präz s Informationsmagazin der CVP Kanton St. Gallen 24 / Februar 2016 www.cvp-sg.ch Null Toleranz bei Miss brauch – mehr Verbindlich keit im Integrationsbereich Die CVP-EVP-Fraktion des Kantons St.Gallen fordert in einer in der Septembersession 2015 eingereichten Standesinitiative eine Verschärfung des eidgenössischen Ausländergesetzes, mit dem Ziel, die Verbindlichkeit im Integrationsbereich zu erhöhen. Das Anliegen wird in der nächsten Session im Kantonsrat behandelt. Auslöser für den Vorstoss der CVP-EVP-Fraktion war das Bekanntwerden eines Falls einer aus Bosnien stammenden Familie, die in St. Margrethen lebt und sich bei den zuständigen Behörden wiederholt integrationsunwillig gezeigt hat. So haben die Eltern mehrmals die Teilnahme an obligatorischen Elternabenden verweigert und ihren Kindern aufgrund ihres strengen Glaubens die Teilnahme an Schullagern sowie am Schwimmunterricht untersagt. Ferner lehnten sie die Zusammenarbeit mit weiblichen Lehrpersonen kategorisch ab. Auch die Rheintaler Gerichte haben sich bereits mehrmals mit dem Fall beschäftigt und den Vater zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nein zur Durchsetzungsinitiative Die CVP macht sich stark für klare Regeln im Strafrecht und für punktuelle Verschärfungen – wo nötig. Die CVP unterstützt aber keine Volksinitiativen, welche den Rechtsstaat und die Gewaltenteilung im Staat gefährden. Die Durchsetzungsinitiative setzt auf grob fahrlässige Art und Weise unsere Grundprinzipien aufs Spiel und ist darüber hinaus unnötig: Die Ausschaffungsinitiative wurde streng umgesetzt und lässt keine Schlupflöcher – im Gegensatz zur Durchsetzungsinitiative, welche Steuerbetrug und sexuelle Nötigung nicht ausreichend streng sanktioniert und dafür Ausschaffungen aufgrund von Bagatelldelikten verlangt. Die Delegierten der CVP Kanton St.Gallen haben die Initiative daher einstimmig abgelehnt. Akzeptanz des Schweizerischen Rechts- und Wertesystems Angesichts der anhaltenden Flüchtlingsströme und zunehmenden öffentlichen Bedenken hinsichtlich der Aufnahme weiterer Asylsuchenden ist sich die CVP-EVP-Fraktion ihrer Verantwortung bewusst, sich für die Entwicklung von nachhaltigen, möglichst allgemein verträglichen Lösungen einzusetzen. Bedürftige Personen, die in der Schweiz Asyl suchen, sollen weiterhin die bestmögliche Unterstützung für ein sicheres und lebenswertes Leben erhalten. Gleichzeitig möchte die CVP-EVP-Fraktion Zuziehende und asylsuchende Personen aber auch stärker in die Verantwortung nehmen, sich eigenständig um ihre Integration zu bemühen. Ein gewisses Mindestmass an Integration darf nach Ansicht der CVP-EVP-Fraktion von jedem erwartet werden. Neben dem Erlernen der deutschen Sprache zählen dazu insbe sondere die Akzeptanz des Schweizerischen Rechts- und Wertesystems sowie das Respektieren hiesiger Gepflogenheiten. Entzug der Aufenthalts- und Nieder- lassungsbewilligung als mögliche Sank tionsmassnahme Damit Fälle wie jener in St.Margrethen künftig möglichst verhindert werden können und um zugezogene Personen zu einem Mindestmass an Integration zu bewegen, bedarf es nach Auffassung der CVP-EVP-Fraktion einer Anpassung des eidgenössischen Ausländergesetzes. Allfällige Verstösse gegen die hiesigen Rechte und Gepflogenheiten sollen dadurch konsequent sanktioniert werden können. Fortsetzung auf Seite 2 editoral Der 28. Februar wird ein politisch bedeutungsvoller Tag: Im Kanton St.Gallen finden die kantonalen Wahlen statt und dazu kommen vier nationale Abstimmungen. Vereinzelt gibt es zusätzlich auch noch weitreichende kommunale Abstimmungen, wie z.B. in Rorschach, St.Gallen oder Andwil und Gossau. Für die CVP Kanton St.Gallen stehen die Kantons- und Regierungsratswahlen natürlich im Vordergrund. Die CVP ist die zweitstärkste Kraft im Kanton und konnte bisher die kantonale Politik wesentlich mitgestalten. Das soll auch so bleiben und entsprechend angriffig zeigen sich die acht Regionalparteien im Kantonsratswahlkampf. Bei den Regierungswahlen können wir mit Beni Würth und Bruno Damann auf ein starkes Doppel zählen. In dieser Ausgabe kommen beide ausführlich zu Wort. Doch auch die nationalen Abstimmungen sind wichtig, zumal die CVP mit einer eigenen Initiative am Start ist: Gemäss letzten Umfragen stehen die Chancen sehr gut, dass die Heiratsstrafe im Steuerrecht dank dem grossen Einsatz der CVP endlich fallen könnte. Die Parolen der CVP Kanton St.Gallen zu den drei weiteren eidgenössischen Abstimmungen finden Sie weiter hinten im Magazin. Patrick Dürr, Parteipräsident inhalt Interview mit Bruno Damann Interview mit Beni Würth Heiratsstrafe Parolenfassungen 2 3 4 4 «Sport ist meine zweite grosse Leidenschaft» Bruno Damann ist Kantonsrat sowie neben amtlicher Stadtrat in Gossau. Daneben leitet der Allgemein- und Sportmediziner das von ihm aufgebaute Ärztehaus in Gossau. Nun kandidiert er für die St.Galler Regierung. Im Interview äussert er sich zum Thema Sport, seiner zweiten grossen Leidenschaft Bruno Damann 1957, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin nebst der Politik. Bruno Damann ist aktuell Clubarzt des FC St.Gallen und von Fortitudo Gossau Handball. Ausserdem ist er J+S-Experte und war lange Jahre Präsident des Leichtathletikverbandes St.Gallen-Appenzell. Interview mit Regierungsratskandidat Bruno Damann Lieber Bruno, du hast in verschiedenen Sportarten Aufgaben wahrgenommen, besonders im Fussball, im Handball und in der Leichtathletik. Welche Rolle hat der Sport in unserer Gesellschaft? Der Sport hat in der heutigen modernen Gesellschaft eine wichtige Funktion, um die Freizeit zu gestalten. Den aktiven Sport braucht es um unsere Bewegungsarmut in der heutigen Zeit zu reduzieren. Jeder Mensch sollte pro Woche mindestens 2000 kKal mit Bewegung verbrennen. Dies ist nicht wenig, bedeutet dies doch für eine Person mit 80 kg Gewicht ca. 25 km Wandern oder Joggen pro Woche. Der moderne Mensch neigt zu Inaktivität. Deshalb ist auch das Krafttraining sehr wichtig. Wir können massiv Ge- sundheitskosten sparen, wenn jeder Bürger sich vernünftig bewegt und kräftigt. Leider gibt es heute immer mehr Auswüchse mit massiver Überbelastung des Körpers, was gefährliche und teure gesundheitliche Störungen hervorrufen kann. Auch der Miss brauch des Dopings ist leider die Schattenseite des Sports. Der passive Sport als Zuschauer kann ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis sein. Leider haben wir dort viele negative Folgen. Gesundheitlich hat Sportkonsumierung keine positive Wirkung. Kann der Kanton St.Gallen in der Förderung des Spitzen- und Breitensports noch mehr machen? Sicher könnte man immer noch mehr machen. Hier bin ich aber überzeugt, dass die öffentliche Hand vor allem eine gute Infrastruktur zur Verfügung stellen sollte, Fortsetzung von Seite 1 Konkret strebt die CVP folgende Anpassungen im eidgenössischen Ausländergesetz an: – Nicht-EU/EFTA-Staatsangehörige bedürfen zur Erteilung respektive Verlängerung ihrer Aufenthalts- und Niederlassungsbewilligung einer verbindlich abzuschliessenden Integrationsvereinbarung, in der klare Integrationskriterien enthalten sind. – Bei dauerhaftem und erheblichem Sozialhilfebezug kann eine Aufenthaltsoder Niederlassungsbewilligung entzogen werden. Hierzu muss ein konkreter Schwellenwert der Sozialhilfe gesetzlich festgelegt werden. – Bei niedergelassenen Ausländerinnen und Ausländern, die sich Integrations- 2 bemühungen konsequent widersetzen, ist die Möglichkeit zum Widerruf der Niederlassungsbewilligung oder zur Rückstufung auf eine Aufenthaltsbewilligung vorzusehen. Dass akuter Handlungsbedarf im Integrationsbereich besteht und Massnahmen zur Erhöhung der Integrationsbemühungen nötig sind, wurde auch von Seiten der Regierung erkannt, welche die Gutheissung der Standesinitiative beantragt. Das Geschäft ist für die Februarsession traktandiert. Die CVP-EVP-Fraktion geht davon aus, dass sie bei ihrem Vorstoss auf eine breite Unterstützung durch die bürgerlichen Parteien zählen kann und damit eine deutliche Mehrheit findet. welche die Vereine günstig benützen können. Von Seiten des Staates wird mit Jugend und Sport sehr viel im Nachwuchsbereich getan. Für den Spitzensport sind sicher die Sportschulen eine grosse Hilfe. Der Kanton betreibt schon relativ viel Gesundheitsförderung im Rahmen des Programms Gesundheit und Bewegung. Hier ist auch die kantonale Ärztegesellschaft involviert. Welche Bedeutung hat das Netzwerk, das du mit deinem Engagement für den Sport aufgebaut hast, für die Regierungstätigkeit? Durch meine Tätigkeit als Trainer, Sportfunktionär und Sportmediziner durfte ich viele Sportler im Kanton kennen lernen. Ich habe dank dieses Netzwerkes auch schon viele verschiedene Projekte realisieren dürfen. Sollte ich als Regierungsrat gewählt werden, dann kann ich sicher auf dieses Netzwerk zurückgreifen. Mit einer Wahl in die Regierung müsstest du nicht nur deine Aktivitäten im Sport aufgeben, sondern auch deinen Beruf als Arzt. Wie gehst du damit um? Abschiednehmen ist nie eine einfache Sache. Der Abschied aus der Praxis und vor allem von meinen Patienten, die ich teils mehr als 24 Jahre betreut habe und zu denen ich dadurch eine tiefe menschliche und nicht nur medizinische Beziehung aufgebaut habe, fällt mir sicher nicht leicht. Der Hausarzt ist nicht nur für die medizinischen Sorgen verantwortlich, sondern die Patienten kommen auch mit ihren täglichen Sorgen und Problemen zum Hausarzt, weil er eine Vertrauensperson ist. Ich habe als Arzt gelernt, dass man immer wieder Abschied nehmen muss. Früher oder später wäre dieser Abschied wegen der Pensionierung auch gekommen. Die Verbundenheit mit dem Sport könnte ich sicher auch noch als Regierungsrat aufrechterhalten. Wieviel Sport betreibst du eigentlich noch selbst? Früher bin ich sehr viel gejoggt. Ich legte zwischen 40 und 60 km pro Woche zurück. Ich habe mich sehr gerne in der freien Natur bewegt. Leider kann ich wegen einer Knieund Fussverletzung keinen Laufsport mehr betreiben. Deshalb bin ich aufs Radfahren umgestiegen. Ich mache jedes Jahr mit Kollegen, unter anderem ist auch Martin Gehrer dabei, eine wöchige Velotour. Um mitfahren zu können, trainiere ich etwa 7 Stunden pro Woche auf dem Rad. Leider mehrheitlich aus zeitlichen Gründen auf der Rolle. Dieser Ausgleich ist für mich sehr wichtig, um mein tägliches Arbeitspensum zu bewältigen. «Wir müssen Bildung und Wirtschaft noch viel besser vernetzen» Beni Würth ist aktueller Regierungspräsident des Kantons St.Gallen. Der frühere Stadtpräsident von Rapperswil-Jona setzte sich im Regierungswahlkampf 2010 gegen Herbert Huser deutlich durch und wurde bei den Gesamterneuerungswahlen 2012 Beni Würth 1968, Mitglied der Regierung, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes mit beeindruckender Stimmenzahl im Amt bestätigt. Als Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements beschäftigt er sich momentan unter anderem intensiv mit dem Fachkräftemangel. Interview mit Regierungspräsident Beni Würth Kannst du die aktuelle Situation des Fachkräftemangels im Kanton St.Gallen sowie die damit verbundenen Konsequenzen für die kantonale Wirtschaft schildern? Zwischen 60 – 80 Prozent der personalsuchenden Unternehmen melden, dass sie Schwierigkeiten haben, die erforderlichen Fachkräfte zu rekrutieren. Dabei fällt auf, dass der Bereich Industrie und Gewerbe noch stärker betroffen ist als der Bereich Dienstleistungen. Weil der Kanton St.Gallen überdurchschnittlich industrielastig ist, sind wir somit in erhöhtem Masse vom Fachkräftemangel betroffen. Dies beeinflusst auch Investitionsentscheide der Wirtschaft. Die Verfügbarkeit der Arbeitskräfte ist ein entscheidender Standortfaktor. Denn ohne ausreichend Fachkräfte können die notwendigen Produktivitätssteigerungen und die verstärkte Automation und Innovation nicht erfolgen. Dafür braucht es gut ausgebildete Fachkräfte. Kannst du uns die Idee der nationalen Fachkräfte initiative erklären? Die nationale Fachkräfteinitiative wurde vom Bund zusammen mit der Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz (VDK) vor der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative lanciert. Und zwar darum, weil der demographische Wandel zu einer Verknappung der Arbeitskräfte führen wird. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in ca. 10 – 15 Jahren in Pension. Daraus ergibt sich eine Lücke. Die nationale Fach- kräfteinitiative setzt vor allem auf die Mobilisierung des inländischen Arbeitskräftepotentials. Damit soll der Zuwanderungsdruck gedämpft werden. Es geht im Wesentlichen um vier Bereiche: Höherqualifizierung, Schaffung guter Bedingungen zur Erwerbstätigkeit für ältere Arbeitnehmende, Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Förderung von Innovationen. Ergreift der Kanton St.Gallen zusätzliche Massnahmen und wie werden die kantonalen Wirtschaftsakteure dabei eingebunden? Die Regierung hat im Fachkräftebericht, der von der CVP-Fraktion gefordert wurde, einen breiten Massnahmenkatalog aufgezeigt. Es geht im Wesentlichen um arbeitsmarktpolitische und bildungspolitische Massnahmen. Wir müssen noch stärker mit den Unternehmen zusammen arbeiten, um bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt massgeschneidert agieren zu können. Das dient den Stellensuchenden wie den Personal suchenden Unternehmen. Im Bildungsbereich sticht vor allem die Schaffung von Informatikmittelschulen in Sargans, Rapperswil und St.Gallen hervor. Damit soll insbesondere auch dem Informatikermangel entgegengewirkt werden. Schliesslich müssen wir auch unsere Anstrengungen für die Rekrutierung von Fachkräften im Gesundheitsbereich deutlich verstärken. Was kann der Kanton St.Gallen dazu beitragen, um das Interesse an den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Technik und Naturwissenschaften zu fördern? Die Regierung hat dazu einen breiten Bericht verfasst. Das Fazit: Wir machen schon sehr viel! Es ist unabdingbar, dass wir die Kinder und Jugendlichen für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik motivieren und begeistern. Ich bin auch sehr froh, dass verschiedene St.Galler Unternehmen sogenannte MINT-Partnerschaften mit der Pädagogischen Hochschule eingegangen sind (Geberit, Bühler, SFS, Hilti AG). Wir müssen Bildung und Wirtschaft noch viel besser vernetzen. Die Betriebe können die Jugendlichen begeistern und die Schulen lernen die technologischen Herausforderungen unserer Unternehmen kennen. Das ist vorbildlich. Wie würde sich die Annahme der Durchsetzungs initiative auf die Situation der qualifizierten Fachkräfte im Kanton St.Gallen auswirken? Selbstverständlich würde eine Annahme der Durchsetzungsinitiative die anvisierte Lösung mit der EU nochmals erschweren. Schon die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative ist eine Quadratur des Kreises. Eine weitere Baustelle zu eröffnen, ergibt wenig Sinn. Trotz aller Anstrengungen hinsichtlich Mobilisierung des inländischen Potentials, brauchen wir weiterhin den Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt. Siehst du weitere Herausforderungen? Man muss sich bewusst sein, dass man nicht nur die Fachkräfteproblematik im Auge haben darf. Dabei geht es im Übrigen keineswegs nur um Menschen mit Unioder Fachhochschulabschluss. Es geht auch um gut ausgebildete Lehrlinge und Absolventen der höheren Berufsbildung. Es ist darum zentral, dass wir dem dualen Bildungssystem Sorge tragen. Mit Blick auf die Veränderungen in der Arbeitswelt (Stichwort: Automatisierung) mache ich mir allerdings auch Sorgen, wie wir inskünftig sehr tief qualifizierte Arbeitskräfte im Arbeitsmarkt integrieren können. Das wird für Wirtschaft und Gesellschaft eine erhebliche Herausforderung werden. Impressum präzis Informationsmagazin der CVP Kanton St. Gallen Herausgeber / Inserate: Christlichdemokratische Volkspartei Kanton St. Gallen Oberer Graben 3, Postfach 461, 9001 St. Gallen T 071 222 33 84, F 071 223 21 26 [email protected], www.cvp-sg.ch Redaktionsleitung: Ralph Lehner, Parteisekretär, [email protected] Konzept, Layout und Produktion: ERNi Druck und Media AG, 8722 Kaltbrunn [email protected], www.ernidruck.ch 3 Verliebt, verlobt, ver arscht! – Heiratsstrafe abschaffen und zwar jetzt! Thomas Hofstetter Vorstandsmitglied der JCVP Schweiz Die Heirat, das Eingehen einer Lebensgemeinschaft bis das der Tod einen scheidet. Eine freudige Sache nicht nur für die beiden Beteiligten und deren Familien. Nein, auch der Bund freut sich auf ein neues Ehepaar. Es ist nämlich ein weiteres Paar, das dank der Heiratsstrafe masslos vom Bund abgezockt wird. Ehepaare und eingetragene Partnerschaften werden seit Jahren bei der Besteuerung diskriminiert. Durch das Zusammenzählen der Vermögenswerte rutschen Ehepaare in eine höhere Steuerprogression als unverheiratete Paare. Unglaublich, diskriminierend, aber wahr. Doch nicht nur bei der Besteuerung entstehen Nachteile für Ehepaare. Auch die AHV-Renten hängen massgeblich vom Zivilstand ab. Während unverheiratete Paare auf eine volle AHV zählen können, gibt es bei Ehepaaren und eingetragenen Partnerschaften Abstriche. Dass dies nicht rechtens ist, hat das Bundesgericht bereits 1984 entschieden, doch scheint dies das Parlament nicht zu interessieren. Mit der Volksinitiative der CVP haben wir nun am 28. Februar 2016 die Möglichkeit, diese Abzocke durch den Bund abzustellen. Ich stimme deshalb JA, und ich hoffe sie auch! Die Volksinitiative «Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe» wurde von der CVP am 5. November 2012 mit 121’214 Unterschriften eingereicht. Die Volksinitiative der CVP Schweiz will die Benachteiligung der Ehe und der eingetragenen Partnerschaften gegenüber anderen Lebensformen konsequent beseitigen und enthält einen klaren Auftrag an den Gesetzgeber: Verheiratete und eingetragene Paare dürfen gegenüber Konkubinatspaaren nicht mehr benachteiligt werden. Am 28. Februar 2016 kommt die Initiative zur Abstimmung. Parolenfassungen 28. Februar 2016 • Volksinitiative «Für Ehe und Familie – Abschaffung der Heiratsstrafe» Ja: 78, Nein: 0, Enthaltungen: 0 • Änderung des Bundesgesetzes über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet (Sanierung Gotthard-Strassentunnel) Ja: 64, Nein: 17, Enthaltungen: 2 • Volksinitiative «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller Ausländer» Ja: 0, Nein: 82, Enthaltungen: 1 • Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!» Ja: 0, Nein: 13, Enthaltungen: 0 (Parteivorstand) WWW.WUERTH-DAMANN.CH 4 Agenda Sa., 13. Februar 2016 Aktionstag CVP-Initiative «Heiratsstrafe abschaffen» Mi., 17. Februar 2016 AWG-Anlass mit Buchautorin Bettina Zimmermann So., 28. Februar 2016 Wahl- und Abstimmungssonntag Mo., 29. Februar – Do., 3. März 2016 Kantonsratssession Di., 1. März 2016 Sessionsbesuch CVP Frauen Mi., 16. März 2016 RPP-/OPP-Konferenz Do., 31. März 2016 Sessionshöck mit Bundesparlamentariern (St.Gallen-Gossau) Do., 21. April 2016 Kantonale Delegiertenversammlung (Oberstufenschulhaus Breiten, Eschenbach) Sa., 23. April 2016 Anlass CVP Frauen Sa., 23. April 2016 Nationale Delegiertenversammlung Mo., 25. April – Mi., 27. April 2016 Aufräumsession Kantonsrat Mi., 17. August 2016 Kantonaler CVP-Parteitag übrigens Da man über Geschmack bekanntlich nicht streiten kann, darf ich es als böserwisser ja sagen: Ich würde nie und nimmer ein Panaché trinken. Diese Mischung aus herbem Bier und süssem Citro schmeckt mir einfach nicht. Folglich fällt es mir auch leicht, mich für das eine oder andere zu entscheiden. Als toleranter Zeitgenosse nehme ich es aber selbstverständlich locker, wenn sich andere nicht entscheiden können und eben ein Panaché trinken. Verwandt mit dem Wort Panaché ist übrigens das Panaschieren. Mit dem Panaschieren gibt der Gesetzgeber den Wählerinnen und Wählern, die sich nicht entscheiden können, die Möglichkeit zum Mischen. Ich stelle immer wieder fest, dass vielen Mischlern gar nicht bewusst ist, welche Auswirkungen das Panaschieren hat. Wer beispielsweise auf der CVP-Liste Kandidaten anderer Parteien ergänzt, verursacht zum einem rechten Teil ungewollte Resultate: Gewollt ist, einem guten Kandidaten einer anderen Partei eine oder zwei Stimmen zukommen zu lassen. Ungewollt ist aber wohl, dass damit eine andere Partei zusätzliche Stimmen erhält, die eigene Partei ebenso viele Stimmen verliert und damit auch alle auf der CVP-Liste verbleibenden Kandidaten schlechtere Wahlchancen haben. Vermeiden wir also diese ungewollten Effekte und verzichten auf das Panaschieren. Oder kürzer: Panaché na ja, Panaschieren nein nein. Und wenn wir noch mehr für unsere Partei machen wollen, habe ich noch ein weiteres Fremdwort zur Auswahl: Mobilisieren ja ja. Ihr Böserwisser
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