
HD-Standard mit 1.920 x 1.080 Pixeln spätestens
ab 40 Zoll Diagonale seine Stärke aus. Derselbe Inhalt wird mit viermal so vielen Bildpunkten
dargestellt wie in SD.
UHD Ultra High Definition (sehr hohe Auflösung)
UHD
Mit 3.840 x 2.160 Pixeln liefert der UHD-Standard ein erneut viermal so detailreiches Bild wie
HD. Die Auflösung stellt selbst feinste Strukturen der Blätter und Schattierungen scharf dar.
Dadurch entsteht fast ein Eindruck von 3-D.
Voraussichtlich ab Ende 2016 werden die ersten TV-Programme in UHD ausgestrahlt werden. Das Netz von Unitymedia ist auf die nötige
Bandbreite schon heute ausgelegt. BANDBREITE 3 / 2015
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SPEKTRUM
WAHRE HELDEN DER WOHNUNGSWIRTSCHAFT
Der Einsatz für die gute Sache wird in der Branche großgeschrieben. Wir stellen zwei Geschäftskunden
und ihre Projekte vor. Ein Gedankenanstoß.
Herr Kremers, was liegt Ihnen am Herzen?
Vor allem die Kinder. In unseren Projekten ist es unser großes Ziel, afrikanische Kinder zurück in die Schulen zu führen. Denn Bildung ist die Basis
für ein selbstbestimmtes Leben. Wissen Sie, Lampedusa beginnt nicht erst
irgendwo im Mittelmeer. In den Heimatländern der Flüchtlinge muss etwas
passieren. Den jungen Menschen müssen Perspektiven geboten werden.
Denn keiner läuft 5.000 Kilometer zu Fuß, wenn er keinen Grund dazu hat.
Welches sind die Hauptprobleme, auf die Sie während Ihrer zahlreichen Aufenthalte in Afrika gestoßen sind?
Hunger, die mangelhafte medizinische Versorgung und die fehlende soziale Absicherung. Unser Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir bauen zum
Beispiel in Tansania ein Jugendzentrum mit den jungen Leuten und nicht
nur für sie. Wir starten ein landwirtschaftliches Projekt, um Gemüse zur
Selbstversorgung anzubauen, oder wir schließen Krankenversicherungen
für Straßenkinder ab.
Welches Erlebnis werden Sie nie ver­gessen?
Der Präsident der Amputee Association in Sierra Leone, der beide Hände
verloren hatte, sagte mir einmal, dass er sich jeden Tag wünsche, er bekäme seine Hände zurück. Das hat mich sehr geprägt und mir gezeigt, dass
unsere Probleme in Deutschland oft keine wirklichen Probleme sind. Wenn
man die Probleme in Afrika sieht, kann man oft nur den Kopf schütteln,
wenn sich hierzulande Nachbarn wegen Lärmbelästigung streiten.
ENGELBERT KREMERS
2008 brauchte Engelbert Kremers, Prokurist
beim Eisenbahner-Bauverein in Düsseldorf, vor
einem Urlaub in Burkina Faso eine neue Brille.
Der Optiker bot ihm zum Mitnehmen 80 alte
Brillen für den guten Zweck an: die zündende
Idee für „Hilfe für Afrika Hilden e. V.“.
Mehr über Hilfe für Afrika Hilden e. V. unter
www.hilfe-fuer-afrika-hilden.weebly.com
Was wünschen Sie sich für Afrika?
Dass alle diejenigen, denen es besser geht, bereit sind, etwas abzugeben.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass mein Engagement in Afrika mein
Leben unheimlich bereichert. Die vielen prägenden Erlebnisse motivieren
mich, immer weiterzumachen. AKTUELLE TERMINE
15.–16.09.2015 16.09.2015 17.–18.09.2015
17.–18.09.2015
18
Verbandstag VdW Südwest, Hanau
BITKOM Workshop: Smart Metering, Köln
Verwaltertage, Stuttgart
23. Deutscher Verwaltertag, Berlin
BANDBREITE 3 / 2015
21.–23.09.2015 Verbandstag VdW Rheinland-Westfalen, Essen
24.–25.09.2015 Tage der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft, Baden-Baden
28.–30.10.2015 41. Fachgespräche, Fischen
IMPRESSUM
ANDREAS FEST
ist Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Bottrop (GWB).
In seiner Freizeit ist er auf der dunklen Seite der Macht aktiv – im Dienste der
Deutschen Knochenmarkspenderdatei. Warum, verrät er im Interview.
Mehr über die DKMS unter www.dkms.de
GWB-Vorstand und am Wochenende Legionär im Star-Wars-Kostümclub 501st Garrison: Ist das ein Leben zwischen den Welten?
Für mich ist es ein Hobby wie jedes andere. Aber ohne den sozialen Aspekt
hätte ich mir die Uniform niemals angeschafft. Es gibt einem viel zurück,
wenn man seinen Teil dazu beiträgt, auf Events für die Knochenmarkspende zu werben oder schwer kranke Kinder im Hospiz zu besuchen.
Herausgeber:
Unitymedia GmbH
Chefredaktion:
Björn Willms
Redaktion:
Unitymedia,
LIGALUX
Gestaltung:
LIGALUX
Autoren dieser Ausgabe:
Sabrina Quente
Nicolas A. Zeitler
Grafik /Bildnachweis:
Florian Trettenbach
iStockphoto
Wohnbau Detmold
Druck:
Wir Packen’s
Mit Star Wars die Welt verändern. Geht das?
Das ist etwas hoch gegriffen. Aber mit jedem Engagement wird die Welt
ein bisschen besser. Unser Ziel ist es, mit den Kostümen Menschen in die
Star-Wars-Welt zu entführen und ihnen damit Freude zu schenken.
Warum nie wieder ohne Darth Vader & Co.?
Man bekommt so viel Freude zurück. Aus meiner Sicht sollte jeder etwas
Soziales tun. Deshalb arbeite ich auch in einer Wohngenossenschaft. Der
gemeinschaftliche Charakter ist mir besonders wichtig. Das ist übrigens
auch der Grund, dass wir mit Unitymedia zusammenarbeiten: Jeder Mieter
erhält das gleiche multimediale Angebot. Gleiches Recht für alle. 11.11.2015
GdW Verbandstag, Berlin
27.–28.11.2015 25. Verwalter-Workshop, VDIV, Bietigheim-Bissingen
27.–28.11.2015 Frankfurter Verwaltertage, BVI, Frankfurt
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Wohnungswirtschaft
Aachener Straße 746–750
50933 Köln
A Liberty Global Company
Stand: September 2015
BANDBREITE 3 / 2015
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SO SIEHT MEIN
TRAUMHAUS AUS
IN DER NÄCHSTEN AUSGABE:
Wie sich der Nachwuchs seine künftige Wohnung vorstellt –
Ergebnisse eines Schüler-Wettbewerbs