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Das Fachmagazin für junge Zahnmediziner
Dr. med. dent.: Klare Anforderungen an die Promotion
gefordert
Monia Geitz · Donnerstag den 14. April 2016
Wissenschaftliche Ausbildung und klare Anforderungen an die Promotion –
das soll künftig grundlegend für den Dr. med. und Dr. med. dent. sein. Der
Medizinische Fakultätentag plädiert für eine flächendeckende Einführung von
strukturierten Programmen zur Qualitätssicherung aller medizinischen
Promotionen.
Strukturierte Promotionsprogramme werden auch für alle Promovierenden der
Zahnmedizin gefordert (Foto: Raxpixel.com)
Die medizinische Promotion ist eine grundlegende Voraussetzung für die
wissenschaftliche Qualifikation der forschenden Ärztinnen und Ärzte. Aufgrund der
langen Studiendauer von mehr als sechs Jahren und der sich daran
anschließenden fachärztlichen Weiterbildung besteht die Notwendigkeit, die
promotionsvorbereitende Forschungstätigkeit in der Regel schon in die zweite
Studienhälfte einzubetten, auch wenn der eigentliche Doktortitel erst nach dem
erfolgreichen Abschluss des Studiums erlangt werden kann. Hierfür müssen
ausreichende Freiräume und Qualifikationen gewährleistet sein, die eine
eigenständige Forschungsarbeit zur Generierung neuer wissenschaftlicher
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Erkenntnisse zur Erlangung der Promotion ermöglichen.
Über den MFT
Der MFT Medizinische Fakultätentag ist der Zusammenschluss der Medizinischen
Ausbildungs- und Forschungsstätten Deutschlands, die in über 70 verschiedenen
Studiengängen für die Ausbildung von rund 93.000 Studierenden der Human- und
Zahnmedizin sowie der Gesundheitswissenschaften Sorge tragen.
Dr. med. als grundlegende Qualifikation für forschende Ärztinnen und Ärzte
„Wie die viel zu große Zahl problematischer Beispiele in der Vergangenheit gezeigt
hat, müssen verbindliche Verfahren zur Qualitätssicherung greifen“, sagt Prof.
Dr. Heyo Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentags. „Diesbezüglich
haben alle Medizinischen Fakultäten in den vergangenen Jahren erhebliche
Anstrengungen unternommen, sodass wir davon ausgehen können, dass die Anzahl
von Arbeiten mit minderer Qualität oder mit klaren Verstößen gegen die gute
wissenschaftliche Praxis deutlich zurückgehen wird“.
Strukturierte Promotionsprogramme für alle Promovierenden
Wie eine aktuelle Umfrage des MFT zeigt, hat die überwiegende Zahl der
Medizinischen Fakultäten in Deutschland mittlerweile strukturierte
Promotionsprogramme eingerichtet. Allerdings kommen diese meist nur einem
Teil der Promovierenden zugute.
„Die positiven Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren mit den bereits
bestehenden strukturierten Promotionsprogrammen machen konnten, bestätigen
uns darin, diese nun als die Regel für die Erlangung des Dr. med. und des Dr. med.
dent. zu fordern“, erklärt Prof. Dr. Matthias Frosch, Mitglied des MFTPräsidiums. Der Medizinische Fakultätentag spricht sich daher dafür aus, derartige
Programme flächendeckend an allen Fakultäten und für alle in der Humanmedizin und
der Zahnmedizin Promovierenden anzubieten. Diese sollen eine reine Forschungszeit
von mindestens neun Monaten und klare Anforderungen zur Auswahl, Betreuung und
Bewertung der Promovierenden und ihrer Forschungsarbeiten beinhalten.
Wissenschaftlichkeit muss im Medizinstudium fest verankert bleiben
Die Grundqualifikationen für die wissenschaftliche Arbeit muss das
Medizinstudium schon vor der Promotion vermitteln. „Die wissenschaftliche
Ausbildung muss im Studium klar verankert sein, daher unterstützt der Medizinische
Fakultätentag die Vorschläge, die der Wissenschaftsrat in seinem Papier zu den
Modellstudiengängen gemacht hat“, so Kroemer.
Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Medizin
Die medizinischen Fakultäten sind nun aufgefordert, diese Empfehlungen
standortspezifisch umzusetzen, sofern sie nicht schon jetzt implementiert sind. So
leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssteigerung der Promotion und
damit des forschenden Nachwuchses in der Medizin.
Das vollständige Positionspapier ist auf der Internetseite des MFT abrufbar.
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Kommentar des Hartmannbundes:
Dazu kommentiert der Hartmannbund wie folgt:
Der Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden im Hartmannbund,
Moritz Völker, hat den Vorschlag des Medizinischen Fakultätentages zur Einführung
von flächendeckenden strukturierten Promotionsprogrammen begrüßt. „Dies deckt
sich mit einer unserer wichtigen Forderungen im Rahmen unserer Stellungnahme zum
Masterplan Medizinstudium 2020“, sagte Völker. Programme für alle
Promotionswilligen seien notwendig, um die Qualität der medizinischen Promotionen
zu sichern. Nun komme es darauf an, dass alle Fakultäten diesen Vorschlag umsetzen.
„So wäre endlich gewährleistet, dass alle Promovierenden optimal unterstützt
werden“, betonte Völker.
Neun zusätzliche Monate für eine „Forschungsarbeit in Vollzeit“
Unklar sei allerdings, wie die vom Fakultätentag im Rahmen der strukturierten
Promotionsprogramme vorgeschlagene zusätzliche ganztägige Forschungszeit von
mindestens neun Monaten von den Studierenden umgesetzt werden solle. „Bereits
jetzt ist das Medizinstudium extrem verdichtet. Da ist kein Platz für neun zusätzliche
Monate für eine Forschungsarbeit in Vollzeit“, so Völker. Hier gebe es –
ungeachtet offensichtlich vorgesehener Ausnahmeregelungen – ebenso noch
Klärungsbedarf mit dem Fakultätentag wie bei den genannten Anforderungen an die
Promotion zum Dr. med. sowie zum Auswahlverfahren zur Annahme von Doktoranden.
Dieser Beitrag wurde publiziert am Donnerstag den 14. April 2016 um 10:45
in der Kategorie: Aktuelles, Hochschule aktuell, Top-Artikel.
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