«Ich fahre zu direkt»

Dienstag, 16. Februar 2016 / Nr. 38
Sportjournal
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Ex-Lidospielerin
besiegt Kaufmann
«Ich fahre zu direkt»
Nidwalden ist
erstmals Meister
TENNIS fm. Im N3/R3-Winter-Turnier in Dübendorf durchkreuzte Clelia Melena die Siegesabsichten des
topgesetzten Innerschweizer Duos.
Im Halbfinal wies die 29-jährige Tessinerin, die 2004 die Luzerner LidoNLB-Equipe verstärkt hatte und vergangene Saison mit Locarno gar zu
späten NLA-Einsätzen gelangte, mühelos die zweitgesetzte Schwyzerin
Medina Sahinagic ab. Im ausgeglichenen Final gegen die Nummer 1
Selina Kaufmann entschieden zwei
gewonnene Tiebreaks zu Gunsten der
Tessinerin.
SCHIESSEN dp. Mit Nidwalden reiht
sich ein neuer Name in die Meisterliste der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft mit Gewehr über 10 Meter
ein. Die Innerschweizer, die über die
ganze Saison eine konstant starke
Leistung zeigten, trafen im Final auf
Olten, das im Halbfinal überraschend
Tafers ausgeschaltet und damit den
27. Titelgewinn der Freiburger verhindert hatte. Im Final musste sich
Olten (Meister 1995–1998 und 2004)
letztlich deutlich geschlagen geben.
Nidwalden im Halbfinal-Glück
Nidwalden, das wie Tafers seine
beiden Vorrundenpartien gewonnen
hatte, brauchte etwas Glück für den
Einzug in den Final. Denn im Halbfinal musste bei Punktegleichheit von
1562 Zählern mit Thörishaus die bessere Gesamtpunktzahl aus der Vorrunde entscheiden. Mit 3126:3093 fiel
diese Entscheidung zu Gunsten von
Nidwalden aus. Thunersee Region
und Gossau, die im vergangenen Jahr
hinter Tafers Silber und Bronze gewonnen hatten, schieden heuer bereits nach der Vorrunde aus.
Dübendorf. Sportcenter Schumacher WinterGP. Frauen N3/R3 (17 Teilnehmerinnen). Vorrunde: Kim Rast (R3, Udligenswil) u. Kamila
Kashaeva (R1, Grand-Lancy GE) 2:6, 1:6. –
1. Runde: Selina Kaufmann (N3.45, Triengen/1)
s. Kashaeva 2:6, 6:4, 6:2. Medina Sahinagic
(N4.51, Seewen SZ/2) s. Julie Sappl (R1, Neuenburg) 5:7, 6:0, 6:4. Jeannine Riedo (R1, Unterägeri) s. Audrey Marquard (R1, Einzelmitglied)
6:0, 6:2. – Viertelfinals: Kaufmann s. Laura
Vetter (R2, Solothurn) 7:6, 6:3. Sahinagic s. Riedo 3:6, 6:2, 6:2. – Halbfinals: Kaufmann s.
Sylvie Zünd (R1, Balzers) 6:2, 6:1. Sahinagic u.
Clelia Melena (R1, Locarno/4) 2:6, 0:6. – Final:
Melena s. Kaufmann 7:6, 7:6.
Weltpremiere an
Lukas Winterberg
RADQUER pd. Es war eine gelungene Weltpremiere und der krönende
Abschluss der Radquersaison: Rund
90 Radcracks aus 10 Nationen massen
sich bei der Erstaustragung des «Tortour Cyclocross», dem ersten mehrtägigen Ultra-Radquer- und GravelEtappenrennen der Welt, in Schaffhausen. Dieses neue Ultra-Format
führte in den letzten drei Tagen über
eine 202 km lange Route und über
3230 Höhenmeter. Das Rennen war
fest in Schweizer Hand. Der Roggliswiler Lukas Winterberg wurde seiner
Favoritenrolle gerecht. Er kombinierte Ausdauer, Technik und die schlammigen Bedingungen mit viel Schnee
am besten: Der 27-Jährige gewann
bei den Solofahrern vor Fabian Obrist
(Winterthur) und Silvio Büsser aus
Jona. Bei den Zweierteams bewies
Ex-Profi und Radquerlegende Thomas
Frischknecht aus Feldbach mit seinem Sieg, dass er es noch immer gut
drauf hat.
Sieg trotz Felgenbruch
Lukas Winterberg gewann sowohl
den Prolog am Freitag als auch die
letzte Etappe am Sonntag. Auf dem
Teilstück am Samstag war er bis 12
Kilometer vor dem Ziel ebenfalls unangefochten an der Spitze, ehe er
nach einem Felgenbruch zu einer
unfreiwilligen Laufeinlage gezwungen
wurde und bis ins Ziel noch über elf
Minuten Rückstand einbüsste. Dank
dem Etappensieg am Sonntag mit
einem Vorsprung von beinahe 14
Minuten konnte er die Gesamtführung aber wieder zurückerobern und
sich als erster Gesamtsieger feiern
lassen. «Dieser Event war ein echtes
Highlight», sagte der Roggliswiler
nach dem Rennen. «Das winterliche
Wetter mit Regen, Schnee, Nebel und
viel Schlamm gab mir einen extra
Kick, es war einfach mega geil – so
richtiges Radquerwetter eben!»
Kommt im dritten FIS-Winter allmählich auf Touren:
die 18-jährige Fabia Unternährer aus Schüpfheim.
Bilder PD
SKI ALPIN Carole Bissig (2.)
und Nadja Vogel (4.) fahren
im zweiten FIS-Slalom in
Sörenberg in die Spitze.
Eine Lokalmatadorin hadert
derweil mit der Konstanz.
STEPHAN SANTSCHI
[email protected]
Wie schon am Samstag, so fuhr auch
im zweiten FIS-Slalom am Sonntag auf
der Sörenberger Ochsenweid eine Zentralschweizerin auf das Podest. War es
zunächst die Escholzmatterin Nadja
Vogel gewesen, die mit Rang zwei auf
sich aufmerksam gemacht hatte, so
doppelte einen Tag später die Nidwaldnerin Carole Bissig mit der gleichen
Klassierung nach. Gewonnen wurden
beide Rennen von der Liechtensteinerin
Rebecca Bühler.
Am besten bekannt mit der Ochsenweidstrecke, auf der die beiden Rennen
stattfanden, war allerdings eine andere
Athletin – Fabia Unternährer. Die
18-jährige Schüpfheimerin machte ihre
ersten Versuche auf Ski als Kleinkind
zwar in Heiligkreuz,
doch «im JO-Alter
war das hier mein
Hang. Deshalb haben mich die Trainer
auch geneckt, als es
mir im Training gut
lief», erzählt Fabia
Unternährer (Bild)
mit einem Schmunzeln im Gesicht. Ganz so gut wie im
Training lief es ihr dann in den Wettkämpfen nicht mehr – beide FIS-Slaloms beendete sie auf dem 17. Rang.
Das sind keine schlechten Klassierungen, doch unter dem Strich wäre an
ihren Heimrennen, wo die Verwandten
an der Piste für eine besondere Motivation sorgten, wohl etwas mehr möglich gewesen.
Gute Ergebnisse im Januar
Damit waren die Sörenberger Rennen
ein Abbild der bisherigen Leistungen
der Entlebucherin. «Mit meinen SlalomAuftritten bin ich ziemlich zufrieden.
Insgesamt fahre ich aber noch sehr
unkonstant», berichtet Unternährer.
Richtig gut war sie Ende Januar, als sie
die beiden FIS-Slaloms in Splügen auf
den Rängen acht und zehn beendete.
Neben dem sechsten Platz an der
Schweizer U-18-Meisterschaft im letzten
Jahr in Sörenberg (Ochsenweid) sind
das die bisherigen Highlights ihrer Karriere. Unternährer kommt in ihrem dritten FIS-Winter also allmählich auf Touren. Um den nächsten Schritt zu machen, sprich Einsätze im Europacup zu
absolvieren, muss sie sich aber weiter
steigern. «Aussenski belasten», das höre
sie am meisten von ihren Trainern, wenn
es darum gehe, ihre Fahrten schneller
zu machen. Sie selber stellt fest, dass
sie nicht einfach auf die Tore losfahren
dürfe. «Ich fahre zu direkt, ich muss
runder werden.» Doch das sei nicht
einfach, wenn sie ans Limit gehe.
Ziel: Aufnahme ins C-Kader
Als nächstes stehen für die Schüpfheimer Kantonsschülerin, die zum Ausgleich 2.-Liga-Volleyball spielt, am Donnerstag und Freitag zwei FIS-Riesenslaloms in Wangs Pizol (Kanton St.
Gallen) auf dem Programm, ehe am
Wochenende die Schweizer U-21-Meisterschaften im Slalom in Tschappina GR
folgen. «Ich möchte meine FIS-Punkte
so weit wie möglich senken», sagt Unternährer. Um dereinst den Schritt ins CKader von Swiss Ski zu schaffen, braucht
die 1,72-Meter grosse Athletin vor allem
eines: mehr Konstanz.
PD
Utzenstorf. Schweizer Mannschaftsmeisterschaft, Gewehr (10 m). NLA, Finalrunde. Vorrunde. Gruppe A: Olten - Thunersee 1545:1540.
Nidwalden - Olten 1555:1538. Nidwalden - Thunersee 1571:1545. – Rangliste: 1. Nidwalden
4/3126. 2. Olten 2. 3. Thunersee 0 (scheidet
aus).– Vorrunde Gruppe B: Thörishaus - Gossau
1548:1547. Tafers - Thörishaus 1562:1545. Tafers
- Gossau 1563:1547. – Rangliste: 1. Tafers 4.
2. Thörishaus 2/3093. 3. Gossau 0 (scheidet aus).
– Halbfinals: Nidwalden - Thörishaus 1562:1562
(Nidwalden dank dem besseren Vorrundenergebnis im Final). Tafers - Olten 1545:1549. – Um
Platz 3: Tafers - Thörishaus 799,8:792,9. – Final:
Nidwalden - Olten 807,0:797,6.
Junioren A, Finalrunde: Töss - Uri 1102:1127.
Pfäffikon am Etzel - Tafers 1106:1080. EbnatKappel - Töss 1141:1120. Nidwalden - Pfäffikon
am Etzel 1131:1119. Ebnat-Kappel - Uri
1152:1140. Nidwalden - Tafers 1129:1087. –
Rangliste: 1. Ebnat-Kappel 601,0 (Schweizer
Meister). 2. Nidwalden 587,5. 3. Pfäffikon am
Etzel 586.7. 4. Uri 582,4. 5. Töss. 6. Tafers.
Vollständige Resultate: www.swissshooting.ch
Fabio Wyss
kommt in Fahrt
Zufrieden nach dem Podestplatz: Fabio Wyss.
Bild Heinz Wyss
Wengers erfolgreiches WM-Debüt
EISSCHNELLLAUF Er ist
Inlineskater und Eisschnellläufer. Er ist schnell. Livio Wenger
(23) überzeugt bei seiner
ersten WM-Teilnahme auf Eis.
pd. Livio Wenger betätigt sich erst in
seinem zweiten Jahr als Eisschnellläufer.
Der 23-Jährige aus Schenkon war der
einzige Schweizer an der Weltmeisterschaft im russischen Kolomna. Die 24
besten Eisschnellläufer des laufenden
Weltcups waren startberechtigt. Cracks
aus 18 Nationen nahmen beim Rennen
über 5 Kilometer teil.
In dieser neuen olympischen Disziplin
mit Massenstart werden unterwegs
Punkte gesammelt, die dann zum Endresultat führen. Nach seinem guten
Weltcupstart in Nordamerika, einem
Top-15-Ergebnis an der Allround-Europa-Meisterschaft in Minsk ist der neunte WM-Rang nun ein weiterer Schritt in
Richtung Olympia 2018 in Südkorea.
Wenger hat bezüglich seiner sportlichen Zukunft klare Vorstellungen. «In
zwei Jahren will ich um einen Podestplatz mitreden», kündigte der im zweiten Lehrjahr steckende EisschnelllaufLehrling nach seinem tollen Rennen an.
Der Luzerner ist seit mehreren Jahren
KANU pd. Im australischen Adelaide
wurden die ozeanischen Meisterschaften in der Kanu-Regatta durchgeführt. Dieser Wettkampf, der von
Australien und Neuseeland dominiert
wird, wurde als erster Teil für die
Olympia-Selektionen der Australier
gewertet. Deshalb waren die stärksten
Fahrer aus Down Under am Start.
Mit Selbstvertrauen in A-Final
HINWEIS
Rangliste unter: http://bit.ly/1nwzWg9
Lukas Winterberg
jubelt als Sieger.
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Will an den Olympischen Spielen 2018 bei der
Medaillenvergabe mitreden: Livio Wenger aus Schenkon.
PD
ein international erfolgreicher Inlineskater, lebt und trainiert im Winter als
Sportprofi in der Skating-Akademie in
Inzell (GER). Mit Wenger steigen die
Chancen, dass die Schweiz nach vielen
Jahren wieder einmal einen Eisschnellläufer mit Finalchancen an Olympische
Spiele delegieren kann.
Fabio Wyss, die Schweizer Nummer
eins, bereitet sich seit Anfang Dezember in Sydney mit dem stärksten
Australier, Murray Stewart, auf die im
Mai für Europa letzten Olympia-Selektionen vor. Selbstverständlich
nahm er die Gelegenheit zur Teilnahme an diesem stark besetzten
Wettkampf-Wochenende wahr. Erfreulicherweise zeigt die Form von
Wyss kräftig aufwärts. Nachdem er
noch vor drei Wochen auf der
1000-Meter-Strecke (olympisch) an
einem Wettkampf in Sydney den AFinal verpasste, zeigte er in Adelaide
eine gesteigerte Leistung. Als Halbfinalsieger konnte er mit viel Selbstvertrauen in den A-Final der besten
neun steigen. Hinter der unangefochtenen Nummer eins der Australier
hielt sich Wyss bis zum Ziel in der
Spitzengruppe und belegte dank starkem Schlussspurt den guten 4. Rang.
Noch besser lief es Wyss über die
nicht olympische 500-Meter-Distanz,
wo er sich nach souveränem Sieg im
Halbfinal nur noch vom starken Stewart geschlagen geben musste.