. Der Ralph redet Klartext Undercover-Boss und RTL-Extra beschäftigen sich mit dem Plauener Dormero Hotel. Während das Undercover- Boss-Experiment ein Erfolg ist, sind viele mit dem Extra-Beitrag nicht ganz zufrieden. Von Clemens Zierold Plauen – Die Plauener Facebook-Gemeinde ist sich einig: „Ralph hat das hervorragend gemacht.“ Er war am Montagabend einer der Hauptakteure bei der RTL-Sendung „Undercover- Boss“ und machte dort eine gute Figur. Geschickt schafft es das RTL-Format seine Chefin aus Berlin komplett verändert als Praktikantin bei ihm einzuschleusen, die sehen möchte, wie die Arbeit an der Basis aussieht. Einen Tag hat Manuela Halm von der Geschäftsleitung der Dormero-Kette, als Praktikantin Svenja Schneider den Haustechniker des Plauener Dormero Hotels unter die Arme gegriffen. Was dabei rum kam, war am Montag zu sehen. Schon einige Minuten vor Beginn der Sendung tippelt Ralph Reiner nervös durch die Hotelbar, weiß er doch, dass er gleich seinen Auftritt vor mehreren Millionen Fernsehzuschauern haben wird. „Oh Gott, jetzt geht es los“, sagt er immer wieder vor sich hin und die Anwesenden können sich das Schmunzeln kaum verkneifen. Doch es dauert ein Stück, bis Ralph Reiner das erste Mal zu sehen ist. Denn bevor der Plauener Haustechniker in Erscheinung tritt, bereist Manuela Halm, alias Swenja Schneider, die Hotels in Stuttgart, Hannover und Dresden, ehe Plauen im Mittelpunkt steht. Dann geht es los und das Ganze wirkt wie eine lustige Dokumentation. In gut verständlichem Vogtländisch erklärt Reiner der Scheinpraktikantin Svenja ihre Aufgaben. Lampen austauschen, Heizung reparieren und den Dormero-Garden aufräumen stand auf dem Plan, der immer wieder durch persönliche Fragen der verkleideten Hotelmanagerin unterbrochen wird. In den Zusammenschnitten spricht sie dem Haustechniker ihren Respekt für dessen gute Arbeit aus und meint, Unstimmigkeiten in der Struktur des Hotels ausgemacht zu haben. So glaubt Reiner auf seine gerade Art: „Da muss mehr durchgegriffen werden vom Chef“, weiß aber auch, dass „das nicht leicht ist bei so vielen jungen Leuten.“ Knackpunkt sind auch Bänke, die laut Reiner „kreuzderquer“ abgestellt wurden. Zum Ende der Sendung wird es versöhnlich. Auf Einladung der Chefetage wird Ralph Reiner in Berlin empfangen. Vor ihm sitzt Manuela Halm, die ihn fragt, ob er sich vorstellen könne, warum er dort sei. Und wieder antwortet Reiner geradeaus: Ich wurde eingeladen.“ Für ihn gibt es schließlich eine Reise zu einem nordischen Festival, bei dem er mit seiner Frau noch einmal die Hochzeit veredeln möchte. Nach dem Undercover-Boss war eigentlich eine Reportage vorgesehen, was sich seit dem Dreh in Plauen allerdings geändert hat. Darüber gerät auch Hotelchef Tobias Werner ins Staunen. „Sie haben uns eine halbe Stunde Sendezeit dazu versprochen. Und dann haben sie doch etwas anderes gezeigt wie besprochen“, erklärt der 27-Jährige. Denn RTL nahm viel lieber das Thema des Alters mancher Geschäftsführer auf, zumal Dormero ein sehr junges Unternehmen ist. Wie sich danach herausstellen soll, sehr zum Nachteil des Plauener Hotels. Wird doch in dem Beitrag von einem angespannten Verhältnis zwischen Werner und Reiner geredet, welches RTL mit dem Altersunterschied begründet. „Da gibt es gar keine Probleme. Wir verstehen uns sehr gut“, erzählen danach beide unabhängig voneinander. Und das merkt man auch, wenn man die beiden zusammen sieht. Auch mit der Berichterstattung ist man nicht zufrieden. „Sie wollten zeigen, was sich alles verändert hat. Schade, denn eigentlich waren sie noch einmal hier und haben die aufgeräumten Bereiche gefilmt. Wir haben auch darum gebeten, dass manche Dinge nicht gesendet werden. Trotz des Versprechens wurde zum Beispiel die Szene mit der defekten Toilette gezeigt“, berichtet Reiner. Doch genau diese Szene zeigte eine ungezwungene sympathische Seite, wie auch die Facebookgemeinde anerkannte. Es ging um eine reparierte Gästetoilette. Auf die Frage , ob diese denn schon fertig sei, sagte er mit seiner lockeren Art: „Es ka... wieder geschissn wern!“ Das sorgte freilich für einige Lacher, brachte ihm genauso wie die oft eingeblendeten Untertitel aber viele Sympathiepunkte. „Schrecklich, sich im Fernsehen zu sehen und sprechen zu hören. Aber die Untertitel waren übertrieben“, meinte Ralph Reiner zum Abschluss scherzhaft. Aber möglicherweise sehen das Zuschauer außerhalb des Vogtlands ganz anders... 2016-02-10
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