Jeder Mensch hat diesen einen Moment, an dem er

Jeder Mensch hat diesen einen Moment,
an dem er aufwacht und staunend erkennt,
dass vieles was man für wertvoll hält,
nur Staffage ist in einer Wegwerf-Welt,
und die Glückverkünder unter der Sternenplane
entpuppen sich dann als Scharlatane.
Ich selbst hab’ das irgendwann schmerzvoll gespürt,
viel zu lang hatte mich der Genuss verführt.
Von jetzt auf gleich drehte ich mein Leben,
möcht’ nun Werte erhalten und weitergeben.
Bin ich von gestern? Bin ich naiv?
Nein, viel schlimmer, ich werd’ KONSERVATIV!
--Konservativ heißt nicht spießig zu sein
und jede Veränderung wegzuschreien.
Im Gegenteil: willst du ein Haus konservieren,
musst du auch manches mal renovieren.
Das gilt für Gesellschaft und Politik
genau so, doch hier greift ein übler Trick ...
... denn die schlimmsten Gesellen unserer Zeit
faseln zwar von Nachhaltigkeit,
in Wahrheit lässt man den Mammon regieren –
nur darum geht’s nämlich beim Globalisieren.
Du hältst das für töricht und konspirativ?
Ich nenn’ es einfach konservativ.
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Mit Presse- und Sprachfreiheit seien wir beglückt,
doch wer abweicht wird sofort unterdrückt.
Sogar alte Märchen von Hexen und Räubern
müssen wir heute systemkonform säubern.
Es wird manipuliert, man verkauft uns für dumm,
George Orwell dreht sich im Grabe um.
Das Ausmaß der Dinge, die hier gerade passieren,
wird erst dann richtig klar, wenn wir sie abstrahieren:
Es gibt einen brutalen Gleichstellungsplan
getrieben von menschlichem Überlegenheitswahn.
Der Mainstream marschiert im Kollektiv.
Ich mach’ da nicht mit, ich denk’ konservativ.
--Und werden mal wieder Milliarden überwiesen,
so wird dabei gern auf „unsere Geschichte“ verwiesen.
Doch gemeint ist hier nicht Karl, der Große und sein Tross
oder das Fest am Hambacher Schloss.
Nein, im Kopf des gutmenschlichen Emotionenerregers
ist nur Platz für die Zeit des Schnauzbartträgers.
Jedes Schulkind wird bloß mit dem konfrontiert,
was im dunkelsten Teil unserer Geschichte passiert.
Andere Lehren bleiben verborgen,
dabei wären sie so wichtig für heute und morgen.
Ich find’ das gefährlich, ja sogar primitiv.
Na ja, ich bin eben konservativ.
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Manchmal sitz’ ich in Straßenbahn oder Bus
und erlebe dort unseren Technik-Verdruss.
Schweigende Menschen mit leeren Blicken,
die unentwegt unwichtige Handy-Nachrichten verschicken.
Es geht nur noch um Games, Shoppen und Fressen,
die Propheten, die uns warnten, haben wir alle vergessen.
Es gab nämlich vor ca. 100 Jahren
Gelehrte, die ahnten die Gefahren.
Sie sprachen, und das ganz ohne Hohn,
vom Übergang der Kultur in Zivilisation.
Sie erkannten schon damals, wohin es schlief,
sie alle waren konservativ.
--Wie steht’s mit Ihnen hier im Saal?
Denken Sie nicht auch manchmal,
dass irgendetwas doch nicht stimmt,
wenn ein Politprofi die Kanzel erklimmt
und jede Einwanderung als Bereicherung lobt,
während in den Städten das Chaos tobt.
Es heißt, dass die Erde immer wärmer wird,
während sich halb Europa zu Ostern den Hintern abfriert.
Man redet uns ein, die Preise seien stabil,
doch für einen Leib Brot zahl’ ich heute so viel
wie vor kurzem noch für drei – da hängt doch was schief!
Mein Gott, ich werd’ wirklich konservativ ...
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Kennen Sie die Geschichte der Hagia Sophia?
Das war mal `ne Kirche in Istanbul – früher
als es noch Konstantinopel hieß
und Christen dort lebten, doch irgendwann blies
der Türke zum Angriff und machte alles platt,
nun steht da längst eine islamische Stadt.
Damals wurd’ dort gekämpft, um das Blatt noch zu wenden,
bei uns kommt der Bürgermeister, um Beifall zu spenden.
Ein Minarettbau gilt fast schon Ehrenmal,
die eigene Kultur ist uns scheißegal.
Wir buckeln und kuschen vor jedem Kalif,
das ist das Gegenteil von konservativ.
--Freiheit, Wohlstand, Sicherheit
gibt’s nicht automatisch für die Ewigkeit.
Jede einzelne kleine Errungenschaft
gilt es zu verteidigen mit ganzer Kraft.
Wir müssen wieder lernen, Unheil zu erkennen
und Probleme stets beim Namen nennen.
Lasst mich nun enden diese Verse,
zwar mag ich keine Kontroverse,
bin jemand, der auch gerne lacht,
doch unsere Gesellschaft steht kurz vor Mitternacht.
John Lennon war jemand, der gerne schlief,
dann soll er halt pennen, der Lennon, ich bleib’ wach, denn
„wachsam“ ist das wahre Synonym für KONSERVATIV.
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