13 oktober 2015 | Schwarzenburgerland Kirchen im schwarzenburgerland regionalredaktion und layout: Jesper Dijohn, Tel.: 031 738 92 11, E-Mail: [email protected] editorial «Pack ihn! Tobias bietet in Begleitung eines Engels der Gefahr die Stirn» Liebe Leserin, lieber Leser Ich habe in meinen Ferien wieder einmal das Buch Tobit (auch Tobias genannt) aufgeschlagen und gelesen. Es gehört zu den weniger bekannten Schriften unserer Bibel (Apokryphen). In diesem Buch wird uns auf märchenhaft-anrührende Weise eine Legende erzählt. Tobias (hebräisch: «Gott ist gnädig») ist die Hauptperson des Buches Tobit. Die Erzählung schildert den treuen Glauben seines Vaters Tobit in Ninive, der sich trotz Repressionen und persönlicher Schicksalsschläge in seiner Gottesfürchtigkeit nicht beirren lässt. Erblindet und verarmt schickt er seinen Sohn Tobias auf die Reise, um von einem Schuldner ausgeliehenes Geld zurückzufordern, das er Kirchgemeinde schwarzenburg nun selber dringend benötigt. Um das Geld sicher nach Hause bringen zu können, rät ihm der Vater, einen zuverlässigen Begleiter zu suchen. Tobias findet denn auch einen stattlichen und aufrichtig wirkenden Mann, der bereit ist, mit ihm zu reisen. Tobias ahnt nicht, dass es sich dabei um den von Gott gesandten Erzengel Raphael («Gott heilt») handelt. Dieser gibt sich auch nicht zu erkennen, und so zieht Tobias in Begleitung seines göttlichen Beschützers los. Es ist eine gefährliche und abenteuerliche Reise, lauern doch an jedem Wegrand beutegierige Räuber und weitere Herausforderungen. Mich persönlich haben die Federzeichnungen von Rembrandt, auf denen Tobias und der Engel in sichtlich enger Reisegemeinschaft unterwegs zu sehen sind, sowie die folgende, legendenhaft erzählte Begebenheit immer wieder tief beeindruckt: Die beiden kommen auf ihrer Reise abends an den Tigris, wo sie übernachten. Als Tobias im Fluss baden will, schiesst ein Fisch aus dem Wasser hoch und will ihn verschlingen. Der Engel ruft Tobias zu: «Pack ihn!» Da ergreift der junge Mann den grossen Fisch und wirft ihn ans So. 4. 20.00 So. 11. 10.00 So. 1 8.10.00 So. 25. 10.00 NOVEMBER So. 1. 10.00 Gottesdienst in der Kirche Albligen, mit Pfr. Matthias Barth und Silvia Nowak (Orgel). Abendgottesdienst im Chäppeli, mit Pfr. Matthias Barth und Silvia Nowak (Orgel). Gottesdienst in der Kirche Wahlern, mit Pfr. Adrian Baumgartner und Silvia Nowak (Orgel). Gottesdienst mit Klein und Gross zum Erntedank in der Kirche Wahlern, mit Pfrn. Bettina Schley. Mitwirkung: Jodlerklub Frohsinn und Markus Reinhard (Orgel). Gottesdienst in der Kirche Albligen, mit Pfrn. Bettina Schley. Einsetzung von Kirchgemeinderätin Daisy Gasser. Mitwirkung: Singkreis Wahlern und Barbara Küenzi (Orgel). Gottesdienst zum Reformationssonntag in der Kirche Wahlern, mit Pfr. Adrian Baumgartner. Mitwirkung: Posaunenchor Rohrbach und Silvia Nowak (Orgel). Fritz Indermühle Verena Hegg Roth, Pfarrerin INHALT Editorial Schwarzenburg Guggisberg Rüschegg SEPTEMBER So. 27. 10.00 Taufe 16. August: Salome Kurz, Stöcken, Schwarzenburg. 16. August: Niklas Wenger, Riedholzweg, Mittelhäusern. 16. August: Janic Häusler, Steinern, Milken. So. 11. 11.00 Do. 15. 11.30 Mi. 21. 19.30 Sa. 24. 19.00 So. 25. 10.00 Mi. 28. 9.30 Mi. 28. 14.00 Rückblick Begrüssungsgottesdienst für die Zweitklässler Am 23. August fand der Begrüssungsgottesdienst statt. Die KUW-Koordinatorin Corinne Bittel konnte bei dieser Gelegenheit gleichzeitig Sabine Eggimann als Katechetin und Ursula Reichenbach als KUW-Mitarbeiterin begrüssen. Zusammen mit Katharina Kreuter erzählten sie die Geschichte «Der hundertste Name Gottes» vom Schaf Gimel. Alle Zweitklässler durften dann ein Wollschäfchen in Empfang nehmen. Als Überraschungsgäste sangen ehemalige Konfirmanden begleitet von Boris Bittel ein Lied. Liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht konnte ich sie «gluschtig machen», das kleine Buch Tobit selber zu lesen. Herzliche Grüsse, kasualien gottesdienste OKTOBER So. 4. 10.00 ben? Unvorbereitet können uns auf unserer Lebensreise Schicksalsschläge treffen, die alles zerbrechen lassen, was wir uns mühsam aufgebaut haben: Eine Krankheit oder ein Unfall, eine Depression, das Scheitern einer Beziehung, der Verlust des Arbeitsplatzes. Die Geschichte von Tobias möchte uns zeigen, dass auch wir eine göttliche Begleitung haben: Menschen, die uns auf unserem Lebensweg begleiten, bestärken, unterstützen, ermuntern, fördern. Gott, beziehungsweise seinen Engel, erkennen wir nicht am Anfang unseres Weges. Erst vom Ende unserer eigenen Geschichte her wird sich erweisen, ob und dass Gott es war, der uns zur Seite stand und steht. veranstaltungen OKTOBER Di. 6. 14.00 Präsident Kirchgemeinderat: Fritz Indermühle, Tel. (P) 031 731 08 63 (Redaktion Gemeindeseite) Pfarrämter: Verena Hegg Roth, Pfarrkreis I, Tel. 031 741 02 58 Adrian Baumgartner, Pfarrkreis II, Tel. (G) 076 336 79 55 (Stellvertretung) Matthias Barth, Pfarrkreis III, Tel. (G) 031 731 42 23 Bettina Schley, Pfarrkreis IV, Tel. (G) 031 731 42 09 Sekretariat: Leander Sterren, Junkerngasse 13, 3150 Schwarzenburg, Tel. (G) 031 731 42 11 Sigristinnen: (Kirche Albligen) Petra Mäder-Scheidegger, Tel. (P) 031 741 53 50; (Kirche Wahlern) Barbara Riesen, Tel. (P) 031 731 26 65; (Chäppeli) Ruth Zbinden, Tel. (P) 031 731 01 67 www.kirche-schwarzenburg.ch Ufer. Sie weiden zusammen den Fisch aus, braten und essen ihn. Die Eingeweide wird Tobias später zur Rettung seiner zukünftigen Frau sowie nach der Heimkehr zur Heilung seines Vaters brauchen. Erst dann wird Tobias auch vernehmen, wer sein Reisebegleiter und Beschützer gewesen ist. Sein Begleiter hat ihn auf der langen Reise nie dominiert, sondern ihn stets ermutigt, sich den Herausforderungen seines Lebens zu stellen. Er hat dem jungen Mann auch nichts abgenommen oder Gefahren abgewendet. So konnte Tobias selber wachsen und reifen, Vertrauen in sich selbst und seine ihm innewohnende, von Gott geschenkte geistige Kraft entwickeln, ganz werden. Wäre er alleine unterwegs gewesen, wäre er unter Umständen vor drohenden Gefahren geflüchtet, oder – versteinert vor lauter Angst – umgekommen. So aber – dank des ermutigenden Zurufes seines göttlichen Beschützers «Pack ihn!» –, konnte er standhaft und handlungsfähig sein, sich der Aufgabe stellen, und deshalb auch das Ziel seiner Reise erreichen. Sein Vertrauen hat ihn gerettet und weitergebracht. Ist die Szene mit dem gefährlichen Fisch nicht ein Gleichnis für das Le- Do. 19.00 Sonntagsschule im EGW, Wartgässli 6. Seniorennachmittag (F) im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg. Multimedia-Show Alaska. Fotografiert von Lea und Trudi Wiederkehr. Apéro nach dem Gottesdienst, im Chor der Kirche Wahlern. Seniorenessen im Kirchgemeindehaus. An- und Abmeldungen bis Dienstag, 13. Oktober bei Dora Baumann, 031 731 28 88. Orientierungsversammlung im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg. Der Kirchgemeinderat und der Gemeinderat stellen die Arbeit der Asylgruppe vor und erläutern die Situation rund um die Beherbergung von Flüchtlingen. Weitere Infos siehe nächste Seite. Selbstbestimmtes Sterben – Film «Mar adentro» von Alejandro Amenábar im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg. Anschliessend Diskussion und Apéro. Weitere Infos siehe nächste Seite. Sonntagsschule im EGW, Wartgässli 6 Fyre mit de Chlyne, im Chäppeli, Schwarzenburg. Feier für Zweibis Fünfjährige in Begleitung, mit anschliessendem Znüni. Offener Frauennachmittag Albligen, im Schulhaus Albligen. I d Mitti cho. Jeden Donnerstag im Chäppeli: eine besinnliche halbe Stunde für alle. Das Glück ist ein Mosaikbild, das aus lauter unscheinbaren kleinen Freuden zusammengesetzt ist. Daniel Spitzer > Seite 13 > Seite 13+14 > Seite 15 > Seite 16 Hochzeit 8. August: Jeanine Zahnd und Christian Wenger, Hauptstrasse, Alterswil. 8. August: Celine Gerber und Philippe Krebs, Eschenweg, Busswil. 8. August: Maruschka Mäusli und Raphael Körnli, Industriestrasse, Niederönz. 15. August: Sabrina Ryser und Michael Zbinden, Thunstrasse, Schwarzenburg. 15. August: Sandra Huwiler und Lars Buri, Bleikenmattstrasse, Kehrsatz. 22. August: Tanja Noth und Cyril Tanner, Bodenmattstrase, Schmitten. 29. August: Eva Schären und Jobran Hassan, Länggassstrasse, Bern. Abschied 4. August: Bertha Maurer-Iseli, Schlüchtern, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 88 Jahren. 6. August: Marie Stettler-Röthlisberger, Guggisbergstrasse, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 89 Jahren. 7. August: Hans Hostettler, Guggisbergstrasse, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 88 Jahren. 18. August: Claire Zbinden, Brünnstube, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 69 Jahren. 19. August: Hedwig Freiburghaus-Kobel, Pfadern, Rüschegg Heubach, gestorben im Alter von 87 Jahren. 21. August: Elisabeth Gertsch-Glaus, Schlüchtern, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 92 Jahren. 24. August: Martha Ulrich, Guggisbergstrasse, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 90 Jahren. 26. August: Heidi Beyeler, Schlüchtern, Schwarzenburg, gestorben im Alter von 84 Jahren. 14 Schwarzenburgerland | oktober 2015 Kirchgemeinde schwarzenburg Lebendige kirchgemeinde Selbstbestimmtes Sterben – Ausdruck von Mündigkeit oder Anmassung? Die Kirchgemeinde Schwarzenburg lädt ein zu einem Filmabend und einer Podiumsund Publikumsdiskussion zum Thema Suizidhilfe und Palliative Care. Am Samstag, 24. Oktober um 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg Filmabend: «Mar adentro» – Anschliessend Diskussion und Apéro Ramon Sampedro bricht sich beim Baden das Genick und ist vom Hals an abwärts vollständig gelähmt. Nach 26 Jahren erduldeten Leidens will er seinem Leben ein Ende setzen. Doch sein Wunsch, in Würde zu sterben, stösst auf Ablehnung, und Sterbehilfe ist in Spanien nicht legalisiert. Ein berührender Spielfilm von Alejandro Amenábar über das Leben, die Liebe und den Tod mit Javier Bardem in der Hauptrolle. Vorschau: Podiumsdiskussion Am Dienstag, 3. November um 19.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg Ist es dem Menschen erlaubt, seinem Leben ein Ende zu setzen? Ist Palliative Care eine Alternative zur Suizidhilfe? Was bedeutet der Sterbewunsch eines Menschen für seine Angehörigen? Über diese und andere Fragen diskutieren: Ulrich Oswald, Publizist und Mediator; Autor des Buches «Ausgang – das letzte Jahr mit meinem Vater» Ursula Stocker, Ausbildung in Krankenpflege, Theologin, Pfarrerin der Stiftung Diaconis Palliative Care, Bern Torsten Meireis, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Bern; Mitherausgeber der Zeitschrift «Ethik und Gesellschaft». Wohnraum für geflüchtete Menschen in Schwarzenburg Immer mehr Menschen flüchten vor Krieg, Verfolgung, Unterdrückung und Armut vor allem aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens aber auch aus Sri Lanka, Somalia, Nord - und Westafrika. Sie erhoffen sich in Europa ein Leben in Freiheit und Würde, möchten arbeiten, um ihre zurückgelassenen Familien unterstützen zu können. Viele sind von der langen und gefahrvollen Flucht traumatisiert; viele haben bald Heimweh und möchten irgendwann mal wieder in ihr Land zurückkehren. Rund 13.5% der Asyl suchenden Menschen in der Schweiz werden dem Kanton Bern zugewiesen. In momentan 27 Kollektiv- und Notunterkünften werden sie für einige Monate beherbergt, können erste Deutschkurse besuchen und werden mit den Gepflogenheiten des schweizerischen Alltages bekannt gemacht. Asylsuchende sowie vorläufig aufgenommene Personen, die während des Aufenthalts in der Kollektivunterkunft gelernt haben, das Leben in der Schweiz, so gut es geht, selbstständig zu bewältigen, werden in einer zweiten Phase den Gemeinden zugewiesen. In der Regel werden sie hier in Wohnungen untergebracht. Da die Durchgangszentren ausgelastet sind und täglich neue Menschen eintreffen, wird in den Gemeinden dringend Wohnraum gesucht. Die Partnerorganisationen des Kantons – in Schwarzenburg ist die HeilsarmeeFlüchtlingshilfe zuständig – hoffen dabei auf die Hilfe der Bevölkerung. Der Kirchgemeinderat der evang.-ref. Kirchgemeinde Schwarzenburg solidarisiert sich mit den Flüchtlingsorganisationen. Er will bei der Unterbringung von Flüchtlingen in unserem Dorf mithelfen. Eine Gruppe von derzeit vier Personen (Margrit Moser, Fredy Zbinden, Herbert Aebischer und Fritz Wunderli) ist vom Kirchgemeinderat mit der Aufgabe betraut, Wohnraum zu suchen und die ankommenden Menschen bei der Integration in das Dorfleben zu begleiten. Diese Arbeit soll in enger Kooperation mit den Gemeindebehörden geleistet werden. An einer gemeinsamen Sitzung hat der Gemeinderat der Asylgruppe seine Unterstützung zugesagt. Die Asylgruppe sucht nun leerstehenden Wohnraum. Sie bittet die Eigentümer, sich zu melden, falls eine günstige Wohnung für Familien und kleine Gruppen oder ein separates Zimmer für Einzelpersonen zu vermieten sind. Gemietet werden die Lokalitäten von der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe; die Mietkosten werden ihr vom Kanton rückvergütet. Bitte richten Sie Ihre Hinweise oder Angebote an: Fritz Wunderli, Kirchgemeinderat, Speichergasse 14, 3150 Schwarzenburg. Tel: 079 436 18 13 / E-Mail: [email protected] (Kontakt am besten mit SMS oder einer E-Mail-Nachricht). Um die Situation rund um die Beherbergung von Flüchtlingen zu erläutern und die Arbeit der Asylgruppe vorzustellen, laden der Kirchgemeinderat und der Gemeinderat die Bevölkerung am Mittwoch, 21. Oktober, 19.30 Uhr in Brione sopra Minusio Rückblick: Seniorenferien 2015 zu einer Orientierungsversammlung in den Saal des reformierten Kirchgemeindehauses, Junkerngasse 13, ein. interview Silvia Huwiler, Lanzenhäusern Wie fühlst du dich als «Stationsvorstand»? Ich kann sagen, ich bin so glücklich. Das Bahnhöfli z`Lanze bedeutet für mich der wichtigste Punkt. Ich kann arbeiten, ich kann Leute empfangen, ich kann Anlässe durchführen und sehe etwas vom Dörflileben. Wir fühlen uns sehr wohl da, die ganze Familie Huwiler. Auch das alte Gebäude mit seinem Gebälk trägt das Seine dazu bei. Anders als in einem modernen Bau fühlt man sich nie allein. Manchmal knarrt es, oder man hört irgendwo ein Mäuschen rascheln. Und natürlich hat man Platz. Im Jahre 1994 konnten wir das Bahnhofgebäude von der BLS kaufen. Wir haben renoviert und fünfundfünfzig neue Fenster eingesetzt, dann mussten wir wieder etwas warten bis wir «Chöle» hatten. Es folgten Heizung, Büro, Dusche, WC und der Dachstock. Jetzt haben wir Pläne, wie wir versuchen könnten, unsern Alterssitz hier zu realisieren. Wir sitzen in deinem Atelier. Es riecht nach Bienenwachs. Kannst du uns von deiner Arbeit erzählen? Ich befasse mich seit meiner Kindheit mit Bienen. Ich genoss schon Honig am «Nuggi». Mein Vater bewirtschaftete daheim viele Bienenvölker, im Zürcher Oberland, auf der Forch, im Tösstal, auf der Lenzerheide. Er hatte hundertfünfzig Bienenvölker. In unserer Freizeit mussten wir immer helfen, nicht immer zu unserer Freude. Während den ganzen Sommerferien haben wir jeweils Honig geschleudert. Zwischendurch langte es rasch für ein Bad in der Töss. Wir haben gelernt zu arbeiten. Ich kenne meine Eltern nicht anders, als dass immer gearbeitet worden ist. Mit hundertfünfzig Völkern war das der Beruf deines Vaters, oder? Nein ... nein ... Mein Vater war ein Textiler. Im Tösstal wurden viele Textilien hergestellt. Später dann wurde im Ausland billiger produziert, und viele Webereien wurden geschlossen. Die Bienenzucht hat schon früher viel Arbeit gegeben, aber weniger als heute. Heute gibt es so viele Krankheiten. Man wollte Königinnen einführen, deren Völker mehr Honig produzieren und weniger «stechfreudig» sind. Mit dem Guten kommt halt auch das Schlechte ins Land. Man hat Krankheiten eingeschleppt, mit denen wir uns jetzt auseinandersetzen müssen. Wir haben viel mehr Aufwand und müssen die Völker wie auch die Natur gut beobachten. Zwischendurch gibt’s auch etwa eine totale Niederlage. Völker gehen verloren. Dann macht man wieder weiter, es ist ja auch ein Dienst an der Natur. Aber es stimmt mich traurig, wenn Eine grosse Seniorengruppe freut sich auf die Ferien im Tessin. Unvergesslich sind die Reise mit Regenbogencar und die Bilder von verzerrten Nebelschwaden über dem Grimsel- und Nufenenpass. Doch die Sonne ist stärker und begleitet uns während sechs Tagen. Es ist nicht einfach, fast jeden Tag die engen Kurven von Locarno bis Brione zu bewältigen. Dieses Jahr begleitet uns ausnahmsweise Franz Keiser in die Ferien, so kommen wir in den Genuss von weiteren Ausflügen mit dem Car. Doch wer sich nach Ruhe sehnt, darf auch im Hotel bleiben, wandern oder schwimmen im Pool. Wir lassen uns gerne verwöhnen im Hotel Dellavalle, dies bei Tisch oder im Garten umgeben von Palmen mit Blick auf den See. Die Morgenandacht von Verena Hegg gibt uns Kraft, es ist wie Balsam für unser Gemüt. Abends spielt das Duo «Dellavalle» (Schwyzerörgeli und Mandoline), dazwischen singen wir Volkslieder, oder man hört ein Jützi. In guter Erinnerung bleibt uns auch der klare Fluss zwischen den ich sehe, wie Imker aus der ganzen Schweiz, meine Kundschaft, die seit fünfzig Jahren imkern, heute nicht mehr wissen, woran sie sind. Mein Vater war sogar sechsundsiebzig Jahre Imker. Mit vierzehn hat er begonnen, Bienen zu züchten. Den besten Imkern geht alles kaputt. Etliche wollen den Bettel hinwerfen. Viele Imker sind Mitglied der Bienenvereine. Hat ein Imker Verluste seiner Bienenvölker zu verzeichnen, so hilft ihm sicher ein Imkerkollege mit einem Schwarm oder einem Völklein aus. Im nächsten Jahr darf er vielleicht wieder Erfolge verbuchen. Mein Mann amtet als Bienenpräsident der Region. Dieses Jahr darf man als erfolgreiches Honigjahr werten. Wie ist es mit deiner Arbeit im Atelier? Ja, da bin ich etwas abgeschweift. Da wir uns früher tagtäglich mit der Imkerei herumschlugen, habe ich begonnen, mein erstes Taschengeld mit dem Verkauf von Bienenwachskerzen und Honig aufzubessern. Während der Adventszeit habe ich das Fahrrad vollbepackt, bin von Haus zu Haus gefahren und habe meine Ware angeboten. Nach Hause zurückgekehrt bin ich erst, wenn mein Körbli leer war. Später bin ich in die Stadt Bern gezogen. Schon nach einem Jahr konnte ich am Bärner Zibelemärit meinen Märitstand an der Schauplatzgasse an bester Lage platzieren. Die ganze Familie Huwiler mit Helfern nimmt nunmehr seit dreissig Jahren teil und geniesst die dankbare Kundschaft. Mein Atelier öffne ich auch für Vereine, Landfrauen, Eltern mit Kindern, welche gestalterisch werken möchten. Vielmals kommen auch einzelne Menschen, die schwere Schicksalsschläge erlebt haben, kreativ arbeiten möchten und froh sind, jemanden mit einem offenen Ohr anzutreffen. Ja, das Bahnhöfli hat schon so einiges in sein Gebälk aufgenommen. Felsen im Verzascatal, die Schifffahrt Lugano-Morcote oder der Spaziergang am Lago Maggiore in Cannobio. Als Überraschung wartet auf der Piazza in Ascona das Strassenzüglein «Trenio» auf uns. Im Nu haben alle ein Plätzli gefunden, und schon geht es los. Ja, wir sind eine fröhliche Schar, 32 graue Wuschelköpfe und vier Begleiterinnen winken den Passanten zu. Wir fühlen uns wie auf der ersten Schulreise. Ein spezieller Höhepunkt ist das Lotto-Spiel. Jeder von uns legt den mitgebrachten Preis auf den Tisch, schön verpackt, mit Mäschli oder schlicht und einfach. Nicht die Verpackung zählt, sondern deren Inhalt. Beim Auspacken strahlen die Gesichter der Seniorinnen und Senioren vor Freude, und ihr Lachen erfüllt den heimeligen Raum. Danke für die liebevolle Leitung, Dora Baumann, Hanni Beyeler, Margrith Liechti und Verena Hegg. Ihr habt so viel zum Wohl der ganzen Gruppe beigetragen. Ursula Häusler Ich bin sehr kontaktfreudig. Es kommen Imker aus der ganzen Schweiz zu mir, Leute von Schuls im Engadin mit sechs Stunden Zugfahrt oder aus dem Tessin. Letzthin war ein Bus mit jurassischen Imkern da. Als Erstes muss ich Negative und dann Giessformen aus Silikon herstellen. Die Formen werden teils mit Beton, Gips, Wachs und Glas ausgegossen. Passend zur Imkerei giesse ich hundertprozentig reinen gelben Bienenwachs oder hundertprozentig reinen gebleichten Bienenwachs ein. Somit erhalte ich die vom Duft her einzigartigen Bienenwachskerzen. Du hast vorhin erzählt, am Anfang habest du mit vorgegebenen Formen gearbeitet. Im Jahre 1988 hat mich die Firma Hobby Kreation aus Deutschland angefragt, ob ich ihre Formen in der Schweiz verkaufen würde. Da es nur spärlich Neuheiten gab, habe ich selber mit Formenbau begonnen. Ich kenne das Atelier vom Lanznermärit her. Vor mir sehe ich Engel ... Engel ... Engel ... Den Lanzner-Wintermärit haben wir vor neunzehn Jahren ins Leben gerufen. Zu der Zeit war ich in der Schulkommision tätig. Dauernd war Geld für spezielle Schul- und Schülerwünsche Mangelware. Somit beschloss ich, den Lanzner-Wintermärit (heuer am Dienstag den 1.Dezember) im Bahnhöfli und auf dem Bahnhofareal Lanzenhäusern durchzuführen. Anfänglich floss der Gewinn der Schule im Niederteil zu. Nach der Schliessung des Schulhauses Moos hat sich der Hornusserverein Schwarzenburg bereit erklärt, uns tatkräftig zu unterstützen. Als ich dich anfragte für ein Interview im «reformiert.» sagtest du: «Ich bin aber katholisch». Was für einen Bezug hast du zur Kirche? Kirche sagt mir schon etwas. Was die Kirche als Gebäude betrifft: Sind wir auf Reisen, besuchen wir immer die Kirchen. Das Geschichtliche, die Malereien, die Stuckaturen und natürlich auch die Engel interessieren mich sehr. Was meinen Glauben betrifft: Ich glaube schon an eine höhere Macht, eine Kraft, kann es aber nicht genau deuten. Aber ich finde, dass wir, ob katholisch oder reformiert, ja doch den gleichen «Chef» haben. Es ist schön, dass wir unsere drei Kinder in der Kirche Wahlern firmen durften. Sie ist an bester Lage gebaut, einfach ein Schmuckstück. Auch nicht selbstverständlich ist für mich, dass wir 2009 von meiner Mutter in der gleichen Kirche Abschied nehmen und sie auf dem Friedhof Wahlern begraben durften. Interview + BILD: Fritz Indermühle Fyre mit de Chlyne Mittwoch, 28. Oktober um 9.30 Uhr im Chäppeli mit Erika Frey, Monika Laager, Madeleine Löffler, Sandra Nyffenegger und Bettina Schley. Keiner spielt mit Zoe. Mama, Papa und ihre grossen Geschwister haben wichtige Dinge zu erledigen. Also geht Zoe ganz allein in den Park. Zum Glück trifft sie dort den alten Alfred. Der hat so viel Zeit, dass er einfach auf der Parkbank sitzen und die Wolken beobachten kann. Sogar den Schnecken schaut er zu! Vielleicht kann Alfred Zoes Familie ja etwas von seiner Zeit abgeben? Herzlich willkommen sind alle Eltern, Grosseltern, Tanten, Götti, Nachbarn, mit ihren zwei- bis fünfjährigen Kindern.
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