Tierisch gut? Zur Tierhaltung im Freilichtmuseum 7. - 9. April 2016 Nutztiere sind heute aus Freilichtmuseen kaum mehr wegzudenken. Das war nicht immer so: Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde unter deutschen Volkskundlern heftig darüber diskutiert, inwieweit eine Tierhaltung in Freilichtmuseen nicht zu einer Idealisierung und damit zu einer falschen Bewertung früheren ländlichen Lebens beiträgt. Man befürchtete von Seiten der Freilichtmuseen, in erster Linie als „Streichelzoo“ wahrgenommen zu werden und Lieferant „süßer“ Fotomotive mit Tieren zu sein. Welchen Zweck verfolgt die Nutztierhaltung in Freilichtmuseen heute? Steht die pädagogische Vermittlung im Vordergrund? Ist es Aufgabe der Freilichtmuseen, alte Haustierrassen zu züchten und somit zu erhalten? Soll im Zusammenhang mit der Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen die Zertifizierung der Freilichtmuseen als „Arche-Park“ angestrebt werden? Welchen Stellenwert spielt die Vermarktung eigener Fleisch- und Wurstprodukte? Fragen, die auf der Tagung zu diskutieren sind. Dabei werden auch ethische Fragen der Tierhaltung eine Rolle spielen: Ist eine „Veranschaulichung“ der Tierhaltung und des Einsatzes von Tieren in früherer Zeit mit dem Tierwohl und einer artgerechten Haltung nach heutigen tierschutzgerechten Aspekten und Maßgaben vereinbar? In den Vorträgen werden zunächst einzelne Freilichtmuseen über die Situation in ihren Häusern berichten. Dabei wird es auch um ganz praktische Themen wie die Beschaffenheit der Ställe und Freigehege, die Futtergewinnung, die personelle Organisation der Tierpflege und des Futterdienst oder die Arbeitssicherheit gehen. Am Samstag werden alte und gefährdete Haustierrassen vorgestellt, die in verschiedenen Freilichtmuseen gehalten werden. Die Schlussrunde ist der Zukunft der Tierhaltung in den Freilichtmuseen gewidmet. Titelbild: Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim Bitte melden Sie sich verbindlich bis 15. März 2016 an. Die Tagungsgebühr beträgt 85 Euro/60 Euro (für Studierende) und kann vor Ort entrichtet werden. Enthalten sind das gemeinsame Abendessen (Buffet) inkl. Getränke am Freitagabend, der Mittagsimbiss sowohl am Freitag als auch am Samstag inkl. Getränke sowie alle warmen und kalten Getränke/Kuchen der Kaffeepausen. Veranstalter/Tagungsort Fränkisches Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim Eisweiherweg 1 91438 Bad Windsheim Konferenzsprache Deutsch und Englisch. Alle Vorträge/Diskussionsbeiträge werden simultan übersetzt. r e i h c is T g im n ltu a h ier T r Zu ? t gu um e s u m t lich i e Fr Information und Anmeldung Fränkisches Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim Eisweiherweg 1 91438 Bad Windsheim Tel.: 09841/6680-0 [email protected] Fax: 09841/6680-99 www.freilandmuseum.de Unterbringung Bitte buchen Sie Ihre Unterkunft eigenständig im Voraus. Eine Auflistung einiger Hotels und Pesionen in der Nähe finden Sie auf den Seiten der Touristeninformation der Stadt Bad Windsheim. unter: tourismus.bad-windsheim.de Erreichbarkeit Bad Windsheim ist vom Hauptbahnhof Nürnberg und vom Hauptbahnhof Würzburg mit der Bahn in circa einer Stunde zu erreichen (Umsteigen in Neustadt/Aisch bzw. Steinach). Vom Bahnhof Bad Windsheim sind es 15 Minuten Fußweg bis zum Freilandmuseum. Bei Bedarf und telefonischer Anfrage können wir auch gerne einen Abholservice vom Bahnhof Bad Windsheim arrangieren. Würzburg ist mit ICE-Zügen an den internationalen Flughafen Frankfurt angebunden; Nürnberg verfügt über einen Regionalflughafen. Tagung 7. - 9. April 2016 PROGRAMM Donnerstag 7. April Anreise 19.00 Gemeinsames Abendessen im Gasthaus zum Hirschen Freitag 8. April 8.30 Begrüßung Dr. Herbert May, Direktor des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim Einführung Renate Bärnthol, Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim Sinnvolle Ergänzung oder unnötige Belebung? Zur Geschichte der Tierhaltung in den deutschen Freilichtmuseen Referate Panel 1: Zwischen Idyll und Alltagsinszenierung – Tierhaltung in Freilichtmuseen Impulsreferat: Prof. Dr. Mieke Roscher, Universität Kassel: Die Musealisierung von Tieren: Einige theoretische Impulse aus Sicht der Human-Animal Studies Prof. Dr. Uwe Meiners, Museumsdorf Cloppenburg, Niedersächsisches Freilichtmuseum Die Sau im Dorf. Paradigmenwechsel im Freilichtmuseum? Dr. Birgit Angerer, Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen Museumstiere zwischen Bildungsanspruch und Streichelzoo. Nutztiere im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen. Richard Harris, Weald and Downland Open Air Museum, Sussex Tierhaltung im Weald and Downland Open Air Museum Agnes Sternschulte, LWL-Freilichtmuseum, Detmold Regionale Nutztierrassen als bedeutendes Kulturerbe 10.45 - 11.15 Kaffeepause Referate Elin Rynger, Vallby Friluftsmuseum, Västerås, Schweden Eine Lebendsammlung seltener Haustierrassen und eine nationale Gendatenbank. Gemeinschaftsprojekt zum Erhalt alter Nutztierrassen in Schweden. Dr. Josef Mangold, LVR-Freilichtmuseum, Kommern Schafe, Ziegen, Huhn und Pferd. Tiere im LVRFreilichtmuseum Kommern Prof. Dr. Uwe Meiners, Museumsdorf Cloppenburg, Niedersächsisches Freilichtmuseum Tierhaltung im Museumsdorf Cloppenburg 12.45 - 14.15 Mittagspause Referate und Volker Weber, Freilichtmuseum Hessenpark, Diskussion Neu-Anspach Nutztiere im Freilichtmuseum Hessenpark Rob Plomp, Nederlands Openluchtmuseum, Arnhem Freilichtmuseen: Von der Kuh zur Katze Abschlussdiskussion Panel 1 15.30 - 16.00 Kaffeepause 16.00 - 18.00 Museumstiere im Einsatz: Rundgang durchs Museum – Ochsen- und Pferdegespann auf dem Feld. Besuch des Museumsbauernhofes aus Seubersdorf und der dortigen Tierhaltung 19.30 Gemeinsames Abendessen im Wirtshaus am Freilandmuseum Samstag 9. April 7.00 Vogelstimmenwanderung im Fränkischen Freilandmuseum mit Hans Seitz, Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim ab 9.00 Panel 2: Das Freilichtmuseum als „Arche Noah“? Alte Referate Haustierrassen und ihre Erhaltung Antje Feldmann, Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. Ziele und Anliegen der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen Prof. Dr. Richard A. Herrmann, Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes Der Markgraf und das Rind – Der AnsbachTriesdorfer „Tiger“ Agnes Sternschulte, LWL-Freilichtmuseum, Detmold Senner-Pferde und Lippegans Lorenz Burger, Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen Der „Meißner Widder“ – Kaninchen als das Schwein des kleinen Mannes 10.45 - 11.15 Kaffeepause Referate Gerd Linden, LVR-Freilichtmuseum, Kommern Von der Kampf-Sau zum KommernSchwein Volker Weber, Freilichtmuseum Hessenpark Rotes Höhenvieh und Sattelschwein. ArchePark. Ein Zuhause für bedrohte Rassen im Freilichtmuseum Hessenpark. Schlussrunde Schlussrunde und Resümee Gefion Apel M.A., LWL-Freilichtmuseum, Detmold Fazit und Ausblick – Resümee der Tagung und Gedanken zur Zukunft der Tierhaltung in Freilichtmuseen Diskussion Schlussdiskussion 13.00 - 14.00 Mittagsimbiss im Wirtshaus am Freilandmuseum
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