Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 11 16. März 2016 11 So soll es in Bülach Nord dereinst aussehen Die Herausforderung ist gross: Wo einst Hochöfen für die Glasproduktion standen, soll künftig ein neues Stadtquartier entstehen. Nun liegt der Projektentwurf vor. Daniel Jaggi Auf 42 000 Quadratmeter, zwischen Bahnhof und Autobahn gelegen, will das Immobilienunternehmen Steiner AG zusammen mit der Logis Suisse und der Baugenossenschaft Glattal Zürich eine Grossüberbauung realisieren. Mit dem Abschluss des international ausgeschriebenen Studienwettbewerbs ist nun klar, wie der neue Stadtteil dereinst aussehen könnte: 22 kompakte, meist trapezförmige Gebäude gruppieren sich in unterschiedlichen Winkeln um 4 dreieckige und einen länglichen Platz. Auf Letzterem gibt es Raum für Sport und Bewegung, so schreibt die Jury in ihrem Bewertungsbericht. Ihrer Ansicht nach bieten die Plätze gemeinsam mit den anderen beiden Freiräume eine gute Grundlage für ein abwechslungsreiches städtisches Quartierleben. Sie moniert aber: «Allenfalls wären eine etwas differenziertere Ausgestaltung und unterschiedliche Grössenverhältnisse noch identitätsstiftender. Auch ein Hochhaus ist geplant Im südöstlichen Arealteil steht ein Hotel, das Gewerbe- und Dienstleistungsgebäude befindet sich im Nordwesten. Dessen Erdgeschoss soll vorwiegend mit Gewerbe belegt werden, schreibt die Jury. Der Grossverteiler soll an der Schaffhauserstrasse untergebracht werden und sich über eine Mall ins Untergeschoss erstrecken. Die Experten werten die Erschliessung des Grossverteilers im Untergeschoss aber als «sehr schwierig». Geplant sind 550 Wohnungen, rund 400 davon als kostengünstige Genossenschaftswohnungen. Das Stockwerkeigentum soll im Wohnhochhaus an der Kreuzung von Schützenmatt- und Schaffhauserstrasse untergebracht werden. Das Fehlen privater Gartenflächen innerhalb des Quartiers wird im Projekt durch das Angebot von Familiengärten am Rand kompensiert. Wie die Steiner AG in einer Mitteilung schreibt, sei das wichtigste Ziel des Studienauftrags gewesen, auf dem Areal eine hohe städtebauliche und architektonisch überzeugende Qualität mit einer Vielfalt an Nutzun- Der Ahornplatz: Einer der vier Plätze innerhalb der Grossüberbauung, wie er gemäss der Siegerstudie dereinst aussehen könnte. Bilder: zvg. gen zu vereinen. Für das Beurteilungsgremium, das sich aus Vertretern von Bauherrschaft, Beratern und Experten zusammensetzte, hat das Siegerprojekt der Duplex Architekten aufgrund seiner «überzeugenden städtebaulichen Setzung, seiner Präsenz und Dynamik das Potenzial, das Areal grundlegend aufzuwerten und durch die Nutzungsarten Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnen lebendig zu entwickeln». Breite Durchmischung angestrebt Auffallend ist: Das neue Stadtquartier wird für Schweizer Verhältnisse eine aussergewöhnlich hohe Dichte aufweisen, was, so ist der Medienmitteilung weiter zu entnehmen, Herausforderung und Chance zugleich sei. Die Bauherrschaft hofft, dank dem vielfältigen Wohnangebot – Eigentumswohnungen, aber auch günstige Mietwohnungen und rund 20 000 Quadratmeter für Gewerbe und Dienstleistungen – breite Bevölkerungskreise anzuziehen und so eine soziale Durchmischung zu schaffen. Gemäss der Medienmitteilung soll die Baueingabe des Gesamtprojekts voraussichtlich Ende dieses Jahres erfolgen. Baustart wäre frühestens im Frühjahr 2018. Grundriss: Klare Gebäudeanordnung mit Familiengärten (o.l.). Die Eingangssituation, wie sie die Planer sehen: Bewusst offen gehaltener Zugang zum neuen Quartier. Das Modell der Grossüberbauung: Auffallend sind die 22 trapezförmigen, recht-und mehreckigen Gebäude.
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