KJS Schaffhausen - HC Bruggen, H2

Meisterschafts-Halbfinal Rückspiel: Hauchdünn gescheitert!
Mit der Ausgangslage eines 24:24 Remis im Hinspiel des 2. Liga Meisterschafts-Halbfinale versprach
die zweite Begegnung zwischen dem HC Bruggen und der KJS Schaffhausen innert 7 Tagen
Hochspannung pur. Und sie hielt, was sie versprach: Bis zur letzten Sekunde strapazierten beide
Mannschaften die Nervenstränge des zahlreich erschienenen Publikum und der Coaches Fleuti und
Rüegg bis aufs Äusserste: Beim Stand von 23:24 eine Minute vor Ablauf der Spielzeit war noch alles
möglich und jeglicher Ausgang unvorhersehbar. Schlussendlich jubelten die Schaffhauser gleichwohl
wie die Bröggler – die Erstgenannten für den Einzug ins Meisterschaftsfinale, die anderen wegen der
nun wohlverdienten Pause nach einem würdigen Saisonabschluss-Spiel.
1. – 15. Minute: KJS stark, Bruggen sündigt
Um sich den Entscheid zu erleichtern, ob Mannschaftsansprache Option A) oder
Mannschaftsansprache Option B) aus dem Köcher zu ziehen ist, bediente sich Coach Kurt Walter
Fleuti eines probaten Mittels – der repräsentativen Umfrage. Alle anwesenden Spieler durften ihre
Meinung kund tun, was sie heute auf dem Spielfeld vor haben. Und die Rücklaufquote der Umfrage
erreichte sensationelle 100%. Von Sieg über Spass haben bis zu genauen Resultatangaben wie 25:25
oder 23:23 war alles dabei – motiviert war sichtlich jeder.
Leider gelang es den Mannen von Coach Fleuti nicht, die Motivation auf dem Feld in Zählbares
umzusetzen. Ohne eine ersichtliche Torchance kreiert zu haben, lagen die Bröggler bereits 3:0
hinten. Technische Fehler, aber auch die bessere Abstimmung (verglichen zum Hinspiel) der
Schaffhauser Defensive auf den Angriff der Bröggler waren der Grund, dass Coach Fleuti schon mal
zur Sicherheit nach Cyrill’s Fuss‘ Wohlbefinden nachhakte.
Die Gallusstädter fanden langsam aber stetig den Tritt, es gelang ihnen vorläufig aber noch nicht die
Offensive der Munotstädter zu unterbinden. Mit schönen Schlenzern und Weitwürfen scorten die
KJS weiter bis zum 5:2. Als Coach Fleuti dann die ersten Wechsel vollzog, steigerten sich die Bröggler
vorne und nahmen diesen Schwung auch mit in die Verteidigung.
16. – 45. Minute: Bruggen stark, KJS sündigt
Spätestens mit dem Anschlusstreffer zum 6:5 schöpften die Bröggler wieder Hoffnung. Mit schönen
Angriffsauslösungen, sehr starker Defensive und nun ausgezeichnetem Rückhalt im Tor erkämpften
sich die Gäste das 8:8 Unentschieden – und lancierten so das Spiel neu. Auch Coach Fleuti konnte
nun einigermassen verschmerzen, dass man im Angriff immer noch viele Hochkaräter ausliess.
Da die Defensive ohne jeden Mangel blieb, trotz stürmischem Anlaufen der Schaffhauser, schafften
die St.Galler die Wende und durften mit einem 2-Tore Vorsprung (8:10) in die Pause. Ein
trügerisches Resultat, bemerkte auch Coach Fleuti und motivierte seine Jungs nochmals für die
möglicherweise letzten 30 Minuten der Saison 2015/16.
Die Bröggler hielten ihren Vorsprung auch nach dem Seitenwechsel konstant bei 2-3 Toren – auf
beiden Seiten wurde nun aber vermehrt eingenetzt. Dies lag am höheren Tempo beider
Mannschaften und an einigen Zweiminutenstrafen für Heim- und Gästeteam. Die Mannen von Coach
Fleuti kassierten dann wie schon etliche Male diese Saison in Überzahl agierend mehr Tore als sie
selbst warfen. Damit war der Vorsprung geschmolzen und KJS roch wieder Lunte.
46. – 60. Minute: KJS stark, Bruggen stark
Die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Rhyfallhalle in Neuhausen dürften sich ab der bereits
gesehenen 45 Minuten gefreut haben – was aber in der Schlussviertelstunde abging war der pure
Wahnsinn. Ab dem 18:18 setzte sich keine Mannschaft mehr mit mehr als einem Tor ab, die Führung
wechselte stetig und auf beiden Seiten wurde gekämpft bis zum Umfallen.
Die Coaches Rüegg und Fleuti zogen jeweils ihr Timeout, das war es dann aber schon mit den zwei
einzigen unspannenden Minuten für das Publikum. Tempogegenstösse, schöne Flügeltore, geniale
Kreisanspiele, knallharte Rückraum-Würfe, saubere Spielzüge und zwei hart aber fair kämpfende
Defensivlinien – die KJS und der HC Bruggen machten beste Werbung für die beste Sportart der
Welt. Gerade deshalb trauerten Coach Fleuti und seine Bröggler dem einen Törchen, dass für die
Verlängerung (und vielleicht noch mehr) gerreicht hätte, nach dem Schlusspfiff (24:23) nicht lange
nach.
Nach dem Spiel
Representative Umfrage Nummer 2 in der Kabine des HC Bruggen: Immerhin 93.33% der Bröggler
Herren 1 werteten den Ausgang des Spiels als „positiv“. 13.33% der Teilnehmenden hätten es lieber
gehabt, dass der linke Flügel seine Gross-Chance 50 Sekunden vor Schluss, verwertet hätte. Die
Mehrheit stimmte zu, das genug Bier für die Überbrückung des Rückwegs nach St.Gallen vorhanden
sei. Eine Minorität fand das nicht lustig – bei einer Korrelation von 1 bejahte dieselbe Minorität die
Frage ob sie noch Auto fahren mussten.
Dass es nun keine Fragen mehr zu klären gab, wer wann an die OFFA gehen kann und darf nächste
Woche, bewerteten übrigens 100% der Probanden als „positiv“.