Bildung.bewegt - Nationalagentur Lebenslanges Lernen

DEZEMBER 2015 | 07
Bildung.bewegt
N E W S L E T T E R D E R N AT I O N A L A G E N T U R L E B E N S L A N G E S L E R N E N
Inhalt
EDITORIAL 2
NATIONALAGENTUR FÜR ERASMUS+
© OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Schedl
Wir suchen eine/n unabhängige/n
Experten/Expertin für externe
Prozessevaluierung
CEDEFOP
Neue Webplattform zum arbeits­
weltbasierten Lernen: Feedback
erwünscht! Launch der Plattform EU Skills
Panorama
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3
ERASMUS+ HOCHSCHULBILDUNG
2
ERASMUS+
Antragsformulare jetzt online!
ERASMUS+ BERUFSBILDUNG
2
ERASMUS+ HOCHSCHULBILDUNG
Zweite Antragsrunde für Internatio­
nale Hochschulmobilität erfolgreich
abgeschlossen
2
La France Insolite
ERASMUS+ BERUFSBILDUNG
Auszeichnung für Berufsbildungs­
projekt „Culture Pilots“
3
EURYDICE
Neue Publikationen im Bildungs­
bereich
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ERASMUS+ WISSENSALLIANZEN /
ALLIANZEN FÜR BRANCHEN­
SPEZIFISCHE FERTIGKEITEN
Infomaterial erhältlich
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4
VERANSTALTUNGEN
Rückblick | Ausblick | Kalender 5
Bildung.bewegt
07/2015
DEZEMBER 2015
EDITORIAL
Liebe Leserin, lieber Leser,
Auch im nächsten Jahr haben wir aussagekräftige Veranstal­
tungen geplant: Am 14. und 15. März findet in Wien erstmals
das Erasmus+ Forum – eine Kooperation der deutschsprachigen
Nationalagenturen – statt, das sich 2016 dem Thema Inklusion
und Bildung widmet. Mit der zweiten Erasmus+ Jahrestagung
möchten wir alle Akteur/innen im Programm vereinen. Die Ver­
anstaltungsreihe „OeAD macht Schule“ wird auch im nächsten
Jahr fortgesetzt werden.
© OeAD/Sabine Klimpt
im Jahr 2015 ermöglichte Erasmus+ allein im
Bildungsbereich rund 13.200 Österreiche­
rinnen und Österreichern Auslandsaufent­
halte für Lernende und Bildungspersonal an
Kindergärten und Schulen, in der beruflichen
Bildung und in der Hochschul- und Erwach­
senenbildung. Rund 500 Bildungseinrich­
tungen beteiligten sich 2015 am Programm
Erasmus+ in Österreich.
Wir wünschen Ihnen erholsame Feiertage und freuen uns auf
eine gute Zusammenarbeit im Jahr 2016!
Nutzen und Wirkung von Auslandsaufent­
halten für Bildungszwecke sind enorm wichtig. Die durch Eras­
mus+ geförderten Mobilitätsprojekte weisen eine hohe Qualität
auf. Um diese Qualität zu würdigen und die besten Aktivitäten
auszuzeichnen, ist soeben der erste Erasmus+ Award über die
Bühne gegangen. Über 200 Projektträger/innen und Akteur/innen in der Bildung haben mit uns gefeiert.
Mit herzlichen Grüßen
Ernst Gesslbauer
Leiter der Nationalagentur für Erasmus+ Bildung
NATIONALAGENTUR FÜR ERASMUS+
Wir suchen eine/n unabhängige/n Experten/Expertin
für externe Prozessevaluierung
Wer gerne als unabhängige/r Experte/Expertin mit Erfahrung in der begleitenden Evaluierung von europäischen Projekten mitarbeiten möchte, kann
sich gerne bis 24. Jänner 2016 bei uns bewerben. Informationen und das Bewerbungsformular finden Sie unter „Aktuelles“ auf unserer Website.
ERASMUS+
Antragsformulare im Internet abrufbar
Die Antragsformulare für die aktuelle Antragsrunde sind jetzt online. Sie finden diese hier >
ERASMUS+ HOCHSCHULBILDUNG
Zweite Antragsrunde für Internationale Hochschulmobilität
erfolgreich abgeschlossen
vollständig ausgeschöpft werden konnte. Bei den bewilligten Partnerländern zeigt sich eine große geographische Vielfalt in allen zur Verfügung
stehenden Budgettöpfen. Beliebteste Partnerländer waren in diesem
Jahr Russland, die USA und Kanada, aber auch mit Ländern wie Israel, Georgien und Thailand konnten mehrfach Mobilitäten gefördert werden.
Ein im Vergleich zum Vorjahr gesteigertes Budget sowie Erleichterungen
in den Durchführungsbestimmungen versprechen für das Jahr 2016 eine
weitere Attraktivitätssteigerung dieser Programmschiene.
Die zweite Antragsrunde des Aufrufs 2015 im Bereich der International
Credit Mobility (KA 107) im Hochschulbereich brachte erfreuliche Ergebnisse. Zehn Hochschuleinrichtungen konnten Mittel über insgesamt
mehr als 500.000 Euro bewilligt werden. Betrachtet man beide Antragsrunden, so zeigt sich, dass diese Schiene des Programms Erasmus+ in
ihrem ersten Jahr von den österreichischen Hochschulen sehr gut angenommen wurde. Im Rahmen von 36 geförderten Projekten wurden finanzielle Mittel von mehr als 2,3 Mio. Euro vergeben, womit das für den
österreichischen Hochschulraum zur Verfügung stehende Budget nahezu
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07/2015
Bildung.bewegt
DEZEMBER 2015
ERASMUS+ BERUFSBILDUNG
Neue Webplattform zum arbeitsweltbasierten Lernen:
Feedback erwünscht!
Im Oktober wurde das WBL TOOLKIT gelauncht. Es ist die erste Webplattform, die umfangreiche Materialien und transferfähig aufbereitete Instrumente zu Work-based Learning (WBL) bereitstellt, die von Politiker/innen, Sozialpartnern, Hochschulen, Akteurinnen und Akteuren im
Bereich der Berufsbildung genutzt werden können. Das TOOLKIT soll die
Ergebnisse der Good-Practice-Projekte aus den Programmen Lebenslanges Lernen und Erasmus+ zum Thema WBL besser sichtbar und nutzbar machen und ergänzt somit die Education and Training 2020-Strategie. Das TOOLKIT ist im Rahmen eines thematischen Netzwerks
entstanden, an dem 29 Nationalagenturen beteiligt sind.
Kernthemen: Regierungs- und Verwaltungssysteme, Partnerschaft,
Durchführung von WBL, Information und Beratung, Entwicklung von
WBL, Aufbau von Kapazitäten bei Lehrenden und Ausbildenden, Evaluation und Qualitätssicherung sowie Bewertung und Anerkennung. Eine
Sammlung zusätzlicher Ressourcen rundet das Angebot ab: Eine Bibliografie mit aktuell 240 elektronisch verfügbaren Publikationen in mehreren Sprachen, eine Sammlung von Fallbeispielen zur Implementierung
von WBL, ein Glossar relevanter Fachbegriffe sowie die Liste jener Projekte, die Tools und Produkte lieferten.
Zum TOOLKIT >
Nutzen Sie das Kontaktformular auf der Website und
geben Sie uns Ihr Feedback!
Was bietet das TOOLKIT?
Das WBL TOOLKIT besteht aus drei Kernelementen: der Einführung in
WBL, den Tools und den Ressourcen. Im einführenden Kapitel zu WBL
werden die Ziele und Prinzipien arbeitsweltbasierten Lernens erläutert: Es enthält Definitionen, die Vorteile, die Hindernisse, und den
Umsetzungsstand von WBL in Europa. Die Datenbank bietet Werkzeuge, Modelle, Methoden und Beispiele für WBL und adressiert acht
Infos zur letzten Europäischen Monitoring-Konferenz:
smpf.lt/en/netwbl-conference >
www.net-wbl.eu >
ERASMUS+ BERUFSBILDUNG
Auszeichnung für Berufsbildungsprojekt „Culture Pilots“
Kürzlich wurde das Projekt von der EU-Kommission zur „Success Story“
gekürt. Diese Auszeichnung erhalten Projekte, die aufgrund ihrer Wirkung, ihres Beitrags zu politischen Prozessen, innovativen Resultaten
und / oder kreativen Zugängen eine Inspirationsquelle für andere sein
können. Das Projekt wurde als europaweit sichtbare Erfolgsgeschichte
ausgewählt und in der Erasmus+ Projekt Resultate-Plattform als solche
markiert. Das Leonardo da Vinci-Innovationstransferprojekt Culture
Pilots basiert auf dem Projekt Kulturlotsinnen, das vom Berufsförderungsinstitut Oberösterreich für die Europäische Kulturhauptstadt
Linz09 entwickelt wurde.
© Eva Gütlinger, BFI OÖ, 2013
Nach einem prozessorientierten Empowerment-Training-Programm
sind Kulturlotsinnen in Österreich, Italien, Spanien, Portugal und Frankreich in der Lage, Stadtteilführungen für Einheimische und Touristen anzubieten und geben somit einen multikulturellen Einblick in Alltag und
Lebenskultur, die ohne das Projekt nicht möglich gewesen wären. Man
darf gespannt sein, ob nach der Kulturhauptstadt Marseille13 noch weitere Kulturhauptstädte dieses ausgezeichnete Konzept übernehmen werden. Die Nationalagentur gratuliert zur Nominierung als „Success Story“
durch die Europäische Kommssion.
Zum Projekt >
© Gigi Guizzo, Transit Projectes, 2013
© Carla Rasera, UCS, 2012
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07/2015
Bildung.bewegt
DEZEMBER 2015
EURYDICE
Neue Publikationen im Bildungsbereich
Das europäische Bildungs-Informations-Netzwerk Eurydice hat zwei
neue Publikationen veröffentlicht: „Early Childhood Education and Care
Systems in Europe“ und „Structural Indicators for Monitoring Education
and Training Systems in Europe 2015”. Letzteres bildet die Basis für den
„Education and Training Monitor Austria“.
Eurydice ist das Bildungs-Informations-Netzwerk der Europäischen
Kommission. Es bereitet Informationen über die nationalen Bildungs­
systeme in Europa von der frühkindlichen Bildung und Betreuung bis zur
Erwachsenenbildung auf und stellt sie allen Interessierten, insbesondere
bildungspolitischen Entscheidungsträger/innen, zur Verfügung.
CEDEFOP
Launch der Plattform EU Skills Panorama
Das Europäische Zentrum für die Förderung der Berufsbildung (Cedefop)
hat am vor kurzem das EU Skills Panorama gelauncht.
Die Plattform bietet künftig europaweit Arbeitsmarktdaten und Analysen zu Qualifika­tionsbedarf und Qualifikationsentwicklungen.
ERASMUS+ HOCHSCHULBILDUNG
La France Insolite
Der zweite Platz erhielt den Bildband „Le Louvre Nu Peintures“ von Lois
Lammerhuber, der auch Teil der Jury war. Für Platz drei gab es einen Spezialitätenkorb mit vielen Produkten, für die Frankreich und seine Küche
so weltberühmt sind. Alle weiteren Finalistinnen und Finalisten erhielten
ein OeAD-Goodie-Bag.
Das Kalenderjahr 2015 wurde vom Hochschulteam der Nationalagentur mit einem Fotowettbewerb eingeläutet, der in Zusammenarbeit
mit dem Institut Français d’Autriche durchgeführt wurde. Teilnehmen
konnten sowohl Lehrende wie auch Studierende der Studienjahre 12/13,
13/14 und 14/15, die einen Aufenthalt in Frankreich absolviert hatten.
Die Idee war es allerdings, nicht etwa die weltberühmten Baudenkmäler
oder typischen Aspekte der französischen Kultur in den Vordergrund zu
stellen, sondern die überraschenden Seiten Frankreichs zu beleuchten.
Über 200 Bilder wurden eingereicht und anschließend von einer sechsköpfigen Fachjury bewertet. Schließlich wurden 10 Finalfotos gekürt, aus
denen die drei besten mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Neben Erinnerungen an einen spannenden Wettbewerb und einer charmanten Preisverleihung im Wiener Palais Clam-Gallas blieben von dieser Aktion insbesondere die Bilder übrig, die einerseits zu Postkarten
verarbeitet wurden und andererseits zu einem schmucken Plakat. Alle
Produkte sind bei Interesse gerne verfügbar und können im OeAD-Haus
abgeholt werden.
So gab es für den ersten Platz einen Flug für zwei Personen nach Lyon,
der mit freundlicher Unterstützung von STA Travel ermöglicht wurde.
„Mont Saint Mouton“
„Sich betten in Nancy“
© Anna Maria Weiß
© Barbara Schneider
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07/2015
Bildung.bewegt
DEZEMBER 2015
ERASMUS+ WISSE NSALLIANZEN / ALLIANZEN FÜR BRANCHENSPEZIFISCHE FERTIGKEITEN
Infomaterial erhältlich
Die Europäsiche Kommission hatte für die zentralen KA2-Maßnahmen
„Wissensallianzen“ bzw. „Allianzen für branchenspezifische Fertigkeiten“
für die Antragsrunde 2016 einen Infoday in Brüssel geplant. Dieser
musste aufgrund der Sicherheitslage im letzten Moment abgesagt
werden. Unter folgendem Link sind einige Präsentationen zu den Maßnahmen bereitgestellt, weitere werden folgen.
VERANSTALTUNGEN
Rückblick
Verleihung des Europäischen Sprachensiegels 2015
24. September 2015 | Graz
Als Höhepunkt des Sprachenschwerpunkts im Schulbildungsbereich
wurde im Herbst das Europäische Sprachensiegel an verschiedene österreichische Bildungseinrichtungen überreicht. Diese Auszeichnung wird in
Österreich alle zwei Jahre vom Österreichischen Sprachen-KompetenzZentrum (ÖSZ) im Auftrag der Nationalagentur vergeben und dient der
Verbreitung innovativer Projekte und Inititativen zur Förderung des
Sprachenlehrens und -lernens.
Kategorien Kindergarten, Volksschule, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II,
Pädagogische Hochschulen und Erwachsenenbildung (inkl. Behörden,
Gemeinden, Vereine, NGO’s) vergeben.
Wenn Sie mit Ihrer Bildungseinrichtung bei diesem Wettbewerb mitmachen möchten, finden Sie hier nähere Informationen. Die nächste Ausschreibung startet voraussichtlich im Spätherbst 2016. Machen Sie sich
in der European Language Label Database ein Bild über eingereichte und
ausgezeichnete Projekte in verschiedenen Bereichen des Sprachenlernens und -lehrens und holen Sie sich Ideen für den Unterricht!
Einreichberechtigt sind Personen und Institutionen aus allen Bereichen
der Bildung. Das diesjährige Siegel stand unter dem Motto „Sprachen für
soziale Eingliederung“ und wurde an je eine Bildungseinrichtung aus den
Euroguidance-Fachtagung: Who fails? What works?
3. November 2015 | Wien
sind es dennoch 53.000 junge Menschen, die jedes Jahr ihre Ausbildung
frühzeitig beenden. Ein Schlüsselfaktor zur Verhinderung von frühem
Schulabbruch ist ein starkes und gut entwickeltes Guidance System. Die
Euroguidance-Fachtagung 2015 thematisierte die strukturellen Ursachen
Sieben Prozent der heimischen 18- bis 24-Jährigen brechen laut Bildungsministerium vorzeitig ihre Ausbildung ab, das heißt, sie beenden
ihren Bildungsweg maximal mit Pflichtschulabschluss. Gemessen am
EU-Durchschnitt von 12,7 Prozent steht Österreich gut da. In Zahlen
Vortragende und Mitwirkende der
Euroguidance-Fachtagung
Podiumsdiskussion „Guidance Works“
© OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Hörmandinger
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Momentaufnahme eines Workshops
07/2015
Bildung.bewegt
von Bildungsbenachteiligung und Schulabbruch. 165 Teilnehmende
besuchten neben den Vorträgen auch fünf parallele Methoden- und
Diskussionsworkshops. Im Rahmen eines Marktplatzes bestand die
Möglichkeit, europäische und nationale Projekte sowie Beratungsangebote kennenzulernen.
DEZEMBER 2015
Erasmus+ Erwachsenenbildung & Querschnittsthemen in der National­
agentur für Erasmus+ Bildung. Aus Sicht von Peter Anhäuser, Bundesagentur für Arbeit, sei in Beratungsprozessen erkennbar, dass Jugendliche
in Hinblick auf Ausbildungs-, Berufswahl- und Berufsreife immer wieder
neu orientiert werden müssen. Mit dem Leonardo da Vinci-Projekt „PraeLab“ wurde ein wichtiger Schlüssel entwickelt, mit dem Jugendliche
nicht nur bis zum Ausbildungsbeginn beruflich orientiert, sondern auch
nach Beginn begleitet werden könnten. Michaela Marterer, Geschäftsführerin der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft, betonte, dass
vor allem um den Bedarf der Jugendlichen ginge. Guidance funktioniere durch Kooperation innerhalb des Schulsystems, aber vor allem auch
mit der Wirtschaft. Dass der Schlüssel zum Erfolg die Zusammenarbeit
in der Region ist, sei eine zentrale Erkenntnis aus der europäischen Projektzusammenarbeit. Für Ricarda Motschilnig, EPALE Österreich, ist die
europäische Kooperation für Trainer/innen unabdingbar, um etwa der
Problematik des frühen Schulabbruchs bei einem sich gleichzeitig rasant
wandelnden Arbeitsmarkt gerecht zu werden. Die europäische Plattform
der Erwachsenenbildung, EPALE, ermöglicht diesen Austausch.
Im Eröffnungsvortrag umriss Petra Goran, Europäische Kommission,
die Ergebnisse der europäischen Arbeitsgruppe zu frühzeitigem Schulabbruch. Ziel der bildungspolitischen Empfehlungen ist es, alle Akteur/innen im Bildungssystem für das Thema Schulabbruch zu sensibilisieren
und eine Grundlage zur Entwicklung von nationalen Strategien und
Maßnahmen zu liefern. Der Universitätsprofessor Frank-Olaf Radtke,
Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, beleuchtete
das Phänomen des frühen Schulabbruchs aus einer systemischen und
auf die Strukturen des Bildungssystems fokussierenden Perspektive. Er
sprach von institutioneller Diskriminierung von Schüler/innen, die den
Effekt habe, dass Schüler/innen mit Migrationshintergrund oder aus
bildungsfernen Schichten sich überproportional hoch in weniger Chancen verschaffenden Schularten auffinden. Die Studienautoren Winfried
Moser und Korinna Lindinger vom Institut für Kinderrechte und Eltern­
bildung untersuchten in der Studie „Lost in Transition“ die makrostrukturellen Faktoren in ausgewählten europäischen Schulsystemen und am
Übergang Schule – Beruf, die den frühzeitigen Schulabbruch begünstigen. Um Schulabbruch zu verhindern, brauche es handlungsfähige Schulen, die die Herausforderungen an ihrem Standort erkennen, sie konstruktiv aufgreifen und an der aktiven Gestaltung und Begleitung von
Bildungsübergängen mitwirken.
Andrea Fraundorfer, themenverantwortlich für Jugendcoaching und
Schulabbruch im Bundesministerium für Bildung und Frauen, beleuchtete die wichtigsten Diskussionspunkte. „Schulabbruch wird heute als
komplexes Phänomen der kumulativen Entfremdung vom institutionellen Lernen, das sich bildungsbiographisch meist früh ankündigt,
betrachtet“, so die Expertin. Ein wertschätzender Umgang mit den Lernenden, Anerkennung für deren Diversität und Lernausgangslagen,
Kooperationsbereitschaft am Schulstandort sowie Ressourcen, wie u. a.
Jugend­coaching, bilden ebenso wie eine hohe Innovationsbereitschaft
die zentralen Meilensteine auf dem Weg zu einer Schule, die Schulabbruch weitgehend verhindert.
Rückfragehinweis >
Nachlese >
Was ist nun angesichts der dargestellten strukturellen Gegebenheiten der
Beitrag von „Guidance“, und wie kann durch transnationale Projektarbeit
ein Beitrag zur Reduktion von frühzeitigem Schulabbruch geleistet werden? Diese Fragen stellte Carin Dániel Ramírez-Schiller, Bereichsleiterin
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07/2015
Bildung.bewegt
DEZEMBER 2015
2. Nationale ECVET Konferenz:
„Internationalisierungsstrategien von Berufsbildungseinrichtungen“
16. November 2015 | Wien
empfahl sie, die europäischen Instrumente zu nutzen und an die konkreten praktischen Anforderungen anzupassen. Eine Podiumsdiskussion
zeigte Sichtweisen von Vertreter/innen aus der Berufsbildung, der Sozialpartner und der Wirtschaft sowie der deutschen Nationalagentur dazu,
was gelungene Internationalisierungsstrategien von Berufsbildungseinrichtungen kennzeichnet und was europäische Transparenzinstrumente
bzw. Mobilitätsprojekte hier beitragen können.
Die von der Nationalagentur und dem Bundesministerium für Bildung
und Frauen organisierte Veranstaltung befasste sich mit Internationalisierungsstrategien von Berufsbildungseinrichtungen.
Seitens des BMBF wurde eine Bestandsaufnahme der Umsetzung von
ECVET in Österreich präsentiert. Dabei wurde die Rolle von ECVET als
„Bottom up-Bindemittel zwischen den nationalen Initiativen der Internationalisierung im Bildungssystem, wie etwa QIBB, EQF, Validierung
oder Bologna Prozess …“ hervorgehoben. ECVET leiste überdies einen
wesentlichen Beitrag zur aktuellen Entwicklung der Kompetenzorien­
tierung und verstärkten Qualitätssicherung im berufsbildenden Schulwesen und eigne sich auch gut als Unterstützungsinstrument bei der
Darstellung insbesondere der beruflichen Erwachsenenbildung im NQR.
Workshops widmeten sich unter anderem der gemeinsamen Lernergebnisorientierung der Transparenzinstrumente NQR und ECVET. Praktiker/innen aus der Berufsbildung berichteten von erfolgreichen Internationalisierungsstrategien und erläuterten, wie ECVET bei Mobilitätsaufent­
halten dazu beitragen kann, dass sich die Erwartungen aller Beteiligten
mit den tatsächlichen Erfahrungen und erworbenen Lernergebnissen
decken. Vorgestellt wurde auch ein laufendes Projekt, das die Möglichkeiten untersucht, Memoranda of Understanding für Anerkennungs­
kooperationen zwischen BHS und Hochschulen zu nutzen.
Eine Vertreterin der deutschen Nationalagentur untersuchte den möglichen Beitrag europäischer Instrumente für eine attraktive und qualitätsgesicherte Berufsbildung. Den Bildungsakteurinnen und -akteuren
Erasmus+ Award 2015
2. Dezember 2015 | Wien
Eine internationale Jury hatte aus zahlreichen Bewerbungen die drei
besten Mobilitätsprojekte jeder Kategorie für den Erasmus+ Award
nominiert und unter diesen das Gewinnerprojekt festgelegt. In einem
für die Verleihung speziell angefertigten Video wurden die nominierten
Projekte inhaltlich kurz dargestellt. Erst nach der Videopräsentation wurden die Preisträger/innen von den verschiedenen Jurorinnen und Juroren
öffentlich erstmals unter großer Spannung verkündet.
Erstmals verliehen die Nationalagenturen für Erasmus+ Bildung und
Erasmus+ Jugend gemeinsam ein Qualitätssiegel an besonders engagierte Projektträgerinnen und Projektträger.
Der Erasmus+ Award 2015 rückte die Bedeutung der Qualität von Mobilitätsprojekten in den Vordergrund und setzte ein Zeichen für Nachhaltigkeit in der Bildungswelt sowie dem Jugendsektor. Auch dem immensen
Engagement und dem vollen Einsatz der Projektträger/innen wurde mit
dieser Auszeichnung Rechnung getragen. Neben den Auszeichnungen
für Erasmus+ Mobilitätsprojekte in den fünf Kategorien Berufsbildung,
Erwachsenenbildung, Hochschulbildung, Schulbildung und Jugend wurden auch Erasmus+ Botschafterinnen und Botschafter für ihr Engagement im Rahmen des Programms Erasmus+ ausgezeichnet.
Alle Preisträger/innen und Nominierten wurden je nach Kategorie
durch Sektionschef Elmar Pichl (Bundesministerium für Wissenschaft,
Forschung und Wirtschaft), Hanspeter Huber (Bundesministerium für
Bildung und Frauen) und Andreas Schneider (Bundesministerium für
Familien und Jugend) vor einem großen Publikum in der Akademie der
Wissenschaften geehrt.
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07/2015
Bildung.bewegt
DEZEMBER 2015
Im Bild vlnr: Clara Novak (Botschafterin Jugend), Gerhard Moßhammer (GF Interkulturelles Zentrum – NA „Erasmus+: Jugend in Aktion“), Maria Pichlbauer (Botschafterin Schulbildung), Gert Hufnagl (Vorstand Interkulturelles Zentrum), Barbara Streicher (Botschafterin Erwachsenenbildung), Stefan Zotti (GF OeAD-GmbH), SC Elmar Pichl (BMWFW),
Silvia Schwaiger-Wöll (Botschafterin Berufsbildung), GL Hanspeter Huber (BMBF), Ingrid Pleschberger (Botschafterin Hochschulbildung), Ernst Gesslbauer (OeAD-GmbH/Leiter NA
Erasmus+ Bildung)
© OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Schedl
Als Programmbotschafterinnen wurden in den fünf Kategorien
ausgezeichnet:
Die Gewinnerprojekte in den fünf Kategorien sind:
>
Berufsbildung: „Europe all around“ – Höhere Lehranstalt der Diözese
Graz-Seckau
>
Erwachsenenbildung: „Inklusive Bildung mit Tablets“ – atempo
GmbH
>
Hochschulbildung: „Mobilität von Studierenden und
Mitarbeiter/innen in der Hochschulbildung“ – FH Technikum Wien
>
Jugend: „Youth for Peace“ – Art Mine – Verein zur Förderung des
interkulturellen Austausches und Dialoges
>
Schulbildung: „Praxis an österreichischer Auslandsschule in Istanbul“
– BAKIP der Franziskanerinnen von Vöcklabruck
>
Berufsbildung: Silvia Schwaiger-Wöll >
Erwachsenenbildung: Barbara Streicher
>
Hochschulbildung: Ingrid Pleschberger >
Jugend: Clara Novak
>
Schulbildung: Maria Pichlbauer
Wir danken unseren Sponsoren bfi Österreich, SPAR Österreich und WIFI
Österreich für die Preise.
Hier finden Sie die Nachlese, das Video zu den nominierten Projekten, die Presseaussendung sowie viele Fotos der feierlichen Verleihung. Nachlese >
VERANSTALTUNGEN
Ausblick
Final Checks für Mobilitätsmaßnahmen (Key Action 1)
Ab Jänner 2016 | In den Bundesländern
Um Ihnen bei der Vorbereitung Ihrer Projektvorschläge bestmögliche
Unterstützung bieten zu können, führt die Nationalagentur auch heuer
wieder Final Checks in mehreren Bundesländern durch. Hierbei handelt
es sich um Beratungen in Form von Einzelgesprächen. Der Final Check
ist keine Erstberatung zu einer Projektidee oder zum Programm im Allgemeinen, sondern eine Hilfestellung für bereits konkret ausgearbeitete
Projektanträge. Die Termine und Details zur Anmeldung finden Sie hier >.
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07/2015
Bildung.bewegt
DEZEMBER 2015
Recognition of prior learning
19. Jänner 2016 | Innsbruck
Die österreichische Hochschullandschaft und deren Stakeholder nähern
sich dem Thema „Recognition of prior Learning“ durch einen Gesetzesentwurf, sowie unterschiedliche Initiativen, Projekte und Empfehlungen.
Deren jeweiliger Status Quo soll im Zuge des Fachseminars präsentiert
sowie konstruktiv auf ihre Relevanz und Anwendbarkeit für den Hochschulalltag, speziell in den jeweiligen Sektoren, analysiert werden.
Stabstellen für Anerkennung, Bologna-Koordinator/innen, interessierte
Studierende) im Hochschulsektor bzw. im hochschulnahen Bereich, die
sich bereits aktiv mit „Recognition of prior learning“ auseinander gesetzt
haben, und sich einen Überblick zu laufenden europäischen wie auch
österreichischen Ansätzen verschaffen möchten.
Die Teilnahme am Fachseminar ist kostenlos und begrenzt, Anmeldeschluss ist der 30. Dezember 2015. Programm und Anmeldeformular >
Dieses Fachseminar richtet sich an jene strategisch und administrativ
agierenden Personen (Hochschulleitungen, Curriculumsentwickler/innen,
Veranstaltungskalender 2016
Veranstaltungstitel
Programm/Aktion Ort
Datum
Final Checks Erasmus+ in den Bundesländern
ECVET Seminare für Antragsteller/innen
von Erasmus+ Mobilitätsprojekten
ECVET
Graz, Salzburg, Linz, Wien
Recognition of Prior Learning
Hochschulbildung
Innsbruck
19. Jänner 2016
DaF Kongress DaF
Mexiko Stadt
7.–9. März 2016
Erasmus+ Forum: Inklusion und Bildung
Erasmus+
Wien
14. & 15. März 2016
OeAD macht Schule
Erasmus+ Schulbildung & Sparkling Science
Wien
7. April 2016
ab Jänner 2016
Jänner 2016
Frohe Weihnachten.
Links
Impressum
Erasmus+: www.bildung.erasmusplus.at
Redaktion: Cathrine Seidelberger, Barbara Sutrich
Für den Inhalt verantwortlich: Ernst Gesslbauer
ADAM – Projects and Products Portal for Leonardo da Vinci:
www.adam-europe.eu
Rechtliche Hinweise finden Sie unter: www.bildung.erasmusplus.at/impressum
Bologna: www.bildung.erasmusplus.at/bologna
ECVET: www.bildung.erasmusplus.at/ecvet
EPALE: ec.europa.eu/epale/de
eTwinning: www.etwinning.at
Österreichische Austauschdienst-GmbH
Nationalagentur Erasmus+ Bildung
Ebendorferstraße 7, 1010 Wien
T: +43 1 534 08-0
F: +43 1 534 08-699
E: [email protected]
bildung.erasmusplus.at
Euroguidance Zentrum: www.euroguidance.at
Europass Österreich: www.europass.at
NQR: www.bildung.erasmusplus.at/nqr
OeAD-GmbH: www.oead.at
Österreichisches Bildungssystem: www.bildungssystem.at
PLOTEUS – Portal on Learning Opportunities Throughout the EUropean
Space: www.europa.eu/ploteus
Zeugniserläuterungen: www.zeugnisinfo.at
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