TÜBINGEN Dienstag, 17. November 2015 SCHWÄBISCHES TAGBLATT, 17.11.2015 K Mann belästigt Reisende Tübingen. Am vergangenen Samstag belästigte ein 29-jähriger Mann gegen 20.45 Uhr am Bahnhof die wartenden Reisenden am Bahnsteig 1. Auch das Eintreffen einer Streife der Bundespolizei konnte den Mann nicht beruhigen: Nach Polizeiangaben versuchte er zu fliehen, warf sich dann auf den Boden und beschimpfte die Beamten. Anschließend weigerte er sich, die Streife auf das Revier zu begleiten. Nachdem der 29-Jährige die Beamten bespuckte, wurde er in Gewahrsam genommen. Die Bundespolizei ermittelt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Konkurrenz der Schulen Polizei findet Drogen Tübingen. Beamte der Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei kontrollierten in der Nacht zum Samstag am Epplehaus Besucher einer Techno-Party. Bei acht Erwachsenen wurden geringe Mengen Marihuana und Amphetamin beschlagnahmt. Die Polizei zeigte sie wegen unerlaubten Drogenbesitzes an. Gegen zwei Heranwachsende im Alter von 19 und 20 Jahren wird wegen des Verdachts des unerlaubten Handels mit Betäubungsmittel ermittelt. Bei ihnen wurden neben Marihuana mehrere mutmaßlich zum Verkauf bestimmte Portionen Amphetamin und Ecstasy-Tabletten gefunden. Parkautomaten aufgebrochen Tübingen. In zwei Parkhäusern in der Schnarrenbergstraße hat sich in der Nacht zum Montag vermutlich zwischen 3.30 Uhr und 5 Uhr ein Dieb gewaltsam an mehreren Kassenautomaten zu schaffen gemacht. Im Parkhaus Ebenhalde gelang es ihm, den Automaten aufzubrechen und Münz- und Scheingeld in noch nicht bekannter Höhe zu stehlen. Lila Licht für Frühgeborene Tübingen. Die Stiftskirche wird heute Abend violett angestrahlt – so wie zahlreiche Gebäude in der ganzen Bundesrepublik. „Light it up purple“: Mit dieser Aktion wollen Eltern von Frühgeborenen, Kliniken und (Selbsthilfe-) Vereine auf den Weltfrühgeborenentag hinweisen. In Tübingen gibt es dazu auch viele Informationen: Im Casino der Talkliniken in der Calwerstraße 7 (neben der Frauenklinik) beginnt um 16.30 Uhr ein Vortagsabend. Neben allgemeinen Informationen um das Thema Frühgeburtlichkeit geht es um die Frage, wie Frühgeborene und ihre Familien auf der Intensivstation unterstützt werden und um die Bedeutung entwicklungsfördernder Pflege. Um 18 Uhr wird das erste Nidcap-Ausbildungszentrum im deutschsprachigen Raum eröffnet. Nidcap ist ein ganzheitliches Konzept zur Förderung von Frühgeborenen. Organisatoren des Info-Tages sind der Verein „Lichtblick“ und die UniKinderklinik. DIE KREISECKE Den ihm gewidmeten „Festchor“ von Friedrich Silcher sang der Sängerkranz-Harmonie unter der Leitung von Jürgen Knöpfler am Samstagabend in der Tübinger Hermann-Hepper-Turnhalle. Am Flügel begleitete Freya Jung die Sängerinnen und Sänger, aber auch die Solistin Clara Sophie Bertram (Sopran) bei Liedern, Walzer- und Bild: Sommer Operettenmelodien und aktuellen Schlagern. Chor brachte Sonne ins Herz Der Tübinger Sängerkranz-Harmonie unterhielt mit abendfüllendem Programm Die musikalische Mischung, die der Sängerkranz-Harmonie Tübingen am Samstag in der Hermann-Hepper-Halle präsentierte, kam gut an. Sowohl der Chorgesang als auch Solo-Auftritte der Sopranistin Clara Sophie Bertram begeisterten die etwa 300 Besucher. WERNER BAUKNECHT Tübingen. Mit einem Reigen von Silcher-Liedern eröffnete der Chor unter der Leitung Jürgen Knöpflers den Abend. Knöpfler begleitete den Chor auch am Klavier. Das Lied „Festchor“ war eine Widmung Friedrich Silchers an den Sängerkranz. Schön gesungen auch „Das Waldhorn“ oder „Juchhei, dich muss ich haben“. Durch den engagierten Gesang des Chors entfalteten die Lieder ihren ureigenen Reiz. Danach der Auftritt Clara Sophie Bertrams. Begleitet wurde sie am Klavier von Freya Jung. Die Sopranistin zeigte gleich mit Robert Schumanns Widmung aus „Myrten“ ihr eindrucksvolles Gesangstalent. Raumgreifend ihre Stimme, auch in den hohen Tönen unverzerrt und mit wunderbarem Vibrato. Hugo Wollfs „Mignon“ (Text Johann Wolfgang von Goethe) begann langsam, elegisch, mit Flehen in der Stimme. Das Piano klang bedrohlich, klagend der Gesang, der dann, zum Ende hin, wieder zu seinem Dur-Wohlklang zurückfand. Auch Dvoraks Auszug aus „Rusalka“ war eher getragen, aber auch mit hohen Spitzen im Vers verziert. Eindrucksvoll das Bangen und Flehen in der Stimme der Sängerin. Der Schwere des Sologesangs folgte eine beschwingte Version des Gesamtchors von „Mein Lie- beslied muss Walzer sein“ von Robert Stolz. Eine perfekte Wahl, nach der Schwere der slawischen Seele zum Walzerklang überzugehen. Einen Klassiker präsentierte Bertram im Anschluss mit der „Juliska aus Budapest“ (Fred Raymond). Locker ans Klavier gelehnt lebte die Sopranistin ihre Rolle aus „Maske in Blau“, inklusive betörendem Augenaufschlag. Es folgte der Operettenmeister schlechthin. Bei Franz Lehars Vilja aus „Die lustige Witwe“ sangen Chor und Solistin das erste Mal gemeinsam. Nach Solo-Einführung unterstützte der Chor die Sängerin beim Refrain. Die großartige Ergänzung von kraftvollem, freischwebendem Sopran und tragendem Chor brachte viel Beifall. Diese Kombination gelang ein zweites Mal mit Lehars „Meine Lippen, sie küssen so heiß“. Nach der Pause brachte der Chor das titelgebende Motto des Abends: „Lass die Sonne in dein Herz“ von Paul Siegel. Der zweite Teil des Konzerts bot eine Mischung aus Schlager und leichter Muse. Zunächst sang der Chor „Phänomen“ der allgegenwärtigen Helen Fischer. Hier klang es, durch Chorstärke und Klavierbegleitung, wie ein Erfolgssong der Les Humphrey Singers. Clara Sophie Bertram unterhielt danach mit einer Mischung aus Koketterie und Kieks-Stimme mit Liedern wie „Hallo, wer ist dort an der Tür“ und „Mein Teddybär“. Wann hat man je inbrünstiger die Worte „Mein Teddybär“ aus dem Mund einer exzellenten Sopranistin gehört. Aber auch der Chorgesang kommt heutzutage ohne einen Beitrag nicht aus – den Hit „Atemlos“ nämlich. Den sangen die Sängerinnen und Sänger zum Abschluss eines erfolgreichen Abends. Die rund 300 Zuschauer klatschten begeistert. Punker entdeckt Bürgerpreis mit Rupert Neudeck Tübinger im syrische Musik Tübingen. Einen guten Riecher hat Den Preisträger des Preises der Vorstand der JU Tübingen. Der amerikanische Punk-Musiker Jason Hamacher stieß auf der Suche nach neuen Klängen auf syrisch-christliche Musik in Aleppo. Da er keine Aufnahmen fand, unternahm er einige Reisen nach Syrien und machte Tonaufnahmen der syrisch-christlichen Liturgie. Dadurch wurde er unerwartet zum letzten Konservator einer Musikkultur, die inzwischen so gut wie vernichtet ist. Am Donnerstag, 19. November stellt er „Sacred Chanting from Aleppo“ vor. Der Abend über syrische Kultur im Musikwissenschaftlichen Institut beginnt am Donnerstag, 19. November, um 19 Uhr im Pfleghofsaal am Schulberg 2. die Bürgerstiftung Tübingen mit ihrem Motto für die Preisverleihung gehabt. Die Vergabe des Bürgerpreises und des Ehrenamtspreises steht in diesem Jahr unter dem Titel „Flüchtlingsschicksale“. Verliehen werden sie am Samstag, 21. November, ab 11 Uhr in den oberen Sälen des Museums in der Wilhelmstraße in Tübingen. Die Entscheidung für das Thema fiel schon im Frühjahr 2014, sagte Constanze Schemann-Grupp. „Richtig geahnt, was auf uns zukommt, haben wir aber nicht.“ Die Vorsitzende des Stiftungsrates fordert alle für Flüchtlinge Engagierten auf, die Kräfte zu bündeln: „Wir müssen eng zusammenarbeiten.“ Bürgerstiftung Tübingen wird Jürgen Ferber ehren, die Preisträgerin des Ehrenamtspreises Ernst Gumrich. Die Festrede hält Dr. Rupert Neudeck, Gründer des deutschen Not-Ärzte-Komitees Cap Anamur und Mitbegründer und Vorsitzender des internationalen Friedenskorps Grünhelme e.V. Für ihn ist das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Flüchtlinge. Für sie sei Europa besonders attraktiv. Neudeck plädiert für eine „geduldige Arbeit in einigen wenigen Ländern um das Mittelmeer herum“. Mit Berufsausbildungszentren dort solle jungen afrikanischen Migranten eine Perspektive geboten werden. Tübingen. Beim Bezirkstag der Jungen Union Württemberg-Hohenzollern im Businesspark in Ehingen wurde Philipp Bürkle als Vorsitzender bestätigt. 120 Mitglieder der Jungen Union und Gäste diskutierten über Möglichkeiten der Teilhabe für Jugendliche. Es wurde beschlossen, verpflichtende, flächendeckende Jugendgemeinderäte abzulehnen. In den Bezirksvorstand wurden auch zwei Tübinger gewählt: Alkmar von Alvensleben als Finanzreferent und Lars Kopp als Mitgliederreferent. „Damit haben wir eine starke Stimme“, sagte Georg Riege, Vorsitzender des JU Kreisverband Tübingen. DAS WETTER Heute, Dienstag, 17. November Ein wolkenverhangener Tag bringt gelegentlich etwas Regen. Der Wind weht frisch, teils stark aus südwestlichen Richtungen. 14 °C / 8 °C Sonnenaufgang: 7.34 Das Wetter gestern Höchste Temp. Niedrigste Temp. Niederschlagsmenge Windgeschwindigkeit Ozon (O3) Sonnenuntergang:16.43 Mondphasen 19.9 °C 5.7 °C 0.0 l/m² 19.4 km/h 80 µg/m3 Donnerstag 19. 11. Mittwoch 25. 11. Donnerstag 3. 12. Freitag 11. 12. Vorschau Mi. Wer Sternschnuppen sehen will, muss am Donnerstag früh aufstehen: Um 5 Uhr passiert die Erde den Leonidenstrom. Bild: Metz Do. * Die Temperaturwerte, sowie der Ozon-Höchstwert werden in einem Zeitraum von 24 Stunden (vorgestern 16 Uhr bis gestern 16 Uhr) ermittelt. Der Ozon-Grenzwert liegt bei 180µg/m3. Alle Jahre wieder beraten kommunale Gremien im Herbst über ihre Haushalte und die Verteilung der Steuereinnahmen. Die wirtschaftlich sehr gute Lage in unserem Land ermöglicht es, dass die kommunale Infrastruktur ausgebaut und saniert werden kann, dass Menschen in sozial benachteiligten Situationen Unterstützung erfahren und wir unserer humanitären Verantwortung zur Unterbringung und Integration von Flüchtlingen gerecht werden können. Dies alles kann bei den derzeitigen Steuereinnahmen ohne neue Schulden finanziert werden. Für die CDU-Fraktion ganz klare Voraussetzung. Jede zusätzliche freiwillige Ausgabe muss an anderer Stelle zu Einsparungen führen. Angesichts der Aufgaben, die Städte und Gemeinden zu finanzieren haben, ist es uns aber auch wichtig, dass über die Kreisumlage nur das Notwendigste an den Landkreis überwiesen wird, damit für die Kommunen der Grundsatz „keine neuen Schulden“ ebenfalls gilt. Stephan Neher, Kreisrat der CDU und Oberbürgermeister von Rottenburg Privatbild Die CDU-Fraktion lädt morgen zu einer Podiumsdiskussion ins Landratsamt ein, bei der die Zukunft der beruflichen Schulen, deren Schulträger der Landkreis ist, im Mittelpunkt steht. Über Jahrzehnte wurden berufliche Gymnasien entwickelt und im Landkreis eingerichtet, die durch unterschiedliche Profile einen idealen Anschluss nach der Mittleren Reife darstellen. Wenn derzeit über 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler am beruflichen Gymnasium aus der Real- sowie Werkrealschule kommen, stellt die Einführung einer Oberstufe an den Gemeinschaftsschulen eine wirkliche Bedrohung dieser Schulart dar. Es wären erhebliche Investitionen notwendig, damit Gemeinschaftsschulen räumlich und inhaltlich eine Oberstufe anbieten können. Die hieraus entstehende Konkurrenzsituation würde eine Reduzierung der Profilvielfalt beruflicher Gymnasien mit sich bringen. Deshalb erscheint es für die CDU-Fraktion sinnvoller, dass die finanziellen Ressourcen in die bewährte Struktur investiert und nicht neue Konkurrenzsituationen aufgebaut werden. Diese Themen wollen wir mit den Experten und Ihnen diskutieren. Sie sind eingeladen am Mittwoch, 18. November, um 19 Uhr im großen Sitzungssaal des Landratsamtes Ihre Sichtweise mit einzubringen. Hier schreiben die Fraktionen des Tübinger Kreistags und Vertreter des Landratsamts im wöchentlichen Wechsel.
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