ZELLA-MEHLIS Mittwoch, 3. Februar 2016 ZM1-1 Wahl für die schönsten Wanderwege Die Härtefraa Zeichnung: W. Henkel Hallo ihr in Mehls und Zell Also, der Holde rümpft schon seit Tagen die Nase, weil ich mich auf die Weiberfastnacht am Donnerstag einstimme. Mein Biene-MajaKostüm musste ich in diesem Jahr gar nicht ändern. Es passt noch ganz hervorragend und kaschiert das eine oder andere Fettpölsterchen, das die Festtage übrig gelassen haben. Als ich es gestern in der Küche beim Kochen getragen habe und das Karnevalslied „Trink, trink, Brüderlein trink“ trällerte, schüttelte der Holde zuerst den Kopf und nahm dann die Aufforderung viel zu wörtlich. Und meinte, einen solchen Anblick und meine Stimme könne er nur mit einem Bier ertragen. Da ich natürlich seit Tagen textsicher bei allen närrischen Hits bin, habe ich sofort eingelenkt und ganz andere Töne angeschlagen. „Es gibt kein Bier heut daheim, es gibt kein Bier...“ Eure Härtefraa Wir gratulieren in Zella-Mehlis: Waldemar Jäger zum 90., Heinz Präckelt zum 70. und in Benshausen: Doris Weiß zum 85. Geburtstag recht herzlich. In Kürze Saxtime gastiert in der Thüringer Stube Oberhof – Das Saxophonquartett „Saxtime“ gastiert am Donnerstag, 4. Februar, wieder in der Thüringer Stube im Treff-Hotel „Panorama“ bei einem Jazzabend. Die Musiker aus Suhl präsentieren sich ab 20 Uhr mit einem breiten Repertoire und sind zu Hause in allen Stilrichtungen. Der Eintrittspreis für die Veranstaltung, die bis etwa 21.30 Uhr geplant ist, beträgt zehn Euro, Inhaber der Oberhof-Card können sie kostenlos besuchen. Geldbörse beim Einkauf aus der Tasche geklaut Zella-Mehlis – Den Diebstahl ihrer Geldbörse zeigte eine 75-Jährige am Montagmorgen bei der Suhler Polizei an. Die Frau hatte ihre Handtasche am Freitag gegen 17 Uhr beim Einkauf in einem Lebensmittelmarkt in der Zella-Mehliser Talstraße am Griff des Einkaufswagens hängen lassen. Wie Polizeisprecher Fred Jäger mitteilte, nutzte ein Unbekannter diesen Umstand und entwendete aus der Tasche die Geldbörse. Den Diebstahl bemerkte die Geschädigte erst an der Kasse. In der Börse hatte die Frau eine kleinere Menge Bargeld, Fahrscheine für die Stadtlinie sowie eine EC-Karte. Ihre Zeitung vor Ort Lokalredaktion Suhl/Zella-Mehlis Zuständige Redakteure für die Region Zella-Mehlis: Heike Jenzewski, Beate Kiesewalter-Henkel. Friedrich-König-Str. 6, 98527 Suhl Tel. (0 36 81) 79 24 45, Fax (0 36 81) 79 24 35 E-Mail: [email protected] Lokalsport Suhl/Zella-Mehlis: Ulrich Klemm, Schützenstraße 2, 98527 Suhl Tel. (0 36 81) 85 12 22, Fax (0 36 81) 85 12 11 E-Mail: [email protected] Leserservice (Abo, Zustellung): Tel. (0 36 81) 8 87 99 96 E-Mail: [email protected] Anzeigenservice für Privatkunden: Tel. 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Aufgeschrieben von 16- und 17-Jährigen, die für zwei Tage am Theater-Workshop teilgenommen haben und anhand von Alltagsgegenständen erklären sollten, wie sie ihre Stadt damit in Verbindung bringen. Immerhin 39 künftige Abiturienten aus zwei Klassen waren in zwei Werkstatttage eingebunden und haben sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema „Ziehen oder Bleiben“ auseinandergesetzt. Die kreativen Tage sind eine Säule eines großen Projektes, das den Titel „Spinnweb – Treibsand – Wurzel/ Ziehen oder Bleiben“ trägt und bereits 2015 angelaufen ist. Es steht unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Richard Rossel. Die Idee dazu hatten die Theaterpädagogin Julia Pöhlmann und Galerist Frank Rothämel aus Zella-Meh- lis sowie der Benshäuser Künstler Manfred May. Eher nebenbei hatten sie einem 16-Jährigen in Vorbereitung des Projektes die Frage nach seinen Zukunftsplänen gestellt und die Antwort erhalten, dass er nach der Schule einfach nur aus Zella-Mehlis abhauen will. Diese Aussage gab den Anstoß, Fragen nach dem Ziehen oder Bleiben zu stellen. Und zwar nicht nur ganz jungen Leuten. Gespräche zum Auftakt Auftakt für die Projektumsetzung waren zunächst Interviews mit sechs Frauen und zehn Männern. Jugendliche kamen dabei ebenso zu Wort wie die Altersgruppe der 31- bis 60-Jährigen, aber auch die Großelterngeneration. Was bedeutet Heimat, warum sind einige der Befragten in ZellaMehlis geblieben und was hat den einen oder anderen bewogen, wieder in die Stadt zurückzukehren? Vorige Woche herrschte echte Werkstattatmosphäre in den Bürgerhaus-Räumen. Im Atelier leitete Manfred May den Workshop „Visuelle Kunst“ und gab den jungen Teilnehmern die ganz praktische Aufgabe, sich in der Galerie eine Wohngemeinschaft (WG) einzurichten. Das kleine Modell war schnell gefüllt mit Flächen zum Schlafen, Wohnen oder Kochen. Nach der zwar nützlichen, aber langweiligen Einrichtung mit ausgeschnittenen „Papiermöbeln“ ermunterte May zu mehr Kreativität, zum Ausbrechen aus gewohnten Mustern. Und siehe da: Plötzlich fanden dort Liegestühle oder Hängematten Platz. Im Vereinsraum des Bürgerhauses rauchten die Köpfe über Schreibversuchen. Ein Autorenkollektiv unter Leitung von Julia Pöhlmann feilte dort zwei Tage lang nicht nur an Formulierungen, sondern auch an den Viel Bewegung hatten die Teilnehmer des Theaterworkshops in der Scheune des Bürgerhauses. Fotos (3): Michael Bauroth Botschaften für die Leser. Entstanden ist ein Buch, an dem sieben Schüler mitgearbeitet haben. Das Besondere dabei: Jeder konnte jeden geschriebenen Text bearbeiten, verändern, ergänzen. So wurde aus sieben unterschiedlichen Geschichten ein Gemeinschaftswerk, worin die Gedanken aller eingeflossen sind. „Als Arbeitstitel für das Buch haben wir ‚Aufbruch ist, vorm Alter zu fliehen‘ gewählt“, macht Julia Pöhlmann neugierig auf das Ergebnis, das zum Abschluss des Projektes am 20. Mai in der Galerie präsentiert werden soll. Völlig hier und weg Mit Improvisieren und spielerischen Versuchen waren die Teilnehmer des Theaterworkshops auf der Suche nach Antworten, was Heimat bedeutet, was es heißt, hier zu sein oder auch woanders. Das große Thema lautete dabei: Ich bin völlig hier und weg. Für Theaterpädagogin Hanka Büchner aus Leipzig war dabei nicht überraschend, dass die meisten jungen Leute unbedingt Zella-Mehlis verlassen wollen. „Und das, obwohl sie mit der Stadt sehr viel verbinden.“ Was es bedeutet, weg zu sein, die Heimat hinter sich zu lassen, konnte einer ihrer Mitschüler wohl am besten bewerten. Der Argentinier Christobal Robinson ist für ein Jahr am Gymnasium als Gastschüler eingetragen und hat nicht nur Heimweh nach der Sonne... Wer weiß, vielleicht schmeckt auch für einige Gymnasiasten ihre Heimat Zella-Mehlis in Zukunft ein bisschen länger geil, wenn sie der Stadt erst für eine Zeit lang den Rücken gekehrt haben? Oberhof – Seit 2003 zeichnet das „Wandermagazin“ die schönsten Wanderwege in Deutschland aus. In diesem Jahr wurden zehn Wandertouren und fünf Wanderrouten für die Abstimmung nominiert. Thüringen ist gleich mit zwei Wegen dabei, und zwar in zwei Kategorien. Bei den Routen ist das der fast 170 Kilometer lange Rennsteig, bei den Touren der Goethewanderweg bei Ilmenau. Einzigartig ist dabei, dass die Gemeinde Stützerbach am Rennsteig beide Wege verbindet. Seit einigen Jahren können auch die Bürger mit abstimmen, und zwar noch bis 30. Juni. Bisher haben sowohl der Rennsteig als auch der Goetheweg noch zu wenige Stimmen, um auf vordere Plätze zu gelangen. Derzeit liegt der Moselsteig in Rheinland-Pfalz und im Saarland auf Platz eins, der Rennsteig auf dem vorletzten, also vierten Platz. Kaum Beachtung hat bisher die beliebte Tour bei Ilmenau gefunden. Der Goetheweg rangiert auf den hinteren Plätzen. Beide Wege noch wei- Phantastische Ausblicke gibt’s vom Rennsteig, hier vom Rennsteiggarten in Oberhof. ter nach oben zu bringen, sollte also Ansporn für alle Thüringen- und Wanderfreunde sein. Bei der Abstimmung übers Internet gibt es im Übrigen tolle Preise zu gewinnen. ————— www.wandermagazin.de Jahrestreffen der Philatelisten Zella-Mehlis – Zur Jahreshauptversammlung treffen sich die Mitglieder des Briefmarkensammlervereins Zella-Mehlis e. V. am Mittwoch, 10. Februar, 19 Uhr, im Vereinslokal „Dies und Das“ in der Alten Straße. Auf der Tagesordnung stehen nicht nur ein Rückblick und Ausblick, sondern auch Vorstandswahlen. Den Philatelisten steht in diesem Jahr ein besonderer Höhepunkt ins Haus. Sie begehen ihren 80. Gründungsgeburtstag und wollen mit einer großen Ausstellung im Stadtmuseum an die vergangenen Jahrzehnte erinnern. Diese Exposition soll vom 30. Juni bis zum 3. November zu sehen sein. Ein Zella-Mehliser Fest mit großem Brimborium Die Vorbereitungen für die Walpurgisnacht laufen auf Hochtouren. Erstmals gibt es die Karten im Vorverkauf auch im Internet. Sie werden zur Jubiläumsausgabe zehn Euro kosten. Zella-Mehlis – Die Plakate sind in der Region verteilt, die Flyer weit über die Grenzen von Zella-Mehlis hinaus verschickt, die Eintrittskarten gibt es online. „Jetzt müssen nur noch die Leute kommen“, sagt Frank Holland, Vereinschef von Da Capo. Denn gemeint ist bei all den Vorbereitungen die Walpurgisnacht. Das Datum ist jedes Jahr das gleiche und daher sicherlich bei dem einen oder anderen vorgemerkt – 30. April. Weil in diesem Jahr die 25. Nacht der Nächte stattfindet, hat der Verein schon lange mit den Vorbereitungen begonnen und vieles schon erledigt. Die Technik für die große Bühne ist eingekauft, die Toilettenhäuschen sind auch schon bestellt. Und für den Fall, dass das Wetter nicht mitspielt, wollen sich die Organisatoren noch Regentüten als Souvenir einfallen lassen. Denn so viel steht fest: Walpurgisnacht wird gefeiert, auch wenn es regnet. Weil Tanzwut, eine international erfolgreiche und in der Szene überaus beliebte Band, in diesem Jahr der musikalische Hauptact werden wird, rechnet Da Capo mit viel Besuch von außerhalb. Daher haben sie auch den Vorverkauf erstmals anders angelegt. Karten gibt es über den Ticketanbieter Eventim ab sofort im Internet sowie in den Vorverkaufsstellen, zu denen auch die Tourist-Informationen von Zella-Mehlis, Suhl und Schmalkalden gehören. Einziger Wermutstropfen: Die Eintrittskarte wird in diesem Jahr zehn Euro kosten. „Dafür gibt es aber ein Programm für sieben Stunden“, betont Frank Holland. Und wer schon mal eine Karte für ein Konzert oder ein Festival mit solch großen Bands gekauft habe, der wisse auch, dass man sich die Walpurgisnacht nicht entgehen lassen sollte. „Es soll ein schönes Fest werden mit einer Riesen-Feuershow und Brimborium drumherum“, verspricht Frank Hol- land. Vor allem aber soll es immer noch ein Zella-Mehliser Fest sein, weshalb auch nach wie vor Vereine wie die Jugendfeuerwehr, Bergwacht, Kunst- und Kulturverein oder MCC ins Programm und die Absicherung eingebunden sind. Und natürlich geht das alles nicht ohne die Unterstützung von Freunden und Familie, wie Frank Holland betont. Immer noch was zu tun Mit diesem Flyer machen die Vereinsmitglieder von Da Capo weit über die Stadtgrenzen von Zella-Mehlis hinaus auf das Ereignis am 30. April aufmerksam. Es ist die 25. Walpurgisnacht. Doch nur weil hinter der Checkliste schon viele Häkchen gemacht werden können, heißt das nicht, dass das Team von Da Capo die Hände in den Schoß legen kann. Für die Fans von außerhalb sollen noch Stadtpläne mit eingezeichneten Parkplatzpläne ins Internet gestellt werden und auch sonst gibt es noch viel zu tun, zum Beispiel sind die Flyer schon bald alle und müssen nachbestellt werden. lh ————— www.da-capo.info
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