. NR. 200 . SAMSTAG, 29. AUGUST 2015 Herrstein & Rhaunen SEITE 25 Würstchen waren schon nach dem ersten Tag alle Versorgung Erster vollautomatischer Tante-Emma-Laden ist in Betrieb Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt M Kirschweiler. Seit Mittwoch ist der vollautomatische Tante-EmmaLaden an der Kirschweiler Brücke in Betrieb – und schon nach einem Tag waren die Würstchen ausverkauft. „Wir hatten eigentlich ziemlich viele vorproduziert, weil unser Metzger bis zum Wochenende in Urlaub ist“, sagt Initiator Thomas Petsch, der mit einem solchen Andrang nicht gerechnet hatte. Jetzt müssen Fans bis nächste Woche warten, weil Petsch und sein Kompagnon Hans-Werner Veek vom Restaurant Kirschweiler-Brücke bei der Qualität keine Kompromisse eingehen wollen. Brutzelfans müssen so lange halt auf grillfertig eingelegte Steaks, „Hähnsches Flietsche“ (Hühnerflügel) und natürlich Original Idar-Obersteiner Spießbraten ausweichen, die ebenso am neuen Automaten zu haben sind. Alle Fleischprodukte stammen vom Niederbrombacher Metzger Armin Veek, dem Bruder des Restaurantbetreibers, der für die Bestückung des Automaten verantwortlich ist. Doch nicht nur des Bräters Lust wird am – in Anspielung auf die gängige Bezeichnung für einen Dorfladen – liebevoll „Emma Veek“ genannten Automaten befriedigt, es gibt auch kleine Snacks, Süßigkeiten und kühle Getränke, mit und ohne Alkohol, etwa für Wanderer oder Autofahrer. Das Bier ist ebenso gut gekühlt wie das Grillgut, der Automat stellt wie ein großer Kühlschrank zwei Temperaturzonen zwischen 2 und 7 Grad her, sommers wie winters. Und auch Feinschmecker werden bedient, etwa mit der berühmten Lachscremesoße von Hans-Werner Veek, mit Griebenschmalz im Glas oder hausgemachter Blut- und Le- Hans-Werner Veek (2. von links) und Thomas Petsch (2. von rechts) vor dem automatischen Tante-Emma-Laden, der von Wurlitzer-Techniker Sebastian Bohlmann (Mitte) installiert wurde. Das interessierte auch Ortsbürgermeister Karl-Otto Dreher (rechts) und Kommunalpolitiker Immanuel Hoffmann. Foto: Hosser berwurst. Am Dienstag wurde die Vending-Maschine – so der Branchenfachbegriff – der Firma Wurlitzer aufgebaut, neben dem Restaurant, direkt an der Bundesstraße an der Kreuzung Mühlwiesenstra- Wurlitzer: Verkaufsautomaten sind neues Kerngeschäft Anstrengende Sache: „Emma Veek“ wird bestückt und programmiert. „Das ist das Beste, was es auf dem Markt gibt“, urteilt Thomas Petsch über das neuste Produkt der traditionsreichen Deutschen Wurlitzer GmbH mit Sitz in Hüllhorst in Ostwestfalen nördlich von Detmold. Die Älteren kennen noch die legendären Musicboxen. Deren Produktion ist aber vor einigen Jahren ausgelaufen. Heute konzentriert sich Wurlitzer auf Verkaufsautomaten für Kantinen, Pausenhöfe, Bahnhöfe oder auch kleine Ortschaften zur Grundversorgung. Geblieben ist die hohe Qualität „Made in Germany“. Der „Tante-Emma-Automat“, der in Kirschweiler steht, ist High-Tech vom feinsten: 54 Motoren treiben die Schächte an, die bis zu 50 unterschiedliche Produkte aufnehmen können. Die so genannte VendingMaschine überwacht alles selbst: Die Temperatur wie die Füllstände der Schächte und der Geldbehälter, und sie informiert den Besitzer per Internet und SMS, wenn der Bestand zur Neige geht oder die Kasse voll ist. „Ich kann mit meinem Smartphone jederzeit checken, wie es aussieht oder was am Tag so verkauft wurde“, berichtet Petsch. Stichwort Lebensmittelkontrolle: Der Automat verfügt über die HCCPNorm, die eine ununterbrochene Kühlkette garantieren soll: Steigt die Temperatur in den Kühlfächern länger als 99 Minuten über 9 Grad, schlägt der Wurlitzer eigenständig per SMS Alarm und blockiert die entsprechenden Schächte. sc ße. Von dieser Lage versprechen sich Petsch und Veek hohe Zugriffszahlen. Große Schilder mit der Aufschrift „kleinerdorfladen.de“ (im Internet kann man sich über diese Adresse über das Angebot informieren) zeigen an, dass es hier etwas Besonderes gibt. Der Automat steht in einer kleinen Hütte, der ihn vor direkter Sonneneinstrahlung und hoffentlich auch vor Vandalismus abschirmt. Parkplätze rundherum sind ausreichend vorhanden. Aufwendige Programmierung Aufgebaut und angeschlossen war die Vending-Maschine in wenigen Stunden, als weitaus aufwendiger stellte sich die Programmierung der einzelnen Verkaufsschächte heraus: Bis weit nach Mitternacht waren Petsch und Veek („Die Belegung werden wir so schnell nicht mehr ändern.“) damit beschäftigt. Das Erstaunliche: „In dieser Zeit haben zu so später Stunde gut und gerne fünf, sechs Leute angehalten und sozusagen aus dem offenen Automaten eingekauft“, ist Tho- mas Petsch begeistert vom Interesse an der neuen Rund-um-die-UhrEinkaufsmöglichkeit. Genau betrachtet ist diese Maschine aber weit mehr als ein Spaßautomat für Spießbratenfans, die spät am Abend noch Gelüste auf Buchenfeuer und Leckeres vom Rost bekommen. Sie könnte auch die Grundversorgung ländlicher Gemeinden übernehmen. In Bayern ist das bereits der Fall, wie Sebastian Bohlmann von Wurlitzer Deutschland berichtet: „Da investieren Ortsgemeinden, die keine Lebensmittelversorgung mehr haben, in unsere Vending-Maschinen und bestücken sie mit dem Grundbedarf.“ Das sehen auch Kirschweilers Ortsbürgermeister Karl-Otto Dreher und der CDU-Kandidat für die Wahl des Bürgermeisters in der VG Birkenfeld, Immanuel Hoffmann, so, die beide bei der Aufstellung des Tante-Emma-Automaten zugegen waren. Auch Thomas Petsch hatte ursprünglich seinen Wohnort Leisel als Standort im Blick, wo es kein Geschäft gibt. Er weiß aber: „Der Erfolg einer solchen Investiti- on hängt zum einen natürlich von der Frequenz ab. Aber auch von der gleichbleibenden Qualität und der verlässlichen Bestückung.“ Da sei der Standort Kirschweiler-Brücke ideal. Wenn Ortsgemeinden die Anschaffung eines Wurlitzers erwägen, empfiehlt Petsch: „Man braucht zu allererst eine Person, die sich verlässlich um die Maschine kümmert.“ Die Kosten liegen übrigens weit über 10 000 Euro. Hoher Diebstahlschutz Auch an den Diebstahlschutz ist gedacht. Nicht nur, dass der Wurlitzer-Automat schon durch seine Bauart (verzinkter Edelstahl, einbruchsicheres Glas, Türspaltabdeckung etc.) relativ sicher und auch im Boden verankert ist, auch eine Überwachungskamera ist installiert. Und Hans-Walter Veek leert mehrmals täglich die Bargeldkasse – ein weiterer Vorteil des Standorts direkt neben seinem Restaurant. Laut Sebastian Bohlmann gibt es auch nur selten Übergriffe auf die Automaten. ANZEIGE Die Woche im Rückspiegel Zeitreise beim Feldtag begeisterte kleine und große Besucher ... notiert von der Maijebritsch I n Berschweiler bei Kirn klingt der Feldtag nach: Was dort alles auf die Beine gestellt wurde, ist beeindruckend. Erfolg motiviert 7 UHR RADIO AN technische Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte ist enorm. Das Wetter passte, das Essen schmeckte, überall konnte etwas entdeckt werden. Das Team freut sich über den großen Zuspruch. Er motiviert die Akteure für eine Fortsetzung. Aktiver Nachwuchs Alle zwei Jahre veranstaltet die Jugendfeuerwehr Herrstein-Niederwörresbach ein mehrtägiges Zeltlager. Die Jugendwarte wählten in diesem Jahr das Freizeitgelände Heuchelheim bei Sulzbach als Schauplatz. Dort gab es ausgiebige Spiele auf dem Fußballplatz. Das gemütliche Beisammensein nahm ebenfalls einen großen Raum ein. Jugendliche und Betreuer bedankten sich beim Verschönerungsverein für die Bereitstellung des Geländes und beim DRK-Ortsverein Idar für das Überlassen eines Großraumzelts. Viel Arbeit hatten sich die FeldtagInitiatoren Frank Stumm, Andreas Gerhardt und Patrick Schaab nicht nur bei der Veranstaltung selbst, sondern auch mit der Vorbereitung gemacht. Nur so war es möglich, die rund 1500 Gäste in dem kleinen Dorf bewirten zu können. Auch die ganz jungen Besucher, die Landwirtschaft früher und heute mal live erleben konnten, hatten viel Spaß. Bei ihnen kamen der Heutraktor, der SchwalbenhofStreichelzoo mit Wollschweinen und Kälbchen und die Springburg besonders gut an. Auch die großen Besucher kamen phasenweise aus dem Staunen nicht mehr raus: Der E-Mail an die Maijebritsch: idar-oberstein@ rhein-zeitung.net Leoni fährt Strohtraktor. Beim Feldtag hatten auch Kinder einen Riesenspaß. Foto: Andrea Hill Gut kam das Zeltlager der Jugendfeuerwehr Herrstein-Niederwörresbach an. 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