Hannover, 25.01.2016 Fit fürs Studium: Gesundheitskonzept im

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Hannover, 25.01.2016
Fit fürs Studium: Gesundheitskonzept im Werk Stöcken erstmals Prüfungsbestandteil
für MHH-Studierende
• Exkursionsveranstaltung für 20 Studierende des Masterstudiengangs „Public
Health“ der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)
• Ergonomie in den Montagebereichen im Blickpunkt
• Erster Mitarbeiter studiert „Public-Health“
Das Gesundheitswesen von Volkswagen Nutzfahrzeuge am Standort Hannover-Stöcken ist
erstmals für Studierende des weiterbildenden MHH-Masterstudiengangs „Public Health“
prüfungsrelevant. In Vorbereitung auf ihr Abschlusskolloquium informierten sich deshalb rund
20 Studierende im Transporter-Werk. Unter den Studierenden ist erstmals auch ein
Mitarbeiter des Standorts Stöcken. Die ganztägige Exkursions- und Vortragsveranstaltung
gehört zum Studienmodul „Grundlagen der Prävention und Gesundheitsförderung“ und findet
im Rahmen der 2015 vereinbarten Kooperation zwischen Hochschule und
Gesundheitswesen des Volkswagen Konzerns, Standort Hannover, statt.
Im Zentrum des Besuchs standen vor allem Fragen zur Ergonomie in der Neuen
Zukunftsfähigen Montage (NZM). Dieser Produktionsbereich wird im Werk Hannover-Stöcken
grundlegend auch nach Gesundheitsaspekten völlig neu aufgebaut und gilt in der
Automobil-Industrie als vorbildlich. Insbesondere individuell höhenverstellbare Hängebahnen,
mit denen die Fahrzeuge durch die Montage "schweben", entlasten dabei die Mitarbeiter.
Zudem gibt es sogenannte Mitfahrbänder, die den Beschäftigten zusätzlich verbesserte
Arbeitsbedingungen verschaffen. Die gesundheitlichen Vorteile (u.a. rückenschonende
Arbeitsplätze) dieses zukunftsweisenden Montagebereichs wurden den Studenten vor Ort
intensiv dargestellt und erläutert.
Uwe Steinmeyer, Fachbereich Ergonomie, Gesundheitswesen Volkswagen Nutzfahrzeuge,
Hannover: „In der ‚Neuen Zukunftsfähigen Montage‘ sind für die neue T-Baureihe durch
frühes Mitwirken des Gesundheitswesens ergonomische Einrichtungen und alternsgerechte
Arbeitsplätze geschaffen worden. Volkswagen Nutzfahrzeuge sieht darin nicht nur
ökonomische Notwendigkeit, sondern auch soziale Verpflichtung gegenüber den
Mitarbeitern. Durch die Hubeinrichtungen können die Fahrzeugpositionen in der Produktion
der Körpergröße und der Arbeitsaufgabe des Mitarbeiters angepasst werden, so dass es zu
geringerer physischer Belastung kommt.“
Schwere Fahrzeugteile werden zudem mit sogenannten Hebehilfen bewegt. Hierbei wird das
Eigengewicht dieser Hebehilfen durch Verwendung modernster Werkstoffe wie Karbon
äußerst gering gehalten. Durch den Einsatz neuer, optimierter Beleuchtung wird in der
Montage außerdem blendfreies Arbeiten ermöglicht, so dass die Augen der Mitarbeiter
entlastet werden.
Dr. Eckehard Stolz, Leitender Werkarzt Gesundheitswesen Volkswagen Nutzfahrzeuge,
Hannover: „Unser Ziel ist es vor allem, das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter zu verbessern.
Hierzu gehört die Gestaltung ergonomischer Arbeitsplätze – auch unter Einbeziehung der
demographischen Entwicklung. Konkret bedeutet dies: Die Beschäftigten sollen vor
arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren geschützt, der Gesundheitsstand dauerhaft erhöht
werden.“
Das Team des Gesundheitswesens, darunter neun Ärzte, 17 Rettungsassistenten und
Notfallsanitäter, 11 medizinische Fachangestellte, Sozialbetreuer/Arbeitspsychologen, 19
Fachkräfte für Arbeitssicherheit/Ergonomie sowie zusätzlich 10 Physiotherapeuten und
Sportwissenschaftler des Reha- und Fitnesszentrums der AutoVision kümmern sich um die
Gesundheit der Mitarbeiter im Werk.
Christina Muckelberg, Leitung Strategie und Kommunikation, Gesundheitswesen,
Volkswagen Nutzfahrzeuge, stellte die Prüfungsfragen und Musterantworten für den
Exkursionstag der Studierenden zusammen. Muckelberg über die Kooperation mit der
Hochschule: „Das Projekt ist wegweisend und bringt Vorteile für alle Seiten. Wir zeigen den
Studierenden, wie ergonomische Projekte in der Produktion umgesetzt werden und
zukunftsfähige Arbeitsplätze angelegt sind. Wir wiederum profitieren von aktuellen,
industrie-relevanten Ergebnissen der Präventionsforschung des Instituts für Epidemiologie,
Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung unter der Leitung der Direktorin, Prof. Dr.
Ulla Walter.“
Dr. Martina Plaumann, bei der MHH verantwortlich für das Studienmodul, erklärte: „Durch
den Input von Fach- und Führungskräften aus dem Gesundheitswesen von Volkswagen
Nutzfahrzeuge unter der Leitung von Frau Muckelberg erfahren die Studierenden aus erster
Hand, wie die Anwendung der Theorie der betrieblichen Gesundheitsförderung und
Prävention in Produktionsbereichen in der Praxis erfolgt. Die Exkursion ist für die
Studierenden eine große Bereicherung, sehr wichtig und daher auch prüfungsrelevant.“
Erster Mitarbeiter am Standort Stöcken studiert „Public Health“
Unter den Studenten ist auch Lars Kaiser (25). Er ist der erste Mitarbeiter (AutoVision) am
Standort Hannover-Stöcken, der diesen weiterbildenden MHH-Masterstudiengang gewählt
hat. Er studiert im 1. Semester berufsbegleitend – also parallel zu seinem Beruf als
Sportwissenschaftler im Reha- und Fitnesszentrum. Kaiser: „‘Public Health‘ ist ein idealer
Studiengang für mich: Er baut in vielen Bereichen auf meinem Beruf auf, ist zukunftsweisend
und macht viel Spaß. Da meine Arbeitszeiten im Reha- und Fitnesszentrum recht flexibel
sind, lassen sich Studium und Beruf gut miteinander vereinbaren.“
Weitere Themenfelder des Studienbesuchs waren: betriebliche Gesundheitsförderung,
Präventionsmaßnahmen, Folgen der demographischen Entwicklung für Produktionsbetriebe,
gesunde Ernährung. Zudem besichtigten die Studenten das Reha- und Fitnesszentrum im
Werk.
Am Standort Hannover sind rund 14.000 Mitarbeiter beschäftigt.