Thema 3: Wenn Gott ruft und dich meint

Modul 3 / Thema 3: Wenn Gott ruft und dich meint
© Michael Dörnbrack
Thema 3: Wenn Gott ruft und dich meint
Im ersten Thema aus Modul 3 hatten wir gesehen, dass Gott die Gemeinde
gegründet hat, um der Welt die frohe Botschaft von Jesus Christus zu verkündigen.
Diese Mission ist unsere Daseinsberechtigung als Siebenten-Tags-Adventisten. Jede
einzelne Ortsgemeinde ist aufgerufen, diesen Plan Gottes als ihre Vision
anzunehmen. Im zweiten Thema haben wir ein Missionskonzept kennengelernt, mit
dem wir unseren Auftrag gemäß unserer Werte erfüllen können. Dieses Konzept
kann aber nur funktionieren, wenn nicht nur der Prediger, sondern auch die
Gemeindeglieder sich persönlich dafür einsetzen. Der Auftrag und die Vision gelten
nicht nur für die Ortsgemeinde, sondern für jedes einzelne Gemeindeglied. Gott ruft
uns persönlich!
Miteinander im Dienst
Aktiv in der Ausbildung
Vereint in Gemeinschaft
Entschlossen zur Jüngerschaft
Gottes Auftrag & Vision
für unsere Gemeinde:
Menschen für Christus gewinnen
Ausgerichtet auf Suchende
Einleitung
Gegründet an der Bibel
Verbunden mit Christus
Heute wollen wir näher auf Gottes Vision für die Gemeinde eingehen. Wir können
diese wie folgt formulieren:
„Wir existieren, um den Menschen unserer Stadt das ewige Evangelium im Kontext
der dreifachen Engelsbotschaft zu verkündigen, ihnen zu dienen und so den
Charakter Gottes darzustellen. Unsere Gemeinde ist ein Ort, an dem Menschen
Gott begegnen, im Glauben wachsen und miteinander den Auftrag Gottes
erfüllen.“
Unser Auftrag als Gemeinde ist klar und deutlich formuliert. Aber nun müssen wir
einen Schritt weitergehen und fragen: Wer genau ist denn damit gemeint? Die
angestellten Prediger, Evangelisten, Bibelarbeiter Buchevangelisten und Lehrer?
Ganz sicher sind diese auch gemeint. Aber wenn wir ins Neue Testament schauen,
dann sehen wir, dass jeder Nachfolger Jesu dazu aufgerufen war, das Evangelium
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weiterzugeben. Nur so konnte sich das Evangelium so explosionsartig ausbreiten.
Wenn Jesus sagte: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker… und lehret
sie halten alles, was ich euch befohlen habe.“ (Matthäus 28,19.20a), dann ist mit
dem Wort alles damit wohl auch der Missionsbefehl gemeint, der an alle
weitergegeben werden soll. Jeder Nachfolger Jesu ist berufen, anderen
weiterzugeben, was er empfangen hat. Das ist ein grundlegendes, unverzichtbares
Prinzip für erfolgreiche Mission. Es ist nicht biblisch, wenn sich die Gemeindeglieder
zurücklehnen und den Hauptamtlichen die Missionsarbeit überlassen. Eine
Gemeinde, die das tut, kann nicht wachsen.
Auf den Punkt gebracht heißt das: Der Missionsbefehl meint DICH! Die Vision Gottes
für die Gemeinde ist Gottes Vision für DICH! Gott möchte durch DICH verlorene
Menschen erreichen! Was für ein Vorrecht! Was für eine Verantwortung! Lies, wie
Ellen White das ausdrückt!
Zitat #1
„Jeder wahre Jünger wird für das Reich Gottes geboren, um ein Missionar zu sein.“
(Das Leben Jesu, S. 179)
Zitat #2
„Jesu Auftrag an seine Jünger schloss alle Gläubigen ein. Bis zum Ende der Zeiten
sind alle, die an Christus glauben, davon betroffen. Es ist ein verhängnisvoller Irrtum
anzunehmen, die Aufgabe der Seelenrettung beziehe sich allein auf den
eingesegneten Prediger. Vielmehr ist allen, denen die himmlische Erkenntnis zuteil
geworden ist, die Frohbotschaft anvertraut. Wer durch Christus neues Leben
empfangen hat, ist dazu ausersehen, an der Errettung seiner Mitmenschen
mitzuwirken. Zu diesem Zweck wurde die Gemeinde gegründet, und alle, die gelobt
haben, zur Gemeinschaft der Gläubigen gehören zu wollen, sind damit als
Mitarbeiter Christi verpflichtet.“ (Das Leben Jesu S. 824, 825)
Zitat #3
„Es ist Gottes Plan, dass alle, die die Wahrheit annehmen, Missionare werden sollen.
Nicht nur Männer, sondern auch Frauen und sogar Kinder können sich in dieser
Arbeit einbringen.“ (Historical Sketches, S. 151)
Zitat #4
„Gott erwartet von jedem einen persönlichen Dienst, dem er die Erkenntnis der
Wahrheit für diese Zeit anvertraut hat. Nicht jeder kann als Missionar in fremde
Länder gehen, aber alle können zu Hause Missionare für ihre Familien und Nachbarn
sein.“ (Im Dienst für Christus, S. 12)
Zitat #5
„Sobald jemand zu Christus kommt, wird in seinem Herzen der Wunsch geboren,
anderen zu sagen, was für einen kostbaren Freund er in Jesus gefunden hat. Die
errettende und heiligende Wahrheit kann im Herzen nicht verschlossen bleiben.“
(Schritte zu Jesus, S. 82)
Zitat #6
„Es gibt viele, die angeblich in bester Verbindung mit Gott leben; dennoch haben sie
sich noch niemals persönlich darum bemüht, auch nur eine Seele zum Heiland zu
führen. Sie überlassen diese Arbeit dem Geistlichen. Dieser kann für seine Aufgabe
wohl befähigt sein; er kann aber nicht das tun, was Gott den Gliedern seiner
Gemeinde aufgetragen hat. (Das Leben Jesu, S. 125)
Laien als
Missionare
Der Auftrag ist so klar, wie er nur sein kann: Jeder Gläubige ist aufgerufen, andere
Menschen für Jesus zu gewinnen. Die Adventgemeinde ist als
Laienmissionsbewegung entstanden. Und überall dort, wo die Adventgemeinde
heute wächst, können wir beobachten, dass die Laien aktiv die Missionsarbeit
tragen. Sie bezeugen ihren Glauben im Alltag, geben Bibelstunden, treffen sich in
Hauskreisen und halten Evangelisationen. Die Prediger bilden die Gemeindeglieder
aus, motivieren sie und unterstützen sie in ihrer Missionsarbeit.
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Ist dir klar, dass Jesus mit diesem Auftrag auch dich persönlich meint?
Welche Empfindungen und Gedanken hast du, wenn du an diesen Auftrag denkst?
Warum sind
so wenige
aktiv?
Leider sieht die Realität in unseren Gemeinden oft anders aus. Nur eine kleine
Minderheit der Gemeindeglieder bemüht sich aktiv darum, Menschen für Jesus zu
gewinnen. Die Gründe dafür, dass die meisten Gemeindeglieder sich nicht für die
Mission einsetzen, können ganz verschieden sein, z.B.:
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Sie haben nicht verstanden, dass sie von Gott berufen sind, das Evangelium
weiterzusagen und meinen, dafür wäre der Prediger zuständig.
Sie würden anderen gern von Jesus erzählen, aber es hat ihnen niemand
gezeigt, wie das geht.
Sie sind entmutigt, weil sie es erfolglos probiert haben.
Sie haben Angst, sich zu blamieren oder abgelehnt zu werden, wenn sie von
Jesus reden.
Sie glauben nicht, dass es heute noch Menschen in ihrer Umgebung gibt, die
ehrlich nach Gott suchen.
Sie haben Angst, nicht alle Antworten zu haben, Fehler zu machen und
damit Menschen im Weg zu stehen.
Sie sind von den Anforderungen ihres Lebens so in Anspruch genommen,
dass keine Zeit und Kraft mehr für Mission übrig ist.
Sie haben keine Erlösungsgewissheit, was sie davon abhält, Christus freudig
zu bezeugen.
Sie führen selbst ein weltliches Leben und haben keine echte christliche,
geschweige denn adventistische Identität.
Diese und andere Gründe halten viele Gemeindeglieder davon ab, missionarisch
aktiv zu sein. Überlege einmal, ob du dich auch bei diesen oder anderen Gründen
wiederfindest.
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Die Frage stellt sich, warum sollen wir uns überhaupt dafür einsetzen, dass
Menschen Jesus und die Adventbotschaft annehmen? Kann Gott die Menschen nicht
auch ohne unsere Mithilfe retten? Braucht er wirklich uns? Das sind gute Fragen, die
gute Antworten brauchen. Im Folgenden wollen wir uns 7 biblische Gründe für
Evangelisation anschauen, die uns klarmachen, warum Gott ausgerechnet uns
schwache, fehlerhafte Menschen gebrauchen will.
1. Grund
Evangelisation ist Gottes Weg, Verlorene zu retten.
Jesus sagte von sich: „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig
zu machen, was verloren ist.“ (Lukas 19,10) Die Bibel sagt ganz klar, dass Menschen
ohne Jesus verloren sind und die einzige Möglichkeit gerettet zu werden darin
besteht, die Erlösung durch Jesus Christus anzunehmen. „Und in keinem anderen ist
das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben,
durch den wir sollen selig werden.“ (Apostelgeschichte 4,12)
Damit Menschen gerettet werden können, müssen sie das erfahren. Aber wie sollen
sie davon erfahren? Lies, was Paulus darauf antwortet!
Römer 10,1317
Paulus fragt: „Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?“ Wie
sollen Menschen sich für Jesus entscheiden, wenn ihnen niemand das Evangelium
erklärt? Die Antwort ist klar: „So kommt der Glaube durch die Predigt, das Predigen
aber durch das Wort Christi.“ Gott hat die Predigt des Evangeliums als sein
Werkzeug bestimmt, um verlorene Menschen zu retten. In der ganzen Bibel sehen
wir, dass Gott immer wieder Menschen benutzt hat, um andere zur Umkehr zu
führen, damit sie gerettet werden.
Heißt das, dass Menschen verloren gehen, wenn wir ihnen nicht von Jesus erzählen?
Die Antwort auf diese Frage hat 2 Seiten. Einerseits gibt Gott jedem Menschen auf
dieser Welt eine faire Chance, gerettet zu werden. Kein Mensch wird dafür bestraft,
dass er zur falschen Zeit am falschen Ort gelebt und die falschen Menschen
getroffen hat. Gott tut alles, um seine verlorenen Kinder zu retten. Andererseits
macht es sehr wohl einen Unterschied, ob die Gemeinde ihren Missionsauftrag
erfüllt oder nicht. Das Leben von Menschen verändert sich, wenn wir für sie beten,
ihnen dienen und ihnen das Evangelium nahebringen. Wenn wir uns so von Gott
gebrauchen lassen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen sich für Jesus
entscheiden. Evangelisation macht einen Unterschied! Die Predigt des Evangeliums
ist Gottes Weg, um Menschen zu retten!
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Zitat #7
„Schon mancher ist ins Verderben gekommen, der gerettet worden wäre, wenn
seine Freunde, Nachbarn und Bekannten sich um ihn gekümmert hätten. Viele
warten sogar darauf, dass man sich persönlich an sie wendet. Besonders in der
Familie, in der Nachbarschaft und in der weiteren Umgebung gibt es für uns als
Missionare Christi viel zu tun. Wenn wir Christen sind, wird uns eine solche Arbeit
Freude machen. Sobald jemand aufrichtig bekehrt ist, verlangt ihn danach, anderen
mitzuteilen, welchen köstlichen Freund er in Jesus gefunden hat. Die errettende und
heiligende Wahrheit lässt sich nicht im Herzen verschließen. (Das Leben Jesu, S. 126)
2. Grund
Evangelisation bringt Gott Freude.
Menschen, die Jesus noch nicht kennen, liegen Gott am Herzen. Er denkt an seine
verlorenen Kinder. Jeder Mensch ist für Gott einzigartig und er liebt sie mit einer
unbeschreiblichen Liebe. Wie groß ist seine Freude, wenn eines seiner Kinder zu ihm
zurückkehrt!
Wie beschreibt Jesus diese Freude?
Lukas 15,7:
Lukas 15,10:
Lukas 15,20-24:
Die Erlösung seiner Kinder liegt Gott mehr am Herzen als irgendetwas anderes. Mit
Leidenschaft setzt er sich dafür ein, dass sie zu ihm zurückkehren. Wer diese
Leidenschaft nicht teilt und sich nicht für Evangelisation einsetzt, versteht Gott nicht.
Andererseits: Gibt es einen besseren Weg, Gott dafür zu danken, dass er uns erlöst
hat, als ihm die Freude zu machen, andere Menschen zu ihm zu führen?
Diese Liebe zu verlorenen Menschen soll die Triebfeder unserer Missionsarbeit sein.
Mit den Worten von Paulus: „Die Liebe Christi drängt uns.“ (2. Korinther 5,15). Mit
dieser Liebe im Herzen werden wir Menschen für Jesus gewinnen und Gott die
größte Freude bereiten.
3. Grund
Evangelisation lässt uns große Erfahrungen mit Gott machen.
Bevor Jesus damals in den Himmel auffuhr, sagte er seinen Jüngern: „Aber ihr
werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und
werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an
das Ende der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,8) Die Apostelgeschichte beschreibt sehr
deutlich, wie die Gläubigen diese Kraft erlebten. Als sie sich für die Erlösung ihrer
Mitmenschen einsetzten, machten sie ihre schönsten Erfahrungen mit Gott.
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Wenn wir uns für die Erlösung anderer einsetzen, dann setzen wir uns für das ein,
was Gott am wichtigsten ist. Gott ist ständig dabei, Menschenherzen anzusprechen,
Umstände zu fügen und aktiv in das Leben von Menschen einzugreifen. Wenn wir
uns für die Mission einsetzen, dann arbeiten wir mit Gott zusammen. Die schönsten
Erfahrungen machen wir als seine helfenden Hände. Gerade junge Menschen
sehnen sich danach, sich für eine Sache einzusetzen, die herausfordernd ist, viele
Talente braucht und einen echten Unterschied im Leben anderer Menschen macht.
Keine Sache ist dafür besser geeignet als Evangelisation!
4. Grund
Evangelisation stärkt unser geistliches Leben und verändert uns.
Wenn wir uns für die Erlösung anderer einsetzen, wird unser eigener Glaube
gestärkt. Wir beten intensiver und studieren die Bibel gründlicher. Wir blicken weg
von unseren eigenen Bedürfnissen und schauen auf das, was andere voranbringt.
Dadurch verändert Gott uns und schenkt uns eine tiefere geistliche Erfahrung. Je
mehr wir Jesus lieben, desto mehr werden wir von ihm erzählen. Und je mehr wir
von ihm erzählen, desto mehr werden wir ihn lieben. Was für eine Segensspirale!
Zitat #8
„Gott hätte die Evangeliumsbotschaft und all die Liebeswerke den himmlischen
Engeln übertragen können. Er hätte andere Mittel einsetzen können, um sein Ziel zu
erreichen. Doch in seiner unendlichen Liebe zog er es vor, uns zu seinen
Mitarbeitern und zu Mitarbeitern Christi und der Engel zu machen, damit wir an dem
Segen, der Freude und der geistlichen Erbauung teilhaben können, die aus diesem
selbstlosen Dienst erwachsen.“ (Schritte zu Jesus, S. 83)
Zitat #9
"Gott könnte sein Ziel, Sünder zu retten, auch ohne unsere Mithilfe erreichen; doch
damit wir einen Charakter entfalten können, der dem Charakter Christi
gleichkommt, müssen wir zu seinem Werk beitragen. Um zu seiner Freude
einzugehen, der Freude nämlich, Seelen zu sehen, die durch sein Opfer erlöst
wurden, müssen wir an seinem Wirken für ihre Erlösung teilhaben." (Das Leben Jesu,
S. 127)
Zitat #10
„Alles, was wir für Christus unternehmen, wird uns selbst zum Segen. Setzen wir
unsere Mittel zu seiner Ehre ein, dann gibt er uns noch mehr davon. Suchen wir
andere für ihn zu gewinnen und bringen wir dies als Anliegen im Gebet vor ihn, dann
ergreift der belebende Einfluss der Gnade Gottes unser Herz und schenkt unserer
Liebe den göttlichen Eifer. Unser Glaubensleben wird echter, ernsthafter und ist
mehr vom Gebet geprägt.“ (Bilder vom Reich Gottes, S. 290)
Zitat #11
„Und unser Bemühen, anderen Gutes zu tun, wird uns selbst zum Segen werden.
Deshalb hat uns Gott einen Platz im Erlösungsplan zugewiesen.“ (Schritte zu Jesus, S.
83)
Zitat #12
„Wenn du an die Arbeit gehst, wie Christus es für seine Jünger vorgesehen hat, und
Seelen für ihn gewinnst, wirst du spüren, dass du eine noch tiefere Erfahrung und
größere Erkenntnis in göttlichen Dingen brauchst. Du wirst nach Gerechtigkeit
hungern und dürsten. Du wirst im Gebet mit Gott ringen, dein Glaube wird gestärkt
werden, und deine Seele wird in tiefen Zügen aus dem Brunnen des Heils trinken.
Widerstand und Schwierigkeiten werden dich zur Bibel und ins Gebet treiben. Du
wirst in der Gnade und Erkenntnis Christi wachsen und einen Reichtum an Erfahrung
sammeln.“ (Schritte zu Jesus, S. 83f.)
Zitat #13
„Wer mit geringer Erkenntnis in einer einfachen Weise anfängt und mitteilt, was er
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weiß, während er fleißig nach weiterer Erkenntnis sucht, der wird finden, dass der
ganze himmlische Schatz ihm zur Verfügung steht. Je mehr er danach trachtet, Licht
mitzuteilen, desto mehr Licht wird er selbst empfangen. Je mehr jemand aus
Nächstenliebe anderen das Wort Gottes zu erklären versucht, desto klarer wird es
ihm selbst werden. Je mehr wir unsere Erkenntnis benutzen und unsere Kräfte
anwenden, desto mehr Erkenntnis und Kraft werden wir haben.“ (Christi Gleichnisse,
S. 350)
5. Grund
Evangelisation bringt uns in Kontakt mit Menschen, die nach Gott suchen.
Es gibt Menschen in unserer Umgebung, die aufrichtig nach Gott suchen. Die ganze
Zeit über wirkt Gott an ihren Herzen und zieht sie zu sich. Er ist eifrig damit
beschäftigt, diese Menschen mit Gemeindegliedern, die sich ihm ganz zur Verfügung
gestellt haben, zusammenzubringen. Wir dürfen daran teilhaben und darüber
staunen, auf welch faszinierende Weise Gott sie führt. Diese Menschen werden zu
unseren besten Freunden, zu Brüdern und Schwestern, die uns sehr ans Herz
wachsen. Wir selbst werden dadurch beschenkt!
Zitat #14
„Überall blicken Männer und Frauen sehnsüchtig gen Himmel; Gebete, Tränen und
Fragen steigen von Menschen empor, die nach Licht, nach Gnade, nach dem Heiligen
Geist verlangen. Viele stehen an der Schwelle des Himmelreichs und warten nur
darauf, eingebracht zu werden.“ (Das Wirken der Apostel, S. 85.86)
6. Grund
Evangelisation eint die Gemeinde.
Viele denken, wir brauchen erst Einheit, bevor wir Evangelisation machen können.
Sie meinen, sie müssten erst die vielen Probleme innerhalb der Gemeinde lösen,
bevor sie sich um andere Menschen kümmern. Das Problem ist, dass wir uns schon
zu lange um uns selbst drehen und aus dem Strudel geistlicher Lautheit nicht
herauskommen! Dabei ist die Lösung ganz einfach: Wenn wir uns um das kümmern,
was Gott am meisten am Herzen liegt, nämlich die Erlösung von Menschen, dann
wird Gott sich um die Lösung unserer Probleme kümmern. Wenn die Gemeinde von
sich wegschaut und sich auf ihren Auftrag konzentriert, wird sie einig. Viele
Streitpunkte lösen sich in Luft auf, weil keine Zeit zum Streiten mehr da ist. Es ist die
Mission, die uns zusammenführt!
7. Grund
Evangelisation ist Gottes Weg, das Werk auf der Erde zu beenden.
Jesus wird erst wiederkommen, wenn jeder Mensch das Evangelium gehört hat. In
seiner bekannten Endzeitrede sagte er: „Und es wird gepredigt werden dies
Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann
wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24,14)
Es gibt so unendlich viel sinnloses Leid auf dieser Welt, das Gott Tag für Tag
mitbekommt. Und Gott leidet mit den Leidenden. Gott und mit ihm der ganze
Himmel sehnt sich danach, dass das leidvolle Kapitel der Menschheitsgeschichte
beendet werden kann. Aber Gott wartet! Worauf? Dass Menschen das Evangelium
hören und zu ihm umkehren. „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige
für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass
jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.“ (2. Petrus 3,9)
Wenn wir uns dafür einsetzen, dass Menschen zu Jesus finden, dann wirken wir mit
daran, dass er bald wiederkommen kann.
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Zitat #15
„Eifer für Gott und seine Sache trieb einst die Jünger an, mit großer Kraft das
Evangelium zu bezeugen. Sollte nicht gleicher Eifer unsere Herzen zu der
Entschlossenheit entfachen, andern die Geschichte von der erlösenden Liebe und
von Christus, dem Gekreuzigten, zu erzählen? Als Christen dürfen wir nicht nur auf
die Wiederkunft des Heilandes warten, sondern können auch das Kommen dieses
Tages beschleunigen.“ (Das Wirken der Apostel, S. 595)
Gott kann und
möchte dich
gebrauchen.
Gott ist gut! Er zeigt uns nicht nur, dass wir den Auftrag haben, Menschen die gute
Nachricht der Erlösung zu bringen, sondern auch warum er uns gebrauchen möchte.
Jeder dieser Gründe für sich sollte ausreichen, damit wir an die Arbeit gehen.
Welche(r) dieser Gründe motivierte dich am meisten?
Deine
Entscheidung
Vielleicht hast du noch nie erlebt, wie ein Mensch durch deine Mithilfe Jesus
kennengelernt hat. Du sehnst dich danach, dass es in deinem Leben zur Normalität
wird, dass du Menschen zu Jesus führst, ihnen Bibelstunden gibst und sie auf die
Taufe vorbereitest. Die gute Nachricht ist: Gott möchte das möglich machen! Wenn



du den Missionsauftrag persönlich annimmst,
dich ihm ganz für diese Aufgabe weihst und ihm deine Zeit, deine
Fähigkeiten und deine Kraft zur Verfügung stellst und
bereit bist, dich für diese Aufgabe ausbilden zu lassen,
dann wirst du erleben, wie Gott durch dich Menschen erreicht und dich selbst
dadurch segnet, wie er es auf keine andere Weise tun kann. Am Ende wirst du
feststellen, dass nicht du Gott, sondern Er dich beschenkt hat.
Gott lädt dich heute ein, den Missionsauftrag persönlich anzunehmen und dich ihm
für diese Aufgabe zu weihen! Was wirst du ihm antworten?
Herausforderung
1. Bete weiter darum, dass der Heilige Geist deinen Freunden die Augen für das
Evangelium öffnet.
2. Bitte Gott, dich zu gebrauchen, um sie zu erreichen. Mach dies zu deinem
täglichen Gebet!
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Bitte studiere Markus 6,30-44 und mache dir Notizen zu Inhalt, Bedeutung und
Anwendung!
Bibelstudium
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Was ist dir bei diesem Thema wichtig geworden? Was hat Gott dir bewusst
gemacht? Welche Entscheidung(en) möchtest du treffen? Was möchtest du Gott im
Gebet sagen?
Deine Aufgaben für dieses Thema
1.
2.
3.
4.
Bitte arbeite das Thema sorgfältig und unter Gebet durch, markiere die für dich
wichtigsten Aussagen und trage deine Antworten in die Leerzeilen ein.
Studiere den Bibelabschnitt am Ende des Themas.
Die Merkverse für dieses Thema stehen in Markus 16,15.16. Bitte schreibe sie
wortgenau auf ein neues Kärtchen und lerne sie auswendig.
Sprich in den nächsten Tagen mit jemandem darüber, was du in diesem Thema
entdeckt hast.
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