Hunger, Kriege und Seuchen — allgegenwärtige Bedrohungen der Menschen (1) Kriegsnot und Kriegslasten Krieg als Bestandteil des Lebens: Belagerung, Eroberung und Zerstörung, Kontributionen, Einquartierungen von Soldaten, Hungersnöte und Seuchen Grundsatz „Der Krieg ernährt den Krieg": Kontributionen, besondere Kriegssteuern oder erzwungene Warenlieferungen und Zahlungen, um die Kriegskosten und den Unterhalt der angeworbenen Söldner bezahlen zu können Kennzeichen des Lebens im Heer: Trinkgelage, Glücksspiele, schnelle Bedürfnisbefriedigung und Gewalt Das elende Dasein und die ständige Gefahr ließ die Söldner für den Augenblick leben und verrohen. Dies mag eine Erklärung sein für die beispiellosen Massaker an der Bevölkerung, die den Dreißigjährigen Krieg zu einer der entsetzlichsten Katastrophen in Europa machten Eberhard Mielke Gemessen an Dauer, Todesopfern und Zerstörung war der Dreißigjährige Krieg der schlimmste, nicht jedoch einzige Krieg der Frühen Neuzeit: Bauernkrieg, Schmalkaldischer Krieg, Türkenkriege, Kölner Krieg, Spanischer und Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg Häufiger noch als durch Waffen und Gewalt starben die Menschen an den indirekten Folgen des Krieges. Die Kontributionen und Plünderungen ließen ihnen kaum mehr das Notwendigste zum Leben. Missernten vergrößerten den Hunger, Seuchen breiteten sich aus. Bevölkerungsverluste von bis zu 6o Prozent waren keine Seltenheit. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde annähernd wieder die Bevölkerungszahl der Vorkriegszeit erreicht
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