école bernoise 08∙15 LEBE-Forscherkiste Seit 10 Jahren unterwegs Tagung Thun SchülerInnen geben Antwort Kompetenzorientierung Austausch Volks- und Berufsschule Macht der Gedanken Selbstbestimmt durch Mentaltraining AZB 3001 Bern berner schule EDITORIAL LEBE-WEITERBILDUNG PÄDAGOGIK Drei aktuelle Weiterbildungskurse Tagung Thun – Rückblick auf ein en erfolreichen Tag Ausgabe vom 6. Oktober 2015 Impressum berner schule (vormals «Berner Schulblatt») 148. Jahrgang/148e année ISSN 1661-2582 Erscheint monatlich Auflage / Tirage: 10 120 (WEMF/SW-beglaubigt 12-13) Herausgeber/Editeur Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Enseignantes et enseignants Berne LEBE Adresse berner schule Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Monbijoustrasse 36 Postfach 7163 3001 Bern Fax 031 326 47 48 E-Mail: [email protected] www.lebe.ch Redaktion Beat Wirz (BW) Tel. 031 326 47 57 Layout / Gestaltung Anna Katharina Bay-Dübi Tel. 031 326 47 58 Traduction Pierre Alain Chopard Apostroph Group Transit TXT AG 8 Druck DZB Druckzentrum Bern AG 2 — BS 2015 AUSGABE 08 Abonnemente/Abonnements Nichtmitglieder/Non-membres: Fr. 65.– / Jahr plus MWSt. Aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Vereinigung der Studierenden der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch rund 1500 Studierenden zugeschickt. 10 PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK Die LEBE-Forscherkiste feiert Geburtstag Kompetenzorientierung an Berufsschulen 13 14 GEWERKSCHAFT LEBE-VERANSTALTUNG Schulleitungen – gleicher Lohn für gleiche Arbeit Zwei exklusive Kinoabende: «Après l’hiver» und «Schellenursli» 17 18 KINDERGARTEN UND UNTERSTUFE MITTELSTUFE Effektive Frühförderung Orientierungsarbeiten – Gewinn oder unnötiger Aufwand? 21 23 LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE IN EIGENER SACHE Gut ist häufig gut genug Regula A. Bircher, Geschäftsführerin LEBE 24 28 Korrektorat Renate Kinzl Anzeigenmarketing Stämpfli AG Wölflistrasse 1, Postfach 8326 3001 Bern Tel. 031 767 83 30 [email protected] 6 FOKUS FINANZRATGEBER Unser Denken bestimmt, wie wir uns fühlen Steuern sparen – aber wie? 32 AGENDA 34 DAS LETZTE WORT Der Aufstand der Anständigen Bestellungen und Adressänderungen LEBE-Geschäftsstelle Tel. 031 326 47 51 Nächste Ausgabe: 10. November 2015 Prochaine édition: 10 novembre 2015 Redaktionsschluss: 23. Oktober, 7.00 Uhr Délai rédactionnel: 23 octobre, 7.00 h Titelbild: Staunen, sich Fragen stellen, experimentieren: Primarschülerinnen des Worber Schulhauses Sonnhalde in der LEBE-Forscherkiste. Bild: Carmelo Agovino Von Beat Wirz On compte pour du beurre K ürzlich habe ich mir beim Grossverteiler rasch etwas zu essen besorgt. Tortelloni, fixfertig. Es gebe drei Packungen zum Preis von zwei, stand am Regal. So ging ich mit den drei Portionen zur Kasse. Die Kassiererin scannte: CHF 4.80, CHF 9.60, CHF 14.40, und forderte den Totalbetrag von mir. Aktion 3 für 2, Kostenpunkt CHF 9.60, präzisierte ich freundlich. Sie wisse nicht, wie sie das nun rückgängig machen könne, sagte die Kassiererin. Ich auch nicht, erwiderte ich. Es sei einfach wahnsinnig, nahm sie Fahrt auf. Die Kasse müsste das automatisch abziehen. Hat sie aber nicht, stellte ich fest. Das sei wieder mal typisch, wurde ich informiert. Die da oben würden immer so Sachen beschliessen, und sie, die Kassiererinnen, sässen dann da wie die Trottel, weil es nicht funktioniere. Es handle sich hier um ein nationales Problem mit den Aktionen 3 für 2, erfuhr ich weiter. Nie funktioniere das, aber das interessiere natürlich niemanden. Ich äusserte mein Erstaunen darüber, dass ich mit lediglich einer Packung Tortelloni, fixfertig, ein Problem nationaler Dimension hätte anstossen können. Zwei zu Hilfe gerufene Kolleginnen später beschloss man, mir die dritte Packung im Tausch gegen Namen, Adresse und Unterschrift einfach nicht zu berechnen. Sie brauche die Unterschrift zwingend, klärte mich die Kassiererin auf. Denn vertrauen tue man ihnen sowieso nicht. Das sei auch logisch, erwiderte ich, meinerseits langsam etwas infiltriert von der schlechten Stimmung. Denn die da oben, die würden ja nicht jede Kassiererin überall im Land persönlich kennen. Und wen man nicht kenne, dem könne man nicht automatisch vertrauen. Draussen kam mir in den Sinn, was Urs Gfeller, Bereichsleiter Berufsbiografie, Beratung und Unterstützung an der PHBern, mir im Interview auf Seite 24 zum Thema Glaubensysteme erzählt hat: Wer sich tief innen als Opfer widriger Umstände fühle, werde sich immer wieder in widrigen Umständen befinden. Fazit: Unsere Gedanken sind mächtig, sie prägen grosse Teile unseres Lebens. Lesen Sie das ganze Interview, wenn Sie mehr wissen möchten zu einem Thema, das nicht nur für Kassiererinnen Gültigkeit hat. R écemment, je me suis acheté en vitesse quelque chose à manger chez un grand distributeur. Des Tortelloni, prêts à chauffer. On offrait trois sachets au prix de deux, disait le rayon. Alors je suis allé à la caisse avec trois portions. La caissière a scanné : CHF 4.80, CHF 9.60, CHF 14.40 et m’a demandé le prix total. Action 3 pour 2, donc CHF 9.60, lui ai-je précisé gentiment. Elle ne savait pas, me dit-elle, comment elle pouvait revenir en arrière. Moi non plus, aije répliqué. Mais c’est fou, s’est-elle énervée. La caisse devrait faire la correction automatiquement. Mais elle ne l’a pas fait, ai-je constaté. C’est typique, m’a-t-on informé. Les gens d’en haut décident de choses et elles, les caissières, sont les idiotes qui portent le chapeau parce que cela ne fonctionne pas. J’ai appris encore qu’il s’agissait d’un problème national avec les actions de 3 pour 2. Que cela ne marchait jamais, mais que personne ne s’en souciait. J’ai exprimé mon étonnement d’avoir déclenché un problème de dimension nationale avec un simple paquet de tortelloni prêts à l’emploi. Deux collègues plus tard, appelées à la rescousse, on a décidé de me donner le troisième paquet sans le facturer en échange de mon nom, adresse et signature. Elle avait absolument besoin de la signature, m’a dit la caissière, car on ne leur fait jamais confiance. C’est logique, répliquai-je, comme gagné par la mauvaise ambiance; les gens là-haut ne peuvent pas connaître chaque caissière partout dans le pays. Et si on ne connaît pas quelqu’un, on ne peut pas lui faire confiance automatiquement. Une fois sorti, je me suis rappelé ce qu’Urs Gfeller, chef du domaine « biographie professionnelle, conseil et assistance » à la HEP de Berne, m’a raconté dans l’interview publié en page 24 à propos des systèmes de croyance : la personne qui se persuade, dans son for intérieur, d’être la victime de contrariétés va effectivement toujours tomber dans des contrariétés. En bref : Nos pensées ont un pouvoir, elles marquent de grands pans de notre vie. Lisez tout l’interview, si vous souhaitez en apprendre davantage sur un sujet qui ne s’applique pas qu’aux caissières de magasins. Beat Wirz ist Leiter Kommunikation und Redaktor der «berner schule». Beat Wirz est directeur de la Communication et rédacteur de l’école bernoise. 3 — BS 2015 AUSGABE 08 5 Mit uns kann mans ja machen SANDROS CARTOON LEBE-WEITERBILDUNG Drei aktuelle Weiterbildungskurse Nach wie vor bietet LEBE Weiterbildungskurse mit hochkarätigen Kursleitenden an. Auf dieser Seite und über www.lebe.ch / weiterbildung finden Sie Informationen zu drei aktuellen Angeboten: Finanzielle Pensionsplanung richtig gemacht Kursleitung: Oliver Grob und / oder Thomas Ritschard, www.glauserpartner.ch Kursort: Bern Kurskosten: LEBE-Mitglied: Fr. 60.–/ Nichtmitglied: Fr. 100.– Datum / Zeit: Dienstag, 10. November 2015, 18–20.30 Uhr Anmeldung: bis 18. Oktober 2015 an [email protected] Verhandlungstaktik für Schulleitungen Wie weihnachtelt man? Unser Geschichtenkoffer öffnet einen bewegt-musikalischen, kreativ-spielerischen Ideen- und Materialschatz für die Herbst- und Weihnachtszeit. Mit Holzkugeln erkunden wir den Wald, mit weissen Wasserbällen lassen wir es schneien. Mit den fünf Tieren erleben wir die Weihnachtszeit. Mit ihren Geschenken experimentieren und gestalten wir. Wir zeigen auf, wie ganzheitliches Lernen die Basis für sprachliche und mathematische Inhalte bildet. Das Bilderbuch mit allen Ideen aus dem Koffer ist 1:1 umsetzbar. Kursleitung: Michelle Konrad und Catherine Feger, www.tanzkinder.ch Kursort: Bern, Aula Schulhaus Schwabgut Kurskosten: LEBE-Mitglied: Fr. 180.– Nichtmitglied: Fr. 230.– Datum / Zeit: Samstag, 7. November 2015, 9–16 Uhr (1 h Mittagspause) Materialkosten: Fr. 30.– (Dossier inkl. CD mit allen Hörbeispielen) Anmeldung: bis 18. Oktober 2015 an [email protected] KURS Gemäss dem Schriftsteller Hans Habe besteht gute Verhandlungstaktik darin, die Antwort zu provozieren, die man haben will. LEBE bietet zum Thema einen Kurs für Schulleiterinnen und Schulleiter an. Denn mit einer guten Verhandlungs- und Vorgehenstaktik können Sie: • Interessen bei Schul- und Gemeindebe hörden und in der Öffentlichkeit besser durchsetzen • PolitikerInnen, Verwaltung und Schule besser vernetzen • Gesetzliche Vorgaben besser umsetzen • Freiräume besser nutzen • Mittel und Sponsoren besser beschaffen Der Kurs dauert einen halben Tag und gibt neben wertvollen Informationen Raum für Diskussionen und die Erarbeitung konkreter Lösungsansätze. Kursleitung: Marcel Fuchs, ehemaliger Schulinspektor und Politiker, Aus- und Fortbildner von Führungspersonen im Bildungsbereich Kosten: LEBE-Mitglieder CHF 90.–, Nichtmitglieder CHF 120.– Ort und Zeit: Mittwoch, 25. November 2015, 13.30–16.30 Uhr, in der LEBE-Geschäftsstelle, Monbijoustr. 36, Bern Anmeldung: Bis 1. November 2015 an [email protected] (bitte Adresse und LEBE-Nummer oder Geburtsdatum angeben) 5 — BS 2015 AUSGABE 08 4 — BS 2015 AUSGABE 08 Wie stellen Sie sich Ihr Leben nach der Pensionierung vor? Je früher Sie sich mit der finanziellen Altersvorsorge auseinandersetzen, desto entspannter werden Sie Ihre Pensionierung erleben. Dieses Seminar bringt Ihnen die verschiedenen Aspekte finanzieller Pensionsplanung näher. Wir setzen uns mit folgenden Themen auseinander: Voraussetzungen für eine vorzeitige Pensionierung, Ausgabenbudget, Steueroptimierungsmöglichkeiten bis zur Pensionierung und danach, Leistungen von AHV und Pensionskasse, anstehende Leistungskürzungen bei der 2. Säule, Kapital oder Rente, neue und alte Anlageformen, Rückzahlung Hypothek, ehe- und erbrechtliche Aspekte. Welche Strategie ist die richtige für Sie? Mit einer gezielten, individuellen Planung schaffen Sie die idealen Voraussetzungen, um das Leben nach der Pensionierung ganz nach Ihren Wünschen zu gestalten. Sie profitieren vom umfangreichen Wissen und der langjährigen Erfahrung der Referenten Oliver Grob und Thomas Ritschard. Diese halten viele praxiserprobte Tipps für Sie bereit und beantworten Ihre Fragen. Sorgen Sie vor: Gewinnen Sie einen Überblick und sichern Sie sich heute schon Ihre Zukunft. Die wichtigen Aspekte rund um das Thema finanzielle Pensionsplanung werden beleuchtet und zentrale Fragen beantwortet. PÄDAGOGIK Bilder: zVg PÄDAGOGIK «Man kommt sich erwachsen vor und wird ernster genommen als sonst» Von Franziska Schwab 6 — BS 2015 AUSGABE 08 TAGUNG THUN Volles Haus anlässlich der Weiterbildungstagung «Fragt doch uns!» vom 12. September in Thun. Rund 80 Kinder und Jugendliche erklären den 110 erwachsenen Teilnehmenden, wie sie lernen, warum sie lernen und was dabei beachtet werden müsste. Die Tagung macht Richtungsweisendes im Bildungsverständnis erlebbar. Die jugendliche Moderatorin Noa begrüsst an der Weiterbildungstagung «Fragt doch uns!», einer Zusammenarbeit von PHBern, LEBE, Ideenbüro und Freiem Pädagogischem Arbeitskreis, mit ihrer Erkenntnis: «Jeder muss seine Art zu lernen finden.» Rund 80 Kinder und Jugendliche aus verschiedensten Schulen und Orten der Schweiz lassen sich in der Konzepthalle 6 in Thun von den Tagungsteilnehmenden zu unterschiedlichen Projekten und zu ihrer Art zu lernen befragen. An 23 Marktständen geben sie Auskunft. Anwesend sind zum Beispiel die Scuola Vivante Buchs, die Integrale Tagesschule Winterthur, die Schulen Schüpfen mit Stärkenprojekt und Klassenrat, die Schule Flims / Trin, Selbstorganisiertes Lernen Kirchlindach, das Ideenbüro Plänke, das Projekt LIFT, Unterricht mit Tablets in Guttannen, die Streitschlichter aus Münsingen, die Mediencoaches aus Spiez, Schulabbrecher vom Berufsvorbereitenden Schuljahr, Jugend debattiert oder Rent-a-stift. Am Nachmittag werden sieben Angebote in Workshops vertieft. In einem davon sprechen zwei Schulabbrecher darüber, wie Schule hätte sein sollen, damit sie geblieben wären. Kurzfazit: Was gar nicht geht, sind Lehrpersonen, die we- der Liebe noch Grenzen geben. Gefragt wäre: Wahrnehmen, spiegeln und durchgreifen. O-Ton Dominique Häberli und Dominic Spring sind Streitschlichter aus Münsingen. «Wir sind Jugendliche, die zwischen Jugendlichen Streit schlichten», sagen sie. Im Freifachkurs bereiten sie sich ein halbes Jahr lang auf diese Tätigkeit vor. Dann legen sie eine theoretische und praktische Prüfung ab. Dominique Häberli: «Wir lernen auch viel für die Zukunft. Denn auch als Erwachsene werden wir noch Streit haben.» Dominic Spring: «Das Diplom, das wir erhalten, können wir zum Beispiel auch einer Bewerbung beilegen.» Anna Habegger beantwortet Fragen zum Klassenrat in Schüpfen: «Der Klassenrat ist cool. Er gibt einen besseren Klassenzusammenhalt. Wir lernen, über Probleme offen zu sprechen. Dass wir hier in Thun die Fragen beantworten können, ist super. Vielleicht können wir Lehrer anstecken und ihnen die Idee, einen Klassenrat zu machen, mitgeben.» Ihre Kollegin Elena Egger erklärt: «Wir haben den Klassenrat auch immer weiterentwickelt. Zum Beispiel einen Beobachter eingeführt. Jemand der älteren Schüler ist der Chef. Mit der Zeit lernen wir, Chef zu sein, weil wir sehen, wie mans macht.» Meret Biedermann, Erstklässlerin im Selbstorganisierten Lernen in Kirchlindach, fragt zuerst zurück: «Für welche Zeitung schreiben Sie?» Dann erklärt sie ihr Projekt: «Wir durften eine Woche lang ein Projekt machen. Meines war: mit verschiedenen Schokoladensorten einen Kuchen backen. Ich habe es geschafft. Im Projektjournal mussten wir immer alles aufschreiben. Am Schluss mussten wir uns selber bewerten und das Projekt präsentieren. Das Schwierigste war, genau abzumessen und aufzuschreiben, ohne sich ablenken zu lassen.» Die Kinder und Jugendlichen äussern sich unisono positiv zur Form der Tagung. Sie stehen wirklich im Mittelpunkt, sie sind die Wichtigen, um sie geht es. Lisa Pfaffen von Jugend debattiert Muristalden formuliert es so: «Ich finde die Tagung megainteressant. Uns wird wirklich zugehört. Man kommt sich erwachsen vor und wird ernster genommen als sonst.» Auch Michael Zogg von der Scuola Vivante findet die Tagung spannend: «Jeder fragt etwas anderes. Und ich weiss die Antwort. Das habe ich so noch nie erlebt.» Manuel Corchia von der Integralen Tagesschule Winterthur findet es interessant, dass die Tagungsteilnehmenden ja eigentlich mit der Frage kommen müssten, wie sie die Schüler besser unterrichten könnten. Auch für ihn ist es das erste Mal, dass er in der Rolle als Gefragter so ernst genommen wird. Er geniesst sie sichtlich. Und welchen Eindruck hat die Tagung auf die Fragenden gemacht? Erika Wiederkehr aus Spiez fasst zusammen: «Mir hat die Tagung sehr gut gefallen. Hier konnte ich an einem Tag in verschiedene besondere Schulen reinschauen und mit Kindern sprechen, die sie selber erfahren. Das ist sonst nicht so einfach. Und Kinder sind ehrlich. Normalerweise machen Lehrpersonen Führungen durch Schulen.» Iris Nanzer aus Konolfingen sieht es so: «Die Tagung gibt mir Mut, mehr auszuprobieren. Ich spüre Lust, eine Schule zu eröffnen. Mich fasziniert die Selbstsicherheit der Jugendlichen. Verschiedenste Schulen und Projekte haben nebeneinander Platz. Das ist spannend.» Auch Elisabeth Hodel aus Fraubrunnen lobt: «Die Volksschule braucht neue Impulse. Eigentlich ist ja alles schon da, wie man hier sieht. Man müsste nur mehr übernehmen und öfter Grauzonen nutzen. Wir müssen uns mit dem Menschenbild auseinandersetzen und von der Entwicklung des Kindes ausgehen, nicht vom Diktat der Wirtschaft. Der Mensch muss werden.» 7 — BS 2015 AUSGABE 08 Kinder und Jugendliche geben den Erwachsenen zu verschiedenen Projekten Auskunft. PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK «Du gell, Frau Kohli, jetzt meinen wir wieder, wir spielen, dabei lernen wir alle» Bilder: Carmelo Agovino Von Franziska Schwab LEBE-FORSCHERKISTE Die LEBE-Forscherkiste wird zehn Jahre alt, was am 11. November in der Schulanlage Unterlangenegg gefeiert wird. Dass SchülerInnen dank der Kiste 250 spannende Experimente erproben können, finden Brigitte Kohli und Walter Hefti, pensionierte Lehrpersonen vom Forscherkistenteam, absolut wichtig. Die Kinder und Jugendlichen können so an die MINT-Fächer herangeführt werden. 10 Jahre Forscherkiste Brigitte Kohli: Weil jedes Kind in seiner Schulzeit die Forscherkiste erlebt haben sollte. Besser mehr als nur einmal. Ich finde, die Schulen sollten sie jedes zweite oder mindestens dritte Jahr mieten, damit ein Kind in seiner Schulkarriere mehrmals forschen kann. Beim ersten Mal staunt es, hat Freude. Beim zweiten Mal beginnt es, sich Fragen zu stellen. Und beim dritten Mal, in der Oberstufe, will es diese Fragen vielleicht beantworten. Diese Chance haben SchülerInnen nur, wenn sie die Experimente mehrmals machen. Walter Hefti: Die Kiste bietet viele Experimente, denen Lehrpersonen in Büchern wohl schon begegnet sind. Aber dann scheuen sie vielleicht den Aufwand für die Umsetzung. Schon nur das Material zu besorgen braucht Zeit. Wir haben diese Zeit. 8 — BS 2015 AUSGABE 08 Wie gross ist mein Aufwand als Lehrerin, wenn ich die Kiste habe? Walter Hefti: Der grösste Aufwand ist, sich ins Handbuch einzulesen. Hat man das einmal getan, gibt es praktisch nichts mehr zu tun. Brigitte Kohli: Die Lehrpersonen müssen die Organisationsform wählen. Am Schluss muss man noch die Mängelliste kontrollieren. Das ist machbar. Die Kiste wird ja von euch eingeführt. Brigitte Kohli: Ja, klar. Die einzelne Lehrperson hat keinen grossen Aufwand. Nur unsere Kontaktperson hat ein bisschen mehr zu tun mit dem «Bürokram». Walter Hefti: Die Lehrpersonen müssen vor allem beraten und beaufsichtigen, währenddem die Kinder forschen. Die Kiste ist bald 10 Jahre alt. Ist sie nicht veraltet? Brigitte Kohli: Veraltet nicht, aber das Material hat mit den Jahren ziemlich gelitten. Walter Hefti: Deshalb haben wir vor zwei Jahren einen grossen Aufwand betrieben, die Kiste wieder à jour gebracht und neue Experimente eingefügt. Brigitte Kohli: Wir haben auch alles Schriftliche neu gemacht. Es ist uns ein Anliegen, dass die Foki in guter Form ist. Walter Hefti: Die Kiste ist nicht statisch, wir halten sie lebendig. Warum engagiert ihr euch für dieses Projekt? Walter Hefti: Ich möchte meine Zeit und meine Kenntnisse sinnvoll einsetzen. Diese Themen interessierten mich während der ganzen Schulzeit. Ich habe immer Versuche gemacht, habe auch jahrelang Werken unterrichtet. Nun kann ich im Forscherkistenteam etwas beitragen. Es ist mir auch ein Anliegen, dass Naturwissenschaften in der Schule wieder einen gewissen Stellenwert erhalten. Brigitte Kohli: Ich kann hier sehr viel profitieren. Die enge und zugleich lockere Zusammenarbeit im Team habe ich so in meinem ganzen Berufsleben noch nie erlebt: Dass man zusammenarbeitet und weder Einzelkämpfer noch in einem Wettbewerb ist. Walter Hefti: Der Vorteil ist auch, dass man auswählen kann, mit wem man zusammenarbeiten will. Brigitte Kohli: Wir sind Leute mit unterschiedlichen Interessen. Wir haben Vertrauen zueinander und unterstützen uns gegenseitig. Die Website bearbeiten und OvO-Kurse leiten gehören übrigens auch noch zu unseren Aufgaben. Walter, welches ist dein Lieblingsexperiment? Walter Hefti: Es gibt so viele, das kann ich nicht sagen. Brigitte Kohli: Frag nach seinem Lieblingskapitel, dann weiss ich, was er sagt. Walter Hefti: Was? Brigitte Kohli: Energie. Walter Hefti: Ja, klar. Aber das Thema ist so riesig. Optik interessiert mich genauso. Ich komme eher von der Physik her als von den Sinnesorganen. Was mit elektromagnetischer Induktion zu tun hat, finde ich schon faszinierend. Und dein Lieblingsexperiment, Brigitte? Walter Hefti: Sicher Optik. Brigitte Kohli. Ja, nicht unbedingt, aber schon auch. Ich habe die Experimente am liebsten, die mit wenig Material etwas Verblüffendes bewirken. Da gibt es einige. Zum Beispiel? Brigitte Kohli: Das Loch in der Hand. Die Glocke. Die LEBE-Forscherkiste ermöglicht spielerisches Experimentieren, ohne dass die Lehrperson enormen Vorbereitungsaufwand betreiben muss. Kann man Kinder mit der Forscherkiste näher an die MINT-Fächer Walter Hefti: Das Links-rechts- bringen? Hören. Das Glas und die drei Messer. Brigitte Kohli: Das Hörspiel, ein uraltes Spiel. Mit Fadenspule, Knopf und Faden so spezielle Töne erzeugen ist extrem faszinierend. Diese Experimente haben auch einen pädagogischen Hintergrund. Die Kinder können sie daheim vorführen, mit Material, das sie alle zu Hause haben. Walter Hefti: Es muss eben alles Platz haben, auch technisch Komplexeres. Der MendocinoMotor zum Beispiel. Brigitte Kohli: Oder das wunderschöne alte Motörchen, das einfach zu laufen beginnt, wenn du es auf ein Glas heisses Wasser stellst. Walter Hefti: Der Stirlingmotor. Brigitte Kohli. Ja, lies mal die Rückmeldungen. Walter Hefti: Man kann die Berührungsängste zu gewissen physikalischen Phänomenen abbauen. Die Kinder finden Ausprobieren interessant. Wenn man mit Mathformeln kommt, stellt es den meisten grad ab. Sie wollen zuerst pröbeln. Brigitte Kohli: Ein Mädchen, ein ganz gescheites, hat mir einmal gesagt: Du gell, Frau Kohli, jetzt meinen wir wieder, wir spielen, dabei lernen wir alle. Walter Hefti: Ja, die hat es auf den Punkt gebracht. Darum heisst in der Forscherkiste das mathematische Kapitel «MASPI». «Mathematische Spielereien» hat eher abgeschreckt. 9 — BS 2015 AUSGABE 08 Brigitte Kohli und Walter Hefti, warum soll eine Schule die Forscherkiste mieten? Die Forscherkiste von LEBE ist ein fahrbarer Anhänger, gefüllt mit ca. 250 gebrauchsfertigen Experimenten. Sie kann von Schulen wochenweise gemietet werden. Am 11. November 2015 von 14 bis 16 Uhr feiern wir das 10-Jahr-Jubiläum der Kiste in der Schulanlage Unterlangenegg. Wer mitforschen und mitfeiern will, ist herzlich willkommen. Mehr Informationen zur Forscherkiste: www.forscherkiste.ch «Mit der Kompetenzorientierung kommt auch in der Volksschule mehr Fleisch an den Knochen» Von Franziska Schwab KOMPETENZORIENTIERUNG Berufsschullehrpersonen haben seit Jahren kompetenzorientierte Lehrpläne und Lernziele. Die Volksschullehrkräfte werden diese mit dem Lehrplan 21 erhalten. Sekundarlehrerin Andrea Bauder hat bei Berufsschullehrer Thomas Etter hospitiert, um herauszufinden, wie sich Unterricht mit kompetenzorientierten Inhalten anfühlt. PÄDAGOGIK Andrea Bauder, wie sind Sie dazugekommen, einen Besuch in der Berufsschule zu absolvieren? Andrea Bauder: Als ich den Aufruf zum Austausch in der «berner schule» las, realisierte ich, dass ich gar nicht wusste, was die Berufsschule genau macht. Also fragte ich Thomas Etter an, den ich von der Regionalkonferenz her kenne. Haben Sie denn Zeit für solche Spässchen? Andrea Bauder: Ich nehme mir Zeit. Ich unterrichte 90 Prozent, damit ich eben Zeit habe für anderes, das mir wichtig ist. Im letzten Schuljahr setzte ich mir im Mitarbeitendengespräch das Jahresziel, fünf Schulbesuche bei Lehrpersonen zu absolvieren, die nicht in unserem Schulhaus unterrichten. Dies, weil ich gerne anderen zuschaue und für meinen Unterricht profitiere. In unserem Schulhaus hospitieren wir zwar regelmässig gegenseitig, aber ich will auch andere Schulen und Stufen sehen. Aus Neugierde. Thomas Etter, wie haben Sie auf die Anfrage reagiert? Thomas Etter: Ich freute mich, weil ich selber zu wenig Unterrichtsbesuche mache, obwohl ich eigentlich der Ansicht bin, dass man mehr hospitieren müsste. Bild: zVg 10 — BS 2015 AUSGABE 08 Wie fühlten Sie sich, als Andrea Bauder dann im Schulzimmer sass? Sekundarlehrerin Andrea Bauder hat Berufsschullehrer Thomas Etter im Unterricht über die Schulter geschaut. Ich war schon ein wenig nervös, denn ich hatte seit Jahren keinen Schulbesuch mehr. Ich betrachtete es als Herausforderung, interessanten Unterricht mit den kompetenzorientierten Inhalten zu bieten. Zum Glück war gerade das wirtschaftskundliche Thema «Standortfaktoren» an der Reihe, sodass sich Andrea direkt einbringen und mit den SchülerInnen mitdiskutieren konnte, die zum Beispiel einen idealen Standort für einen Bauernhof oder eine Schreinerei auf einer fiktiven Karte finden mussten. Meine Nervosität verflog dann. Austausch Berufsschule–Volksschule Die Berufsschule unterrichtet nach kompetenzorientierten Lehrplänen und Lernzielen. Deshalb verstehen einige Berufsschullehrpersonen die Aufregung um die Kompetenzorientierung im neuen Lehrplan nicht. Die Volksschule weiss nicht alles über die Berufsschule und diese zu wenig über die Volksschule und deren Befürchtungen und Erwartungen. Ein Unterrichtsbesuch kann vieles klären. LEBE bringt Lehrpersonen beider Schulstufen zusammen, die einen solchen Austausch wünschen. Für einen Hospitationskontakt oder mit Ihren anderen Fragen melden Sie sich bei Franziska Schwab, Leiterin Pädagogik, Tel. 031 326 47 45, [email protected] Ist es für Berufsschullehrpersonen eigentlich einfacher zu unterrichten, weil sie genauer wissen, was ihre SchülerInnen können müssen? Thomas Etter: Allgemeinbildung ist nicht einfacher. Ich bin mit den vielen in der Allgemeinbildung integrierten Fächern so etwas wie ein Zehnkämpfer. Ich habe aber den Vorteil, dass viele Themen direkt ins Portemonnaie der jungen Leute gehen und sie stark betreffen. Der schwankende Benzinpreis zum Beispiel, das Ausfüllen der Steuererklärung, der Vergleich der Prämien der Krankenkassen, der Abschluss des ersten Mietvertrags. Bei VolksschülerInnen ist es vielleicht schwieriger, konkrete Inhalte zu finden, die sie wirklich betreffen. Noch einfacher haben es die Fachlehrer. Sie unterrichten wirklich Handlungskompetenzen, nämlich was man in ihrem Beruf im Betrieb wirklich können muss. Die Grundsätze werden von Berufsleuten formuliert. Mit der Kompetenzorientierung kommt aber auch in der Volksschule viel mehr Fleisch an den Knochen, weil Wissen auch angewendet und mit dem Alltag der Kinder verbunden werden muss. Die Volksschule ist aber schon lange auf diesem Weg: Als ich Schüler war, lernte man im Französisch nur Wörtli und Grammatik. Ich bin patentierter Lehrer für die 1. bis 9. Klasse, kann aber mündlich nicht französisch kommunizieren. Das verändert sich heute. Unterrichten wird einfacher, weil man den Alltag der SchülerInnen einbeziehen muss und der Unterricht die Kinder damit stärker betrifft. Meiner Meinung nach führt der Lehrplan 21 diese gute Entwicklung nun konsequent weiter. Die VolksschullehrerInnen sollten also keine Angst haben, dass sie ihr LehrerInnendasein gross verändern müssen. Hatten Sie in Thomas Etters Unterricht ein Aha-Erlebnis, Andrea Bauder? Andrea Bauder: Mir gefiel besonders, dass Thomas Etter auf einer Ebene mit den SchülerInnen ist. Ich unterrichte mehr von oben herab. Als Lehrerin kenne ich die Lösung, die SchülerInnen suchen sie. Was mir auffiel, ist, dass die handlungsorientierten Aufgaben viel schwieriger zu beurteilen sind. Es gibt verschiedene richtige Antworten auf die Frage: Wohin stellt man eine Firma und weshalb? Was haben Sie konkret umgesetzt? Andrea Bauder: Thomas Etters SchülerInnen dürfen häufig am Schluss einer Prüfung die verwendeten Ordner und Lehrmittel kurz benutzen, um ihre Methodenkompetenz «Inhalte suchen» anzuwenden und zu verbessern. Meine Schüler durften für die nächste Probe einen Spickzettel verwenden. Ich habe mir überlegt, in welchen Bereichen ich bereits kompetenzorientiert unterrichte. Und ich stellte fest: in einigen. In der 7. Klasse pflanzen die Kinder eine Pflanze in eine Pet-Flasche, beobachten und protokollieren die Entwicklung. Sowohl das Protokollieren ist eine Kompetenz wie auch das Hegen und Pflegen. Zum Thema Verhütungsmittel gebe ich den 11 — BS 2015 AUSGABE 08 PÄDAGOGIK PÄDAGOGIK Die Beurteilung von Kompetenzen verunsichert stark. 12 — BS 2015 AUSGABE 08 Thomas Etter: Ich würde Wissen und Kompetenzen hier nicht gegeneinander ausspielen. Es braucht beides. Kompetenzen sind eine Weiterführung des Wissens im Alltag der Jugendlichen. Ihr testet seit Jahrhunderten, mit Lernzielen. Kompetenzen zu testen wird oft einfacher, weil man den Alltag stark einbezieht und die Fragen damit konkreter und zum Teil auch einfacher werden. Andrea Bauder: Ich glaube, es ist eine Veränderung. Wenn man früh beginnt, sich dafür zu interessieren, hat man genug Zeit, der Veränderung zu begegnen. Thomas Etter: Damit man zum Beispiel die Kompetenz hat, eine Maschine zu bedienen, braucht man ein Grundlagenwissen und dann eine geeignete Strategie. Ersteres muss weiterhin in der Volksschule konsequent vermittelt und geübt werden. Bei der Vermittlung von Handlungsstrategien sehe ich in der Volksschule Verbesserungspotenzial. 70 bis 80 Prozent meiner Schüler wissen nicht, wie sie das Wichtige aus einem Text herausfiltern können. Wie blickt ihr dem Lehrplan 21 entgegen? Andrea Bauder: Ich habe einmal in den Math-Teil des Lehrplans 21 hineingeschaut, dann aber so viele Kompetenzen gesehen, dass ich den Lehrplan wieder weggelegt habe. Mein Vorgehen ist jetzt so: Ich mache, was ich bisher gemacht habe, bis mir jemand sagt, ich müsse es anders machen. Ich habe gemerkt, dass ich einiges schon richtig mache. Und wenn Ihnen jemand sagt, Sie sollen es anders machen, machen Sie es dann auch anders? Andrea Bauder: Wenn ich den Sinn einsehe, ändere ich mich gerne. Der Lehrplan ist sehr umfangreich. Im heutigen Lehrplan steht zum Beispiel konkret: Du kannst eine Mittelsenkrechte konstruieren. Im Lehrplan 21 stehen seitenweise Bemerkungen zum Thema Geometrie. Mein Fazit: Man schafft es sowieso nie, alles zu machen. Meine Stossrichtung: Gewisse Themen vertiefen und anderes weglassen. Ich wäre froh um eine klarere Priorisierung. Der Lehrplan wird meinen Alltag nicht auf den Kopf stellen. Mir ist es wichtig, ein wenig vorauszudenken und dann nicht im Nachhinein zu erschrecken. Und Sie freuen sich auf den neuen Lehrplan? Thomas Etter: Ja. Auch weil es neue Bereiche wie WAH gibt, oder ICT als Fach. Bei uns wurde dieser Bereich als Fach hinausgekippt. Heute muss der Allgemeinbildungslehrer zum Beispiel oft zuerst Powerpoint erklären, bevor die SchülerInnen ihre erste Präsentation machen können. Ja, der Lehrplan 21 ist sehr umfangreich, aber man kann auch den bisherigen nicht bis in jedes Detail erfüllen. Lieber in die Tiefe gehen, dort, wo du etwas gut kannst, mit Herzblut. Für mich sind aber die Lehrmittel ein wichtiges Thema. Sie müssen schlank sein und wirklich dem Lehrplan entsprechen. Wenn ich ein Buch von A bis Z durchnehme, muss ich den Lehrplan erfüllt haben. Für die Vertiefung hat man Zusatzmaterial. Das ist dann die Kür. Andrea Bauder: Das Mathbuch ist ja so wie der neue Lehrplan. Jedes Thema ist irgendwo drin. Aber die Zeit und das Material für die Vertiefung und das Üben fehlen. Thomas Etter: Eine grosse Gefahr besteht tatsächlich darin, dass man vergessen könnte, Grundlagen zu schaffen. Diese sind für Lehrpersonen und SchülerInnen meist langweilig und man muss viel üben. Und sie brauchen Zeit. Den Mut, die Grundlagen zu schaffen, müssen wir als Lehrpersonen aufbringen. Am Lehrerdasein, der Art, wie man auftritt im Schulzimmer, und welche Unterrichtsmethoden man verwendet, soll man nichts ändern. Ich unterrichte auch noch frontal und mache sogar längere Lehrervorträge. Und bei der Beurteilung darf ja auch ein Fortschritt gemacht werden. Schulleitungen – gleicher Lohn für gleiche Arbeit Von Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft GEHALTSKLASSEN Ob sie eine Primar- oder Sekundarschule führen, spielt beim Gehalt für die Schulleitungen immer noch eine entscheidende Rolle. LEBE fordert einheitliche Gehaltsklassen. Unabhängig von der Schulgrösse werden Schulleiterinnen und Schulleiter der Primarstufe und für den Spezialunterricht tiefer eingereiht als ihre Kolleginnen und Kollegen auf der Sekundarstufe. Dabei gilt der gleiche Berufsauftrag für alle Schulleitungen. Auch bezüglich der Komplexität der Aufgaben ergeben sich keine Unterschiede. Die Herausforderungen an grösseren Schulen mögen sich von denjenigen an kleineren Schulen unterscheiden; aber weil an grösseren Schulen auch mehr Stellenprozente zur Bewältigung der Aufgaben zur Verfügung stehen, müssen sie letztendlich als gleichwertig angesehen werden. Entsprechend lehnt LEBE die Forderungen des Verbandes Bernischer Gemeinden (VBG) nach differenzierteren Gehaltsmodellen ab. Zudem gäbe es bei der Umsetzung solcher Modelle nicht nur Gewinner, sondern auch Verlierer. Im Hinblick auf die entscheidende Rolle der Schulleitungen bei der Einführung des Lehrplans 21 wäre dies ein schlechtes Zeichen. LEBE fordert die Erziehungsdirektion seit längerem auf, die Gehaltsklassen für die Schulleitungen der Volksschule zu vereinheitlichen. Gleiche Arbeit muss gleichen Lohn bedeuten. Um den zusätzlichen Aufwand für die Führung von Schulen mit mehreren Standorten zu entgelten, sind entsprechende Ressourcen bereitzustellen. Die Regierung wird von LEBE nochmals aufgefordert, mit der Gehaltsharmonisierung deutlich zu signalisieren, dass der Kanton Bern ein hohes Interesse an pädagogisch gut geführten Volksschulen hat. Ausgezeichneter Service und günstige Prämien für LCH-Mitglieder Exklusiv versicherbare Zusatzleistungen in der Haushaltversicherung: • Rechtsschutz für Strafverfahren wegen Nichterfüllung der Aufsichtspflicht • Schulreise Assistance Werden Sie bei Andrea Bauder nun auch hospitieren? https://partner.zurich.ch/lch Thomas Etter: Das habe ich mir vorgenommen. Wir müssen ja auch Jahresziele formulieren. Eines davon könnte dieser Unterrichtsbesuch sein. 0848 807 804 Mo – Fr von 8.00 –17.30 Uhr Exklusive Telefonnummer für LCH-Mitglieder Zu den Personen: Andrea Bauder ist Sekundarlehrerin und unterrichtet an den Schulen Rüegsau Mathematik, Naturkunde und Musik. Sie ist neugierig, offen für Neues und hospitiert gerne bei anderen Lehrpersonen. Thomas Etter ist seit bald 25 Jahren Berufsschullehrer in Langnau und unterrichtet Allgemeinbildung und Sport nach kompetenzorientierten Lehrplänen. Als Inhaber eines bernischen Lehrerpatentes für 1. bis 9. Klasse und ehemaliger Oberstufenlehrer interessiert ihn seit jeher die Nahtstelle zwischen Sek I und Sek II. Etter ist Präsident der Fraktion Berufsbildung von LEBE. 13 — BS 2015 AUSGABE 08 Jugendlichen verschiedene Situationen von Pärchen vor und stelle die Frage, wie sie in dieser Situation verhüten würden. Es gibt natürlich Fächer, in denen Kompetenzorientierung einfacher ist. In Bio und Musik etwa. In der Musik sage ich zum Beispiel: Ihr fünf seid eine Band, ihr singt mir einen Song vor, ich beurteile ihn. Das ist ausschliesslich kompetenzorientiert. GEWERKSCHAFT Jetzt Prämie berechnen und Offerte einholen! Versicherungsträger: Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG LEBE-VERANSTALTUNG LEBE-VERANSTALTUNG Wenn es nach der Schule nicht einfach weitergeht Premiere des Films «Schellen-Ursli» Von Stefan Wittwer EXKLUSIVER KINOABEND Am 22. Oktober 2015 zeigt LEBE im cineClub in Bern den Film «Après l’hiver». Dieser porträtiert vier BVS-Lernende aus Biel auf dem Weg zur Lehrstelle. Die Protagonisten sind vor Ort und beantworten Ihre Fragen. Als LEBE-Mitglied können Sie sich jetzt Ihre Gratistickets für diesen Kinoabend mit pädagogischem Mehrwert sichern Szenen aus dem neuen Film: Seraina, Ursli und Zicklein Zila. Bild: zVg Bilder: zVg Besuchen Sie als LEBE-Mitglied allein oder mit Begleitung für nur CHF 13.– pro Person am 15. Oktober 2015 in Bern die Premiere von «Schellen-Ursli», dem neusten Film von Xavier Koller. Die Filmcrew ist anwesend und steht für Fragen gerne zur Verfügung. Tickets können direkt an der Kinokasse reserviert werden. Melissa, Milca, Noémie und Hugo haben die obligatorische Schulzeit abgeschlossen. Doch sie haben weder eine Lehrstelle noch eine andere Anschlusslösung gefunden. Wie also soll es weitergehen? Glücklicherweise gibt es im Kanton Bern für Schülerinnen und Schüler wie sie ein Berufsvorbereitendes Schuljahr BVS. Die professionellen Filmemacher Bastien Bösiger und Adrian Bordone haben die vier Jugendlichen des BVS-BielBienne / Seeland begleitet. Ihr Film «Après l’hiver»zeigt eindrücklich auf, wie anspruchsvoll es in diesem Alter sein kann, den Schritt in die Erwachsenenwelt zu machen und Fuss zu fassen im Erwerbsleben. Die Kamera fängt Rückschläge ebenso eindrücklich ein wie Momente der Hoffnung und der Freude. Die Sekundarstufe II, die Fraktion BVS und die Geschäftsstelle von LEBE laden Sie zu einem aussergewöhnlichen Kinoabend ein. Zuerst geniessen Sie eine exklusive Vorführung des Films, der für das Zürcher Filmfestival und den Berner Filmpreis ausgewählt worden ist. Danach können Sie Ihre Fragen direkt an die Protagonistinnen und Protagonisten und ihre Lehrerin stellen – sie werden alle im Saal anwesend sein. Abschliessend offeriert Ihnen die Sekundarstufe II von LEBE Apérohäppchen. Einzig die Getränke bezahlen Sie selber. Sichern Sie sich noch heute Ihren Sitzplatz für diesen exklusiven pädagogischen Kinoabend. Wir freuen uns auf Sie. Filmvorführung «Après l’hiver» mit Diskussion und Apéro Wann: Donnerstag, 22. Oktober 2015 Wo: cineClub, Laupenstrasse 17, 3008 Bern Programm: 18.00 Uhr – Begrüssung 18.05 Uhr – Exklusive Kinovorstellung von «Après l’hiver» 19.00 Uhr – Diskussion 19.30 Uhr – Apéro 20.00 Uhr – Schluss der Veranstaltung Reservationen: an [email protected] Geben Sie die Anzahl Personen an (max. 2) sowie Ihren Vor- und Nachnamen und Ihre Mitgliedernummer. Weitere Informationen Premiere am Donnerstag, 15. Oktober 2015, um 18.30 Uhr im cineClub. LEBE-Mitglieder können gegen Vorweisen des Mitgliederausweises zwei Tickets zum Vorzugspreis von CHF 13.– pro Ticket kaufen. Der Film kann auch mit der Klasse angesehen werden. Preis CHF 10.– pro Schüler, eine Begleitperson pro zehn Schüler gratis. Reservationen: Tel. 031 386 17 10 Spätsommer im idyllischen Unterengadin: Ursli hilft seinen Eltern bei der harten Arbeit auf der Alp. Ihn verbindet eine tiefe Freundschaft zur gleichaltrigen Seraina, die mit ihren Eltern ebenfalls im nahe gelegenen Maiensäss den Sommer verbringt. Als bei der Alpabfahrt ein Teil der Ernte verloren geht, muss sich Urslis Familie beim wohlhaben- den Ladenbesitzer des Dorfes verschulden. Für Ursli bricht eine Welt zusammen, denn er soll sein Zicklein Zila dem reichen Krämerssohn Roman abgeben. Als er für den Chalandamarz-Umzug auch noch die kleinste Glocke erhält, stürzt er sich in ein kühnes Abenteuer, um die grosse Glocke aus dem eisigen Maiensäss zu holen. 15 — BS 2015 AUSGABE 08 14 — BS 2015 AUSGABE 08 Die Jugendlichen im Film bewegen sich auf dem Weg ins Berufsleben zwischen Hoffnung und Rückschlag. EHRUNGEN KINDERGARTEN UND UNTERSTUFE Wer 25 oder 40 Jahre im Schuldienst aktiv ist, wird von der Erziehungsdirektion geehrt. Zu diesem Anlass überreicht LEBE den geehrten Lehrpersonen, die Mitglied beim Verband sind, jeweils eine Kunstkarte, welche eine Künstlerin speziell dafür geschaffen hat. Die Neuauflage der Karte hat Alice Gafner aus Spiez gestaltet. Alice Gafner wurde 1952 in Adelboden geboren, ist ausgebildete Grafikerin und hat 1999 ihre künstlerische Tätigkeit aufgenommen. Ihre Spezialität: Holzschnitt. Sie lässt sich in der Natur inspirieren, schneidet Strukturen, Linien und Flächen in Holz und setzt gezielt Formen und Farben ein. So setzt sie ihre Vorstellungen und Eindrücke in Bilder um und zaubert aus dem ältesten Druckverfahren aktuelle und lebensfrohe Darstellungen. www.alicegafner.ch Die Liste der geehrten Lehrpersonen finden Sie auf www.lebe.ch / downloads 5000 Franken für Frühpensionierte – aber nur unter bestimmten Bedingungen Die Solidaritätsstiftung von LEBE bietet Entlastung in schwierigen finanziellen Situationen und unterstützt Massnahmen zur Förderung und Erhaltung der Berufsfähigkeit. Bei frühzeitiger Pensionierung leistet sie langjährigen Aktivmitgliedern eine einmalige Zahlung von maximal CHF 5000.–. Dies jedoch nur unter bestimmten Bedingungen. In letzter Zeit sind vermehrt Anträge auf Unterstützung von Personen bei der Solidaritätsstiftung eingetroffen, welche leider kein Anrecht auf besagte Leistung haben. Helfen kann die Solidaritätsstiftung nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind: So muss die frühpensionierte Lehrkraft auf mindestens zehn Jahre Aktivmitgliedschaft bei LEBE zurückblicken, eine gekürzte Rente haben und nach dem 1. August 2008 in die frühzeitige Pension gegangen sein. Liegt der Zeitpunkt der Pensionierung weiter zurück, besteht kein Anspruch. Schuldossier verfügbar unter: www.kinomachtschule.ch CAS Von der Schule zum Beruf Certificate of Advanced Studies Ein Film von XAVIER KOLLER Nach dem gleichnamigen Buch-Klassiker «Schellen-Ursli» von Selina Chönz und Alois Carigiet Dieser CAS-Kurs vermittelt praxisorientiertes Grundlagenwissen zur Begleitung der Berufsfindung und ermöglicht die Erweiterung der Handlungskompetenzen. Wählen Sie Ihr optimales Profil. Profil A: Fachlehrer/Fachlehrerin Berufswahl- unterricht (EDK-Anerkennung); Nov. 2015 bis Jan. 2017 Zielgruppe: Lehrpersonen der Sek I oder II, die Berufswahlunterricht erteilen. Profil B: Berufsintegrationscoach; Nov. 2015 bis Nov. 2016 16 — BS 2015 AUSGABE 08 Ab 15. OktOber im kinO Zielgruppe: Sozialarbeitende, Lehrpersonen, Fachpersonen aus Berufsvorbereitungsjahren, Motivationssemestern oder anderen Angeboten im Übergang. www.schellenursli.com Presenting Sponsor www.fhnw.ch/ph/iwb/kader/schule-beruf www.fhnw.ch/sozialearbeit/ijk/weiterbildung Medienpartner Scuol Samnaun Val Müstair «Die effektivste Frühförderung ist das freie Spiel» Von Higi Heilinger STUFENVERSAMMLUNG «Drei Chancen – drei Gefahren auf der Kindergarten- und Unterstufe» lautet der Titel des Referates von Prof. Margrit Stamm an der KG/U-Stufenversammlung vom 28. Oktober 2015. Die bekannte Erziehungswissenschaftlerin sieht in der zunehmenden Verschulung eine der Gefahren für den Kindergarten. Margrit Stamm steht mit ihrer Gefahrenwarnung nicht allein. «Spielen ist keine Zeitverschwendung, sondern fundamental für die Entwicklung», sagte der britische Erziehungswissenschaftler David Whitebread im Januar 2015 während einer Veranstaltung zum Lehrplan 21 an der Universität Luzern. Je früher, desto besser? Whitebread, Spezialist für Entwicklungspsychologie an der Universität Cambridge, kritisiert die Tendenz, Kinder immer früher einzuschulen, und stellt die Losung «Je früher, desto besser» in Frage. Erst ab sechs oder sieben Jahren seien Kinder in der Lage, etwas Abstraktes zu lernen. «Davor brauchen sie für eine günstige Entwicklung vielmehr konkrete Erfahrungen, die sie im freien Spiel sammeln können.» Bei solchen Tätigkeiten seien sie motiviert, setzten ihre eigene Agenda, anstatt jener von Erwachsenen zu folgen, und stellten sich selber immer anspruchsvollere Aufgaben. Einen zu frühen Beginn mit dem formalen Unterricht betrachtet Whitebread als kontraproduktiv: «Dies kann zu einer Erfahrung des schulischen Versagens und zur Abkoppelung vom Bildungsprozess führen.» «Es braucht eine Renaissance des Spiels» Im Interview mit der Luzerner Zeitung vom 7. April 2015 unterstreicht Margrit Stamm die Bedeutung des freien Spiels: «Wir müssen den Wert des freien Spiels ins Bewusstsein der Bevölkerung rufen und aufzeigen, dass dies die effektivste Form von Frühförderung ist. Es braucht eine Renaissance des Spiels, es muss zentrales Element in der Kindergartenkultur sein.» Eine gute frühe Förderung lasse Kinder etwas lernen, das im Bereich ihres Möglichen liegt und wofür sie aus eigenem Antrieb motiviert sind. Vier- und fünfjährige Kinder brauchen eine andere Didaktik als sechs- und siebenjährige. Das Spiel verliert an Bedeutung aufgrund des gesellschaftlichen Drucks zur Frühförderung. Fördert Lehrplan 21 Verschulung? Ab Schuljahr 2017 / 18 soll nun auch im Kanton Bern der Lehrplan 21 eingeführt werden. Stamm befürchtet, dass damit die Tendenz zu verschulten Kindergärten verschärft wird: «Es lässt sich erahnen, dass die Kompetenzziele das schulische Lernen begünstigen.» Dies scheint auch den Lehrplanmachern bewusst zu sein, wie den Leitgedanken zum Lehrplan 21 zu entnehmen ist: «Insbesondere das freie Spiel stellt ein zentrales und vielschichtiges Lernfeld dar, das emotionale, soziale und kognitive Prozesse mit einbezieht, anregt und herausfordert.» Margrit Stamm lässt sich von diesen Worten nicht beeindrucken: «Es kommt mir vor, als ob ein Experte gesagt hätte, man müsste noch ein paar allgemeine Floskeln zur Bedeutung des Spiels einfügen.» Wie das freie Spiel konkret in den Unterricht integriert werde, sei völlig offen. «Und nirgends steht, dass Spielen die effektivste Lernform ist.» Prof. Dr. Margrit Stamm Emeritierte Professorin für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaft an der Universität Fribourg. Bis 2011 Mitglied des Rats des Eidgenössischen Instituts für Berufsbildung EHB und Präsidentin des Departements Erziehungswissenschaften. Forschungsschwerpunkte: Frühkindliche Bildungsforschung / Talententwicklung und Bildungslaufbahnen vom Vorschulalter bis zum späten Erwachsenenalter / Begabungsforschung / Schulabsentismus und -abbruch / Berufsbildungsforschung und Migration. Am 28. Oktober 2015, 14.30–17 Uhr, an der Schule für Gestaltung, Schänzlihalde 31, 3013 Bern. Nach dem Referat von Prof. Margrit Stamm und der Plenumsdiskussion, u.a. zum Lehrplan 21, mit Erwin Sommer (ERZ), Ursula Arnaldi (PHBern), Franziska Schwab (LEBE) und Prof. Margrit Stamm, stehen als Informationen / Traktanden auf der Liste: • Rückmeldungen zu Klassenhilfen im Kindergarten und auf der Unterstufe. • Rückmeldungen zur Pausenregelung im Kindergarten. • Verabschiedung einer Resolution zu den «Schnellbleichen» im Kanton Zürich (vgl. Beobachter 14, 10. Juli 2015): Wir solidarisieren uns mit den Kindern und den Lehrpersonen. • Statutenänderung LEBE per Januar 2017: Was heisst das für uns Lehrpersonen am Kindergarten und auf der Unterstufe? • Ausblick: Wir bleiben dran am Vieraugenprinzip und nehmen die Mischklassen bezüglich Unterstützung unter die Lupe. 17 — BS 2015 AUSGABE 08 Neue Kunstkarte MITTELSTUFE MITTELSTUFE Von Karin Fisli ORIENTIERUNGSARBEITEN Ursprünglich wurden die Orientierungsarbeiten eingeführt, um Lehrpersonen mit kleineren Schülerzahlen Hilfe zur Einschätzung ihrer Schülerinnen und Schüler zu bieten. Für die Mittelstufenkonferenz von LEBE ist diese ursprünglich gute Absicht verloren gegangen, der Aufwand nicht mehr gerechtfertigt. Mit einer Onlinebefragung möchten wir die Meinung von Mittelstufenlehrpersonen erfahren. Bereits im Jahr 1992 wurden die Orientierungsarbeiten im Kanton Bern in der Direktionsverordnung über die Beurteilung und Schullaufbahnentscheide in der Volksschule (DVBS) gesetzlich verankert. Einst wurden die Orientierungsarbeiten gemeinsam mit den Sekundarlehrpersonen zusammengestellt, korrigiert und ausgewertet. Bei manchen Schulen mag das heute noch so sein. Doch in ganz vielen Schulen ist die Orientierungsarbeit nur noch Sache der Mittelstufenlehrpersonen. Klar war und ist: Mittelstufenlehrkräfte dürfen die Resultate der Orientierungsarbeiten weder benoten noch für den Schullaufbahnentscheid einsetzen. 18 — BS 2015 AUSGABE 08 Sinn und Zweck zunehmend fragwürdig Im Tätigkeitsbericht von 1997 / 1998 hat das Amt für Bildungsforschung der Erziehungsdirektion des Kantons Bern unter dem Titel Beurteilung und Selektion geschrieben: «Das neue Übertrittsverfahren wird von den befragten Lehrkräften befürwortet. Die Übertrittsgespräche sowie die neu eingeführten Orientierungsarbeiten und die lange Beobachtungszeit werden positiv gewertet und als für die Kinder wenig belastend beurteilt. Als problematische Elemente werden die grosse zeitliche und administrative Belastung der Lehrerinnen und Lehrer sowie der zunehmende Druck von Seiten der Eltern genannt.» In den letzten Jahren veränderten sich zwar die Rahmenbedingungen für die Lehrpersonen, der Sinn der Orientierungsarbeiten aber blieb derselbe. Für die Lehrpersonen von 6. Klassen bleiben der Spagat zwischen Förderorientierung und Selektion und der riesige Arbeitsaufwand für das Zusammenstellen sinnvoller Aufgaben. Wie eine mündliche Umfrage bei zufällig ausgewählten Lehrpersonen ergeben hat, gehen Schulen im Zusammenhang mit den Orientierungsarbeiten äusserst unterschiedlich vor. Hier eine nicht vollständige Auflistung: • Eine grosse Schule bestimmt im Vorfeld des Schuljahres einige gemeinsame Lernkontrollen als Orientierungsarbeiten. Diese werden nach einheitlichen Korrekturangaben korrigiert und bewertet. • Eine Landschule «trainiert» mit Orientierungsarbeiten der vorangehenden Jahre die OA. Man will die Kinder ja nicht ins kalte Wasser werfen und ihnen zeigen, was sie erwartet. • In manchen Regionen bestehen klare Regeln. Die Arbeiten sind aufwändig. Die mündlichen Anteile sind jedoch rar. • Es gibt bereits jetzt Schulen, die keine Orientierungsarbeiten mehr machen und die ganze Übung als sinnlosen Aufwand betrachten. Im Jahr 2014 kündigte die Erziehungsdirektion erfreulicherweise an, die Aufgaben zur Orientierungsarbeit von einem Expertenteam zusammenstellen zu lassen und der Mittelstufe zur Verfügung zu stellen. Endlich ein Schritt in die richtige Richtung, wenn auch zeitlich viel zu spät. In einem Communiqué zur Einführung einer Aufgabensammlung für die Orientierungsarbeiten stand, dass die Erziehungsdirektion den Schulen als Alternativen zu den eigenen Orientierungsarbeiten eine elektronische Aufgabensammlung mit qualitativ guten, auf den Lehrplan 95 abgestimmten Aufgaben in den übertrittsrelevanten Fächern zur Verfügung stelle. Daraus ergaben sich für die Schulen verschiedene Op- tionen: Sie entwickelten wie bis anhin ihre Aufgaben für die Orientierungsarbeiten selbst, sie bezogen alle Aufgaben für die Orientierungsarbeiten aus der Aufgabensammlung, sie stellten die Orientierungsarbeiten aus eigenen Aufgaben und solchen aus der Aufgabensammlung zusammen, oder sie nutzten die Aufgaben aus der Aufgabensammlung nicht nur für die Orientierungsarbeiten, sondern auch für die Förderung im Unterricht. Schon bald merkte man, dass auch Eltern im Fächernet Aufgaben der Orientierungsarbeiten herunterladen konnten. Somit wurde ein «learning to the test» fahren. ermöglich. Sinn und Zweck der OA Mittelstufenlehrpersonen halten in den nächsten Tagen ist somit nicht mehr erfüllt. vom Absender system@scoppo. Bitte an der Umfrage ch eine kurze Onlineumfrage zu teilnehmen den Orientierungsarbeiten. Die Für die Mittelstufenkonferenz Antworten sind entscheidend von LEBE hat die Orientierungs- fürs weitere Vorgehen der LEBEarbeit ihren ursprünglich guten Mittelstufenkonferenz. Vielen Wert endgültig verloren. Der Dank für die Mithilfe. Aufwand für die Lehrpersonen ist nicht mehr gerechtfertigt. Weiter stellt die Mittelstufenkonferenz fest, dass im Kanton Bern trotz Bestimmungen und Richtlinien jede Schule anders mit den Orientierungsarbeiten umgeht. Dies alles führt im Kanton jährlich wiederkehrend zu unzähligen Arbeitsstunden ohne nachhaltigen Wert für die SchülerInnen und das Übertrittsver- SEKUNDARSTUFE II Herzlich willkommen an der ordentlichen Mitgliederversammlung der Fraktion Lehrpersonen an kaufmännischen Berufsfachschulen FLKB Am Freitag, 6. November 2015, findet in Thun die 4. ordentliche Mitgliederversammlung der Fraktion Lehrpersonen an kaufmännischen Berufsfachschulen FLKB statt. Um 16.15 Uhr beginnt der Anlass mit einer Führung durch die Werft der BLS-Schifffahrt. Um 18.15 Uhr startet der offizielle Teil im Raum 008 der Wirtschaftsschule Thun mit anschliessendem Apéro riche. Alle Mitglieder der FLKB sind herzlich willkommen und werden per Post noch eine persönliche Einladung erhalten. Bitte reserviert euch den Termin bereits jetzt. Informationen und Anmeldung: Andrea Zryd, BSD Bern, [email protected] 19 — BS 2015 AUSGABE 08 Gewinn oder unnötiger Aufwand für die Lehrpersonen? LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE Gut ist häufig gut genug Von Anne Studer, Beraterin FRAGE Ich erhalte oft Anrufe von Lehrpersonen und Schulleitungen, die befürchten, dass sie nicht allen beruflichen Anforderungen gerecht werden können. Dahinter steckt oft der zu hohe Anspruch, alles perfekt zu machen. Und die Frage, wie viel effektiv gut genug ist. swch.ch wo weiterbilden freude macht Jetzt im Webshop buchen! www.swch.ch/de/shop/kurse.php swch.ch · Bennwilerstrasse 6 · 4434 Hölstein 061 956 90 70 · [email protected] im Raum. Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen. Dieser Perfektionismus ist belastend und zehrt an den Kräften. An Kräften, die alle an der Schule Beteiligten für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung haben sollten, oder, wie ich meine, auch einmal für sich ganz persönlich. Ich plädiere dafür, ab und zu den Mut zu haben, etwas nur gut zu machen, nicht perfekt. Prioritäten zu setzen ist in diesem Zusammenhang wichtig. Wagen Sie es, zwischendurch auf diese Weise zu arbeiten. Sparen Sie Ressourcen auf, um gesund und frisch zu bleiben für die Kinder und Jugendlichen, die gerne zu engagierten Lehrpersonen zur Schule gehen. Dieser Text soll nicht Anleitung zum Nichtstun oder Müssiggang sein. Sondern eine Ermutigung zu sinnvollem Einteilen der Kräfte. Wir sind für Sie da Anne Studer, Beraterin Tel. 031 326 47 36, [email protected] Roland Amstutz, Fürsprecher Tel. 031 326 47 40, [email protected] Unsere Beratungszeiten Mo, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr Di, 9.00–12.00 Uhr Mi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr Do, 9.00–12.00 Uhr Fr, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 Uhr Quand le bien est assez bon Par Anne Studer, conseillère QUESTION Souvent je reçois des appels d’enseignants ou de membres de directions d’école qui craignent de ne pas être à la hauteur des exigences professionnelles. Ce souci cache souvent un désir, excessif, de tout faire parfaitement. Et la question de savoir quel degré de qualité est assez bon. Je suis toujours impressionnée de voir avec quelle ardeur nombre de personnes enseignent et de directeurs conduisent leur école. Ils remettent en question ce qu’ils font et sont conscients de la grande responsabilité que comportent le travail avec les jeunes ou la direction d’un établissement. Cet engagement est bel et bon, mais a aussi son L’enseignement devrait être revers : en écoutant mes intermieux préparé, davantage inlocuteurs, je perçois souvent dividualisé, il faudrait inveschez eux les attentes trop életir plus de temps pour chaque vées qu’ils s’imposent à euxélève, intensifier les contacts mêmes. avec les parents. Voilà quatre Bien sûr, il est toujours posréflexions qui font naître le sible de préparer ses leçons un doute chez des personnes en- peu mieux, d’évaluer les tests seignantes et des membres de de façon encore plus équitable, directions d’école, et se deman- d’aller plus loin encore dans der si leurs prestations sont l’encouragement individuel, et suffisantes. aussi d’améliorer à tout instant le travail avec les parents. Et la conduite d’une école, évidemment, suppose bien plus que de l’administration – c’est le développement de l’esprit d’équipe qui est de rigueur. La grande exigence de qualité posée aux institutions de formation est un dossier jamais clos. L’énumération n’est pas exhaustive. Ce perfectionnisme est pénible et demande beaucoup d’énergie, usant des forces que tous les participants à la vie scolaire devraient consacrer aux élèves ou aussi, à mon avis, à leur propre personne. Je plaide pour que l’on s’accorde parfois le courage de faire quelque chose « bien », et non parfaitement. Il est important de mettre des priorités dans ce contexte. Osez donc travailler ainsi de temps en temps. Eco- nomisez des ressources pour rester en santé et frais pour les enfants et les jeunes, qui aiment venir à l’école auprès d’enseignants disponibles. Ce texte ne se veut pas une invitation au farniente ou à l’oisiveté, mais un simple encouragement à une judicieuse répartition des forces. Nous sommes là pour vous Anne Studer, conseillère Tél. 031 326 47 36, [email protected] Roland Amstutz, avocat Tél. 031 326 47 40, [email protected] Heures de conseil LEBE Lundi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h Mardi, 9.00–12.00 h Mercredi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h Jeudi, 9.00–12.00 h Vendredi, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 h 21 — BS 2015 AUSGABE 08 125. Sommerkurse 11.– 22. Juli 2016 Thun ten und Schulleitungen ihre Schule führen. Sie hinterfragen, was sie tun, und sind sich der grossen Verantwortung bewusst, welche die Arbeit mit Heranwachsenden oder die Führung einer Schule mit sich bringen. Das ist gut und recht, hat aber auch eine Kehrseite: Beim Zuhören nehme ich oft auch zu hohe Erwartungen wahr, welche die RatsuchenDer Unterricht müsste besser den an sich selber stellen. vorbereitet und stärker indiNatürlich kann man Lektiovidualisiert sein, für einzelne nen immer noch etwas besser Schülerinnen und Schüler vorbereiten, Tests gerechter sollte mehr Zeit investiert, beurteilen, sind einer indiElternkontakte intensiviert viduellen Förderung kaum werden. Dies sind vier von vie- Grenzen gesetzt, könnte die len Punkten, welche bei Lehr- Elternarbeit jederzeit auspersonen und Schulleitungen gebaut werden. Und selbstoft Selbstzweifel und die Frage verständlich bedeutet die hervorrufen, ob ausreicht, was Führung eines Kollegiums sie leisten. weit mehr als Administration Ich bin immer wieder – Teamentwicklung ist gefragt, beeindruckt, wie engagiert Qualitätsansprüche an die viele Lehrpersonen unterrich- Bildungsinstitutionen stehen WILLKOMMEN IN EIGENER SACHE LEBE Kontakt Bern Nord Doris Beyeler Nicolas Egger Daniela Hehlen Manuela Lüdi Roberto Scaramuzza Myriam Schluep Elena Schmid Lukas Schmid Cécile Ariane Schneider Ariane Schürch Samuel Schürch Kurt Stähli-Chevalier Petra Weber Bern Stadt Manuela Blatter Anthony Cliffe Monika Eicher Reto Ganz Daniel Hofer Daniela Ianos Céline Kernen Peter Meyer Roger Nydegger Mai Ling Parente Barbara Maria Pauk Filgueira Franziska Schatzmann Carmen Scherrer Sandra Sinatra Christa Stalder Sanz Anja Gabriela Uhlmann Arlette Wüthrich Bern Süd Anne Bosen Annina Hirschi Tijitha Sabu Brigitte Sigrist-Binggeli Dominique Slongo Doris Wolgensinger Christine Zimmermann Emmental Manuela Birrer Ursula Bürki Martina Christen Tamara Schwitter Oberland Nord Simone Gallina Froidevaux Eldana Hamidovic Valérie Zurbuchen Francophone Caroline Germiquet Noémie Malkov Oberland Süd Madlaina Caviezel Manuela Di Marino Demenga Mathias Fercher Nicole Ferretti Regula Halter Berchtold Lehnherr Stefanie Rösti Nicole Schönenberger Trefzer Martina Sigel Oberaargau Zsuzsanna Balsiger Tamar Baumann Ursina Bienek Brigitte Käser Doris Liechti Regula Meister Tina Nyffeler Dorothea Rosser Jacqueline Schmid Renate Stauffer-Kriegel Andreas Straub Klarer Ursula Zaugg Seeland Andrea Aebi Irene Boinay Philemon Diethelm Larissa Gämperle Steudler Larissa Gerber Sami Götz Juliette Herzig Simone Kapp Michelle Ryser Corina Stalder Christine Stauffer Franz Stöcklin Nathalie Willemin Monika Wyss Geschäftsstelle Monbijoustrasse 36 Postfach 7163, 3001 Bern [email protected] 031 326 47 47 Geschäftsführerin Regula A. Bircher [email protected] 031 326 47 44 Gewerkschaft Christoph Michel [email protected] 031 326 47 30 Christoph Schenk [email protected] 031 326 47 49 Pädagogik Franziska Schwab [email protected] 031 326 47 45 Stefan Wittwer [email protected] 031 326 47 46 berner schule Beat Wirz [email protected] 031 326 47 57 Layout Anna Katharina Bay-Dübi [email protected] 031 326 47 58 Weiterbildung Saskia Habich-Lorenz (Administration) [email protected] 031 326 47 41 Beratung Roland Amstutz [email protected] 031 326 47 40 Ihr Partner für Ihre Bücher- und LEHRMITTELBESCHAFFUNG Ihre Vorteile im Überblick: Alle Bücher und Lehrmittel aus einer Hand Rasche, portofreie Lieferungen inklusive Rückgaberecht Individuelle Zustellungen (Sammel-, Termin – oder Expressendungen) Anne Studer [email protected] 031 326 47 36 1AB5AT% T FÜR R E ÖFFENTLICH SCHULEN Theres Schnegg [email protected] 031 326 47 43 Florian Megert (Lernender) [email protected] 031 326 47 59 Mitgliederverwaltung Susann Gehrig [email protected] 031 326 47 51 Ein bedürfnisgerechter, auf Sie zugeschnittener Webshop 22 — BS 2015 AUSGABE 08 Britta Läderach [email protected] 031 326 47 42 Carlo Janeski (Lernender) [email protected] 031 326 47 43 Direktversand und Verrechnung an Lernende (Lehrmittelpakete) Buchhaltung Verena Schlüchter (LEBE Solidaritätsstiftung) [email protected] 031 326 47 52 Interessieren Sie sich für die Schuldienstleistungen der Orell Füssli Thalia AG? Präsidium Martin Gatti (Präsident) Hohlestrasse 28, 3123 Belp [email protected] 031 819 22 52 Mehr Informationen erhalten Sie unter www.books.ch, über unsere Geschäftskunden Abteilung [email protected] oder per Telefon 044 403 41 69. Bruno Rupp (Vizepräsident) Parkstrasse 7, 3014 Bern [email protected] 079 340 90 65 Wir sind gerne für Sie da! Ins_CompanyCard_181x132.indd 1 Sekretariat Iris Kinfe [email protected] 031 326 47 42 11.08.15 09:06 Liebe Leserin, lieber Leser Chère lectrice, cher lecteur Das Schuljahr ist noch jung, aber es ist schon wieder vieles passiert. Die Arbeitsberge werden höher, die heissen Sommertage sind einem launischeren Herbst gewichen, die Zeit rast. Der Alltag hat uns also wieder. Da ich ein ausdauernder und wetterresistenter Mensch bin, macht mir das alles nicht allzuviel aus. Umso mehr beschäftigt mich, wenn Menschen die Hoffnung verlieren, aufgeben. Wohl deshalb hat mich eine Geschichte beschäftigt, die mir erst gerade zu Ohren gekommen ist. Eine Unterstufenlehrperson hat eine neue Klasse übernommen. 26 Kinder, 10 mehr als bei der letzten Klassenübernahme vor zwei Jahren. Nicht sie selber hat mir davon erzählt, dass 26 Kinder einfach zu viel seien, dass sie sich Sorgen mache, ob sie allen gerecht werden könne. Der Vater eines Kindes hat mit mir darüber geredet. Er hat die Lehrerin über alle Zeichen gelobt. Die mache das super, hat er gemeint. Er sei sehr beeindruckt. Aber er hat auch angefügt, dass bereits jetzt mehrere Elterpaare darüber sinnierten, ihre Kinder aus der Klasse zu nehmen und auf eine Privatschule zu schicken. Auch er mache sich Sorgen. Denn 26 Kinder seien einfach zu viel. Die Lehrerin könne ihren Job noch so gut machen: Allen gerecht werden könne sie unter diesen Voraussetzungen einfach nicht. Gleich mehrere Eltern wollen ihre Kinder aus der öffentlichen Schule nehmen. Nach knapp einem Monat Unterricht. Nicht, weil sie mit dem Engagement der Lehrerin nicht zufrieden sind oder sie sich an Unterrichtsmethoden oder Lehrplänen stören. Sondern einfach, weil die Klasse zu gross ist und sie befürchten, dass ihr Kind untergeht in der Masse. Das ist keine erfreuliche Entwicklung nach so kurzer Zeit. Sollten die Eltern ihre Pläne umsetzen, dann ist in diesem noch jungen Schuljahr bereits zu viel passiert. L’année scolaire est encore jeune, mais les événements n’ont pas manqué. Le travail s’accumule sur le bureau, les chaudes journées estivales ont fait place à un automne capricieux, le temps file vite. Nous voilà donc repris par le quotidien. Cela ne me fait pas beaucoup d’effet, car je suis tenace et résistante de nature. Je suis d’autant plus affectée quand je vois des gens perdre l’espoir et lâcher prise. Pour cette raison sans doute, j’ai été troublée par une histoire qui m’est venue aux oreilles. Une enseignante du degré primaire a repris une nouvelle classe, avec 26 élèves, 10 de plus que le groupe qu’elle avait eu il y a deux ans. Ce n’est pas elle qui m’a dit que 26, c’était franchement trop et qu’elle craignait de ne pouvoir répondre aux besoins de tous. C’est le père d’un enfant de la classe qui m’en a parlé. Il a tressé des louanges de l’institutrice. Elle travaille très bien, a-t-il jugé; il se disait impressionné. Mais il a ajouté que plusieurs parents songeaient à retirer leur enfant de la classe pour l’envoyer dans une école privée. Lui aussi était en souci. En effet, 26 enfants, c’est simplement trop. Aussi bonne soit-elle, l’enseignante ne pouvait répondre aux attentes de tous dans de telles conditions. Voilà que plusieurs parents veulent retirer leurs enfants de l’école publique. Après à peine un mois d’école. Non parce qu’ils seraient mécontents du travail de l’institutrice ou opposés aux méthodes d’enseignement ou aux plans d’étude. Non, c’est uniquement parce que la classe est trop grande et qu’ils craignent que leur enfant soit perdu dans la masse. Une telle réaction est malheureuse après si peu de temps. Si les parents réalisaient leur intention, alors nous aurions déjà eu notre compte dans cette année scolaire encore jeune. Regula A. Bircher, Geschäftsführerin LEBE Regula A. Bircher, administratrice LEBE 23 — BS 2015 AUSGABE 08 LEBE BEGRÜSST FOLGENDE NEUMITGLIEDER: FOKUS Unser Denken bestimmt, wie wir uns fühlen benssystem kennen zu lernen, braucht eine begleitete, intensive Auseinandersetzung mit sich selber. Ein einzelner Kurs reicht dafür nicht aus. In diesem Rahmen können wir uns lediglich an unsere Denkmuster herantasten. Von Beat Wirz MENTALTRAINING Als Lehrperson oder Schulleitung könne man nie allen Ansprüchen gerecht werden, sagt Urs Gfeller, Bereichsleiter Berufsbiografie, Beratung und Unterstützung am Institut für Weiterbildung und Medienbildung der PHBern. Deshalb böten die beiden Berufe zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Ungenügen wahrzunehmen und daran zu leiden. Aber nicht Umstände, Ereignisse oder Menschen bestimmten letztendlich unsere Befindlichkeit, sondern wie wir über diese Umstände denken. In Kursen zum Thema «Die Macht der Gedanken» legen Urs Gfeller und weitere Dozierende dar, wie unser Denken entsteht und wie prägend es ist. Dabei werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir es beeinflussen beziehungsweise steuern können. Herr Gfeller, wie weit können wir unsere Befindlichkeit, vielleicht sogar unsere Gesundheit mit unserem Denken beeinflussen? Ich bin überzeugt davon, dass wir in einem sehr hohen Masse unsere Befindlichkeit beeinflussen können. Für die entsprechenden Hormone spielt es keine Rolle, ob wir etwas denken oder auch wirklich erleben. So sagt der Volksmund zum Beispiel «Vorfreude ist die schönste Freude». Was die Gesundheit betrifft, so hat Voltaire meiner Ansicht nach nur bedingt recht, wenn er schreibt: «Da es für die Gesundheit besser ist, habe ich mich entschieden, glücklicher zu sein.» 24 — BS 2015 AUSGABE 08 Bilder: shutterstock Was meinen Sie mit «nur bedingt recht»? Die Identifikation mit dem eigenen Denken lösen, in Gedankengängen versinken, Denkmuster überprüfen und verändern – es gibt im Umgang mit unseren mentalen Möglichkeiten verschiedene, unterschiedlich erfolgversprechende Wege. Zuerst einmal muss man also das wahr- und annehmen, was an Gedanken und Gefühlen effektiv da ist. Erst wenn man das tut, kann man schauen, was man daraus heraus entwickelt? Dieser Punkt ist ganz wichtig. Zuerst einmal gilt es wahrzunehmen, was ich denke, was es mir denkt. Dies gilt es anzunehmen als Teil meiner selbst. Wenn ich gegen meine belastenden Gedanken kämpfe, mache ich diese grösser. Druck erzeugt Gegendruck, lehrt uns die Physik. Auch die schwierigen Gefühle, die Schatten gehören zu uns. Sobald ich diese annehme und wahrzunehmen versuche, was unter diesen Gedanken liegt, eröffnen sie mir neue Zugänge zur Selbststeuerung. Zudem wird das Selbstwertgefühl gestärkt. Wie meinen Sie das genau? Meiner Ansicht nach geht es darum, anzunehmen, was ich denke und somit auch fühle. Auch das Belastende will Teil meines Lebens sein. Ich bin kein Freund des rein positiven Denkens. Bekomme ich zum Beispiel eine Krebsdiagnose, so geht es nicht darum, dies zuallererst positiv zu sehen. Schock, Trauer, Angst ist angesagt. Im Verlaufe der Krankheit kann ich dann womöglich erkennen, zu welcher Entwicklung mir und meinem Umfeld dieser Schicksalsschlag verholfen hat. Ich gehe davon aus, dass alles in unserem Leben seine Zeit, seinen Platz haben möchte: die Freude und die Trauer, die Hoffnung und die Enttäuschung, das Ja und das Nein. Diese Polaritäten sind für mich allerdings nicht Gegensätze, sondern Ergänzungen. Sie stellen sich in den Dienst unserer Sinnlichkeit und unserer Bewusstseinsentwicklung. Der grössere Teil unserer Wahrnehmung, unseres Denkens läuft unbewusst ab, ist in der Regel gesteuert durch ein in den meisten Fällen unbewusstes Glaubenssystem. Ich sehe mich selber, die andern und die Welt durch die Brille dieser inneren Überzeugungen, dieser Glaubenssätze. Diese entstehen in den ersten drei bis fünf Lebensjahren. Wer zum Beispiel ein Glaubenssystem hat wie «Ich bin nicht liebenswert», der wird unbewusst alles daran setzen, dass man ihn letztlich nicht mag. Wer unbewusst überzeugt ist, er sei immer wieder Opfer schwieriger Umstände, der wird sich immer wieder als Opfer fühlen müssen. Sich nun vom Kopf her fürs Glücklichsein zu entscheiden, geht nicht, wenn es nicht mit Sie haben es erwähnt: Der Lehrerdem inneren Glaubenssystem beruf ist einer derjenigen Jobs, die übereinstimmt. Das eigene Glau- man nie abschliessend erledigen kann. Also muss man selber an einen Punkt kommen, an welchem man sagt: Bis hier investiere ich, das ist ausreichend. Richtig. Wer ein gutes Selbstwertgefühl hat, der kann auch dazu stehen, nicht allen gerecht werden zu müssen. Also stellt sich die Frage: Bin ich nur jemand, wenn alle andern mich gut finden? Wer seinen Selbstwert vorwiegend im Aussen bezieht, der muss es allen recht machen, der schafft es kaum, die Dinge auch einmal als gut zu belassen und zu einem Resultat zu stehen, welches nicht perfekt sein muss. Hier stellt sich oft die Frage nach der Beziehung zu sich selber. Wir reden über die Macht der Gedanken. Ganz praktisch gefragt: Wie wird man seiner Gedanken mächtig? Indem man erst einmal merkt, dass man oft nicht denkt, sondern dass es einem denkt. Wenn man sein Selbstgespräch zu beobachten lernt, den inneren Schwätzer, der alles meist kritisch kommentiert. Wer ist denn dieser innere Schwätzer? Woher kommt er? Das ist ein verselbständigter Teil des Unbewussten, der sich Gehör verschaffen will. Er entspringt dem oben erwähnten Glaubenssystem. Dazu möchte ich noch anfügen, dass dieses Glaubenssystem auf der Bühne der Kindheit seine Berechtigung hatte, weil es einem zu seinem Platz im sozialen Umfeld verholfen hat. In der Regel wollen jedoch Glaubenssätze, die in die Enge führen, im Laufe des Lebens gewandelt werden. Es geht also ein Stück weit auch darum, eine Distanz zu gewinnen zu diesem Schwätzer beziehungsweise die Identifikation mit ihm zu lösen, damit man auf ihn überhaupt Einfluss nehmen kann? Genau. Es geht dabei darum, sich bewusst zu werden, dass ich mehr bin als dieser Schwätzer, mehr bin als mein Denken. Es gilt im Status des Beobachters die Verantwortung für das eigene Denken zu übernehmen. Dabei helfen Fragen wie: Woher kommt 25 — BS 2015 AUSGABE 08 FOKUS FOKUS fühle ich dabei? Wie könnte ich denken, damit ich mich leichter fühle? Im Kurs werden Lehrpersonen sensibilisiert für die Selbstwahrnehmung. Diese wird positiv verstärkt. Durch Visualisieren werden neue Denkwege angelegt, und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie dies weiter trainiert werden kann. Im Zentrum steht dabei das selbstverantwortete Leben. Viele Menschen identifizieren sich aber sehr stark mit ihren Gedanken und Überzeugungen. Warum ist Mit welchen Techniken wird das aus Ihrer Sicht so? im Kurs gearbeitet? Das Gehirn ist auf Kohärenz hin angelegt. Das heisst, es möchte möglichst wenig Energie verbrauchen. Also denken wir sehr oft immer wieder ähnlich und identifizieren uns damit. Von den ca. 60 000 Gedanken, die wir anscheinend täglich denken, sollen ca. 95 Prozent dieselben sein, die wir am Vortag gedacht haben. Was wir oft denken, wird zu einer starken synaptischen Verbindung. Bildlich gesprochen könnte man sagen: Es bilden sich neuronale Autobahnen: Diese Gedanken sind schnell da, weil sie uns vertraut sind. Das ist mit ein Grund, warum wir lieber das bekannte Leiden leben als das unbekannte Glück. Wollen wir jedoch neue neuronale Verbindungen generieren, so sind das erst einmal schmale Pfade. Über diese gilt es immer wieder zu gehen, bis sie zu breiteren Pfaden werden, die zu ein Alternativen werden können zur schnellen Autobahn. Im Mentaltraining arbeiten wir mit Visualisierungen: Wir stellen uns den Weg zum gewünschten Ziel vor. So entwickeln wir eine Art inneren Film als Weg zur gewünschten Lösung des Problems. 26 — BS 2015 AUSGABE 08 Zum Kurs «Macht der Gedanken»: Was lernen Lehrpersonen dort? Sie erkennen, wie Denken entsteht und wie dieses Denken darüber bestimmt, wie wir uns fühlen. Sie erfahren, dass nicht das Ereignis an sich das Belastende ist, sondern wie ich darüber denke. Somit hat alles das Gewicht, das ich ihm gebe. Was kommt mir zum Beispiel in den Sinn, wenn ich am Sonntagabend an die Schule denke? Und was Mit Wahrnehmungsübungen, positiven Affirmationen und Imaginationen beziehungsweise Visualisierungen. Gelegentlich wählen wir auch die «Wunderfrage»oder die «Tunals-ob-Methode». Das heisst: Wir sehen uns handeln, als würde das Problem nicht mehr bestehen. Studienwoche man sein Denken noch einmal anschaut und das Gelernte vertieft. Gelegentlich führen wir nach den Kursen noch eine freiwillige Nachfolgeveranstaltung durch. Und nicht zuletzt gibts zahlreiche Vertiefungsmöglichkeiten in der Literatur. Von Christine Hofer In einem oder zwei Sätzen: Welchen Grundgedanken oder welche Einstellung möchten Sie Lehrpersonen mit in den Alltag geben? Wir sind verantwortlich für unser Leben. Es gibt Wege zu Zufriedenheit, zu einem erfüllten Leben. Zufrieden, glücklich kann nur sein, wer sein Glück bemerkt. Christine Hofer [email protected] Was ist eine mögliche Fortsetzung nach dem Kurs? Eine Möglichkeit ist die personzentrierte Beratung (www. phbern.ch / beratung), in welcher Informationen zum Kurs «Die Macht der Gedanken» Dieser Kurs kann auch als Hol-Kurs abgerufen werden. Die Regelkurse sind meistens schnell ausgebucht. Als Schülerin, insbesondere als Gymnasiastin, habe ich Studienwochen immer gemocht. Ich fand es spannend, meine Mitschülerinnen und Mitschüler ausserhalb des Schulzimmers kennen zu lernen und mit ihnen den Alltag zu teilen. Motivierend fand ich auch, dass während dieser Wochen die Gelegenheit bestand, sich intensiv mit einem einzigen Thema auseinanderzusetzen. Selbstverständlich habe ich diese Zeit genutzt, um sogenannt sozialen Aktivitäten nachzugehen, wie etwa, mich nachts aus dem Zelt zu schleichen, um mit meinen Mitschülern im See baden zu gehen. Schliesslich hatte ich ja zuvor von meinem Biologielehrer gehört, dass Seewasser besonders gesund sei oder so ähnlich. Möglicherweise hatten wir uns die wissenschaftlichen Erklärungen über das Seewasser auch ein bisschen zurechtgebogen, um SELBSTBESTIMMT UND STARK DURCH MENTALTRAINING Dozierende: Urs Gfeller oder andere Dozierende des IWM der PHBern Dauer: 6 Std. Zielgruppe: Kindergarten, Prim 1.–2. Kl., Prim 3.–4. Kl., Prim 5.–6. Kl., Sek. I, Maturitätsschulen, Berufsfachschulen, Heilpädagogik Ziele: • Die Macht der Gedanken erkennen • Sich seiner selbst und der Gedankenmuster bewusster werden • Neue Denkmöglichkeiten erschliessen • Eine eigene Zielvorstellung visualisieren Inhalte: • Das Entstehen des Denkens • Das eigene Denkmuster • Mentaltraining • Quantenphysik Kosten: Volksschule (Kt. Bern): Kein Kursgeld, Mat. CHF 5.– Kosten Sek II (Kt. Bern): Kursgeld CHF 200.–, Mat. CHF 5.– Kosten Dritte: Kursgeld CHF 240.–, Mat. CHF 5.– Weitere Informationen [email protected] Anmeldung melanie.spätig@phbern Urs Gfeller ist Bereichsleiter Berufsbiografie, Beratung und Unterstützung am Institut für Weiterbildung und Medienbildung der PHBern. Vor der Schule, in der Schule, nach der Schule Wege finden, sich bei Kräften zu halten und die Freude nicht zu verlieren! ATMEN, AUFATMEN, DURCHATMEN Für LehrerInnen, die dem Ausbrennen entgehen und ihren eigenen Rhythmus finden wollen. Atemarbeit nach Prof. Ilse Middendorf, Berlin Ab Donnerstag, den 15. Okt. 2015; letzter Kurstag ist am 10. Dez. 2015 8 Mal, jeweils von 18.45 bis 19.45 Uhr, Bern, Thunstrasse 24, Fr. 230.– Informationen und Anmeldungen: M. Gfeller-Liechti, dipl. Atemlehrerin, Tel. 062 961 44 29, [email protected] Schöne Garne und schöne Farben für den textilen Werkunterricht www.zsag.ch eine gute Erklärung zu haben, falls wir erwischt werden würden. Gut in Erinnerung ist mir auch, wie ich mit einer Freundin auf der Maturareise beschloss, mit dem Bus in einen Aussenbezirk von Kopenhagen zu fahren, selbstverständlich ohne Stadtkarte oder Adresse unserer Unterkunft. Wir verirrten uns und kamen deutlich zu spät in unser Hotel zurück. Unser Klassenlehrer reagierte gelassen, auch wenn er wegen unseres Ausfluges sicher einige Ängste ausgestanden hatte. Solche Erfahrungen trugen dazu bei, uns mit dem Thema Verantwortung auseinanderzusetzen. Ich weiss noch, wie lange wir heftig über einen Regelkatalog diskutierten, der uns für ein Skilager zu Beginn der gymnasialen Ausbildung vorgelegt wurde. Als Schüler hatten wir wenig Verständnis dafür, dass unser Sportlehrer zwei Schülerinnen, die er beim Kiffen erwischte, in den nächsten Zug nach Hause setzte und so geltende Regeln durchsetzte. Zugegeben: Als begleitende Lehrperson würde ich heute auch so entscheiden. Inzwischen hatte ich Gelegenheit, bei einigen Ausflügen, Schulreisen und Sommerlagern mitzuhelfen. Dadurch habe ich die Perspektive der Verantwortlichen kennen gelernt. Mir ist bewusst geworden, mit wie viel Vorbereitungszeit die Organisation einer Exkursion oder eines Lagers verbunden ist und wie gross die Verantwortung ist, die es während dieser Zeit zu übernehmen gilt. Die grösste Herausforderung sehe ich darin, den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. So gibt es Schüler, die schon oft mit Kollegen Urlaub gemacht haben, ohne dass sie von Eltern begleitet worden sind. Diese Schüler sind meist sehr selbständig und brauchen wenig Unterstützung. Für andere Schüler ist es das erste Mal, dass sie in einem weniger beschützten Rahmen wegfahren. Ihre Eltern haben möglicherweise grosse Bedenken, dass ihre Kinder nicht ausreichend betreut werden und dass ihnen etwas passieren könnte, sodass sie sich eine engmaschige Betreuung ihrer Kinder wünschen. Bei diesen Gegensätzen ist eine optimale Betreuung nicht einfach. Eindrücklich für mich war, die Schüler anders als im Schulzimmer zu erleben, indem beispielsweise auch eine schüchterne Schülerin ihrem manchmal vorlauten Mitschüler behilflich sein kann. Ich freue mich auf die erste Studienwoche, die ich selbständig organisieren kann. Ich habe grossen Respekt davor, den Bedürfnissen und Wünschen der unterschiedlichen Akteure gerecht zu werden. Es wird mir wichtig sein, Regeln durchzusetzen, aber gleichwohl zu versuchen, bei Unerwartetem gelassen zu reagieren, wie es mein ehemaliger Lehrer in Kopenhagen tat. Ich werde versuchen, die Schülerinnen und Schüler zur Zusammenarbeit zu bewegen und sie auch an ihre Verantwortung zu erinnern. Gleichzeitig will ich auch an meine eigene Schulzeit zurückdenken, in der Hoffnung, flexibel sein und Unvorhergesehenem humorvoll begegnen zu können. 27 — BS 2015 AUSGABE 08 dieser Gedanke? Welche Erfahrungen haben diesen Glaubenssatz so werden lassen? Zu welchen positiven Aspekten hat er mir auf der Bühne der Kindheit verholfen? Wie sieht die Wandlung dieses Glaubenssatzes aus, sodass er zum Leitsatz wird, der mir neue Denkmuster und Handlungsmöglichkeiten eröffnet? EINE PH-STUDENTIN ERZÄHLT FINANZRATGEBER GUIDE FINANCIER Steuern sparen – aber wie? Epargner sur les impôts – mais comment? Von Thomas Ritschard Par Thomas Ritschard Wenn Sie erst beim Ausfüllen der Steuererklärung ans Steuernsparen denken, ist es bereits zu spät. Steuern lassen sich vielmehr durch rechtzeitiges Planen, Ausschöpfen der gesetzlichen Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten sparen. Si vous attendez de remplir la déclaration d’impôts pour penser à des économies fiscales, vous vous y prenez trop tard. Au contraire, économiser sur les impôts suppose une planification précoce, un épuisement des possibilités légales et une prise en compte des spécificités locales. 28 — BS 2015 AUSGABE 08 Machen Sie Ihre Auslagen geltend Die Steuerverwaltung wird sich nicht bei Ihnen erkundigen, ob Sie im vergangenen Jahr eine abzugsfähige Weiterbildung absolviert haben. Und bekanntlich kann im Kanton Bern seit dem Steuerjahr 2014 für die Berufsauslagen auch kein Pauschalabzug mehr vorgenommen werden. Deshalb lohnt es sich, bei den Berufskosten zumindest die noch gegebenen Abzugsmöglichkeiten ganz auszuschöpfen – von der (nur schon gelegentlichen) Benutzung des Fahrrads bis hin zur auswärtigen Verpflegung. Aber auch Vergabungen oder Zuwendungen an politische Parteien sind bis zu einem gewissen Betrag abzugsfähig. So brechen Sie die Steuerprogression Der Steuersatz steigt überproportional im Verhältnis zum Einkommen. Um dieser Steuerfalle zu entgehen, sollten Sie nach Möglichkeiten suchen, um das steuerbare Einkommen zu senken. Aber wie? • Investieren Sie in eine Säule 3a: Einlagen in eine Vorsorgeeinrichtung 3a bei einer Bank oder Versicherung sind bis zum jährlichen Maximalbetrag von CHF 6768.– abzugsfähig. Falls Sie über keine 2. Säule (Pensionskasse) verfügen, können Sie 20 Prozent des Nettoerwerbseinkommens (maximal CHF 33 840.– pro Jahr) einzahlen und steuerlich geltend machen. • Füllen Sie vorhandene Beitragslücken bei Ihrer Pensionskasse: Eine freiwillige Einzahlung bis zum maximalen Einkaufsbetrag kann ebenfalls vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Die Höhe des möglichen Einkaufs ist auf Ihrem BLVK-Vorsorgeausweis aufgeführt. Pour les personnes exerçant une activité lucrative salariée, comme les enseignants, les moyens d’optimisation fiscale sont limités. Il est d’autant plus important d’exploiter les chances encore offertes. Steuerpflicht ist in der Regel der Wohnsitz am 31. Dezember. Grosse Ausgaben über mehrere Steuerperioden verteilen Unabhängig von der Art der abzugsfähigen Aufwendungen lohnt es sich, diese Ausgaben über mehrere Steuerperioden zu verteilen. Ebenso lassen sich Steuern sparen, wenn Erwerbsunterbrüche wie zum Beispiel unbezahlte Ferien über den Jahreswechsel gelegt werden. Denn Für Immobilienbesitzer auch auf diese Weise können Sie Zinsen für Hypotheken können den Grenzsteuersatz (s. Kasten) von der Steuer abgesetzt wer- reduzieren und so die Spitze der den. Die in den letzten Jahren Steuerprogression brechen. Thomas Ritschard, Betriebsgesunkenen Zinsen erhöhen jeökonom FH, ist Partner bei doch die Steuerbelastung. Zudem Nur nicht übertreiben Glauser+Partner Vorsorge sind die Eigenmietwerte in die- Was Sie auch immer in der Steusem Zeitraum eher angestiegen. ererklärung an Abzügen auffüh- AG in Bern. Glauser+Partner ist offizieller FinanzratUmso mehr lohnt es sich deshalb, ren: Sie müssen der Wegleitung geber von LEBE und berät auch die steuerlichen Abzugs- entsprechen und belegbar sein. Lehrerinnen und Lehrer möglichkeiten für Hausbesitzer Dient das Abziehen von Beträgen in Vorsorge-, Steuer- und auszuschöpfen. Darunter fallen ausschliesslich der SteuerersparVermögensfragen. Mehr: insbesondere werterhaltende nis, so werden die steuerlichen www.glauserpartner.ch Unterhalts- und Renovations- Vorteile verweigert und die EinBild: zVg arbeiten. In Jahren mit kleinen schätzung wird entsprechend werterhaltenden Unterhaltsauf- korrigiert. wendungen können Sie in der Steuererklärung den möglicherweise höheren Pauschalabzug anwenden, während Sie in Jahren grosser Aufwendungen die ef- Grenzsteuersatz fektiven Kosten geltend machen Die Steuerbelastung steigt mit höherem Einkommen. Ein reformiertes Ehepaar in der Stadt Bern können. zahlt bei einem steuerbaren Einkommen von CHF Wählen Sie zum richtigen Zeit80 000.– Steuern in der Höhe von CHF 14 982.–. punkt den passenden Wohnort Bei CHF 81 000.– steigt die Steuerbelastung auf Die Steuerbelastung kann von CHF 15 227.–. Für zusätzliche CHF 1000.– zahlt Wohnort zu Wohnort sehr un- das Paar somit CHF 245.– mehr Steuern, was einen terschiedlich ausfallen. Darum Grenzsteuersatz von 24,5 Prozent ergibt. Wer seinen prüfe, wer sich örtlich bindet. Grenzsteuersatz kennt, kann ausrechnen, wie viel er Dies gilt vor allem dann, wenn Sie durch einen zusätzlichen Abzug sparen kann. beabsichtigen, Wohneigentum zu erwerben. Entscheidend für die Thomas Ritschard, économiste d’entreprise BF, est partenaire chez Glauser+Partner à Berne. G+P est conseiller financier officiel de LEBE et assiste aussi les personnes enseignantes sur les questions touchant à la prévoyance, aux impôts et aux placements. Pour plus d’informations : www.glauserpartner.ch Photo: mad Faites valoir vos dépenses L’Intendance des impôts ne va pas vous demander si vous avez suivi, l’an dernier, une formation continue déductible. Or, on le sait, le canton de Berne n’autorise plus de déduction forfaitaire pour les dépenses professionnelles depuis l’année fiscale 2014. Il vaut donc la peine d’épuiser au moins les possibilités de déduction encore offertes en matière de frais professionnels – de l’utilisation (même occasionnelle) d’un vélo jusqu’aux repas pris à l’extérieur. Les dons et libéralités à des partis politiques sont aussi déductibles jusqu’à un certain montant. Pour casser la progressivité fiscale Le taux d’imposition augmente de manière plus que proportionnelle avec l’augmentation du revenu. Pour échapper à ce piège fiscal, Taux d’impôt marginal La charge fiscale augmente quand les revenus sont plus élevés. Un couple réformé en ville de Berne déclarant un revenu imposable de CHF 80 000.– recevra des impôts une facture de CHF 14 982.– . Pour CHF 81 000.– par contre, la charge fiscale passe à CHF 15 227.–. C’est dire que le couple paie CHF 245.– de plus pour une augmentation de CHF 1000.– du revenu, ce qui représente un taux d’impôt marginal de 24,5 pour cent. Si l’on connaît son taux d’impôt marginal, on peut calculer le montant susceptible d’être économisé par une déduction supplémentaire du revenu. vous avez intérêt à chercher des possibilités d’abaisser le revenu imposable. Mais comment? • Investissez dans un pilier 3a : les versements, dans une banque ou une assurance, en faveur d’institutions de prévoyance individuelle 3a peuvent être déduits, cela jusqu’à un montant maximal annuel de CHF 6768.–. Si vous ne possédez pas de 2e pilier (caisse de pension), vous pouvez verser 20 pour cent du revenu annuel net (max. CHF 33 840.– par an) et le faire valoir aux impôts. • Comblez les lacunes de cotisations de votre caisse de prévoyance : un apport volontaire jusqu’au montant maximal prévu peut aussi être déduit du revenu imposable. La somme de l’apport volontaire possible est indiquée sur votre certificat de prévoyance de la CACEB. Pour les propriétaires de biens immobiliers Les intérêts hypothécaires sont déductibles de la déclaration fiscale. Toutefois, la diminution du taux intervenue ces dernières années alourdit la charge fiscale. En outre, les valeurs locatives ont plutôt augmenté durant la même période. Il est d’autant plus conseillé d’épuiser également les possibilités de déductions fiscales prévues pour les propriétaires. En font partie, en particulier, les travaux d’entretien et de rénovation destinés à maintenir la valeur du bien immobilier. Durant les années où les dépenses pour de tels travaux sont limitées, vous pouvez faire usage de la déduction forfaitaire, si celle-ci est plus élevée, tandis que dans les années de dépenses plus importantes, vous ferez valoir les frais effectifs sur votre déclaration d’impôt. Choisissez au bon moment le domicile qui convient La charge fiscale peut varier considérablement selon le lieu de résidence. La personne qui élit domicile fera donc bien d’examiner ce point. Cet aspect est important surtout si vous envisagez d’acquérir un logement. En règle générale, c’est le domicile au 31 décembre qui est déterminant pour l’obligation fiscale. Répartissez les dépenses importantes sur plusieurs périodes fiscales Indépendamment du type de charges déductibles, il vaut la peine de répartir les dépenses sur plusieurs périodes fiscales. Des économies fiscales sont également possibles si des interruptions de l’activité lucrative interviennent, par exemple des vacances non payées au changement d’année. De cette façon, vous pouvez aussi réduire le taux d’impôt marginal (cf. encadré) et « casser » la progressivité du barème fiscal. N’exagérez pas Quelles que soient les déductions que vous opérez sur votre déclaration, elles doivent correspondre aux directives et être vérifiables. Si elles ne visent qu’à faire baisser les impôts, les avantages fiscaux seront refusés et l’évaluation, corrigée en conséquence. 29 — BS 2015 AUSGABE 08 Bei unselbständig Erwerbstätigen wie Lehrpersonen sind die Mittel zur Steueroptimierung eingeschränkt. Umso mehr gilt es daher, die sich noch bietenden Chancen zu nutzen. ECHO KURZ UND BÜNDIG Allein auf weiter Flur? Bin ich eigentlich der Einzige, der sich aufregt, dass die Apps zu Clin d’œil 7 nicht zeitgerecht zum Semesterbeginn vorlagen? Nach Auskunft des Schulverlags war Apple verantwortlich, weil der Überprüfungsprozess für den AppStore so lange dauere. Wer sich professionell mit Apps beschäftigt, weiss das schon lange und richtet seine Planung entsprechend aus. Ich bin gespannt auf das Erscheinungsdatum der Apps zu Clin d’œil 8 … Bin ich auch der Einzige, der sich über den unzumutbaren Lizenzierungsprozess für diese Apps aufregt? Jede App zu jedem Magazine muss separat lizenziert werden – und zwar sowohl Mit dem Velo zur Schule für die G- wie für die E-Versionen. Das heisst neun Lizenzeingaben pro Gerät. Bei 32 iPads sind also 288 Lizenznummern einzugeben. Mir scheint, der Schulverlag macht schon genug Geld mit dem Verkauf des Einweg-Lehrmittels, bei dem man die Lizenz ohnehin bezahlt. Weshalb braucht es da noch eine Online-Lizenzierung? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich weltweit Hunderttausende, nein Millionen, auf die Apps stürzen würden, wenn sie gratis und ohne Lizenzierung zu haben wären. Wer sucht denn schon im AppStore nach «Schulverlag» oder «Clin d’œil»? Peter Steiner, OSZ Schwarzenburg bike2school motiviert jedes Jahr gegen 5000 Schülerinnen und Schüler zum Velofahren auf dem Schulweg. Rund ein Viertel von ihnen wohnt im Kanton Bern. Auch nach den Herbstferien können Lehrpersonen ihre Klassen noch anmelden und noch mehr Kinder und Jugendliche für das Velo begeistern. In der Rubrik Echo publizieren wir Reaktionen, Aufsteller, Erfahrungen, Meinungen, Hinweise, Sorgen und Nöte. Wir freuen uns auf Ihre Zusendungen. Gleichzeitig bitten wir um Verständnis, dass diese nicht immer abgedruckt werden können. Wir behalten uns ausserdem vor, Texte zu kürzen. Publizierte Leserbriefe spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider. Bank Coop Inserat LCH_187x131_d_187x131mm 09.09.13 16:21 Seite 1 Für LCH-Mitglieder: Pro Velo Schweiz will mit der Aktion bike2school möglichst viele Kinder zum Velofahren auf dem Schulweg motivieren. Die Teilnahme soll bewirken, dass das Velo für die Heranwachsenden zum selbstverständlichen und alltäglichen Verkehrsmittel wird. Erlebnisberichte zur Aktion, wie die folgende von Bianca und Rahel aus Kerns, stimmen hoffnungsvoll: «Wir fanden es cool, dass es so etwas gibt. Es hat sehr Spass gemacht und wir haben dabei noch Sport gemacht. Wir sind schon in wenigen Minuten beim Schulhaus gewesen. Wir sind jeden Tag mit dem Velo in die Schule gefahren, sogar wenn es ganz fest geregnet hat. Am Anfang war es noch ganz streng, aber mit der Zeit ging es immer besser.» Die Kinder haben erfahren, dass Velofahren schnell zum Zielort führt, fit macht und dabei auch noch Freude bereitet. ohne viel Aufwand durchgeführt werden kann. Eine Hürde, mit der sich manche Lehrperson konfrontiert sieht, sind Ängste und eine abwehrende Haltung der Eltern. Mütter und Väter fürchten sich oft davor, ihre Kinder mit dem Velo zur Schule zu schicken, und bringen sie stattdessen im sogenannten Elterntaxi hin. Gerade die grosse Anzahl Elterntaxis aber bewirkt, dass der Verkehr – und damit auch die tatsächliche Gefahr – auf dem Schulweg weiter zunimmt. Zudem verlieren junge Menschen durch die Abwehrhaltung der Eltern auch häufig die Motivation zum Velofahren. Argumente Kinder und Jugendliche, die ihren Schulweg per Velo zurücklegen, haben viele Vorteile: Sie trainieren ihre motorischen Fähigkeiten, üben sich in Selbständigkeit und knüpfen soziale Kontakte. In einer Problem Elterntaxi Gesellschaft mit zahlreichen Die Aktion bike2school ist ein übergewichtigen Kindern ist pfannenfertiges Produkt, das das Velofahren zudem ein ein- 25% Rabatt beim Anlegen faches und günstiges Mittel, Bewegung in den Alltag zu integrieren. All diese Argumente können auch ängstliche Eltern von der Aktion überzeugen. Ist der Schulweg tatsächlich zu gefährlich für velofahrende Kinder, muss auf einer anderen Ebene angesetzt werden: Für die Umsetzung von guten Veloinfrastrukturen im Umkreis von Schulhäusern sind die Gemeinden zuständig. Vereinter Druck von Schulen und Elternorganisationen kann zumindest als Denkanstoss für die Planungsbehörden die Entwicklung geeigneter Verkehrsinfrastrukturen vorantreiben. Von Sybille Waltert, Projektleiterin bike2school Dank bike2school gesünder zur Schule fahren. Bild: zVg Die Aktion bike2school motiviert Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Schweiz zum Velofahren. Klassenteams (10- bis 16-Jährige) legen den Schulweg während vier frei wählbaren Wochen so oft wie möglich mit dem Velo zurück. So sammeln sie Punkte und Kilometer im Wettbewerb um attraktive Klassen- und Einzelpreise. Wettbewerb und Erlebnis in der Klasse spornen die SchülerInnen an und begeistern sie nebenbei für das Velofahren. Eigene Begleitaktionen rund um die Themen Velo, Bewegung und gesunde Ernährung bringen zusätzlichen Schwung und steigern die Gewinnchancen. Klasse anmelden unter: www.bike2school.ch Projekt Schulvisite – Schulen laden andere Schulen ein 30 — BS 2015 AUSGABE 08 * Minimalgebühr pro Depot CHF 45.— statt CHF 60.—. Minimumcourtage für Transaktionen an der CH-Börse CHF 67.50 statt CHF 90.—. NEULAND Thun EXPO Halle 0 – Stand 19A mit DEMO Elektrische Laubsäge Kinderfreundlich ab 4 Jahren geeignet Der feinste Schnitt für Pappelsperrholz, Karton, Modellbau, Intarsien und vieles mehr… auch für Profis! Glatter Schnitt durch Sagex/Styropor – ohne Staub Email: [email protected] / Tel.: 033 654 39 49 Wie können sich Schulen möglichst unkompliziert gegenseitig inspirieren lassen? Mit der «Schulvisite» lancieren die beiden Dachverbände LCH und VSLCH im Rahmen ihrer neuen Initiative «profilQ» ein Besuchsangebot von Schulen für Schulen. Lernlandschaften, Integrationskonzepte, Begabungsförderung, altersdurchmischtes Lernen – viele Schulen haben zu verschiedenen Aspekten der Schul- und Unterrichtsentwicklung eine beispielhafte Praxis entwickelt. Andere Schulen möchten diese Ansätze praktisch kennen lernen, bevor sie eigene Entwicklungen angehen. Oder sie suchen Kontakt zu Schulen, die an ähnlichen Herausforderungen arbeiten. Das Projekt «Schulvisite» bringt beide zusammen. Umsetzungserfahrungen vorstellen möchten. Sie schreiben auf der Website von profilQ ein Besuchsangebot aus. Die Besuchsprogramme dauern in der Regel einen halben Tag. Sie werden unter www. profilq.ch / schulvisite auf einer besonderen Schweizer Karte sichtbar gemacht, nach Themen sortiert und verlinkt. Für die ersten sechs durchgeführten Besuchsanlässe erhalten die Gastgeber-Schulen von profilQ dank der Unterstützung durch die Stiftung Mercator Schweiz eine Entschädigung von jeweils 500 Franken. Schulbesuche ausschreiben Gesucht sind aber auch Schulen und und machen Schulbehörden, die verschiedene Ansätze Gesucht sind Schulen, die anderen Schu- in der Praxis kennen lernen möchten. Auf len eigene Entwicklungen, Modelle und der Schweizer Karte können sie passende Schulen nach Region und Thema suchen. Sie vereinbaren mit der ausschreibenden Schule einen Besuchstermin und werten nach dem Anlass ihre Erfahrungen aus. Auch die besuchenden Schulen erhalten von profilQ bei Bedarf eine Umtriebsentschädigung in der Höhe von maximal 600 Franken. Weitere Informationen www.profilq.ch / schulvisite/ Kontakt Ursula Huber, Projektleiterin profilQ 044 451 30 52 oder [email protected] 31 — BS 2015 AUSGABE 08 LCH-Mitglieder sparen 25%* bei Depotgebühren und Courtage. Noch mehr Vorzugskonditionen finden Sie unter www.bankcoop.ch/lch. AGENDA Einstein Lectures – Alan Guth über die Geburt des Universums Der Kosmologe Alan Guth hat unser Verständnis des Universums revolutioniert. Seine Inflationstheorie erklärt, warum es nach dem Urknall nicht gleich wieder in sich zusammenstürzte, sondern 13,8 Milliarden Jahre alt und gigantisch gross werden konnte. Gemäss seinem inzwischen breit anerkannten Modell hat sich das Universum unmittelbar nach dem Urknall in einer ultrakurzen Phase kosmischer Inflation extrem schnell aufgebläht und dehnt sich seitdem langsamer aus. An den Einstein Lectures in Bern spricht Alan Guth auch über die inflationäre Entstehung ständig neuer Universen, die gemeinsam ein «Multiversum» bilden, sowie über den Zeitpfeil, der vom Urknall in die Zukunft des expandierenden Universums weist. Alan Guth ist Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kavli-Preis für Astrophysik und dem Fundamental Physics Prize. Im Andenken an das Werk von Albert Einstein widmen sich die Einstein Lectures abwechselnd Themen aus der Physik und Astronomie, der Mathematik und der Philosophie. Alle Vorträge sind in englischer Sprache und der Eintritt ist frei. Was, wann, wo? • Mo, 9. November, 19.30 Uhr Inflationary Cosmology: Is Our Universe Part of a Multiverse? • Di, 10. November, 17.15 Uhr Eternal Inflation and Its Implications • Mi, 11. November, 19.30 Uhr Cosmology and the Arrow of Time Universität Bern, Hauptgebäude, Hochschulstr. 4, Aula www.einsteinlectures.ch LEBE – auf uns können Sie zählen Fünf gute Gründe, Mitglied zu werden Mitglieder sind besser abgesichert Sicherheit dank Berufshaftpflichtversicherung, Kollektiv-Motorfahrzeugversicherung und Solidaritätsstiftung. Mitglieder sind besser vertreten LEBE engagiert sich für ausreichende Mittel für die Bildung, setzt sich für faire Anstellungsbedingungen ein und engagiert sich für eine hohe Bildungsqualität. Mitglieder sind besser auf Kurs Profitieren Sie von ausgewählten Weiterbildungsangeboten direkt in Ihrer Region. Mitglieder sind besser informiert LEBE hält Sie auf dem Laufenden. Mit der «berner schule», der «schulpraxis», auf www.lebe.ch sowie via Schulhausversand und Newsletter. Mitglieder sind besser beraten LEBE steht Ihnen bei schulischen Konflikten und rechtlichen Fragen zur Seite. Bei Bedarf übernehmen wir Anwaltskosten und führen Prozesse. Ausserdem: Attraktive Vergünstigungen – Mobiltelefonie* – Versicherungen – Finanzberatung – Gratis ins Museum – La Cappella – Rabatt auf Hypotheken – Sportliche Spezialangebote* Was kostet mich die Mitgliedschaft? Unsere Mitgliederbeiträge richten sich nach Ihrem Einkommen. Sie finden online ganz einfach heraus, wie viel Sie pro Semester zahlen würden: www.lebe.ch Übrigens: Unsere Vergünstigungen senken Ihre Kosten. Mitglied werden rechnet sich. Jetzt Mitglied werden Weitere Informationen auf unserer Internetseite oder unter Telefon 031 326 47 47. Online-Anmeldung auf www.lebe.ch. * Diese Angebote gelten nur für Aktivmitglieder LEBE_Vorteils_Inserat_181x87_lay3.indd 1 23.03.15 16:44 Wir fördern die Bildung Wir haben für Lehrpersonen auf unserer neu konzipierten Webseite über 100 aktuelle Apps für den Unterricht zusammengestellt. Die ausgesuchten Apps sind praxiserprobt, bewertet und mit didaktischen Hinweisen und Unterrichtsideen angereichert. Melden Sie sich kostenlos an und informieren Sie sich unter: 32 — BS 2015 AUSGABE 08 www.dataquest.ch/education/apps Theaterplatz 8 3000 Bern 7 Tel. 031 310 29 39 Nidaugasse 22 2502 Biel/Bienne Tel. 032 544 19 90 Bälliz 64 3600 Thun Tel. 033 533 01 30 Kramgasse 46 3011 Bern Tel. 031 312 58 85 lernwerk bern Weiterbildung für Gestaltungs lehrpersonen Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon 031 740 97 83 www.lernwerkbern.ch 15.1536 Ein Morgen im Paradies Wenn es draussen wieder kalt wird, wollen wir im Kunstmuseum Bern in die Farben- und Formenwelt ausgewählter Kunstwerke eintauchen, deren Motiv eine Vision des Paradieses enthält. Dabei werden methodischdidaktische Anregungen vermittelt, die für den eigenen Unterricht mit Kunst nützlich sein sollen. Wo / Wann: Bern, 4.11.2015 Kursleitung: Beat Schüpbach Kursgeld für Mitglieder: Fr. 40.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 60.– Materialgeld: Fr. 5.– Anmeldeschluss: 28.10.2015 15.1537 Hübsche Steine für feine Düfte Mit Quetschformen aus Gips, die wir selber nach einem modellierten Tonsujet herstellen, produzieren wir Motive aus Keramik, die dann mit Duftessenzen getränkt werden. Wo / Wann: Münsingen, 25.11.2015 Kursleitung: Brigitta Briner King Kursgeld für Mitglieder: Fr. 40.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 60.– Materialgeld: Fr. 15.– Anmeldeschluss: 8.11.2015 16.407 Punkt und Fleck – Pointillismus mal anders (Caran d’Ache) Wir tauchen ein in die Welt des Pointillismus und gestalten Bilder mit Punkten und Flecken. Wir arbeiten mit Gouache, Acryl und Fibralo auf Untergründen wie Papier, Karton und Steinen. Wo / Wann: Bern, 20.1.2016 Kursleitung: Simone Hauck-Graf Kursgeld für Mitglieder: Fr. 45.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 60.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.) Materialgeld: Fr. 0.– Anmeldeschluss: 11.12.2015 15.413 Muster und Müsterli Wir blicken zurück in die Entstehung und den Aufbau verschiedener Ornamente und entwickeln eigene einzigartige Ornamente, auch mit einfachen Hochdrucktechniken. Wo / Wann: Kaufdorf, 14.11.2015 Kursleitung: Gabriela Grossniklaus Berli Kursgeld für Mitglieder: Fr. 133.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 163.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.) Materialgeld: Fr. 45.– Anmeldeschluss: 9.10.2015 15.611 Schmiede das Eisen, solange es heiss ist! Tauche ein in die Welt der Mythologien und Geschichten um den Schmied. Lerne, das glühende Eisen unter fachkundiger Begleitung mit dem Hammer am Amboss zu einem Nagel, Spiess oder Kerzenständer zu formen. Wo / Wann: Eriswil, 16.1.2016 Kursleitung: Roland Fornaro Kursgeld für Mitglieder: Fr. 205.– Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 235.– (Kursgeld kann bei ERZ zurückgefordert werden.) Materialgeld: Fr. 80.– Anmeldeschluss: 27.11.2015 PHBern, Institut für Weiterbildung und Medienbildung Weltistrasse 40, 3006 Bern Tel. 031 309 27 11, [email protected], www.phbern.ch Bereit für die Lehre und die Berufsfachschule Ruedi Wittwer vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation BIT und Urs Burri, Rektor des Bildungszentrums Interlaken, informieren begleitet von Lernenden aus Sicht von Berufsfachschulen und Lehrbetrieben über die Erwartungen an die Auszubildenden. Wann: Montag, 9. November 2015, 18.00–21.15 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 16.142.226 Forum Unterrichtsentwicklung: Schule und Eltern Ein aktuelles Thema – vertieft mit einem Fachreferat und Workshops. In diesem Jahr geht es um die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern. Wann: Samstag, 7. November 2015, 09.00–15.45 Uhr Mehr: www.phbern.ch / 16.341.080 WICHTIGE TERMINE Samstag, 31. Oktober 2015 LEBE-Tagung in Lyss Samstag, 7. November 2015 LEBE-Tagung in Langenthal Mittwoch, 2. Dezember 2015 Podiumsdiskussion Frühfremdsprachen in Bern Mittwoch, 24. Februar 2016 LEBE-Tagung in Langnau Mittwoch, 4. Mai 2016 LEBE-Tagung in Konolfingen Mittwoch, 11. Mai 2016 LEBE-Tagung in Burgdorf Samstag, 21. Mai 2016 LEBE-Tagung in Thun Samstag, 5. November 2016 LEBE-Tagung in Jegenstorf Gemeinsam unterwegs – Empowerment statt Ausschluss Wie Kinder und Jugendliche trotz schwieriger Situation an der Schule halten? Ein Inputreferat, eine Werkzeugkiste sowie Umsetzungsmöglichkeiten zur Stärkung von ausschluss- oder abbruchgefährdeten Kindern oder Jugendlichen geben Antwort und bieten Stoff für Diskussion und Austausch. Start: Donnerstag, 19. November 2015, 17.00–20.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 16.654.016 Informationsveranstaltung Weiterbildungslehrgänge Lehrpersonen und Schulleitende erhalten Einblick in sämtliche Weiterbildungslehrgänge, welche die PHBern anbietet: verschiedene Zertifikatslehrgänge (CAS) und Diplomabschlüsse (DAS) sowie der Master (MAS) in Bildungsmanagement. Wann: Dienstag, 3. November 2015, 17.15–19.30 Uhr, in Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.551.001.03 Vorstellungsgespräch, Schnupperlehre und Berufsfachschule Wie gewichten Lehrbetriebe bei der Selektion und wie ist der Übergang in die Berufsfachschule? Miryam Noth, Leiterin Personalbereich Lernende / Administration, und Fabienne Böhi von der Genossenschaft Migros Aare sowie Hans Hofer, Ressortleiter landwirtschaftliche Bildung, und David Zum-kehr, Teamleiter Attest des Bildungs-, Beratungs- und Tagungszentrums Inforama geben Auskunft auf diese Fragen. Wann: Mittwoch, 28. Oktober 2015, 14.00 – 17.30 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 16.142.221 Beziehungsgestaltung Wie wirken Beziehungsgestaltung, Klassenklima und Lernen zusammen? Die Teilnehmenden be-schäftigen sich mit Selbstkompetenz und Selbstwirksamkeitsüberzeugung sowie den Bausteinen für ein lernförderliches Klassenklima und lernen so die Aspekte der Beziehungsgestaltung kennen. Wann: Mittwoch, 18. / 25. November 2015, 14.00–17.30 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 16.656.003 33 — BS 2015 AUSGABE 08 AGENDA BEZUGSQUELLEN Erlebnisunterricht Schulmuseum Bern in Köniz Muhlernstr. 9, Haberhuus, Schloss Köniz, 3098 Köniz Museum 031 971 04 07 | Kontakt K. Hofer 031 971 20 40 • Historisches Schulzimmer um 1940 mit Audioguide • Sonderausstellung 14.08.2014 bis 23.12.2015: Daheim im Schloss • Historische Schreib- und Mathematiklektionen, Führungen • Ausleihe: historische Lehrmittel, altes Schulmobiliar usw. • Öffnungszeiten: Mi und Sa 14-17 Uhr / So 13-16 Uhr, Eintritt 5.- www.filzwolle.ch Werkraumeinrichtungen und Werkmaterialien Verbrauchsmaterial Grösse : 10 x 1 Feld 98 x 17 mm Unter Rubrik : « Planung und Einrichtung von Schulraum » Werkraumeinrichtung / Equipement d’atelier Holz-Metallbearbeitungsmaschinen Beratung, Verkauf, Service – Profitieren Sie von unseren Serviceleistungen im Jahresabonnment. www.ettima.ch • Bernstrasse 25 • 3125 Toffen • Tel. 031 819 56 26 knobel schuleinrichtungen ag schürmattstrass 3 postfach 223 5643 sins tel 041 710 81 81 fax 041 710 03 43 www.knobel-zug.ch [email protected] www. embru.ch/de/schule Embru-Werke AG I CH-8630 Rüti ZH Software Die zeitgemässe Software für Lehrpersonen Demoversion unter www.LehrerOffice.ch Berufswahl ››Kennen lernen! ››Découvrir! berufswahl-portfolio.ch portfolio-du-choix-professionnel.ch 34 — BS 2015 AUSGABE 03 08 42 Spiel- und Pausenplatzgeräte Kleiner semantischer Unterschied www.schulmuseumbern.ch inseratvorlage berner schule Planung und Einrichtung von Schulraum Das letzte Wort Musikinstrumente Magie des Spielens... Bürli Spiel- und Sportgeräte AG, 6212 St. Erhard/LU Telefon 041 925 14 00, www.buerliag.com 365 Tage Schulaktion Musikhaus DigiDrum 3097-Liebefeld-Bern, Tel. 079 222 66 37 [email protected]; www.digidrum.ch Der St. Galler Polizeikommandant Paul Grüninger rettete kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mehrere hundert jüdische Flüchtlinge vor der Vernichtung durch die Nazis: Er fälschte ihre Visa und ermöglichte ihnen so die Einreise in die Schweiz. Als seine Machenschaften 1939 aufflogen, wurde er wegen Amtspflichtverletzung verurteilt und suspendiert. Er fand nie mehr eine feste Anstellung und starb 1972 verarmt in St. Gallen. War Paul Grüninger ein Fluchthelfer oder ein Schlepper? ckets, Taxifahrten und Bestechungen nicht mehr verlangt hat als seinerzeit Veigel für seine Cadillac-Fahrten. Als 2011 in Syrien der Bürgerkrieg begann, bekam Johannes L., ein Bauingenieur aus der syrischen Stadt Malikiyah, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt, aus seiner Heimat zahlreiche Hilferufe von Verwandten und Bekannten. Zusammen mit Freunden begann er, einen Transportdienst zu organisieren: Er fälschte Pässe, schmierte Flughafenangestellte und verhalf insgesamt 270 Syrern zur Flucht nach Europa – gegen eine Summe von je rund 5000 Euro. 2013 wurde er wegen Einschleusens von Ausländern zu einer Haftstrafe verurteilt. Ist Johannes L. ein Fluchthelfer oder ein Schlepper? tal wie möglich schlagen – die vier Männer, welche die Flüchtlingsroute über das Mittelmeer kontrollieren, über Leichen gehen und sich durch ihren Menschenhandel ein Vermögen verdient haben, gehören verfolgt und verurteilt. Aber die meisten «Schlepper» sind keine mafiös organisierten Kriminellen. Burkhart Veigel ist heute 80 Jahre alt, und er sagt: «Ich sehe keinen Unterschied zwischen dem, was ich gemacht habe, und dem, was ein syrischer Fluchthelfer macht. Wenn ein Mensch in Not ist, hat er ein eigenes Gesetz. Und wenn ihm kein anderer hilft, müssen wir das eben tun.» Paul Grüninger, Burkhart Veigel, Johannes L.: Alle drei haben Menschen geholfen, einem Unrechtsregime zu entkommen – und dabei auch zu illegalen Mitteln gegriffen. Während Grüninger und Veigel aber heute als edelmütige Fluchthelfer bewundert werden und von Justiz und Politik längst rehabilitiert worden sind, sitzt L. als krimineller Schlepper weiterhin im Gefängnis – obwohl er nachweislich Menschen das Leben gerettet und für Flugti- Jetzt, da die Zäune rund um Europa immer höher werden, bleibt den Flüchtenden erst recht keine andere Wahl mehr, als sich Helfern anzuvertrauen. Helfern wie Johannes L. Kann gut sein, dass man ihn in fünfzig Jahren rehabilitieren wird. Die Taten Grüningers und Veigels sind gut, jene von L. schlecht. Warum? Weil der Begriff «Fluchthelfer» seit der Kapitulation des Sozialismus nicht mehr vorgesehen ist: Als Europas Behörden 1991 ihre Grenzpolitik aufeinander abstimmten, wurde Fluchthilfe pauschal zum Verbrechen erklärt – als wären schlimmere Lebensbedingungen als jene in der DDR oder in Ungarn gar Der Berliner Arzt Burkhart Veigel half in den 1960ernicht vorstellbar. Seither ist, wer Menschen zur Flucht Jahren insgesamt 650 DDR-Bürgern dabei, nach Westverhilft, ein Schlepper oder Schleuser, und die gelten deutschland zu flüchten. Er grub Tunnel unter der Mauer nicht nur als eigennützig und skrupellos, sie werden von hindurch und schmuggelte zudem in einem umgebauten der Politik neuerdings schlicht verantwortlich gemacht Cadillac, in dem sich eine Person hinter dem Armaturenfür den Flüchtlingsstrom: Nicht der Krieg in den Herbrett verstecken konnte, etliche Menschen in die BRD. kunftsländern ist das Problem, nicht Terror und TyFür seine Dienste verlangte er mehrere tausend Mark, rannei, Dürre und Durst – sondern die Schlepper. Legt immerhin hatten die Umbauten an seinem Auto ein kleines man ihnen das Handwerk, kommen auch keine Leute Vermögen gekostet. Als ihn das DDR-Regime 1969 in mehr: So die simple Logik in manch einem Parlament. Abwesenheit zum Tod verurteilte, floh er nach Hannover. Natürlich gibt es sie, die skrupellosen Verbrecher, War Burkhart Veigel ein Fluchthelfer oder ein Schlepper? die aus der Zwangslage von Flüchtlingen so viel Kapi- Martin Lehmann Martin Lehmann ist Redaktor bei Radio SRF 2 Kultur und Vater dreier Töchter. (Kontakt: [email protected]) 35 — BS 2015 AUSGABE 08 Basteln / Handarbeiten Aus Freude am Winter. 30% auf Ski- und Snowboardservice Gültig: 20.10. – 09.11.2015 Exklusives Angebot für LEBEMitglieder Unsere SportXX-Filialen: Bern Brünnen – Westside Bern – Marktgasse Brugg – City Galerie Brügg – Centre Buchs – Wynecenter Langendorf – Ladedorf Langenthal – MParc Oftringen – OBI Fachmarktcenter Schönbühl – Shoppyland Spreitenbach – Tivoli Thun – Zentrum Oberland MSports Bremgarten Olten – Freizeitland sportxx.ch Winterwettbewerb Gewinnen Sie eine Saisonmiete «VIP» (Ski) im Wert von Fr. 399.– Wettbewerbstalon ausfüllen und bis am 31.10.2015 in Ihrer SportXX- Filiale, am Kundendienst abgeben. Name: Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: E-Mail: Teilnahmebedingungen: Pro Person darf nur eine Karte ausgefüllt und bis spätestens 31.10.2015 in einer SportXX-Filiale der Migros Aare (Kt. BE,AG, SO) abgegeben werden. Die Verlosung findet am 13.11.2015 statt. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinner/-innen werden nach der Verlosung telefonisch / schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung. Ihre Daten werden nur für die Korrespondenz des Wettbewerbes verwendet. Mitarbeiter der Migros sind vom Wettbewerb ausgeschlossen.
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