Konjunktur-Prognosen der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen Unternehmen erwarten „Normalkonjunktur“ / M+E fällt weiter zurück 06.01.2016 Ein wirtschaftlich nicht einfaches erstes Halbjahr 2016 mit geringer Dynamik erwarten die Unternehmen im Mittleren Ruhrgebiet und in Westfalen. Die beim Konjunktur-Barometer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen zurückgemeldeten Prognosen lassen keinen anderen Schluss zu. „Die Unternehmen werden sich strecken müssen und sind nur sehr verhalten optimistisch“, sagt Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen. Für die Gesamtwirtschaft an der Ruhr könne man aktuell von einer Seitwärtsbewegung der Konjunktur sprechen – und die Erwartungen der Unternehmen ließen auch für das kommende Halbjahr keine Sprünge erwarten. Vielmehr zeigt sich: Die Schere zwischen den einzelnen Branchen geht weiter auseinander. „Wir haben es vor allem in der Metallund Elektroindustrie mit einem heterogenen Bild zu tun. Darüber hinaus setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort, dass die M+E-Industrie auf einem deutlich niedrigeren Konjunktur-Niveau liegt als beispielsweise die Chemie“, sagt Dirk W. Erlhöfer. Besonders deutlich wird dies bei den Geschäftserwartungen. Branchenübergreifend gehen 51 % von gleichbleibend guten bzw. besseren Geschäften aus. In der chemischen Industrie sind es 56 %, in der M+E-Industrie dagegen nur 31 %. Ähnlich sieht es bei den Auftragserwartungen aus dem In- und Ausland aus. „M+E hinkt mit 31 % bzw. 25 % Positivmeldungen deutlich hinterher und sendet für das kommende Halbjahr nur sehr zurückhaltende Erwartungen“, so Erlhöfer weiter. Bei den Umsatzerwartungen ist branchenübergreifend eine Mehrheit positiv gestimmt, 55 % der befragten Unternehmen planen mit gleichbleibend guten bzw. besseren Umsätzen. In der chemischen Industrie ist der Anteil im Vergleich zur letzten Umfrage im Frühjahr (84% Positivmeldungen) zwar deutlich gefallen, immer noch 64 % der Unternehmen erwarten aber gute Umsätze. Bei M+E beträgt der Anteil lediglich 36 %. Auch bei den Ertragserwartungen zeigt sich: Große Sprünge erwarten die Unternehmen im ersten Halbjahr 2016 nicht. Und auch hier gilt: Die M+E-Industrie liegt in ihren Erwartungen deutlich schwächer als die Gesamtwirtschaft. Die Investitionsplanungen der Unternehmen macht etwas Hoffnung. 51 % planen branchenübergreifend mit gleichbleibend hohen bzw. steigenden Investitionen, in der Chemie sind es sogar 71 %. Das Sorgenkind auch hier ist die M+E-Industrie: 25 % planen hier stabile bzw. Mehrausgaben. Identisch das Bild bei der Personalentwicklung und beim Unser Zeichen: Fü Pressesprecher: Alexander Füten Fon: 0234/5 88 77 - 79 Fax: 0234/5 88 77 - 70 Mail: [email protected] Ausbildungsplatzangebot: Branchenübergreifend bleibt die Situation stabil bis leicht positiv, die M+E-Industrie fällt etwas nach unten ab, die chemische Industrie liegt über dem Niveau der Gesamtwirtschaft. Wie auch immer man die Konjunktur betrachtet, eines ist laut Dirk W. Erlhöfer klar: „Es fehlen uns Wachstumssignale. Branchenübergreifend deutet alles auf eine ‚NormalKonjunktur’, also eine Fortsetzung der Seitwärtbewegung, hin, die Sorgen der M+E-Industrie dagegen begleiten uns weiter und werden nach dem sehr durchwachsenen 2. Halbjahr 2015 in naher Zukunft auch nicht kleiner.“ Jetzt sei es wichtig, so Erlhöfer weiter, „die Belastungen der Unternehmen nicht durch ausufernde Forderungen in den anstehenden Tarifrunden oder durch weitere bürokratische Hürden wie Regelungen zur Zeitarbeit und Werkverträgen zu erhöhen.“ Zur Information: „Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen“ ist eine Bürogemeinschaft aus vier Arbeitgeberverbänden, darunter Tarifträgerverbände für die chemische Industrie, die Metallund Elektroindustrie und die Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie mit zusammen über 415 Mitgliedsunternehmen, die rund 73.000 Mitarbeiter – darunter knapp 4000 Auszubildende - beschäftigen. Weitere Informationen zu den Verbänden erhalten Sie unter www.agv-bochum.de
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