Gedicht zum 50. Geburtstag von Tante Christa Wie alles begann Liebe Tante Christa! Dieser Reim ist nur für dich, drum sei gespannt und spitz die Ohren: Vor rund 50 Jahren wurdest du geboren im kleinen Schöder im Murautal, du kamst zuhause auf die Welt, das war zu der Zeit ganz normal. Dein Vater bekam euch alle satt, Mutter Rosalia dich gut- und wohlbehütet hat. Deine 3 Brüder und 5 Schwestern hast du morgen noch so gern wie gestern. Deine Familie Der Hubert ist ein lieber Ehemann, der nicht nur Partyräume bauen kann, sich auch ans Würsterl grillen wagt zum Braten fette Speckschwarten jagt. In Lind steht euer Häuschen ganz weit oben, René wohnt mit Petra in Leoben, Daniel mit der Conny in der Schweiz, doch unterliegen sie oft dem Reiz, in der weiten Welt herum zu fahren, dorthin, wo andere noch nie waren: In die Berge, nach Italien, zu den Kängurus nach Australien. Dein Haustier Als Haustier hälst du dir eine Tarantel im Glas, Thekla ist ihr Name, und wie sie da eines Tages so saß, dacht René sich: „Mach doch mal den Deckel auf...“ Schwupp!! war die Spinne weg im schnellen Lauf. Da war die Panik riesengroß, wo sich das Tier befindet bloß. Doch Thekla war schnell eingefangen, das ist ja noch mal gutgegangen! Nun wird der Deckel geöffnet, und auch nicht weit, wenn’s für Thekla heißt: „Ist Essenszeit!“ Dein Beruf Als Tagesmutter passt du auf fremde Kinder auf, nimmst damit Chaos und Geschrei in Kauf, doch machst du diesen Job sehr gern, und alle kommen von nah und fern, um ihre Kinder dir zu bringen, die darfst du füttern, wickeln, in den Schlaf auch singen. © 2006 Melanie Warkentin Gedicht zum 50. Geburtstag von Tante Christa Dein Hobby Viele sammeln Teller und Tassen, du Feuerzeuge – und zwar in Massen! Ob voll, halbleer oder defekt, sie schlummern in Kartons versteckt, oder hinter Glas im Wohnzimmer, doch da stehn’ sie lange nimmer, soll renoviert werden im nächsten Jahr, wird ausschaun nachher wunderbar. Die musikalische Seite Auf den spärlichen Familientreffen mit Geschwistern, Cousinen und Neffen, und der Abend ist weit fortgeschritten, sitzt du mit deinen Schwestern inmitten, „Ti Amor“ und Schlager werden gesungen, sanft das Gitarrenblättchen geschwungen, tut Hannerl dich auf ihrer Gitarre begleiten, kommt der Applaus von allen Seiten. Das leibliche Wohl Was sonst noch zu erwähnen ist, dass du eine supernette Gastgeberin bist. Tritt man in eure Küche ein, geht’s erst mit vollem Magen wieder heim. Ob Fritattensuppe oder Essigwurst, ein Glas Kräuterlimonade gegen den Durst, Weißbrot mit Schinken und Käs’ ist schnell getoastet, es wird mit Bier sich zugeprostet, auch eine Brettl-Jausen kann man bei dir bekommen, es wird schnell Platz auf der Kücheneckbank genommen, schon kommt herbei die Wurst, der Speck – so fett, und alle säbeln um die Wett. Christa mobil Gemacht hast du nie den Führerschein, das muss dir aber nicht peinlich sein, Hubert kauft nämlich alles für euch ein, wie bequem und superfein! Und hat er doch mal was vergessen, oder im Supermarkt gleich aufgegessen, schwingst du dich auf dein Radl auf und fährst nach Scheifling zum Kleineinkauf. © 2006 Melanie Warkentin Gedicht zum 50. Geburtstag von Tante Christa Dein Leiden Probleme hast du mit dem Rücken, beschwerlich ist Heben und das Bücken. Einmal warst du in Kärnten unterm Messer, doch danach ging’s dir auch nicht besser. In Bad Aussee warst du zur Kur, dort umgeben von Kranken nur, wie warst du froh über Familien-Besuch, es wurde geplaudert bei Kaffee und Kuch’. Ab in den Urlaub In Slowenien verbringst du deinen Urlaub, in Moravske, wie ich mich zu erinnern glaub’, dort kann man in den Thermen schwimmen, ist besser als zuhaus’ die Berg´ erklimmen. Ganz schön clever Dank dir sind nun viele Leute schlauer, und ein Radiomoderator sauer, weil er bis heute nicht versteht, wie die Sache mit dem Schwippschwager geht. Die Patentante Christa Christina, dein Patenkind, ist von der Melanie, begegnet seid ihr euch bis vor kurzem noch nie. Warst du als Patentante auch, zur Taufe eingeladen, so ist’s Brauch, du konntest wegen der Arbeit leider nicht kommen, hast dafür aber schöne Fotos bekommen. Als man sich zu Pfingsten endlich traf, sagtest du gleich: „Mei, ist die brav! Und so lieb und süß schaut sie gar aus, die bleibt hier, fahrt ruhig nach Haus.“ Wir kommen zum Ende Mühe haben wir uns gemacht, und diesen Reim uns ausgedacht. 3 Stunden rauchte mir das Hirn, dem Alex ging’s mächtig auf den Zwirn. Musst’ mir nämlich helfen beim Dichten, könnt’ dir darüber viel berichten. Das Reimerl aber hier zu ende ist, nur eines noch: Bleib, wie du bist! Und natürlich ganz zum Schluss von uns 3en ein dicker Kuss! ENDE © 2006 Melanie Warkentin
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