i.punkt Landtag Informationen des Landtagsabgeordneten Hans Heribert Blättgen aus dem Landtag von Baden-Württemberg Ausgabe 1/Jahrgang 2 29.1.2016 Investitionsschwerpunkt Bildung SPD: Bildungsausgaben sind Zukunftsinvestitionen Im Rahmen einer Aktuellen Debatte wollte die SPDLandtagsfraktion demonstrieren, dass Bildung nach wie vor im Zentrum ihrer Regierungspolitik steht und einen besonderen Investitionsschwerpunkt im Landehaushalt darstellt. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Dr. Stefan Fulst-Blei betont, dass der Kultusetat 2016 erstmals die 10 Milliarden Euro-Grenze überstiegt: „Das hat es in der Geschichte Baden-Württembergs noch nicht gegeben!“ Zu verdanken sei dies der umsichtigen Haushaltsführung von Finanzminister Nils Schmid. Die Lehrereinstellung sei trotz rückläufiger Schülerzahlen auf Rekordniveau, der Unterrichtsausfall deutlich abgesenkt, die Überstundenbugwelle mehr als halbiert. Grün-Rot habe den Lehrern die Unterstützung zukommen lassen, die Schwarz-Gelb ihnen viele Jahre verwehrt hatte. Volker Schebesta (CDU) wirft der Landesregierung vor, den Bildungshaushalt zum „Raubbau“ heranzuziehen und an den Lehrergehältern zu sparen. Der Anteil des Bildungsetats zum Gesamthaushalt sei nicht gestiegen. Mit der CDU werde Bildung wieder zum Investitionsschwerpunkt. Sandra Boser (Grüne) entgegnet, Bildung sei weitaus mehr als nur die weiterführende Schule. Gerade beim Ausbau der frühkindlichen Bildung und der Sprachförderung habe Grün-Rot viel vorangebracht. Ebenso sei die Kooperation zwischen Kitas und Schulen verbessert und die Grundschule gestärkt worden. Der Opposition hält sie Planlosigkeit vor und fordert konkrete Aussagen zur Finanzierung ihrer Pläne. Dr. Timm Kern (FDP/DVP) wirft der Landesregierung vor, ihre Reformen auf dem Rücken der Lehrer auszutragen und diese zu bevormunden. Er kritisiert, dass die Klassenteiler nicht abgesenkt und die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft wurden und die Gemeinschaftsschule privilegiert werde. Für Kultusminister Andreas Stoch (SPD) ist Bildung das wichtigste Thema der Landespolitik und Bildungsausgaben Investitionen in die Zukunft. Bildungspolitik könne nur gelingen, wenn ausreichend Ressourcen zur Verfügung gestellt und funktionsfähige Strukturen geschaffen würden, die sich an den gesellschaftlichen Veränderungen orientierten. Ziel sei eine gerechtere Bildung für alle, unabhängig von Herkunft oder finanzieller Situation. Dafür habe Grün-Rot seit 2011 mit aller Kraft und Erfolg gekämpft. Lehrer stünden dabei im Zentrum der Bildungsreform: Veränderte pädagogische Realitäten müssten in der Aus- und Weiterbildung berücksichtigt werden. Liebe Leserinnen und Leser, am 27. Januar fand die erste Plenarsitzung im Jahr 2016 statt. Von zwei Tagesordnungspunkten möchte ich Ihnen im Rahmen dieses i.Punkts berichten. Bildung ist das zentrale Zukunftsthema. Ein rohstoffarmes Land wie Deutschland kann seinen Wohlstand dauerhaft nur durch Ideenreichtum und Erfindergeist sichern. Daher hat die Grün-Rote Landesregierung bei aller Notwendigkeit zur Haushaltssanierung klargestellt, dass die Gelder für Bildung weiter aufgestockt werden. Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft und werden sich auf jeden Fall lohnen. In diesem Jahr werden in Baden-Württemberg erstmals mehr als zehn Milliarden Euro für Bildung ausgegeben – ein Rekordwert. Ziel bleibt es, eine gerechte Bildung für alle zu garantieren. Bildungschancen dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern oder der Herkunft der Schülerinnen und Schüler abhängen. Als zweites Thema stand der Bericht der Enquetekommission zur Pflege in Baden-Württemberg auf der Tagesordnung. Die Enquetekommission hat die Situation der Pflege in Baden-Württemberg untersucht und darüber hinaus Handlungsempfehlungen abgegeben. Ein besonders positives Signal waren die fraktionsübergreifende gute Zusammenarbeit und die einstimmige Verabschiedung des Gesetzesentwurfs. Eine gute Pflege wird angesichts der demografischen Entwicklung in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre. Hans Heribert Blättgen MdL -1- i.punkt Landtag Informationen des Landtagsabgeordneten Hans Heribert Blättgen aus dem Landesparlament von Baden-Württemberg Zukunft der Pflege 148. Sitzung des Landtags Sozialministerin Katrin Altpeter bekennt: BadenWürttemberg wird auch in der Pflege Musterland Der Landtag hatte 2014 auf Antrag aller vier Fraktionen einstimmig eine Enquetekommission zur Pflege in Baden-Württemberg eingerichtet. Ziel der Enquetekommission war es, die Situation der Pflege in BadenWürttemberg zu untersuchen und zu überprüfen, wie die vorhandenen Rahmenbedingungen verändert und welche Impulse gegeben werden müssen, um eine qualitativ hochwertige Pflege dauerhaft sicherzustellen. Nun wurde der Bericht zusammen mit entsprechenden Handlungsempfehlungen vorgelegt. Rainer Hinderer (SPD) bekennt, Investitionen in die Pflege seien eine Investition in die Nächstenliebe und gelebte Generationensolidarität. An der Pflege lasse sich erkennen, wie sozial die Gesellschaft eingestellt sei. Es sei höchste Zeit, sich um Pflege angemessen zu kümmern. Denn der demographische Wandel werde die bestehenden Probleme bei der Pflege verstärken. Drei Dinge seien entscheidend: Erstens müsse die familiäre Pflege gestärkt werden. Angehörige bräuchten eine schnelle und qualifizierte Hilfe. Oft müssten Anträge im Notfall in wenigen Tagen gestellt werden. Hier brauche man bessere Beratungsstrukturen. Zweitens müssten die Arbeitsbedingungen verbessert werden und die Bezahlung erhöht werden. Man brauche mehr Geld im Pflegesystem, unnötige bürokratische Lasten müssten abgeschafft werden. Drittens müsse der Nachwuchs gesichert werden. Dazu gehöre, den Beruf attraktiver zu machen, mehr Abiturienten zu gewinnen und eine bedarfsgerechte Akademisierung. Pflege müsse stärker ins Bewusstsein, so Jürgen Haußmann (FDP/DVP). In der nächsten Legislaturperiode werde man nicht darumherumkommen, das Thema Pflege als Beruf weiterzuentwickeln. Das Image müsse verbessert werden. Allerdings gelte der Grundsatz: Reha vor Pflege. Rehabilitation müsse so angesetzt sein, dass sie die Pflegephase hinauszögere. Hier könne man etwa die Möglichkeiten der Telemedizin nutzen. Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) sagt, Pflege betreffe alle. Pflege müsse zukunftsorientiert ausgerichtet sein. Für den Bereich, der nicht über die Pflegeversicherung abgedeckt sei, müsse man Haushaltsmittel bereitstellen. Pflege bedeute auch selbständiges Altern in Würde. Die Möglichkeit der Wohnungsgestaltung müsse genutzt werden für mehr Bedarfsorientierung. Das Anrecht auf ein Einzelzimmer sei eine Frage der Würde. Die meisten könnten es sich sicherlich nicht vorstellen, im Alter zu zweit mit einem unbekannten Menschen zusammenleben zu müssen. Es gehe um Privatsphäre. Auch die ambulante Versorgung müsse gestärkt werden. Die meisten wollten so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben. Abstimmungsverhalten: Der Gesetzentwurf wurde Fraktionen angenommen. einstimmig von 27. Januar 2016 Top 1 Große Anfrage (CDU) DS 15/7689 Sachstandserhebung zu seit 24. Oktober 2015 geltenden Änderungen des Asylrechts in BadenWürttemberg Top 2 Aktuelle Debatte SPD Auf die Lehrer kommt es an – Bildung muss auch künftig der Investitionsschwerpunkt im Landeshaushalt sein Top 3 Erste Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung DS 15/7957 Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes für BadenWürttemberg und anderer Gesetze Top 4 Erste Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung DS 15/7931 Gesetz zur dritten Änderung des Abkommens über das Deutsche Institut für Bautechnik und Änderungen von diesbezüglichen Vorschriften Top 5 Erste Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung DS 15/7932 Gesetz über die Unabhängigkeit der Landesregulierungsbehörde aufgrund der Vorgaben des 3. EU-Energiebinnenmarktpakets zur Unabhängigkeit der Regulierungsbehörden Top 6 Bericht und Empfehlungen der Enquetekommission DS 15/7980 „Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht gestalten“ ______________________________________________ Impressum: Wahlkreisbüro Hans Heribert Blättgen MdL Redaktion: Dr. Gunnar Seelow /Danjela Folberth Auensteiner Str. 1 | 74232 Abstatt Tel.: 07062/ 267878 | Fax: 07062/ 267924 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen: Alle Drucksachen können unter www.landtag-bw.de/dokumente abgerufen werden. allen -2-
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