13 kirchen im Schwarzenburgerland - Evangelisch

13
oktober 2015 | Schwarzenburgerland
Kirchen im schwarzenburgerland
regionalredaktion und layout:
Jesper Dijohn, Tel.: 031 738 92 11, E-Mail: [email protected]
editorial
«Pack ihn! Tobias bietet in Begleitung eines Engels der Gefahr die Stirn»
Liebe Leserin, lieber Leser
Ich habe in meinen Ferien wieder
einmal das Buch Tobit (auch Tobias
genannt) aufgeschlagen und gelesen. Es gehört zu den weniger bekannten Schriften unserer Bibel
(Apokryphen). In diesem Buch wird
uns auf märchenhaft-anrührende
Weise eine Legende erzählt. Tobias
(hebräisch: «Gott ist gnädig») ist die
Hauptperson des Buches Tobit. Die
Erzählung schildert den treuen Glauben seines Vaters Tobit in Ninive,
der sich trotz Repressionen und
persönlicher Schicksalsschläge in
seiner Gottesfürchtigkeit nicht beirren lässt.
Erblindet und verarmt schickt er
seinen Sohn Tobias auf die Reise,
um von einem Schuldner ausgeliehenes Geld zurückzufordern, das er
Kirchgemeinde schwarzenburg
nun selber dringend benötigt. Um
das Geld sicher nach Hause bringen zu können, rät ihm der Vater,
einen zuverlässigen Begleiter zu
suchen. Tobias findet denn auch
einen stattlichen und aufrichtig wirkenden Mann, der bereit ist, mit
ihm zu reisen. Tobias ahnt nicht,
dass es sich dabei um den von Gott
gesandten Erzengel Raphael («Gott
heilt») handelt. Dieser gibt sich
auch nicht zu erkennen, und so
zieht Tobias in Begleitung seines
göttlichen Beschützers los. Es ist
eine gefährliche und abenteuerliche
Reise, lauern doch an jedem Wegrand beutegierige Räuber und weitere Herausforderungen. Mich persönlich haben die Federzeichnungen von Rembrandt, auf denen
Tobias und der Engel in sichtlich
enger Reisegemeinschaft unterwegs
zu sehen sind, sowie die folgende,
legendenhaft erzählte Begebenheit
immer wieder tief beeindruckt:
Die beiden kommen auf ihrer Reise
abends an den Tigris, wo sie übernachten. Als Tobias im Fluss baden
will, schiesst ein Fisch aus dem
Wasser hoch und will ihn verschlingen. Der Engel ruft Tobias zu: «Pack
ihn!» Da ergreift der junge Mann
den grossen Fisch und wirft ihn ans
So. 4. 20.00
So. 11. 10.00
So. 1 8.10.00
So. 25.
10.00
NOVEMBER
So. 1. 10.00
Gottesdienst in der Kirche Albligen, mit Pfr. Matthias Barth
und Silvia Nowak (Orgel).
Abendgottesdienst im Chäppeli, mit Pfr. Matthias Barth und
Silvia Nowak (Orgel).
Gottesdienst in der Kirche Wahlern, mit Pfr. Adrian Baumgartner und Silvia Nowak (Orgel).
Gottesdienst mit Klein und Gross zum Erntedank in der
Kirche Wahlern, mit Pfrn. Bettina Schley. Mitwirkung: Jodlerklub Frohsinn und Markus Reinhard (Orgel).
Gottesdienst in der Kirche Albligen, mit Pfrn. Bettina
Schley. Einsetzung von Kirchgemeinderätin Daisy Gasser.
Mitwirkung: Singkreis Wahlern und Barbara Küenzi (Orgel).
Gottesdienst zum Reformationssonntag in der Kirche
Wahlern, mit Pfr. Adrian Baumgartner. Mitwirkung: Posaunenchor Rohrbach und Silvia Nowak (Orgel).
Fritz Indermühle
Verena Hegg Roth, Pfarrerin
INHALT
Editorial
Schwarzenburg
Guggisberg
Rüschegg
SEPTEMBER
So. 27. 10.00 Taufe
16. August:
Salome Kurz, Stöcken, Schwarzenburg.
16. August:
Niklas Wenger, Riedholzweg, Mittelhäusern.
16. August:
Janic Häusler, Steinern, Milken.
So. 11.
11.00 Do. 15.
11.30 Mi. 21.
19.30 Sa. 24. 19.00 So. 25.
10.00 Mi. 28.
9.30 Mi. 28.
14.00 Rückblick
Begrüssungsgottesdienst für die Zweitklässler
Am 23. August fand der Begrüssungsgottesdienst statt.
Die KUW-Koordinatorin Corinne Bittel konnte bei dieser
Gelegenheit gleichzeitig Sabine Eggimann als Katechetin
und Ursula Reichenbach als KUW-Mitarbeiterin begrüssen. Zusammen mit Katharina Kreuter erzählten sie die
Geschichte «Der hundertste Name Gottes» vom Schaf
Gimel. Alle Zweitklässler durften dann ein Wollschäfchen
in Empfang nehmen.
Als Überraschungsgäste sangen ehemalige Konfirmanden
begleitet von Boris Bittel ein Lied.
Liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht konnte ich sie «gluschtig machen», das kleine Buch Tobit selber
zu lesen. Herzliche Grüsse,
kasualien
gottesdienste
OKTOBER
So. 4. 10.00
ben? Unvorbereitet können uns auf
unserer Lebensreise Schicksalsschläge treffen, die alles zerbrechen
lassen, was wir uns mühsam aufgebaut haben: Eine Krankheit oder ein
Unfall, eine Depression, das Scheitern einer Beziehung, der Verlust
des Arbeitsplatzes.
Die Geschichte von Tobias möchte
uns zeigen, dass auch wir eine göttliche Begleitung haben: Menschen,
die uns auf unserem Lebensweg begleiten, bestärken, unterstützen, ermuntern, fördern. Gott, beziehungsweise seinen Engel, erkennen wir
nicht am Anfang unseres Weges.
Erst vom Ende unserer eigenen Geschichte her wird sich erweisen, ob
und dass Gott es war, der uns zur
Seite stand und steht.
veranstaltungen
OKTOBER
Di. 6. 14.00 Präsident Kirchgemeinderat: Fritz Indermühle, Tel. (P) 031 731 08 63 (Redaktion Gemeindeseite)
Pfarrämter: Verena Hegg Roth, Pfarrkreis I, Tel. 031 741 02 58
Adrian Baumgartner, Pfarrkreis II, Tel. (G) 076 336 79 55 (Stellvertretung)
Matthias Barth, Pfarrkreis III, Tel. (G) 031 731 42 23
Bettina Schley, Pfarrkreis IV, Tel. (G) 031 731 42 09
Sekretariat: Leander Sterren, Junkerngasse 13, 3150 Schwarzenburg, Tel. (G) 031 731 42 11
Sigristinnen: (Kirche Albligen) Petra Mäder-Scheidegger, Tel. (P) 031 741 53 50;
(Kirche Wahlern) Barbara Riesen, Tel. (P) 031 731 26 65; (Chäppeli) Ruth Zbinden, Tel. (P) 031 731 01 67
www.kirche-schwarzenburg.ch
Ufer. Sie weiden zusammen den
Fisch aus, braten und essen ihn. Die
Eingeweide wird Tobias später zur
Rettung seiner zukünftigen Frau sowie nach der Heimkehr zur Heilung
seines Vaters brauchen. Erst dann
wird Tobias auch vernehmen, wer
sein Reisebegleiter und Beschützer
gewesen ist. Sein Begleiter hat ihn
auf der langen Reise nie dominiert,
sondern ihn stets ermutigt, sich den
Herausforderungen seines Lebens
zu stellen. Er hat dem jungen Mann
auch nichts abgenommen oder Gefahren abgewendet. So konnte Tobias selber wachsen und reifen, Vertrauen in sich selbst und seine ihm
innewohnende, von Gott geschenkte geistige Kraft entwickeln, ganz
werden. Wäre er alleine unterwegs
gewesen, wäre er unter Umständen
vor drohenden Gefahren geflüchtet,
oder – versteinert vor lauter Angst –
umgekommen. So aber – dank des
ermutigenden Zurufes seines göttlichen Beschützers «Pack ihn!» –,
konnte er standhaft und handlungsfähig sein, sich der Aufgabe stellen,
und deshalb auch das Ziel seiner
Reise erreichen. Sein Vertrauen hat
ihn gerettet und weitergebracht.
Ist die Szene mit dem gefährlichen
Fisch nicht ein Gleichnis für das Le-
Do.
19.00 Sonntagsschule im EGW, Wartgässli 6.
Seniorennachmittag (F) im
Kirchgemeindehaus Schwarzenburg. Multimedia-Show Alaska.
Fotografiert von Lea und Trudi
Wiederkehr.
Apéro nach dem Gottesdienst,
im Chor der Kirche Wahlern.
Seniorenessen im Kirchgemeindehaus. An- und Abmeldungen
bis Dienstag, 13. Oktober bei Dora
Baumann, 031 731 28 88.
Orientierungsversammlung
im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg. Der Kirchgemeinderat
und der Gemeinderat stellen die
Arbeit der Asylgruppe vor und
erläutern die Situation rund um
die Beherbergung von Flüchtlingen. Weitere Infos siehe nächste
Seite.
Selbstbestimmtes Sterben –
Film «Mar adentro» von
Alejandro Amenábar im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg.
Anschliessend Diskussion und
Apéro. Weitere Infos siehe
nächste Seite.
Sonntagsschule im EGW, Wartgässli 6
Fyre mit de Chlyne, im Chäppeli,
Schwarzenburg. Feier für Zweibis Fünfjährige in Begleitung, mit
anschliessendem Znüni.
Offener Frauennachmittag
Albligen, im Schulhaus Albligen.
I d Mitti cho. Jeden Donnerstag
im Chäppeli: eine besinnliche
halbe Stunde für alle.
Das Glück ist ein Mosaikbild, das aus
lauter unscheinbaren kleinen Freuden
zusammengesetzt ist. Daniel Spitzer
> Seite
13
> Seite 13+14
> Seite
15
> Seite
16
Hochzeit
8. August:
Jeanine Zahnd und Christian Wenger, Hauptstrasse, Alterswil.
8. August:
Celine Gerber und Philippe Krebs, Eschenweg, Busswil.
8. August:
Maruschka Mäusli und Raphael Körnli, Industriestrasse, Niederönz.
15. August:
Sabrina Ryser und Michael Zbinden, Thunstrasse, Schwarzenburg.
15. August:
Sandra Huwiler und Lars Buri, Bleikenmattstrasse, Kehrsatz.
22. August:
Tanja Noth und Cyril Tanner, Bodenmattstrase, Schmitten.
29. August:
Eva Schären und Jobran Hassan, Länggassstrasse, Bern.
Abschied
4. August:
Bertha Maurer-Iseli, Schlüchtern, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 88 Jahren.
6. August:
Marie Stettler-Röthlisberger, Guggisbergstrasse, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 89 Jahren.
7. August:
Hans Hostettler, Guggisbergstrasse, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 88 Jahren.
18. August:
Claire Zbinden, Brünnstube, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 69 Jahren.
19. August:
Hedwig Freiburghaus-Kobel, Pfadern, Rüschegg Heubach,
gestorben im Alter von 87 Jahren.
21. August:
Elisabeth Gertsch-Glaus, Schlüchtern, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 92 Jahren.
24. August:
Martha Ulrich, Guggisbergstrasse, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 90 Jahren.
26. August:
Heidi Beyeler, Schlüchtern, Schwarzenburg,
gestorben im Alter von 84 Jahren.
14
Schwarzenburgerland | oktober 2015
Kirchgemeinde schwarzenburg
Lebendige kirchgemeinde
Selbstbestimmtes Sterben – Ausdruck von Mündigkeit oder Anmassung?
Die Kirchgemeinde Schwarzenburg lädt ein zu einem Filmabend und einer Podiumsund Publikumsdiskussion zum Thema Suizidhilfe und Palliative Care.
Am Samstag, 24. Oktober um 19.00 Uhr im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg
Filmabend: «Mar adentro» – Anschliessend Diskussion und Apéro
Ramon Sampedro bricht sich beim Baden das Genick und ist vom Hals an abwärts
vollständig gelähmt. Nach 26 Jahren erduldeten Leidens will er seinem Leben ein Ende
setzen. Doch sein Wunsch, in Würde zu sterben, stösst auf Ablehnung, und Sterbehilfe
ist in Spanien nicht legalisiert.
Ein berührender Spielfilm von Alejandro Amenábar über das Leben, die Liebe und den
Tod mit Javier Bardem in der Hauptrolle.
Vorschau: Podiumsdiskussion
Am Dienstag, 3. November um 19.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Schwarzenburg
Ist es dem Menschen erlaubt, seinem Leben ein Ende zu setzen? Ist Palliative Care
eine Alternative zur Suizidhilfe? Was bedeutet der Sterbewunsch eines Menschen für
seine Angehörigen?
Über diese und andere Fragen diskutieren:
Ulrich Oswald, Publizist und Mediator; Autor des Buches «Ausgang – das letzte Jahr
mit meinem Vater»
Ursula Stocker, Ausbildung in Krankenpflege, Theologin, Pfarrerin der Stiftung Diaconis
Palliative Care, Bern
Torsten Meireis, Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität
Bern; Mitherausgeber der Zeitschrift «Ethik und Gesellschaft».
Wohnraum für geflüchtete Menschen in Schwarzenburg
Immer mehr Menschen flüchten vor Krieg, Verfolgung, Unterdrückung und
Armut vor allem aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens aber auch
aus Sri Lanka, Somalia, Nord - und Westafrika. Sie erhoffen sich in Europa
ein Leben in Freiheit und Würde, möchten arbeiten, um ihre zurückgelassenen Familien unterstützen zu können. Viele sind von der langen und gefahrvollen Flucht traumatisiert; viele haben bald Heimweh und möchten irgendwann mal wieder in ihr Land zurückkehren.
Rund 13.5% der Asyl suchenden Menschen in der Schweiz werden dem
Kanton Bern zugewiesen. In momentan 27 Kollektiv- und Notunterkünften
werden sie für einige Monate beherbergt, können erste Deutschkurse besuchen und werden mit den Gepflogenheiten des schweizerischen Alltages
bekannt gemacht.
Asylsuchende sowie vorläufig aufgenommene Personen, die während des
Aufenthalts in der Kollektivunterkunft gelernt haben, das Leben in der
Schweiz, so gut es geht, selbstständig zu bewältigen, werden in einer zweiten Phase den Gemeinden zugewiesen. In der Regel werden sie hier in
Wohnungen untergebracht.
Da die Durchgangszentren ausgelastet sind und täglich neue Menschen
eintreffen, wird in den Gemeinden dringend Wohnraum gesucht. Die Partnerorganisationen des Kantons – in Schwarzenburg ist die HeilsarmeeFlüchtlingshilfe zuständig – hoffen dabei auf die Hilfe der Bevölkerung.
Der Kirchgemeinderat der evang.-ref. Kirchgemeinde Schwarzenburg solidarisiert sich mit den Flüchtlingsorganisationen. Er will bei der Unterbringung von Flüchtlingen in unserem Dorf mithelfen. Eine Gruppe von derzeit
vier Personen (Margrit Moser, Fredy Zbinden, Herbert Aebischer und Fritz
Wunderli) ist vom Kirchgemeinderat mit der Aufgabe betraut, Wohnraum
zu suchen und die ankommenden Menschen bei der Integration in das
Dorfleben zu begleiten. Diese Arbeit soll in enger Kooperation mit den
Gemeindebehörden geleistet werden. An einer gemeinsamen Sitzung hat
der Gemeinderat der Asylgruppe seine Unterstützung zugesagt.
Die Asylgruppe sucht nun leerstehenden Wohnraum. Sie bittet die Eigentümer, sich zu melden, falls eine günstige Wohnung für Familien und kleine
Gruppen oder ein separates Zimmer für Einzelpersonen zu vermieten sind.
Gemietet werden die Lokalitäten von der Heilsarmee-Flüchtlingshilfe; die
Mietkosten werden ihr vom Kanton rückvergütet.
Bitte richten Sie Ihre Hinweise oder Angebote an: Fritz Wunderli, Kirchgemeinderat, Speichergasse 14, 3150 Schwarzenburg. Tel: 079 436 18 13
/ E-Mail: [email protected] (Kontakt am besten mit SMS oder
einer E-Mail-Nachricht).
Um die Situation rund um die Beherbergung von Flüchtlingen zu
erläutern und die Arbeit der Asylgruppe vorzustellen, laden der
Kirchgemeinderat und der Gemeinderat die Bevölkerung am
Mittwoch, 21. Oktober, 19.30 Uhr
in Brione sopra Minusio
Rückblick: Seniorenferien 2015
zu einer Orientierungsversammlung in den Saal des reformierten
Kirchgemeindehauses, Junkerngasse 13, ein.
interview
Silvia Huwiler, Lanzenhäusern
Wie fühlst du dich als «Stationsvorstand»?
Ich kann sagen, ich bin so glücklich.
Das Bahnhöfli z`Lanze bedeutet für
mich der wichtigste Punkt. Ich kann
arbeiten, ich kann Leute empfangen,
ich kann Anlässe durchführen und
sehe etwas vom Dörflileben. Wir fühlen uns sehr wohl da, die ganze Familie Huwiler. Auch das alte Gebäude
mit seinem Gebälk trägt das Seine
dazu bei. Anders als in einem modernen Bau fühlt man sich nie allein.
Manchmal knarrt es, oder man hört
irgendwo ein Mäuschen rascheln.
Und natürlich hat man Platz. Im Jahre
1994 konnten wir das Bahnhofgebäude von der BLS kaufen. Wir haben renoviert und fünfundfünfzig neue
Fenster eingesetzt, dann mussten wir
wieder etwas warten bis wir «Chöle»
hatten. Es folgten Heizung, Büro,
Dusche, WC und der Dachstock.
Jetzt haben wir Pläne, wie wir versuchen könnten, unsern Alterssitz hier
zu realisieren.
Wir sitzen in deinem Atelier. Es
riecht nach Bienenwachs. Kannst du
uns von deiner Arbeit erzählen?
Ich befasse mich seit meiner Kindheit
mit Bienen. Ich genoss schon Honig
am «Nuggi». Mein Vater bewirtschaftete daheim viele Bienenvölker, im
Zürcher Oberland, auf der Forch, im
Tösstal, auf der Lenzerheide. Er hatte
hundertfünfzig Bienenvölker. In unserer Freizeit mussten wir immer helfen,
nicht immer zu unserer Freude. Während den ganzen Sommerferien haben wir jeweils Honig geschleudert.
Zwischendurch langte es rasch für
ein Bad in der Töss. Wir haben gelernt zu arbeiten. Ich kenne meine
Eltern nicht anders, als dass immer
gearbeitet worden ist.
Mit hundertfünfzig Völkern war das
der Beruf deines Vaters, oder?
Nein ... nein ... Mein Vater war ein
Textiler. Im Tösstal wurden viele Textilien hergestellt. Später dann wurde
im Ausland billiger produziert, und
viele Webereien wurden geschlossen.
Die Bienenzucht hat schon früher viel
Arbeit gegeben, aber weniger als
heute. Heute gibt es so viele Krankheiten. Man wollte Königinnen einführen, deren Völker mehr Honig produzieren und weniger «stechfreudig»
sind. Mit dem Guten kommt halt auch
das Schlechte ins Land. Man hat
Krankheiten eingeschleppt, mit denen wir uns jetzt auseinandersetzen
müssen. Wir haben viel mehr Aufwand und müssen die Völker wie
auch die Natur gut beobachten.
Zwischendurch gibt’s auch etwa eine
totale Niederlage. Völker gehen verloren. Dann macht man wieder weiter,
es ist ja auch ein Dienst an der Natur.
Aber es stimmt mich traurig, wenn
Eine grosse Seniorengruppe freut sich
auf die Ferien im Tessin. Unvergesslich
sind die Reise mit Regenbogencar und
die Bilder von verzerrten Nebelschwaden
über dem Grimsel- und Nufenenpass.
Doch die Sonne ist stärker und begleitet
uns während sechs Tagen. Es ist nicht
einfach, fast jeden Tag die engen Kurven
von Locarno bis Brione zu bewältigen.
Dieses Jahr begleitet uns ausnahmsweise
Franz Keiser in die Ferien, so kommen wir
in den Genuss von weiteren Ausflügen
mit dem Car. Doch wer sich nach Ruhe
sehnt, darf auch im Hotel bleiben, wandern oder schwimmen im Pool. Wir lassen uns gerne verwöhnen im Hotel Dellavalle, dies bei Tisch oder im Garten umgeben von Palmen mit Blick auf den See.
Die Morgenandacht von Verena Hegg gibt
uns Kraft, es ist wie Balsam für unser Gemüt. Abends spielt das Duo «Dellavalle»
(Schwyzerörgeli und Mandoline), dazwischen singen wir Volkslieder, oder man
hört ein Jützi. In guter Erinnerung bleibt
uns auch der klare Fluss zwischen den
ich sehe, wie Imker aus der ganzen
Schweiz, meine Kundschaft, die seit
fünfzig Jahren imkern, heute nicht
mehr wissen, woran sie sind. Mein
Vater war sogar sechsundsiebzig Jahre Imker. Mit vierzehn hat er begonnen, Bienen zu züchten. Den besten
Imkern geht alles kaputt. Etliche wollen den Bettel hinwerfen. Viele Imker
sind Mitglied der Bienenvereine. Hat
ein Imker Verluste seiner Bienenvölker zu verzeichnen, so hilft ihm sicher
ein Imkerkollege mit einem Schwarm
oder einem Völklein aus. Im nächsten
Jahr darf er vielleicht wieder Erfolge
verbuchen. Mein Mann amtet als Bienenpräsident der Region. Dieses Jahr
darf man als erfolgreiches Honigjahr
werten.
Wie ist es mit deiner Arbeit im Atelier?
Ja, da bin ich etwas abgeschweift. Da
wir uns früher tagtäglich mit der Imkerei herumschlugen, habe ich begonnen, mein erstes Taschengeld mit
dem Verkauf von Bienenwachskerzen
und Honig aufzubessern. Während
der Adventszeit habe ich das Fahrrad
vollbepackt, bin von Haus zu Haus
gefahren und habe meine Ware angeboten. Nach Hause zurückgekehrt bin
ich erst, wenn mein Körbli leer war.
Später bin ich in die Stadt Bern gezogen. Schon nach einem Jahr konnte
ich am Bärner Zibelemärit meinen
Märitstand an der Schauplatzgasse
an bester Lage platzieren. Die ganze
Familie Huwiler mit Helfern nimmt
nunmehr seit dreissig Jahren teil und
geniesst die dankbare Kundschaft.
Mein Atelier öffne ich auch für Vereine, Landfrauen, Eltern mit Kindern,
welche gestalterisch werken möchten. Vielmals kommen auch einzelne
Menschen, die schwere Schicksalsschläge erlebt haben, kreativ arbeiten
möchten und froh sind, jemanden mit
einem offenen Ohr anzutreffen. Ja,
das Bahnhöfli hat schon so einiges in
sein Gebälk aufgenommen.
Felsen im Verzascatal, die Schifffahrt Lugano-Morcote oder der Spaziergang am
Lago Maggiore in Cannobio. Als Überraschung wartet auf der Piazza in Ascona
das Strassenzüglein «Trenio» auf uns. Im
Nu haben alle ein Plätzli gefunden, und
schon geht es los. Ja, wir sind eine fröhliche Schar, 32 graue Wuschelköpfe und
vier Begleiterinnen winken den Passanten zu. Wir fühlen uns wie auf der ersten
Schulreise. Ein spezieller Höhepunkt ist
das Lotto-Spiel. Jeder von uns legt den
mitgebrachten Preis auf den Tisch, schön
verpackt, mit Mäschli oder schlicht und
einfach. Nicht die Verpackung zählt, sondern deren Inhalt. Beim Auspacken strahlen die Gesichter der Seniorinnen und Senioren vor Freude, und ihr Lachen erfüllt
den heimeligen Raum.
Danke für die liebevolle Leitung, Dora
Baumann, Hanni Beyeler, Margrith Liechti
und Verena Hegg. Ihr habt so viel zum
Wohl der ganzen Gruppe beigetragen.
Ursula Häusler
Ich bin sehr kontaktfreudig. Es kommen Imker aus der ganzen Schweiz
zu mir, Leute von Schuls im Engadin
mit sechs Stunden Zugfahrt oder aus
dem Tessin. Letzthin war ein Bus mit
jurassischen Imkern da.
Als Erstes muss ich Negative und
dann Giessformen aus Silikon herstellen. Die Formen werden teils mit
Beton, Gips, Wachs und Glas ausgegossen. Passend zur Imkerei giesse
ich hundertprozentig reinen gelben
Bienenwachs oder hundertprozentig
reinen gebleichten Bienenwachs ein.
Somit erhalte ich die vom Duft her
einzigartigen Bienenwachskerzen.
Du hast vorhin erzählt, am Anfang
habest du mit vorgegebenen Formen
gearbeitet.
Im Jahre 1988 hat mich die Firma
Hobby Kreation aus Deutschland angefragt, ob ich ihre Formen in der
Schweiz verkaufen würde. Da es nur
spärlich Neuheiten gab, habe ich selber mit Formenbau begonnen.
Ich kenne das Atelier vom Lanznermärit her. Vor mir sehe ich Engel ...
Engel ... Engel ...
Den Lanzner-Wintermärit haben wir
vor neunzehn Jahren ins Leben gerufen. Zu der Zeit war ich in der Schulkommision tätig. Dauernd war Geld
für spezielle Schul- und Schülerwünsche Mangelware. Somit beschloss
ich, den Lanzner-Wintermärit (heuer
am Dienstag den 1.Dezember) im
Bahnhöfli und auf dem Bahnhofareal
Lanzenhäusern durchzuführen. Anfänglich floss der Gewinn der Schule
im Niederteil zu. Nach der Schliessung des Schulhauses Moos hat sich
der Hornusserverein Schwarzenburg
bereit erklärt, uns tatkräftig zu unterstützen.
Als ich dich anfragte für ein Interview im «reformiert.» sagtest du:
«Ich bin aber katholisch». Was für einen Bezug hast du zur Kirche?
Kirche sagt mir schon etwas. Was die
Kirche als Gebäude betrifft: Sind wir
auf Reisen, besuchen wir immer die
Kirchen. Das Geschichtliche, die
Malereien, die Stuckaturen und
natürlich auch die Engel interessieren mich sehr. Was meinen Glauben
betrifft: Ich glaube schon an eine
höhere Macht, eine Kraft, kann es
aber nicht genau deuten. Aber ich
finde, dass wir, ob katholisch oder reformiert, ja doch den gleichen «Chef»
haben. Es ist schön, dass wir unsere
drei Kinder in der Kirche Wahlern
firmen durften. Sie ist an bester Lage
gebaut, einfach ein Schmuckstück.
Auch nicht selbstverständlich ist für
mich, dass wir 2009 von meiner Mutter in der gleichen Kirche Abschied
nehmen und sie auf dem Friedhof
Wahlern begraben durften.
Interview + BILD: Fritz Indermühle
Fyre mit de Chlyne
Mittwoch, 28. Oktober um 9.30 Uhr im
Chäppeli mit Erika Frey, Monika Laager,
Madeleine Löffler, Sandra Nyffenegger
und Bettina Schley.
Keiner spielt mit Zoe. Mama, Papa und ihre
grossen Geschwister haben wichtige Dinge
zu erledigen. Also geht Zoe ganz allein in
den Park. Zum Glück trifft sie dort den alten
Alfred. Der hat so viel Zeit, dass er einfach
auf der Parkbank sitzen und die Wolken beobachten kann. Sogar den Schnecken
schaut er zu! Vielleicht kann Alfred Zoes
Familie ja etwas von seiner Zeit abgeben?
Herzlich willkommen sind alle Eltern,
Grosseltern, Tanten, Götti, Nachbarn, mit
ihren zwei- bis fünfjährigen Kindern.