Veranstaltungsprogramm - Friedrich-Ebert

VORTRAG MIT
ANSCHLIESSENDER
PODIUMSDISKUSSION
MONTAG, 9. MAI 2016
FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG,
GODESBERGER ALLEE 149,
53175 BONN
Zwangsarbeit ist in vielen Spinnereien in Südindien immer noch allgegenwärtig – dort werden landesweit am meisten Garne und Fasern hergestellt. Die Weltöffentlichkeit schaut weg, obwohl Katastrophen in Bangladesch oder Pakistan auf die Zustände in den Textilfabriken aufmerksam
gemacht haben.
Noch immer werden junge Mädchen und Frauen unter falschen Versprechungen in die Fabriken gelockt und ausgebeutet. Das System des „Camp
labour“, auch Sumangali-System genannt, stellt Frauen eine größere
Summe Geld in Aussicht, die sie dazu verpflichtet, in den Spinnereien zu
arbeiten. Aber viele der Arbeiterinnen müssen die Fabrik vorzeitig verlassen, weil die physischen und psychischen Belastungen unerträglich sind.
Die Frauen leisten täglich bis zu 12 Stunden Schwerstarbeit, in großer
Hitze und unter höllischem Maschinenlärm. Einige begehen aus Verzweiflung Selbstmord, oder, weil sie von männlichen Aufsehern sexuell missbraucht wurden. Die Mädchen leben in Hostels auf dem Fabrikgelände,
sind faktisch eingesperrt und dürfen das Gelände meist nur einmal im
Monat unter Aufsicht verlassen. Zuverlässige Statistiken über die Zahl
der Betroffenen gibt es nicht, man geht von rund 100.000 – 200.000
jungen Frauen aus (30% aller Beschäftigten in den Spinnereien).
Dr. Anibel Ferus-Comelo, die eine Studie über „Die moderne Form der
Sklaverei in Indiens Spinnereien“ im Auftrag der indischen NGO Cividep
und FEMNET geschrieben hat, und Mary Viyakula, seit vielen Jahren
Mitarbeiterin der NGO SAVE (Social Awareness & Voluntary Education),
berichten über die Arbeitsbedingungen in den Spinnereien. Anschließend
diskutieren wir mit Thomas Kutschaty, Justizminister NRW (tbc.), Janine
Steeger, Journalistin, Otto Kersten, Geschäftsführer gotsutsumu und
Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende FEMNET e.V. über folgende
Fragen: Was können, bzw. müssen wir hier in Deutschland verändern?
Welche Verantwortung trägt die Politik, welche die Unternehmen? Hilft
nachhaltiges Kaufverhalten den Frauen in den Fabriken?
FEMNET e.V. und die Friedrich-Ebert-Stiftung freuen sich auf Ihre
Teilnahme.
DIE KONFERENZ WIRD AUF
DEUTSCH UND ENGLISCH
ABGEHALTEN, EINE
SIMULTANÜBERSETZUNG
WIRD BEREITGESTELLT.
PROGRAMM
18⁰⁰ Uhr
Anmeldung
18³⁰ Uhr
Begrüßung
Frederike Boll, Friedrich-Ebert-Stiftung
Gisela Burckhardt, FEMNET e.V.
18⁴⁰ Uhr
Einführung in das Thema
Viyakula Mary, Social Awareness & Voluntary Education
(SAVE), Indien
Anibel Ferus-Comelo, Wissenschaftflerin, Indien und USA
19¹⁵ Uhr
Podiumsdiskussion
Thomas Kutschaty, Justizminister NRW (tbc.)
Janine Steeger, Journalistin
Otto Kersten, Geschäftsführer gotsutsumu
Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende FEMNET e.V.
Moderation: Anna Hoff, Journalistin
20³⁰ Uhr
Ausklang und Imbiss
FAHRVERBINDUNGEN
U-Bahn Linien 16 und 63,
Haltestelle Max-Löbner-Straße
VERANTWORTLICH
Dr. Gisela Burckhardt (FEMNET e.V.)
Frederike Boll (FES)
Es stehen nur begrenzte Parkplätze zur Verfügung.
ORGANISATION
Georg Weichardt,
Friedrich-Ebert-Stiftung
Globale Politik und Gesellschaft
DAS PROJEKT
„ARBEITSBEDINGUNGEN
IN INDISCHEN SPINNEREIEN“
WIRD GEFÖRDERT VON
ENGAGEMENT GLOBAL
IM AUFTRAG DES
ANMELDUNG
Anmeldung bitte bis 27. April 2016
im Veranstaltungskalender der
FES oder per E-Mail:
[email protected]
Photo: Farid Mikayil © 2015
Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der
Veranstaltung wenden Sie sich bitte vor der
Veranstaltung an uns.