DEFGH Nr. 86, Donnerstag, 14. April 2016 LERNEN 24-29 Zwei Sonderseiten zum Thema Studieren in Österreich und vier Sonderseiten „Abitur, was dann?“ DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG Kleine Bissen Wissen INHALT Vom Werk in den Hörsaal Allmählich werden in Österreich die Anhänger des dualen Studiums zahlreicher 24 Ein Jahr Freiheit Nach dem Abi ist es Zeit, vieles auszuprobieren und beruflich die Fühler auszustrecken PC, Smartphone und Tablet bescheren dem Bereich Bildung eine nie da gewesene Flexibilität Arboristik als Alternative Mithilfe von Berufstests kann man seine Interessen und Fähigkeiten ausloten von verena wolff J acqueline Henning hat sich schon vor Jahren eines vorgenommen: Sie will Schwedisch lernen. Und zwar so gut, dass sie sich in Schweden mit den dortigen Freunden in deren Muttersprache unterhalten kann. „Ich bin immer an der Zeit gescheitert“, sagt die promovierte Neurophysiologin über die ersten Versuche, mit CDs und anderen Lernhilfen, für die es viel Ausdauer bedurfte. Und dann entdeckte Henning Babbel. Internetbasiert, nutzbar auf dem heimischen Rechner, auf dem Tablet und über das Smartphone. Sie lernte in längeren Sitzungen und mit kleinen Vokabelhäppchen. In Partnerschaften mit Muttersprachlern und mit vielen hilfreichen Werkzeugen. „Jetzt bin ich so weit, dass ich mit der Sprache etwas anfangen kann“, sagt sie. Auf etwa 2500 Worte schätzt sie ihren Sprachschatz derzeit, ungefähr 8000 hat man, wenn man eine Sprache fließend spricht. „Ich kann Bücher auf Schwedisch lesen, und vor allem kann ich mit den Menschen reden“, sagt sie. E-Learning, das digitale Lernen, ist ein Trendthema – und es ist ein weites Feld. „Die Branche verzeichnet seit Jahren kontinuierliches Wachstum“, sagt Juliane Petrich, Referentin für Bildungspolitik beim Branchenverband Bitkom. Das lebensbegleitende Lernen sei in Zukunft ohne Computer oder Smartphone kaum vorstellbar. „Der Umgang mit digitalen Medien ist zu einer Schlüsselkompetenz geworden“, betont sie. Unternehmen nutzen diese Form der Erwachsenenbildung immer häufiger, auch im privaten Bereich ist das digitale Lernen nicht mehr wegzudenken. Die Grenzen verschwinden dabei zunehmend. „Jeder guckt im Büro etwas Privates nach – und bereitet sich in seiner Freizeit auf Termine im Job vor“, sagt Professor Peter Henning von der Hochschule Karlsruhe. Ingenieure entwickeln Software, über die sie technische Daten zur Verfügung stellen, „dafür musste man früher dicke 26 Mobile Learning, also das Lernen unterwegs oder auch im Freien, ist auf dem Vormarsch. Denn man ist damit räumlich und zeitlich flexibler. Handbücher wälzen.“ Andere drehen Videoclips darüber, wie man ein Inhaltsverzeichnis in einem Dokument generiert oder die Batterie im Smartphone austauscht. „Freie Bildungsmedien, sogenannte Open Educational Resources, dienen vielen Menschen zur Hilfestellung und Information“, sagt Henning. Wer bei Youtube danach sucht, wie eine Waschmaschine zu reparieren ist, kann aus einer Vielzahl von Ergebnissen wählen. „Vielfach ersetzt dieses Wissen bereits den von außen hinzugezogenen Experten“, sagt Henning. Statistiken in diesem Bereich sind rar gesät. Bei den Anbietern allerdings liegen Sprachangebote, Management-Themen wie Zeitmanagement und Softwareschulungen vorn, berichtet Sünne Eichler. Sie ist Beraterin für Bildungsmanagement und leitet zusammen mit Professor Henning die Learntec, eine internationale Fachmesse für das Lernen mit Informationstechnologie, die alljährlich in Karlsruhe stattfindet. Weder den Inhalten noch den Lernformen sind dabei Grenzen gesetzt. „Man kann sich mit Hilfe des Internets das Gitarrespielen beibringen, anschauen, wie man ein perfektes Soufflé hinkriegt oder Business-Englisch pauken“, sagt Petrich vom Verband Bitkom. Weiterbildung soll Spaß machen – nach diesem Prinzip funktionieren „Serious Games“ Immer weiter auf dem Vormarsch ist dabei das sogenannte Mobile Learning, das Lernen unterwegs also. Der große Vorteil: „Man ist räumlich und zeitlich unabhängig“, sagt Eichler. Und man kann sich kleine „Bildungsnuggets“ auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn oder in der Mittagspause zu Gemüte führen. Diese Entwicklung ist durch Smartphones und Tablets in den vergangenen Jahren erst möglich gewor- den. Von wo aus man auf die Inhalte zugreift, hänge davon ab, was man lernen wolle. „Vokabeln kann man prima mit Smartphone oder Tablet lernen, andere Trainings eignen sich sicher eher für zu Hause am Rechner.“ Immer häufiger, so beobachtet sie, erfolgt das Lernen „on demand“, „also in dem Moment, in dem ich es benötige und nicht ‚auf Vorrat“‘. Wer sich tiefer in ein Thema einarbeiten will, kann unter einer ganzen Reihe von Möglichkeiten wählen: Fernunis und Akademien bieten ihre Inhalte ebenso online an wie einzelne Institute an Hochschulen. „Einen besonderen Schub hat hier das Angebot von MOOCs gebracht“, sagt Eichler. Diese Massive Open Online Courses vermitteln Inhalte in Form von Videosequenzen, Skripten und anderen Lernmaterialien. Teilnehmer können sich dann in Foren und sozialen Netzwerken austauschen. „Diese MOOCs werden häufig kostenfrei angeboten“, sagt Henning von der FOTO: IMAGO Hochschule Karlsruhe. Zahlen muss nur, wer eine Prüfung ablegen oder ein Zertifikat bekommen möchte. Auf Portalen wie Iversity, HPI, Open Course World, Coursera oder edX kann man sich einen Überblick über das Angebot verschaffen. Eine andere Variante sind die „Serious Games“. Das sind Spiele, bei denen es nicht ums Ballern oder ums Steinchensortieren geht, sondern die einen Lerninhalt vermitteln, zum Beispiel eine Sprache oder Wissen über Krankheiten. „Zur Information über Gesundheitsfragen dienen zunehmend die frei verfügbaren Inhalte entsprechender Webseiten“, erläutert Henning. Auch wenn es dabei noch viel Unqualifiziertes gebe, sei der Beitrag immens, den diese Informationen zur Gesundheitsvorsorge leisten könnten. „Die EU-Kommission schätzt den ,Wert‘ auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr und hat eigens zur Steigerung der ‚Digital Health Literacy‘ einen Forschungsaufruf gestartet.“ Die genannte 28 Zahl bezieht sich auf den Wert der Firmen und ihrer Dienstleistungen. Es geht also um das Lernen einzelner Fähigkeiten und um die Erweiterung der Allgemeinbildung. Schwierig ist es noch, sich im Dickicht des riesigen Angebotes genau das Richtige für den eigenen Bedarf herauszusuchen. Denn die Formel: „Ist gut, weil es viel Geld kostet“ funktioniert in dem Gemenge von Start-up-Unternehmen und Firmen mit langer Geschichte nur noch selten. „Wir sind in einer Wachstumsphase, da schwimmt eine gewisse Menge Schrott mit, das geht nicht anders“, sagt Henning. Doch es sind eben auch viele Perlen dabei. Auszeichnungen, die von verschiedenen Verbänden und Initiativen vergeben werden, können Orientierung bieten. Wer nun Sorge hat, dass jeder zum „Nerd“ wird und zum Lernen ausschließlich allein vor dem Computer hockt, liegt allerdings falsch. „Es hängt vom Szenario und dem Thema ab“, sagt Sünne Eichler. „Doch generell kann man sagen, dass das Lernen sich stärker hin zu kollaborativem Lernen entwickelt.“ Die Interaktion zwischen Lerner und Lerner sowie zwischen Trainer und Lerner trage stark zur Motivation eines Bildungswilligen bei und damit zum Erreichen seiner Lernziele. „Auch die Qualität des Contents ist entscheidend: Je interaktiver und je vielseitiger mit Übungen aufbereitet, desto höher der ,Spaßfaktor‘ und desto besser das Ergebnis.“ Auch Jacqueline Henning verlässt sich beim Schwedisch-Lernen nicht nur auf die Technik, die bei der Spracherkennung, Vokabeln und Redewendungen hilft. „Ich habe eine Tandem-Partnerschaft mit einer Schwedin, die Deutsch lernt“, erzählt Henning. Beide schreiben sich Briefe per E-Mail in der jeweils neuen Sprache, der Muttersprachler korrigiert dann die Fehler. „Man hilft sich gegenseitig.“ SCHULVERBUND MÜNCHEN 6DEHO :HLO%LOGXQJ]lKOW Kohlstraße 5, 80469 München beim Isartor, Tel. 0 89/29 70 29 – 29 33 33 0LWWOHUH5HLIH 5HDOVFKXOH 2$%(1'\ÓÈ°ä{°£n1 À ,1) "č KU 8 :LUWVFKDIWVVFKXOH %(1' \Ón°ä{°£n1 À 2$ "č ,1) 8KU Isar-Realschule Huber-Realschule Wirtschaftsschule München-Ost Isar-Grundschule Isar-Mittelschule Isar-Fachoberschule Unsere Idee macht Schule - 'àS jeden Schüler die richtige Schule www.schulverbund.de +RFKVFKXOUHLIH$XVELOGXQJ )DFKREHUVFKXOH .DXIPlQQLVFKHU$VVLVWHQW 7HFKQLVFKHU$VVLVWHQW „Die Ganztagsschule war vor allem meinen Eltern wichtig. Aber jetzt find’ ich’s auch gut.“ 9 Keine Aufnahmeprüfung, kein Notendurchschnitt 9 Individuelle Förderung 9 Gleicher staatlicher Schulabschluss "č \£Ó°äx°£n1 À 6DEHO6FKXOHQXQG%HUXIVIDFKVFKXOHQ 6FKZDQWKDOHUVWUDH0QFKHQ (0DLOLQIR#VDEHOFRP QXU*HKPLQXWHQYRP+DXSWEDKQKRI ZZZVDEHOFRP Weitere Informationen unter 089 72 44 83-39 oder www.neuhof-schulen.de ZZZVDEHOFRP Themenspezial: Schulen & Internate 6DEHO :HLO%LOGXQJ]lKOW Termine Mittwoch, 4. Mai 2016 %HWULHEVZLUWLQVWDDWOLFKJHSUIW 2$%(1' ,1) $XVXQG:HLWHUELOGXQJHQ,+. 8KU :LUWVFKDIW9HUZDOWXQJ +DQGHO7RXULVWLN )DFKZLUWH +DQGHOVIDFKZLUWLQ 7RXULVPXVIDFKZLUWLQ ,PPRELOLHQIDFKZLUWLQ :LUWVFKDIWVIDFKZLUWLQ 3HUVRQDOIDFKNDXIPDQQIUDX "č \£Ó°äx°£n1 À *%6)DFKDNDGHPLHIU:LUWVFKDIW 6DEHO$NDGHPLH0QFKHQ6FKZDQWKDOHUVWU 0QFKHQ(0DLOLQIR#VDEHOFRP QXU*HKPLQXWHQYRP+DXSWEDKQKRI Bildungszentrum München Nächster Erscheinungstermin: .DXIPlQQLVFKH:HLWHUELOGXQJ BOLIVIANISCHE SCHÜLER SUCHEN GASTFAMILIEN Anzeigenschluss: Freitag, 22. April 2016 (ehem. Technischer Fachwirt (HWK)) - in Vollzeit Schüleraustausch mit La Paz/Bolivien Die Deutsche Schule La Paz/Bolivien plant 2016/2017 einen Schüleraustausch mit Schülern aus der Bundesrepublik Deutschland. Die bolivianischen Schüler haben das 10. Schuljahr beendet, sind etwa 16 Jahre alt und sprechen in der Regel gut Deutsch. Gesucht werden Gastfamilien mit etwa gleichaltrigen Schülern, die sie für 3 Monate, von ca. 19. September 2016 bis zum 09. Dezember 2016, bei sich aufnehmen. Während des Aufenthaltes gehen die bolivianischen Gäste mit ihren Gastgeschwistern zur Schule. Der Gegenbesuch der deutschen Schüler ist Fachfrau/-mann für kaufmännische Betriebsführung (HwO) erwünscht, aber nicht Bedingung. Wir bieten zwei Termine für den Gegenbesuch in 2017 an, einen am Anfang des Jahres und einen weiteren über die deutschen Sommerferien. Die deutschen Schüler können die Deutsche Schule in La Paz unentgeltlich besuchen, in der sie bis zur 12. Klasse in Deutsch (Abitur) oder in Spanisch unterrichtet werden können. Den Eltern entstehen lediglich Kosten für Reise, Versicherung und Taschengeld. Hingegen werden Kosten für Unterkunft und Verpflegung von den jeweiligen Gastfamilien getragen. Interessenten melden sich bitte per Mail bei: Henning Hinsch ∙ Colegio Alemán „Mariscal Braun“, Casilla 4442 ∙ La Paz ∙ Bolivia ∙ Fax: 0 05 91-2-2 71 15 99 email: [email protected] oder [email protected] ∙ Tel.: 0 05 91-2-2 71 34 03 Kursinhalt: Die Prüfung wird als Teil III der Meisterprüfung anerkannt. Kontakt Süddeutsche Zeitung Telefon: +49 (89) 21 83 - 90 72 oder - 8140 E-Mail: [email protected] § Rechnungswesen und Controlling § Wirtschaftliches Handeln im Betrieb § Rechtliche und steuerliche Grundlagen § Projektmanagement Termin: 2. Mai - 23. Juni 2016 Gebühr: 1510,00 Euro zzgl. Prüfungsgebühr Info: Telefon 089 450981-653 ? Telefax 089 450981-654 [email protected] www.hwk-muenchen.de/muenchen Wo? Mühldorfstraße 6 ? 81671 München 24 LERNEN DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG ren e i d Stu in ich e r r Öste Hörsaal und Werk im Wechsel Allmählich werden auch in Österreich die Anhänger des dualen Studiums mehr. Inzwischen bieten drei Fachhochschulen diese moderne Art der Ausbildung an G Technik kann sehr wohl „sexy“ sein: Die Anbieter des dualen Studiums in Österreich müssen mancherorts noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Doch die Anzahl der Bewerber steigt. FOTO: FH JOANNEUM müdlich muss er Überzeugungsarbeit leisten: Fehlinformationen ausräumen, Vorbehalte abbauen, die Vorteile der zweigleisigen Ausbildung darstellen. Wagner: „Wenn wir dieselbe Unterstützung hätten, die man der betrieblichen Lehrlingsausbildung zukommen lässt, würde die Wirtschaft das duale Studium gewiss ähnlich begeistert aufnehmen, wie sie das mit der Lehre macht.“ Das Modell setzt Engagement voraus, und die Teilnehmer haben nur wenige Wochen Ferien Ingo Prepeluh von der Fachhochschulkonferenz sieht sich keines Versäumnisses schuldig. „Alle Fachhochschulen dürfen von Gesetzes wegen duale Studiengänge anbieten“, hält er dagegen. „Aber die Struktur der Betriebe ist in Österreich anders als in Deutschland.“ Die Grazer Fachhochschule Joanneum habe es deutlich schwerer, denn in der Steiermark gebe es fast nur kleine und mittlere Unternehmen. Dies gelte auch für andere österreichische Bundesländer. „Man braucht ein Potenzial an größeren Betrieben, die bereit sind, zeitweise auf ihr Personal zu verzichten“, erläutert Prepeluh. Denn die dual Studierenden arbeiten sechs Monate eines Ausbildungsjahres nicht im Betrieb, weil sie in der Uni sind. Solche Betriebe gebe es in Vorarlberg, ergänzt er. Franz Geiger kennt alle technisch orientierten größeren Betriebe Vorarlbergs, etwa ein Dutzend. Er ist Professor an der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn und leitet den dualen Studiengang Elektrotechnik. „Wir haben 2014 mit 24 Studienplätzen angefangen und sind mit dem bisherigen Erfolg sehr zufrieden“, sagt Geiger. Im ersten Jahr wird nur an der Hochschule studiert, vom zweiten Jahr an wechseln sich Hörsaal und Halle im Drei-Monats-Rhythmus ab. Bis zum Examen bekommen die Studierenden von den Arbeit- gebern monatlich 1000 Euro, egal ob sie im Betrieb arbeiten oder an der Fachhochschule studieren. „Der erste Jahrgang ist jetzt in der Betriebspraxisphase“, erklärt Geiger, „das ist kein Zuckerschlecken.“ Die Hochschulen haben weniger Zeit, den Stoff zu vermitteln, weil die Studenten vom zweiten Ausbildungsjahr an sechs Monate im Betrieb verbringen. Deshalb haben die angehenden Ingenieure beim dualen Modell nur fünf Wochen Ferien. Beim klassischen Ingenieurstudium haben die Studenten immerhin mehrere Monate Semesterferien. Doch laut Geiger lohnt sich der Einsatz: „Wer es übersteht, der ist glücklich.“ Auch die Firmen seien jetzt dabei. Am Anfang hatte der Ingenieurwissenschaftler einen Betrieb in der Region nach dem anderen abgeklappert. „Wir haben jetzt 36 Partner. Im Moment kommen wir damit gut aus“, sagt Geiger. „Manche Betriebe nehmen gleich drei oder vier Studierende. Die können dann Lerngruppen bilden und an ihrem zukünftigen Netzwerk bauen.“ Gutes Networking Die Fachhochschule St. Pölten arbeitetet mit Weltmarktführern und mit kleineren Herstellern zusammen Seit einem guten halben Jahr können junge Menschen an der Fachhochschule St. Pölten in Niederösterreich dual studieren. Zusammen mit dem Joanneum in Graz (Steiermark) und der Fachhochschule Vorarlberg in Dornbirn bieten drei Fachhochschulen in Österreich ein technisch orientiertes Studium an, dessen Teilnehmer parallel zur Theorie in Partnerunternehmen auf die Praxis vorbereitet werden. Diplomingenieur Dr. Franz Fidler leitet den Studiengang Smart Engineering an der Fachhochschule St. Pölten. SZ: Wie sind Sie bei der Entwicklung des dualen Studiengangs vorgegangen? Franz Fidler: Wir haben Anfang 2014, also etwa eineinhalb Jahre vor dem Start, damit begonnen. Hervorheben möchte ich, dass wichtige Impulse dafür aus der regionalen Industrie kamen. Konkret haben uns die Firmen angesprochen, ob wir nicht vor Ort ein duales technisches Studium anbieten könnten, um den Studierwilligen, die ja gleichzeitig in den Unternehmen sind, weite Anreisewege zu ersparen. Ein wichtiges Ziel war somit auch, junge Akademikerinnen und Akademiker in der Region auszubilden und zu halten. Selbstverständlich freuen wir uns darauf, weitere Partnerfirmen zu gewinnen. wir den zweiten Durchgang und haben sogar noch mehr Interessenten. Haben Sie Ihre Studienplätze auf Anhieb besetzen können? Die Nachfrage nach den 30 Plätzen war sehr rege. Wir konnten die 30 Besten unter den Bewerbern auswählen. Jetzt planen Sind die beteiligten Firmen zufrieden? Die Resonanz ist durchwegs positiv. Das duale Studium wird als gemeinsames Projekt aufgefasst. Und die Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Betrieben und Studierenden funktioniert reibungslos. Dann war es also kein Problem, kooperierende Betriebe zu finden? Überhaupt nicht. Wir haben in der Region einen großen Pool von Unternehmen, die an erfolgreichen und an qualifizierten Mitarbeitern interessiert sind. Das sind entweder große Hersteller oder kleine und mittlere Betriebe, die technische Lösungen für solche großen Hersteller anbieten. Darunter sind sogar einige Weltmarktführer. Studieren wo die Jobs sind! Besuchen Sie uns am 28. April auf der „KarriereStart” im Dornier Museum in Friedrichshafen. www.fhv.at Das Angebot des zweigleisigen technischen Studiums diene auch dem Ziel, Akademiker in der Region zu halten, erklärt Franz Fidler. Einen Vorzug des Modells sieht er in den kurzen Fahrtwegen. FOTO: FH ST. PÖLTEN Was können Hochschulen tun, um das duale Studium bekannter zu machen? Meine Kollegen von den beiden anderen Hochschulen und ich haben bereits zu einem informellen Zusammenschluss gefunden. Im Augenblick sind wir dabei, den geeigneten Rahmen für eine Plattform duales Studium in Österreich zu diskutieren. interview: christine demmer Studieren in Salzburg Bachelor & Master Ingenieurwissenschaften R R R R R Holztechnologie & Holzbau (BA) Holztechnologie & Holzwirtschaft (MA) Smart Building (BA) | Smart Cities 1 (MA) Informationstechnik & System-Management (BA/MA) Applied Image and Signal Processing 2 (MA) BA = Bachelor / MA = Master 1 Vorbehaltlich der Genehmigung durch die AQ Austria 2 Joint Master mit der Universität Salzburg | 3 Postgradualer Masterlehrgang Vom siebten Himmel auf den Boden der Tatsachen Wegen der ungünstigen Perspektiven in Österreich gehen viele Ärzte ins Ausland oder in andere Branchen von christine demmer eorg Wagner erklärt seinen Studenten nicht nur im Hörsaal, wie das Thema Industrie 4.0 die Welt verändern wird. Hin und wieder fährt er mit ihnen direkt in die voll automatisierte Zukunft. An einem sonnigen Märzmorgen sitzt der Professor im Bus, zusammen mit 30 Teilnehmern des Studiengangs „Engineering and Production Management“ der Grazer Fachhochschule Joanneum. Das Ziel liegt in Scharnhausen nahe Stuttgart. Im Leit- und Vorzeigewerk der Festo AG werden Ventile, Ventilinseln und Elektronik gefertigt – schlank, energieeffizient und komplett vernetzt. Wie gut das gelungen ist, sollten die angehenden Master-Ingenieure beurteilen können. Denn parallel zum Studium arbeiten sie alle schon in mehr oder weniger hochgerüsteten Zukunftsfabriken. Am Joanneum, mit mehr als 4000 Studenten eine der größten Fachhochschulen in Österreich, gibt es bisher zwei duale Studiengänge. Der 2002 als Diplom-Studium gestartete Studiengang „Produktionstechnik und Organisation“ schließt mit dem Bachelor of Science in Engineering ab und war der erste duale Studiengang in Österreich. 2014 kam das duale Masterstudium „Engineering and Production Management“ hinzu. Georg Wagner leitet beide Studiengänge, und da die Anzahl der Bewerber vom Start weg die der Studienplätze überstieg, ist er nicht wenig stolz – man spürt es im Gespräch mit ihm. „Das duale Studium kommt an“, sagt der Professor, „aber wir müssen uns auch anstrengen; nicht zuletzt deshalb, weil ein technisches Studium a priori nicht so sexy ist.“ Doch die Grazer kennen ihre Stärken. Momentan arbeiten sie an einem dritten dualen Masterstudiengang im Lebensmittelmanagement. Angesichts des Riesenerfolgs des dualen Studiums in Deutschland ist es erstaunlich, dass die Fachhochschule Joanneum gerade mal eine von überhaupt nur drei Fachhochschulen in Österreich ist, an denen das mit Betriebspraxis kombinierte technische Studium angeboten wird. In zeitversetzten Phasen lernen die Studierenden mal im Kooperationsunternehmen, mal im Hörsaal und dafür werden sie vom zweiten Jahr an von den Betrieben bezahlt. Was für die Technik der Festo AG gilt, das gilt auch für das Studium: schlank, effizient und komplett vernetzt – ein Prototyp für „Hochschulbildung 4.0“. Doch nach wie vor muss Georg Wagner den Betrieben lang und breit darlegen, wie das duale Studium funktioniert. „Auf der Seite der Gesetzgebung findet dieses Thema zu wenig Beachtung“, bedauert der Professor. Uner- Donnerstag, 14. April 2016, Nr. 86 Fünf bis sieben Stunden für knapp zweihundert Aufgaben: Chemie, Biologie und Physik, Körper und Seele, Planen und Organisieren, Lernen und Erinnern, Leseverständnis, taktile Fähigkeiten, Logik – wer den Medizinertest an einer der vier österreichischen Universitäten Wien, Graz, Innsbruck und neuerdings auch Linz geschafft hat, fühlt sich im siebten Himmel. Ärztin, Arzt werden dürfen – ohne 1,0-Abitur oder jahrelange Wartezeiten, das geht, wenn man nicht Tausende Euro pro Jahr in Budapest oder Riga ausgeben will, für deutsche Studenten nach wie vor am besten in Österreich. Neuerdings wollen zwar mehrere Unis eine Anmeldegebühr von 50 Euro für den Aufnahmetest verlangen. Und nach wie vor werden nur 20 Prozent aller Medizinstudiumsplätze an Europäer und damit auch an deutsche Aspiranten vergeben; 75 Prozent bleiben Inländern, fünf Prozent Bewerbern von außerhalb der EU vorbehalten. Trotzdem ist der Andrang ungebrochen: Je nach Hochschule kommen bei jedem Test immer noch bis zu 60 Prozent der Bewerber aus Deutschland. Im siebten Himmel, geschafft, den schwersten Schritt gemeistert – österreichische Medizinstudenten können diese Begeisterung oft nicht nachempfinden. Klar, Arzt werden ist auch in Tirol, Vorarlberg oder Kärnten immer noch ein Traumberuf vieler Maturanten. Aber immer mehr Einheimische, die den Aufnahmetest schaffen und das lange, harte Studium durchstehen, enden zum Schluss gar nicht in der Medizin. Zu schlecht ist mittlerweile der Ruf der Ausbildung für Jungärzte, zu niedrig sind im Vergleich zu anderen europäischen Gehältern die Einkommen, zu hierarchisiert sind die Aufstiegswege an heimischen Krankenhäusern. Von 1400 fertigen Medizinern, die alljährlich ihre Examina an österreichischen Medizin-Unis machen, erscheinen, wie das Magazin Profil recherchiert hat, später nur 900 in den ärztlichen Berufsverzeichnissen, real sind es sogar nur 700, weil viele Frauen nicht Vollzeit arbeiten. Die anderen wandern ab. In die PharmaIndustrie, ins Ausland. Nur weg aus einem System, das zwar theoretisch die höchste Ärztedichte und die höchste Zahl von Krankenhaustagen pro Kopf in Europa hat, aber oft fast irrsinnige Wartezeiten in den Ambulanzen. In einer Kinderklinik-Ambulanz in Wien warteten im Januar während der Grippezeit an einem Wochenende manche Eltern mit ihren Kleinkindern bis zu 16 Stunden auf eine Behandlung. Eine neue Arbeitszeitregelung, nach der Klinikärzte maximal 48 Stunden in der Woche arbeiten dürfen, wurde – nach mehreren Jahren Vorlauf und einer früheren Umsetzung in einigen anderen Bundesländern – jetzt schließlich auch in Wien eingeführt. Was dazu dienen sollte, Überarbeitung und Fehler zu minimieren, hat nun, weil nicht entsprechend zusätzliche Kräfte eingestellt wurden, zu mehr Stress, geschlossenen Operationssälen, langen Wartezeiten für Eingriffe und frustrierten Ärzten geführt: Zwar gibt es mehr Geld, sodass Mediziner nicht mehr 60 bis 70 Stunden arbeiten müssen, um auf ein durchschnittliches Akademikergehalt zu kommen, aber es gibt noch mehr Übergaben, noch weniger Zeit für Patienten- und noch weniger Zeit für die Ausbildung der Turnus-Ärzte. Der Vizepräsident der österreichischen Ärztekammer, Harald Mayer, fordert „Ausbildungs-Assistenten“, damit Jungärzte im Job angeleitet werden, aber das sind Blütenträume. Der Nachwuchs mag sich nicht mehr in die stark hierarchisierte Fließband-Medizin begeben und bleibt weg. 200 Millionen Euro jährlich koste das Österreichs Volkswirtschaft, haben Fachleute ausgerechnet. Viele gehen in die Schweiz oder nach England, wo die Gehäl- ter höher sind. Und die Deutschen gehen überwiegend – zurück nach Deutschland. Gut möglich, dass diese Schieflage bald noch schiefer wird. Im Jahr 2006 hatte Österreich den Eingangstest für Mediziner eingeführt, um das Land vor allzu vielen Deutschen zu schützen, die Studienplätze besetzten, aber nicht vorhatten, nach der Ausbildung im Land zu bleiben. Bis 2006 hatten Deutsche nur im Nachbarland studieren können, wenn sie einen Studienplatz in Deutschland vorweisen konnten; diese Regel kippte der Europäische Gerichtshof 2005. Die Nachwuchsmediziner sind mit ihren Gehältern und den Arbeitszeiten unzufrieden Zehn Jahre hatte Österreich nun Zeit, um zu beweisen, dass deutsche Studenten nach dem Studium wirklich wieder nach Deutschland gehen, und Patienten wie Krankenhäuser in Österreich das Nachsehen haben. Nur dann erlaubt es die EUKommission, auch weiterhin 75 Prozent der Studienplätze für Human-und Zahnmedizin mit Landsleuten zu besetzen. Gleichbehandlungsgrundsatz und Freizügigkeit verlangen nämlich eigentlich, dass EU-Bürger alle gleich behandelt werden. Nur wenn die Beachtung der Grundsätze nachweisbar zu einem Notstand – zu einem Mediziner-Mangel in diesem Fall – führt, darf ein Land mit dem Segen der Kommission davon abweichen. Mitte 2016 soll die Regierung in Wien ihre Zahlen und ihre Argumente vorlegen, damit die Sonderregelung bleiben kann. Umfragen im Vorfeld machen schon jetzt klar, dass die Lage mutmaßlich noch dramatischer wird, als sie war – ein trauriger Trost für den Wissenschaftsminister: Eine Umfrage der Studentenvertretungen (ÖH) an den Medizin-Unis in Wien, Graz und Innsbruck zeigt, dass die meisten Nachbarn tatsächlich nicht gekommen sind, um zu bleiben. Nach einer Befragung durch das Wiener Wissenschaftsministerium Ende 2014 arbeiteten von den aus Deutschland stammenden Medizin-Absolventen 79 Prozent nicht in Österreich. Aber auch knapp 53 Prozent der befragten Österreicher im letzten Studienabschnitt wollen, wie verschiedene Zeitungen berichten, nach dem Abschluss ins Ausland gehen. Laut ÖH-Umfrage sind die Nachwuchsmediziner unter anderem mit dem zu erwartenden Gehalt, mit der weiteren Ausbildung, mit den Arbeitsbedingungen und den Arbeitszeiten unzufrieden. An mehreren österreichischen Unis hängen mittlerweile Plakate, in denen deutsche Krankenhausbetreiber um Absolventen werben – mit guten Aussichten. cathrin kahlweit Nach dem Medizinstudium verlassen die meisten Deutschen Österreich – zum Verdruss der Regierung. FOTO: IMAGO Sozial- & Wirtschaftswissenschaften R R R R R Betriebswirtschaft (BA/MA) KMU-Management & Entrepreneurship (BA) Innovation & Management im Tourismus (BA/MA) Soziale Arbeit (BA) Innovationsentwicklung im Social-Profit-Sektor (MA) Design, Medien & Kunst R Design & Produktmanagement (BA/MA) R MultiMediaArt (BA/MA) R MultiMediaTechnology (BA/MA) Gesundheitswissenschaften R R R R R R R R Biomedizinische Analytik (BA) Ergotherapie (BA) Gesundheits- & Krankenpflege (BA) Hebammen (BA) Salutophysiologie für Hebammen 3 (MA) Orthoptik (BA) Physiotherapie (BA) Radiologietechnologie (BA) Wo Wissen wächst! www.fh-salzburg.ac.at Printspezial: MBA & Executive MBA Weitere Erscheinungstermine 2016: Mittwoch, 4. Mai 2016 Donnerstag, 15. September 2016 Donnerstag, 13. Oktober 2016 (Anzeigenschluss: Freitag, 22. April 2016) (Anzeigenschluss: Dienstag, 6. September 2016) (Anzeigenschluss: Dienstag, 4. Oktober 2016) mba.sz.de Kontakt: Das erfolgreiche, digitale Bildungsverzeichnis der Süddeutschen Zeitung für MBA-Studiengänge. Profitieren Sie von der Stärke, Sichtbarkeit und Vertrauenswürdigkeit der Marke „Süddeutsche Zeitung“. [email protected] Tel. +49 (89) 21 83 - 90 72 oder - 81 40 Nr. 86, Donnerstag, 14. April 2016 LERNEN 25 DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG Stud ieren Öste in rreic h Leben zwischen Bergen und Boheme „Friendly Alien“ nennen manche das Kunsthaus Graz im Herzen der kultursinnigen Hauptstadt der Steiermark – wegen seiner besonderen Architektur. FOTO: GRAZ TOURISMUS von christine demmer Zum erfolgreichen Studium gehört das passende Umfeld. Fast jeder zweite österreichische Maturant geht nach Wien – die größte Stadt der Alpenrepublik bietet zahlreiche Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Auch die meisten Studierenden aus dem Ausland sind in einer der mehr als 20 Wiener Universitäten und Fachhochschulen, an Postgraduate-Instituten und anderen Ausbildungsstätten eingeschrieben. Viel Abwechslung für junge Leute bieten Salzburg, Innsbruck, Linz und Graz. Zudem sollte man Klagenfurt oder kleinere Wissenschaftsstandorte wie Krems, Dornbirn, Leoben und Hall nicht außen vor lassen, wenn man mit einem Studium in Österreich liebäugelt. Studentenquiz im Café Mittwochs günstige Preise In der Hauptstadt der Steiermark leben an die 282 000 Einwohner, es gibt dort vier Hochschulen und circa 45 000 Studierende. Graz hat alles, was eine Universitätsstadt braucht: Studentenheime, Studentenkneipen und eine verbilligte Studienkarte für den öffentlichen Nahverkehr. Obwohl man die eigentlich nicht braucht. „In Graz erreicht man alles zu Fuß oder mit dem Fahrrad“, sagt Natanja Reitner. Die 27-Jährige arbeitet im Marketing und studiert parallel dazu an der Fachhochschule Joanneum. Das bedeutet wenig Freizeit für die schöne Altstadt mit ihren zahlreichen Bars und Cafés sowie das viele Grün in und um Graz. Der Hotspot an warmen Sommertagen ist der Stadtpark. Wenn man mit seinen Kommilitonen etwas essen oder einen trinken gehen will, kann man sich freuen: Die Preise in den Lokalen sind im Vergleich zum restlichen Österreich und zu deutschen Städten deutlich günstiger. Hohe Preise werden auch für Wohnungen nicht verlangt. Es gibt genug Schlaf- und Wohnplätze selbst für Zehntausende Studierende. „Soeben wurde ein neues Studentenheim aufgemacht, und ein weiteres wird bald kommen“, berichtet Reitner. Wer ein Zimmer haben wolle, müsse sich aber früh genug bewerben. Dass Graz eine Studentenstadt ist, erkennt man nicht nur am bunten Freizeitund Kulturangebot, sondern auch an der Breite des vom Universitäts-Sportinstitut (USI) organisierten Fitnessprogramms. Wer gerne im Team Sport betreibt, findet bestimmt einen Zusammenschluss von Frisbee-, Lacrosse-, oder Volleyballsportlern, denn Graz ist die Stadt der Turnvereine. Geistige Runden drehen kann man abends in den innerstädtischen Pubs. „Im Moment sind Studentenquizze total angesagt“, erzählt Reitner. Einmal in der Woche wird bei Wein, Limo und Bier Allgemeinwissen abgefragt. „Das Musikbingo im ‚Kabuff‘ ist einen Besuch wert“, verrät die Studentin ihre bevorzugten Locations. „Und die Kellerbar ‚Hello Josefine‘ ist nicht nur extrem winzig, sondern auch extrem witzig.“ Über die von der Studentin empfohlene „Süße Luise“, ein Miniatur-Frühstückslokal am Lendplatz stand sogar schon mal ein Bericht in der New York Times. Historische Bauten und zahlreiche junge Leute, die dort leben, sind zwei Charakteristika der Stadt Salzburg. Die dortige Fachhochschule und gleich drei kleine bis mittelgroße, aber traditionsreiche Universitäten zählen zusammen um die 23 000 Studenten. Circa jeder sechste Salzburger ist ein Hochschüler. Am Wochenende trifft man die Studenten auch außerhalb der Mozartstadt, das Salzkammergut mit seinen Wander- und Radsportmöglichkeiten ist schließlich nicht weit. In der Salzburger Paris-Lodron-Universität arbeitet Josef Leyren. „Sie ist mit circa 18 000 Studierenden die größte Hochschule am Ort und wurde schon 1622 gegründet“, sagt der Verwaltungsmitarbeiter mit hörbarem Stolz. Am Hochschulstandort FOTO: ALEXANDER KLEIN/AFP Wohnen im Pop-up-Dorm Die österreichische Hauptstadt Wien ist ein Studentenmagnet. „Hier trifft sich Österreich und die ganze Welt“, sagt Alexandra Musat, 30. Die gebürtige Rumänin ist vor zehn Jahren zum Studium an die Universität Wien gekommen und wegen der Stadt geblieben. „Ich habe noch nie so viele unterschiedliche Menschen nach Herkunft, Einstellung und Interessen getroffen wie hier“, sagt sie. Das Angebot an Kultur, Sport und Freizeitbeschäftigung sei unglaublich breit und vielfältig. Szeneviertel gibt es viele – ein beliebtes ist etwa der in der Nähe des Museumsquartiers gelegene Spittelberg mit zahlreichen kleinen Geschäften, Cafés und Restaurants. Man ist ein wenig verblüfft, aber für die knapp 200 000 Studierenden in der 1,7-Millionen-Stadt gibt es ausreichend Platz zum Wohnen und Leben. Neben Dutzenden Studentenwohnheimen bieten sich Zimmergenossenschaften an. „Ich habe in Wohngemeinschaften gelebt und nie lange gesucht“, sagt Musat, „es findet sich immer etwas.“ Zahlreiche Online-Plattformen machen auf preiswerte Mitwohngelegenheiten aufmerksam. Die Börse www.jobwohnen.at hat darüber hinaus auch Jobs im Angebot. Im 22. Bezirk Wiens wurde mit der Seestadt eines der größten europäischen Wohnbauprojekte verwirklicht. In der Seestadt finden sich auch zahlreiche Pop-upDorms. Das sind entweder in ContainerBauweise errichtete Studentenheime, einfach, aber praktisch, oder umweltfreundliche, sogenannte Green Houses. Jogger oder Rollerblader haben den Prater vor der Haustür. Für einen Ausflug ins Grüne bietet sich der nahegelegene Wienerwald an. Die Getreidegasse bei Nacht in der Salzburger Altstadt. FOTO: IMAGO lobt er vor allem die persönliche Atmosphäre, die landschaftliche Schönheit und die Natur in greifbarer Nähe. „Deshalb fühlen sich die Studenten hier sehr wohl und bleiben auch nach Studienabschluss mit ihrer Alma Mater verbunden“, sagt Leyren, der unter anderen für die Alumni-Organisation zuständig ist. Kritiker halten Salzburg vor, es sei klein, katholisch und konservativ. Was laut Fraeuleinflora.at, einem Portal, das Ideen für Freizeit, Ausgehen und Gastronomie liefert und innovative Firmen vorstellt, überhaupt nicht stimmt. Typisch kleinstädtisch sind die gut ausgebauten Radwege und die verbilligten Busfahrkarten für Studenten, was zweifellos Vorteile sind. Gegen Konservatives dampft unter anderem die Volxküche des Kulturzentrums Mark an. Dort wird jeden Donnerstagabend zu sehr günstigen Preisen vegan aufgekocht. © FH OÖ Studium neben dem Beruf oder der Ausbildung Bundesweite Studienzentren Prüfungszentren in Österreich Hotline: +49 57 22 / 28 69 97 32 • Wirtschaft • Recht • Technik • Gesundheit & Soziales • Grafik-Design Komplettes Studienangebot und Beratungstermine auf www.diploma.de >> Medizin- & Bioinformatik (Bachelor | Master) Ausbildung in Informatik und Datenanalyse ergänzt um Fächer aus Medizin und Naturwissenschaften >> Medizintechnik (Bachelor | Master) Ingenieurwissenschaftliche Ausbildung ergänzt um Fächer aus Medizin und Normen » Vollzeit (Bachelor) mit integriertem Auslandssemester » Berufsbegleitend Freitag und Samstag » Kosten 363,36 Euro pro Semester www.fh-kufstein.ac.at Beliebt ist auch die Mensa der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Mittwochs bieten viele Restaurants, Bars, Museen, Kinos und Geschäfte Rabatte für Studenten an. In der Innenstadt von Linz fallen die circa 30 000 Studenten nicht sonderlich auf. Jedenfalls nicht am Vormittag, denn dann befinden sich die meisten auf dem Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) oder in den Hörsälen, Labors oder Seminarräumen einer der anderen Hochschulen am Ort. Aber abends ziehen sie schon durch die Gassen der oberösterreichischen Landeshauptstadt mit circa 200 000 Einwohnern. „Für junge Leute ist hier immer Flohmarkt am Hauptplatz der Stadt Linz. FOTO: IMAGO/VOLKER PREUßER irgendwas los, auch wenn man manchmal genauer hinschauen muss als in anderen Städten“, sagt Florian Atzmüller. Hier ein Konzert, dort ein Sport-Event, ein hipper Fair-Trade-Laden, ein Kaffeehaus. Neuer- öffnungen sprechen sich rasch bis zum außerhalb des Zentrums gelegenen Campus der Universität herum. Dort studiert der 24-Jährige Sozialwirtschaft und Soziologie. An Linz mag er das Zusammenspiel von urbanem Raum mit Nähe zur Natur. Um den Campus herum gibt es einige Studentenheime und in der Innenstadt bezahlbare WGs. „Für knapp 300 Euro im Monat kann man schon etwas Cooles finden“, sagt Atzmüller. Er hat ein Semester in Helsinki studiert. Dort bekomme man für 300 Euro noch nicht mal ein Wohnklo mit Dusche. Im überschaubaren Linz ist noch Platz. Das schätzen viele Studenten, die Großstadtflair lieber mit einem Auslandssemester verbinden. Der Campus der Universität ist eine Welt für sich selbst, in der man branchenübergreifend Kontakte knüpft. „Heute trinkt man mit einem Wirtschaftsstudenten ein Bier und morgen vielleicht mit einem Mechatroniker“, sagt der angehende Sozialwirt. Im Sommer ist der Teich der Universität ähnlich umlagert wie der Frog Pond unweit der Harvard University in Cambridge in den USA. Gegen Heimweh helfen übrigens die Lichtspielhäuser Moviemento und City-Kino. Jeder Film wird hier in der Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Berge ringsherum Zu den Vorlesungen an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck pendelt Ricarda Hofer eine gute Stunde hin und eine zurück. Die 22-Jährige könnte in die Stadt Viele Sportbegeisterte zieht Innsbruck an. FOTO: MAURITIUS IMAGES Innsbruck ist ein studentisches Sportparadies. Im Winter geht’s auf die Bretter oder Kufen, im Frühjahr zum Stadtlauf und im Sommer und Herbst an das Innufer. „Dort kann man super laufen“, verrät Hofer eine beliebte Jogging-Strecke. Auch das Kulturangebot der Stadt kann sich sehen lassen. „Für zehn Euro im Jahr kann man hier ganzjährig fünf Museen besuchen“, berichtet die Geschichtsstudentin. Die Szene sei bunt, offen und ideologisch eher nach links geneigt. Gerne geht sie ins Café-Restaurant „Krahvogel“, ein unter Studenten sehr beliebter Treffpunkt mit Räumen für Raucher und Nichtraucher. „Für die gibt es jeweils einen Extra-Eingang“, hebt Hofer das Besondere hervor. Bachelor / Master / MBA Private staatlich anerkannte Hochschule University of Applied Sciences MEDIZIN & TECHNIK/IT STUDIEREN. 12 BACHELOR- & 9 MASTERSTUDIENGÄNGE Energie tanken am Teich DIPLOMA MEHR ERREICHEN. Internationales Studium n FH Kufstein Tirol Jetzt bewerbe ziehen, aber sie will den kleinen Ort, in dem sie lebt, nicht verlassen. Wohnen sei in Innsbruck teuer. „Ich liebe die Berge“, sagt Hofer, die sich eine „Urtirolerin“ nennt. Immerhin ist Innsbruck von Bergen eingekreist. Die Studentendichte in Innsbruck ist so hoch wie in keiner anderen Stadt in Österreich. Etwa jeder dritte junge Mensch führt hier einen Studentenausweis mit sich – insgesamt sind es circa 40 000 Hochschüler. An den zusammen elf öffentlichen und privaten Hochschulen in Innsbruck treffen Österreicher auf Studierende aus Deutschland und anderen Ländern, von denen viele Hofers Vorliebe für Berge teilen. „In einer guten Viertelstunde ist man mitten in den Ski- und Wandergebieten des Tiroler Oberlandes“, sagt Hofer, die im Herbst ihren Bachelor abschließen will. Ihre Lieblingspisten liegen in der Axamer Lizum – zu verbilligten Studentenpreisen. Und alljährlich zieht es sie zur Vierschanzentournee gleich um die Ecke. Themenspezial: Fernstudium/-unterricht Erscheinungstermin: Donnerstag, 30. Juni 2016 Anzeigenschluss: Dienstag, 21. Juni 2016 Ranked #1 in Austria Universum Survey & Trendance Graduate Barometer w! Apply no onlai-onnliene MBA b ci.edu/m www.m why not study at the top? Undergraduate · Graduate · Executive · Corporate Business · Management · Innovation · Law · Communication · Tourism Social · Health Engineering · Technology · Life Sciences · IT Learn more: [email protected], www.mci.edu Kontakt: [email protected] Telefon 089/21 83-90 72 oder -81 40 Keine Studiengebühren| Kein Numerus Clausus www.fh-ooe.at/mbi www.fh-ooe.at/mt DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE ® © Stubaier Gletscher Sommer am Donauufer in Wien. ANZEIGE 26 LERNEN Ein Jahr absolute Freiheit DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG ur, t i b A was ? dann Aufbruchstimmung Auch für Schulabsolventen, die unter 18 Jahre alt sind, gibt es Offerten, an Auslandsprojekten mitzuwirken Derzeit steht Tanja öfters auf einem Feld in Jindřichovice pod Smrkem, zu deutsch Heinersdorf an der Tafelfichte, und schneidet Weiden. Es ist Frühjahr, und da braucht das Freilichtmuseum in Tschechien, in dem Tanja im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes (IJFD) arbeitet, besonders viele Weiden. Die jungen Zweige wird Tanja zu einer Art Rute zusammenbinden. Das soll an einen alten Brauch erinnern, der in Osteuropa verbreitet ist: Sanftes Schlagen mit den Ruten bewirkt angeblich, dass die Lebenskraft der Zweige auf die berührte Person übergeht. Möglichkeiten, nach dem Abi ins Ausland zu gehen, bieten sich fast zahllose: als Au-Pair, bei Freiwilligen-Projekten auf der ganzen Welt, mit Work-and-Travel-Angeboten, Sprachkursen, Praktika, Studium, Jugendbegegnungen, bei Entwicklungsdiensten oder auf Farmen weit weg von zu Hause. Der Haken: Die meisten Angebote sind für nur für Volljährige. Das gilt vor allem für Au-Pair-Programme und für Workand-Travel-Angebote. Nach dem Abi beginnt eine Zeit des Ausprobierens. Manchen hilft ein Coach, auf dem Weg in den Beruf von christine demmer B ritta aus Lüneburg hat im vergangenen Sommer Abitur gemacht, angesichts von G8 gleichzeitig mit ihrem ein Jahr jüngeren Bruder Ole. Genaue Vorstellungen über ihre berufliche Zukunft hatten beide nicht. Britta will entweder Grundschullehrerin oder Fotografin werden, Ole vielleicht Ingenieur wie sein Vater. Eben vielleicht. „Warum muss ich das jetzt schon wissen?“, konterte er empört, wann immer seine Mutter vorsichtig nachfragte. Die wäre zwar beruhigter gewesen, hätte er wenigstens angedeutet, wozu er sich berufen fühle. Doch sie ließ ihren Sprösslingen Zeit: Ole für eine längere Reise in die USA, Britta zum Jobben in einer Geschenkboutique. Hätte die Mutter mehr Druck machen sollen? „Nein“, sagt die Hamburger Studienberaterin Olivia Byza mit Nachdruck, „vom Standpunkt der Arbeitgeber aus gesehen, haben Jugendliche im Jahr nach dem Abi Narrenfreiheit.“ Da sollten sie machen dürfen, worauf sie Lust hätten: Reisen, jobben, soziale Dienste, ein Bundesfreiwilligenjahr. Wenn sie wollen, auch Kröten über die Straße tragen. „Es wäre aber klasse, wenn sie aus dieser Zeit etwas für den Lebenslauf mitnehmen würden“, setzt Byza hinzu. Einen Sprachkurs mit Zertifikat, ein Praktikum oder eine Bescheinigung, ein halbes Jahr lang eine kleine Welt gerettet zu haben. In der Regel leben die jungen Leute in einer Gastfamilie und haben einen Mentor am Ort Zwölf Monate lang nichts tun und auf die richtige Eingebung warten, davon raten Fachleute ab Fast alle Schülerinnen und Schüler, die ins Hamburger Büro von Olivia Byza kommen, haben nicht den Anflug einer Ahnung, auf welchen Beruf sie Lust haben. Viele macht es nervös, wenn von allen Seiten Fragen auf sie einprasseln, auf die sie keine Antwort haben. Byza ist Psychologin: „Ich beruhige sie erst mal und sage, dass das ganz normal ist.“ Das Gleiche hören die jungen Kunden von Thorsten Schütz aus Bonn, auch er ist Studienberater und Job-Coach. Mit dem Erhalt des Reifezeugnisses ist man nicht gleich eine gereifte Persönlichkeit. Manche brauchen eine Nachfrist. Aber von einem ganzen Jahr Nichtstun rät Schütz entschieden ab. „Das kann sehr schnell zu Langeweile und Frustration führen“, sagt er. „Während dieser Zeit auf eine Eingebung zu warten, was man mit seiner Zukunft anfangen soll, ist meiner Erfahrung nach nicht zielführend. Diese Frage geht man besser aus einer aktiven Haltung heraus an.“ Schütz ist kein Fan von Work and Travel: „Schafe scheren oder Erdbeeren pflücken bringt einen nicht so wirklich nach vorne. Dann doch besser richtig reisen oder sinnvoll im In- oder Ausland arbeiten.“ Ole und Britta sind inzwischen einen Schritt weiter. Der 18-Jährige arbeitet seit Dezember in einem Ingenieurbüro mit. Seine Schwester beginnt noch in diesem Monat ein Praktikum bei einem Fotografen. Während für Ole feststeht, dass er im Herbst ein Ingenieurstudium beginnen will, schwankt Britta immer noch zwischen Kamera und Lehramt. Im Mai wird sie in ihrer früheren Grundschule hospitieren und will sich danach entscheiden. Oli- Auf Reisen gehen, Neues erleben, eine gute Zeit dafür ist gleich nach dem Abi. Manche Erfahrungen machen sich auch gut im Lebenslauf, wie etwa ein Sprachkurs oder eine Aufgabe im Sozialbereich. FOTO: SEAN GALLUP/GETTY IMAGES via Byza hält es für klug, in beide hineinzuschnuppern, wenn einen zwei Berufe interessieren. Wenn junge Menschen Zweifel hegen, ob sie eine Berufsausbildung machen möchten, rät sie davon ab. „Die meisten Abiturienten wollen ohnehin studieren“, beschreibt sie ihre Klientel. „Manchmal drängen die Eltern: ,Mach doch lieber eine Ausbildung‘, umso schneller stehst Du auf eigenen Füßen. Aber heute hat man nach drei Jahren auch ein abgeschlossenes Studium und ein Einkommen.“ Byza glaubt, ein Studium komme dem Arbeitsmarkt eher entgegen, die Firmen würden das lieber sehen. „Ich empfehle nur dann eine Ausbildung, wenn jemand zielsicher dorthin strebt oder einen elterlichen Betrieb übernehmen will.“ Kostenlos und auch mit viel Wissen darüber, was Arbeitgeber schätzen und worüber sie die Augen verdrehen, beraten die Berufswahlexperten der örtlichen Arbeitsagentur. In München betreut Manuela Stock sechs Gymnasien und eine Fachoberschule. In Vorträgen und Einzelgesprächen bemüht sich die Abiturientenberaterin, den jungen Menschen ein Stück weit Orientierung zu geben. Manche seien darunter, die wollten nach dem Abitur einfach nur verschnaufen und zu sich selbst fin- den, in Deutschland, im Ausland. Alles kann, nichts muss. „Abiturienten haben einen Zeithorizont von etwa drei Jahren“, sagt sie. „Denen geht es nicht um die Frage, was in zwei Jahrzehnten sein wird, sondern konkret um das nächste Jahr.“ Einige streben in die Ferne, herumziehen, am Strand chillen, Hauptsache Wind um die Nase. „Das ist okay“, sagt Stock, „die Arbeitgeber akzeptieren das – solange die jungen Leute am Ende dieses Jahres wissen, wohin es beruflich gehen soll.“ Andere steckten schon mitten in der Entscheidung für ein Studium, wüssten nur noch nicht die genaue Ausrichtung. Denen rät sie zu einem oder zwei Praktika, damit sie sehen, wie es in ihrem Traumberuf wirklich zugeht. Im Hinblick auf junge Menschen mit altruistischer Einstellung, die in ihrem Startjahr ins Berufsleben etwas Soziales machen möchten, meint sie: „Auch da gibt es eine breite Auswahl, das Interesse kann entscheiden.“ Von zwei Dingen rät Stock allerdings ab: vom sogenannte Voluntourismus, bei dem sich Organisationen für soziale Mitarbeit im Ausland teuer bezahlen lassen, und vom ziellosen Hin- und Herstudieren. „Ein Semester Betriebswirtschaft und dann ein Semester Philosophie wird von den Arbeit- gebern nicht gern gesehen“, sagt die Beraterin. „Wenn jemand häufiger das Studienfach wechselt, wird vermutet, dass er oder sie das Pensum nicht geschafft hat.“ Dass Ratsuchende gar keine Idee von ihrer Zukunft hätten, komme gelegentlich auch vor. Ihnen empfiehlt Manuela Stock, das Jahr aufzuteilen, zum Beispiel in eine Portion Reisen und eine Portion Praktikum. Mit Nachdruck ins Studium oder in eine Ausbildung treibt sie ihre Kunden nicht. „Die Unternehmen verstehen es, wenn jemand eine längere Orientierungsphase braucht. Die sagen, wenn die Leute in dem Jahr etwas machen, ist das gut für die persönliche Reife. Nur nichts machen, das geht nicht.“ Wer sich für Freiwilligendienste wie das Weltwärts-Programm oder den Bundesfreiwilligendienst bewerben wolle, müsse sich frühzeitig bewerben, sagt Studienberater Schütz. Wenn man es schaffe, nach dem Abi eine sinnvolle Verbindung zwischen einer Tätigkeit aus freien Stücken und dem angestrebtem Beruf herzustellen, sei das ideal – es müsse aber nicht sein. „In erster Linie geht es ja darum, sich neuen Situationen auszusetzen und daran zu wachsen.“ In welche Berufe Ole und Britta hineinwachsen werden, wird sich in ein paar Monaten zeigen. „Wir haben tatsächlich keine Angebote für unter 18-Jährige“, sagt Peter Martin vom Freiwilligendienst Kulturweit, einem Projekt der Deutschen Unesco-Kommission, das durch das Auswärtige Amt gefördert wird. Verlockende Möglichkeiten gibt es da, etwa beim DAAD in Kenia oder in China an der Berufsakademie Nanjing – aber volljährig muss man sein. „Wir setzen auch eine bestimmte persönliche Reife voraus“, erklärt Peter Martin. Allerdings darf man sich mit 17 schon bewerben – sofern man vor Antritt der großen Reise 18 wird. Durch die verkürzte Gymnasialzeit haben immer mehr Abiturienten schon mit 17 Jahren das Abitur geschafft. Verständlich, dass sie die Zeit zwischen Schulende und Studium oder Ausbildungsbeginn sinnvoll nutzen wollen. „Nach der Schule den Kopf durchlüften, mal weg von zu Hause“, so beschreibt Tanja, warum es sie nach dem Abi ins Ausland zog. Der Internationale Jugendfreiwilligendienst (IJFD) der Paritätischen Freiwilligendienste Sachsen gGmbH, vermittelt jungen Menschen, die noch nicht volljährig sind, Aufenthalte in den an Deutschland angrenzenden Ländern Polen und Tschechien. „Für die unter 18-Jährigen muss es eine enge Anbindung zum Beispiel zur Gastfamilie oder einer Vertrauensperson am Ort geben“, sagte Gernot Mosig, Referent für Internationale Freiwilligendienste bei den Paritätern. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass manche Angebote für Minderjährige nicht ganz so gut passen: Zum Beispiel in einer Großstadt in einer WG zu leben und problematische Jugendliche in einem Jugendclub zu betreuen.“ Wer noch nicht volljährig ist, wohnt deshalb in einer Gastfamilie. Ein Mentor am Ort ist die ganze Zeit Ansprechpartner, die Referenten aus Deutschland schauen während des Einsatzes mindestens einmal vorbei. Wenngleich Felix Jäger aus Leverkusen bei seinem Abi erst 16 war, verbrachte er gleich nach der Schule elf Monate in Ecuador. Möglich war das über die Organisation Experiment. In Mindo, einem kleinen Dorf im Nebelwald, lebte er bei einer Gastfamilie, bastelte mit den Kindern im Kindergarten und brachte den Teilnehmern eines Senioren-Freizeitclubs Memory bei. Etwa 6000 Euro kostete das Auslandsjahr. „Ich wollte nicht gleich nach der Schule studieren“, sagt Felix. „Außerdem zog es mich nach Südamerika. Das Land kannte ich schon durch einen Schüleraustausch in Uruguay.“ Wichtig war ihm, bei einem gemeinnützigen Projekt mitzumachen: „Ich will auch etwas geben, nicht nur selbst Erfahrungen machen.“ Der Verein Experiment hat für die „Zielgruppe 16 plus“ eigene Programme in Ecuador, Mexiko oder Indien erarbeitet. 3760 Euro muss man etwa für ein halbes Jahr Freiwilligendienst in Mexiko zahlen, dazu kommen noch die Flugkosten. Allerdings kann man sich bei dem Verein auch um Stipendien bewerben. Zudem haben eine Menge kommerzieller Anbieter die unter 18-Jährigen als potenzielle Kunden entdeckt. Klingt erstmal toll, was man da alles machen kann: Löwenschutz in Sambia. Geburtshilfe-Praktika in Ghana. Kinderhilfsprogramm in Panama. Doch Regina Schmieg, Projektkoordinatorin von Eurodesk, einem europäischen Jugendinformationsnetzwerk, das von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, warnt vor sogenannten VoluntourismusProgrammen, die eine Menge Geld kosten und auf Laufzeiten von wenigen Wochen angelegt sind. „Natürlich haben die Jugendlichen ehrenwerte Motivationen“, sagt sie, „aber gerade im sozialen Bereich schadet das den Menschen am jeweiligen Ort mehr als dass es ihnen nutzt.“ Wenn sich die Kinder im Waisenhaus alle zwei Wochen an einen neuen Freiwilligen gewöhnen müssen. Oder wenn es für die Teilnehmer keine Vorbereitung und keine pädagogische Begleitung am Ort gibt. „Doch direkt nach dem Abi ist ja nicht der einzige Zeitpunkt, zu dem man ins Ausland gehen kann“, betont Regina Schmieg von Eurodesk. „Ein guter Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt ist während des Studiums oder zwischen Bachelor und Master.“ christiane bertelsmann Angebote für fast Volljährige Minderjährige stehen unter der Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten – sie haben das Sorgerecht. Unter 18-Jährige müssen besonders betreut werden. Da dafür meist nicht genügend Personal und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen, wählen die Aufnahmeorganisationen lieber Volljährige aus. Wer unter 18 ist, ist noch nicht geschäftsfähig und braucht zum Abschluss von Verträgen die Einverständniserklärung der Eltern – bei Kontoeröffnungen auch die von beiden Elternteilen. Im Land herumzureisen ist für Minderjährige auch nicht einfach. Sie dürfen zum Beispiel kein Zimmer im Hostel ohne Einverständnis der Eltern anmieten. Folgende Anbieter informieren auch über Programme für Minderjährige: www.rausvonzuhaus.de/u18; sehr gute Übersicht über so gut wie alle seriösen, nicht kommerziellen Programme, nicht nur Freiwil- ligendienste. Auf dem Portal kann man sich auch zu Reisestipendien schlau machen. www.workcamps.de; Überblick über internationale Workcamps im In- und Ausland, nur von gemeinnützigen Organisationen www.parisax-freiwilligendienste.de; Freiwilligendienste in Polen und Tschechien www.experiment-ev.de; gemeinnütziger Verein, vermittelt Freiwilligendienste in Ecuador, Brasilien und Indien www.dfjw.org/ferienjob-job-in-der-partnerstadt; das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) fördert auch für 16-Jährige Ferienjobs in einer französischen Partnerstadt Die Mitarbeit auf Bio-Farmen, auf Englisch WWOOFing (World-Wide Opportunities on Organic Farms), ist in Ausnahmefällen auch für unter 18-Jährige möglich, etwa in Irland: www.wwoof.ie. Auch in Portugal gibt es solche Angebote: www.wwoof.pt CHBE Studieren mit den besten Perspektiven Bachelor in Internationaler BWL / Management (BSc) Studium in mehreren Ländern Unterrichtssprache Englisch oder Deutsch/Englisch Studienbegleitende Praktika im In- und Ausland Exzellente Lehre und Forschung, engagierte Studierende Persönliche Atmosphäre, hervorragende Betreuung Donnerstag, 14. April 2016, Nr. 86 :RELWWHJHKWȠVKLHU]XU=XNXQIW"8P .DUULHUH ]X PDFKHQ EUDXFKVW 'X )DFKZLVVHQ 8P GLH .DUULHUH ]X PD FKHQ GLH ]X 'LU SDVVW EUDXFKVW 'X DXFK0HQVFKHQGLH'LUKHOIHQ'HLQH ZDKUHQ =LHOH ]X HUNHQQHQ XQG ]X HUUHLFKHQ'LHˉQGHVW'XKLHU 'HQQKLHUJHKWȠVXP'LFK Erleben Sie die WHU! Termine und Programm von Schnuppertagen unter: www.whu.edu/schnuppert age Unser Netzwerk: rund 200 Partnerhochschulen, über 160 Partnerunternehmen, über 3.500 organisierte Alumni Lust auf Mathematik? Mit uns kannst Du rechnen. Excellence in Management Education Top Jobaussichten durch Praxis- und Berufsbezug im Studium und den exzellenten Ruf der TU München SYSTEMAKKREDITIERT nach WHU – Otto Beisheim School of Management Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany Wolfgang Staus, Tel. +49 261 6509-513 [email protected], www.whu.edu/bsc Flexible Spezialisierung in Finanz-, Bio-, Wirtschafts-, Techno- oder Reiner Mathematik durch )DFKEHUHLFKHELHWHQ¾EHU]XNXQIWVXQGSUD[LVRULHQWLHUWH 6WXGLHQJ¦QJH_,QGLYLGXHOOH %HWUHXXQJ PLW GLUHNWHP .RQWDNW]X GHQ /HKUHQGHQ_$XVODQGVVWXGLXP DQ YLHOHQ 3DUWQHUXQLYHUVLW¦ WHQ_)XQGLHUWHV ZLVVHQVFKDIWOLFKHV 6WXGLXP PLW %H]XJ]XU )RU VFKXQJ_,QWHUQDWLRQDOHV&DPSXV)ODLU_1DFKGHP%DFKHORUVWXGL XPDOOHUEHVWH&KDQFHQDXIHLQHQ3ODW]LP0DVWHUVWXGLHQJDQJ Optimierter Studieneinstieg für G8-Abiturienten Auslandsaufenthalte mit persönlicher Betreuung Bachelor Bewerbung bis 15. Juli Alle Informationen www.ma.tum.de (LQHYRQVHFKV6LHJHU8QLYHUVLW¦WHQ LP:HWWEHUZHUEȤ([]HOOHQ]LQGHU/HKUHȢ ZZZXQLNOGHDNWLRQVFKXOH Nr. 86, Donnerstag, 14. April 2016 LERNEN 27 DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG Abit u was r, dann ? Erst mal etwas Handfestes Kampagnen bewerben die betriebliche Ausbildung. Ziel ist, mehr Abiturienten ins Boot zu holen von miriam hoffmeyer S chock Deine Eltern! Mach erst mal ’ne Lehre.“ Der Slogan, mit dem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen Abiturienten in betriebliche Ausbildungen lockt, hat offenbar Erfolg: Mehr als 30 Prozent der Azubis im Münsterland haben inzwischen Abitur oder Fachabitur. Die Werbekampagne hat IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing initiiert. „Die Frage war, warum tendieren fast alle Abiturienten zum Studium? Warum kriegen wir es nicht gebacken, dass sie sich für die betriebliche Ausbildung interessieren?“, fragt er. „Wenn die Hochschulen stark überlaufen sind, und der Wettbewerb unter den Absolventen immer härter wird, kann eine gute Ausbildung durchaus die besseren Möglichkeiten bieten.“ 30 000 Fachkräfte würden bis 2030 in Nordwestfalen gebraucht, darunter nur 3000 Akademiker. Ähnliche Imagekampagnen haben viele andere IHKs in ganz Deutschland gestartet, unter Schlagwörtern wie „Durchstarter“, „Elternstolz“ oder „Karriere mit Lehre“. Bundesweit entschieden sich 2014 gut 26 Prozent der Abiturienten für eine Lehre. Dieser Anteil ist innerhalb von fünf Jahren kontinuierlich gestiegen – vor allem deshalb, weil immer mehr Jugendliche Abitur machen. Zudem gingen in diesem Zeitraum in zahlreichen Bundesländern doppelte Abiturjahrgänge von den Schulen ab. Unabhängig davon ist der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung, Friedrich Hubert Esser, davon überzeugt, „dass die duale Berufsausbildung auch weiterhin bei Abiturienten hoch im Kurs steht“. Ungünstig sei jedoch, dass diese sich für die parallel laufende Ausbildung in Betrieb und Berufsschule auf so wenige Branchen konzentrieren würden: Fast die Hälfte aller Azubis mit Abitur entscheidet sich für nur zehn Berufe, alle aus dem Dienstleistungsbereich. Am beliebtesten sind Ausbildungen zum Industrie-, Bank- oder Großund Außenhandelskaufmann sowie zum Fachinformatiker. Ins Handwerk gehen nur elf Prozent der studienberechtigten Azubis. Auch sie konzentrieren sich auf wenige Berufe, fast die Hälfte wird Fotograf, Hörgeräteakustiker oder Zahntechniker. Neben der klassischen Lehre bieten viele Unternehmen heute auch duale Studiengänge oder die Kombination mit einer Weiterbildung zum Fachwirt oder Industriemeister an. Mit diesen Varianten können sich Abiturienten in wenigen Jahren für Führungspositionen im Betrieb qualifizieren. „Das ist in den Köpfen aber noch nicht drin“, meint Schulte-Uebbing – auch nicht in denen der Eltern, die großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder haben. Deshalb sind sie in Wirklichkeit auch die Hauptzielgruppe des scheinbar rebellischen Slogans: Der „Schock Deine Eltern“-Spot lief bevorzugt in den Innenstadtkinos der Stadt Münster, die bei der mittleren Generation beliebt sind. Drei junge Menschen haben sich entschieden, etwas Handfestes zu machen und sind dabei ganz unterschiedliche Wege gegangen. Sie berichten, was sie zu ihrer Entscheidung geführt hat und wie ihr Berufsleben aussieht: Alexander Wurzel, 19, ist im ersten Jahr seines dualen BWL-Studiums mit Schwerpunkt Großund Außenhandel bei Rewe in Eisenach „Am Anfang haben mich meine Freunde gefragt, was ich bei Rewe will und ob ich den ganzen Tag nur Regale einräumen möchte. Es wird total unterschätzt, dass so ein Supermarkt mit über 30 Mitarbeitern ein mittelständisches Unternehmen ist. Man bekommt schnell Verantwortung: Schon nach ein paar Wochen habe ich alle Kassen allein abgerechnet und verbucht oder bei Lieferanten reklamiert, wenn Waren unvollständig geliefert wurden. Ich denke auch viel darüber nach, warum manche Artikel gut laufen und andere nicht. Ich wusste schon früh, dass ich etwas Kaufmännisches machen will. Ein reines Hochschulstudium kam für mich nie in Frage, ich bin ein Typ, der gern mit anpackt. Ich habe lange geschwankt zwischen Banklehre und Studium an einer privaten Fachhochschule, an der man in allen Semesterferien Praktika in verschiedenen Unternehmen absolviert. Das finde ich ein cooles Konzept, aber man hat nicht die Sicherheit, nach dem Abschluss übernommen zu werden. Nach einiger Überlegung habe ich festgestellt, dass mir das BankerDasein zu abstrakt ist. Der Einzelhandel ist bodenständiger, das passt viel besser zu mir. Man bekommt direkt mit, was die Kunden wollen, und hat im Alltag viel Gestaltungsspielraum. Natürlich sind die drei Jahre anstrengend! Studium und Praxisphasen wech- Die Auswahl wäre an sich groß, doch die Auszubildenden mit Abitur konzentrieren sich auf wenige Berufe. Im Bereich Handwerk sind das Zahntechniker, Hörgeräteakustiker und Fotograf. Beliebt sind auch Ausbildungen zum Bankkaufmann oder Fachinformatiker. FOTO: HENDRIK SCHMIDT/PICTURE ALLIANCE/ZB seln im Drei-Monats-Rhythmus. Nach acht Stunden Arbeitszeit muss ich oft noch an einer Hausarbeit schreiben, und wenn ich Frühschicht habe, stehe ich um vier Uhr auf. Aber ich finde es gut, dass ich von Grund auf lerne. Nach dem Abschluss des dualen Studiums sind die Perspektiven sehr gut. In der Regel arbeitet man ein Jahr lang als stellvertretender Filialleiter. Danach kann ich Filialleiter werden, in die Zentrale oder in den Außendienst gehen oder mich als Rewe-Partnerkaufmann bewerben und selbständig machen.“ Corinna Holstein, 20, ist im ersten Jahr ihrer Ausbildung zur Augenoptikerin bei Bruchhaus Optik & Akustik in Köln „Wenn jemand zum ersten Mal seine neue Brille anprobiert und sich freut, dass er wieder klar sehen kann, das ist immer ein schöner Moment! Ich trage selber seit fast zehn Jahren eine Brille. Trotzdem bin ich erst durch Internetrecherche auf die Idee gekommen, diese Ausbildung zu machen. Lange hatte ich keine Ahnung, wie es nach dem Abi weitergehen sollte. Ich habe überlegt zu studieren, aber ich war von keiner Studienrichtung überzeugt. Ich wollte aber nicht irgendwas anfangen und dann wieder abbrechen. Eine abgeschlossene Lehre ist sozusagen etwas Festes, auf dem man aufbauen kann. Während der Schulzeit habe ich ein Praktikum im Buchhandel gemacht, das mir gut gefallen hat, aber diese Branche hat ja nicht viel Zukunft. Und auch wenn man Brillen schon im Internet bestellen kann, glaube ich nicht, dass die Leute ohne Optiker auskommen. Mein Ausbildungsbetrieb ist alteingesessen und hat nur fünf Mitarbeiter, die Atmosphäre ist familiär, da habe ich Glück gehabt. Ich hätte auch bei einer großen Kette anfangen können. Aber da werden die wichtigen Entscheidungen von Leuten weiter oben getroffen, die mit dem Geschäft vor Ort nicht so viel zu tun haben. Die Kombination aus Kundenberatung und handwerklicher Arbeit liegt mir, ich habe schon immer gern gebastelt und gezeichnet. Im ersten Lehrjahr muss man noch von Hand Gläser anschleifen, damit man ein Gefühl für das Material bekommt. Da ist handwerkliches Geschick gefragt, man muss supergenau arbeiten. Ich bin auch schon in die Kundenberatung eingebunden und mache unter Aufsicht Führer- ANZEIGE SPIELRAUM FÜR DIE ZUKUNFT DES THEATERS %:/ ´,FKZUGHGDV6DOHP.ROOHJ GHQMHQLJHQHPSIHKOHQGLHQLFKW JHQDXZLVVHQZDVVLHVWXGLHUHQ ZROOHQ'LH=HLWKDEHQP|FKWHQ VLFK]XHQWIDOWHQLKUH3HUV|Q OLFKNHLW]XHQWZLFNHOQXQGLQ GHU*HPHLQVFKDIWLP.ROOHJ]X ZDFKVHQ§ 1RDK (1(5*,(:,576&+$)7 %DFKHORURI$UWV 0DVWHURI6FLHQFH DE:6 MUSICAL REGIE – Musiktheater und Schauspiel DRAMATURGIE $UFKLWHNWXU (1(5*,(,1*(1,(85:(6(1 (QHUJLH %DFKHORURI(QJLQHHULQJ BÜHNENBILD UND -KOSTÜM MASKENBILD – Theater und Film (1(5*,(81'*(%8'(6<67(0( THEATER-, FILM- UND FERNSEHKRITIK 0DVWHURI6FLHQFH WWW.THEATERAKADEMIE.DE „Als Teenager habe ich ständig gebastelt und gelötet: Lautsprecherboxen gebaut, mein Fahrrad repariert, meine Konsole auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt. Und am Gymnasium war ich im Fach „Naturwissenschaft und Technik“ am besten. Es war also klar, dass es in diese Richtung gehen sollte. Ich war mir nur nicht sicher, ob ich Mechatronik studieren oder eine Ausbildung machen soll. Ich habe mich dann bei älteren Freunden umgehört, Lehrer gefragt und natürlich meine Eltern. Alle meinten, pure Theorie wäre ) 'DVVDJHQXQVHUH.ROOHJLDWHQ MUSIKTHEATER/OPERNGESANG Fabian Brand, 20, ist im zweiten Ausbildungsjahr als Mechatroniker bei ABB in Heidelberg nicht das Richtige für mich. Ich war auch beim Tag der offenen Tür der Uni Karlsruhe, da habe ich mich ein bisschen gefühlt wie auf der Schulbank. Wenn ich etwas lerne, möchte ich nicht nur die Formeln auf dem Blatt haben, sondern gleich den Erfolg sehen: Dieses Rad dreht sich jetzt so, wie ich es will. Dann habe ich auch die Kontrolle, dass ich es wirklich verstanden habe. Mir war auch wichtig, finanziell nicht so abhängig zu sein. Die Studenten unter meinen Freunden beschweren sich oft, dass sie wegen allem ihre Eltern fragen müssen. Als Auszubildender kann ich mir mehr leisten. Ich habe Zusagen von mehreren Firmen bekommen. Hier bei ABB hat mir die Ausbildungswerkstatt sehr gut gefallen, und dass ich in einem großen Unternehmen viele Möglichkeiten habe. Am Anfang muss man Grundfertigkeiten lernen, zum Beispiel das Feilen. Da habe ich mich manchmal geärgert und gedacht, die anderen sitzen jetzt in der Uni! Im Moment beschäftige ich mich mit Automatisierungstechnik, das finde ich extrem interessant. Im August wechsele ich zum ABB-Standort in Friedberg, der darauf spezialisiert ist. Später will ich mich auf jeden Fall weiterbilden, zum Techniker oder zum Meister. Vielleicht studiere ich sogar irgendwann doch. Ich glaube, nach der Ausbildung stehen einem noch alle Türen offen.“ FOTOS: PRIVAT ,1'('$6678',80'$6=8',53$667 (,125,(17,(581*6-$+5$0 +,/)7',5'$%(, (QHUJLHVWXGLHUHQí SCHAUSPIEL schein-Sehtests. Die richtigen Sehtests sind das Spannendste an dem Beruf, die dürfen aber nur Augenoptikermeister durchführen. Ich kann mir gut vorstellen, später Meisterin zu werden und vielleicht auch ein eigenes Geschäft zu führen.“ $* ,1)27 0DL FKOXVV XQJVV E U H Z %H O L - X ZZZKRFKVFKXOHELEHUDFKGH KGH ´'DQNGHUYHUVFKLHGHQHQ.XUVH 3URMHNWHXQGGHU9RUVWHOOXQJXQWHU VFKLHGOLFKHU6WXGLHQJlQJHPHUNWH LFKZLHYLHOH%HUHLFKHLFKQRFKJDU QLFKWULFKWLJZDKUJHQRPPHQKDWWH $P(QGHGHV-DKUHVJLQJLFKPLW LUNO UN ZLUNOLFKYLHOHQQHXHQ(UIDKUXQJHQ§ *HVWDOWXQJ .RQVWDQ] .RQVWDQ] 'DV 6DOHP .ROOHJ EHUHLWHW $ELWXULHQWHQ :LUWVFKDIW XQG *HVWDOWXQJ LQ HLQHP 2ULHQWLHUXQJVMDKU LQ GUHL ZLUGGHU6WXGLHQDOOWDJJUHLIEDU 7ULPHVWHUQ DXI LKUH DNDGHPLVFKH %ORFNVHPLQDUH ]X VSH]LíVFKHQ 7KH PHQ VRZLH .XUVH LP %HUHLFK YRQ 7KH XQGEHUXîLFKH=XNXQIWYRU 4XDOLí]LHUWH'R]HQWHQJHEHQLP6WXGLXP DWHU 0XVLN 6SUDFKHQ XQG 6SRUW HU *HQHUDOH(LQEOLFNHLQGLH1DWXU*HLVWHV JlQ]HQGDVXPIDQJUHLFKH$QJHERWGDV XQG *HVHOOVFKDIWVZLVVHQVFKDIWHQ XQG DXFK HLQH )RUVFKXQJVUHLVH LP 5DK IKUHQLQGLHLQWHUGLV]LSOLQlUHQ$UEHLWV PHQ HLQHU 3URMHNWDUEHLW ]XP 7KHPD PHWKRGHQHLQ%HLPJHPHLQVFKDIWOLFKHQ ´6R]LDOH:LUNOLFKNHLW(XURSD§EHLQKDOWHW /HEHQ DXI GHP PRGHUQHQ &DPSXV $QKDQGYRQLQGLYLGXHOOHQ3RWHQ]LDODQD DP %RGHQVHH XQG GHP EHJOHLWHQGHQ O\VHQ XQG %HUDWXQJVJHVSUlFKHQ EHU ´2XWGRRU /HDGHUVKLS 7UDLQLQJ§ JHKW HV GDVJHVDPWH-DKUKLQZHJOHUQHQGLH.RO DXFK GDUXP GLH HLJHQH 3HUV|QOLFKNHLW OHJLDWHQ LKUH 6WlUNHQ XQG %HJDEXQJHQ ZHLWHU]XHQWZLFNHOQXQGJHPHLQVDPPLW NHQQHQXQGVLQGDQVFKOLHHQGEHIlKLJW $QGHUHQ+HUDXVIRUGHUXQJHQ]XPHLVWHUQ HLQH IXQGLHUWH 6WXGLHQZDKO ]X WUHIIHQ ,Q VHOEVW JHZlKOWHQ HUJlQ]HQGHQ 9RU OHVXQJHQ DQ GHU 8QLYHUVLWlW .RQVWDQ] VRZLH GHU +RFKVFKXOH IU 7HFKQLN )UDQND Das jetzt Orientierungsmagazin Im Fokus: Schüler, Studenten, Azubis und Berufseinsteiger Erscheinungstermin: 24. Oktober 2016, Anzeigenschluss: 23. September 2016 )RUGHUHMHW]W NRVWHQORV XQVHUH%URVF KUHDQ 7HO LQIR#VDOHP NROOHJGH jetzt Kontakt aufnehmen: [email protected], Tel.: +49 (89) 21 83 - 90 72 oder - 81 40 Etwas vergessen? Gutes Management will gelernt sein. Neue Wege in die Gesundheitsbranche Beginn: 09/2016 Mit einem Studium an einer der besten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. Bachelor, Master, MBA, in Vollzeit, berufsbegleitend oder dual. Dortmund · Frankfurt/Main · München Hamburg · Köln · Stuttgart Studiengänge am Standort München Physician Assistance (B.Sc.) Gesundheit &Management für Gesundheitsberufe itsberufe (B.Sc.) www.ism.de 06126 - 93 52 171 · [email protected] · www.carl-remigius.de ´1DFK$EVFKOXVVGHV2ULHQWLHUXQJV MDKUHVNDQQLFKVDJHQGDVVLFK HLQHUVHLWVHLQIUPLFKJHHLJQHWHV 6WXGLHQIDFKJHIXQGHQKDEHXQG PLFKDQGHUHUVHLWVSHUV|QOLFKZHL WHUHQWZLFNHOQNRQQWH]ZHL=LHOH GLHLFKPLUIUPHLQH=HLWDP6DOHP .ROOHJHUKRIIWKDWWH§ $QQD ZZZVDOHPNROOHJGH (UOHEHQ9HUVWHKHQ(QWVFKHLGHQ 28 LERNEN Donnerstag, 14. April 2016, Nr. 86 DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG ur, Abit s wa ? dann Archäologie oder vielleicht Arboristik Test-Auswahl Berufswahltests helfen, die eigenen Neigungen zu erkennen. Das Beratungsgespräch ersetzen sie nicht von christiane bertelsmann N och ein Jahr Schule, dann kommt die große Freiheit. Lukas Möhwald hat im Januar seinen 17. Geburtstag gefeiert. Er geht in die elfte Klasse eines Berliner Gymnasiums, im Sommer nächsten Jahres hat er das Abizeugnis in der Tasche. Und dann? Auf alle Fälle studieren. Nur was? Zahnmedizin vielleicht. In der zehnten Klasse hat er ein Praktikum beim Zahnarzt gemacht, das hat ihm gefallen, vor allem die Atmosphäre in der Praxis. Oder doch Kunst? Lukas zeichnet gerne und gut, als eines der Hauptprüfungsfächer im Abitur hat er Kunst gewählt. Im Internet googelt er die Frage „Welches Studium passt zu mir?“ und wählt drei kostenlose Tests aus, darunter einen der Studieninformation Baden-Württemberg (www.was-studiere-ich.de). Der Test zielt darauf ab, die Studieninteressen enger einzukreisen. Dafür muss Lukas entscheiden, ob ihm eine bestimmte Tätigkeit gar nicht oder sehr gut gefällt. Produkte und Verpackungen designen zum Beispiel. Oder einen Streit schlichten. Konstruktionspläne entwerfen. Nach zehn Minuten ist er fertig, und prompt ploppt das TestResultat als PDF auf: Bildende Kunst, forschend und systematisierend zu arbeiten seien Lukas für ein Studium sehr wichtig, unwichtig dagegen unter anderen Musik und Sport. Das komme hin, meint Lukas. Eine Seite weiter findet er die passenden Studiengänge aufgelistet – alle logischerweise in Baden-Württemberg. Archäologie würde gut passen, aber auch Kunstwissenschaft. Noch ein Klick, und schon kann der Test-Teilnehmer noch mehr Informationen über die Studienbedingungen an den einzelnen Hochschulen abrufen. Wer lieber von Studenten erfahren will, was einen im Studium so alles erwarten wird, wendet sich per E-Mail an die sogenannten Studienbotschafter. „Kein Test ersetzt die Studienberatung“, stellt Benedikt Hell klar. Er ist Professor für Personalpsychologie und Studieneignungsdiagnostik, inzwischen an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten, und hat den baden-württembergischen Studienorientierungstest mitentwickelt. „Der Test soll dazu anregen, auch etwas weniger bekannte Studiengänge kennenzulernen.“ Die Hochschulen sind selbst dafür verantwortlich, die Profile der Studiengänge auf der Test-Seite einzustellen und aktuell zu halten. „Schüler, die kurz vor dem Abitur stehen, sind oft unsicher, was die Studienwahl angeht“, sagt Psychologe Hell, „sie müssen unglaublich viele Informationen verarbeiten. Wir wollen ihnen mit dem Test ein Tool bieten, um eine erste Übersicht zu bekommen.“ ANZEIGE Der überregionale Studium-Interessentest (SIT) der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sowie von Zeit online bietet einen schnellen Überblick über Studieninteressen und mögliche Studiengänge. Pro Tag werden im Durchschnitt 450 Tests gemacht, http://studiengaenge.zeit.de/sit Weniger Test als Orientierungshilfe will auch der Studifinder (www.studifinder.de) der Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sein. Schon von der Optik her wirkt der Test sehr zeitgemäß mit seiner frischen orange-hellgrünen Farbgebung und dem Kachel-Aufbau. Mehrere Orientierungstests stehen zur Auswahl, Dauer fünf bis 80 Minuten. Dazu kommen noch 30 Wissenstests. Lukas, der Test-Tester, nimmt sich gleich den längsten von ihnen vor: „Wie ich denke und arbeite“. Der fängt harmlos an mit der Frage dazu, wie neugierig man ist, wie gut man erklären kann und welche Fächer man in der Schule mit welchen Noten belegt hat. Dann kommt ein komplexer Sachtext, zu dem Fragen beantwortet werden müssen, Mathe-Aufgaben, Aufgaben zum räumlichen Vorstellungsvermögen und zwischendurch, zur Auflockerung, immer wieder Neigungsfragen. Bislang ist das Verfahren nur für Hochschulen in Nordrhein-Westfalen relevant, doch gilt der Studifinder als eines der besten und ausführlichsten Verfahren in Sachen Studienorientierung. Man muss sich allerdings genug Zeit für den Test nehmen. Von April 2017 an wird es den Studifinder in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit für Hochschulen in ganz Deutschland geben, www.studifinder.de. Auf regionale Angebote ausgerichtet ist der Orientierungstest des Wissenschaftsministeriums Baden-Württemberg. Er wird wissenschaftlich begleitet und kontinuierlich weiterentwickelt, www.was-studiere-ich.de Eine sofortige Lösung sollte man nicht erwarten. Das richtige Studium zu finden, ist ein Prozess Wie viel Zeit sich der Tester dafür nimmt, um den Fragebogen fertig auszufüllen, bleibt ihm überlassen. Und auch, ob man einen Wissenstest wiederholen möchte. „Wir wollen, dass sich die Schüler nicht nur einmal kurz mit dem Thema beschäftigen, sondern über einen längeren Zeitraum“, sagt Heinrich Wottawa. Der Psychologie-Professor hat sich seit mehreren Jahrzehnten auf psychologische Eignungsdiagnostik im Internet spezialisiert und den Studifinder entwickelt. Je früher und je intensiver man sich mit dem Thema Studienwahl beschäftigt, umso besser, meint der Professor. „Die wenigsten Tests berücksichtigen die Fähigkeiten, die ein Schüler mitbringt, sondern meist nur die Interessen“, sagt Wottawa. „Beides muss zusammenspielen.“ Ein Interessen-Test mache Spaß, ein Leistungstest weniger. Deshalb wird die Testperson beim Studifinder zwischendurch immer wieder aufgefordert, eine Pause einzulegen. „Herauszufinden, was man studieren will, ist ein Prozess“, sagt Wottawa, „Und man sollte sich nicht darauf versteifen, dass es nur den einen, einzigen passenden Studiengang gibt.“ Mit der Studiensuche per Internet sei es ähnlich wie bei einer Online-Partnervermittlung: „Kein Tool sagt etwas darüber aus, ob ein Mensch glücklich wird. Es reduziert nur die Anzahl der besonders überlegenswerten Optionen auf eine überschaubare Menge, mit der man sich dann vor einer Entscheidung näher befassen kann.“ Neun Ergebnisseiten bekommt Tester Lukas, dabei sind neben den detaillierten Eine Übersicht zu weiteren Hochschuloder studienfachbezogenen Tests findet sich hier: www.studis-online.de/StudInCHBE fo/selbsttests.php Test-Tester Lukas ist vor allem klar geworden, was er nicht möchte. Das ist schon mal was. Die Tests, bei denen er mitgemacht hat, haben ihm Ideen geliefert, auf die er selbst noch nicht gekommen war. FOTO: MARTIN KIRCHNER Ergebnissen auch Tipps, wie er sich noch tiefer mit der Studienfachfindung beschäftigen kann. Als Studienfelder werden ihm neben Biomedizin und Neurowissenschaften auch Human-, Tier- und – eine seiner Studienoptionen – Zahnmedizin vorgeschlagen. „Wir empfehlen Ihnen, vor einer endgültigen Entscheidung auch die vielen Angebote für eine persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen“, heißt es auch in der Auswertung. An der Studienberatung, so richtig schön altmodisch von Mensch zu Mensch, führt also kein Weg vorbei. Test Nummer drei, der SIT-Test, initiiert von der Hochschulrektoren-Konferenz und Zeit online, zielt nur darauf, die Studieninteressen herauszuarbeiten. Sein großer Vorteil: Er ist nicht an Bundeslän- Privat, persönlich, praxisnah Sie möchten ein Studium, das Ihnen Zugang zur Kommunikations- und Medienbranche mit ihren spannenden, vernetzten Berufsprofilen schafft? Die private, staatlich anerkannte HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft mit Standorten in Berlin, Köln und Frankfurt bietet Ihnen die ideale Vorbereitung auf Ihren Karrierestart. Journalismus und Kommunikation, Psychologie sowie Management/Wirtschaft vereinen Praxisorientierung und akademische Bildung. Studieren Sie klassisch in sechs oder dual ausbildungsintegrierend in acht Semestern. An der HMKW profitieren Sie von kleinen Lerngruppen und einem direkten Draht zu den Lehrenden. Informieren Sie sich bei unserer Studienberatung und auf www.hmkw.de Die FIBAA-akkreditierten Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Design, Studienberatung Campus Berlin Studienberatung Campus Köln und Frankfurt [email protected] Internationaler Betriebswirt 6 Semester Internationales Management, 6 Semester HOCHSCHULE MAINZ UNIVERSIT UNIVER TY OF APP AP PLIE LIED D SCIEN IENCES CES MIT UNS ZUM ZIEL! ++ Sport Business ++ Marketing ++ ++ Event/Tourismus Management ++ ++ Musik Business ++ Möchten Sie BWL, Medien, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsrecht studieren? Dual oder Vollzeit? In kleinen Gruppen und praxisnah? Lernen Sie uns am Info-Tag kennen! 10 Monate – Kompaktprogramm: Event/Tourismus Assistent/in www.eam-muenchen.de Tel. 089 / 21 66 84 52 G INFO-TagA Samst l 2016 30. Apri 3 UHR 9 bis 1 HOCHSCHULE MAINZ Fachbereich Wirtschaft Lucy-Hillebrand-Straße 2 | 55128 Mainz wirtschaft.hs-mainz.de Kontakt [email protected] Telefon: +49 (89) 21 83 - 90 72 oder - 8140 I www.hmkw.de WIRTSCHAFT MISSION STUDIUM School of International Business Die Rubrik Bildungsmarkt – wöchentlich in der Süddeutschen Zeitung am Wochenende +49 30 46 77 693 - 30 +49 221 22 21 39 - 33 der gebunden. „An deutschen Hochschulen haben wir etwa 10 800 Studiengänge, die für Abiturienten in Frage kommen könnten – es ist unmöglich, sich über die einen Überblick zu verschaffen“, sagt Joachim Diercks. Er ist Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens Cyquest, das den Test entwickelt hat. „Der Test orientiert sich an dem von dem amerikanischen Psychologen John Holland etablierten Interessen-Modell“, erklärt Diercks. Durch entsprechende Fragen lässt sich herausfinden, welches Interesse überwiegt; in einem zweiten Schritt, welcher Studiengang am besten dazu passt. Lukas hat der SIT-Test gut gefallen – das klare, nüchterne Design, die abwechslungsreichen Fragen, 72 insgesamt. Dann geht es an die Auswertung: Seine Interessen liegen im theoriegeleitet-forschenden Bereich, dicht gefolgt vom kreativ-kulturellen und wirtschaftlich-unternehmerischen Bereich. 125 Seiten passende Studiengänge werden dann alle alphabetisch geordnet aufgelistet. „Arboristik“ liest Lukas als erstes und muss erst mal recherchieren, um was es da überhaupt geht, nämlich um Baumpflege. Zahnmedizin taucht gar nicht auf. Auf den ersten Blick etwas ernüchternd. „Aber macht nichts“, meint Lukas. „Mir ist schon beim Ausfüllen viel mehr über mich und meine Interessen klar geworden. Vor allem darüber, was ich nicht möchte.“ Na dann, Zweck erfüllt. „Beim Übergang von der Schule zur Hochschule liegt vieles im Argen“, sagt Diercks, „wir lassen unsere jungen Menschen damit ziemlich allein.“ Einen Pfad will er mit dem Test aufzeigen, an den man so noch nicht gedacht hat, sagt Diercks. Es muss ja nicht gleich Arboristik sein. Oder eventuell doch? eufom.de Abi 2016 – und dann? Europäisch studieren. Studieren an der TH Nürnberg Im Mai startet die Bewerbungsfrist für Deinen Studienbeginn im kommenden Wintersemester! Informier Dich jetzt: /studieninteressierte www.th-nuernberg.de www.th-nuernberg.de *HVXQGKHLW JHVWDOWHQ Interdisziplinär ausgerichtete Studiengänge in der Wachstumsbranche Gesundheits- und Sozialwirtschaft. » European Business & Psychology » European Management Bachelor of Science (B.Sc.) Bachelor of Arts (B.A.) inkl. Praxissemester inkl. Auslandssemester Combined Degree Studierende der eufom School erwerben einen zusätzlichen Bachelor-Abschluss, den die Luxemburger eufom University verleiht. Bachelor of Arts 0DQDJHPHQWLP *HVXQGKHLWVXQG 6R]LDOPDUNW Berufsbegleitender Masterstudiengang *HVXQGKHLWVXQG 6R]LDOPDQDJHPHQW Bachelor of Science *HVXQGKHLWV|NRQRPLH XQG(WKLN NEU! Masterstudiengang Vollzeit *HVXQGKHLWV:LUWVFKDIW XQG(WKLN Semesterstart: 15. September 2016 Berufsbegleitender Studiengang 9HUVRUJXQJVPDQDJHPHQW IU0HQVFKHQLP$OWHU (ab WS 2016/2017) Nächste Info-Veranstaltungen Düsseldorf 26.04. | Essen 21.04. | Frankfurt a. M. 21.04. | Hamburg 12.05. | Köln 23.04. | München 21.04. | Stuttgart 18.05. Bachelor of Arts *HVXQGKHLWVPDQDJHPHQW XQG7HFKQRORJLHLP 6R]LDOPDUNW WILHELM LÖHE HOCHSCHULE FÜR ANGEWANDTE WISSENSCHAFTEN Merkurstraße 41 | 90763 Fürth | Telefon 0911-766 069-0 Weitere Studiengänge unter www.wlh-fuerth.de Studienorte: Düsseldorf | Essen | Frankfurt a. M. | Hamburg | Köln | München | Stuttgart Unsere Studienberatung berät Sie gerne 0800 1 97 97 97 studienberatung @ eufom.de Gestalte Deine Zukunft. Nachhaltig. Mit einem Studium bei uns: www.h-brs.de/studium Nr. 86, Donnerstag, 14. April 2016 LERNEN 29 DIE BEILAGE FÜR SCHULE, HOCHSCHULE UND WEITERBILDUNG Abit u was r, dann ? NEUE STUDIENGÄNGE Gesunde Ernährung. Die Hochschule Niederrhein bietet künftig die beiden Bachelorstudiengänge Lebensmittelsowie Ernährungswissenschaften an. Ernährungswissenschaftler gehen der Frage nach, welche Nährstoffe ein gesunder oder ein kranker Mensch in welcher Menge und Kombination benötigt, und wie der Stoffwechsel darauf reagiert. Der Lebensmittelwissenschaftler prüft und entwickelt dazu Lebensmittel mit passender Kombination von Rohstoffen und Inhaltsstoffen. Mit den beiden Angeboten will die Hochschule eine klarere Positionierung für den Arbeitsmarkt ermöglichen. Beide Studiengänge werden als sechssemestriges Studium und auch in einer siebensemestrigen Variante mit zusätzlichem Praxis- oder Auslandssemester angeboten. Weitere Informationen gibt es unter www.hs-niederrhein.de/oecotrophologie/studium. ssc Lehrer kooperieren heute stärker mit anderen Pädagogen als früher Wer heute Lehrer wird, steht vor anderen Herausforderungen als die Pädagogen der 1970er- oder 1980er-Jahre. Markus Reiserer, Geschäftsführer des Münchener Zentrums für Lehrerbildung der Ludwig-Maximilians-Universität München, erklärt, worauf junge Pädagogen in ihrer Ausbildung besonders achten sollten. SZ: Mathelehrer konnten früher zwanzig Jahre lang mithilfe derselben bläulichen Matrize Schülern den Dreisatz erklären. Heute müssen sie sich neben dem Unterricht noch mit ständig wechselnden Lehrplänen und der Inklusion beschäftigen. Ist das Lehrerleben schwieriger geworden? Markus Reiserer: Vielleicht insofern, als sich Lehrer heute immer wieder schnell an neue Herausforderungen gewöhnen müssen. Vor zehn Jahren kamen die digitalen Medien, dann kam die Inklusion, jetzt sind die Flüchtlingsklassen da. All diese neuen Themenbereiche kann man sich nicht an einem Nachmittag in einer Fortbildung aneignen. Man muss offen und flexibel sein und mit neuen Herausforderungen umgehen. Über das ganze Lehrerleben hinweg, das an die vierzig Jahre dauert. Informatik dual. Acht neue praxisorientierte Bachelor-Studiengänge starten an der Hochschule Rhein Main zum kommenden Wintersemester. Dazu gehören zwei duale und ein grundständiger Informatikstudiengang. Neu im Angebot sind außerdem „Baukulturerbe – erforschen, bewahren, entwickeln“, „Digital Business Management“, „Gesundheitsbezogene Soziale Arbeit“, „Mobilitätsmanagement“ sowie „Recht und Management in der Sozialen Arbeit“. Weitere Informationen gibt es online unter www.hs-rm.de. ssc Europa im Blick. Die Europa-Universität Flensburg (EUF) bietet den ersten europawissenschaftlichen Bachelor-Studiengang im Norden Deutschlands an. 40 Studenten können im nächsten Wintersemester im komplett englischsprachigen Studiengang „European Cultures and Society“ an der EUF beginnen, fünf Professuren wurden dafür mit einem Europabezug besetzt. Das Studium schließt mit dem Bachelor of Arts ab. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester. Laut UniPräsident Werner Reinhart gibt es vergleichbare Studiengänge außer in Flensburg auf Bachelor-Niveau deutschlandweit nur in Karlsruhe, Magdeburg und Passau. Informationen: www.uniflensburg.de/en/eucs dpa/tmn Pharmazie und Wirtschaft. Ein breites Wissensspektrum zur Gesundheitswirtschaft mit besonderem Fokus auf die Pharmabranche soll der Bachelorstudiengang Pharmaökonomie vermitteln, der mit dem Bachelor of Science (B.Sc.) abschließt. Die Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) bietet ihn zum Wintersemester 2016/2017 erstmals an. Pharmaökonomen können unter anderem bei Krankenkassen in Verbänden, Behörden, Unternehmensberatungen, für die Pharmaindustrie oder in medizinischen Einrichtungen tätig werden. Informationen: www.rfh-koeln.de/pharmaoekonomie. ssc Experten für Wasserbau. In sieben Semestern kann man an der Hochschule Koblenz den dualen Studiengang Wasserbau-Bauingenieurwesen absolvieren. Der Bachelor dauert sieben Semester und ist eine Kooperation mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Studenten machen ein Bauingenieurstudium und parallel die Ausbildung zum Wasserbauer. Sie sollen später im gehobenen technischen Dienst der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes arbeiten können. Die Fachkräfte sorgen etwa dafür, dass Schleusen und Brücken an Kanälen und Flüssen sicher sind. Informationen: www.hs-koblenz.de. ssc Lernen Verantwortlich: Peter Fahrenholz Redaktion: Stephanie Schmidt Gestaltung: Julia Kienscherf Anzeigen: Jürgen Maukner Die neuen Teamworker „Wie alt sind Sie eigentlich, Frau Lehrerin?“ Solche Fragen können angehende Pädagogen ganz schön in Verlegenheit bringen. Seit die G8-Jahrgänge an die Unis drängen, beträgt der Altersunterschied zwischen Schülern und Lehrern manchmal nur wenige Jahre. FOTO: MICHAEL WEBER/IMAGO Sinnstiftender Seitenwechsel Was motiviert Menschen dazu, Lehrer zu werden, nachdem sie selbst gerade erst die Schule verlassen haben? Sie wollen sich auf diese Weise gesellschaftlich engagieren und suchen Sicherheit in unsicheren Zeiten von anne-ev ustorf A uf einmal kommt sie, die Frage, vor der Hanna Blöcher sich gefürchtet hat. „Entschuldigung, Frau Blöcher, aber wie alt sind Sie eigentlich?“, fragt eine Zehntklässlerin neugierig. Seit fünf Semestern studiert Hanna Blöcher Deutsch und Englisch auf Gymnasiallehramt an der Freien Universität Berlin und absolviert gerade ihr integriertes Schulpraktikum an einem Gymnasium im Süden Berlins. Thema aktuell: Das Charakterisieren einer literarischen Figur aus Schillers „Die Räuber“. Gleich ist die Unterrichtsstunde vorbei, die Hanna Blöcher an der Seite einer erfahrenen Lehrerin meisterte. „20“, sagt sie kurz und knapp. „Wie meine Schwester“, ruft die Schülerin. Das Berufsbild des Lehrers ist jedem bekannt. Dies hilft dabei, das Studium bewusst zu wählen Für Lehramtsstudierende können die ersten Praxiserfahrungen hart sein. Aufgrund des achtjährigen Gymnasiums, G8, sind viele Studienanfänger bei Studienbeginn noch nicht mal volljährig. Doch die Lehramtsstudiengänge sind inzwischen stark auf die Praxis ausgerichtet: Bereits im Bachelor gibt es in den meisten Studiengängen eine Reihe von schulischen Praktika mit unterschiedlichen Zielen und Aufgaben. Nicht selten finden sich künftige Lehrer dann vor Schülern wieder, die nur wenige Jahre jünger als sie sind, insbesondere im Gymnasialbereich. Das stellt Studierende immer wieder vor ungeahnte Herausforderungen. Auch Hanna Blöcher wird – wie viele ihrer Kommilitoninnen – eine sehr junge Lehrerin sein. Bereits mit 17 hatte sie ihr Abi in der Tasche, mit zwanzig wird sie ihren Bachelor beenden, der Master könnte dann schon mit 22 folgen und das abgeschlossene Referendariat mit 24 Jahren. Doch für die Studierende ist jetzt schon klar, dass das so nicht laufen wird. „Ich lasse mir Zeit“, sagt Hanna Blöcher, „Das Praktikum hat mir gezeigt, dass ich zwar einigermaßen klarkomme, aber noch überhaupt keine Lust habe, den ganzen Tag in der Schule zu stehen. Nach dem Bachelor gehe ich hoffentlich zum Studium nach England.“ Das habe ihr auch eine Dozentin an der Universität empfohlen, die dem gesamten Seminar nahelegte, die Zeit an der Uni als Entwicklungsphase zu nutzen, mit Auslandserfahrung und genug Zeit, sich selbst kennenzulernen. Doch warum entscheiden sich junge Menschen überhaupt für das Lehramtsstudium – angesichts des Umstands, dass sie selbst gerade der Schule entflohen sind? Eine solche Entscheidung sei meist eine Art Kosten-Nutzen-Rechnung, erklärt der Bildungsforscher Professor Martin Neugebauer von der Freien Universität Berlin, der zu den Ursachen der Studienwahl bei Lehrern forscht. Heute schauten viele junge Menschen genau, wie ihre intrinsischen – also aus eigenem Interesse erfolgenden – Motive mit extrinsisch motivierten Erwägungen wie etwa guten Berufsaussichten zusammenpassten. „Gerade beim Lehramtsstudium ist das gut möglich, weil das Berufsbild den jungen Leuten aus der Schule bekannt ist. Wer Lehrer werden will, hat meist ein ausgeprägtes Interesse daran, mit Menschen zusammenzuarbeiten. Und vermutlich auch ein höheres Bedürfnis nach Sicherheit.“ Während sich in den 1980er-Jahren, als ein Lehrerüberschuss herrschte, kaum ein Studierender aus Sicherheitsgründen für den Beruf entschieden habe, sei dieses Motiv heute, in Zeiten wahrgenommener Unsicherheit, wieder größer. Doch das heißt nicht, dass angehende Lehrer weniger motiviert oder kompetent sind als andere Studierende: Im Hinblick auf Abiturleistungen und fachliche Motivation sind Gymnasiallehramtskandi- Trotz aller Belastungen sind die meisten Pädagogen offenbar mit ihrer Arbeit zufrieden daten nicht von anderen Universitätsstudierenden zu unterscheiden, berichtet Neugebauer. Nur diejenigen Lehramtsstudienanfänger, die nicht das Gymnasiallehramt anstrebten, hätten bisweilen schlechtere Abiturleistungen und geringere fachliche sowie wissenschaftliche Studienwahlmotivationen. Wer aber „Karriere“ machen wolle, studiere eher BWL als Lehramt. Für Rebecca Möller spielt die Sicherheit eine untergeordnete Rolle. Die 19-jährige möchte den Lehrerberuf in erster Linie aus gesellschaftlichem Engagement und fachlichem Interesse ergreifen. Sie studiert Lehramt für Gymnasium an der Universität Hamburg im zweiten Semester mit den Fächern Deutsch und Physik und ist bis jetzt sehr zufrieden mit ihrer Wahl. „Ich hatte keine Lust, den ganzen Tag im Büro zu sitzen und Sachen auszurechnen“, erzählt sie, „ich arbeite lieber mit Menschen als mit Maschinen.“ Worauf sie sich einlässt, weiß die 19-Jährige ziemlich genau: Sie hat eine Jugendleiterausbildung und betreut seit fünf Jahren Jugendgruppen in ihrer Kirchengemeinde, seit mehreren Monaten gibt sie außerdem Förderunterricht an ihrem alten Gymnasium und freut sich, mit ihrer Berufswahl der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. Die junge Frau ist optimistisch, dass die Praxisphasen ihres Studiums ihr keine Schockmomente bereiten werden. „Ich werde nicht vor der Gruppe stehen und zittern“, sagt sie. „Aber ich bin auch realistisch. Ich weiß schon jetzt, dass Unterricht oft stressig und unruhig ist. Und dass man nicht jeden Schüler gleich gut erreichen kann“. Tatsächlich sind die meisten jungen Lehrer nach Abschluss ihrer Ausbildung zufrieden mit ihren Jobs, trotz des einen oder anderen Praxisschocks im Laufe des Studiums. Die Studie „Lehrer in Zeiten der Bildungspanik“ (2012) der Vodafone-Stiftung belegt, dass nur jeder zehnte Junglehrer ernsthaft daran denkt, seinen Beruf aufzugeben. Womöglich liegt das auch an den vielfältigen Praxiserfahrungen, die Studium und Lehrerausbildung heute bereithalten und weniger geeigneten Kandidaten früher Möglichkeiten zum vorzeitigen Ausstieg aufzeigen. Wer aber erst mal im Klassenraum angekommen ist, der liebt seinen Job häufig: Laut einer im Februar veröffentlichten Forsa-Umfrage zur Berufszufriedenheit unter bayerischen Lehrerinnen und Lehrern gehen 95 Prozent der Befragten gern oder sehr gern zur Arbeit – allen Belastungen zum Trotz. Lehrerforscher Martin Neugebauer kann sich das gut vorstellen. „Lehrer ist ein toller Beruf“, findet der Bildungswissenschaftler. „Man ist viel mit Menschen zusammen, bildet die zukünftigen Generationen aus, hat in den meisten Fällen sogar berufliche Sicherheit. Wenn ein junger Mensch also das Gefühl hat, das passt zu mir und meinen fachlichen Interessen, würde ich den Beruf auf jeden Fall empfehlen.“ Hat auch die Ganztagsschule den Lehrerberuf verändert? Sicher. Generell sollten sich angehende Lehrer von dem Gedanken verabschieden, dass sie nur den Vormittag in der Schule sind. Auch werden Lehrer in Zukunft weniger als Einzelkämpfer im Klassenzimmer stehen, sondern mehr mit Kollegen kooperieren, also kollegiale Unterrichtskonzepte entwickeln. Team-Teaching ist ein Riesenthema, gerade in den Zeiten von Inklusion, da nun Sonderpädagogen und Schulbegleiter in den Unterricht integriert werden. Wie bereiten Sie junge Lehrer auf diese neuen Herausforderungen vor? Man muss die Zeit zwischen Abi und Referendariat nutzen und so viele Praxiserfahrungen machen wie möglich. In der Praxisausbildung hat sich in den letzten Jahren deshalb viel getan, heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Studierende, sich mit Feedback und Hilfestellungen zu erproben. Wir haben zum Beispiel in den vergangenen Jahren etwa sogenannte UNI-Klassen eingerichtet, speziell eingerichtete Klassenräume an Regelschulen, wo wir den Unterricht von Lehramtsstudierenden live in einen Nebenraum übertragen, damit die anderen Studenten ihn am Ort beobachten und besprechen können. In einer solchen Beobachtungssituation zu unterrichten, erfordert einerseits Mut, hilft andererseits aber enorm weiter, um die komplexen Anforderungen des Lehrberufs frühzeitig kennenzulernen. Was raten Sie heute jungen Menschen, die auf Lehramt studieren wollen? In Bayern ist es derzeit gerade schwierig, mit geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern als Gymnasial- oder Realschullehrer unterzukommen. Dennoch rate ich immer, nach Interesse zu studieren, da dies eine entscheidende Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium ist. Darüber hinaus sollte man die Einstellungsprognosen kennen und die Studienzeit nutzen, um sich – etwa in Praktika oder Jobs – auch in alternativen außerschulischen Berufsfeldern umzusehen. interview: anne-ev ustorf Schulabsolventen, die Lehrer werden wollen, rät Markus Reiserer, nach dem Abi so viele Praxiserfahrungen zu sammeln, wie möglich, um sich auf den komplexen Beruf vorzubereiten. FOTO: OH Gesundheitsberufe in München studieren Studium Vollzeit y Osteopathie B. Sc. y Physiotherapie B. Sc. y Soziale Arbeit B.A. Industrie - Handel - Gewerbe Studium berufsbegleitend y Ergotherapie B. Sc. y Logopädie B. Sc. y Physiotherapie B. Sc. GNADE N LOSE VERZÜCKU NG 1L[a[ 7SH M Y [a ZPJOL YU Beginnt nicht erst nach der Berufswahl. Jetzt schon vormerken:0UMVHILUKc4HP 2VU[HR[!*OHYSLZKL.H\SSL:[Yc4 UJOLU c^^^OZMYLZLUP\ZKL Berlin | Düsseldorf | Frankfurt am Main | Hamb Das Münchner Modell (AIS) Duales BWL-Studium in der Versicherungswirtschaft Kauffrau/Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK) + Bachelor + Master of Science (Univ.) Der feine Unterschied: Duales Studium mit Masterabschluss • Drei angesehene Abschlüsse: Kauffrau/Kaufmann für Versicherungen und Finanzen + Bachelor (BSc) + Master (MSc) • Wertvolle Praxiserfahrung und wissenschaftliches Know-how auf Masterniveau • Kurze Studiendauer: 4,5 Jahre • Kleine Studiengruppen und enger Kontakt zu den Professoren • Attraktive Bezahlung ab Studienbeginn Das Münchner Modell wird von elf namhaften Versicherungsunternehmen unterstützt, bei denen Sie sich bewerben können. Übrigens: Für Mathematikinteressierte gibt es das AIS-Programm Wirtschaftsmathematik-Aktuarwissenschaften. Informieren Sie sich jetzt. Kontakt & Infos: Berufsbildungswerk der Versicherungswirtschaft in München e.V. BWV München, Fritz-Erler-Straße 30, 81737 München Telefon (089) 38 39 22 21, [email protected] www.bwv-ais.de V V © Oliver Wagner Themenspezial: Bachelor & Master Erscheinungstermin: Donnerstag, 9. Juni 2016 Anzeigenschluss: Dienstag, 31. Mai 2016 Berufe, bei denen es auch morgen noch kribbelt. Kontakt: [email protected] Telefon 089/21 83-90 72 oder -81 40 www.sae.edu/berufevonmorgen
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