Eine Datenbank für gestohlene und verlorene Uhren

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The Art Loss Register
2016
Nr. 1 | 2016
In Kooperation mit:
Empfänger:
Arbeitsgruppe ART
Arbeitsgruppe BVM
Arbeitsgruppe Transportversicherung
Ausschuss Schaden
Kommission Sachversicherung
Geschäftsleitung SVV
Kommunikationsabteilung SVV
Ressort Schaden
Herausgeber:
Schweizerischer Versicherungsverband SVV
Conrad-Ferdinand-Meyer-Straße 14
Postfach, CH-8022 Zürich
In Kooperation mit:
The Art Loss Register
First Floor, 63-66 Hatton Garden
London EC1N 8LE
UK
Kontaktperson:
SVV: Tanja Wilke, [email protected], 044 208 28 53
ALR: Nina Neuhaus, [email protected], +44 (0)207 841 5789
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The Watch Register
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Eine Datenbank für gestohlene und verlorene Uhren
Mit einer halben Million registrierten Objekten, ist das Art Loss Register („ALR“) die weltweit
grösste private Datenbank für gestohlene und verlorene Kunst und Wertgegenstände.
Seit seiner Gründung vor 25 Jahren, registriert das ALR auch Uhren auf seiner Datenbank. Aufgrund
der markant gestiegenen Nachfrage in den vergangenen Jahren, hat das ALR im Juni 2015 eine Datenbank speziell für gestohlene und verlorene Uhren lanciert: The Watch Register
(http://www.thewatchregister.com/).
Es sind bereits über 50,000 Uhren auf dem Watch Register registriert, darunter Uhren der Marken:
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Rolex (ca. 13,000)
Patek Philippe
Omega
Cartier
Chopard
Breguet
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IWC
Breitling
TAG Heuer
Piaget
Lange & Söhne
Glashütte Original
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Vacheron Constantin
Jaeger LeCoultre
Audemars Piguet
Hublot
Longines
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Mit dem Watch Register werden mehrere Ziele verfolgt: Einerseits sollen dank dem Watch Register
gestohlene und verlorene Uhren an die Diebstahlsopfer oder Versicherungen zurückgeführt werden. Andererseits soll das Watch Register die Aufdeckung von Versicherungsbetrug erleichtern und
zur Diebstahlprävention beitragen, indem der Verkauf von abhanden gekommenen Uhren erschwert wird.
Voraussetzungen für eine Registrierung
Auf dem Watch Register können Armband-, Taschen- und Standuhren sowie moderne und Vintage
Uhren registriert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Uhren gestohlen, verloren oder anderweitig abhanden gekommen sind.
Für die Registrierung einer Uhr auf dem Watch Register bedarf es folgender Angaben:
1.
Marke, Modell, Serien- oder Gehäusenummer
2.
Besondere Erkennungsmerkmale wie Reparaturen und persönliche Gravuren
3.
Photographie (falls vorhanden)
Registrierte Uhren bleiben so lange auf der Datenbank, bis sie wiederaufgefunden werden.
Das ALR arbeitet seit Jahren mit dem Schweizerischen Versicherungsverband („SVV“) zusammen.
Aufgrund dieser Partnerschaft ist die Registrierung von Uhren auf der ALR-Datenbank für alle Mitglieder des SVV kostenlos.
Vorteile einer Registrierung
Mit der Registrierung einer Uhr auf der Datenbank erhöht sich die Chance auf ein erfolgreiches Wiederauffinden, da das ALR systematisch den Kunstmarkt nach registrierten Uhren durchsucht. Das
ALR ist international ausgerichtet, da im Gegensatz zu Antiquitäten und Gemälden, Uhren aufgrund
ihrer Grösse einfach ins Ausland gebracht werden können. Unsere Erfahrung zeigt, dass gestohlene
Uhren zur Vertuschung des Diebstahls oftmals im Ausland verkauft werden. So hatte kürzlich ein
Uhrensammler aus Brüssel ein interessantes Angebot für eine Cartier Uhr auf einer türkischen Internetseite entdeckt. Das Schnäppchen erschien ihm zu gut um wahr zu sein, weshalb er vor dem
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Kauf eine Suchanfrage ans ALR stellte. Prompt stellte sich heraus, dass die Uhr vor zwei Jahren in
Wien gestohlen wurde. Das ALR kontaktierte umgehend die österreichische Polizei, welche mit den
türkischen Behörden zur Wiederauffindung der Uhr zusammenarbeitete.
Das ALR bearbeitet jährlich über 400,000 individuelle Suchanfragen, wovon ca. 40,000 auf Uhrensammler, Uhrenhändler, Pfandleiher und Juweliere entfallen. Zudem sichtet das ALR systematisch
die Kataloge von über 90 Auktionshäusern weltweit (davon 12 aus der Schweiz). Die meisten Uhren
prüft es für Watches of Knightsbridge, Gardiner Houlgate, Auctionata, Sotheby's, Christie's, Bonhams, Artcurial, Van Ham, Dorotheum und Koller Auktionen. Seit 2015 überprüft das ALR zudem
die Kataloge vom Auktionshaus Ineichen, dem ältesten auf Uhren spezialisierten Auktionshaus der
Schweiz, und vom Auktionshaus Dr. H. Crott, dem führenden Auktionshaus für hochwertige Uhren
in Deutschland.
In England und Amerika, wo Pfandleihe ein blühender Geschäftszweig ist, sind Luxusuhren ein gern
gesehenes Pfand. Das ALR arbeitet mit bekannten Namen wie Borro und Suttons & Robertsons und
prüft alle Uhren, bevor sie als Pfand akzeptiert werden. Da Pfandleiher und Uhrenhändler ihre Geschäfte oftmals zeitnah abschliessen, offeriert das ALR einen besonders schnellen DatenbankCheck. Suchanfragen zu Uhren können per E-Mail oder SMS eingereicht werden. Das ALR bearbeitet
diese Anfragen innerhalb von 3-5 Minuten. So ist sichergestellt, dass Uhrenhändler und Pfandleiher diese Abklärung treffen können, während sich der Kunde noch im Geschäft aufhält.
Wiederauffindung von registrierten Uhren
Dank erkennbarer Serien- oder Gehäusenummer können registrierte Uhren schnell und eindeutig
identifiziert werden
Letztes Jahr hat das ALR eine beträchtliche Anzahl von Uhren entdeckt. So wurden beispielsweise
700 Uhren für einen grossen Pfandleiher geprüft. Drei davon waren auf der ALR Datenbank als gestohlen registriert. Zur gleichen Zeit brachte eine Privatperson eine Rolex zu einem Pfandleiher.
Beim ALR-Datenbankcheck stellte sich heraus, dass dieselbe Privatperson diese Uhr vor zehn Jahren bei der Versicherung als gestohlen gemeldet hatte. Es lag somit ein klarer Fall von Versicherungsbetrug vor und in Absprache mit der Versicherung wurde umgehend die Polizei informiert.
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Auch in Auktionskatalogen stösst das ALR immer wieder auf gestohlene Uhren.
1993 wurden bei einem bewaffneten Überfall eines Patek Philippe Händlers in England über 100
Uhren mit einem Gesamtwert von GBP 500,000 gestohlen. Die Versicherung bezahlte für den Schaden und registrierte die Uhren auf der ALR-Datenbank. Bereits drei Jahre später entdeckte das ALR
eine der Uhren in einer Uhrenauktion eines renommierten englischen Auktionshauses. Die Angaben des Einlieferers lieferten der Polizei eine heisse Spur und sie konnten zwei der Räuber verhaften. Von den anderen Uhren fehlte jedoch immer noch jede Spur. Im Jahre 2009, 16 Jahre nach dem
Überfall, entdeckte das ALR eine zweite Uhr im Auktionskatalog eines kleinen englischen Auktionshauses. Im Jahre 2012, entdeckte das ALR nochmals eine weitere Uhr in einer Uhrenauktion in Hong
Kong. Alle entdeckten Uhren wurden an die Versicherung zurückgegeben.
Dieser Fall zeigt, dass abhanden gekommene Uhren zwar wieder auf dem Markt auftauchen, jedoch
häufig erst mehrere Jahre nach dem Diebstahl.
Wenn das ALR eine registrierte Uhr entdeckt, informiert es umgehend die Person oder Institution,
welche die Suchanfrage gestellt hat und bittet sie, die Uhr bis zur endgültigen Klärung des Sachlage
zurückzuhalten. Gestützt auf den Vertrag, der bei einer Suchanfrage eingegangen wird, verpflichtet
sich die anfragende Person oder Institution zur Kooperation. Gleichzeitig kontaktiert das ALR das
Diebstahlsopfer oder die Versicherung und klärt ab, ob die Uhr noch immer als vermisst gilt. Wenn
der Verlust der Uhr der Polizei gemeldet wurde oder wenn ein Fall von Versicherungsbetrug vorliegt,
informiert das ALR immer auch die zuständige Polizeibehörde. Das ALR arbeitet seit Jahren eng mit
nationalen und internationalen Polizeibehörden zusammen und unterstützt sie bei der Ermittlung
der Straftaten.
Das ALR kann auf Wunsch der Versicherung auch eine gütliche Einigung mit dem aktuellen Besitzer
der Uhr verhandeln, sofern die polizeiliche Untersuchung abgeschlossen ist (und die Uhr nicht bereits durch die Polizei an das Diebstahlopfer oder die Versicherung zurückgegeben wurde). Die
Bandbreite der potentiellen Lösungen ist vielfältig und reicht von der Rückgabe der Uhr an die Versicherung bis zum Verkauf der Uhr und der Teilung des Erlöses zwischen der Versicherung und dem
jetzigen Besitzer.
Bei weiteren Fragen können Sie sich jederzeit an Nina M. Neuhaus vom Art Loss Register wenden
([email protected] / +44 (0) 207 841 57 89).
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