PM Hugo Boss HV 2015x

Pressemitteilung, Bonn/Köln, den 11. Mai 2015
FEMNET und die Kampagne für Saubere Kleidung werfen HUGO BOSS einen Mangel
an gesellschaftlicher Verantwortung vor
„Todschick – Edle Labels, billige Mode – unmenschlich produziert“: Das Buch von Gisela
Burckhardt enthüllt, dass auch für teure Marken wie HUGO BOSS Textilarbeiterinnen in
Bangladesch ausgebeutet werden. Während sich das Unternehmen mit fairen Produktionsstandards schmückt, sieht die Realität bei den Zulieferern anders aus: Überstunden, marode
Fabriken und keine Gewerkschaften. Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von FEMNET, das
Mitglied der Kampagne für Saubere Kleidung ist, will die Aktionäre auf der Hauptversammlung von HUGO BOSS am 12. Mai in Stuttgart über ihre Rechercheergebnisse informieren.
So behauptet das Unternehmen in seinen Geschäftsberichten, seine Zulieferer zahlten angemessene Löhne, produzierten unter sicheren, gesunden Arbeitsbedingungen, verböten
Diskriminierung und garantierten die Koalitionsfreiheit. Bei ihren Recherchen in Bangladesch
bot sich Burckhardt allerdings ein ganz anderes Bild. So untersuchte sie zwei Zulieferer von
HUGO BOSS und fand heraus:
Näherinnen mussten bis zu 15 Stunden am Tag arbeiten
Überstunden waren nicht freiwillig, sondern erzwungen
schriftliche Arbeitsverträge bildeten die Ausnahme
in keiner der Fabriken gab es eine frei gewählte Gewerkschaft
Teile einer Fabrik waren einsturzgefährdet
Sieht so verantwortungsvolles Handeln aus?
HUGO BOSS verweist bei Kritik in der Regel auf seine Kontrollen in den Fabriken. Burckhardt aber bemängelt: „20 Jahre Auditbusiness haben bisher nur die Prüfunternehmen bereichert, aber nicht die Arbeitsbedingungen verbessert. Die Qualität dieser Kontrollen ist höchst
fragwürdig, wie zahlreiche Recherchen zeigen. Der Verweis auf Kontrollen ist eher beschämend, er täuscht die Öffentlichkeit und auch die Aktionäre.“
Dem Gebäude- und Brandschutzabkommen ACCORD, in dem sich bereits rund 200 Unternehmen für Sicherheit stark machen, ist HUGO BOSS bislang nicht beigetreten. „Ganz offensichtlich sieht sich HUGO BOSS in keinerlei gesellschaftlicher Verantwortung“, zieht
Burckhardt Fazit.
Kontakt:
- Gisela Burckhardt, FEMNET, [email protected]
- Markus Dufner, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Tel. 0221 / 599 56 47, [email protected], www.kritischeaktionaere.de
- Gegenantrag: www.kritischeaktionaere.de