Transaktionsmonitor Energiewirtschaft

www.pwc.de/de/energiewirtschaft.html
M&A-Aktivitäten in der
Energiewirtschaft
Ausgabe 4,
April 2016
Transaktionsmonitor
Energiewirtschaft
Vorwort
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns, Ihnen die vierte Ausgabe unseres Newsletters Transaktionsmonitor
Energiewirtschaft übersenden zu können.
In den zurückliegenden Monaten hat sich in der deutschen Energiebranche viel getan.
Nach E.ON plant nun auch RWE die Aufspaltung seiner Geschäftsbereiche in zwei
Unternehmen. Bei Vattenfall ist unterdessen die Angebotsfrist für den Verkauf des
hiesigen Braunkohlegeschäfts ausgelaufen – während die Übernahme von Energy from
Waste durch Beijing Enterprises für einen Betrag von € 1,4 Milliarden darauf hindeutet,
dass chinesische Investoren allmählich auf dem Energiemarkt in Deutschland Fuß
fassen.
Viel Bewegung herrscht allerdings auch abseits der großen Deals. Der vielleicht
auffälligste Trend besteht momentan darin, dass erneuerbare Energien immer stärker im
Fokus institutioneller Investoren stehen. Diese Entwicklung ist vor dem folgenden
Hintergrund zu betrachten: Weil die Renditen auf klassische Anlagen wie Staatsanleihen
immer weiter sinken, suchen Fonds, Versicherungen oder Pensionskassen nach
alternativen Anlagemöglichkeiten. Das steigende Interesse an Wind- oder Solarparks
führt nun allerdings dazu, dass auch hier die Margen sinken; unter Experten ist längst
von einem „Verkäufermarkt“ die Rede. Die Auswahl der richtigen Projekte wird deshalb
für Investoren immer schwieriger, umfangreiche Due Diligences sind wichtiger denn je.
Eine weitere Investorengruppe sind übrigens Bürger, die sich beispielsweise über
Anleihen an „Bürgerwindparks“ beteiligen. Auch dieses Phänomen halten wir für
spannend – denn eine finanzielle Teilhabe an den Erträgen der Energiewende könnte
helfen, mögliche Vorbehalte in der Bevölkerung gegen entsprechende Projekte
abzubauen.
Interessante Neuerungen gibt es auch auf der gesetzgeberischen Ebene zu vermelden.
Ihre Aufmerksamkeit möchten wir in diesem Newsletter auf die Änderung von
Paragraf 46 ff. des EnWG sowie auf die anstehende EEG-Novelle lenken.
Die im Transaktionsmonitor Energiewirtschaft zusammengestellten Daten und die
daraus abgeleiteten Einschätzungen basieren ausschließlich auf öffentlich zugänglichen
Informationen.
Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen
Dr. Jan-Philipp Sauthoff
Partner Transactions Energy
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
2
Inhalt
Auf einen Blick ........................................................................................................................ 3
Transaktionen im Bereich der erneuerbaren Energien ........................................................ 4
Beteiligung von institutionellen Investoren an der Energiewende ...................................... 4
Bürgerbeteiligungen und -anleihen als Finanzierungsinstrument ...................................... 6
Aktuelle Themen der Energiewende ...................................................................................... 7
Geplante Änderungen bei der Vergabe von Konzessionen .................................................. 7
Überregionale Energieversorger ............................................................................................ 9
Strategiewechsel bei E.ON und RWE .................................................................................... 9
Vattenfall sucht Käufer für Braunkohlegeschäft, Chinesen erwerben EEW ..................... 10
Regionale Energieversorger bzw. Stadtwerke ......................................................................12
Wie machen sich Deutschlands Stadtwerke fit für die Zukunft? ........................................12
Ausblick ..................................................................................................................................14
Service .................................................................................................................................... 15
Veröffentlichungen ................................................................................................................ 15
Veranstaltungen .....................................................................................................................16
Über uns ................................................................................................................................. 17
Ihre Ansprechpartner ............................................................................................................ 17
Redaktion .............................................................................................................................. 18
Bestellung und Abbestellung................................................................................................ 18
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Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
Auf einen Blick
An chinesische Investoren wird sich
die deutsche Energiewirtschaft vermutlich
gewöhnen müssen
In Zeiten niedriger
Zinsen investieren auch
institutionelle
Anleger wie
Versicherungen oder
Pensionskassen verstärkt
in erneuerbare Energien
Die Neuvergabe von
Konzessionen bei kommunalen
Netzen dürfte sich in Zukunft
deutlich beschleunigen
Wenn sich Bürger an Windparks
finanziell beteiligen dürfen, steigert das
die Akzeptanz für die Energiewende
Angesichts des steigenden Margendrucks wird die Due
Diligence bei Investitionen in Wind- und Solarparks
immer wichtiger
Netzagentur und BMWi erkennen endlich
die zentrale Rolle der Netzbetreiber bei
der Umsetzung der Energiewende an
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Transaktionen im Bereich der erneuerbaren Energien
Beteiligung von institutionellen Investoren an der
Energiewende
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung in
Deutschland ist im Jahr 2015 auf einen neuen Rekordwert von
voraussichtlich 30% (vorläufiger Wert) gestiegen. Damit hat sich der
rasante Ausbau der erneuerbaren Energien der letzten Jahre weiter
fortgesetzt. Auch institutionelle Investoren, wie zum Beispiel
Versicherungen und Pensionskassen, beteiligen sich neben
Finanzinvestoren und Energieversorgern zunehmend an der deutschen
und europäischen Energiewende.
Dass Investitionen in erneuerbare Energien mittlerweile verstärkt in den Fokus gerückt
sind, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass seit etwa 2-3 Jahren vermehrt auch traditionell
konservative Anleger in Wind- und Solarparks investieren. Während die Energiewende
anfänglich in erster Linie von Landwirten und privaten Kleinanlegern getragen wurde,
treten nach Energieversorgern, Stadtwerken und Finanzinvestoren zunehmend auch
institutionelle Anleger, wie Versicherungen und Pensionskassen, als
Eigenkapitalinvestoren und Fremdkapitalgeber auf. Deren Motivation liegt einerseits in
der Diversifizierung ihrer Investments begründet, andererseits aber auch in dem
Wunsch, langfristig stabile und attraktive Renditen erwirtschaften zu können. Während
risikoarme Staatsanleihen derzeit nur sehr geringe Renditen erwirtschaften, bieten
erneuerbare Energien-Projekte die Möglichkeit, in potenziell ertragreichere Anlagen zu
investieren.
Allerdings führt der steigende Wettbewerb unter den Kaufinteressenten von Windparks
– insbesondere bei der Onshore-Windenergie – derzeit zu einem erhöhten Druck auf die
Renditen, da Projektanbieter im vorherrschenden Verkäufermarkt oft in der Lage sind,
ihre Margen zu optimieren. Tendenziell lassen sich dabei zunehmend progressivere
Investitionsannahmen seitens der Käufer beobachten, indem beispielsweise von
längeren Projektlaufzeiten, höheren Winderträgen oder steigenden Marktpreisen für den
erzeugten Strom ausgegangen wird. Der Plausibilisierung dieser Annahmen im Rahmen
von Transaktionsprozessen kommt daher eine zunehmend große Bedeutung zu.
Umfangreiche Due Diligences und die laufende Überprüfung von Risikoeinschätzungen
werden dabei immer wichtiger, zumal auch politische und regulatorische
Rahmenbedingungen einem stetigen und teils schnellen Wandel unterliegen (Beispiele
hierfür sind Solvency II und die EEG-Novelle 2016).
Darüber hinaus erfordern auch die zunehmend aufkommenden „Partnering-Modelle“, in
denen Projektentwickler, Energieversorger und Investoren langfristig eng
zusammenarbeiten, neue Strukturierungsansätze und Lösungen, die oft weit über die
bisher üblichen Strukturen in der Branche („Entwickeln, Bauen, Verkaufen, Betreiben“)
hinaus gehen. Insbesondere gilt dies für den Bereich der Offshore-Windenergie, wo die
schiere Projektgröße und die größeren technischen Herausforderungen weit höhere
Anforderungen an alle Projektbeteiligten stellen, als dies bei der Onshore-Windenergie
und der Solarenergie der Fall ist. Durch die ab 2017 geplanten Ausschreibungen ist bei
allen Technologien eine weitere Zunahme der Komplexität zu erwarten.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Nachfolgend haben wir beispielhaft einige der in den vergangenen Monaten
abgeschlossenen Transaktionen in den Bereichen Onshore- und Offshore-Windenergie
aufgeführt.
Mai 2015:
Portfolio von acht Onshore-Windparks in Deutschland, Käufer:
HANSAINVEST/SIGNAL IDUNA Gruppe, Verkäufer: wpd (beide
Deutschland), Kapazität: über 100 MW;
Mai 2015:
Onshore-Windpark Lilbourne (Großbritannien), Käufer: Union
Investment, Verkäufer: Energiekontor (beide Deutschland),
Kapazität: 10 MW;
Juni 2015:
PNE WIND UK inkl. gesamter Projektpipeline (Großbritannien),
Käufer: Brookfield (Kanada); Verkäufer: PNE Wind (Deutschland),
Kaufpreis: rd. € 141 Millionen;
Juli 2015:
Portfolio von vier Onshore-Windparks in Österreich, Käufer:
Allianz Capital Partners (Deutschland); Verkäufer: ImWind
(Österreich), Kapazität: 65 MW;
September 2015:
Anteilige Fremdfinanzierung des Offshore-Windparks Gode Wind 1
für Global Infrastructure Partners, Käufer: TALANX Asset
Management und verschiedene Ko-Investoren, Verkäufer: DONG
Energy (Dänemark), Bondvolumen: € 556 Millionen;
Dezember 2015:
Onshore-Windpark Klettwitz (Deutschland), Käufer: John Laing
Group (Großbritannien), Verkäufer: Ventotec (Deutschland),
Kaufpreis: rd. € 200 Millionen
Dezember 2015:
Portfolio von zwei Onshore-Windparks in Schweden, Käufer:
MEAG MUNICH ERGO AssetManagement (Deutschland);
Verkäufer: Eolus Vind (Schweden), Kapazität: 38 MW;
Januar 2016:
Solarpark Lynt Farm (Großbritannien), Käufer: MEAG MUNICH
ERGO AssetManagement; Verkäufer: BayWa (beide Deutschland),
Kapazität: 27 MWp
Fazit
Das Feld der Investoren im Bereich der erneuerbaren Energien unterliegt einem stetigen
Wandel und wird aktuell zunehmend durch das Auftreten institutioneller Investoren
geprägt. Diese sind in Zeiten niedriger Zinsen zunehmend gezwungen, neue
Investitionsmöglichkeiten zu finden. Dabei akzeptieren sie häufig niedrigere Renditen
auf ihr eingesetztes Kapital, als dies bei anderen Investorengruppen bisher der Fall war.
Dabei stehen alle Investoren jedoch vor der Herausforderung, auch im aktuellen
Verkäufermarkt risikoadäquate Renditen bzw. Zinsen sicherzustellen.
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Bürgerbeteiligungen und -anleihen als
Finanzierungsinstrument
Die Energiewende kann nur gelingen, wenn sie in der Bevölkerung auf
breite Zustimmung trifft. Wer die Akzeptanz von Wind- und Solarparks
erhöhen will, sollte daher versuchen, die Bevölkerung frühzeitig in die
Projekte einzubeziehen – womöglich sogar durch eine finanzielle
Beteiligung. Diesen Weg gehen inzwischen immer mehr Projektgesellschaften. Die ersten Erfahrungen sind ermutigend. In Städten wie
Münster engagieren sich die Bürger mit Millionensummen.
Neben den Investitionen von Fonds, Versicherern, Pensionskassen und
Energieversorgern in erneuerbare Energien Projekte spielen zwischenzeitlich auch
Bürgerbeteiligungen in diesem Zusammenhang eine immer größere Rolle. In absoluten
Zahlen ist deren Anteil zwar gering und wird dies voraussichtlich auch bleiben.
Trotzdem sollte man die Rolle, die Bürgerbeteiligungen in den kommenden Jahren bei
Investitionen in Windkraftprojekte spielen könnten, nicht unterschätzen. Denn wenn
sich Unternehmen und Projektgesellschaften für eine finanzielle Beteiligung der Bürger
öffnen, dürfte das die Akzeptanz für die Energiewende deutlich steigern.
Wie solche Modelle in der Praxis aussehen, zeigt sich beispielhaft in Münster. Dort
werden die Bürger an drei neuen Windparks mit einer Gesamtleistung von 7,2 Megawatt
beteiligt. Als Vehikel gründeten die Stadtwerke eine Genossenschaft unter dem Namen
„Unsere Münster-Energie“. Bis zu zehn Genossenschaftsanteile zum Preis von je € 500
durften Bürger zeichnen; binnen 48 Stunden waren die Papiere vergriffen. Daneben
konnten sich die Kleinanleger auch über festverzinsliche Nachrangdarlehen mit bis zu
€ 25.000 pro Person beteiligen. Auch hier war das Zeichnungskontingent rasch
ausgeschöpft. Alles in allem kam ein Viertel des Investitionsvolumens von € 12 Millionen
von den Bürgern. Es handelt sich also keineswegs nur um eine symbolische Beteiligung.
Neben den regionalen Versorgern versuchen auch andere Akteure am Energiemarkt, die
Bürger finanziell einzubinden – die Bandbreite reicht vom Energieversorger EnBW bis
hin zur Umweltorganisation Greenpeace. Wenn die Wind- und Solarparks bei den
Menschen vor der Haustür stünden, dann sei es nur fair, den Menschen auch
entsprechend Beteiligungsangebote zu machen, sagt EnBW-Chef Frank Mastiaux zu
dieser Strategie. In einem Pilotprojekt bot das in Baden-Württemberg beheimatete
Unternehmen Kleinanlegern schon Ende 2014 die Möglichkeit, in einen Pool von
17 Windparks mit rund 156 Megawatt zu investieren; der Konzern spricht von der
Energiewende als „Mitmach-Bewegung“.
Um ein ähnliches Mitmach-Projekt handelt es sich auch beim Bürgerwindpark
Sailershausen (Franken), der von Planet Energy, einer Tochter der genossenschaftlichen
Ökostromfirma Greenpeace Energy, initiiert wurde – und der kürzlich ans Netz ging.
Dort beteiligten sich 447 Kleinanleger mit insgesamt € 3 Millionen an den Eigenmitteln
in Höhe von € 12 Millionen. Zudem holte Planet Energy viele umliegende Städte und
Gemeinden sowie zwei regionale Energieunternehmen ins Boot. Dadurch sei das Projekt
„wirtschaftlich wie ideell mit der Region verwurzelt“, sagt Planet-EnergyGeschäftsführer Sönke Tangermann.
Fazit
Auch wenn es unter dem Strich um vergleichsweise kleine Summen geht: Das
Instrument der Bürgerbeteiligung kann helfen, die Akzeptanz von Wind- und Solarparks
zu steigern. Pilotprojekte wie in Münster oder Sailershausen zeigen, dass viele Menschen
bereit sind, sich finanziell zu engagieren. Wichtig wird es auf mittlere und lange Sicht
sein, die Bürger an den Renditechancen fair partizipieren zu lassen – und nicht die
Risiken einseitig dem Kleinanleger zuzumuten. Ansonsten nämlich könnte sich die
eigentliche Intention rasch ins Gegenteil umkehren.
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Aktuelle Themen der Energiewende
Geplante Änderungen bei der Vergabe von
Konzessionen
Das Bundeskabinett hat Anfang Februar einige wichtige Änderungen bei
der Vergabe von Konzessionen für kommunale Versorgungsnetze auf den
Weg gebracht. Im Kern geht es bei der Novelle darum, die
Ausschreibungen zu konkretisieren und die Rechtssicherheit für alle
Parteien zu erhöhen. Die wichtigste Neuerung betrifft die Ermittlung des
Kaufpreises. Dabei müssen sich Alt- und Neukonzessionär in Zukunft am
objektivierten Ertragswert der Netze orientieren.
Tausende Konzessionen für kommunale Strom-, Gas- und Wärmenetze werden in den
kommenden Jahren neu ausgeschrieben – schließlich laufen die Nutzungsrechte nach 20
Jahren grundsätzlich aus. In der Vergangenheit kam es in solchen Fällen wiederholt zu
Rechtsstreitigkeiten zwischen den alten und den neuen Konzessionsinhabern. Besonders
die Frage, wie der Kaufpreis zu ermitteln ist, war immer wieder umstritten. Die unklare
Rechtslage und die Gefahr kostspieliger juristischer Auseinandersetzungen hatten zur
Folge, dass sich viele Akteure erst gar nicht um die Konzessionen bewarben. Gerade
manchen Stadtwerken waren die Risiken zu hoch.
Mit der Novelle von Paragraf 46 ff. des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) will die
Bundesregierung die Verfahren nun konkretisieren. Das Bundeskabinett hat die
Veränderungen kürzlich beschlossen. Tauchen im weiteren Gesetzgebungsverfahren
keine unerwarteten Schwierigkeiten auf, könnten die Neuerungen im Laufe des Jahres in
Kraft treten. Die wichtigste Änderung betrifft die Berechnung des Netzkaufpreises. Zwar
sollen die Parteien über die Höhe des Kaufpreises auch in Zukunft frei verhandeln. Sollte
es jedoch zu keiner Einigung kommen, legt die EnWG-Novelle, dem Kaufering-Urteil
folgend, eindeutig den objektivierten Ertragswert eines Netzes als angemessenen
Kaufpreis fest - und nicht den Sachzeitwert. Der mit dem objektivierten Ertragswert
verbundene Rückgriff auf die Regulierungsregime von StromNEV und GasNEV stellt für
die Netzbewertung eine sachgerechte, neutrale und objektivierte Basis sicher. Diese
Klarstellung wird den Druck, zu einer Verhandlungslösung zu kommen, deutlich
erhöhen.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Auskunftspflicht der aktuellen Netzbetreiber. In
Zukunft sollen die Konzessionsinhaber den Kommunen spätestens ein Jahr vor Beginn
der Ausschreibung alle wesentlichen Informationen zur Verfügung stellen. Dadurch
bekommen potenzielle Erwerber frühzeitig ein konkretes Bild über den technischen und
wirtschaftlichen Zustand des Netzes – was den reibungslosen und fristgerechten
Übergang vom alten auf den neuen Konzessionär erleichtern dürfte. In dieselbe
Richtung zielt eine weitere Änderung: Ziehen sich die Verhandlungen zur Übernahme
des Netzes in die Länge, war die Regelung zur Fortzahlung der Konzessionsabgabe
bislang auf ein Jahr beschränkt. Kam es zu keiner fristgerechten Einigung, brachen den
Kommunen vorübergehend die Einnahmen weg. Durch die Gesetzesnovelle wird die
Fortzahlung der Konzessionsabgabe zu einer unbeschränkten Pflicht erklärt. Auch
dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer raschen Einigung.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Auch zwei weitere Neuerungen sollen die Interessen der Kommunen stärken – könnten
aber im Ergebnis auch dazu führen, die Verfahren für alle Beteiligten zu beschleunigen.
Dabei geht es einmal darum, dass die Belange der „örtlichen Gemeinschaft“ bei der
Auswahl des Unternehmens, das die neue Konzession erhält, stärker berücksichtigt
werden sollen. Bei der anderen Änderung handelt es sich um die zeitlich gestaffelten
sogenannten Rügeobliegenheiten: Sieht sich ein Unternehmen im Vergabeverfahren
benachteiligt, muss es gegenüber der Kommune künftig innerhalb festgelegter Fristen
eine Rüge vorbringen – ansonsten erlischt die Möglichkeit, gegen eine mögliche
Rechtsverletzung im Vergabeverfahren vorzugehen. De facto werden die Klagefristen
also beschnitten.
Fazit
Die Gesetzesnovelle bringt eindeutige Vorteile mit sich. Durch die konkreten Vorgaben
zur Kaufpreisermittlung, die Pflichten zur Offenlegung von Informationen, die
unbefristete Fortzahlung der Konzessionsabgabe im Streitfall und die Beschneidung der
Klagefristen dürfte sich die Neuvergabe der Konzessionen deutlich beschleunigen. Die
Rechtsrisiken sinken, was es gerade für kommunale Versorgungsunternehmen einfacher
macht, sich an den Ausschreibungen zu beteiligen.
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Überregionale Energieversorger
Strategiewechsel bei E.ON und RWE
Das rasante Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien und der
Verfall des Stromgroßhandelspreises setzen vor allem den beiden
Großkonzernen E.ON und RWE zu und veranlassen sie, zu handeln. Die
Reaktion der beiden Dax-Unternehmen ist einschneidend: E.ON spaltet die
konventionelle Stromerzeugung und den Energiehandel in eine neue Firma
namens Uniper ab, während RWE die erneuerbaren Energien, die Netze
und den Vertrieb in einer neuen Tochtergesellschaft bündelt.
Voraussichtlich werden beide neuen Unternehmen einen Börsengang
vollziehen. Wie werden die Investoren reagieren?
Ende 2014 hatte bereits E.ON mitgeteilt, sich in zwei Geschäftsbereiche aufspalten zu
wollen. Um den Herausforderungen der neuen und der alten Energiewelt entsprechend
zu begegnen, sah E.ON die Notwendigkeit einer strategischen Differenzierung des
Konzerns gegeben. Anders als bei RWE verbleiben der Bereich der erneuerbare
Energien, Netze, Vertrieb und Kundenlösungen in der Altgesellschaft E.ON SE –
während das konventionelle Erzeugungsgeschäft aus Wasser, Erdgas und Kohle sowie
der Energiehandel in ein neues Unternehmen mit dem Namen Uniper übertragen
wurden.
Seit dem 1. Januar 2016 hat E.ON die operative Trennung erfolgreich vollzogen, so dass
Uniper zwar derzeit noch als Tochter der E.ON SE, aber erstmals eigenständig tätig ist.
Zeit für einen ersten Zwischenstand:
•
Der Spin-Off: Die Aufspaltung wurde zum größten Teil 2015 vorangetrieben, um den
operativen Geschäftsbeginn von Uniper zum 1. Januar 2016 zu gewährleisten.
Dennoch ist das Projekt bis zum eigentlichen Börsengang noch nicht abgeschlossen.
Mit der Aufspaltung ist ein großes Projektteam betraut; alles in allem mussten nach
Angaben des „Handelsblatts“ mehr als 1.000 Tochtergesellschaften auf die beiden
Konzerne verteilt werden. Rund 43.000 Mitarbeiter verbleiben bei E.ON, wohingegen
rund 14.000 Mitarbeiter Uniper zugeordnet wurden. Die E.ON-Mitarbeiter zogen von
Düsseldorf nach Essen in die neue Zentrale um. Uniper und dessen Mitarbeiter
lassen sich hingegen am Sitz Düsseldorf nieder.
•
Die „neue“ E.ON: Das Geschäftsmodell von E.ON wird zunächst auf den europaweit
33 Millionen Strom- und Gaskunden sowie auf dem Netzbetrieb, dessen Netz eine
Gesamtlänge von ca. 1 Mio. km fasst, beruhen; beide Bereiche versprechen stabile
Erträge. Daneben plant E.ON, das Anlagenportfolio von erneuerbaren Energien,
welches derzeit eine Leistung von 4,4 Gigawatt umfasst, in den kommenden Jahren
weiter deutlich auszubauen. Ursprünglich war vorgesehen, die deutschen
Kernkraftwerke ebenfalls an Uniper zu übertragen. Allerdings verblieben diese
Kraftwerke bei E.ON – insbesondere um dem von der Bundesregierung neu
geplanten Gesetz zur langfristigen Konzernhaftung im Kernenergiebereich Rechnung
zu tragen.
•
Uniper: Die „neue“ Firma mit dem „alten“ Geschäft ist mit rund 180
Kraftwerksblöcken ausgestattet, die zusammen über etwa 40 Gigawatt Leistung
verfügen. Nach eigener Auskunft will Uniper „auch künftig einen wesentlichen
Beitrag zur Transformation der Energiesysteme leisten“ und weiterhin seine starke
Position im internationalen Energiehandel ausbauen. Der nächste wichtige
Meilenstein ist der Spaltungsbericht, der der Öffentlichkeit mit der Einladung zur
Hauptversammlung am 8. Juni 2016 vorgestellt wird. Er legt detailliertere
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Informationen über die Geschäftsmodelle, Vermögensverteilung, Investitions- und
Wachstumspläne von E.ON und Uniper dar und zeigt auf, in welchem Verhältnis die
bisherigen E.ON-Aktionäre an Uniper beteiligt werden. Sofern schließlich die E.ONHauptversammlung die Aufspaltung am 8. Juni 2016 erwartungsgemäß beschließt,
könnte Uniper bereits im zweiten Halbjahr 2016 an die Börse gebracht werden.
Nach dem Konkurrenten E.ON hat im Dezember 2015 auch RWE eine Aufspaltung des
Konzerns angekündigt. Hierzu werden die Bereiche erneuerbare Energien, Netze und
Vertrieb in einer neuen Tochterfirma gebündelt. Zehn Prozent dieser Gesellschaft sollen
Ende des Jahres im Zusammenhang mit einer Kapitalerhöhung an der Börse platziert
werden. Die Platzierung von weiteren Anteilen aus dem RWE-Bestand ist möglich. Der
Konzern erhofft sich von dem Schritt „neue Finanzierungs- und zusätzliche
Wachstumsmöglichkeiten“.
Auf dem ersten Blick scheint das Konzept für den Strategiewechsel, dass beide
Großkonzerne E.ON und RWE gewählt haben, nahezu identisch zu sein, da eine ähnliche
Aufteilung der Geschäftsfelder vollzogen wurde. Auf dem zweiten Blick fallen jedoch die
Unterschiede auf: E.ON verlagert die konventionelle Stromerzeugung und den
Energiehandel in die Tochterfirma Uniper, wohingegen RWE diese Geschäftsbereiche
sowie die Stromerzeugung aus Kernkraft im Mutterkonzern belässt. E.ON plant den
Spin-off von Uniper an die Aktionäre, RWE sieht allerdings einen Initial Public Offering
(IPO) der Tochtergesellschaft vor und wird in naher Zukunft einen höheren Anteil als
E.ON an der Tochter halten. Inwieweit die Unterschiede der gewählte Konstrukte
gewisse Vorteile oder Nachteile nach sich ziehen, wird sich in den kommenden Jahren
zeigen.
Fazit
Was vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen wäre, wird nun binnen weniger
Monate umgesetzt: Die beiden großen börsennotierten Energieversorger spalten sich
auf. Der Lackmustest steht mit den geplanten Börsengängen an.
Vattenfall sucht Käufer für Braunkohlegeschäft,
Chinesen erwerben EEW
Wegen der sogenannten Greening-Politik der schwedischen Regierung will
Vattenfall sein deutsches Braunkohlegeschäft veräußern. Anfang März lief
die Angebotsfrist aus; als Favorit gilt derzeit das tschechische
Unternehmen EPH. Der Finanzinvestor EQT findet unterdessen einen
potenten Abnehmer für den Recyclingspezialisten Energy from Waste –
und zwar aus China.
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall steckt mitten im Verkaufsverfahren für sein
Braunkohlegeschäft in Sachsen und Brandenburg. Anfang März ist die Angebotsfrist
offiziell ausgelaufen. Von den zuletzt vier möglichen Interessenten – darunter neben
dem nordrhein-westfälischen Traditionskonzern Steag, die drei tschechischen Firmen
Energetický a Průmyslový Holding (EPH), Czech Coal Group und die teilstaatliche CEZ –
haben laut Presseberichten Steag und CEZ kein verbindliches Angebot abgegeben. Der
Ausstieg aus dem Bieterprozess wurde u.a. mit der ungünstigen Entwicklung der
Stromgroßhandelspreise und weiteren Risiken begründet. Laut öffentlich verfügbarer
Quellen ist EPH der bevorzugte Käufer. Zum EPH Konzern gehört u.a. auch die
Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft Mibrag, die Braunkohletagebaue in Sachsen und
Sachsen-Anhalt betreibt. Im Rahmen einer Aufsichtsratssitzung von Vattenfall am 17.
April 2016 soll nach Pressberichten über den Verkauf des deutschen
Braunkohlegeschäfts entschieden werden.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Insgesamt geht es um vier Tagebaue, drei Kraftwerke und rund 8.000 Mitarbeiter.
Hintergrund des Verkaufsverfahrens ist die sogenannte Greening-Politik der Regierung
in Stockholm. Sie hat zum Ziel, die Emission klimaschädlichen Kohlendioxids drastisch
zu reduzieren. Als staatliche Unternehmen kommt Vattenfall bei der Umsetzung dieser
Strategie eine Schlüsselrolle zu. Ursprünglich war geplant, die Braunkohlesparte bereits
2015 zu veräußern. Der Verkaufsprozess verzögerte sich allerdings, unter anderem
wegen der zwischenzeitlichen Überlegung in der deutschen Politik, eine
Klimaschutzabgabe für Kohlekraftwerke zu erheben.
Während sich das eine Verkaufsverfahren vergleichsweise schwierig gestaltet, ist ein
anderes abgeschlossen: Anfang Februar 2016 verkündete die chinesische Firma Beijing
Enterprises den Kauf des Müllverbrennungsspezialisten EEW Energy from Waste, der
bislang zum Portfolio des schwedischen Finanzinvestors EQT gehörte. Der Kaufpreis für
das im niedersächsischen Helmstedt angesiedelte Unternehmen beträgt nach
Pressinformationen rd. € 1,4 Milliarden. Die einstige E.ON-Tochter hat nach eigenen
Angaben 1.050 Mitarbeiter. Die Firma betreibt 18 Anlagen in Deutschland und im
benachbarten Ausland, in denen jährlich rd. 4,7 Millionen Tonnen Abfall energetisch
verwertet werden. Die erzeugte Energie wird u.a. zu Prozessdampf für Industriebetriebe,
Fernwärme für Wohngebiete und Strom für Haushalte umgewandelt.
Bei der Energy from Waste Transaktion handelt es sich um die bislang größte
Direktinvestition eines chinesischen Unternehmens in Deutschland. Dass ausgerechnet
im Energiesektor eine solche Transaktion stattfindet, ist durchaus bemerkenswert –
schließlich zeigten chinesische Bewerber in diesem Sektor schon häufiger Interesse,
kamen bislang aber kaum zum Zug.
Fazit
Angesichts der fallenden Großhandelspreise für Strom gerät die konventionelle
Energieerzeugung immer tiefer in die Krise – dies scheint auch seine Auswirkungen auf
den Verkaufsprozess von Vattenfall bezüglich des Braunkohlegeschäfts zu haben. Beim
Müllverbrennungsspezialisten Energy from Waste lief der Verkaufsprozess dagegen
reibungslos. Dies signalisiert zugleich, dass mit chinesischen Investoren in der
deutschen Energiebranche verstärkt zu rechnen ist.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Regionale Energieversorger bzw. Stadtwerke
Wie machen sich Deutschlands Stadtwerke fit für die
Zukunft?
Mehr Wettbewerb auf Vertriebsseite, fehlende Wirtschaftlichkeit auf der
Erzeugerseite: Der Umbruch auf dem Energiemarkt macht auch vielen
Stadtwerken zu schaffen. Daher liefern die Bereiche Verteilnetze (Strom,
Gas oder Wärme) und erneuerbare Energien wichtige Ergebnisbeiträge für
regionale Energieversorger. Doch reicht dies auf Dauer?
Der Preisverfall bei den Stromgroßhandelspreisen setzt nicht nur Energieversorgern wie
E.ON oder RWE zu – sondern auch vielen der noch immer mehr als 800 deutschen
Stadtwerke. Auf der Vertriebsseite lässt der zunehmende Wettbewerbsdruck, der nicht
zuletzt durch Vergleichsportale wie Verivox ermöglicht wird, die Margen sinken. Noch
stärker allerdings machen sich bei vielen kommunalen Versorgern die Probleme auf der
Erzeugungsseite bemerkbar. Durch den dynamischen Ausbau der erneuerbaren
Energien und die niedrigen Stromgroßhandelspreise ist die Wirtschaftlichkeit
konventioneller Kraftwerke in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Dasselbe gilt
zum Beispiel auch für die Kraft-Wärme-Kopplung. Stadtwerke, die in den vergangenen
Jahren in neue Erzeugungsanlagen investierten, gerieten häufig in Schwierigkeiten. Die
entsprechenden Fälle sind vielfach beschrieben worden, bekannte Beispiel sind
Darmstadt, Ulm oder die Stadtwerke Gera; letztere mussten sogar Insolvenz anmelden.
Aus den einstigen Cashcows der Kommunen sind vielerorts Problemfälle geworden.
Auf der Suche nach neuen Erlösquellen bemühen sich viele Stadtwerke daher nun um
Konzessionen für kommunale Strom-, Gas- oder Wärmenetze (siehe auch Artikel weiter
oben). In den vergangenen Monaten waren wieder einige Konzessionsübernahmen zu
beobachten. So übernahmen die Stadtwerke Heiligenhaus (Nordrhein-Westfalen) von
RWE die Konzession für das Stromnetz auf ihrem Stadtgebiet. Die in kommunaler Hand
befindliche Darmstädter Entega wiederum betreibt nun das Stromnetz in Gernsheim
(Hessen). Und die Stadtwerke Bad Vilbel (ebenfalls Hessen) erwarben die Konzession
für das Stromnetz im Stadtteil Gronau. Die Kalkulation dahinter liegt auf der Hand: Die
Rendite des Netzbetriebs ist stabil; die kommunalen Versorger erhoffen sich von den
Transaktionen daher gut berechenbare Renditen und Skaleneffekte für die bestehenden
Netze.
Einen weiteren Ausweg aus der schwieriger werdenden Situation sehen viele Stadtwerke
darin, in Wind- oder Solarparks zu investieren und damit von den Regelungen des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu profitieren. Auch für diese Strategie gab es in den
vergangenen Monaten Belege. So erwarben beispielsweise die Stadtwerke Stuttgart für
€ 25 Millionen den Windpark Dinkelsbühl (13,2 Megawatt), während die Stadtwerke
Tübingen € 18,8 Millionen für den Windpark Oberkochen (9,6 Megawatt) bezahlten.
Weitere Beispiele für Investitionen in erneuerbare Energien Projekte:
Januar 2015:
Onshore-Windpark Zölkow (Mecklenburg-Vorpommern), Käufer:
RheinEnergie, Kapazität: 40 MW;
April 2015:
Onshore-Windpark Mangelsdorf (Sachsen-Anhalt), Käufer:
enercity, Verkäufer: BOREAS Energie, Kapazität: 12 MW;
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Juni 2015:
12%-Anteil am Onshore-Windpark Ullersdorf (Brandenburg),
Käufer: Stadtwerke Solingen, Verkäufer: STEAG, Kapazität:
43 MW;
Juni 2015:
12,5%-Anteil am Onshore-Windpark Erksdorf (Hessen), Käufer:
Stadtwerke Langen, Verkäufer: HSE, Kapazität: 7 MW;
November 2015:
Onshore-Windpark Groß Eilstorf (Niedersachsen), Käufer: enercity,
Kapazität: 52 MW;
November 2015:
Onshore-Windpark Lieskau I und II (Brandenburg), Käufer:
Stadtwerke Stuttgart, Verkäufer: UKA Umweltgerechte
Kraftanlagen, Kapazität: 21 MW
Fazit
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Marktbedingungen erscheinen Netzinvestitionen
im Wege des Konzessionserwerbs sowie Investitionen in Projekte im Bereich der
erneuerbaren Energien für viele Stadtwerke attraktiv. Diese Geschäftsfelder sichern den
Stadtwerken kalkulierbare und vergleichsweise sichere Renditen zu.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Ausblick
Findet Vattenfall einen Käufer für sein Braunkohlegeschäft? Werden die geplanten
Börsengänge der Tochtergesellschaften von E.ON und RWE erfolgreich sein? Und
werden die Stadtwerke ihre Investitionen in Wind- und Solarparks fortsetzen? Die
kommenden Monate versprechen viel Spannung, zumal auch durch den Gesetzgeber
weitere Bewegung in den Energiemarkt kommt. Da ist zum einen die beschriebene
EnWG-Novelle, die mehr Rechtssicherheit in die Konzessionsverfahren bei kommunalen
Energienetzen bringt.
Zum anderen verspricht aber auch eine weitere Gesetzesnovelle Spannung, die für die
kommenden Monate erwartet wird – nämlich die teilweise Neufassung des ErneuerbareEnergien-Gesetzes (EEG). Sie hat dem vorliegenden Eckpunktepapier des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zur Folge, dass die Fördersätze für Onund Offshore Windenergieanlagen sowie für große Photovoltaikanlagen zukünftig
mittels Ausschreibungsverfahren ermittelt werden sollen. Dadurch sollen die durch die
Förderung entstehenden Kosten für die Verbraucher möglichst gering gehalten werden.
Ob die Ausschreibungen allen Akteuren einen fairen Marktzugang ermöglichen, bleibt
abzuwarten. Vermutlich wird die Rentabilität von Investments in Wind- und Solarparks
durch die EEG-Novelle tendenziell sinken.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Service
Veröffentlichungen
Regulierung in der deutschen Energiewirtschaft, 4. Auflage
Praxishandbuch zum Energiewirtschaftsgesetz
Autoren: Ein interdisziplinäres Fachautoren-Team von rund 70 Beratern und
Wirtschaftsprüfern der PricewaterhouseCoopers AG WPG sowie Rechtsanwälten der
PricewaterhouseCoopers Legal AG.
Dezember 2015
Das Buch kann über den Buchhandel bezogen werden. Preis: € 149
Power & Renewables Deals - 2016 outlook and 2015 review
(Mergers and acquisitions activity within the global power, utilities and
renewable energy market)
Von Norbert Schwieters, Global Energy, Utilities & Mining Leader,
Andrew McCrosson, Global Power & Utilities Transaction Services und
Rob McCeney, Global Power & Utilities Transaction Services
Januar 2016
PwC-Studie: M&A-Deals bei erneuerbaren Energien erreichen 2015 Rekordwert.
Die Studie finden Sie hier zum Download.
Deutschlands Energieversorger werden digital
Von Felix Hasse, Axel von Perfall, Helge Maas, Antonius Willms
Januar 2016
PwC-Studie: Deutschlands Energieversorger werden digital. Studie zur Digitalisierung
der deutschen Energiewirtschaft
Die Studie finden Sie hier zum Download.
Delphi Energy Future 2040
Herausgeber: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.,
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH,
PricewaterhouseCoopers AG WPG
März 2016
Delphi-Studie zur Zukunft der Energiesysteme in Deutschland, in Europa und in der
Welt im Jahr 2040
Den Ergebnisband finden Sie hier zum Download. Der vollständige Studienband folgt in
Kürze.
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Veranstaltungen
Das KWKG 2016 – wir zeigen Ihnen, welche wesentlichen Neuerungen die
KWK-Novelle mit sich bringt und wie sich Ihr Geschäftsmodell entwickeln
kann
Individuelle Workshops
Seit dem 1. Januar 2016 gilt das novellierte KWKG 2016. Hierdurch kommen neue
Herausforderungen auf Anlagen- und Netzbetreiber zu. Für bestehende Anlagen und
geplante Investitionen verändern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
gravierend.
Weitere Informationen erfragen Sie bitte bei Hanno Ribbing,
Tel.: +49 211 981-1535, [email protected].
Update Strom- und Energiesteuer - Wir bringen Sie auf den neusten Stand
27. April 2016, München
In diesem Frühjahr stellen wir Ihnen die wichtigsten Änderungen des Energie- und
Stromsteuerrechts in 2016 vor, geben Ihnen Praxishinweise zum Umgang mit den neuen
Regelungen und informieren Sie umfassend über die aktuelle und künftige
Rechtsentwicklung.
Hierzu zählen insbesondere die Umsetzung der EU-Transparenzvorschriften sowie die
geplanten Änderungen der Energiesteuer- und der StromsteuerDurchführungsverordnungen. Außerdem sorgen das Strommarktgesetz und die
Auswirkungen des EU-Beihilferechts, insbesondere im Zusammenhang mit der
Geltendmachung der Stromsteuerbefreiung für EEG-Anlagen bis zu einer elektrischen
Leistung von zwei Megawatt, für erheblichen Zündstoff. Daneben sind noch weitere
gesetzliche Änderungen geplant.
Weitere Informationen erhalten Sie hier oder von RA Ralf Reuter,
Tel.: +49 211 981-4763, [email protected].
PwC-Energieforum – Netz und Vertrieb
14. bis 15. Juli 2016, Köln
Im sechsten Jahr nach der Ankündigung des beschleunigten Ausstiegs aus der
Kernenergie haben sich die Herausforderungen für Energieversorger weiter
konkretisiert. So hält die Energiewende nun auch auf dem Wärmemarkt Einzug. Als
einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen gerät dieser zunehmend in den Fokus
des Gesetzgebers. Dies geht einher mit Verschärfungen des Erneuerbare-EnergienWärmegesetzes (EEWärmeG) und der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie
zahlreichen neuen Klimaschutzgesetzen auf Landesebene. Zugleich entdecken
zunehmend nicht nur Energieversorger das Geschäftsfeld der dezentralen
Energieversorgung für sich. Darüber hinaus ist derzeit das Stichwort "Digitalisierung“ in
aller Munde – sowohl mit Blick auf den Energievertrieb als auch im Kontext des
Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende und des Messstellenbetriebsgesetzes
(MsBG).
Wir möchten Ihnen im Rahmen unseres diesjährigen Energieforums von den aktuellen
Entwicklungen rund um diese Themen berichten, Ihnen unsere Lösungsansätze
vorstellen und diese mit Ihnen diskutieren. Auf dem Programm stehen zahlreiche
interessante Fachvorträge unserer Experten und spannende Beiträge externer
Referenten. Der erste Veranstaltungstag wird durch ein Abendprogramm abgerundet,
bei dem Sie Gelegenheit haben, sich mit den anderen Teilnehmern weiter
auszutauschen.
Weitere Informationen erhalten Sie hier oder von RA Christian Teßmann,
Tel.: +49 211 981-4787, [email protected].
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Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
Über uns
Ihre Ansprechpartner
Deutschland
Dr. Jan-Philipp Sauthoff
Transactions Energy
Partner
Tel.: +49 211 981-2135
[email protected]
Dr. Norbert Schwieters
Global Energy Leader
Partner
Tel.: +49 211 981-2153
[email protected]
Dr. Alexander von Friesen
M&A Energy
Partner
Tel.: +49 69 9585-5487
[email protected]
Andreas Koletzko
Transaction Services Energy
Partner
Tel.: +49 211 981-7427
[email protected]
Dr. Rolf Müller
Valuations Energy
Partner
Tel.: +49 711 25034-5311
[email protected]
Heiko Stohlmeyer
Finance & Regulation
Director
Tel.: +49 40 6378-1532
[email protected]
Frank Leiber
Valuations Energy
Senior Manager
Tel.: +49 711 25034-5317
[email protected]
Oliver Moß
Finance & Regulation
Senior Manager
Tel.: +49 40 6378-1734
[email protected]
Christoph Berten
Valuations Energy
Manager
Tel.: +49 211 981-1633
[email protected]
Schweiz
Österreich
Dr. Marc Schmidli
Leiter des Branchensektors Energie,
Versorgung und Bergbau
Advisory Schweiz
Partner
Tel.: +41 58 792-1564
[email protected]
DI Michael Sponring
Energy Leader Österreich
Director
Tel.: +43 1 501 88-2935
[email protected]
Transaktionsmonitor Energiewirtschaft Ausgabe 4, April 2016
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Redaktion
Für Ihre Fragen, Hinweise und Anmerkungen zum Newsletter stehen Ihnen unsere Ansprechpartner aus der Redaktion gern zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.
Thomas Hermanns
Valuations Energy
Senior Consultant
Tel.: +49 211 981-2337
[email protected]
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Quellen: PwC Analyse & Research (Unternehmensinformationen, Presse, mbi-infosource.de, mergermarket.com)
Die im Transaktionsmonitor Energiewirtschaft zusammengestellten Daten und die daraus abgeleiteten Einschätzungen basieren ausschließlich auf Informationen, die öffentlich zugänglich sind. PwC
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Die Beiträge sind als Hinweise für unsere Mandanten bestimmt. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die angegebenen Quellen oder die Unterstützung unserer Büros zurück.
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