Technische Universität München Technische Universität München Quellen (Mehr) Schulische Praxisphasen = bessere Lehrerbildung!? Prof. Dr. Eveline Wittmann Lehrstuhl für Berufspädagogik ! Expertise zu Praxisphasen (Stand 2/2010) (DIPF): Weyland, U. & Wittmann, E. (2011). Expertise Praxissemster 1. Phase im Rahmen der Hessischen Lehrerbildung. Frankfurt: GFPF/DIPF. http://www.pedocs.de/volltexte/2012/5505/pdf/MatBild_Bd30_D_A.pdf ! hierauf aufbauende Expertise von Ulrike Weyland (Stand 2/2012): Weyland, U. (2012). Expertise zu den Praxisphasen in der Lehrerbildung in den Bundesländern. Hamburg: LI. http://li.hamburg.de/ publikationen/3305594/artikel-lehrerbildung-praxisphasen.html ! Aktualisierung im einführenden Zeitschriftenbeitrag: Weyland, U. & Wittmann, E. (2015). Langzeitpraktika in der Lehrerausbildung in Deutschland – Stand und Perspektiven. Journal für LehrerInnenbildung. 15(1), 8-21. TUM School of Education Technische Universität München Technische Universität München Was dürfen Sie erwarten? 1. Kontext 2. Professionstheoretische Perspektive 3. Ausgewählte empirische Befunde zur Wirksamkeit Kontext 4. Ausblick 1 Technische Universität München Einleitende Vorbemerkungen Technische Universität München Tendenz zu ausgedehnten Praxisphasen • Forderung von mehr „Praxisbezug als „argumentativer Dauerbrenner seit Einrichtung einer organisierten Lehrerbildung (Terhart 2000, 107) • Praxissemester in elf Ländern; davon in vier Ländern auch im beruflichen Lehramt • Schulische Praxisphasen stehen gerade bei Studierenden hoch im Kurs (vgl. Weyland 2010, vgl. Hascher 2011). • Qualitätsoffensive • Bedeutung von Theorie-Praxis-Phasen wurde innerhalb der Umstellung auf BA/MA wurde durch die KMK (2005) bestätigt • Aktuell: bundesweite Tendenz zur Ausweitung im Sinne der Einrichtung von Praxissemestern • Mehr und verlängerte Praktika in den Schulen? " „Allheilmittel für bessere Lehrerausbildung? Technische Universität München Technische Universität München Entwicklung von Professionalität im Spannungsfeld unterschiedlicher Bezugssysteme Professionstheoretische Perspektive Wissenschaft Praxis (Erkenntnis) Theoretisches Reflexionswissen (Erfahrung) Praktisches Handlungswissen Person (Entwicklung) Selbstreflexives Wissen (Weyland/Wittmann 2011, modifiziert nach Bayer et al. 1997 in Anlehnung an Huber 1983) 2 Technische Universität München Technische Universität München Curricular-didaktische Perspektive von Praxisphasen (1) Curricular-didaktische Perspektive von Praxisphasen (2) • Einerseits: Zielsetzungen richten sich auf die Perspektive des Studienelements: – Förderung theoretischer Reflexionsfähigkeit – Reflexion der eigenen Kompetenzentwicklung – Anbahnung einer forschenden Grundhaltung durch Forschendes Lernen • Andererseits: Technische Universität München – Unterrichtsbezogene pragmatische Perspektive; – Selbstbezogene Perspektive: Berufswahlüberprüfung # Zielunklarheiten Technische Universität München Fragen an schulische Praxisphasen • Parallelisierung: Entscheidung für den einen oder anderen Diskurs? – Förderung theoretischer Reflexionsfähigkeit und Einübung in die Unterrichtspraxis – Parallelisierung von forschendem Lernen und Unterrichten • Selbstwirksamkeit vs. Anbahnung von Selbstreflexion • Curriculare, theoretische „Einbettung : Fragen eröffnende Perspektive in Bezug auf andere fachdidaktische und erziehungswissenschaftliche Seminare? Ausgewählte empirische Befunde zur Wirksamkeit 3 Technische Universität München Technische Universität München Befundlage (1) Befundlage (2) • Müller und Dieck (2011, 46f.): Wegen divergenter Zielsetzungen und Erwartungen der Akteure und Akteurinnen ist Wirksamkeitsforschung schwierig. S. hierzu u.a. Hoeltje et al., 2004; Hascher, 2006; Bodensohn & Schneider, 2008; Müller, 2010; Gröschner & Schmitt, 2010; 2012; Gemsa & Wendland, 2011; Gröschner et al., 2013; s. hierzu ähnlich Weyland, 2012: • Hascher (2012; Hascher & de Zordo 2015): Ein „Mehr“ an Praxiskontakten geht nicht unmittelbar mit einer besseren Qualität der Lehrerbildung einher. • Befundlage, dass Studierende den „Wunsch … [hegen], sich in der Praxis zu professionalisieren“ (Hascher, 2011, 10). Praxiskontakte werden „überhöht, indem Praxisbegegnungen mit dem automatischen Anwachsen professionsspezifischen Könnens gleichgesetzt werden“ (Seel & Bosse 2011, 6). • Untersuchungen zum Kompetenzerwerb in schulischen Praxisphasen: Zuwächse; i.d.R. Aussagen basierend auf Selbst- bzw. Fremdeinschätzungen (Weyland & Wittmann, 2011; Gröschner et al., 2013). Technische Universität München • Studierende verbinden schulische Praxisphasen i.d.R. mit einem Kompetenzzuwachs, v.a. bzgl. des Unterrichtens (! Kompetenzüberschätzung). • Schulische Praxisphasen werden von Studierenden vor allem unter dem Primat des Unterrichtspragmatischen gesehen. Sie bewerten Praktika in der Regel in Abhängigkeit davon, ob sie auch unterrichten konnten. • In der Retrospektive bewerten ehemalige Studierende den Lernerfolg von Praktika kritischer. Technische Universität München Abschließende Fragen (1) $ Wirksamkeit und Wirkung schulischer Praxisphasen? „Mythos Praktikum ? (Hascher 2006, 2011) Abschließende Fragen $ Beitrag schulischer Praxisphasen zur Professionalisierung? $ Loyalitätskonflikt für Studierende? 4 Technische Universität München Abschließende Fragen (2) • Zielgerichtetheit, Anschlussfähigkeit an das sonstige Curriculum von und Zeit für Reflexionsprozesse • Antworten vs. Fragen (Metakognition) • Wie offen für theoriebezogene Entwicklungsprozesse werden Studierende? • Unmittelbare „Rezepte“ vs. entwicklungsrelevante Entstehung von Fragen und Antworten Technische Universität München Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Eveline Wittmann Lehrstuhlinhaberin für Berufspädagogik Arcisstraße 21 80333 München http://www.bpaed.tum.de [email protected] 5
© Copyright 2024 ExpyDoc