- E-Theses

MAGISTERARBEIT
Titel der Magisterarbeit
„Generation Smartphone“ – Wie gehen Eltern mit
der Mediennutzung ihrer Kinder um?
Herausforderungen an die Medienerziehung in Familien unter den Bedingungen
divergenter Medienpraxiskulturen mit Fokus auf digitale Medien.
Verfasserin
Sophia Sladky, Bakk. phil.
angestrebter akademischer Grad
Magistra der Philosophie (Mag. phil.)
Wien, 2015
Studienkennzahl lt. Studienblatt:
A 066 841
Studienrichtung lt. Studienblatt:
Magisterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Betreuerin:
Dr. Petra Herczeg
Eidesstattliche Erklärung
Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne
Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe.
Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als
solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner
anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.
Wien, im September 2015
Sophia Maria Sladky, Bakk. phil.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich mich bei all den Personen bedanken, die mich während meiner
Studienzeit begleitet haben und mir das Studierendenleben versüßt haben. Allen voran gilt
meine Verbundenheit meinen Eltern, die mich moralisch unterstützt, motiviert und immer an
mich geglaubt haben.
Besonderer Dank gilt auch Frau Dr. Anja Hartung sowie der Betreuerin meiner Arbeit, Frau
Dr. Petra Herczeg, welche mir mit ihren fachlichen Ratschlägen und ihrem Feedback stets
unterstützend zur Seite stand.
Schließlich möchte ich natürlich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner empirischen
Untersuchung mein Dank aussprechen!
Alles Gute zum 650. Geburtstag, liebe Alma Mater! Unter Deinem Dach dachte ich viel und
verbrachte eine lehrreiche, unvergessliche Zeit…
„Das ist sein Heiligtum (…) Es ist immer da, es is‘ präsent und letztens hat er auch
gefragt: ,Was is’n das Wichtigste in der Wohnung?‘ Ich hab’ dann irgendwie gesagt,
,Wir, die Familie‘ und er (…) ,Das Handy‘!“1
(DfM: DZ 110; DZ121-123)
1
Zitat einer Mutter zur Bedeutung, die das Smartphone für ihr Kind hat.
I Inhalt
1 Einleitung ........................................................................................................................ 1
1.1 Problemhorizont ........................................................................................................ 2
1.2 Erkenntnisinteresse ................................................................................................... 3
1.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz................................................. 3
II Theorie
2. Theoretischer Bezugsrahmen ........................................................................................ 4
2.1 Medienpädagogischer Hintergrund .......................................................................... 5
2.1.1 Medienkompetenz.............................................................................................. 6
2.1.2 Medienerziehung ............................................................................................... 6
2.1.3 Media Literacy ................................................................................................... 7
2.2 Medien und Wandel ................................................................................................... 10
2.2.1 Mediatisierung nach Friedrich Krotz ................................................................. 10
2.2.2 Mediatisierungsdebatten .................................................................................. 12
2.2.3 Gegenüberstellung medialer Bedingungen unterschiedlicher Generationen .... 15
2.2.4 Medienpraxiskulturen nach Burkhard Schäffer ................................................. 18
2.2.5 Mediensozialisation innerhalb der Familie ........................................................ 20
2.2.6 Digitale Medien/Online-Medien/„Neue Medien“ ................................................ 23
2.2.7 Technischer und sozialer Wandel am Beispiel der mobilen Kommunikation .... 24
2.3 Aktuelle empirische Studien ................................................................................... 26
2.3.1 Medienerziehungs, -kompetenzdebatten und die Rolle der Eltern .................... 27
2.3.2 Gefahrenpotenzial und Chancen digitaler Medien ............................................ 30
2.3.3 Neue Werbeformen und die Frage der Verantwortung ..................................... 32
2.3.4 Fazit des theoretischen Teils................................................................................... 37
III Empirie
3. Entwurf des Forschungsdesigns .............................................................................. 38
3.1 Forschungslücke ........................................................................................................ 38
3.2 Forschungsleitende Fragen ....................................................................................... 39
3.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz ..................................................... 40
3.4 Methodologische Ausrichtung .................................................................................... 40
3.4.1 Fallauswahl ...................................................................................................... 45
3.4.2 Methodenwahl ................................................................................................. 41
Die Tagebuchmethode..................................................................................................... 41
Die Gruppendiskussion .................................................................................................... 43
3.4.3 Auswahl der Stichprobe ................................................................................... 45
3.4.6 Auswertung der Ergebnisse ............................................................................. 56
Die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ......................................................... 58
3.4.7 Ergebnisdarstellung ......................................................................................... 63
3.4.8 Fazit ................................................................................................................. 74
3.4.9 Resümee, Grenzen der Arbeit und Ausblick ................................................... 109
IV Quellenverzeichnis .................................................................................................. 114
Literatur ........................................................................................................................ 114
V Appendix ........................................................................................................................ I
VI Abstract ......................................................................................................................... I
VIII Curriculum Vitae ................................................................................................ CXVII
1 Einleitung
Vor einiger Zeit war ich bei einer Bekannten zu Besuch und ihre Mutter sowie ihr elf-jähriger
Halbbruder waren ebenfalls anwesend. Mir viel auf, dass während der zwei Stunden, die
ich dort verbrachte, beide unentwegt mit ihren Smartphones beschäftigt waren. Die Mutter
telefonierte, derweil war ihr Sohn intensiv mit einem scheinbar sehr interessanten OnlineSpiel beschäftigt. Ab und an schenkte er uns jedoch seine Aufmerksamkeit, um uns ein
YouTube-Video zu zeigen. Seine Mutter fragte ihn, ob er nichts Besseres zu tun habe, als
sich seinem Handy zu widmen, woraufhin es zu einer intensiven Diskussion der drei kam.
Anschließend meinte die junge Frau, früher hätten wir noch unsere Tastenhandys gehabt
und „Snake“ damit gespielt. Ihre Mutter entgegnete, in ihrer Jugendzeit sei man noch in den
Park gegangen, um zu spielen und hätte Anrufe von der Telefonzelle aus getätigt.
Dieses Erlebnis und die aktuelle Medienberichterstattung rund um die Smartphone- bzw.
Handynutzung von Kindern2, gaben mir den Anreiz für das Thema der vorliegenden
Magisterarbeit.
Anmerkung zur Begriffsverwendung
Angemerkt soll an dieser Stelle werden, dass im Folgenden als Mobiltelefone und Handys
generell mobile Endgeräte für Kommunikationszwecke bezeichnet werden. Als Smartphones
werden deren technisch weiter entwickelte Formen bezeichnet, die über ein Betriebssystem
verfügen, mit Applikationen, sogenannten Apps ausgestattet sind, und über welche der
Internetzugang möglich ist. Es soll kein Anspruch auf technische Genauigkeit gelegt werden,
jedoch wird in einem Kapitel gesondert näher darauf eingegangen.
„Neue Medien“ werden unter Anführungszeichen gesetzt, da diese Definition nur begrenzt
aktuell ist und aufgrund des stetigen Wandels laufend adaptiert werden muss. Termini bzw.
Entwicklungen, die zum Zeitpunkt des Verfassens der vorliegenden Arbeit unter „neue
mediale Entwicklungen“ fallen, werden in mittelbarer Zukunft obsolet sein. In der
vorliegenden Arbeit fallen darunter allen voran digitale Medien.
2
Hier kann etwa die Diskussion rund um das Verbieten der Handy-Nutzung während des Unterrichts
an österreichischen Schulen genannt werden. (vgl. z.B.: Aigner 2014)
1
1.1 Problemhorizont
In der westlichen Gesellschaft leben wir in einer Welt, in welcher Medien selbstverständlich
in unseren Alltag integriert sind und, die von einem medialen Wandel geprägt ist. Dieser
vollzieht sich in einer immer dynamischeren und komplexen Weise, was am Beispiel des
Mobiltelefons deutlich wird. Diente es bis vor einigen Jahren vornehmlich zum Telefonieren,
gewinnen Smartphones, mit welchen man mühelos in das Internet einsteigen kann, rasant
an Bedeutung. Inzwischen steigt auch die Nutzung des Internets am Mobiltelefon an und
mittlerweile gehören Streaming-Dienste und die Kommunikation über Plattformen wie
Facebook oder WhatsApp zu beliebten Anwendungen am Smartphone. (vgl. Leitner 2015)
Eine weitere Tendenz ist, dass die Nutzerinnen und Nutzer dieser „intelligenten“ Handys
immer jünger sind. Laut einer aktuellen Studie verwenden bereits 57% der Kinder zwischen
zehn und elf Jahren ein Smartphone. (BITKOM Research 2014)
Was für Kinder, die bereits mit diesen Entwicklungen in einer mediatisierten Welt
aufwachsen, selbstverständlich ist, stellt für ältere Generationen eine Herausforderung dar.
Aufgrund dessen stellen sich Fragen wie: Verfügen Kinder über das notwendige
Reflexionspotenzial? Kommen Eltern mit den eben geschilderten Entwicklungen nach und
wie gehen sie mit ihnen um?
In weiterer Folge interessiert also, wie sich die Erziehungspraxis vor dem Hintergrund des
medialen Wandels im Alltag vollzieht.
2
1.2 Erkenntnisinteresse
Der
Ausgangspunkt
meines
Forschungsinteresses
liegt
in
den
neuen
medialen
Entwicklungen. Der Fokus liegt bei der Mediatisierung von Kindheit. Kinder wachsen in
medialen Räumen auf und der Einstieg der Heranwachsenden in die Medienwelt erfolgt immer
früher. (vgl. Ebert et al. 2012: 193) Deren Eltern wuchsen noch unter anderen medialen
Bedingungen auf. Hier eröffnet sich ein interessantes Feld, denn dies birgt eine
Herausforderung für die gesamte Familie. In dieser Forschungsarbeit soll herausgefunden
werden, welchen Einfluss die oben genannten Tendenzen auf das Familiengefüge haben und
wie Eltern mit den sich wandelnden Anforderungen umgehen. Im Besonderen richtet sich hier
der Fokus auf die Frage, wie die Erziehungsberechtigten von Kindern zwischen acht und
fünfzehn Jahren mit den aktuellen Anwendungen, vor allem mit Online-Spielen und -Werbung
umgehen, mit welchen die Heranwachsenden via Smartphones in Berührung kommen.
Herausgearbeitet werden soll auch der Grad der Kompetenz hinsichtlich der medialen
Entwicklungen.
1.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz
Eltern sind für ihre Kinder die wichtigste Erziehungsinstanz auch in Bezug auf Medien und
Mediensozialisation findet zu einem erheblichen Teil innerhalb der Familie statt.
War ihre Kindheit und Jugend noch geprägt von einem beschränkteren medialen Angebot,
wachsen deren Kinder bereits mit den digitalen Medien und technischen Neuigkeiten auf und
der Einstieg in die mediale Welt findet immer früher statt. Innovationen treten in immer
kürzeren zeitlichen Abständen auf und damit einhergehend kommen potenzielle Gefahren
hinzu.
Kinder sind des Weiteren eine wichtige Zielgruppe für Werbetreibende, da sie die
Kaufentscheidung ihrer Erziehungsberechtigten wesentlich beeinflussen. Daher richten sich
aktuelle Formen der Online-Werbung geschickt platziert in Spielen an das junge Publikum.
Ein möglicher Mangel an Wissen und Kompetenz bzw. deren ungleiche Verteilung zwischen
den Generationen, also zwischen Eltern und deren Kindern, kann zu Spannungen führen und
bedeutet daher eine Herausforderung sowohl für die Eltern als auch die gesamte Familie. Dies
macht eine medienpädagogische und –ethische Auseinandersetzung notwendig.
Hier sind Aufklärung und Information für Eltern und ihre Kinder erforderlich.
Bisherige Forschungen gingen meist lediglich am Rande auf Familien ein, wenn es um Fragen
der Erziehungspraxis geht. Von gesellschaftlicher Relevanz ist das Thema aus dem Grund,
da diesbezügliche Erkenntnisse einen wichtigen Beitrag für die Zusammenarbeit zwischen
Eltern, Schulen sowie relevanten Institutionen und Organisationen leisten können. Die
3
Aufklärung und Unterstützung bzw. ein produktiver Austausch - vor allem zwischen
Erziehungsinstanzen, Lehrbeauftragten und Kindern sowie innerhalb der Familie - sind
unerlässlich.
2. Theoretischer Bezugsrahmen
Der theoretische Rahmen der vorliegenden Arbeit umfasst die Bereiche der Medienpädagogik
und Medienerziehung, Mediensozialisation, Mediatisierung, unterschiedliche Praxiskulturen
und die Konsequenzen, die sich daraus für die medienpädagogische Begleitung der Kinder im
familiären Kontext ergeben. Es wird der Frage nachgegangen, welche Anforderungen daraus
für die Medienerziehung im Alltag resultieren.
Zunächst soll ein Einblick in, für die vorliegende Forschungsarbeit relevante, theoretische
Konzepte gegeben werden. Um Kontexte verstehen zu können, soll jedoch immer die
„Ganzheit einer Kommunikationssituation“ beleuchtet werden. (vgl. Baacke 1989: 5f) Aus
diesem Grund ist es daher relevant, neben den Eltern auch das familiäre Umfeld und die
Umstände, unter welchen Medien konsumiert werden, ins Auge zu fassen. Das heißt, die
unterschiedlichen Bedingungen, unter welchen Kinder und deren Eltern sich mediales Wissen
aneignen und wie die Nutzung der Medien in verschiedenen Lebensabschnitten erfolgt, sind
zu berücksichtigen. Diesbezüglich soll der Aspekt der Generationen Beachtung finden, der im
weiteren Verlauf der Arbeit näher beleuchtet wird. Anschließend wird das Konzept der
Medienpraxiskultur ausführlich vorgestellt. Ein Kapitel der vorliegenden Arbeit wird neuen
Formen von Werbung gewidmet. Es wird dargestellt, welche Auswirkungen neue
Entwicklungen in diesem Bereich auf Kinder, unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen
Entwicklungsphasen, und in weiterer Folge auf die Erziehungspraxis der Eltern nach sich
ziehen.
In weiterer Folge werden aktuelle Studien, welche den Einfluss auf das mediale Verhalten bei
Kindern unter die Lupe nehmen und den medienpädagogischen und familiären Kontext
miteinbeziehen, vorgestellt und in einen Kontext mit den vorgestellten Theorien gesetzt. Die
Erkenntnisse fungieren als Grundgerüst für die darauffolgende empirische Untersuchung.
4
2.1 Medienpädagogischer Hintergrund
Die
wissenschaftliche
Disziplin
der
Medienpädagogik
ist
in
die
Vielfalt
der
sozialwissenschaftlichen Diszplinen eingebettet. „Diese Zuordnung ist notwendig, da es zur
Entwicklung pädagogischer Modelle der Medienaneignung, der grundlegenden Erfassung des
Verhältnisses von Menschen und Medien bedarf.“ (Schorb 2008: 75)
Konsens herrscht im wissenschaftlichen Diskurs darüber, dass es notwendig ist, ein
Grundwissen und –verständnis über Medien zu erlangen. Der Frage, wie dies zu vermitteln
und bestmöglich umzusetzen ist, kommt vor allem vor dem Hintergrund der medialen
Entwicklungen eine wesentliche Rolle zu. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung wird
die Relevanz der Miteinbeziehung von Schule und der individuellen Entwicklung des Kindes
und dessen Umwelt deutlich.
Auch den Sozialräumen wird im Zusammenhang mit der Medienaneignung ein hoher
Stellenwert beigemessen. Menschen teilen ihre Erfahrungen mit Medien und lernen innerhalb
ihrer Familie und Peergroup dazu. Hier finden Diskussionen und ein Austausch über Vorlieben
statt. (vgl. Theunert 2013: 140)
Integrale Medienpädagogik gründet in der Medienwissenschaft und der Pädagogik und geht
der Frage nach, wie Menschen sich Medien aneignen bzw. wie sie dazu gebracht werden
können, emanzipatorisch zu handeln. Der Kontext der Medienaneignung wird zum einen mit
erhoben, um die „Gesamtheit des Medienhandelns zu erfassen und zum anderen um die für
die Subjekte relevanten Bedingungen eines emanzipatorischen Medienhandelns zu eruieren.“
(Schorb 2008: 75)
Die handlungsorientierte Medienpädagogik stützt sich an die kritische Medientheorie in
welchem der Kontext der Lebenswelt des Menschen, mit all seinen individuellen und
unterschiedlichen Bedürfnissen, miteinbezogen wird. (vgl. Schorb 2008: 77)
Als „Medienpraxis, stellt [sie] die Entwicklung der Fähigkeit der Subjekte, Medien produktiv
zur Artikulation eigener kollektiver Interessen zu nutzen, in den Mittelpunkt ihrer
Bemühungen.“ (Schorb 2008: 77) In diesem Zusammenhang wird die Relevanz eines
kompetenten Umganges mit Medien deutlich. Die Fähigkeit autonom, kritisch und reflektiert
mit diesen umgehen zu können, ist unerlässlich um diese Produktivität zu erzielen. Dies gilt
sowohl für Heranwachsende als auch für deren Eltern.
Zunächst soll daher auf das klassische Kompetenzmodell eingegangen werden, auf welches
auch in aktuellen Ansätzen nach wie vor Bezug genommen wird.
5
2.1.1 Medienkompetenz
Der Begriff der Medienkompetenz wurde vor allem von Dieter Baacke geprägt und ist eng mit
dem der Medienkritik verknüpft. Seiner Auffassung nach setzt sich Medienkompetenz des
Weiteren aus den Komponenten Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung
zusammen. (vgl. Baacke 1997: 98f)
Medienkritik
Die analytische Dimension der Medienkritik umfasse die Fähigkeit, problematische
gesellschaftlich-mediale Prozesse zu erfassen. (vgl. Baacke 1997: 37) Darunter fällt auch,
analytisches Wissen auf sich und sein Handeln in Bezug auf Medien anwenden zu können
bzw., ethisch - also gesellschaftlich und sozial verantwortlich - handeln zu können.
Zusammengefasst stehen die kritische Analyse und Bewertung von Medienangeboten sowie
eine reflekierte Auseinandersetzung mit Medien im Mittelpunkt, wenn es um das Erlangen von
Medienkompetenz geht. (vgl. ebd.)
2.1.2 Medienerziehung
Eine zentrale Fragestellung der Medienerziehung lautet, welche Erziehungs- und
Bildungsaufgaben sich im Medienbereich vor dem Hintergrund der unüberschaubaren Menge
an medialen Angeboten ergeben und wie die Nutzung durch Kinder, Jugendliche und
Erwachsene erfolgt.
Gerhard Tulodsziecki subsumiert unter diesem Terminus sowohl praktische Tätigkeiten als
auch die wissenschaftliche Reflexion und theoretische Basis. (vgl. Tulodziecki 2008: 110) Ziel
sei es, „ein humanes bzw. verantwortliches Handeln im Zusammenhang mit der
Mediennutzung und Mediengestaltung zu entwickeln.“ (Tulodziecki 2008: 110) Die
Medienerziehung wird verortet als wesentliches Fachgebiet der Medienpädagogik, jedoch sei
eine klare Definition schwer, da der Erziehungsbegriff teilweise per se in Frage gestellt werde.
(vgl. Tulodziecki 2008:110) Als Gründe dafür nennt der Medienpädagoge dessen Verständnis
als normative Einwirkung und dass die Definition für die Zielgruppe der Erwachsenen nicht
passend erscheint, weshalb oft auch der Begriff Medienbildung vorgezogen werde. Der
Teilbegriff Erziehung soll als „Anregung und Unterstützung eines selbst bestimmten und
eigenverantwortlichen Handelns“ dienen. (Tulodziecki 2008: 110) Ziel ist es, Kindern und
Erwachsenen die Kompetenz zu einer kritischen Analyse zu vermitteln.
Um nicht in der Modellhaftigkeit zu verweilen, sind Feldstudien an den Orten, an welchen
Medienerziehung täglich stattfindet, notwendig. Beruhend auf den Ergebnissen einer
6
empirischen Studie an deutschen Grundschulen, bei welcher die Medienkompetenz mittels
Befragung von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern eruiert wurde, wurden
Handlungsempfehlungen für das Lehrpersonal erarbeitet. (vgl. Tulodziecki/Six et al. 2000)
Dabei handelt es sich prinzipiell um brauchbare Ratschläge, an welche angeknüpft werden
kann. Angesichts der Tatsache, dass es sich dabei um eine Untersuchung aus dem Jahr 2000
handelt, sind Adaptionen und Ergänzungen vor dem Hintergrund des medialen Wandels
natürlich unabdingbar.
Außerdem konstatiert Tulodziecki einige Jahre nach Durchführung der Studie eine
mangelnde Umsetzung der Befunde und Ratschläge in der Praxis der Medienerziehung.
(vgl. Tulodziecki 2008: 113) Daher stellt sich die Frage, wie man die vorhandenen
Erkenntnisse für die konkrete Erziehungspraxis, also auch für Eltern, umsetzbar machen
kann. Nicht zu ignorieren ist des Weiteren der indviduelle Kontext: die unterschiedlichen
Bedürfnisse und Kenntnisse im Zusammenhang mit Medien, deren soziales und
gesellschaftliches Umfeld, sowohl bei Kindern als auch bei deren Eltern, sind nicht außer
Acht zu lassen, möchte man eine bestmögliche Medienerziehung gewährleisten.
Im Sinne eines aktuellen, praxisorientierten Ansatzes, der den Fokus der Medienerziehung
weiter fasst und sowohl Eltern als auch das familiäre Umfeld mit einbezieht, soll in einem
nächsten Kapitel vorgestellt werden.
2.1.3 Media Literacy
Diese Forschungsdisziplin hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten im anglo-amerikanischen
Sprachraum etabliert. Art Silverblatt setzt die Ursprünge ihrer Entwicklung in der kanadischen
Forschung an. (Silverblatt 1995: 7) Auch bei diesem Konzept wird die Notwendigkeit eines
kritischen und reflektierten Umganges mit medial vermittelten Inhalten deutlich. Resultierend
aus
theoretischen
und
empirischen
Erkenntnissen
der
Medien-
und
Kommunikationswissenschaft mit Einbeziehung interdisziplinärer Zugänge und unter
Berücksichtigung sich wandelnder Strukturen und Anforderungen werden konkrete
Handlungsempfehlungen
geboten.
Es
liegen
bereits
zahlreiche
praxisbezogene
Untersuchungen vor, die Befunde für die Umsetzung in der Praxis liefern sollen. Unter der
Homepage der National Association For Media Literacy Education findet man folgende
Definition, wonach Media Literacy beschrieben wird als:
7
“The ability to ACCESS, ANALYZE, EVALUATE, and COMMUNICATE
information in a variety of forms - is interdisciplinary by nature. Media
literacy represents a necessary, inevitable, and realistic response to the
complex, ever-changing electronic environment and communication
cornucopia that surround us.”
(NAMLE3 2015; hervorgehoben im Original)
Als ein wichtiges Ziel wird genannt, Individuen vor potenziellen Gefahren, die von Medien
ausgehen, zu bewahren. (vgl. Potter 2010: 681) Einigkeit herrsche in der derzeitigen
Forschung nach Potter in der Ansicht, dass es Bemühungen sowohl von Seiten der Individuen
als auch der (An-) Leitung von Expertinnen und Experten bedarf und dass den sich ändernden
medialen Bedingungen Rechnung getragen werden müsse. (vgl. Potter 2010: 681)
Auch wird auf die Multi-Dimensionalität des Begriffes eingegangen. Demnach sind
individuelle Unterschiede auf kognitiver, emotionaler, ästhetischer und moralischer Ebene
auszumachen. (vgl. Potter 2010: 681)
Das Konzept der Media Literacy wurde, wie bereits erwähnt, weiterentwickelt und an neue
mediale Entwicklungen und Anforderungen, die sich durch die digitalen Medien ergeben,
angepasst.
digital und ICT-Literacy
Zunächst soll kurz beschrieben werden, was unter ICT zu verstehen ist:
“Information and communication technologies (ICT) converge traditionally
separated educational technologies – books, writing, telephone,
television, photography, databases, games, and more. In consequence,
they bridge forms of knowledge and literacy, and they intersect places of
learning - home, school, work and community.”
(Livingstone 2012: 2)
Studien sollen also das Umfeld, in welchem Bildungsprozesse stattfinden, abdecken. So
wurde etwa an Schulen4 untersucht, welche Auswirkungen die Implementierung von „neuen
Medien“ in den Schulalltag auf Kinder und Lehrende hat.
Kritisiert wird jedoch, dass die Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten unzureichend ins
Visier genommen werde und diese „Eingeschränktheit“ auch auf die neuen medialen
Angebote, also in Folge auch auf den ICT-Literacy-Ansatz übertragen werde. (Schäffer
3
Abk. NAMLE: eine US-amerikanische Mitglieder-Organisation, die seit 2008 existiert und sich zum
Ziel setzt, das Feld der “Media literacy” zu fördern.
4 Livingstone bezieht sich in ihrem Artikel vornehmlich auf Studien an britischen Schulen mit
Berücksichtigung amerikanischer und europäischer Daten. (vgl. Livingstone 2012: 2)
8
2006: 11) Hier wird erneut die Komplexität einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung
und praktischen Umsetzung aufgrund des medialen Wandels deutlich. Die Adaptierung
medienpädagogischer Forschungsarbeit an neue mediale Entwicklungen ist allerdings von
großer Bedeutung. Gefordert wird daher zurecht, mehr Klarheit zu schaffen in Bezug auf
die verschieden Arten von digitalen Medien und welche Auswirkungen sie auf den
individuellen Lernfortschritt haben. (vgl. Livingstone 2012: 11f)
Stärker miteinbezogen werden sollten jedoch auch der Aspekt der Familie und die Rolle der
Eltern.
Um die Auseinandersetzung mit Medienkompetenz abzurunden, soll nun kursorisch auf den
wichtigen Stellenwert der kommunikativen Kompetenz eingegangen werden.
2.1.4 Neue kommunikative Kompetenz
Bereits vor der Jahrtausendwende macht Friedrich Krotz auf die Notwendigkeit von
Kompetenz in Hinblick auf mediatisierte Kommunikation und mögliche Probleme in diesem
Zusammenhang aufmerksam. Er weist auf den Bedarf einer Adaption von kommunikativer
Kompetenz an die Anforderungen der medialen Entwicklungen hin. (vgl. Krotz 1999: 112f) Der
sich wandelnde Kommunikationsraum erfordere ein erhöhtes Maß an kommunikativer
Kompetenz. (vgl. Krotz 1999: 120) Folgende Dimensionen führt er in diesem Zusammenhang
an:
 Autonomie im Umgang mit der großen Informationsmenge
 eine „Code-Kompetenz“, um Inhalte richtig verarbeiten zu können
 eine „informationstechnische Kompetenz“, d.h. souverän mit „neuen Medien“
umgehen zu können,
 eine „Beschaffungskompetenz“: sich ausreichend Informationen besorgen zu
können,
 sowie „eine Beurteilungskompetenz zur Einschätzung von Status und Qualität,
Wichtigkeit und der Konsequenzen einer Information.“ (Krotz 1999: 121)
Diese Kriterien in die Realität umzusetzen und ein ausgewogenes Vorhandensein von
kommunikativer Kompetenz zu gewährleisten, bedeutet eine große Herausforderung. Eine
ungleiche Verteilung von Kompetenz und daraus resultierende Wissensklüfte, wären
aufgrund der Anforderungen möglich. (vgl. Krotz 1999: 121)
Um herauszuarbeiten, wie Eltern mit der Mediennutzung ihrer Kinder umgehen, ist es daher
auch von Interesse, wie deren Kompetenz ausgeprägt ist, und inwiefern Wissensklüfte
aufgrund des medialen Wandels vorhanden sind.
Als Nächstes soll näher auf den eben erwähnten medialen Wandel und damit verbundene
theoretische Ansätze eingegangen werden.
9
2.2 Medien und Wandel
2.2.1 Mediatisierung nach Friedrich Krotz
Ursprung und Entwicklung des Begriffes
Der Begriff wurde von Friedrich Krotz geprägt, welcher Mediatisierung als „Metaprozess
sozialen
Wandels“
bezeichnet
(Krotz
2001:
36)
Auf
kulturwissenschaftlichen,
soziokonstruktivistischen Theorien fußend, orientiert sich der Ansatz unter anderem an Ernst
Manheims (1933) Ausführungen zu Öffentlichkeit und den Auswirkungen auf soziale
Interaktionen aufgrund des medialen Wandels. Dessen Ausführungen setzen bereits bei den
gesellschaftlichen Veränderungen ab dem Mittelalter an. Medien werden hierbei als Teil einer
Kultur und Epoche betrachtet (vgl. Krotz 2007: 37) Sein Konzept bezieht demnach einen
historischen Kontext mit ein wobei die Lebenswelt als Ausgangspunkt genommen wird. (vgl.
Krotz 2007: 39; Paus-Hasebrink 2013: 28)
Pauschal formuliert kann man von einer Einbettung der Medien in unseren Alltag sprechen.
Es handelt sich um einen andauernden Wandlungsprozess, welcher mit den medialen
Entwicklungen einhergeht, sich bis heute verstärkt hat und in unterschiedlichen Dimensionen
von gesellschaftlicher Bedeutung ist.
Dieses Konzept könne jedoch nicht als einheitliche Theorie gefasst werden, sondern als ein
Überblick,
der
sowohl
soziokulturelle
als
auch
kommunikationswissenschaftliche
Veränderungsprozesse gleichermaßen miteinbezieht. (vgl. Hepp 2013: 43) Die Fluidität dieses
Ansatzes wird in folgender Passage deutlich:
„Diese Entwicklung, die heute in der Durchsetzung der digitalisierten
Kommunikation kulminiert, aber mit dem Internet längst nicht zu Ende ist,
soll einschließlich ihrer sozialen und kulturellen Folgen als Prozess der
Mediatisierung bezeichnet werden.“ (Krotz 2007: 38)
Im Fokus steht die Verwobenheit zwischen den individuellen sozialen und medialen Räumen.
(vgl. Kuttner/Jünger 2014: 96) Genauer gesagt werden der individuelle Kontext - die
Umgebung sowie Situationen, in denen der alltägliche Gebrauch von Medien stattfindet und
die spezifischen individuellen Erfahrungen der Menschen - bei diesem Ansatz betont. (vgl. z.B.
Krotz 2013: 58f)
Der Wandel vollziehe sich auf zwei Ebenen, die wechselseitig zueinander in Beziehung
stehen:
 Wandel von Medien und Kommunikation
 Wandel von Kultur und Gesellschaft (vgl. Krotz/Hepp 2012: 11)
10
Unsere mediale Umgebung sei immer komplexer und der Alltag von einer räumlichen,
zeitlichen und situativen Entgrenzung der Medien geprägt. Zu den alten Formen der
Medienkommunikation kommen weitere Arten sowie neue Verwendungsmöglichkeiten
hinzu. (vgl. Krotz 2001: 26) Heutzutage beschränkt sich die Verwendung von Smartphones
bei Weitem nicht auf das Telefonieren, sondern sie vereinen mehrere Funktionen in einem
Gerät. Man kann sie nutzen, um Videos zu rezipieren, Musik zu hören, mittels Applikationen
nach dem Weg zu suchen und noch für Etliches mehr. Auch die Nutzungsweisen sind einem
Wandel unterworfen: zu einer Zeit, als der kommerzielle Durchbruch der Mobiltelefonie
begann, wurde Folgendes konstatiert: „Vor einem Jahrzehnt war das Telefon noch zum
Anrufen anderer Menschen da wenn sie sich weiter entfernt aufhielten (…).“ (Krotz 1999:
112) Die Entwicklungen hätte eine Aufweichung der Grenzen zur Folge: „die Differenz
zwischen technisch vermittelter interpersonaler und medien- sowie computerbezogener
Kommunikation verschwindet.“ (Krotz 1999: 113)
Aufgrund der sozialer Aneignung neuer Techniken – wie aktuell die der digitalen
Kommunikation – würden sich Alltagshandlungen ändern. (vgl. Krotz 2001: 32) Die
zunehmende
Vielfalt
verändere
die
bisher
relativ
stabilen
sozialen
Kommunikationsumgebungen, in denen die Nutzung der Medien örtlich, zeitlich und
zweckmäßig gebunden war. (vgl. Krotz 2001: 93)
Aus einer
institutionellen
Perspektive wird von einer
zweiseitigen
Entwicklung
ausgegangen, indem Medien als semi-autonome Institutionen innerhalb der Gesellschaft
beschrieben werden. Gleichzeitig hätten sie sich innerhalb anderer Institutionen, wie zum
Beispiel des sozialen Gefüges der Familie, integriert. (vgl. Hjarvard 2012: 30f)
Winfried Schulz (2004) kategorisiert diesen vielschichtigen Wandel nach folgenden
Prozessen:
 Extension: Mediale Technologien erweitern die kommunikativen Möglichkeiten der
Menschen.
 Substitution: Medien substituieren und ändern daher soziale Aktivitäten und
Institutionen.
 Amalgamation: Mediale Aktivitäten und nicht-mediale Aktivitäten vermengen sich und
verschmelzen.
 Anpassung: Das Vorhandensein von Medien gehe einher mit sozialem Wandel.
(vgl. Schulz 2004: 88f)
11
Für die vorliegende Arbeit ist es relevant, die Wirkungsdimensionen auf allen Ebenen im
Blickfeld zu haben, d.h. sich dessen bewusst zu sein, dass sich auf Makroebene ein
gesellschaftlicher und kultureller Wandel vollzieht. Für das konkrete Forschungsinteresse
stehen die Mesoebene, hier etwa die Institution Schule, aber insbesondere die Familie und
auf einer Mikroebene die Veränderungen, die die ebenen beschriebenen Prozesse auf die
Familienmitglieder, deren Handeln und deren medialen Alltag nach sich ziehen, im Fokus.
(vgl. Krotz 2007: 38)
2.2.2 Mediatisierungsdebatten
Medialisierung/Mediatisierung - ein Definitionsdschungel
Setzt man sich näher mit dem Konzept auseinander, wird eine gewisse Uneinigkeit in
zweierlei Hinsicht erkennbar. Zum einen wird Mediatisierung aus unterschiedlichen
Perspektiven betrachtet und zum anderen sind im Zusammenhang mit der medialen
Durchdringung unseres Alltages verschiedene Definitionen in Gebrauch. Diskrepanzen
sind sowohl in der Herangehensweise als auch auf sprachlicher Ebene zu erkennen.
Die Termini Medialisierung und Mediatisierung wurden eine Zeit lang parallel verwendet. In
aktuellen Forschungsarbeiten hat sich die Definition Mediatisierung durchgesetzt. Doch sind
die Begriffe bedeutungsident?
Michael Meyen (2009) spricht sich für eine Verwendung des Begriffes Medialisierung aus. Ihm
zufolge sind darunter…
„(…) solche Reaktionen in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen zu
verstehen, die sich entweder auf den Strukturwandel des Mediensystems
beziehen oder auf den generellen Bedeutungswandel von
Massenmedienkommunikation: Wie verändern sich das Verhalten und
der Alltag von Menschen, Organisationen und Systemen (…).“
(Meyen 2009: 23)
Demzufolge vollzieht sich der Wandel auf verschiedenen Ebenen. Die Begriffswahl hänge von
der
Perspektive
ab,
aus
welcher
man
Medien
und
den
„Gegenstand
der
Kommunikationswissenschaft definiert.“ (Meyen 2009: 24) Es komme des Weiteren auf den
fokussierten Zeitraum an, d.h. ob man den Verlauf der Menschheitsgeschichte als
Bezugspunkt nimmt oder sich auf jüngere Entwicklungen konzentriert. (vgl. Meyen 2009: 25)
Einigkeit herrsche in der Kommunikationswissenschaft jedoch dahingehend, dass sie als
fachspezifische Begriffe der Disziplin einen größeren Stellenwert einbringen, sie dienen quasi
als Legitimation einer eigenen fachlichen Definition. (vgl. Meyen 2009: 26)
12
Internationalisierung des Begriffs und terminologische Auseinandersetzung
Eine linguistische Auseinandersetzung mit der Begrifflichkeit macht die Uneinheitlichkeit
der Definition auch auf internationaler Ebene deutlich: Wirft man einen Blick in den
englischsprachigen Raum, stößt man im Zusammenhang mit diesem Phänomen etwa auf
die Begriffe Mediation, Mediatization, Medialisation, Mediazation, Remediation, the
mediatic turn“ (Livingstone 2009: 3) Sonja Livingstone führt die Präsenz unterschiedlicher
Begriffe auch darauf zurück, dass ein zunehmend internationaler und damit auch
multilingualer wissenschaftlicher Diskurs im Zusammenhang mit diesem Phänomen
stattfinde. (vgl. Livingstone 2009: 3)
Der Begriff der Mediation spielt in diesem Diskurs eine wichtige Rolle und soll daher an
dieser Stelle nicht außer Acht gelassen werden. Maren Hartmann beschäftigt sich mit
Domestizierungsforschung und geht der Frage nach, wie Menschen Medien im Alltag
nutzen. Mediation birgt für sie normative Potenziale. Als Ausgleich zu der durch erhöhte
Fragmentierung geprägten Mediatisierung sieht sie in der Mediation eine wichtige Rolle im
Sinne einer ethischen Instanz (vgl. Hartmann 2010: 44f) Medien könnten idealerweise
vermittelnd helfen, Spannungen und Ungleichheiten zu reduzieren. (vgl. Livingstone 2009:
4)
Der wissenschaftliche Diskurs hat sich also auf internationaler und transdisziplinärer Ebene
im Sinne einer kritischen Auseinandersetzung intensiviert. So werden zum Beispiel die
Herangehensweise und Wirkungszusammenhänge in Frage gestellt. Eine begrenzte
Perspektive sei nicht ausreichend, um die Dimensionen ausreichend zu erfassen. (vgl.
Meyen 2009: 28) Hier kommt auch die Frage nach Wirkungspfaden zum Tragen, wonach
nicht mehr von einseitigen Wirkungsprozessen ausgegangen werden kann. Die
Wechselwirkung dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Zum Beispiel bestehe auch die
Möglichkeit kommunikativer Veränderungsprozesse, die von menschlichem Handeln
ausgehen können, was weitere Konsequenzen – „beyond the lifeworld“, wie es Livingstone
formuliert - haben könne. (Livingstone 2009: 7) Prozessen, die sich täglich vollziehen, sollte
mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. (vgl. Livingstone 2009: 7)
Argumentiert wird, dass es nicht die Medienlogik gibt, sondern unterschiedliche
Dimensionen, Aspekte und Kausalitäten ins Auge gefasst werden müssen, welche nicht in
eine Kategorie oder einen Oberbegriff zu pressen seien. Dies wird zum Beispiel in dem
aktuellen Beitrag von David Deacon und James Stanyer deutlich. Sie sprechen sich für
einen größeren Spielraum aus, um der Bandbreite an Aspekten Rechnung zu tragen und
plädieren in diesem Zusammenhang für eine verstärkte Anwendung von „Mediatization
13
and“
anstatt
der
Bezeichnung
„Mediatization
of“.
(Deacon/Stanyer
2015:
657;
hervorgehoben im Original)
Mediatisierung als theoretisches Konzept wurde nun aus unterschiedlichen Perspektiven
beleuchtet. Festgehalten kann werden, dass es in der Medien- und Kommunikationsforschung
zunehmend an Bedeutung gewinnt und im wissenschaftlichen Diskurs über Folgendes
Einigkeit herrscht:
 Medien sind einem ständigen Wandel unterworfen. Dieser beinhaltet nicht nur eine
gesellschaftliche Dimension. Die Prozesse finden auch im Sinne veränderter
Kommunikation auf interpersoneller und institutioneller Ebene statt, wobei globale
Veränderungsprozesse nicht außer Acht zu lassen sind. Aus einer technischen
Perspektive sind eine stetige Weiterentwicklung von Geräten und Anwendungen, die
damit verbundenen Möglichkeiten aber auch Ausgrenzungen, zu nennen. Im Fall der
vorliegenden Arbeit ist vor allem das Smartphone als mobiles Endgerät im familiären
Kontext interessant, auf welches in weiterer Folge gesondert eingegangen wird.
 Mediatisierung als „Metaprozess sozialen Wandels“ (Krotz 2001: 187) habe
Auswirkungen auf die einzelnen Individuen, d.h. sie gehen auch einher mit
Veränderungen auf zwischenmenschlicher Ebene und innerhalb sozialer Gefüge.
Aufgrund der sich immer dynamischer vollziehenden medialen Entwicklungen steigt auch die
Gefahr einer potenziellen Kluft im Sinne einer ungleichen Verteilung von Wissen im Bereich
medialer Entwicklungen und generationsbedingten Spannungen. An dieser Stelle soll wieder
der Aspekt der kommunikativen Kompetenz aufgegriffen werden. Die Vielzahl an neuen
Anwendungs- und Interaktionsmöglichkeiten, die beispielsweise durch das Internet geboten
werden, könne zu Ungleichheiten im Hinblick auf den Zugang und Umgang mit Medien führen.
Dies gelte vor allem für ältere Menschen. (vgl. Krotz 2001: 196f) Auch auf der Ebene der
Beziehung zwischen Eltern und deren Kindern sind Effekte aufgrund dessen zu konstatieren,
was am Beispiel der Handynutzung von Heranwachsenden deutlich wird. (vgl. Döring 2004:
270) Die Nutzung eines Mobiltelefons stehe für eine neue Unabhängigkeit und Autonomie der
Heranwachsenden. Wenn Eltern nicht ausreichend über die diesbezüglichen Aktivitäten ihrer
Kinder informiert sind, können Probleme und Gefahren übersehen werden. (vgl. Döring 2004:
271) Aufgrund der unterschiedlichen Arten der Mediennutzung sind Erziehungsprobleme und
Konflikte keine Seltenheit. (vgl. z.B.: Lutz 2013)
Da der Generationsaspekt einen zentralen Bezugspunkt dieser Forschungsarbeit darstellt, soll
dieser in Folge näher erläutert werden.
14
2.2.3 Gegenüberstellung medialer Bedingungen unterschiedlicher
Generationen
Der
Generationenbegriff
wird
nicht
einheitlich
verwendet
und
eine
pauschale
Herangehensweise entspreche nicht der Vielfalt der Realität. (vgl. Schäffer 2009: 32) Dies
sei der Grund für mangelnde Erkenntnisse über generationsspezifische Formen der
Mediennutzung. (vgl. Jäckel 2010: 248)
Unterschieden werden die Begriffe Generation sowie die Termini Kohorte und Altersgruppe.
Als Kohorte werden zum Beispiel all jene Menschen bezeichnet, die sich zu dem aktuellen
Zeitpunkt „in der Altersgruppe der Jugendlichen befinden.“ (Schäffer 2009: 33; hervorgehoben
im Original) Welcher Generation sie angehören, könne aber erst nach ein, zwei oder mehr
Dekaden erfasst werden. (vgl. Schäffer 2009: 33) Demzufolge unterscheidet Schäffer
„zwischen Mediengenerationen- und Medienkohortenforschung“. (Schäffer 2009: 34;
hervorgehoben im Original)
Ausgegangen wird von dem Umstand, dass Kohorten sich tendenziell mit medialen
Gegebenheiten arrangieren. Handlungstreibend seien für sie mediale Erfahrungen, „die in der
prägenden Phase des Umgangs mit neuen Technologien dominant waren.“ (Jäckel 2010: 252)
Unter welchen medialen Bedingungen wachsen Kinder heute auf?
Kinder wachsen heute in medialen Räumen auf und ihnen steht potenziell ein größeres
Medienrepertoire zur Verfügung als ihren Eltern während deren Kindheit. Es ist nicht
ungewöhnlich, wenn ein Kind früher mit einem Smartphone oder Tablet in Berührung kommt
als beispielsweise mit einem Buntstift. Junge Menschen gehen vermeintlich selbstständiger
mit dieser neuen medialen Vielfalt um als Angehörige älterer Generationen und nutzen diese
regelmäßig. (vgl. Paus-Hasebrink 2013: 27) Ob in der Schule, wo der Unterricht in manchen
Klassen gänzlich mit Laptops und Tablets abläuft, oder zuhause, wo sie mithilfe von
Lernapplikationen ihre Hausaufgaben bewältigen.
Unter welchen medialen Bedingungen wuchsen ihre Eltern auf?
Die Generation der Eltern, die sich heute zum Großteil aus Personen im mittleren
Erwachsenenalter zusammensetzt, wuchs ebenfalls in einer medialen Umgebung auf.
Allerdings stand ihnen eine eher überschaubare Anzahl an analogen Geräten zur Verfügung.
Das
Fernsehen
war
das
dominante
Medium,
weshalb
häufig
auch
von
der
„Fernsehgeneration“ die Rede ist. (vgl. z.B.: Peiser 1996)
Nach wie vor spielen Fernsehen und Radio eine wichtige Rolle im familiären Alltag jedoch
änderten sich im Laufe der Zeit deren Funktionsweise und Stellenwert: „Die
15
Wechselwirkungen zwischen technischen und sozialen Entwicklungen bestätigen immer
wieder, dass Fernsehen nicht Fernsehen bleibt (…) Ebenso ist der Hörfunk des analogen
Zeitalters nicht mit dem des digitalen Zeitalters identisch.“ (Jäckel 2010: 248)
Aufgrund des Tempos der medialen Entwicklungen könne mittlerweile angenommen werden,
dass bereits ältere Kinder gegenüber jüngeren Kindern Veränderungen bezüglich der
medialen Nutzung wahrnehmen. (vgl. Jäckel 2010: 251) Aus diesem Grund sollten
intragenerationale Veränderungen und Unterschiede mehr Beachtung finden. (vgl. Jäckel
2010: 247)
Exkurs “Digital Natives“/“Digital Immigrants“
Begriffe, die einem im Zusammenhang mit Angehörigen unterschiedlichen Alterskohorten oder
Generationen, in der Literatur oft unterkommen, sind die der „Digital Natives“ bzw. „Digital
Immigrants“. Sie wurden von Marc Prensky geprägt und waren erstmals in einem von dem
US-amerikanischen Autor und Pädagogen verfassten Essay aus dem Jahr 2001 zu lesen. Die
Definition „Digital
Natives“
steht
laut
Jens Frieling
für
„einen Wendepunkt
der
Mediensozialisation“. Sie umfasse all jene, für die digitale Medien ein natürlicher Bestandteil
ihrer pädagogischen, gesellschaftlichen sowie kulturellen Erfahrung geworden sind und deren
Alltag von digitalen Medien geprägt ist. (vgl. Frieling 2010: 32) Im Gegensatz zu „digitalen
Immigranten“, wären sie in der Lage, Informationen in diesem Bereich schneller zu
verarbeiten. Dies führe zu einer Generationskluft zwischen „Digital Natives“ und „Digital
Immigrants“– einer digital generation gap, was jedoch empirisch nicht belegt werden konnte.
(Prensky 2001; Frieling 2010: 31)
“Digital Natives are used to receiving information really fast. They like to
parallel process and multi-task (…) As Digital Immigrants learn (…) to
adapt to their environment, they always retain to some degree…their foot
in the past (…) Today´s older folk were ´socialized´ differently from their
kids, and are now in the process of learning a new language.”
(Prensky 2001: 2)
Frieling unterscheidet bereits zwei Generationen von „Digital Natives“: Die um 1980 geborenen
Jahrgänge ordnet er der ersten Generation, die Geburtsjahrgänge nach 1990 der zweiten
Generation zu. Letztere wachsen mit digitalen Medien wie Internet oder Mobiltelefon auf und
fassen diese, so die These, als selbstverständlich auf. (vgl. Frieling 2010: 32)
„Was Hänschen nicht lernt,…“
16
Im Forschungsdiskurs der letzten Jahre kam es zu einer verstärkten Anwendung dieser
Begriffe. Sie wurden hier unter Anführungszeichen gesetzt, denn bei ihnen handelt es sich
nicht um heterogene Gruppen und eine generelle Zuschreibung erweist sich daher als
problematisch. Stattdessen ist eine differenzierte Betrachtung von Bedeutung. Michael Jäckel
führt in diesem Zusammenhang folgende treffende Überlegung an: „Von ,TV Natives‘ ist nie
gesprochen worden, und rückblickend würde ein solcher Begriff einer nachträglichen
Überhöhung des Fernseheffekts gleichkommen.“ (Jäckel 2010: 249; hervorgehoben im
Original)
Im Austausch untereinander erlangen Kinder vermeintlich ein großes Wissen in Bezug auf
„neue Medien“, zum Beispiel auf Handy-Anwendungen. Mit zunehmendem Alter lasse sowohl
die kognitive Fähigkeit als auch der Wunsch, Neues zu erlernen, tendenziell nach. (vgl. Jäckel
2010: 253) „Die in die Technologie eingeschriebenen Handlungslogiken müssen sich ältere
Personenkreise immer wieder vergegenwärtigen (…).“ (Schäffer 2006: 16) Allerdings müsse
auch in diesem Zusammenhang vielmehr der Kontext, etwa das Geschlecht oder
milieuspezifische Aspekte, Beachtung finden. So sei das „Alter allein noch kein hinreichendes
Merkmal für die ‚Erklärung‘ unzureichender ,Medienkompetenz‘.“ (Schäffer 2006: 17;
hervorgehoben im Original).
Zusammengefasst kann bisher Folgendes werden:
 Kinder wachsen in einer mediatisierten Welt auf und der Kontext, in dem sich ihr
alltägliches Medienhandeln vollzieht, darf nicht außer Acht gelassen werden. (vgl.
Schäffer 2006: 12)
 Das Konzept der Mediatisierung ist komplex und vollzieht sich auf mehreren Ebenen
bzw. Wirkungspfaden. Dies wird anhand der unterschiedlichen Perspektiven und des
teilweise kontrovers geführten internationalen Forschungsdiskurses u.a. in Bezug auf
medienpädagogische Fragen deutlich.
 Der mediale Wandel hat unterschiedliche Dynamiken im Umgang und Spannungen
zwischen den Angehörigen verschiedener Generationen zur Folge.
Burkhard Schäffer beschäftigt sich mit der Frage, wie Angehörige unterschiedlicher
Generationen unter Einbeziehung ihrer individuellen Erfahrungen mit diesen Anforderungen
umgehen. (vgl. Schäffer 2003: 15) Als theoretische Grundlage soll daher folgender Ansatz
dienen.
17
2.2.4 Medienpraxiskulturen nach Burkhard Schäffer
Das Konzept der Medienpraxiskulturen geht zurück auf das Generationenkonzept von Karl
Mannheim (1964). Die Basisannahme dieses theoretischen Modells ist, „dass Personen sich
den jeweils neuen Medientechnologien mit den impliziten Möglichkeiten und Begrenzungen
nähern, die ihnen in der Jugendzeit im Rahmen praktischer Erfahrungen mit den jeweils
gerade aktuellen Medien zur Verfügung stehen.“ (Schäffer 2006: 1) Aus der Perspektive der
generationsspezifischen
„Mesodimension“
Medienpraxiskulturen
gesehen,
welcher
wird
versucht,
der
Familie
und
Generationsbegriff
Schule
und
als
Kohorten
gleichermaßen in das Blickfeld zu nehmen. (vgl. Schäffer 2009: 47)
Ausgegangen wird von der Annahme…
„(…) dass sich auf der Grundlage der Medienerfahrungen und –praxen zu
einer gegebenen Zeit für die jeweiligen Kohorten in ihrer Jugendzeit
eigenständige Muster, Formen und Stile des Handelns mit den
zeitgeschichtlich zur Verfügung stehenden Medien ausbildeten. Diese
Handlungsstile verdichten sich in Medienpraxiskulturen und erscheinen
den Handelnden in ihrer Jugendzeit als quasi ,natürliche‘ Form des
Handelns mit Medien schlechthin.“
(Schäffer 2009: 42)
Dies sei die Voraussetzung dafür, wie Menschen mit den derzeit „neuen Medien“ umgehen.
(vgl. Schäffer 2009: 42) Es wird ein Spannungsfeld verortet, welches aus den rasanten
medialen Entwicklungen und der Veränderung der gesellschaftlichen Altersstrukturen
resultiert.
(vgl.
Schäffer
2006:
3)
Diese
Tendenzen
potenzieren,
so
Schäffer,
Ungleichmäßigkeiten sowie Bedenken auf sozialer Ebene. (vgl. Schäffer 2006: 4) Untersucht
werden unterschiedliche Dynamiken des Umganges damit, zum Beispiel, wie sich
Bildungsprozesse zwischen Individuen unterschiedlicher Generationen im Zusammenhang
mit ihrem medialen Handeln entwickeln. (vgl. Schäffer 2003: 115) Sowohl den Ebenen der
medialen Vermittlung als auch dem habituellen Handeln mit Medien wir eine wichtige Rolle im
Zusammenhang mit Lern- und Aneignungsprozessen zugeschrieben. (vgl. Schäffer 2003: 28)
Differenziert wird zwischen Lern- und Bildungsprozessen von Individuen und solchen einer
Generation. (vgl. Schäffer 2003: 214f)
Als eine der Grundlagen für das Entstehen „generationsspezifischer Erfahrungsräume“ sei
der Austausch zwischen Altersgleichen, also intragenerationelle Kommunikation. (Schäffer
2003: 87) Im Fall der vorliegenden Arbeit ist in diesem Zusammenhang der
Informationsaustausch zwischen Eltern von Interesse.
18
Intergenerationelles Lernen und Differenzerfahrungen zwischen den Generationen
Diese entstehen aufgrund unterschiedlicher Medienpraxiskulturen der Generationen.
Gleichzeitig verändern sich Letztere aufgrund „intergenerationeller Bildungsprozesse.“
(Schäffer 2003: 347) Es entsteht demnach eine wechselseitige Verflechtung. (vgl. ebd.)
Bildungsprozesse fänden statt, wenn im Rahmen des Umganges mit „neuen Medien“
Unterschiede bemerkt und diese angesprochen werden. Sie entstehen, wenn Menschen
innerhalb gemeinsamer Erfahrungsräume mit einem „gemeinsamen Dritten“, also etwa den
digitalen Medien, konfrontiert werden. (vgl. Schäffer 2003: 33) Dafür wird folgendes Beispiel
angeführt: Jugendliche erkennen, dass sie ein anderes Wissen über Medientechnologien
haben als ihre Eltern bzw. Lehrende und Letztere merken, dass sie im Vergleich zu ihren
Kindern Defizite in diesem Bereich aufweisen. Dadurch käme es „zu Prozessen reflexiver
Relationierung.“ (vgl. Schäffer 2003: 32) Diese Begegnung verschiedener konjunktiver
Erfahrungsräume wird als Chance gesehen, kann aber auch zu einer Exklusion führen. (vgl.
Schäffer 2003: 221f) Einerseits bietet sie das Potenzial eines produktiven Austausches,
jedoch sei auch das Abwenden vom Neuen möglich. (vgl. Schäffer 2003: 33)
Wie sich der habituelle Gebrauch mit neuen Medientechnologien in unterschiedlichen
Altersgruppen vollzieht, kann anhand von drei Dimensionen festgemacht werden:
 Nähe versus Distanz: „Kommunikationen und Interaktionen lassen sich mit neuen
Medientechnologien auf die unterschiedlichste Art und Weise zeitlich und räumlich
neu gestalten.“ (Schäffer 2003: 318) Die Dimension der Entgrenzung aufgrund der
medialen Entwicklungen am Beispiel des Smartphones wird noch im Rahmen der
theoretischen Aufbereitung aufgegriffen.
 Fremdheit versus Vertrautheit: Widmen sich Kinder selbstverständlich den ihnen
bereits bekannten Medientechnologien, so stehen Menschen höheren Lebensalters
dem für sie Neuen und Unbekannten mit einer gewissen Zaghaftigkeit gegenüber.
(vgl. Schäffer 2009: 44f) In diesem Zusammenhang werden „fundamentale
Unterschiede zwischen den Altersgruppen“ ausgemacht. (Schäffer 2003: 322) Die
Differenz liege „hier zwischen den Modi der kognitiven Vergegenwärtigung bei den
Älteren und den Modi der Habitualisierung der Technologie bei den Angehörigen
jüngerer Generationen.“ (Schäffer 2009: 48; hervorgehoben im Original)
 Arbeit versus Spiel: Diese Dimension beschreibt die unterschiedliche Weise, wie
der Umgang mit „neuen Medien“ je nach Generationszugehörigkeit angelernt wird.
Ausgegangen wird davon, dass es älteren Menschen schwerer fällt, mit dem
Gebrauch neuer technischen Entwicklungen vertraut zu werden, als wenn der
19
Umgang mit diesen bereits im Kindesalter auf spielerische und „natürliche“ Weise
geschieht. (vgl. Schäffer 2003: 322f; Schäffer 2009: 44)
Vor diesem Hintergrund wäre es zu kurzsichtig, die ältere Generation automatisch als
problematische Zielgruppe zu definieren. Kinder und Jugendliche würden zwar eventuell
Vorteile im Bereich der Motorik und Sensorik aufweisen, jedoch nicht über ausreichende
Kompetenzen in Bezug auf Medien verfügen. (vgl. Kuttner 2013: 260)
Bildungsprozesse finden vor allem im Rahmen der Familie und Peergroups statt. (vgl.
Schäffer, 2003: 94) In Ersteren verbringen unterschiedliche Generationen ihren medialen
Alltag gemeinsam. Daher sei ein positiver Erfahrungs- und Wissensaustausch in Bezug auf
Medien – also ein gegenseitiges Aneignen von Medienkompetenz innerhalb dieses sozialen
Gefüges – von Bedeutung. (vgl. Schäffer 2003: 347; ebd. 2010)
Im Falle der vorliegenden Arbeit ist das Spannungsfeld zwischen der Eltern als
„Vertreterinnen und Vertreter“ der älteren Generation und deren Kinder bedeutsam.
Verstärktes Augenmerk soll daher auf die familiäre Lebenswelt, respektive auf die Rolle der
Eltern, gelegt werden.
2.2.5 Mediensozialisation innerhalb der Familie
Familienkonstellationen ändern sich. Medien sind, wie bereits eingangs erwähnt, einem
unentwegten Wandel unterworfen. Eine Aussage, die bereits vor 25 Jahren von Jürgen
Barthelmes und Ekkehard Sander getroffen wurde, ist nach wie vor aktuell: Medien sind
selbstverständlicher
und
integrierter
Teil
der
Alltagswelt
der
Familien
(vgl.
Barthelmes/Sander 1990: 103) und die primären Erziehungs- und Sozialisationsinstanzen
für Kinder sind deren Eltern.
Mediensozialisation erfolgt in beträchtlichem Maße innerhalb des sozialen Gefüges der
Familie, im familiären Alltag. Von Bedeutung ist dabei, dass der Prozess der
Mediensozialisation nicht nur im Kindes- und Jugendalter, sondern auch bei Erwachsenen
im Beruf oder im Alltag stattfinde. (vgl. Süss et al. 2013: 33) Die Vermittlerrolle sei nicht den
Eltern vorbehalten, denn Mediensozialisation wird als wechselseitiger Prozess verstanden.
(vgl. Süss et al. 2013: 34) Auch Kinder können diese untereinander oder auch ihren
Erziehungspersonen gegenüber einnehmen.
Heranwachsenden jedoch im Rahmen der pädagogischen Generationenbeziehung
generalisiert die Rolle der „Lehrenden“ zuzuschreiben, sei problematisch. Stattdessen soll
wechselseitiges Reflektieren innerhalb intergenerativer Medienprojekte stattfinden und ein
kritischer intergenerativer Dialog stattfinden. Es geht also um ein produktives Miteinander,
20
bei welchem ein Austausch zwischen verschiedenen Generationen stattfindet und auch um
eine Berücksichtigung individueller Arten der Medienaneignung. (vgl. Kuttner 2013: 262f)
Eben auf diesen wechselseitigen Prozess soll in der vorliegenden Arbeit ein besonderes
Augenmerk gelegt werden.
Abbildung 1 illustriert die Mediensozialisation im Alltag einer Familie und mögliche
Wechselbeziehungen. Die Eltern stellen hier die primären Sozialisationsinstanzen dar.
Allerdings können wie bereits angeführt auch Kinder ihren Eltern oder ihren Geschwistern
gegenüber eine vermittelnde Rolle einnehmen. Hier kann auf die zuvor dargestellten
Ausführungen Jäckels verwiesen werden, wonach bereits Unterschiede zwischen älteren
und jüngeren Heranwachsenden auszumachen sind.
Gleichzeitig spielt die Individualität der Familienmitglieder in diesem Zusammenhang eine
Rolle. Die unterschiedlichen medialen Erfahrungen bieten ein Spannungsfeld. Es kann zum
Beispiel zu Konflikten zwischen den Elternteilen in Bezug auf die Medienerziehung ihrer
Kinder kommen, zu Kontroversen zwischen den Eltern und ihren Kindern oder den
Geschwistern untereinander.
Als wichtige Einflussgrößen sind neben den Peergoups und Medien vor allem der
Arbeitsplatz der Eltern und die Schule zu nennen. Ein potenzielles Spannungsfeld könnten
zum Beispiel unterschiedliche Anschauungen hinsichtlich der Medienerziehungspraxis bei
Lehrenden und Eltern sein.
21
Abbildung 1: Mediensozialisation im Familienkontext am Beispiel einer Familie mit zwei Kindern:
Quelle: Eigendarstellung (in Anlehnung an die aufgegriffenen theoretischen Befunde; z.B. Süss
2004; 2013)
Die Kopräsenz der Familienmitglieder stellt eine Herausforderung dar, wobei digitalen Medien
eine wesentliche Bedeutung im Umgang mit potenziellen Spannungen attestiert wird. Der
technische Fortschritt könne in dieser Hinsicht positive Effekte haben. Als Beispiel kann das
Handy herangezogen werden. Dieses könne zu einer verstärkten Kommunikation zwischen
Generationen beitragen. (vgl. Döring 2004: 271) Alltägliche Absprachen wären mittels mobiler
Kommunikation unkompliziert möglich. Das Handy trage auch zu einer „emotionalen
Stabilisierung von Beziehungen“ bei. Es sei zumindest eine emotionale Nähe möglich und
Sorgen von Seiten der Eltern könnten durch rasche Rückversicherung vermieden werden.
(Tillmann/Hugger 2014: 37)
Als Nächstes wird auf den Aspekt des medialen Fortschrittes eingegangen, indem der
diesbezügliche Forschungsstand angerissen wird.
22
2.2.6 Digitale Medien/Online-Medien/„Neue Medien“
Definition und medienpädagogische Aspekte
In der vorliegenden Arbeit werden darunter vor allem mobile Endgeräte wie Tablets und
Handys mit Internetfunktion verstanden. Den sogenannten Smartphones gilt dabei
besonderes Interesse.
Bei den Termini Internet, Onlinekommunikation oder Mobilkommunikation handle es sich um
sehr weit gefasste Sammelbegriffe. Um in der Lage zu sein, medienpädagogische
Maßnahmen zu setzen, bzw. Chancen und Gefahren wissenschaftlich fundieren zu können,
sei zum einen die Kenntnis über Technik, Funktionen und Anwendungen wichtig. Zum anderen
sei es notwendig, zu differenzieren, auf welche Art und aus welchen Gründen verschiedene
Personen(-gruppen) welche Medien benutzen. Die Forschung über digitale Medien mache die
zeitgemäße Einbeziehung der Online- und Mobil-Medien in medienpädagogische Maßnahmen
und Untersuchungen möglich. (vgl. Döring 2008: 358)
Andreas Hepp spricht von „Medien zweiter Ordnung“, womit er soziokulturelle Institutionen
der Kommunikation beschreibt, etwa „das Medium der Online-Zeitung oder das der E-Mail“.
(vgl. Hepp 2013: 3) Darunter könnten hier zum Beispiel Apps – d.h. mobile Applikationen
am Tablet oder Mobiltelefon5 gezählt werden.
Die
pädagogisch
orientierte
Online-Forschung
geht
der
Frage
nach,
welche
Sozialisationserfahrungen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Zuge ihrer Internet- und
Handy-Nutzung machen, welche Maßnahmen des Kinder- und Jugendschutzes - unter
anderem im Bereich Erziehung und Recht - zu setzen sind, sowie welche Kompetenzen
Personen aus unterschiedlichen Generationen benötigen, „um aktiv und konstruktiv an der
heutigen Informations- und Wissensgesellschaft partizipieren zu können.“ (Döring 2008: 357)
In Abbildung 2 wird ein Überblick über die aktuelle Institutionaliesierung der Forschung in
diesem Bereich dargestellt.
5
Interessant sind vor allem Online-Spiele sowie Chat-Funktionen wie WhatsApp.
23
Abbildung 2: Institutionalisierung der Forschung über Online-Medien (Quelle: Döring 2008: 358)
2.2.7 Technischer und sozialer Wandel am Beispiel der mobilen
Kommunikation
Mit den technischen Veränderungen wandeln sich auch die Anwendungsweisen auf der
Ebene des Alltagshandelns und der sozialen Beziehungen der Menschen. Als Beispiel kann
die ständige Verfügbarkeit genannt werden, die ein Spezifikum der Mobilkommunikation
darstellt. (vgl. Döring 2005a: 67) Das Mobiltelefon revolutionierte die Kommunikation und
entwickelt sich unentwegt weiter. Bereits 2004 bezeichnete es Nicola Döring als
„Mehrzweck-Medium (…), das eine Fülle von Diensten und Anwendungen bereithält und
vielen Nutzerinnen und Nutzern mittlerweile unverzichtbar erscheint.“ (Döring 2004: 240)
Peter Gentzel untersuchte Mobilkommunikation vor dem Hintergrund der Mediatisierung in
Form einer praxistheoretischen Herangehensweise. Er zeigt die sozio-kulturelle
Entwicklung der mobilen Kommunikation anhand von Werbedarstellungen auf und verortet
eine „Privatisierung“ und „Normalisierung“ mobiler Kommunikationspraktiken. (Gentzel
2015: 416) Nicht mehr das Kontaktieren oder Kontaktiert-werden stehe im Vordergrund,
sondern
individuelle
Gratifikationen
wie
Information,
(Selbst-)Inszenierung,
und
Mitmenschen an Erlebnissen teilhaben zu lassen. (vgl. Gentzel 2015: 414) „Dies steht in
engem Zusammenhang mit deutlichen Funktionserweiterungen: um internetbasierte
24
Anwendungen und daran angekoppelte Navigationsdienste, die Integration der Kamera
(…).“ (Gentzel 2015: 414)
Smartphone und mobiler Internetzugang
Die Konvergenz der unterschiedlichen Anwendungen und die Möglichkeit des mobilen
Internetzuganges schafften mit dem Smartphone einen neuen Höhepunkt des
technologischen Fortschrittes: Diese „sind mobile Endgeräte, die Telefonie und Computing
auf Basis eines gemeinsamen nutzbaren Betriebssystems ermöglichen“ und wurden bereits
in den 1990er Jahren entwickelt. (Becker 2014: 262)
Apple machte das Smartphone mit dem sogenannten iPhone, „das erstmals in großem
Umfang die komplette Bedienung per multi-touch ermöglichte – also durch Gesten, die man
auf dem berührungsempfindlichen Display des Telefons ausführt“, zu einem Kultobjekt.
(Becker 2014: 262) Über den App Store können die Anwendungsprogramme und Spiele
von Apple geladen werden. (vgl. Becker 2014: 262) Mit dem neuen offenen Betriebssystem
namens Android, welches von anderen Herstellern genutzt wird, verlor das Unternehmen
die Vormachtstellung und andere Anbieter wie etwa Samsung zogen auf dem SmartphoneSektor nach. (vgl. Becker 2014: 262f)
Die
WLAN-Technologie
(Wireless
Local
Area
Network)
bedeutet
zusätzliche
Unabhängigkeit. An immer mehr öffentlichen Plätzen wird kostenloses WLAN zur
Verfügung gestellt und somit ein einfacher, ortsungebundener Einstieg in das Internet
ermöglicht. (vgl. Döring 2004: 245)
Exkurs: Das Mobile-Phone-Appropriation-Modell (MPA-Modell)
Dieser Ansatz geht der Frage nach der Aneignung und den veränderten Nutzungsweisen
von mobilen Endgeräten nach. So wird etwa untersucht, unter welchen Bedingungen und
in welchem Kontext Menschen ihre Mobiltelefone nutzen. (vgl. Wirth et al. 2008: 593) Nicht
mehr das Mobiltelefon oder die mobile Kommunikation per se, sondern deren neuen, sich
ständig weiter ausdifferenzierenden Funktionen, die uns zur Verfügung stehen, geraten in
den Fokus. (vgl. Wirth et al. 2008: 594)
Um der komplexen Dynamik, die der Mobilkommunikation zugrunde liegt, gerecht zu
werden, versucht dieser Ansatz qualitative Methoden mit quantitativen zu verbinden und
erfasst auch den Aspekt der Metakommunikation. Genauer gesagt wird die Wahrnehmung
der Handynutzung anderer im Alltag in Kombination mit empirischen Befragungen
miteinbezogen. (vgl. Wirth et al.: 605)
25
Aufgrund der Weiterentwicklung der mobilen Internetdienste und einer Konvergenz
zwischen Hard- und Software, zum Beispiel in Form von Social-Media-Diensten, müsse das
Modell noch weiterentwickelt werden, indem es verstärkt den Besonderheiten der
Internetnutzung Beachtung schenkt. (vgl. Humphreys et al. 2013: 493)
Ohne die chronologische Entwicklung des (Mobil-) Telefons darzustellen, konnten anhand
dieses
Beispiels
der
dynamische
Wandel
und
die
daraus
resultierenden
Herausforderungen veranschaulicht werden.
Die dargestellten Befunde sind nun in den Kontext mit der Medienerziehungspraxis zu setzen.
In weiterer Folge werden daher aktuelle empirische Studien in diesem Bereich unter die Lupe
genommen. Es stellt sich nämlich die Frage, wie mit den Herausforderungen umgegangen
wird, die sich für die medienpädagogische Begleitung im Alltag ergeben.
2.3 Aktuelle empirische Studien
2.3.1 Mediennutzungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen
In einer aktuellen deutschen Studie zur Mediennutzung der BITKOM6, aus dem Jahr 2014
wurden Kinder und Jugendliche zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt, deren Befunde
als hilfreiche Basis für das vorliegende Forschungsvorhaben dienen: Bereits 85% der Zwölfbis 13-Jährigen nutzt ein Smartphone, welches als vielseitig einsetzbares Allround-Gerät
eingesetzt wird. (vgl. BITKOM 2015: 7) Als beliebteste Aktivitäten werden das Ansehen von
Filmen oder Videos, Handyspiele sowie das Surfen im Internet genannt, wobei der Anteil jener,
die viel spielen, unter den Zwölf- bis Dreizehnjährigen mit 94% am höchsten sei.
Durchschnittlich verbringen sie etwa 99 Minuten pro Tag mit diesem Hobby. (vgl. BITKOM
2015: 35) Auch das Herunterladen von Apps erfreue sich großer Beliebtheit und Zwölfjährige
beherrschen der Untersuchung zufolge meist schon komplexere Anwendungen. Von den
befragten Kindern zwischen zehn und elf Jahren nutzen 94 Prozent das Internet. Je älter diese
sind, desto häufiger sind sie online und desto eher mit mobilen Geräten. Auch die
Kommunikation mit dem Freundeskreis habe sich mehrheitlich auf das Smartphone verlagert.
(vgl. BITKOM 2015: 15) Die Informationsrecherche für die Schule beginne um einiges früher:
6
BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.: Die
Jugendstudie Jung und vernetzt – Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft greift
relevante Trends im Hinblick auf das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und deren
Erfahrungen mit dem Internet auf. Bei der dargestellten Studie handelt es sich um eine
repräsentative Befragung von 962 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren.
Herangezogen wurden auch Ergebnisse einer Untersuchung aus dem Jahr 2011. (vgl. BITKOM
2015: Nähere Informationen unter: http://www.bitkom.org/)
26
nahezu die Hälfte der Kinder zwischen acht und neun Jahren nutze das Internet etwa für
Hausübungen. (vgl. BITKOM 2015: 17) Ein positiver Aspekt sei, dass aufgrund des
sorgfältigen Umgangs mit dem Teilen von Inhalten im Netz davon ausgegangen werden
könne, dass Jugendliche Kompetenz im Hinblick auf ihre Privatsphäre aufweisen. (vgl.
BITKOM 2015: 18) Jedoch habe etwa ein Drittel bereits negative Erfahrungen im Netz - meist
mit Mobbing - gemacht. (vgl. BITKOM 2015: 20f)
2.3.1 Medienerziehungs, -kompetenzdebatten und die Rolle der Eltern
Für Eltern ist es oft schwer, die Mediennutzung ihrer Kinder nachzuvollziehen, diese vor
Risiken zu schützen bzw. die richtige Balance zwischen Kontrolle und dem Gewähren von
Selbständigkeit zu finden. In Bezug auf (Online-)spiele reglementiere der Studie zufolge ein
Großteil der Eltern deren Dauer und Inhalte bis zum Alter von 14 Jahren. (vgl. BITKOM 2015:
37) Die meisten Erziehungsberechtigten ziehen Überzeugungsarbeit Restriktionen vor.
Allerdings wurde festgestellt, dass lediglich höchstens 39 Prozent der Kinder angeben,
regelmäßig mit ihren Eltern über ihre Erfahrungen im Internet zu sprechen. Dies ließe auf
mangelndes Interesse von Seiten der Eltern schließen, was die zusätzliche Vermittlung von
Internetkompetenz außerhalb des Elternhauses notwendig mache. (vgl. BITKOM, 2015: 24)
Die Perspektive der Eltern hinsichtlich Kinder- und Jugendschutz im Bereich Medien wurde in
einer deutschen Studie im Rahmen einer repräsentativen Befragung von 750 Eltern mit
Kindern zwischen drei und 17 Jahren beleuchtet. Die Befragten sahen zum Großteil die
Verantwortung für den Jugendmedienschutz bei sich selbst. Unangenehme Erfahrungen der
Kinder im Zusammenhang mit potenziell negativen Inhalten wurden zumeist in Bezug auf
Werbung, gefolgt von vulgärer Sprache und Gewaltdarstellungen genannt. (vgl. PausHasebrink et al. 2012: 22) Die Untersuchung kam des Weiteren zu der Erkenntnis, dass
Medienerziehung auch von den alltäglichen Herausforderungen abhängt. Ein interessanter
Befund ist, dass zwar ein weit verbreitetes Bewusstsein unter Eltern über möglicherweise
problematische Medienangebote vorhanden sei, doch bei befragten Eltern in Hinblick auf
internetbezogene Medienerziehung eine gewisse Ratlosigkeit herrsche. (vgl. Paus-Hasebrink
et al. 2012: 29) Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine deutsche Studie7 fünf Jahre davor, bei
welcher den befragten Eltern u.a. mangelnde Kenntnis über bestimmte Medienangebote
attestiert wurde. Wissensdefizite wurden in Bezug auf die medialen Aktivitäten ihrer Kinder,
7
JFF (Institut für Medienpädagogik München) Untersuchung der Akzeptanz des
Jugendmedienschutzes aus der Perspektive von Eltern, Jugendlichen und pädagogischen
Fachkräften unter Mitarbeit von Niels Brüggen und Achim Lauber: Erhebungszeitraum Oktober 2006
bis Juli 2007: Befragt wurden im Rahmen von Gruppendiskussionen mit 18 Jugendlichen ab zwölf
Jahren, Eltern aus 15 Familien sowie pädagogische Fachkräfte zum Thema Jugendmedienschutz.
27
insbesondere bezüglich des Internets und damit verbundenen Online-Spielen und
Kommunikationsmöglichkeiten, ausgemacht. Wobei sie sich dieses Mangels auch bewusst
wären. (vgl. Theunert/Gebel 2007: 103) Diese Generationenkluft, vor allem hinsichtlich mobiler
Medien, sei auf deren rasche Entwicklung zurückzuführen. Die Mobilisierung des
Medienhandelns verstärke den Verlust der Kontrollkompetenz der Eltern und der Möglichkeit
der Beobachtung ihrer Kinder. (vgl. Theunert/Gebel 2007: 104)
Blickt man über die Grenzen der deutschsprachigen Forschung hinaus, stößt man auf
Untersuchungen aus dem englischsprachigen Raum, die auch für die vorliegende
Forschungsarbeit relevant sind. In einer in Großbritannien von Sonja Livingstone und Ellen
Helsper im Jahr 2008 groß angelegten Befragung von 1511 Teenagern zwischen zwölf und
17 Jahren und 906 Eltern, wurde untersucht, wie Letztere mit den Online-Aktivitäten ihrer
Kinder
umgehen.
Sie
identifizieren
ein
Spannungsfeld
zwischen
notwendigen
Regulierungsmaßnahmen der Eltern und einer gewissen erforderten Freiheit der
Heranwachsenden, im virtuellen Raum zu interagieren. Zudem konstatieren sie eine
zunehmende Expertise der Kinder im Umgang mit Online-Medien und somit eine größere
Kompetenz
hinsichtlich
potenzieller
Gefahren
und
deren
Vermeidung.
(vgl.
Livingstone/Helpser 2008)
Auch die Befunde der folgenden Studie machen das Spannungsfeld der Generationen
deutlich: Eltern befürchten einer US-amerikanischen Studie8 zufolge, die zwischen 2001–2008
durchgeführt wurde, an Autorität im Bereich der digitalen Medien zu verlieren, in denen ihre
Kinder kompetenter sind als sie selbst. (vgl. Clark 2009) Dieser Angst entgegen zu wirken und
gezielt auch Eltern in die Aufklärungsarbeit miteinzubinden, sehen die bereits vorgestellten
Ansätze der Media Literacy bzw. der digital bzw. ICT-Literacy, als Kernaufgabe.
Bei der deutschen Erhebung Medienerziehung in der Familie aus dem Jahr 2008 wurden 89
Kinder der letzten beiden Grundschulklassen und jeweils eines ihrer Elternteile über ihren
Medienkonsum befragt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass es eine Rolle spielt, in welcher
Form die Medien im Rahmen der Erziehung eingesetzt werden und wie Eltern im Sinne einer
Vorbildwirkung mit Medien umgehen. (vgl. Röhr-Sendlmeier et al. 2008: 126) Sie konstatierten
einen kausalen Zusammenhang zwischen der Medienerziehung der Eltern und der
Mediensozialisation ihrer Kinder. (vgl. Röhr-Sendlmeier et al. 2008: 126f)
8
55 Eltern, 36 Teenager und 27 Geschwister wurden in einer qualitativen Untersuchung befragt.
28
Im Rahmen der deutschen FIM-Studie9 Mediennutzung im Familienkontext aus dem Jahr 2011
wurde neben der Mediennutzung untersucht, wie medienpädagogische Regelungen
stattfinden. Anhand einer quantitativen Befragung und einer Tagebucherhebung von
Elternpaaren kamen die Forschenden zu dem Ergebnis, dass sich ein Fünftel in
Medienerziehungsfragen als sehr kompetent einschätzt. Des Weiteren wurde konstatiert, dass
sich beim Internet im Gegensatz zum Fernsehen, keine Kultur der gemeinsamen Nutzung
etabliert hat. Auch hier wird die Relevanz der Medien(erziehungs)kompetenz betont. (vgl.
Ebert et al. 2012: 201f)
Die individuelle Einordnung des Gefahrenpotenzials spielt einer explorativen Studie zufolge,
bei welcher anhand einer Befragung von Elternpaaren deren Rolle im Zusammenhang mit der
Nutzung digitaler Medien untersucht wurde, eine wesentliche Rolle. Außerdem habe das
Verhalten der Kinder einen großen Einfluss auf die Medienerziehung der Eltern. Die
Untersuchung kam des Weiteren zu dem Ergebnis, dass eigene negative Erlebnisse im
Zusammenhang mit der Mediennutzung oder solche im Umfeld der Eltern sich stark auf ihre
Meinung und Erziehungsmaßnahmen auswirken. Jedoch spiele das Maß an Vertrauen in ihre
Kinder und in das eigene Erziehungshandeln eine große Rolle dabei, ob sie sich Sorgen
machen oder nicht. (vgl. Junge 2013: 328f). Konstatiert wurde ein Unterschied auch
dahingehend, ob die Eltern digitalen Medien grundsätzlich positiv oder negativ gegenüber
stehen. Wenn sie digitaler Mediennutzung generell offen und positiv entgegentreten,
gewähren sie der Untersuchung zufolge ihrem Nachwuchs mehr Freiräume, ohne jedoch die
möglichen Gefahren zu übersehen. Dies bedeute für die Kinder eine vielfältige, jedoch nicht
unkontrollierte Mediennutzung. (vgl. Junge 2013: 334f)
Die eben dargestellten Befunde rufen eine verstärkte Miteinbeziehung der Eltern im Bereich
der medienpädagogischen Kompetenzvermittlung auf den Plan.
Viele Funktionen der „neuen Medien“ stehen im Zusammenhang mit dem Internet. Der
Einstieg ins Netz ist unkompliziert, jederzeit möglich und bietet die Gelegenheit, den Alltag
etwa mithilfe von nützlichen Apps zu erleichtern. In Anbetracht der Tatsache, dass Kinder oft
unbemerkt mit diesen in Berührung kommen, ist eine genauere Betrachtung der potenziellen
Risiken, die damit verbunden sind erforderlich.
9
Studie Familie, Interaktion und Medien
29
2.3.2 Gefahrenpotenzial und Chancen digitaler Medien
Über das Potenzial und mögliche Risiken im Bereich der Online-Medien liegen bisher bereits
einige brauchbare Befunde vor, auf welche in Folge kurz eingegangen werden soll.
Risiken, die von Fernsehinhalten ausgehen, können teilweise auch auf digitale Medien
übertragen werden. Hierunter fallen etwa Gewaltdarstellungen und pornografische Inhalte.
Allerdings gibt es spezifische Unterschiede, die sich aufgrund neuer technischer Möglichkeiten
ergeben und somit neues Potenzial für medienpädagogische Maßnahmen bergen. Im
Zusammenhang mit pornografischen Inhalten ist hier zum Beispiel die Peer-to-PeerWeitergabe von bedenklichen Inhalten unter Kindern zu nennen, die von deren Eltern häufig
unbemerkt bleibt. (vgl. Junge 2013: 50) Neben der Gefahr der Abhängigkeit können des
Weiteren folgende Aspekte genannt werden, die relevant werden, wenn Kinder und
Jugendliche ins Netz gehen:
 ungeregelter Zugriff auf kostenpflichtige oder inhaltlich bedenkliche Seiten,
problematische Videos auf dem Handy mit beispielsweise gewalttätigen oder
pornografischen Inhalten. (vgl. Behrens/Höhler 2008: 43ff)
 Cybermobbing (vgl. Junge 2013: 2013) und unangemessene Nachrichten
durch die Möglichkeit der Interaktion via Social Media und Chats oder
Cyberbullying:
Demütigungen
oder
Beleidigungen
können
durch
die
Handynutzung aufgrund des Eindringens in bisher geschützte private Bereiche
noch verstärkt werden. (vgl. Behrens/Höhler 2008: 46f)
 neuen Werbeformen, welche zum Beispiel in Spiele integriert sind;
kostenpflichtige Handy-Downloads oder Spiele
 Direkte Handlungsaufforderungen – wie etwa „Mach‘ jetzt mit“ – wohinter sich
eine indirekte Kaufaufforderung verbergen könne. (Dreyer et al. 2014: 9)
Smartphones: Chancen und Risiken
Ulrike Behrens und Lucie Höhler übertagen die drei großen C der potenziellen
Gefahren im Internet von Nigel Williams10 auf das Handy:
Content: verweist auf bereits erläuterte ungeeignete Inhalte, auf die Kinder und
Jugendliche stoßen können, wenn sie per Handy im Internet surfen.
Contact: Risiken, die aus den Kommunikationsfunktionen von Handys und den
möglichen Kontakten entstehen. Über das Internet wird die anonyme Kommunikation
mit Menschen aus der ganzen Welt möglich.
Commerce: mögliche hohe Kosten (vgl. Behrens/Höhler 2008: 41f)
10
Vgl. hierzu: Childnet.com: http://www.childnet.com/ufiles/paradoxical-internet.pdf
30
Die neue Generation der Mobiltelefone birgt neben Risiken auch Chancen für Kinder und
Jugendliche und wird daher in Bezug auf Schule und Schulleistungen ambivalent betrachtet.
Die ständige Verfügbarkeit des Smartphones und die Möglichkeit, damit online zu gehen,
erfüllen in vielen Bereichen einen praktischen Nutzen. Positiv kann das Handy auch im Sinne
einer Quelle von Wissen und Information betrachtet werden, auf welche Heranwachsende
mittels mobilen Internetzugangs unkompliziert zugreifen können. Diskutiert wird vermehrt auch
über eine Integration von Smartphones in den Unterricht unter dem Stichwort „Mobile
Learning“. (vgl. Junge 2013: 59) Das Internet erweitert die Anwendungsmöglichkeiten des
Smartphones und bedeutet für Kinder und Jugendliche ein gewisses Maß an Unabhängigkeit.
Aus einer psychologischen Sicht erweitere sich durch den mobilen Internetzugang mittels
Handy jedoch die Dimension an möglichen Problemen zum Beispiel im Hinblick auf eine
potenzielle Suchtgefahr. (vgl. Döring 2005a: 80)
Vor diesem Hintergrund ist ein kritischer und reflektierter Gebrauch von Smartphones
wichtig. Zu einer neuen Form der kommunikativen Kompetenz11, gehöre auch, über Kosten
und Geschäftsmodelle Bescheid zu wissen. (vgl. Döring 2005b: 93)
Aufgrund des raschen Wandels der Technologie im Bereich mobiler Kommunikation wird auf
die Bedeutung einer Handykompetenz als Teilbereich der Medienkompetenz verwiesen. (vgl.
Hellwig 2008: 28) Internetseiten, die der Aufklärung dienen, wären nur als Ergänzung zur
Kommunikation zwischen Eltern und Kindern zu nutzen. (vgl. ebd.) Katharina Hellwig stellte
anhand einer qualitativen Studie, bei welcher Eltern und Lehrbeauftragte von Kindern
zwischen neun und elf Jahren zum Thema Handynutzung befragt wurden, zusammenfassend
deren Vor- und Nachteile dar. Als Pluspunkte wurden die permanente gegenseitige
Erreichbarkeit, vor allem in Notfall, sowie die hilfreiche Eingliederung in die Peergroup
genannt. (vgl. Hellwig 2008: 33) Die Untersuchung kam jedoch einerseits zu dem Ergebnis,
dass für die befragten Eltern die Fähigkeiten der Kinder ausreichend erschienen, „da sie ihren
Blick hauptsächlich auf die Bedienung des Geräts und die dadurch entstehenden Kosten
richteten.“ (Hellwig 2008: 38) Andererseits wurde konstatiert, dass Eltern ihren Kindern das
Erkennen von Risiken noch nicht zutrauten und das Handy als relevantes Thema für die Kinder
einschätzten. (vgl. Hellwig 2008: 35f). Diese Diskrepanz könne der Autorin zufolge darauf
zurückzuführen sein, dass Eltern nur selten mit ihren Kindern über die Handynutzung
kommunizieren. (vgl. ebd.: 37) Die Problematik im Bereich handybezogener Kompetenz wird
auch hier deutlich. Die Gefahren würden scheinbar von den Erziehungspersonen nicht
11
Vgl. dazu die Ausführungen in Kapitel 2.1.4 der vorliegenden Arbeit
31
berücksichtigt, weshalb eine präventive Aufklärung in diesem Bereich notwendig sei. Die
Schülerinnen und Schüler wünschten sich diese meist auch selbst. (vgl. Hellwig 2008: 38)
Dass diese Befunde nach wie vor, zumindest teilweise, aktuell sind, zeigen die Ergebnisse
jüngerer Studien, bei welchen auch neuen Formen von Werbung ins Blickfeld rücken.
2.3.3 Neue Werbeformen und die Frage der Verantwortung
Kinder sind für Werbetreibende eine wichtige Zielgruppe, da sie die ihnen zur Verfügung
stehenden technischen Geräte häufig für ihre Freizeitaktivitäten - zum Beispiel für OnlineSpiele - nutzen. (vgl. Junge 2013: 38) Neben der Vermittlung von „klassischer“
Werbekompetenz wird daher auf die Relevanz der Fähigkeit zur Elaboration von
Heranwachsenden hingewiesen. Hierunter fallen das Argumentieren und Aufzeigen von
Alternativen von Seiten der Erziehungsinstanzen. (vgl. Jöckel 2014: 477)
Dorothee Meister und ihr Forschungsteam (2011) nahmen 33 Projekte zur Förderung der
Werbekompetenz in Deutschland unter die Lupe und kamen zu dem Ergebnis, dass ein breites
Spektrum an Material zur Verfügung stehe, dieses jedoch häufig nicht am aktuellsten Stand
sei. Gerade dies wäre jedoch erforderlich, da immer neue, subtilere Werbeformen aufkämen,
die eine ständige Aktualisierung des Wissensstandes erforderlich machen. In der Studie wird
einmal mehr eine Förderung der Werbekompetenz von Kindern und Eltern gefordert.
Das Gefahrenpotenzial von Internetwerbung liege in dem Umstand, dass „Werbebotschaften
meist nicht mehr klar als solche gekennzeichnet sind.“ (Schulze 2013: 81) Neben klassischer
Online-Werbung – hierzu zählen etwa Bannerwerbung oder Pop-ups, die aufgrund ihrer
markanten Aufmachung und Abgrenzung vom Content, also dem Inhalt, unschwer als solche
zu identifizieren sind, kamen in den letzten Jahren neue Formen auf. Als Beispiel kann das InGame-Advertising genannt werden, welches vor allem für Heranwachsende von Relevanz sei,
da werbliche Botschaften in Spielinhalte eingebunden werden. (vgl. Klimmt 2010) Kinder
können diese Verflechtung von Inhalt und Werbung aufgrund unzureichender kognitiver
Fähigkeiten oft noch nicht unterscheiden. (vgl. ebd.: 83f)
Die Befunde der aktuellen Studie Kinder und (Online-) Werbung des Hans-Bredow-Instituts in
Hamburg12,
welche
im
Oktober
2014
vorstellt
wurden,
sollen
als
Ansatz
für
medienpädagogische Richtlinien und Empfehlungen dienen. Unter anderem wurde im
Rahmen der Untersuchung konstatiert, dass Online-Werbung im Gegensatz zu traditionellen
12
Die repräsentative Studie wurde von Anne Schulze, Claudia Lampert sowie Stephan Dreyer
durchgeführt und lief von Jänner 2013 bis Juni 2014. Untersucht wurden das Werbeverständnis und
die Arten des Umganges von Kindern mit Internetwerbung. 633 Kindern im Alter von sechs bis elf
Jahren wurden befragt und es wurden qualitative Interviews bzw. Beobachtungen mit 100 Kindern
durchgeführt. Als Ergänzung dienten Eltern-, Lehrer-und Gruppenerhebungen über die Online- und
Werbeerfahrungen der Kinder. (vgl. Dreyer et al. 2014: 5)
32
Werbeformen über einen Rückkanal verfügt. Die sogenannten Cookies werden gespeichert
wodurch der Surfverlauf der Nutzerinnen und Nutzer von den Werbetreibenden kontrolliert
werden kann. (vgl. Dreyer et al. 2014: 3f)
Wie souverän Kinder mit Online-Werbung umgehen, hänge von mehreren Faktoren ab,
nämlich von dem…
 Grad des Werbeerkennens
 individuellen Werbeverständnis
 Erkennen der kontextuellen Rahmung eines Angebots. (vgl. Dreyer et al. 2014: 7)
Diese
Bedingungen
seien
wiederum
geprägt
von
dem
individuellen
kognitiven
Entwicklungsstand, den unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Internet und dessen
Angeboten sowie von der allgemeinen Mediensozialisation, welche die gesamte Familie mit
einschließe. (vgl. Dreyer et al. 2014: 7) Die Forschenden fordern eine Berücksichtigung der
Besonderheiten von Online-Werbung sowie eine optimalere Vermittlung von Kompetenz,
Information und Transparenz, welche Lehrpersonal, Eltern und Kindern gleichermaßen
miteinbezieht. (vgl. Dreyer et al. 2014: 12)
Exkurs: Entwicklungsstadien des Kindes
Nicht außer Acht zu lassen sind neben dem individuellen Kontext auch altersabhängige
Spezifika des Kindes. Da in der vorliegenden Analyse herausgearbeitet werden soll, wie Eltern
von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen mit den medialen Gegebenheiten umgehen, ist
es relevant, unterschiedliche Phasen der Entwicklung von Heranwachsenden zu
berücksichtigen. Nach wie vor wird in diesem Zusammenhang auf Jean Piaget rekurriert,
welcher Pionierarbeit in der Entwicklungspsychologie leistete, indem er ab den 1950er-Jahren
in langjährigen Studien die Entwicklungsprozesse von Kindern präzise untersuchte. Daraus
entstand sein Modell der Entwicklungsstufen. Dieses dient auch Jahrzehnte später noch als
Basis, wenngleich seine Befunde im Hinblick auf neue Anforderungen adaptiert bzw.
weiterentwickelt wurden. Für das vorliegende Forschungsvorhaben, bei welchem Kinder
zwischen acht und 15 Jahren im Zentrum des Interesses stehen, sind folgende
Entwicklungsabschnitte nach Piaget nennenswert:
 „des opérations intellectuelles concrètes“: in der Lebensphase zwischen etwa sieben
und zwölf Jahren entwickeln Kinder ein logisches Denkvermögen. Sie internalisieren
bestimmte Vorgänge und formen nach Piaget die Fähigkeit zur systematischen
Analyse. (vgl. z.B.: Piaget 1956: 27)
33
 „La pensée formelle“: Etwa zwischen dem elften und zwölften Lebensjahr ist der junge
Mensch in der Lage, reflektiert nachzudenken und besitzt die Fähigkeit des formalen
Denkens. (vgl. Piaget/Inheler 1981: 98)
Die Befunde sind zu relativieren und müssen in den Kontext der sich wandelnden medialen
Umgebung gesetzt werden, in welcher Kinder heute aufwachsen.
Eine den Anforderungen der digitalen Moderne entsprechende Phaseneinteilung, ist jene von
Martin Waiguny (2011). Er untersuchte, wie Kinder in unterschiedlichen Entwicklungsphasen,
Werbung rezipieren und wahrnehmen. In Abbildung 3 wurden die für die vorliegende Arbeit
interessanten Bereiche aus der Originaldarstellung extrahiert. Etwa zwischen dem siebenten
und dem elften Lebensjahr ist das Kind demnach in der Lage, reflektiert mit Werbung
umzugehen und sei sich deren Absicht theoretisch bewusst. Jedoch sei die kognitive
Fähigkeit, sich gegen Werbebotschaften zu „wehren“ noch nicht ausgeprägt, was sich etwa
zwischen dem elften und 16. Lebensjahr ändere. In dieser Entwicklungsphase seien
Jugendliche zunehmend aktiv in der Lage, die beeinflussende Intention von Werbebotschaften
aufzufassen. (vgl. Waiguny 2011: 46)
Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass bei der Medienerziehungspraxis darauf Rücksicht
genommen werden muss, in welchem Entwicklungsabschnitt sich das Kind befindet.
An dieser Stelle soll allerdings betont werden, dass es sich hierbei um ein Orientierungsmodell
auf Basis empirischer Befunde und theoretischer Ansätze handelt und der individuelle Kontext
nicht außer Acht gelassen werden darf.
34
Abbildung 3: Die Sozialisation von Kindern als Konsumenten und relevante Fähigkeiten (Ausschnitt)
(Quelle: Waiguny 2011: 4613)
Es stellt sich die Frage, wie man die wissenschaftlichen Befunde und empirischen
Erkenntnisse für die Eltern praktisch umsetzbar machen kann. Als ein Beispiel sind
Internetseiten zu nennen, die Informationen und Handlungsratschläge zum Umgang mit
„neuen Medien“ offerieren.
Die österreichische Initiative Saferinternet.at14, die sowohl in enger Kooperation mit der
öffentlichen Hand als auch mit Nichtregierungsinstitutionen und der Wirtschaft steht, bietet
hilfreiche Informationen u.a. für Lehrende und Eltern im Zusammenhang mit der sicheren
Nutzung von digitalen Medien. (Saferinternet.at 2015) Unlängst wurde des Weiteren die
deutsche Online-Plattform digtale-spielewelten.de ins Leben gerufen, die zur Kompetenz im
Bereich digitaler Spiele beitragen soll. Sie richtet sich mit Ratschlägen und Informationen
13
angelehnt an John Roedder 2008: 224; 237f, erweitert um Valkenburg & Cantor 2001: 62ff, leicht
modifiziert und übersetzt.
14 im Auftrag der Europäischen Kommission
35
ebenfalls vor allem an Lehrende und Eltern und bietet ihnen aktuelle wissenschaftliche
Befunde.15
Abbildung 4: Ratschläge für den Medienalltag in der Familie – Screenshot der Internetseite (Quelle:
Digitale-Spielewelten 2015)
Konkrete Handlungsempfehlungen werden auch im Rahmen der bereits erwähnten
BITKOM Studie geboten:
 Ab etwa sechs bis zwölf Jahren solle ein „kontrolliertes Loslassen“ der Eltern
stattfinden. Hier wird einerseits der Schutz des Internets durch Filter empfohlen
und
andererseits
die
Relevanz
der
Kommunikation
und
des
Erfahrungsaustausches zwischen Eltern und Kindern betont.
 Ab etwa dem achten Lebensjahr stehe die kompetente Unterstützung der
Kinder im Vordergrund. Hierunter falle etwa der Schutz der Privatsphäre.
(BITKOM 2015: 40)
medienpädagogische Informations- und Vernetzungsplattform zum Thema „digitale Spiele“
gepaart mit diesbezüglichen journalistischen Artikeln, welche am Institut für Medienforschung und
Medienpädagogik der Fachhochschule Köln geleitet wird. (vgl. Digitale-Spielewelten 2015)
15
36
2.3.4 Fazit theoretischer Teil
Auf die Notwendigkeit der Medienkompetenz wird in zahlreichen Studien bereits seit längerer
Zeit eingehend hingewiesen. Als theoretische Grundlage können die medienpädagogischen
Ansätze - allen voran Baackes Beiträge zu Medienkompetenz und der Fähigkeit eines
kritischen Umgangs mit Medien - dienen. Die Forschungsdisziplinen der Medienerziehung und
der Media Literacy auf internationaler Ebene versuchen den neuen Anforderungen des
medialen Fortschritts gerecht zu werden.
Wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Miteinbeziehung des Familienkontextes, der
Lebenssituation und der individuellen Erfahrungen des Menschen.
Die Mediatisierungstheorie betont diesbezüglich die Relevanz, Medien als integrierten Teil der
Alltagswelt zu betrachten. Dieser mediatisierte Alltag ist einem ständigen und raschen Wandel
unterworfen. Dass es sich bei diesem Phänomen um komplexe dynamische Prozesse handelt,
der sich auf mehreren Ebenen vollzieht, wird deutlich, wenn man die unterschiedlichen
Zugänge zu dem Feld und den teilweise kontrovers geführten Forschungsdiskurs der letzten
Jahre
betrachtet.
Einigkeit
herrscht
dahingehend,
dass
dieser
Entwicklung
aus
kommunikationswissenschaftlicher Sicht Rechnung getragen werden muss.
Als Beispiel für den Wandel wurde aufgrund des Forschungsinteresses die Entwicklung der
Handys bis zum Smartphone oder neue Formen der (Online-)Werbung genannt. Die
dargestellten Entwicklungen machen eine zusätzliche Internet- und Handy(werbe)kompetenz
notwendig.
Der
Ansatz
der
generationsspezifischen
Medienpraxiskulturen
zeigt
den
generationsspezifischen Umgang mit diesen Entwicklungen und die Möglichkeiten von
Lernprozessen auf.
Ob es tatsächlich zu einer Kluft zwischen den Generationen kommt, und ob diese linear
verläuft, wenn es um digitale Medien geht, hängt unter anderem davon ab, wie aufgeschlossen
sich Heranwachsende sowie deren Eltern gegenüberstehen und welche Erfahrungen sie mit
„neuen Medien“ bisher gemacht haben.
Was bedeuten diese Erkenntnisse für die konkrete Erziehungspraxis? Nach Eintauchen in
bisherige Untersuchungen lässt sich feststellen, dass bislang im Hinblick auf die Familie und
der Frage, wie mit diesen neuen Anforderungen umgegangen wird, Forschungspotenzial
herrscht.
37
3. Entwurf des Forschungsdesigns
3.1 Forschungslücke
Die oben erläuterten Befunde rufen die Notwendigkeit der Konzentration auf eine
medienpädagogische Begleitung im Alltag auf den Plan, welche sich als Herausforderung
darstellt. Fragen nach der Verantwortung treten auf, wenn es um die Vermittlung von
Medienkompetenz geht.
Dass die Auswirkungen von Medieninhalten auf Kinder bzw. wie Heranwachsende mit Medien
umgehen, bisher bereits intensiv erforscht wurde, konnte in der Aufarbeitung des aktuellen
Forschungsstandes erkannt werden. Das Problemfeld der Schule ist ebenfalls bereits
hinreichend ins Blickfeld der Forschung geraten. Zahlreiche Studien konzentrieren sich auf
diese Institution, indem sie das Lehrpersonal und die Schülerinnen und Schüler in den Fokus
nehmen. Mittlerweile liegen auch einige interessante Studien vor, welche die Rolle der Eltern
in Bezug auf die Nutzung des Internets und digitaler Medien ihrer Kinder behandeln.
Zu der Frage, wie sich Aneignungsprozesse vor dem Umstand sich wandelnder
demografischer und technischer Strukturen ändern, liegen dagegen noch nicht so viele
Ergebnisse vor.
Wie Familien mit den neuen Herausforderungen umgehen, wurde - vor allem im
Zusammenhang mit mobiler Internetnutzung - in vorhandenen wissenschaftlichen Studien
eher peripher berücksichtigt.
Bei vielen Untersuchungen in diesem Bereich handelt es sich des Weiteren oft um
großangelegte quantitative Befragungen, die Kinder unterschiedlichen Alters mit einbeziehen.
Weitere vergleichende, qualitative Untersuchungen wären wünschenswert. Gerade die
Altersspanne der heute etwa Acht- bis 15-Jährigen ist interessant, da diese Kinder und
Jugendlichen bereits in eine mediatisierte Welt hineingeboren wurden. Des Weiteren befinden
sie sich in einer Lebensphase, in welcher sie zunehmend eigenständig werden, eine gewisse
Reflexionskompetenz entwickeln und Peergroups an Relevanz gewinnen.
Die „TV-Generation“ wuchs ebenfalls mit technischen Geräten auf. Seither entwickelten sich
diese jedoch wie bereits weiter oben angeführt, rasant weiter. Diesen Umstand gilt es in
Untersuchungen mit einzubeziehen.
Die Kompetenz der Eltern in Bezug auf „neue Medien“ ist von großer Bedeutung. Um das
nötige Wissen und ein Reflexionspotenzial zu entwickeln, müssen Familien dahingehend
unterstützt werden.
38
Da im Bereich der Medien – hier vor allem im Hinblick auf die Mobilkommunikation und der
mobilen Internetnutzung - ständig Innovationen und Weiterentwicklungen stattfinden, muss
der Forschungsstand nicht zuletzt in der Kommunikationsforschung laufend angepasst
werden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Bedeutend ist, wie Eltern ihr
eigenes Wissen und ihre eigene Kompetenz einschätzen bzw. wie ihre Einstellung gegenüber
„neuen Medien“ – insbesondere im Bereich neuer technischer Errungenschaften – aussieht.
Dieser Aspekt, eingebettet in das familiäre Umfeld, steht im Fokus des Interesses. In der
vorliegenden Arbeit soll dieser also auf Familien gerichtet werden, da es zu diesem Bereich
am wenigsten gibt.
3.2 Forschungsleitende Fragen
Besonderes Interesse gilt folgender Frage:
Wie gehen Eltern von acht bis fünfzehnjährigen Kindern mit den Herausforderungen der
medialen Entwicklungen um?
Im Fokus steht hierbei das Smartphone als neuer technischer Alltagsgegenstand, der von
Kindern und Jugendlichen immer häufiger und intensiver genutzt wird. Daraus ergeben sich
vor dem Hintergrund bisheriger empirischer Befunde und theoretischer Ansätze folgende
weitere Fragestellungen:
FF: Wie schätzen die befragten Eltern ihre eigene Medien- und Werbekompetenz ein?
FF: Woher beziehen die befragten Eltern ihre Informationen?
FF: Wie qualifizieren sich die betroffenen Eltern in Bezug auf „neue Medien“ weiter?
FF: Welche Chancen, in Bezug auf die Nutzung von „neuen Medien“, sehen die Eltern für ihre
Kinder?
FF: Wo verorten die Eltern Gefahren für ihre Kinder in Bezug auf „neue Medien“?
FF: Welche Risiken benennen sie für die gesamte Familie in Bezug auf die Mediennutzung
ihrer Kinder?
FF: Inwiefern attestieren Sie der Nutzung „neuer Medien“ Chancen für die gesamte Familie?
FF: In welchem Maße ist die Kompetenz im Bereich „neuer Medien“ bei den Eltern vorhanden?
FF: Aus welchen Gründen erlauben Eltern ihren Kindern den Besitz eines Smartphones bzw.
warum nicht?
FF: Welche Regeln und Maßnahmen hinsichtlich „neuer Medien“ setzen die Eltern ihren
Kindern gegenüber im Erziehungsalltag ein?
FF: Welche Rolle spielen im Sinne von Verantwortungszuweisung ihrer Ansicht nach
gesetzliche Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz?
39
FF: Welche Rolle sollte nach Meinung der befragten Eltern die Schule in der Vermittlung von
Medienkompetenz spielen?
3.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz
Weshalb das Thema sowohl von gesellschaftlicher, als auch von wissenschaftlicher Relevanz
ist, wurde bereits weiter oben ausführlich behandelt. Die Erkenntnisse, welche aus der
vorliegenden Arbeit hervorgehen, könnten idealerweise einen Beitrag dazu leisten, als
Orientierungshilfe für Eltern zu dienen, um ihre Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung –
bezogen auf die Aneignung von Medienkompetenz - zu unterstützen. Des Weiteren gilt es, die
möglichen Probleme, Wünsche und Sorgen der Eltern herauszuarbeiten und den Austausch
innerhalb der Familie bzw. zwischen ihnen und den relevanten Institutionen zu fördern.
3.4 Methodologische Ausrichtung
Am Beginn der Forschungsarbeit stehen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse,
welche die Selektion der geeigneten Forschungsmethode bestimmen. Im vorliegenden Fall
sollen subjektive Erfahrungen erhoben werden. Da es sich also nicht um eine
hypothesenüberprüfende, sondern um eine hypothesengenerierende Herangehensweise
handelt, sollen qualitative Forschungsmethoden jenen der quantitativen Verfahren vorgezogen
werden. Dieses explorative Vorgehen erlaubt dem Forschenden einen gewissen Spielraum:
„Allen offenen Verfahren ist gemeinsam, dass sie diejenigen, die
Gegenstand der Forschung sind, die Strukturierung der Kommunikation
im Rahmen des für die Untersuchung relevanten Themas so weit wie
möglich überlassen (…).“
(Bohnsack 2008: 21)
Auch in der qualitativen Forschung orientiert sich der Forschende an der Theorie und dem
Forschungsstand und steht daher nicht im Widerspruch mit der Charakteristikum der Offenheit.
(vgl. Lamnek 2005a: 519)
Im Fall der vorliegenden Forschungsarbeit kam eine Methodenkombination in chronologischer
Abfolge zum Einsatz:
1. die Tagebuchmethode
2. die Gruppendiskussion
40
„Ziel eines kombinierten Einsatzes verschiedener Methoden, ist zu abgesicherter,
realitätsgerechter
Erkenntnis
zu
gelangen“.
(Lamnek
2005b:
75)
Qualitative
Methodenkombinationen eignen sich dafür, individuelle Gegebenheiten und Probleme zu
erfassen und „tiefere“ Einblicke in die betroffenen Familien und deren Kontexte zu gewinnen.
So dienten die Tagebuchmethode und die darauf anschließende Gruppendiskussionen als
„Lupe“, um herauszufinden, welche Themen Eltern in Bezug auf das vorliegende
Erkenntnisinteresse beschäftigen und mit welchen Problemen sie im Alltag konfrontiert sind.
Beachtet werden muss allerdings, dass im Gegensatz zu einer quantitativen Analyse lediglich
eine kleine Stichprobe erfasst werden kann und das Ergebnis somit nicht repräsentativ ist.
Jedoch können im Rahmen dieser Ausrichtung Daten nuancierter beurteilt werden.
3.4.1 Methodenwahl
Die Tagebuchmethode
Tagebücher dienen als Selbstbeobachtungsprotokolle und gewährleisten dem Forschenden
aktuelle Informationen über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Aufzeichnungen sollen
helfen, deren subjektive Wahrnehmung nachvollziehen zu können. Die gewonnenen Daten
weisen ein hohes Potenzial an Reliabilität auf, denn die Personen halten fest, wie sie
Situationen in ihrer natürlichen Umgebung wahrnehmen und diese interpretieren. (vgl.
Alaszewski 2006: 37) Ziel ist es Alltagsroutinen zu erkennen und Einzelfälle zu erfassen, die
im Rahmen von Gesprächen eventuell nicht thematisiert werden.
In der psychologischen Forschung ist sie eine beliebte Methode, um einen tiefen Einblick in
die Gefühlswelt und in emotionale Schwankungen der Probandinnen und Probanden zu
erlangen, sowie individuelle Veränderungsprozesse festzustellen:
“Diaries, self-report instruments used repeatedly to examine ongoing
experiences, offer the opportunity to investigate social, psychological, and
physiological processes, within everyday situations. Simultaneously, they
recognize the importance of the contexts in which these processes
unfold.” (Bolger et al. 2003: 580)
Aus einer medien- und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive geht es darum, den
Kontext der Medienaneignung innerhalb des familiären Alltages zu verstehen. Es soll in
Erfahrung gebracht werden, welche Medien genutzt werden, wie diese wahrgenommen und
in den Alltag eingebunden werden. Ziel ist es, einen Einblick in die Lebenswelt der
untersuchten Personen – also auch in das familiäre Umfeld - zu erhalten, der so authentisch
41
wie möglich ist. (vgl. Schorb/Theunert 2000: 57) Hier kann an Baacke angeknüpft werden. Er
spricht
von
qualitativer
Medienforschung,
welche
die
„Ganzheit
einer
Kommunikationssituation“ ins Auge fassen soll. (vgl. Baacke 1989: 5f)
Zu berücksichtigen sind potenzielle Limitationen dieser Methode:
“participant burden“: (Bolger et al. 2003: 590) Sich über einen längeren Zeitraum täglich für
Tagebucheintragungen zu motivieren, erfordert Überwindung und Kooperationsbereitschaft
von Seiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ohne ein gewisses Maß an Engagement
können keine brauchbaren Daten generiert werden. (vgl. Bolger et al. 2003: 591f) Effekte, die
im Laufe des Untersuchungszeitraumes entstehen können, wie Habituation und Reaktanz,
dürfen nicht ausgeschlossen werden. (vgl. Bolger et al. 2003: 592)
Die Möglichkeit von sozial erwünschten Aussagen und die selektive Auswahl der Einträge
müssen ebenso berücksichtigt werden. Der Forschende benötigt daher ein gewisses Maß an
Vertrauen in die teilnehmenden Personen.
„honest forgetfulness“ (Bolger et al. 2003: 593): Eltern haben meist viel zu managen. Oft sind
beide Elternteile berufstätig, sie müssen sich um den Haushalt und die Kinder kümmern. Daher
muss bedacht werden, dass sie einmal vergessen könnten, sich den Notizen zu widmen.
Im Vorfeld muss sich der Forschende einige wichtige Fragen stellen. Andy Alaszewski stellt in
diesem Zusammenhang eine hilfreiche Auflistung zur Verfügung, an welcher ich mich
orientierte (vgl. 2006 Alaszewski: 52; 60)
 Welche Informationen benötigen die Eltern?
 Wie kann eine ausreichende Motivation gewährleistet und in den zwei Wochen des
Erhebungszeitraumes aufrechterhalten bleiben?
Die genannten intervenierenden Faktoren können sich nachteilig auf das Forschungsvorhaben
auswirken. Daher wurde darauf geachtet, den regelmäßigen Kontakt mit den Teinehmerinnen
und Teilnehmern aufrechtzuerhalten und Vertrauen aufzubauen. Nur so könne gewährleistet
werden, die gewünschten Daten zu erhalten und Missverständnisse zu vermeiden oder bei
Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können. (vgl. Alaszewski 2006: 71)
Als Orientierung dienten des Weiteren empirische Untersuchungen, bei welchen diese
Methode zum Einsatz kam, wie zum Beispiel die Untersuchung von Katharina Kleinen-von
Königslöw und Kati Förster, bei welcher der Zusammenhang zwischen Medien und Identität
von jungen Menschen unter die Lupe genommen wurde. (vgl. Kleinen-von Königslöw/Förster
2014)
Eine
Adaptierung
zugunsten
des
vorgenommen.
42
vorliegenden
Erkenntnisinteresses
wurde
Die Gruppendiskussion
Diese Verfahrensweise ist mit der Methode der Befragung verwandt. Dabei handelt es sich um
ein Gespräch mehrerer Personen, das der Diskussionsleitende auswählt, um Informationen
über ein bestimmtes Thema zu erhalten. (vgl. Lamnek 2005a: 408). Die Gruppendiskussion
ist freier und ermöglicht den Teilnehmenden mehr Interaktionsspielraum. (vgl. Flick 2007: 249)
„Gruppendiskussionen können offenbaren, wie Meinungen im sozialen
Austausch gebildet und vor allem verändert, wie sie durchgesetzt bzw.
unterdrückt werden. Die Erhebung verbaler Daten lässt sich in
Gruppendiskussionen stärker kontextualisieren.“
(Flick 2007: 257)
Die Rolle der Gruppenleitung
Beachtet werden sollen die Gefahren der Entstehung einer Eigendynamik und das
Herausbilden eines „Rede- bzw. Meinungsführers“. (Flick 2007: 257) Ab welchem Zeitpunkt
die moderierende Person eingreift, müsse „zuvor mit einer etwaigen Zerstörung des
vorherrschenden Gruppenklimas abgewogen werden“ (ebd.)
Die Ausgestaltung der Moderation kann nach Uwe Flick in Form einer formalen Leitung, einer
thematischen Steuerung und einer Lenkung der Dynamik erfolgen. (vgl. Flick 2007: 254f)
Die moderierende Person hat die Aufgabe, für einen störungsfreien und zielgerichteten Verlauf
der Diskussion zu sorgen. (vgl. ebd.) Diese soll einem Alltagsgespräch angepasst sein, denn
eine angenehme Atmosphäre, die nicht den Eindruck einer Künstlichkeit oder einer
Prüfsituation erweckt, ist die Grundlage für eine gelungene und fruchtbare Diskussion. Dies
sei eine Voraussetzung, um authentische Meinungen und Einstellungen in Erfahrung zu
bringen. (vgl. Lamnek 2005b: 34)
Aus diesem Grund erfolgte die Diskussionsleitung sanft, indem darauf geachtet wurde, dass
möglichst alle zu Wort kommen, nicht zu weit vom Erkenntnisinteresse abzudriften, und ein
übermäßiges Durcheinandersprechen der Beteiligten verhindert wird.
Nach Ralf Bohnsack werden „kollektive Erfahrungen dort zur Artikulation gebracht, wo
diejenigen in Gruppen sich zusammenfinden, denen diese Erfahrungen gemeinsam sind.“
(Bohnsack 1997: 492)
Mögliche Vorteile und Nachteile der Gruppendiskussion im Vergleich zu Einzelgesprächen:
Vorteile: (vgl. Lamnek 2005b: 88).
 Offenheit, Flexibilität, Alltagsnähe
 Möglichkeit, gruppendynamische Prozesse zu studieren
 realitätsnah
43
 kommunikativ-diskursiv: ein diskursiver Austausch von Ansichten und eine
prinzipielle Offenheit können zu neuen und unerwarteten Erkenntnissen führen.
(vgl. Lamnek 2005b: 35 bzw. 43)
Nachteile seien oft Kriterien des quantitativen Paradigmas (Ausfälle, Verweigerung,
unvollständige Daten etc.)
 soziale Erwünschtheit (vgl. Lamnek 2005b: 82)
 Unausgeglichenheit der Meinungen: „Meinungsführer“, „Vielredner“ versus
schweigende Teilnehmerinnen oder Teilnehmer
 mögliche Konformität oder Polarisation der Meinungen
 Eine
Kooperationsbereitschaft
und
ein
gewisses
Involvement
der
teilnehmenden Personen sind vonnöten. (vgl. Lamnek 2005b: 87)
Siegfried Lamnek definiert als optimale Gruppengröße fünf bis zwölf Personen. Allerdings
gäbe es unterschiedliche Ansichten und keine definitiv perfekte Gruppengröße. (vgl. Lamnek
2005b: 110) Diese hängt vom jeweiligen Erkenntnisinteresse ab.
Größere Gruppen würden sich vor allem eignen, wenn eine geringere Betroffenheit der
teilnehmenden Personen herrsche oder wenn viele kurze Fragen behandelt werden sollen.
(vgl. Lamnek 2005b: 111) Kleinere Gruppen seien adäquater bei höherer Betroffenheit oder
bei zu erwartenden kontroversen Diskussionen und würden einen größeren Tiefgang
ermöglichen. (vgl. Lamnek 2005b: 112; 113)
Nach Abwägung der unterschiedlichen Standpunkte und in Hinblick auf das vorliegende
Forschungsvorhaben bzw. vor dem Hintergrund des Erkenntnisinteresses, wurde die Größe
mit sechs Personen pro Gruppe definiert, um eine symmetrische Anordnung und ein
ausgewogenes
Gespräch
zu
gewährleisten.
Aufgrund
der
übersichtlichen
und
überschaubaren Anzahl wurde allen die Möglichkeit geboten, zu Wort kommen zu können und
potenziell aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Homogene versus heterogene Gruppen:
Eine gewisse Homogenität der teilnehmenden Personen ist nötig, denn eine Betroffenheit ist
wichtig. Auch das Ausmaß der Salienz ist in der Entscheidung zu berücksichtigen. (vgl.
Lamnek 2005b: 104) Es spricht einiges für und einiges gegen eine Homogenität bzw.
Heterogenität der Gruppen. Bei zu stark homogenen Zusammenstellungen bestehe die
Gefahr, dass die Bandbreite der Meinungen und Einstellungen reduziert würde und der
„Erkenntnishorizont unnötig limitiert“ werden könnte. (Lamnek 2005b: 106) Infolge der
Durchführung mehrerer Gruppendiskussionen können aus dem Vergleich von jeweils intern
44
homogenen,
extern
allerdings
heterogenen
Zusammenstellungen
weiter
führende
Erkenntnisse gewonnen werden. Lamnek spricht sich für eine gewisse Heterogenität aufgrund
größerer Varietät und eines lebhafteren Austausches aus. Jedoch weist er darauf hin, dass
eine zu hohe Heterogenität, die sich störend auf die Diskussion auswirken würde, zu
vermeiden ist. (vgl. Lamnek 2005b: 106f)
Ad hoc- versus natürliche Gruppen:
Auch hier galt es abzuwägen, welche Form für das hier vorliegende Forschungsvorhaben und
–interesse am dienlichsten ist. Zum Beispiel könne sich die persönliche Bekanntschaft der
teilnehmenden Personen einerseits als positiv erweisen, andererseits könne es auch eine
nötige Offenheit verhindern, da Sanktionen befürchtet werden, was in einer ad hoc selektierten
Gruppen meist nicht der Fall sei. (vgl. Lamnek 2005b: 107f)
In der vorliegenden Arbeit wurden Ad hoc-Gruppen zusammengestellt, um den Gesprächen
ein größeres Potenzial an Offenheit zu gewähren und mehr Informationen sowie eine rege
Diskussion zu erzielen.
3.4.2 Fallauswahl: Zusammensetzung und Auswahl der Stichprobe
Um die forschungsleitenden Fragen so gut wie möglich beantworten zu können, wurden drei
Gruppen mit jeweils sechs Elternteilen von Kindern zwischen acht und fünfzehn Jahren
gebildet.
Zusammensetzung der Stichprobe
Die Zusammensetzung erfolgte nach folgenden Kriterien:
Gruppe K 6 Elternteile von Kindern zwischen 8 und 9 Jahren
3. Schulstufe
Gruppe M 6 Elternteile von Kindern zwischen 11 und 12 Jahren
6. Schulstufe
Gruppe G 6 Elternteile mit Kindern zwischen 14 und 15 Jahren
9. Schulstufe
Auswahl der Stichprobe
Drei Gruppen mit jeweils sechs Elternteilen wurden gebildet, da die Gegenüberstellung der
Altersgruppen bereits im Sample festgelegt wurde. Dieser Vergleichswert ist von Bedeutung
um
herauszufinden,
inwiefern
altersspezifische
Variationen
auszumachen
sind.
Herauszuarbeiten galt es, in welcher Weise die Herausforderungen und Umgangsformen bei
45
den Eltern je nach Altersabschnitt, ergo der Entwicklungsstufe ihrer Kinder, variieren. In die
Selektionskriterien wurden eine Ausgeglichenheit in Bezug auf das Geschlecht der Befragten
sowie deren Kinder miteinbezogen.
Der anfängliche Plan, jeweils drei Elternpaare pro Gruppe als Stichprobe festzulegen, wich
der Wahl zu einzelnen Elternteilen. Der Möglichkeit, dass ein Elternteil sich während der
Diskussion zurücknimmt, wurde so vorgebeugt. Dennoch wurde darauf Wert gelegt, im
Rahmen der Vorgespräche und der Untersuchung Informationen über das zweite Elternteil zu
erhalten.
Hinsichtlich des
Erkenntnisinteresses
wurde
die
Entscheidung
getroffen,
alleinerziehende Elternteile nicht zu berücksichtigen, da die Wechselbeziehungen innerhalb
der Familie ebenfalls von Bedeutung sind.
Jedoch wurden „Patchwork“-Familien miteinbezogen. Dies war bei zwei Müttern der Fall.
Einerseits stellen Familienkonstellationen, bei welchen ein Elternteil nicht die leibliche Mutter
oder der leibliche Vater ist, keine Seltenheit dar, und andererseits war von Interesse, wie sich
das Zusammenleben in diesem Fall gestaltet. Berücksichtigt wurde aber, dass ein
regelmäßiger Kontakt zu dem anderen leiblichen Elternteil gegeben war, da dadurch neue
interessante Aspekte zum Beispiel hinsichtlich veränderter Kommunikationsformen zwischen
dem Kind und dem Elternteil, welches nicht mehr im gemeinsamen Haushalt lebt oder
zwischen den beiden getrennten Elternteilen entstehen können und daraus vermutlich
zusätzliche Herausforderungen für alle Familienmitglieder resultieren. In diesem Fall wurden
bei der Auswertung sowohl die Informationen der aktuellen Partnerin oder des aktuellen
Partners, welche oder welcher im gemeinsamen Haushalt lebt, als auch diejenigen des
leiblichen Elternteiles berücksichtigt.
Angedacht war es, auch Väter für das Forschungsvorhaben zu gewinnen, um eine gewisse
Ausgeglichenheit in Bezug auf das Geschlecht und eventuell eine differenzierte Sichtweise zu
erhalten.
Ab Oktober 2014 wurde mit der Kontaktsuche begonnen, welche sich als problematisch
erwies.16 Schließlich gelang es mittels Schneeballsystem über Bekannte und diversen
Aufrufen über Social-Media-Kanäle Eltern zu finden, die bereit waren, sowohl regelmäßig
Tagebuch zu führen als auch bei der Gruppendiskussion zu partizipieren. Manchmal scheiterte
die Teilnahme an der Tatsache, dass es sich um alleinerziehende Mütter handelte oder die
16
Zunächst wurde versucht, mittels Aushang an Volks- Mittelschulen und Gymnasien, Eltern zu
erreichen. Jedoch war dafür eine Genehmigung der Direktion vonnöten, welche mich wiederum an
den Stadtschulrat verwies. Der Versuch, über diesen, sowie über Elternvereine, –vertretungen und
einige Jugend- bzw. Elternorganisationen, Kontakte zu finden und für das Forschungsvorhaben zu
gewinnen, blieben leider erfolglos.
46
Eltern aus Zeitmangel oder anderen Gründen keine Möglichkeit hatten, ihren Alltag zu
notieren. Bei den meisten der teilnehmenden Personen war die Freizeit knapp bemessen, sie
waren berufstätig und/oder hatten auch kleinere Kinder, die versorgt werden mussten.
Der Umstand, dass bei der Verteilung die Anzahl der Mütter deutlich überwiegt, ist darauf
zurückzuführen, dass beim Auswahlprozess die Väter im Vergleich zu den Müttern schwerer
zugänglich waren. Zudem waren in den Facebook-Gruppen, meistens in Elterngruppen, in
denen nach Kontakten gesucht wurde, fast ausschließlich Mütter aktiv und verbrachten laut
eigenen Angaben, mehr Zeit mit ihren Kindern. Dieser Umstand ist interessant in Bezug auf
den familiären Kontext.
Drei Väter – jeweils einer pro Diskussion – konnten schließlich für das Forschungsvorhaben
gewonnen werden, wobei einer von ihnen nicht zu der Gruppendiskussion erschien.
Zusammensetzung der Stichprobe
Insgesamt setzt sich die Stichprobe daher zusammen aus 17 Personen: 15 Müttern und zwei
Vätern. Das Durchschnittsalter der Befragten beträgt 39 Jahre, wobei das Alter der jüngsten
Mutter bei 31 Jahren liegt und die beiden ältesten Elternteile 47 Jahre alt sind. In Bezug auf
die Größe des Haushaltes lässt sich festhalten, dass der Anteil an Familien mit zwei Kindern
überwiegt, gefolgt von fünf Familien mit einem Kind und vier Familien mit jeweils drei Kindern.
Bildungsstand und Erwerbstätigkeit
Hinsichtlich
des
Bildungsniveaus
setzte
sich
das
Sample
aus
Elternteilen
mit
Hochschulabschluss, AHS- bzw. BHS-Matura, Studentinnen, Angestellten und einem
Beamten gut verteilt zusammen, wobei drei Teilnehmerinnen sich zum Zeitpunkt der
Untersuchung in Karenz befanden. Anzumerken ist, dass viele Mütter einer Teilzeit-Arbeit
nachgingen, während DfM, KfK und beide Väter Vollzeit berufstätig waren. Die Mütter HfG und
LfM waren selbstständig beschäftigt. SfG war seit zwei Jahren Studentin der Sozialpädagogik
und absolvierte nebenher diverse Praktika in diesem Bereich.
47
Falldarstellung Gruppe K (fünf Mütter, ein Vater)
Name/Geschlecht Alter Beruf/Ausbildung
VfK/w
40 Büroangestellte Teilzeit
MfK/w
in Karenz
Hauptberuf: Steuerfachangestellte Teilzeit
Abitur
33 gebürtige Deutsche, seit 12 Jahren in Österreich
SfK/w
Büroangestellte Teilzeit
41 AHS-Matura
AfK/w
Angestellte (Übersetzungen) Teilzeit
31 HAK-Matura
KfK/w
Kosmetikerin
38 Lehrabschluss
Falldarstellung Gruppe M (fünf Mütter, ein Vater)
Name/Geschlecht Alter Beruf/Ausbildung
DfM/w
KfM/w
LfM/w
diplomierte Ernährungsberaterin
Fachhochschulabschluss für Pädagogik,
unterrichtete Kinder und Erwachsene in Ernährung
31 und Sport
Kosmetikerin (ca. 25-40h/Woche)
Lehrabschluss
gebürtige Ungarin, seit 18 Jahren in Österreich
36 (zweisprachig aufgewachsen)
selbstständig
gemeinsame Firma mit Ehemann
46 AHS-Matura
MfM
Kellnerin Teilzeit
36 Lehrabschluss
in Karenz
sonst: Angestellte im Verkauf Teilzeit
39 HAK Abschluss
TmM/m
Angestellter Vertrieb im IT-Bereich Vollzeit
40 HTL-Matura
NfM/w
48
Falldarstellung Gruppe G (fünf Mütter)
Name/Geschlecht Alter Beruf/Ausbildung
MfG/w
Kaufmännische Angestellte Teilzeit
43 AHS-Matura
CfG/w
in Karenz
38 sonst: Angestellte im Verkauf Teilzeit
SfG/w
studiert Sozialpädagogik, absolviert daneben
diverse Praktika
47 gebürtige Serbin, seit ca.30 Jahren in Österreich
BfG
39 Büroangestellte Teilzeit
HfG
MmG/m
39 selbstständig als Schneiderin/Designerin
47 Beamter Vollzeit
3.4.3 Durchführung

Phase 1: Rekrutierung
Im Rahmen eines telefonischen Erstgespräches mit den teilnehmenden Personen erfolgten
ein
persönliches
Kennenlernen
sowie
eine
Erläuterung
des
ungefähren
Forschungsvorhabens. Des Weiteren wurden die teilnehmenden Personen gebeten, eine
Darstellung der familiären Situation, also Informationen und demografische Daten vom zweiten
Elternteil und den Kindern sowie eine Auflistung ihrer Medienausstattung anzufertigen, welche
der Familie zur Verfügung steht.
Von Beginn wurden alle darauf aufmerksam gemacht, dass sie mich jederzeit kontaktieren
konnten, falls Fragen oder Probleme aufkämen. Die Kommunikation funktionierte größtenteils
von Anfang an reibungslos. Es herrschte ein ungezwungener, freundlicher Umgangston und
man einigte sich rasch auf ein unkonventionelles „per Du“. Der Vater der Gruppe G wirkte von
Beginn an sehr engagiert. Er meinte im Vorgespräch, dass er das Thema als sehr wichtig
empfinde und gerne seinen Beitrag dazu leiste.
Zunächst wurden via WhatsApp drei Gruppen für die Mütter und Väter gegründet, um
Informationen auszutauschen und im ständigen Kontakt sein zu können. Zweck der Gruppen
war vor allem auch, einen gemeinsamen Termin für die Diskussionen zu finden, die möglichst
zeitnah nach der Phase der Tagebuchführung stattfinden sollten. Einige nutzen diese
Applikation nicht und eine Mutter stand WhatsApp-Gruppen im Allgemeinen kritisch
gegenüber. Mit ihnen gab es daher telefonischen und E-Mail-Kontakt.
49
Als nächster Schritt erfolgte die genaue Einteilung der Gruppen. Einige hatten Kinder, die
sowohl in eine, als auch in die andere Kategorie gepasst hätten. So hatte eine Mutter eine
acht-jährige Tochter und einen 15-jährigen Sohn. In diesen Fällen erfolgte die Wahl nach
pragmatischen Gesichtspunkten. Einen gemeinsamen Termin und einen passenden Ort zu
finden, stellte eine Herausforderung dar, da die Eltern aus unterschiedlichen Bezirken kamen
und zwei Mütter in Niederösterreich wohnhaft waren.
Die Mütter und Väter wurden erneut skizzenhaft über das Forschungsprojekt informiert und
gebeten, zunächst zwei Wochen lang ein Medientagebuch zu führen. Sie wurden ersucht, in
dieser Zeitspanne schriftlich ihren Alltag mit Einbeziehung der eigenen Mediennutzung und
ihren Beobachtungen der anderen Familienmitglieder täglich zu dokumentieren.
Folgendermaßen sah das erste Anschreiben an die Eltern per E-Mail aus:
Im Anhang wurden ihnen Informationen und eine grobe Orientierung zur Tagebuchführung
geschickt. Gewählt wurde ein offenes Format, dass den partizipierenden Personen eine
gewisse Flexibilität und Selbständigkeit erlaubte. Sie hatten einen Freiraum in der Wahl der
Form und Frequenz der Eintragungen. Von Interesse war nämlich auch die Art und der Stil der
50
Notizen, worauf sie Wert legten und welche Ereignisse, Themen, Gewohnheiten oder
generelle Informationen sie als relevant erachten.
Jedoch erhielten sie Beispiele, wie die Eintragungen in etwa aussehen könnten und es wurde
ihnen ein grobes Schema mit einigen wichtigen Eckpunkten zur Verfügung gestellt. Im Zuge
dessen wurde angeführt, worauf zu achten war und welche Informationen von Bedeutung
waren. Des Weiteren wurde ihnen ein handliches Format empfohlen. Sie wurden gebeten, fixe
Tageszeiten einzuhalten und den Fokus auf Medien zu richten. Betont wurde auch, dass es
sich nicht um Hausaufgaben handle, es also keine richtigen oder falschen Einträge gäbe.
Es wurde darauf geachtet, sensibel an die Sache heranzugehen und die richtige Balance
zwischen einer gewissen Vorgabe und dem Gewähren von Selbständigkeit bei den
Eintragungen zu finden.
Wenn die Teilnehmenden mehr als ein Kind hatten, wurden sie zwar vor Beginn der
Untersuchung nicht dezidiert darauf hingewiesen, sich auf dasjenige zu konzentrieren,
welches für das Forschungsvorhaben von Interesse war, jedoch wurde betont, um welche
Altersgruppe es im Gespräch vornehmlich gehen würde. Von Interesse waren im Sinne der
Kontextualisierung auch Daten der anderen Kinder, welche bei der Analyse miteinzubeziehen
waren.
51

Die
Phase 2a: Medientagebuch
Aufzeichnungen
erfolgten
zeitnah
vor
den
angesetzten
Terminen
der
Gruppendiskussionen. Auch währenddessen gab es ständigen Kontakt mit den Müttern und
Vätern. Jedoch wurde darauf Wert gelegt, nicht aufdringlich zu wirken und einen gewissen
Abstand zu wahren. Hier hielt ich mich an Bolger et al., die anführen, dass der regelmäßige
Kontakt zu den teilnehmenden Personen auf einer persönlichen, aber gleichzeitig
unaufdringlichen Weise zielführend sei. (vgl. Bolger et al. 2003: 595)
Phase 2b: Erstellung des Leitfadens für die Gruppendiskussionen und Pretest
Als roter Faden und Rahmen für die fokussierten Gruppendiskussionen kam ein Leitfaden zum
Einsatz, der sich an den forschungsleitenden Fragen orientierte. Er diente dazu, für einen
strukturierten Ablauf des Gespräches zu sorgen und keine wesentlichen Aspekte zu
vergessen, die aufzugreifen waren. Dieser durfte in der Umsetzung durchaus von der
52
ursprünglich geplanten Struktur zugunsten des freien Gesprächsflusses abweichen.
Angedacht war nämlich eine non-direktive Leitung. Gleichzeitig war ein moderierender
Charakter vorhanden, also ein sanftes Lenken zugunsten des Forschungsinteresses.
Mittels eines Pretests anhand eines Probegesprächs wurde der Leitfaden auf seine
Tauglichkeit überprüft. Es waren jedoch nur leichte Adaptionen nötig, die sich auf Punkte
bezogen, welche „Ja/Nein“-Antworten implizierten oder Umformulierungen bei Fragen, die
einander ähnliche Antworten vermuten ließen. Es galt, die Punkte aus dem Leitfaden, der
schließlich zum Einsatz kam17, wenn möglich abzudecken, auf die exakte und
chronologische Einhaltung wurde jedoch nicht beharrt.
Phase 3: Durchführung der Gruppendiskussionen
Alle
Elternteile
wurden
gebeten,
ihre
Medientagebücher
als
Aide-mémoires
zur
Gruppendiskussion mitzunehmen. Um eine Unvoreingenommenheit zu erhalten, wurden sie
vorab lediglich stichprobenartig angesehen, während die Anwesenden Gelegenheit hatten,
sich vor dem offiziellen Beginn und dem Einschalten des Aufnahmegerätes ein wenig
kennenzulernen und sich einzustimmen.
Die Diskussionen erwiesen sich insgesamt als dynamisch und waren größtenteils geprägt
von einer aktiven Beteiligung aller Anwesenden.
Falldarstellung Gruppe K
Anordnung der Eltern Gruppendiskussion K (Eltern der „Kleinen“: 8-9 Jahre)
17
Siehe Anhang
53
Da die anwesenden Mütter vorwiegend ein wenig gestresst wirkten, erwies sich die
Diskussion der Gruppe K zu Beginn als etwas schwierig und musste erst in Gang gesetzt
werden.. VfK18 wies mich darauf hin, dass ihre Zeit begrenzt sei, da sie ihre Tochter abholen
müsse. Dieser Umstand machte sich auch während des Gespräches bemerkbar.
Schließlich konnte der Diskussion mit Impulsen durch aktives Fragen eine Dynamik
verliehen werden. VfK schien zunächst die Rolle der Meinungsführerin einzunehmen,
gegen Ende war die Diskussion jedoch ausgeglichen.
Falldarstellung Gruppe M
Anordnung der Eltern Gruppendiskussion M (Eltern der „Mittelgroßen“: 11-12 Jahre)
Die zweite Gruppendiskussion fand am 9.5.2015 in einem ruhigen Bereich eines
Caféhauses in Wien statt. Alle fanden sich pünktlich am Treffpunkt ein und die Atmosphäre
war entspannt. DfM und KfM waren von Anfang an sehr redselig und beanspruchten einen
großen Anteil der Redezeit für sich, wohingegen sich MfM anfangs zurückhielt. Als sich im
Laufe des Gespräches herausstellte, dass ihre Tochter über kein eigenes Mobiltelefon
verfügt, erhielt das Gespräch eine neue Dynamik und es entstand eine angeregte
Diskussionssituation, bei welcher MfM sichtlich „auftaute“, was auch in ihrer Körpersprache
zum Ausdruck kam, welche sich zugunsten einer aktiven Teilnahme änderte.
18
In weiterer Folge werden die Mütter und Väter in Form der Maskierung nach Bohnsack abgekürzt
benannt. (vgl. hierzu Kap. 3.4.6)
54
Falldarstellung Gruppe G
Die Gruppe G setzte sich aus fünf Müttern und einem Vater zusammen. Bei dieser
Gesprächsrunde wurde bereits vor Beginn rege diskutiert und auch im Anschluss an die
Thematik angeschlossen.
Anordnung der Eltern der Gruppendiskussion G („Eltern der Großen“: 14-15 Jahre)
Der Termin dieser Diskussion wäre am 26.4.2015 angesetzt gewesen, musste jedoch um
eine Woche verschoben werden, da zwei Personen verhindert waren. (BfG aufgrund einer
Erkrankung und SfG aufgrund eines unvorhersehbaren wichtigen Arbeitsauftrages). Bei der
dritten Gruppendiskussion erschien ein Vater nicht und war leider auch nicht mehr
erreichbar. Sie fand daher mit fünf Müttern statt. Am nächsten Tag entschuldigte er sich,
dass es ihm aufgrund von Stress am Arbeitsplatz nicht möglich gewesen wäre,
teilzunehmen.
Die
Diskussionsrunde
war
geprägt
von
einer
angeregten
Stimmung
und
Diskussionsbereitschaft schon vor dem offiziellen Beginn. BfG und HfG waren schon etwas
früher eingetroffen und unterhielten sich über Schulbelange ihrer Kinder.
Dennoch wurde als Eingangsstimulus auf die Tagebucheintragungen Bezug genommen,
denn mit Einschalten des Aufnahmegerätes war eine kurze Unsicherheit zu spüren. SfG
und CfG kannten sich bereits flüchtig, da ihre Söhne eine Zeit lang Klassenkameraden
gewesen waren. Alle schienen ambitioniert und es war erkennbar, dass sie sich aktiv und
reflektiert mit ihrem Medienkonsum auseinandergesetzt hatten. Vor allem SfG stach
heraus. Ähnlich wie bei DfM bei der Gruppendiskussion M machte sich bei ihr Hintergrund
des Sozialpädagogik-Studiums durch ihre Sprachwahl bemerkbar. Sie kristallisierte sich als
Meinungsführerin heraus, wenngleich wie bereits erwähnt, eine rege Beteiligung von allen
55
Anwesenden herrschte. Nur der einzige Vater der Runde nahm sich zeitweise etwas
zurück. Ob dies mit der Überlegenheit der Anzahl an Müttern oder mit den humoristisch
gemeinten stereotypen Zuschreibungen seines Geschlechts zu tun hat, die einige Male
fielen, kann nur spekuliert werden.

Phase 4: Nachfragen, Ergänzungen, Vorbereiten der Auswertung
Allgemein erwähnenswert ist, dass bei allen drei Diskussionen nach Abschalten des
Aufnahmegerätes einige Eltern Fotos ihrer Kinder auf ihren Handys in die Runde zeigten.
Im Anschluss an die Gespräche erhielt ich von zahlreichen Müttern Nachrichten, ob die
Notizen nützlich waren, sie lesbar wären und ob alles „einigermaßen richtig“ gemacht
wurde. Gegebenenfalls wurde nachgefragt, falls Daten über die Familien oder deren
technischen Ausstattung fehlten, die für die anschließende Analyse von Relevanz waren.
3.4.4 Auswertung der Ergebnisse
Gruppendiskussionen sind prozesshaft, reflexiv und flexibel, weswegen die Notwendigkeit
der genauen Explikation besteht um eine intersubjektive Nachvollziehbarkeit zu
gewährleisten. (vgl. Lamnek 2005b: 52) Um dieses Kriterium zu erfüllen, erfolgte die
Übertragung der Audiodateien anhand folgender Regeln:
56
Transkriptionsregeln
Die Transkription der Gruppendiskussion erfolgte in Anlehnung an die Richtlinien der TiQ19
Abbildung 5 Transkriptionsregeln (Quelle: Bohnsack 2008: 235)
Um einen Kontrast zu dem Text zu erzeugen und die Lesbarkeit zu verbessern, wurde das
Symbol für den Beginn einer Überlappung in „hochgestellter“ Form angewandt. Bei
unmittelbar aufeinander folgenden Wortmeldungen wurde dies wie in folgendem Beispiel
aus der Gruppendiskussion K transkribiert:
Die Diskussionsleitung, die in allen Fällen von mir übernommen wurde, erhielt die
Abkürzung Y und die Namen aller Beteiligten sowie deren Kinder wurden anonymisiert,
wobei die Anfangsbuchstaben ihrer Namen nach den Regeln der Maskierung bei den
19
Talk in Qualitative Research
57
beiden gemischtgeschlechtlichen Gesprächsrunden mit einem „f“ für weiblich bzw. einem
„m“ für männlich ergänzt wurden. (vgl. Bohnsack 2008: 236) Geändert wurden des Weiteren
sonstige
Namen,
die
im
Rahmen
der
Tagebucheintragungen
oder
der
Gruppendiskussionen genannt wurden. Bei Bezeichnungen, die eventuell identifizierend
sein könnten, zum Beispiel von Orten oder Schulen, wurde lediglich der Anfangsbuchstabe
übernommen oder durch ein „X“ ersetzt. Erwähnte Titel von TV-Sendungen, Filmen und
Spielenamen wie zum Beispiel Counter-Strike, wurden kursiv gesetzt. Anmerkungen
befinden sich in eckigen Klammern: zum Beispiel: [wirkt unruhig]
Beispiel aus der Diskussion mit der Gruppe M:
Aussagen, bei denen eine Unsicherheit im Verständnis bestand, wurden in runde Klammern
gesetzt.
Beispiel aus der Diskussion mit der Gruppe G:
Des Weiteren wurde Wert darauf gelegt, so originalgetreu wie möglich zu transkribieren.
Grammatikalische Fehler, Akzente und mundartliche Ausdrücke wurden übernommen – zum
Beispiel „Gfrastsackl“ als Bezeichnung für eine unartige Person. Jedoch wurden Füllwörter wie
etwa „Ähm’s“ nicht übernommen, wenn sie in einer Form vorkamen, die in keiner Weise von
Belang waren, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten.
Die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring
Bei der Auswertung wurde sowohl bei den Daten der Tagebucheintragungen, als auch der
Gruppendiskussionen an die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring angeknüpft.
Ziel dieser Vorgehensweise ist, mittels eines systematischen, regel- und theoriegeleiteten
Vorgehens, schrittweise Rückschlüsse auf bestimmte Gesichtspunkte der Kommunikation
zu ziehen. (vgl. Mayring 2010: 13) Sie ermöglicht es, gewisse Feinheiten abzudecken, quasi
zwischen den Zeilen zu lesen.
In Anlehnung an diese Methode dienten die Adaptierungen anhand von Praxisbeispielen
Sandra Steigleders (2008), bei welchen diese Methode zum Einsatz kam, als hilfreiche
Ergänzung.
Einzelne
Aspekte
wurden
für
58
die
bestmögliche
Beantwortung
der
forschungsleitenden Fragen modifiziert. Des Weiteren wurde im Zuge der Analyse ein
Augenmerk auf geschlechtstypische und generationsspezifische Merkmale gelegt.
Zunächst erfolgte die Bestimmung und detaillierte Beschreibung des Materials. Hier wurden
die Grundgesamtheit und das Material genau definiert. Als nächster Schritt wurden die
Entstehungsbedingungen analysiert. (vgl. Mayring 2010: 52f) Danach erfolgten erneut die
Bestimmung des genauen Zielvorhabens und eine Reflexion der Dimensionen, welche
herauszuarbeiten waren. (vgl. Mayring 2010: 56) Anschließend wurde die Analysetechnik
bestimmt. Vor der Auswertung erfolgte die Definition der Analyseeinheiten. Die Kodiereinheit
(kleinster Materialbestandteil), die Kontexteinheit (größter Textbestandteil) und die
Auswertungseinheit (Reihenfolge der Textteileauswertung) wurden festgelegt. (vgl. Mayring
2010: 59) Um Überlappungen zu vermeiden, waren im Laufe der Auswertung einige
Adaptionen notwendig.
Die Erstellung des Kategoriensystems erfolgte zunächst deduktiv-theoriegeleitet und
anhand der forschungsleitenden Fragestellungen.
Kategorien waren auf Basis der forschungsleitenden Fragen schon vor der Transkription
gegeben.
Auswertung der Gruppendiskussionen
Die Auswertung der Transkripte der Gruppendiskussionen wurde parallel zu der Analyse
der
Tagebucheintragungen
der
jeweiligen
Mütter
und
Väter
mithilfe
der
Kategorienschemata durchgeführt. Intendiert war, die Daten der Eintragungen und der
Diskussionen in vergleichender Weise nach Durchführung aller Gespräche auszuwerten,
um etwaige Abweichungen zu identifizieren.
Der gesamte Text wurden abgetippt und die Zeilen sowohl bei den Transkripten der
Gruppendiskussionen, als auch bei den Medientagebüchern nummeriert, um die Analyse
transparent zu machen und sie beim Zitieren und Codieren innerhalb der Kategorien exakt
zuordnen zu können. Nachfolgend werden Zitate aus den Medientagebüchern mit TZ mit der/n
dazugehörigen Zeilennummer/n, bzw. Zitate aus den Diskussionen mit DZ sowie der/den
jeweiligen Zeilennummer/n dargestellt: beispielsweise DZ 3-6
Danach wurden die Daten zunächst in ausgedruckter und anschließend in elektronischer Form
mehrmals gelesen. Textpassagen wurden anhand des Kategorienschemas strukturiert und
paraphrasiert, indem zunächst eine Gliederung in Themenblöcke erfolgte, nach Aussagen, die
bei allen Notizen Gemeinsamkeiten aufwiesen. Fundstellen wurden markiert und am Rand mit
59
Notizen versehen. Daneben kam ein gesondertes Dokument zum Einsatz, in welchem laufend
Auffälligkeiten angeführt wurden, um diese in die Analyse miteinfließen zu lassen. Ebenfalls
wurde eine Extrakategorie mit Passagen oder Aussagen, die meines Erachtens nach relevant
waren, jedoch vorerst nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden konnten, erstellt.
Diese wurden anschließend im Rahmen der kontextuellen Feinanalyse implementiert. Um
eine bestmögliche Auswertung und Interpretation der Daten zu gewährleisten, erfolgte die
Prüfung des Kategoriensystems in Hinblick auf die Theorie und das Material.
Die Kategorien wurden nach mehrmaliger, sorgfältiger Lektüre des gesamten Materials
adaptiert, d.h. induktiv weiterverarbeitet und ausdifferenziert. Dies geschah laufend im Zuge
der
Auswertungen.
Kategorien
wurden
verfeinert,
bei
Überschneidungen
oder
Unbrauchbarkeit revidiert oder ergänzt. Hierfür erwiesen sich die Modifizierungen der
Methodik von Steigleder als hilfreich. (vgl. Steigleder 2008: 185-188)
So ist der Begriff Cybermobbing, der einmal im Rahmen der Diskussion mit der Gruppe K
(DZ 181) fiel, als negative Zuschreibung zu sehen, gleichzeitig kann die Verwendung des
Fachausdruckes auch als Indiz für Medienkompetenz gesehen werden.
Anschließend wurden die Ergebnisse interpretiert und mit Blick auf die Fragestellung
überprüft. (vgl. Mayring 2010: 60)
Bei der Kategorie „Medienausstattung bzw. Mediennutzung“ kam es ebenfalls zu einigen
Adaptionen. Einerseits war die Intention, die Quantität der vorhandenen Geräte zu
berücksichtigten, um die Dichte und den Grad der Präsenz an technischen Geräten in den
Familien herauszuarbeiten, andererseits sollte auch ein Fokus auf den Zusammenhang
gelegt werden, das heißt, in welchem Kontext welche Medien verwendet werden, sowie
welche Wichtigkeit sie einnehmen. Aus diesem Grund wurde eine Kategorie gewählt,
welche die mediale Ausstattung im Kontext mit dem familiären Umfeld umfasst sowie für
eine Kategorie welche gesondert die Mediennutzung des Kindes beinhaltet.
Auswertung der Medientagebücher
Bei diesen Datenquellen müssen Spezifika, wie etwa die Menge des Materials berücksichtigt
werden, welche von Person zu Person variiert. (vgl. Bolger et al. 2003: 600) Bei allen
Medientagebüchern handelte es sich um handschriftliche Aufzeichnungen, die die Elternteile,
in Form von Notizblöcken oder –heftchen bzw. als lose Zettel zu den Gruppendiskussionen
mitbrachten. In einem Fall wurden die Aufzeichnungen im Nachhinein eingescannt und mir per
E-Mail zugeschickt.
60
Alle Eintragungen wurden abgetippt und schwer oder nicht zu entziffernde Wörter wurden in
Klammern gesetzt sowie mit einem Fragezeichen versehen um sie von Wörtern oder
Textpassagen zu differenzieren, welche die Autorin oder der Autor selbst mit diesen
Satzzeichen versehen hat.
Es erfolgte das Paraphrasieren und das Identifizieren von Strukturen. Hierfür wurde das
Material einer gründlichen Durchsicht und mehrmaligen Lektüre unterzogen. (vgl. Alaszewski
2006: 95) Um dem Material eine Struktur zu verleihen, wurden den Passagen Leitmotive
zugeteilt, zum Beispiel nach Situationen oder Gegebenheiten. (vgl. Fischer 1997: 699). Dafür
wurden prägnante Textstellen markiert und am Rand Notizen angeführt.
Abbildung 6: Analyse der Struktur von Tagebüchern (Quelle Alaszewski 2006: 105)
Berechtigterweise weist Dietling Fischer auf die Diskrepanz zwischen dem subjektiven Erleben
und der objektiv zu erfolgenden Anaylse hin. Bei der darauffolgenden Interpration sei auf einen
möglichst großen Spielraum an Deutungsmöglichkeiten zu achten, um anschließend zur
plausibelsten zu gelangen. Dadurch könne man schließlich anhand des Vergleiches von
einzelnen Textsequenzen mit gleicher Thematik zu einer endültigen Deutung gelangen. (vgl.
Fischer 1997: 699) Um zu einem bestmöglichen und aussagekräfigen Ergebnis zu gelangen,
wurden die Texte etappenweise auf zwei Ebenen interpretierend anaylisiert.
Zunächst wurden die Tagebucheintragungen schrittweise ausgewertet. Da sich die
Tagebücher der Elternteile hinsichtlich der Art und Anzahl der Eintragungen unterschieden,
wurden sie individuell behandelt.
61
Abbildung 7: Beispiel einer Tagebucheintragung von MfK (Quelle: eigene Aufnahme)
Anschließend wurden die Eintragungen der einzelnen Elternteile einer Gruppe parallel zu
den Transkripten der jeweiligen Gruppendiskussionen ausgewertet.
Wenngleich es sich bei dieser Form der Inhaltsanalyse in erster Linie um eine qualitative
Methode handelt, so kann es dennoch sinnvoll sein, quantitative Erhebungselemente mit
einzubauen. (vgl. Mayring 2010: 51)
Kombiniert mit der Analyse des Kontextes im vorliegenden Fall kann die Häufigkeit der
Nennung ein Indiz für Nutzungsrituale darstellen. Daher wurden die Quantität der Angabe
sowie die Minuten- und Stundenanzahl der medialen Nutzung in einer gesonderten
Kategorie erfasst. Dass eine genaue Zeitangabe nicht ermittelt werden konnte, weist darauf
hin, dass Medien derart in den Alltag integriert sind, dass dies getrennt kaum möglich ist.
62
Des Weiteren können anhand häufiger Wiederholungen abhängig vom Kontext auch
Rückschlüsse auf die Gefühlslage oder auf Emotionen, wie zum Beispiel Ärger, Ängste oder
Freude der Elternteile, auch in Zusammenhang mit der Wahl von Satzzeichen gezogen
werden. Um Emotionen sowohl verbaler als auch nonverbaler Natur (durch die
Veränderung der Stimmlage, der Körperhaltung, durch Gestikulieren, Blicke etc.), die in den
Diskussionen deutlich erkennbar waren, auch aus den Daten der Medientagebücher
herauslesen zu können, wurde bei der Lektüre auf die Ausdrucksweise und auf
Auffälligkeiten bei den Eintragungen geachtet. Hervorhebungen von Worten oder Passagen
durch Satzzeichen oder Großbuchstaben, welche ins Auge fielen, wurden in den
Interpretationsprozess aufgenommen. Auch Wiederholungen wurden gesondert markiert
und gebündelt
Danach wurden noch einmal alle Tagebucheintragungen pro Gruppe zusammengefasst und
mit der jeweiligen Gruppendiskussion verglichen und es erfolgte eine vergleichende Analyse
und Interpretation des Materials beider.
Ein wesentliches Augenmerk wurde dabei auf mögliche Ambivalenzen zwischen den
Tagebucheintragungen und den Aussagen aus den Gruppengesprächen gelegt, also ob
und in welchem Ausmaß Widersprüche identifiziert werden konnten. Im Idealfall konnten
lückenhafte Informationen aus der einen Datenquelle mit dem Input der anderen
ausgeglichen werden. Anschließend erfolgte eine Kontextualisierung beider Datenquellen.
Ein interessanter Aspekt war zu sehen, wie sich die Dimension Vertrauen – Kontrolle
unterschiedlich darstellte. Diese Kategorie konkretisierte sich daher erst im Verlauf der
Auswertung.
3.4.5 Auswertung der Kategorien und Ergebnisdarstellung
1 Kontext
Zunächst muss angeführt werden, dass alle 16 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der
empirischen Untersuchung über die gesamte Zeit hindurch regelmäßig ohne Lücken ihren
Medienalltag dokumentiert haben, was in Anbetracht des Zeitmangels vieler Eltern sehr
erfreulich war. Grundsätzlich handelte es sich aber um eine überschaubare Ausführlichkeit.
Es war jedoch auch nicht notwendig umfangreicher zu dokumentieren. Dies wurde auch
davor betont. Auffallend war, dass einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen das
Wochenende zusammenfassend beschrieben. Es kann vermutet werden, dass sich die
Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich der Familie widmeten und der alltägliche Rhythmus
nicht gegeben war.
63
Gerade bei schwierigen Themen wie Zeitmangel der Eltern für ihre Kinder, können sozial
erwünschte Antworten nicht ausgeschlossen werden. Die Herausforderung für die
Forschenden, wie glaubwürdig Aussagen und Daten innerhalb von Befragungen sind bzw.
wie man diese bewerten kann, wird am Beispiel einer Teilnehmerin deutlich. 20
„(…) beim Tagebuch…man hat halt wenig Zeit aber im Endeffekt sieht ma dann, wieviel
man wirklich mit die Medien macht. @.@“
Die Daten der Medientagebücher waren brauchbar und teilweise auch sehr ausführlich und
ohne Lücken. Gelegentlich wurden jedoch Tage oder Wochenenden zusammengefasst
oder lediglich Zusammenfassungen oder Passagen wie etwa „der gleiche Ablauf wie
gestern“ angeführt.
20
Die Teilnehmerin gab zwar an, dass ihr Mann und sie aufgrund ihrer Berufstätigkeit nicht so viel
Zeit für ihren Sohn hätten, sie betonte jedoch mehrmals, sich diese für ihn zu nehmen bzw.
ausgiebige Gespräche und gemeinsame Freizeitaktivitäten sehr wichtig seien. In einem privaten,
unverbindlichen Gespräch, das ich mit der Tochter von LfM führte, die als außenstehende Person
gesehen werden kann, da sie nicht mehr im gemeinsamen Haushalt lebt kam das Thema zufällig
zur Sprache. Hier wurde eine Divergenz der Auffassungen deutlich: Sie betonte mehrmals, dass ihre
Mutter und ihr Stiefvater sehr wenig Zeit für ihren kleinen Halbbruder hätten und sich alles nur „um
die Firma drehe“. Vermutet werden kann auch, dass es sich um eine Wunschvorstellung der Mutter
handelt, welche durch die Befragung erkennbar wurde.
64
Kurzporträts Familien
In Folge werden die Familien der befragten Elternteile, deren mediale Ausstattung sowie
ihre Mediennutzung anhand von Kurzporträts veranschaulicht.
Gruppe K
Familie von VfK
Mutter: 40 Jahre, Angestellte (Teilzeit) (AHS-Matura)
Vater: 45 Jahre, Angestellter im Sicherheitsdienst (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Tochter: 8,5 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 1 Radio, 1 Fernseher, 1 Tablet, 1 PC, 1 Laptop, 1 Nintendo 3DS
Kommunikation, Alltagsroutinen
In dieser Familie herrscht generell eine gute Kommunikationsbasis und ein hohes Maß
an Vertrauen in die Tochter.
Mediennutzung Eltern
VfK ist nach eigener Aussage generell nicht sehr interessiert an „neuen Medien“, eher
ihr Mann. TV nimmt einen großen Stellenwert ein. Die Eltern machen täglich vom
Internet Gebrauch. Die Mutter nutzt das Smartphone vorwiegend für Telefonate,
gelegentlich zum Spielen und tätigt gerne Online-Einkäufe. Der Ehemann sieht gerne
Fußball im Fernsehen, zeigt sich hinsichtlich der Programmwahl jedoch rücksichtsvoll.
Gemeinsame Mediennutzung
Die Familie sieht häufig abends gemeinsam fern. Oft läuft der Fernseher oder der Radio
nebenbei, z.B. in der Küche beim Frühstück. Tochter und Vater spielen manchmal
miteinander Nintendo.
Familie von MfK
Mutter: 33 Jahre, derzeit in Karenz, arbeitet hauptberuflich als Angestellte (Teilzeit)
(HAK-Matura)
Vater: 38 Jahre: Produktionsleiter (Vollzeit) (HAK-Matura)
Kinder: 1 Sohn: 2,5 Jahre; 2 Töchter: 9 und 10,5 Jahre
Medienausstattung
3 Radios, 3 Tablets, 3 Wecker, 2 Smartphones, 1 Fernseher, 1 DVD Player, 1 Laptop, 1
Nintendo Wii
Kommunikation, Alltagsroutinen
In dieser Familie wird viel geredet. Während des Frühstücks wird der Tag besprochen.
Am Mittagstisch und auch generell werden Ereignisse thematisiert. Auch der Erwerb
eines Smartphones für die Tochter ist z.B. Gesprächsthema. Der Großteil der
Kommunikation findet zwischen der Mutter und ihren Kindern statt, da der Vater meist
erst am Abend von der Arbeit heimkommt. Die beiden Töchter beschäftigen sich häufig
allein in ihren Zimmern. Der kleine Sohn verbringt vormittags viel Zeit vor dem
Fernseher während die Mutter Haushaltstätigkeiten erledigt.
Mediennutzung Eltern
Die Eltern verwenden das Tablet zum Spielen (meist nachmittags und abends) und den
Laptop vorwiegend zur Informationsbeschaffung. Die Mutter nutzt ihr Smartphone täglich
für Facebook und Anrufe.
Gemeinsame Mediennutzung
Gemeinsam wird Fernsehen geschaut, Radio gehört, der DVD Player genutzt sowie
Nintendo gespielt. Beide Töchter haben zwar kein eigenes Smartphone, dürfen jedoch
jene der Eltern unter Aufsicht nutzen, etwa, um mit Freundinnen zu kommunizieren. Die
65
Kinder haben fixe „Fernsehzeiten“, und häufig läuft der Fernseher oder Radio nebenbei,
Letzterer auch während die Mädchen ihre Hausübungen machen.
Familie von SfK
Mutter: 41 Jahre, Büroangestellte (Teilzeit) (AHS-Matura)
Vater: 46 Jahre, Finanzberater (Vollzeit) (Hochschulabschluss)
Kinder: 2 Töchter: 6 und 8,5 Jahre; 1 Sohn: 12,5 Jahre
Medienausstattung
4 Smartphones (davon Vater: 2, Mutter, Sohn jeweils 1), 2 Fernseher, 2 Laptops, 2
Radios, 2 Tablets, 1 PC. (In der Gruppendiskussion wird von SfK auch die Playstation
genannt, jedoch weder in der Auflistung noch bei den Tagebucheinträgen angeführt.)
Kommunikation, Alltagsroutinen
Dem gemeinsamen Frühstück kommt eine große Bedeutung zu. Smartphones sind am
Tisch untersagt. Die beiden Mädchen werden täglich in die Schule gebracht und
abgeholt. Nachmittags gehen die Eltern oft mit den Kindern in den Park. Diese verfügen
noch nicht über eigene Smartphones. Die Eltern erlauben den Kindern, ihre zu nutzen,
jedoch nicht für Spiele, sondern ausschließlich für Lernapps.
Mediennutzung Eltern
Die Eltern nutzen ihre Smartphones, um Fotos zu machen, E-mails zu kontrollieren oder
um via Internet in soziale Netzwerke einzusteigen. Die Mutter nutzt den Laptop für OnlineBanking, schmökert im Internet, tätigt Online-Einkäufe und nutzt den digitalen Musikdienst
Spotify. Das Smartphone nimmt laut Mutter bei den Eltern keinen großen Stellenwert ein
und ist entbehrlich. Jedoch lässt sich erkennen, dass es als nützliche Hilfe in den Alltag
der Familie integriert ist.
Gemeinsame Mediennutzung
Abends wird zusammen TV gesehen oder die Mutter spielt gelegentlich mit der älteren
Tochter am Tablet. Das Smartphone der Mutter wird regelmäßig gemeinsam genutzt,
um mit Verwandten zu skypen.
66
Familie von AfK
Mutter: 31 Jahre, Angestellte (Teilzeit) (AHS-Matura)
Vater: 37 Jahre, arbeitet bei einer Spedition (Vollzeit) (HAK-Matura)
Kinder: 1 Tochter: 8,5 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 1 Fernseher, 1 PC, 2 iPods, 1 Digicam, 1 Laptop, 1 Playstation
Portable, 1 Pulsuhr, 1 Tablet, 1 Nintendo Wii
Kommunikation, Alltagsroutinen
An den Wochenenden wird gemeinsam gefrühstückt. Die Tochter fährt täglich alleine in
die Schule, sieht sich nach der Schule Kindersendungen im Fernsehen an. Der
Fernseher läuft sehr oft, auch nebenbei.
Mediennutzung Eltern
Den PC und das Tablet verwenden die Eltern meist abends, nachdem die Tochter im
Bett ist, um Informationen einzuholen oder der Vater spielt im Internet. Dieses wird auch
für soziale Netzwerke genutzt und um nach Angeboten zu suchen, Nachrichten oder Emails zu lesen. Die Mutter macht von ihrem Smartphone in vielfältiger Weise Gebrauch.
Am Arbeitsweg hört sie damit Musik oder nutzt die Internetfunktion, um Nachrichten zu
kontrollieren und in soziale Netzwerke einzusteigen. Des Weiteren wird von für sie
nützlichen Apps Gebrauch gemacht. Eine genaue Zeitangabe hinsichtlich der täglichen
Nutzungsdauer fällt ihr schwer, da es immer präsent sei.
Gemeinsame Mediennutzung
Das Skypen mit Verwandten nimmt einen hohen Stellenwert ein, weil der Vater sich sehr
häufig im Ausland aufhält. Das Smartphone der Mutter wird regelmäßig gemeinsam
genutzt, um mit ihm und anderen Familienmitgliedern in Kontakt zu sein.
Familie von KfK
Mutter: 38 Jahre, Kosmetikerin (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Vater: 39 Jahre, Kellner (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Sohn: 9 Jahre, 1 Tochter: 13 Jahre
Medienausstattung
4 Smartphones, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 Playstation (PS 3), 1 Radio, 1 Tablet, 1
Nintendo Wii
Kommunikation, Alltagsroutinen
Wenngleich der Sohn im Fokus des Interesses steht, ist erkennbar, dass eher die ältere
Tochter den Eltern Sorgen bereitet, da sie sich vermehrt in ihr Zimmer zurückzieht und
die Kommunikation mit ihr ist auf das Nötigste beschränkt. Die gemeinsame
Mediennutzung der beiden Kinder führt häufig zu Streit zwischen den beiden
Geschwistern.
Mediennutzung Eltern
Morgens hört die Mutter Radio, um „wach zu werden“. Der Vater kommt häufig spät von
der Arbeit nachhause und entspannt dann vor dem Fernseher oder spielt online mit dem
Tablet. Die Mutter nutzt das Internet in erster Linie zur Informationssuche. Das
Smartphone wird vorwiegend zwecks Erreichbarkeit und Absprachen mit der Tochter
genutzt.
Gemeinsame Mediennutzung
Die Familie sieht häufig gemeinsam fern. Manchmal wird zusammen die Wii genutzt.
Aufgrund des Zeitmangels der Eltern spielen lediglich meist die beiden Geschwister.
Wenn die Mutter abends online spielt, darf ihr Sohn gelegentlich dabei zusehen.
Gruppe M
67
Familie von DfM
Mutter: 31 Jahre, Ernährungsberaterin, Fitnesstrainerin (Vollzeit) (Hochschulabschluss)
Partner: 35 Jahre, Angestellter Technikbereich bei Telekommunikationsunternehmen
(Vollzeit) (HTL-Matura), lebt seit ca. 6 Jahren im gemeinsamen Haushalt.
Vater (nicht im Haushalt): 40 Jahre: Fitnesstrainer (Vollzeit) (AHS-Matura)
Kinder: 1 Tochter: 8 Jahre, 1 Sohn: 11 Jahre
Medienausstattung
4 Smartphones, 2 Laptops, 2 Tablets, 1 Fernseher (wird nur für DVDs genutzt), 1 PC, 1
Sony Playstation, 1 Radio Hotspot
Kommunikation, Alltagsroutinen
Die Kinder sind alle zwei Wochen bei ihrem Vater. Laut Angabe der Mutter handelt es
sich um eine redselige Familie. Gesprächsthemen zwischen ihr und ihrem
Lebensgefährten sind aufgrund seines beruflichen Hintergrundes häufig technische
Neuigkeiten. Die Vertrauensbasis zwischen der Mutter und ihrem Sohn ist sehr hoch. Er
kommt regelmäßig aktiv auf sie zu.
Mediennutzung Eltern
Die Mutter nutzt das Smartphone vorwiegend, um sich mit der Familie abzusprechen
und macht gelegentlich von Apps Gebrauch. Sie hat im Gegensatz zu ihrem Partner
generell kein ausgeprägtes Interesse an „neuen Medien" und an Technik. Bei diesem
informiert sie sich bei Fragen oder Problemen in diesem Bereich.
Gemeinsame Nutzung
Gemeinsame Mediennutzung findet vornehmlich in Form von Lernen mit den Kindern
oder zur Informationssuche für die Schule statt, wofür der Laptop verwendet wird. Der
Fernseher wird nur zum gemeinsamen Rezipieren von DVDs genutzt. Der Kinder dürfen
bei ihrem Vater allerdings fernsehen. Der Sohn zeigt der Mutter häufig Videos oder
private Bilder bzw. Nachrichten, welche zwischen ihm und seinem Bekanntenkreis
ausgetauscht werden.
Familie von KfM
Mutter: 36 Jahre, Kosmetikerin (Teilzeit) (Lehrabschluss)
Vater: Montagearbeiter (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Tochter: 12 Jahre, 1 Sohn: 17 Jahre
Medienausstattung
4 Smartphones, 2 Laptops, 1 Fernseher, 1 Radio, 1 Tablet, 1 Sony Playstation Portable,
1 Nintendo Wii
Kommunikation, Alltagsroutinen
Kommuniziert wird viel via Smartphone oder Tablet über das Internet: Nachrichten werden
meistens in der Früh beim Frühstücks-TV gesehen. Die Mutter arbeitet viel und die
Familienzeit ist knapp bemessen. Häufig schaut die Großmutter nach der Schule zuhause
vorbei, um nach der Tochter zu sehen. Der Sohn übernimmt seiner Schwester gegenüber
die Rolle des „Aufpassers“, weshalb es gelegentlich zu Streit zwischen den beiden kommt.
Mediennutzung Eltern
Das Handy dient KfM in erster Linie zum Kommunizieren mit ihrer Kundschaft und den
Familienmitgliedern. Sie nutzt Apps, welche ihr den Alltag erleichtern. Die Eltern und der
Sohn nutzen das Internet nicht häufig, die Tochter allerdings schon.
Gemeinsame Nutzung
Wenn die Familie beisammen ist, wird TV geschaut. Der Sohn zeigt der Mutter neue
Funktionsweisen im Bereich „neue Medien“. Die Skype-Funktion wird regelmäßig in
Anspruch genommen, da der Vater oft beruflich im Ausland ist und Verwandte der
Familie in Ungarn leben.
68
Familie von LfM
Mutter: 46 Jahre (Lehrabschluss)
Vater: 50 Jahre, beide selbstständig, besitzen ein Unternehmen. (HTL-Matura)
Kinder: 1 Sohn: 11 Jahre, (1 Tochter von LfM aus früherer Ehe: 25 Jahre, wohnt nicht im
Haushalt)
Medienausstattung
5 Handys (4 Smartphones, 1 „einfaches”, älteres Modell), 2 Laptops, 2 PCs, 2 Tablets, 1
Sony Playstation, 1 Radio, 1 Nintendo Wii, 1 Microsoft Xbox
Kommunikation, Alltagsroutinen
Die Eltern arbeiten zwar von zuhause aus, sind aber beruflich viel unterwegs und
eingespannt. Auf Kommunikation und gemeinsame Zeit wird großen Wert gelegt. An
Wochenenden gibt es einen Familientag, an welchem miteinander gekocht und geredet
wird. Die Mutter betont, dass sich die Eltern Zeit nehmen, um wichtige Belange oder
Probleme mit dem Sohn auszudiskutieren und auch für gemeinsame Freizeitaktivitäten,
vor allem in der Natur, Zeit zu finden.
Mediennutzung Eltern
Für den Vater ist beruflich bedingt die neueste Technik von großer Bedeutung. Er
telefoniert und skypt viel. Beide Elternteile nutzen ihre Smartphones intensiv. Die Mutter
ist nach eigenen Angaben jedoch nicht sehr interessiert und kennt sich mit neuen
Medientechnologien nicht gut aus. Ihr reicht ein „Handy mit einfacher Bedienung, um zu
telefonieren.
Gemeinsame Mediennutzung
Der Sohn zeigt seinen Eltern oder seiner Schwester YouTube Videos. Selten spielt der
Vater mit dem Sohn Wii oder mit der Playstation.
Familie von NfM
Mutter: 36 Jahre, Kellnerin (Teilzeit) (Lehrabschluss)
Vater: 36 Jahre, LKW-Fahrer (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Sohn: 11 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 PC, 1 Tablet, 1 Microsoft Xbox (wird nur von
Sohn genutzt)
Kommunikation, Alltagsroutinen
Kommunikation findet zwar statt, jedoch zieht sich der Sohn vermehrt zurück. Er ist
immer öfter unbeaufsichtigt zuhause oder mit Freunden im Park. Allerdings vertraut er
sich nach wie vor der Mutter an. Beim Spielen mit der Konsole hält er sich im
Wohnzimmer bei der Mutter auf. Über den Vater sind keine näheren Angaben
vorhanden.
Mediennutzung der Eltern
NfM nutzt ihr Smartphone als Allzweckgerät und es nimmt einen großen Stellenwert für
sie ein. Sie kontrolliert laufend ihre E-Mail oder Facebook-Nachrichten.
Gemeinsame Mediennutzung
Mutter und Sohn zeigen sich gegenseitig manchmal YouTube-Videos. Der Sohn zeigt
der Mutter gelegentlich Bilder, die ihm Klassenkolleginnen und –kollegen über SocialMedia-Kanäle oder per WhatsApp schicken. Abends haben sie täglich zu dritt, oder nur
Mutter und Sohn, einen gemeinsamen "Pflichttermin" vor dem Fernseher.
69
Familie von MfM
Mutter: 39 Jahre, in Karenz; sonst Angestellte (Teilzeit) (Hochschulabschluss)
Vater: 35 Jahre, Angestellter im Technikbereich bei Telekommunikationsunternehmen
(Lehrabschluss)
Kinder: 3 Töchter: 2,5; 5 und 12 Jahre
Medienausstattung
1 Smartphone, 1 Handy ohne Zusatzfunktionen, 2 Tablets, 2 MP3-Player, 1 Blue-RayPlayer, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 Radio, 1 PC, 1 Sony Playstation
Kommunikation, Alltagsroutinen
In dieser Familie wird auf einen geregelten Tagesablauf großen Wert gelegt. Die Kinder
werden täglich in die Schule und in den Kindergarten gebracht. Nach Schulschluss wird
die große Tochter von der Schule, die kleinere vom Kindergarten abgeholt.
Schulbelange, sowie aktuelle Themen und Probleme, werden besprochen. Die
Anschaffung eines Smartphones für die älteste Tochter ist ein Dauerthema.
Mediennutzung der Eltern
MfM genügt ein „einfaches“ Handy zum Kommunizieren mit Familienmitgliedern oder
Freundinnen und Freunden. Ihr Lebensgefährte hat berufsbedingt täglich intensiv mit
„neuen Medien“ zu tun und verbringt auch zuhause viel Zeit im Internet oder spielt nach
der Arbeit gerne via TV um sich zu entspannen. Der Fernseher läuft häufig nebenbei.
Gemeinsame Mediennutzung
Die Mutter erledigt mit der Tochter zusammen Hausübungen am PC. Die beiden
größeren Töchter sehen sich gemeinsam YouTube Videos am Tablet an oder sehen
zum Entspannen fern.
Familie von TmM
Mutter:40 Jahre, in Karenz, derzeit auf Jobsuche im Bereich Marketing (Teilzeit) (HAKMatura)
Vater: 41 Jahre, Angestellter Vertrieb (Vollzeit) (HTL-Matura)
Kinder: 2 Töchter: 4 und 12 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 2 Tablets, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 PC, 1 Sony Playstation, 1 Radio
Kommunikation, Alltagsroutinen
Es wird generell viel kommuniziert, sowohl persönlich als auch via Smartphone. Die
beiden Elternteile telefonieren mehrmals täglich miteinander, zum Beispiel, um sich
gegenseitig nach dem Befinden zu erkundigen oder sich abzusprechen. Am Abend wird
über die Ereignisse des Tages gesprochen.
Mediennutzung Eltern
Der Fernseher wird abends gerne vom Vater zum Entspannen genutzt. Die Mutter
verwendet den Laptop, um online nach Arbeit zu suchen. Sie ist „neuen Medien"
gegenüber laut Angabe von TmM generell skeptisch eingestellt. Der Vater spielt
gelegentlich mit der Playstation 3
Gemeinsame Mediennutzung
Die Mutter hilft der Tochter bei Hausübungen und beim Lernen am PC. Im Auto wird
gemeinsam Musik gehört. Die beiden Schwestern schauen abends häufig zusammen
fern.
70
Gruppe G
Familie von MfG
Mutter: 43 Jahre, kaufmännische Angestellte (Teilzeit) (AHS-Matura)
Vater: 49 Jahre, Beamter (Vollzeit)
Kinder: 1 Tochter: 8 Jahre, 1 Sohn: 15 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 PC, 1 Sony Playstation (PS 3), 1 Radio, 1
Tablet
Kommunikation, Alltagsroutinen
Am Abend wird beim gemeinsamen Essen miteinander kommuniziert.
Mediennutzung Eltern
Die Mutter nutzt das Internet in erster Linie für soziale Netzwerke, Onlinekäufe oder zur
Informationssuche, jedoch nach eigenen Angaben nicht regelmäßig.
Gemeinsame Mediennutzung
Die Geschwister schauen gemeinsam fern oder sehen sich YouTube-Videos an.
Der Vater spielt häufig zusammen mit dem Sohn mit der Konsole. Die Familie nutzt das
Internet für das Tätigen von Online-Käufen oder zur Informationsbeschaffung am
Laptop. Die Eltern spielen manchmal gemeinsam mit der Tochter am Handy. Der Sohn
nutzt das Smartphone im Gegensatz zu der Tochter unbeaufsichtigt.
Familie von CfG
Mutter: 38 Jahre, in Karenz, sonst: Angestellte (Teilzeit) (Lehrabschluss)
Vater: 40 Jahre, Hotelangestellter (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Tochter: 2 Jahre, 1 Sohn: 14 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 2 Fernseher, 1 Computer, 1 Laptop, 1 Sony Playstation, 1 Spielmonitor
(im Zimmer des Sohnes),1 Tablet, 1 Wecker, 1 Nintendo Wii
Kommunikation, Alltagsroutinen
Aufgrund des großen Altersunterschiedes zwischen den Kindern, übernimmt der Sohn
häufig die Rolle des Babysitters. Da der Vater und der Sohn einen Großteil des Tages
außer Haus sind, findet Kommunikation in erster Linie via Smartphone statt. Der
Internetzugang erfolgt bei der Mutter fast zur Gänze über ihr Handy.
Mediennutzung Eltern
Die Mutter ist generell interessiert an neuen Entwicklungen im Bereich „neuer Medien“.
Sie sieht vor allem den praktischen Nutzen und ist in sozialen Netzwerken aktiv. Das
Spielen mit der Playstation-Konsole findet sie uninteressant, im Gegensatz zur Wii,
welche sie, aufgrund der Möglichkeit der gemeinsamen Unterhaltung mehrerer
Personen, nutzt. Der Vater ist ebenfalls interessiert an neuen Entwicklungen im
Medienbereich.
Gemeinsame Mediennutzung
Die Mutter schaut sich täglich gemeinsam mit ihrem Sohn TV-Serien an. Die beiden
Geschwister sehen sich gelegentlich YouTube Videos an.
71
Familie von SfG
Mutter: 47 Jahre, studiert Sozialpädagogik und absolviert diverse Praktika
Vater: 47 Jahre, Taxilenker (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Sohn: 14 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 2 Laptops, 1 Fernseher, 1 Sony Playstation (PS4), 1 Radio
Kommunikation, Alltagsroutinen
Das Radio läuft häufig nebenbei. Diskutiert wird vor allem unter der Woche abends,
meist telefonisch, da alle Familienmitglieder viel außer Haus sind.
Mediennutzung Eltern
Der Vater sieht sich gerne Basketball im Fernsehen an oder spielt gelegentlich mit der
Playstation. Die Mutter arbeitet viel online mit dem Laptop, vorwiegend für ihr Studium.
Hierfür nutzt sie eine Lernplattform. Auch mit ihrem Smartphone ist sie mehrmals täglich
online.
Gemeinsame Mediennutzung
Die Familie sieht gelegentlich abends zusammen fern.
Familie von BfG
Mutter: 39 Jahre, Büroangestellte (Teilzeit) (AHS-Matura)
Vater: 42 Jahre, Elektriker (Vollzeit) (Lehrabschluss)
Kinder: 1 Sohn: 7 Jahre, 1 Tochter: 14 Jahre
Medienausstattung
3 Smartphones, 1 Digicam, 1 Fernseher mit Smart-TV, 1 Kindle, 1 Laptop, 1 Nintendo
3DS, 1 PC, 1 Sony Playstation, 1 Radio, 1 Nintendo Wii, 1 Microsoft Xbox
Kommunikation, Alltagsroutinen
Es wird allgemein viel diskutiert und es herrscht ein hohes Maß an Vertrauen. Morgens
sieht sich die Mutter Teletext und Frühstücksfernsehen an. Der Sohn wird auf dem Weg
zur Arbeit in die Schule gebracht. Die Kinder spielen in der Freizeit bei Schönwetter oft
im Garten. An Wochenenden werden gemeinsame Ausflüge unternommen.
Mediennutzung Eltern
Die Mutter nutzt „neue Medien“ selektiv. Sie ist zwecks Informationssuche häufig im
Internet und nutzt ihr Smartphone vielfältig, unter anderem zum Kontrollieren von Emails und spielt täglich ca. eine halbe Stunde am Smartphone. Online-Einkäufe tätigt sie
über den Laptop. Der Vater sieht häufig fern oder rezipiert Musikvideos auf YouTube.
Laut BfG sind beide Elternteile kaum an neuen Entwicklungen im Bereich der Medien
interessiert
Gemeinsame Mediennutzung
Gemeinsam wird der Fernseher genutzt. Die Kinder sehen nach der Schule zusammen
fern. Die Tochter und ihre Eltern tauschen oft Informationen bezüglich „neuer Medien“
aus. Die Mutter unterstützt ihre Tochter zum Beispiel ein Video hochzuladen und lernt
mit und durch ihre Tochter über „neue Medien“ dazu. Letztere geht aktiv auf ihre Eltern
zu und zeigt ihnen, wenn sie z.B. etwas Interessantes im Internet findet bzw. gibt sie
Informationen bezüglich „neuer Medien“ weiter, welche sie in der Schule gelernt hat.
Die Kinder spielen häufig gemeinsam mit der Xbox. Auch die Wii wird hauptsächlich von
den Geschwistern, vor allem vom Sohn genutzt.
72
Familie von HfG
Mutter: 39 Jahre, selbstständig (BHS-Matura)
Partner: 38 Jahre, IT-Techniker (Vollzeit)
Vater (nicht im Haushalt): 41 Jahre, Beamter
Kinder: 1 Tochter: 14 Jahre
Medienausstattung
5 Smartphones, 2 Fernseher, 2 Laptops, 2 PCs, 1 Sony Playstation, 1 Radio, 1 Tablet, 1
Microsoft Xbox, diverse Produkte von Nintendo, z.B. Wii
Kommunikation, Alltagsroutinen
Die Mutter und ihr Lebensgefährte arbeiten ganztags, oft sehr lange. Teilweise arbeitet
die Mutter auch am Wochenende und geht meist als Erste in der Früh aus dem Haus.
Die Tochter besucht sie aber regelmäßig an ihrem Arbeitsplatz und es wird mehrmals
täglich via Handy kommuniziert. Die Mutter gibt sich Mühe, die knapp bemessene
Freizeit für Gespräche mit ihrer Tochter zu nutzen. Zwischen dem leiblichen Vater der
Tochter und der Mutter gibt es regelmäßig Diskussionen im Zusammenhang mit der
Medienerziehungspraxis.
Mediennutzung Eltern
Die Mutter, ihr Partner und der Vater der Tochter sind medienaffin und interessieren sich
für technische Innovationen, jedoch gibt HfG an, auf Ihres verzichten zu können, wenn
es nicht notwendig ist. Online-Spiele nehmen eine wichtige Rolle im Alltag der gesamten
Familie ein. Der Partner ist sowohl beruflich als auch privat sehr viel mit dem PC
beschäftigt. Die Mutter spielt, wie die Tochter, regelmäßig ein Rollenspiel via Internet,
um sich zu entspannen.
Gemeinsame Mediennutzung
Der PC wird genutzt, um gemeinsam Schulsachen zu erledigen. Die Kinder des
Lebensgefährten der Mutter sind oft zu Besuch und die Kinder spielen bevorzugt mit
einer der Konsolen (Playstation, Xbox, Wii). Ansonsten nutzt die Tochter häufig das
Tablet, um online mit ihren Freundinnen und Freunden zu spielen.
73
Familie von MmG
Mutter: 40 Jahre, unterrichtet an einer Schule für Kindergartenpädagogik (Teilzeit)
(Hochschulabschluss)
Vater: 47 Jahre, Beamter (Vollzeit) (BHS-Matura)
Kinder: 1 Tochter: 2,5 Jahre, 2 Söhne: 15 und 20 Jahre.
Der ältere Sohn lebt nicht mehr im gemeinsamen Haushalt.
Medienausstattung
3 Smartphones, 3 Laptops, 2 Fernseher, 2 PS 3, 2 Tablets, 1 DVD-Player, 1 eBookReader, 1 G7000, 1 Netbook, 1 Sony Playstation 2, 1 Playstation Portable, 2
Soundanlagen, 1 Microsoft Xbox
Kommunikation, Alltagsroutinen
Mehrmals täglich wird entweder beim gemeinsamen Essen oder via Handy
kommuniziert. Die Mutter bringt die kleine Tochter auf dem Weg zur Arbeit in den
Kindergarten. Nach dem Unterricht kommt sie nachhause und die Familie isst
zusammen. Der Vater holt die kleine Tochter vom Kindergarten ab und geht mit ihr auf
den Spielplatz oder besucht bei Schlechtwetter ihre Freundinnen.
Mediennutzung Eltern
Die Eltern nutzen „neue Medien“ in vielfältiger Weise. Der Vater verwendet den Laptop
für Spiele, zum Lesen von Nachrichten oder zum Rezipieren von Sportübertragungen.
Das Smartphone verwendet er hauptsächlich zum Telefonieren oder um über WhatsApp
mit seiner Familie in Kontakt zu sein. Die Mutter nutzt den Laptop für ihr Studium, für
soziale Netzwerke und Spiele. Ihr Smartphone verwendet sie für das elektronische Spiel
Geocaching und zur Kommunikation via WhatsApp sowie ein Tablet und einen eBookReader für ihr Studium.
Gemeinsame Mediennutzung
Abends sieht die Familie gemeinsam fern: Serien oder Filme, die die Eltern aufnehmen.
74
Mediennutzung Kinder
VfK
Smartphone
Besitz /
Nutzung
Ja: seit Beginn
der Volksschule
MfK
Familie
Internet
Durchschnittliche
Zeit/Tag
Sonstige Geräte/Nutzung
Aufsicht
Ja
ca. 0,5-1h (nicht
täglich)
Nein
Nein
ca. 05-1h
SfK
Nein
Ja
1-1,5h
AfK
Ja (seit Beginn
der Volksschule)
Ja
ca. 2h
KfK
Ja (seit 1 Jahr)
Nein
ca. 0,5h
TV/Nintendo/Tablet:
Lieblingsserie/Spielen/Spielen
TV/Radio/Tablet:
Wecker, Musik neben
Hausübungen/Spielen, Tablet
ohne Internetzugang
TV/PC/Tablet/iPod:
Lernspiele
TV/PC/Tablet/iPod:
Cartoons/Hausübungen/ LernApps, Spielen/Musik
Playstation/Tablet/Wii:
Lernapps/Spielen
Ja
(Smartphone)
oft stundenlang
Playstation: Spielen
teilweise
Ja
2-3h (mit dem
Smartphone online)
keine Angabe
teilweise
Ja
mind. 1h (abhängig
von
Aufgabenpensum)
PC/Tablet
YouTube-Videos
teilweise
Ja
ca. 2h
Ja
ca. 1h
Ja
Ja
(Smartphone
oder
Tablet)
0,5-1h
DfM
KfM
LfM
NfM
MfM
Ja (seit dem
10.Lebensjahr,
4. Klasse
Volksschule)
Ja (seit dem
8.Lebensjahr, 3.
Klasse
Volksschule)
Ja (seit Übertritt
in Gymansium,
zurzeit aber
nicht)
Ja (seit dem
8.Lebensjahr, 3.
Klasse
Volksschule)
TmM
Nein
Ja (seit Übertritt
ins Gymnasium)
MfG
Ja (seit 1.Klasse
Gymnasium)
Ja
Ja
Ja
ja
Xbox: Spielen
PC/Tablet
Hausübungen/YouTube-Videos,
Spielen, Musik
Laptop/Tablet:
Lernen/Spielen
kaum
teilweise
Playstation: Spielen
teilweise
kaum
Ja
Ja
1,5-2h
1,5h unter der
Woche/Ferien,
Wochenende: ca.
4h
Ja
mind. 1-2h
ca. 1,5-2h
Tablet: Informationssuche
TV/Playstation
oft nebenbei/Spielen
TV/Laptop/Tablet/Wii/Xbox/MP3Player/Kindle:
Serien,
Filme/Lernen/Spielen/Musik/Lesen
4h
Tablet: Spielen
kaum
ständig (keine
genaue Angabe)
Laptop/Xbox/PS3:
Lernen/Spielen
kaum
SfG
Ja (seit 1.Klasse
Gymnasium)
Ja (seit 1.Klasse
Gymnasium)
BfG
Ja (seit 4.Klasse
Volksschule)
HfG
Ja (seit 4.Klasse
Volksschule)
Ja
ja:
(Smartphone
oder
Tablet)
MmG
Ja (seit 1.Klasse
Gymnasium)
Ja
CfG
Ja
75
kaum
Ja
2 Familiäres Umfeld

Medienausstattung
„Neue Medien“ sind alltägliche Begleiter der Familien. Im Durchschnitt verfügt jeder
Haushalt über drei Smartphones, zumindest über eines. Ähnliches lässt sich in Hinblick auf
das Tablet konstatieren. Die meisten der Befragten haben mindestens ein Tablet zuhause,
lediglich die Familien von BfG und SfG besitzen keines. Die Mehrheit der Kinder verfügen
über ein eigenes Smartphone, nur zwei Kinder der Gruppe K und ein Kind der Gruppe M
besitzen (noch) keines, haben jedoch Zugriff auf jenes der Eltern.
3 Nutzungsgewohnheiten der Familie und Stellenwert „neue Medien“
Das TV-Gerät nimmt einen großen Stellenwert bei den meisten Familien ein. Es wird als
fixer „Treffpunkt“ und Ritual von mehreren Familien genannt. Genutzt wird es vorwiegend
zur gemeinsamen Unterhaltung oder zur Entspannung. Im Zusammenhang mit
gemeinsamer Mediennutzung zwecks Unterhaltung wurde des Weiteren die Spielekonsole
Wii genannt. PC und Laptop werden in erster Linie zur Informationsbeschaffung und zum
gemeinsamen Lernen mit den Kindern eingesetzt.
Aus den gewonnenen Daten geht hervor, dass sich das Rezipieren von Videos oder Serien
sowohl bei den Eltern, als auch bei ihren Kindern, häufig in Richtung Internetnutzung
verlagert. Unter anderem kommt dafür das Tablet zum Einsatz, mit welchem gerne
YouTube-Videos angesehen werden.
Gemeinsame Nutzung von „neuen Medien“ findet des Weiteren in Form von OnlineShopping statt.
„Amazon, einkaufen tun ma zusammen.“ (CfG DZ 306)
Von einigen Elternteilen wurde erwähnt, dass ihr Kind ihnen Videos am Smartphone, Tablet
oder Laptop zeige, die Mutter jedoch kein Interesse daran habe:
„Er zeigt mir oft Videos. Das interessiert mich jedoch nicht.“ (LfM TZ 28)
Mediensozialisation der kleineren Kinder durch Zusehen bei den Eltern
Bei der Gruppe der Eltern von Kindern zwischen acht und neun Jahren, gab eine
Teilnehmerin an, dass das Kind zusieht, während sie Online-Käufe tätigt:
„Also die Anna schaut schon, wenn sie irgendein Kleid will, Dann tipp’ ich
halt H&M rein und sie schaut dann.“ (VfK DZ 103-104)
76
Zeitaspekt
Die Integration „neuer Medien“ in den Alltag der Familien ist unter anderem anhand der
Schwierigkeit erkennbar, genaue Angaben zu geben, wenn es um die Nutzungsdauer geht.
Aus den Daten der Tagebucheintragungen konnte herausgelesen werden, dass „neue
Medien“ häufig simultan mit anderen Tätigkeiten in Verwendung sind. Vor allem das
Smartphone ist bei einem Großteil Eltern immer wieder, wenn auch nur flüchtig, in
Gebrauch.
Nutzung Eltern - Vorteile allgemein / für die Familie
Anhand der Interpretation der Daten über die Nutzungsweisen von „neuen Medien“ sowie
positiven Zuschreibungen, konnten Vorteile zusammengefasst werden, welche diese den
Eltern und der gesamten Familie bieten.

Förderung des Familienzusammenhaltes
Neue Kommunikationsformen, wie etwa die Skype-Funktion werden vor allem von Familien,
bei welchen sich die Väter häufig im Ausland befinden, als kostengünstige Möglichkeit der
Kommunikation genutzt oder, um den Kontakt zu Verwandten über Landesgrenzen hinweg
aufrecht erhalten zu können.

praktischer Nutzen
Die Eltern nutzen das Internet häufig für Weiterbildungszwecke oder generell um
Informationen einzuholen, sowie zwecks Entspannung zum Spielen bzw. für OnlineEinkäufe. Sehr häufig wird der praktische Nutzen, allen voran von kompakten Geräten wie
dem Smartphone oder Tablet von den befragten Elternteilen deutlich, bei welchen die
Möglichkeit,
unterschiedliche
Funktionen
ortsunabhängig
tätigen
zu
können,
hervorgehoben wird. Dies wird zum Beispiel von einer Mutter im Rahmen der
Gruppendiskussion genannt:
„K: Ja, kannst ja den kleinen Mini-Laptop auch mitnehmen. Du kannst
überall arbeiten. (…) Von dem her ist‘s sicher nicht schlecht weil es
@komprimiertes Wissen is‘@“
(KfK DZ 536-543)
Der mobile Einstieg ins Internet spielt hierbei eine große Rolle, da von vielen Eltern
angegeben wurde, E-Mails zu lesen, Social-Media-Plattformen aufzusuchen oder die
Funktion des Online-Banking zu nutzen. Im Hinblick auf den technischen Aspekt des
Internets, wurde einige Male angegeben, zuhause WLAN zu verwenden.
77
Die befragten Eltern nutzen „neue Medien“ selektiv und machen Gebrauch von
unterschiedlichen Funktionen. Zum Beispiel wird das Smartphone genutzt, um unterwegs
oder schnell E-Mails abzurufen. Der Laptop wird häufig für Aktivitäten genutzt, welche mehr
Zeit in Anspruch nehmen, wie etwa Weiterbildungszwecke oder Online-Einkäufe. Dies wird
zum Beispiel in folgender Passage aus der Gruppendiskussion G deutlich:
„Bf: Na, E-mails und so schau’ ich mi’m Handy, weil’s einfach schneller
geht.
Mm, Sf: Mhm.
Cf: Genau. Ja!
Bf: Aber wenn ich jetzt irgendwas brauch’ oder Bank oder irgendwa:s
schau’n oder kaufen – Amazon oder Gewand, dann schon Laptop, weil
einfach der Bildschirm größer ist. Und wir haben noch kein Tablet. Sf:
@Ist praktischer oder?@
Bf: Das ist aber dann das Nächste auf der Liste, das Tablet.“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 471-479)

Nutzungsgewohnheiten, –motive Kind / Vorteile für das Kind
Vor allem die befragten Elternteile der Kinder zwischen acht und neun Jahren erachten
Apps, mit welchen ihre Kinder „spielerisch“ lernen können, als hilfreich. Positiv wird auch
die Erleichterung des Alltages bewertet, da anstatt schwerer Bücher viele Informationen
und Funktionsmöglichkeiten in einem praktischen Gerät vereint sind.
Eine Mutter aus der Gruppe G führte an, es sei ihr lieber, wenn sie weiß, dass ihr Kind
zuhause ist und sich mit dem Tablet beschäftigt, als Ungewissheit zu haben, wenn es
unterwegs ist, wo potenzielle Gefahren nicht kontrollierbar seien:
„Aber (…) mir ist lieber, sie sitzt daheim und ich weiß, sie spielt am Tablet,
als sie ist irgendwo unten im Park und kommt in schlechte Kreise. (.) Sag'
ich jetzt amal so. Es gibt genug dumme Leute.“
(HfG DZ 276-278)
Sorgen und Nachteile in Bezug auf das Kind

Suchtgefahr, Verlust des Zeitgefühls aufgrund des erhöhten Medienkonsums
Insbesondere bei den befragten Eltern der elf- bis zwölf-Jährigen und der 14- bis 15Jährigen stellt das Spielen mit der Konsole oder dem Smartphone eine Herausforderung
dar. Vor allem wird hier die vermehrte Nutzung an Wochenenden oder in den Ferien als
Problem genannt:
„(…) die Kinder werden sofort, wenn ein Spiel is’, was so eine einfache
Strategie hat, komplett süchtig danach. Wenn man da nicht aufpasst, find’
ich“
(DfM DZ 255-257)
78

Kontakt durch Peergroup
Eine Mutter erwähnte, dass ein Schulkollege ihres Sohnes ihm ein Video mit nicht
altersgemäßem Inhalt zeigte:
„Irgendein Kind hat ihm mal [wird leiser] einen Porno gezeigt – ich mein’,
er war zehn! (…) Da sind sehr große Gefahren! Dass man in dem Alter
schon damit konfrontiert wird (…).“
(LfM DZ 899-902)

Privatsphäre (Social Media)
Da viele Kinder der befragten Eltern häufig auf Social-Media-Plattformen aktiv sind, kommt
diesem Aspekt eine große Bedeutung zu.
„Weil auf Facebook gab es schon Intrigen, wenn jemand ein Foto postet
– öffentlich -was sie nicht soll.“
(KfM DZ 503-504)
„Aber ich finde, das ist eine Verletzung von Privatsphäre. Und wieviel gibst
du Preis von dir, also was gibst du dort:“
(SfG DZ 774)
Gefahren resultierend aus der Anonymität des Internets:

Cybermobbing / Cyberbullying
„Und in der Schule kann das schnell was auch schief gehen, wenn man
so in Gruppen schreibt und da lehnen sich a paar gegen andere oder
gegen einen auf. Und das kann halt auch sehr negativ sein.“
(LfM DZ 200-202)
In der folgenden Passage wird zudem von einer Mutter das Bewerben problematischer
Schönheitsideale genannt:
“M: Mobbing, Cyber-Mobbing. Und diese ganzen Plattformen im Internetso wo sie sagen wo sie das gut finden, wenn jemand magersüchtig ist (1)
Wenn Essstörungen gelobt werden oder zu private InformationenS: Ja, ja. Auf Facebook solche Seiten.
K: Ja, ja, mhm! Ekelhaft. Diese Size Zero-Geschichten und so.
M: Ja oder dieser Fitnesswahn teilweise.“
Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 181-186)
79

problematische Kontakte / falsche Identität:
„Cf: Da hat’s auch so ein Spiel gegeben eben für kleine Mädchen. Diese
Talking Angela, dass da in Wirklichkeit irgendein (.) Mann gesessen ist
und mit den Mädchen gesprochen hat. Also das war so ein, ich glaub’ das
war sogar eine App.
Hf: Genau, das war ein Erwachsener, ja (3) Ein Perverser.“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 735-739)

problematische Inhalte
In allen drei Diskussionen wurden brutale Spiele als Gefahren für die Kinder
wahrgenommen. Des Weiteren wurde auf pornografische Inhalte eingegangen.

Faulheit aufgrund Erleichterungen, die „neue Medien“ bieten
Die Funktion des „kompakten Wissens“, und der Möglichkeit, schnell auf Informationen
Zugang erhalten zu können, wird von zwei Müttern dahingehend negativ bewertet, als dass
das Kind zu bequem wird, um sich die Mühe zu geben, selbstständig danach zu suchen.
„Obwohl ich’s- Ich hab’ ihr gesagt, @sie soll sich ruhig auch mal ein
Wörterbuch nehmen@ und schau’n wie man das- weil du merkst es dir
glaub’ ich besser, wenn du dir das erarbeiten musst, als wenn du ,Klick,
Klick“ machst (…).“
(BfG DZ 628-630)
4 Smartphone

Nutzung der Eltern und positive Bewertungen
Das Smartphone dient den Eltern in erster Linie gegenseitigen Absprachen und der
Erreichbarkeit. Eine zentrale Rolle spielt die Kommunikation mit dem Kind.
Anhand der Analyse konnten folgende weitere Nutzungsmotive und von den Elternteilen
genannte Vorteile herausgearbeitet werden:

Entspannung (Spielen, Videos etc.)
Die Eltern nutzen das Smartphone zum Spielen oder sehen sich Videos an um sich die Zeit
unterwegs zu vertreiben oder zu entspannen.

Erleichterung und Verbesserung des Alltages durch hilfreiche Funktionen
Die meisten der befragten Eltern machen zudem Gebrauch von Apps. Sie werden bei den
Befragten in erster Line zur Unterstützung des Alltages genutzt. Genannt wurden neben
WhatsApp zum Beispiel die Funktion des GPS als Routenplaner bzw. das Herunterladen
80
von Ernährungs-, bzw. Sport-Applikationen. Die Kamerafunktion bietet den Eltern die
Möglichkeit, spontan Momente mit ihren Kindern festhalten zu können. Das Smartphone
übernimmt in vielen Fällen die Funktion als Musikquelle. Des Weiteren wird die WeckerFunktion genutzt.
Einen weiteren Vorteil bietet das Smartphone hinsichtlich der Möglichkeit, einander an
Erlebnissen teilhaben zu lassen. Hierzu kann ein Beispiel aus dem Medientagebuch von
VfK angeführt werden, deren Tochter ihr aus dem Urlaub mit den Großeltern regelmäßig
schrieb oder sie anrief.
„(…) mindestens 3x angerufen und wir schreiben die ganze Zeit SMS wie
es ihr geht und was sie erlebt.“
(VfK TZ 21-22)

Verwendungszweck und Nutzungsmotive Kind bzw. Stellenwert
Anhand der Analyse kann davon ausgegangen werden, dass das Smartphone für die
Kinder zwischen acht und neun Jahren einen eher geringen Stellenwert einnimmt. Das
bedeutet, dass es von den meisten laut Angaben der Eltern nicht regelmäßig genutzt wird.
Meist verwenden sie die Geräte ihrer Eltern um zu spielen oder um mit ihren Eltern bzw.
mit Schulkolleginnen und –kollegen zu kommunizieren. Eine Mutter gab an, dass ihre
beiden Töchter, welche neun bzw. zehn Jahre alt sind, sich in erster Linie persönlich mit
ihren Freundinnen absprechen.
„Telefoniert: nicht so oft. Mädchen verabreden sich persönlich und spielen
mit Freundinnen.“
(MfK TZ 18)
Die Mehrheit der Eltern aus der Gruppe K stellen ihren Kindern eine begrenzte Anzahl an
Funktionen, etwa eine begrenzte Auswahl an Spielen oder Lernapps, zur Verfügung. In
diesem Zusammenhang ist auch die Regelung des Internetzuganges wesentlich. Die Eltern
der kleineren Kinder erlauben ihnen die Internetnutzung nur bedingt: in eingeschränkter
Form oder unter Beaufsichtigung.
Zu konstatieren ist, dass bei den älteren Kindern die Kommunikation mit der Peergroup,
allen voran über Chatfunktionen wie WhatsApp sowie via Social-Media, eine immer größere
Rolle einnimmt, was bei den Familien der Gruppe K noch keine hohe Relevanz aufzuweisen
scheint. Auch das zunehmend unbeaufsichtigte Spielen gewinnt an Bedeutung.
Thematisiert wird des Weiteren das Verschicken oder Hochladen von Fotos im Internet.
81
Mit zunehmendem Alter scheint der Aspekt des Smartphones als Prestigeobjekt an
Bedeutung zu gewinnen. Den Jugendlichen ist es oft wichtig, am „neuesten Stand“ der
Technik zu sein, was die Eltern teilweise überfordert.
Auffällig war dies vor allem bei den Eintragungen von CfG: der Gebrauch des Smartphones
scheint morgens die erste Tätigkeit und abends die letzte Handlung des Kindes zu sein.
Herauszulesen war ein gewisser Automatismus bei der Smartphone-Nutzung ihres Sohnes.
Diese Omnipräsenz des Smartphones bei den Kindern wird in folgenden Passagen aus
Tagebucheintragungen von Elternteilen der Gruppe G deutlich:
„13:30: Schule aus. WhatsApp mit Freunden vor und während Essen!!“
(CfG TZ 103-104)
„17 – 2000: Lesen / Portfolio: kein Handy!“
(CfG TZ 92-93)
„Mario hat neben TV auch etwas am Handy gemacht (ca. 20 min).“
(SfG TZ 55-56)
„(…) abgesehen von der Dusche hat er sein Handy überall dabei.“
(MmG TZ 10-11)

Das Smartphone als Prestigeobjekt
Die Auswertung der Daten ergab, dass das Smartphone auch bei einigen Elternteilen einen
sehr hohen Stellenwert einnimmt. Dies macht sich neben der Intensität der Nutzung auch
darin bemerkbar, dass der Marke und der Aktualität des Modells eine große Bedeutung
zukommt. Ein weiterer Faktor ist einerseits der Gruppenzwang, dem die Kinder ausgesetzt
sind, wenn es um Smartphone-Besitz generell geht und in weiterer Folge etwa, um welche
Marke es sich handelt.
Vor allem bei MmG war erkennbar, wie präsent das Thema bei seiner Familie ist bzw. als
wie problematisch er das Nutzungsverhalten seines Sohnes empfindet. Dies wurde sowohl
im Rahmen der Gruppendiskussion, als auch durch wiederholte Eintragungen in seinem
Medientagebuch deutlich, bei welchen die ständige Nutzung angeführt wurde.
Ein weiterer Aspekt im Kontext des medialen Wandels ist das Bedürfnis, immer am
neuesten Stand der Technik zu sein. Dies wurde bei einigen Elternteilen erkennbar. Die
folgende Passage aus der Gruppendiskussion M verdeutlicht die eben genannten Befunde:
82
„Mf: Also, die Michelle hat keines.
Nf: Was, die Michelle hat kein Handy?
Mf: Nein, sie braucht daweil noch keines. Wir holen sie von der SchuleMf: [sehr überrascht] Wie geht das? (.) Sie muss ja Probleme mit denmit ihren Schulkollegen haben! Heute hat ja schon jedes Kind eines.
Also.“
Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 367-371)
Festgestellt werden konnte, dass es in vielen Fällen Unterschiede bezüglich des Interesses
an „neuen Medien“ zwischen den beiden Elternteilen gibt. Wobei unter den Befragten
tendenziell meist der männliche Partner im Hinblick auf „technische“ Kompetenz besser
informiert war bzw. mehr Interesse zeigte.
Bedingungen / Gründe für Smartphone-Besitz des Kindes

Alter, Reife des Kindes
Bei der Gruppe K wurde deutlich, dass Kinder entweder noch über kein eigenes
Smartphone verfügen, oder sie es lediglich begrenzt und unter Aufsicht verwenden dürfen.
„Na, die Nici hat schon eines (.) aber ein altes. Ein altes iPhone von mir.
Sie hat’s in erster Linie, dass ich sie erreichen kann und wenn sie mit dem
Papa oder so skypt.“
(AfK DZ 119-120)
„Ich habe nur zwei Spiele auf meinem iPhone, die sie benützen kann.“
(AfK DZ 280)
„S: Meine haben das, sowas alles nicht. Weil wenn ich weiß (.) ja, ich
komm‘A: Es kommt aber darauf an, was er damit macht, finde ich.
K: Na ja- ok mit neun brauchen sie im Prinzip noch kein’s unbedingt. Ich
mein‘, meiner hat schon eins aber es wär‘ jetzt- es geht auch ohne, aber
die Größere, is‘ jetzt 13 `worden und ich (.) ich merke schon, dassL
A:
Ja mit 13 ist sie ja schon reiferL
S:
Ja, es kommt
schon auch darauf an, was sie damit machen, sag‘ ich, und auf die Reife,
find‘ ich.“
Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 352-360)

Autonomie des Kindes
Der Aspekt der Erreichbarkeit ist für die Eltern von sehr großer Bedeutung und die
Möglichkeit der Absicherung und Sicherheit ist für die Eltern unabhängig vom Alter des
Kindes wesentlich. Für Kinder, die sich im Übergang zur Pubertät befinden, bedeutet das
83
Smartphone aus psychologischer Perspektive eine größere Unabhängigkeit. Es stellt ein
Medium dar, das dem Kind eine Möglichkeit der Abgrenzung und Privatsphäre verschafft:
„Irgendwie gibt’s den Kindern wahrscheinlich auch – traurig wie es is’aber ein Teil von Sicherheit. Ich bin immer erreichbar, ich kann alles
nachschauen, ich kann immer das machen, was ich will.“
(DfM DZ 461-463)
Für die Eltern kann der Smartphone-Besitz ihres Kindes hinsichtlich der emotionalen
Stabilisierung in Form von Erreichbarkeit und Absicherung als positiv bewertet werden.
„(…) weil’s praktisch is’, dass ich mein Kind jederzeit erreichen kann. (2)
Das find’ ich s- Weil früher hast das Kind hing’schickt irgendwohin allein
und hast beten müssen, dass es angekommen is’ oder nicht. Und jetzt
hat’s das Handy mit und sie ruft mich an, „Ich bin jetzt…“ Weil sie geht
allein (…).“
(BfG DZ 518-521)

Berufstätigkeit der Eltern:
Einerseits geht die zunehmende Autonomie des Kindes einher mit dessen Alter. Als
weiterer Aspekt kann auf Grundlage des ausgewerteten Materials darauf geschlossen
werden, dass die Erreichbarkeit der Kinder eine große Bedeutung für die Eltern darstellt,
da sie aufgrund ihrer Berufstätigkeit häufiger unbeaufsichtigt sind.
„Genau, so mit neun, zehn hat er’s dann bekommen, so Ende vierte
Klasse oder Mitte vierte Klasse hat er’s bekommen weil ich auch arbeiten
war und ich ihn oft erreichen wollte und zuhause hatten wir kein Festnetz
(…) und das war mir sehr wichtig.“
(DfM DZ 164-166)
Hinsichtlich eines praktischen Nutzens für die Familie konnten zwei Aspekte
herausgearbeitet werden, welche der mobilen Kommunikation zugeschrieben werden
können.

Einstellung der Eltern gegenüber „neuen Medien“
Eine Mutter zeigte sich generell skeptisch gegenüber „neuen Medien“, ihre Tochter besitzt
(noch) keines.
84

gegenseitige Absprachen und schnelle Kommunikation
„Und das, das- da ruf' ich an und sag', sie soll schlafen gehen.“ (HfG DZ
294)
„Ja, du kannst dich schnell absprechen (...).“ (MmG DZ 635)
Negative Bewertungen / Bedenken
Einige Male wurde die Omnipräsenz im Allgemeinen kritisch betrachtet. Weiter wurde der
Faktor der Ablenkungsgefahr genannt. Die ständige akustische Konfrontation in der
Öffentlichkeit wurde ebenfalls als negativ empfunden.

Aus
Veränderte Kommunikationsformen negativ
der
Analyse
geht
hervor,
dass
die
befragten
Eltern
den
veränderten
Kommunikationsformen, welche mit der Nutzung von Smartphones einhergehen, teilweise
skeptisch gegenüber stehen. Dies kam vor allem bei den Elternteilen der Gruppe G zum
Ausdruck.

abnehmender Stellenwert der persönlichen Kommunikation, Faulheit
K: Aber so, kommunikativ is‘ halt schlecht.
S: Ja, die Leut‘ reden heute nichtV:
Man schreibt mehr.
M: Ja, das is‘ wahr.
Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 545-548)
Eine
Mutter
gab
an,
dass
aufgrund
der
Relevanz
des
Smartphones
die
zwischenmenschliche Kommunikation bei den Kindern an Bedeutung verliert:
„Da fehlt dann die Kommunikation– Ein Beispiel: In der Pause, (.) die
Kinder spielen mit den Handys in den Pausen anstatt miteinander.“
(MfM DZ 830-832)

Sprachverfall, Verblödung
Kritisch wird der veränderte Kommunikationsstil beim Schreiben von Kurznachrichten der
Kinder betrachtet. Gleichzeitig wird in dieser Aussage einer Mutter ihr Unverständnis
deutlich:
„Das ist einfach- weil's einfach durch's Tippseln, da schreiben's auch
irgendwelche Abkürzungen „FBB“ und was weiß ich – na ja, kenn' ich
85
mich aus mit die hunderttausend Abkürzungen? (1) Mich wundert's nicht,
dass die Leute nicht Aufsätze zamkriegen (…).“
(HfG DZ 659-661)
„Sinnloses“ Kommunizieren wird auch von einer weiteren Mutter als negativer Aspekt
genannt:
„Dann diese Herumschreiberei, die unnötige, die man auch erledigen
kann mit einem Telefonat: ,Hallo, wie geht’s dir? Was machst du?
Blablabla‘“
(LfM DZ 431-432)
An dieser Stelle der Gruppendiskussion K wird der mediale Wandel im Hinblick auf die
Veränderung Kommunikation erkennbar, welche als problematisch gesehen wird:
„K: Weil die Kinder werden jetzt groß damit. Die wachsen auf- die kriegen
automatisch eines. Bei uns is‘ ma in die Telefonzelle gegangen. Da hat
man die Freundin angerufen oder direkt zuhaus‘ und hat angeläutet. Das
machst heutzutage gar niA:
Oder du hast gewusst, du gehst in den Park und
irgendwer ist sicher da von deinen Freunden. Das gibt‘sL
K:
Also sie sitzt hauptsächlich daheim und anstatt sie
vielleicht telefonieren, was vielleicht noch besser wär als wenn‘s
schreiben. @3@ (.) Und so verlernen‘s halt das Reden – die
Kommunikation.“
Passage aus der Gruppendiskussion K DZ 667-674

Intrigen, Cybermobbing via Chat
Unter den befragten Eltern herrschte ein Bewusstsein über die Gefahr und teilweise waren
ihre Kinder oder deren Umfeld bereits selbst betroffen davon:
„Das war (.) Das war dann nach einer Zeit (.) - weil die haben so eine
Gruppe gehabt - war das eine Katastrophe, weil die haben sich
gegenseitig dann - sind auch Beschimpfungen gewesen.“
(BfG DZ 230-232)

Sorge, wenn Eltern ihr Kind nicht erreichen können
Dies geht deutlich aus einer Passage der Gruppendiskussion G hervor:
„Cf: Aber ma‘, man kriegt schneller Panik, wenn man das Kind einmal
nicht erreicht.
Bf: Ja, das stimmt auch. Wenn‘s dann nicht abhebt (...)
Hf: Genau! wenn man sie anruft, dass sie nicht rangeht. Da denk' ich mir,
wofür hat's ein Handy? @4
86
Mm: Ja, wenn’s aus is‘.
Cf: Ich hab’ ihm über WhatsApp eine Nachricht geschickt und ich hab’
g’seh’n, es ist nicht mal angekommen. Oh mein Gott, der hat keinen
Empfang, wo is' er. (...)
Hf: Dann haben's es abgedreht (...) vielleicht auch noch oder auf lautlos.
Dann haben sie's immer auf lautlos, immer auf lautlos und dann gehen's
nicht ans Telefon ran (...).“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 523-536)
Sonstige negative Assoziationen, Bedenken hinsichtlich des medialen Wandels

Suchtgefahr, Verlust des Zeitgefühls / permanente Internetnutzung
Die Gefahr eines erhöhten Internetkonsums sei durch die ständige Verfügbarkeit des
Smartphones höher:
„Die Kinder müssen nicht ständig online sein, und bei einem Smartphone
ist es meistens so, dass (.) also find‘ ich.“
(MfK DZ 117-118)
„Aber sie hat's eigentlich so am Anfang eigentlich nie wirklich verwendet,
außer, dass sie mich angerufen hat. (.) Das ist erst jetzt ´kommen mit dem
Internet.“
(HfG DZ 576-578)

Gruppenzwang
Es wurde deutlich, dass das Smartphone eine zentrale Bedeutung in der Peergroup des
Kindes einnimmt. Der Druck nach Anerkennung, welche vom Smartphone-Besitz und
dessen Aktualität bzw. Marke abzuhängen scheint, ist in den Familien Diskussionsthema
und stellt sowohl für die Kinder als auch für deren Eltern, nicht zuletzt im Hinblick auf den
Kostenaspekt, eine Herausforderung dar. Dies wird in den folgenden Auszügen der drei
Gruppendiskussionen erkennbar:
„Nein, beim Lorenz noch nicht so. Aber bei der Iris in der Klasse gibt es
eine, da hat sie gesagt, die hat fast immer das neueste Handy.“
(KfK DZ 329-330)
„Df: Im Gymnasium is’ es glaub’ ich noch mehr präsenter. Jeder hat ein
Handy, und „Was hast du für eins?“ Auch was für ein Handy. Ich mein‘,
sein’s ist ein Samsung. Das ist anscheinend jetzt nicht das Beste. Er
möchte jetzt auch ein iPhone haben, aber es ist ganz, ganz präsent.
Nf: Stimmt, das merk‘ ich beim Leon auch.“
Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 135-140)
„Handy: Handy is‘, ja (1) hamma jetzt immer wieder diese Diskussion. Sie
hat ein gebrauchtes Handy bekommen, das hat zu wenig Speicherplatz.
87
Sie möchte ein neues. Ihre Freundinnen haben auch schon das und das.
Und da kann man das und das spielen.“
(BfG DZ 219-221)
„Weniger mim Spielen aber das Handy des is‘, is‘ ein Dauerthema.“
(MmG DZ 1086)

zu hoher Stellenwert für Kind / Sorgen in Bezug auf raschen medialen Wandel
„Und es ist irgendwie, es ist zu schnell. (…) Da überlegt er, er muss seines
verkaufen und das, und das Geld vom Geburtstag und von Weihnachten
zusammensparen und zusammenkratzen für ein blödes neues Handy.“
(CfG DZ 1230-1234)

mangelnde Wertschätzung
Ein interessanter Aspekt, der herausgearbeitet werden konnte, war, dass Smartphones
einerseits ein zu hoher Stellenwert attestiert wird, andererseits angemerkt wurde, dass die
Kinder dessen Wert nicht ausreichend zu schätzen wissen:
„Du Melvin, schau, das hat hundertfünf-, 160 gekostet, das (…) und es
war innerhalb von zwei Wochen kaputt. Also er hat’s irgendwie runter
geschmissen. Der ganze Bildschirm war zerdepscht.“
(DfM/DZ 157-160)

rasche
Langeweile
bei
Kind
aufgrund
ständiger
Innovationen
und
des
Überangebotes
Eine Mutter äußerte ihre Bedenken, dass ihrem Kind aufgrund des großen Angebotes
und den immer kürzer werdenden Abständen zwischen Innovationen schnell langweilig
würde. Am Beispiel ihrer Aussage wurde die Überforderung der Mutter im Hinblick auf
den schnellen Wandel deutlich:
„K: Ich glaub', das wird ihnen dann (fad) nach einer Zeit.
V: Ja, ja! Schnell langweilig wird ihnenA:
Ja, ja. Genauso sehe ich das auch (…) na ja,
schwierig (...) mit den Millio::nen verschiedenen Applikationen (…) immer
aktueller, immer- [wird etwas lauter, spricht mit energischerer Stimme]
aber verrückt, also wahnsinnig schnell, und das- und da, und sofort eine
Belohnung, zack, zack und wieder etwas Neues und du hast es! Aber es
ist schwer weil nicht alles ist- passiert sofort.“
Passage aus der Gruppendiskussion K DZ 436-447

Austausch von unpassenden Bildern unter Mitschülerinnen und Mitschülern (z.B.
via WhatsApp, Social Media)
88
„Und mein Mann ist auf der Couch gelegen und ist so
eingedöst. Und sie hat ihn fotografiert und hat halt ihrer
Freundin ein Foto geschickt (…) und hat geschrieben, ;Mein
Papa schlaft schon‘ oder irgendwie so. Und da hab’ ich ihr dann
erklärt, da hab’ ich ihr gesagt – das war ja nicht einmal böse
von ihr – sag’ ich: ‚Das darfst du nicht. Du darfst nicht einen
anderen fotografieren, auch wenn’s dein Papa is’.“
(BfG DZ 824-832)

erhöhte Kosten
„Wir haben schon amal so einen Fall g’habt, wo mal etwas runtergeladen
worden is’, was kostenpflichtig war, wo ma das nicht gewusst haben. Aber
haben dann- wir sind auch nicht d’raufgekommen. Ich glaub’, wir haben
dann auch mit dem Anbieter gesprochen. Und da hamma auch nicht
gewusst, was das war.“
(CfG DZ 851-855)

mangelnde Kontrollmöglichkeit
In folgendem Diskussionsausschnitt wird deutlich, dass es einen Unterschied für die
befragten Elternteile macht, ob ihr Kind bedenkliche Inhalte beaufsichtigt im Fernsehen,
oder unbeaufsichtigt am Smartphone rezipiert:
„Y: Seht ihr da einen Unterschied zwischen Fernsehen, wo ihr seht, das
Kind schaut sich das an, darüber kann man dann sprechen oder wenn
das kann mit dem Smartphone beschäftigt und ihr wisst nicht…
Cf: Alleine.
Sf: Ja, ja. Das ist das, ja.
Cf: Wenn man nicht weiß, was er sich anschaut, dass macht mir schon,
ja.“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1171-1176)

negative Auswirkungen auf Schulleistung
Dieser Punkt ist vor allem bei den Eltern der elf- bis zwölf-jährigen Kinder ein Thema.
„Na, dass es so eine Wichtigkeit für ihn hat. Dass es auch immer da ist
obwohl er weiß, dass er jetzt wirklich immer mehr in Englisch abdriftet.
Dass er das nicht wichtig genug sieht und ihm wirklich wichtiger ist, dass
er spielt am Handy.“
(DfM DZ 969-971)
Dass ein Großteil der Elternteile dem Smartphone ambivalent gegenüber steht, kann
anhand des folgenden Zitats illustriert werden:
„Gut, wir sind jetzt in der U-Bahn und du kannst eh nichts anderes
machen, dann hängen sie beim Handy und würden das auch nicht
hergeben (…).“
(DfM 261-262)
89
Das Smartphone dient den Kindern von DfM demnach einerseits dem Zeitvertreib für
unterwegs, birgt aber gleichzeitig Suchtpotenzial.
Eine Mutter nennt ebenfalls den Aspekt des Zeitvertreibs und in einem Zug auch die Gefahr
der Ablenkung und der Zeitverschwendung, wofür sie als Beispiel den ständigen Zugriff auf
Social-Media-Plattformen nennt:
„Aber es lenkt auch ab, zum Beispiel Facebook lenkt ab. (...) Also
einerseits, Handy ist halt technologischer Fortschritt, andererseits ZeitZeitvertreib, Zeitverschwendung.“
(LfM DZ 430-433)
5 Medienerziehungspraxis
Regelungen allgemein

Internetzugang
kein Internetzugang zwecks Kontrolle:
„(…) beide ein Tablet aber ohne Internetzugang! (…) Weil ich das dann
nicht kontrollieren kann, was sie da machen, das ist mir zu, zu unsicher
einfach noch.“
(MfK DZ 83-87)
örtliche Eingrenzung: nur zuhause.
„V: Also die Anna, wir haben das so gemacht, dass die Anna nur in der
Wohnung Internetzugang hat. Sobald sie aus der Wohnung raus ist, hat
sie überhaupt keinen Internetzugang.
K: Ja, mhm.
S: Ja, bei uns ist das auch so.
A: Genau. Sie hat die Verbindung zu unserem WLAN und sie kann halt
dann eben die Sachen machen, also skypen, die iTunes und so weiter. (.)
Aber zum Browser hat sie keinen Zugriff.“
Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 220-226)
„(…) bei ihm ist das Internet beschränkt. Das heißt, wenn er es ausgenutzt
hat, dann hat er keine Möglichkeit, dass da irgendwelche Kosten steigen.“
(LfM DZ 704-705)

Kosten / Tarifwahl
Beliebt ist der Einsatz von Tarifen, bei welchen den Kindern ein limitiertes Guthaben zur
Verfügung steht. Unlimitierte Anmeldungen sind für viele Eltern kein Thema, um erhöhte
Kosten zu vermeiden.
90
„Df: Aber er hat ja (…) diese Google Play Karte.
Nf: Genau, die hat meiner auch! Wo er ein Kontingent zur Verfügung hat.“
Passage aus der Gruppendiskussion M DZ 724-725
Eine Mutter aus der Gruppendiskussion G gibt an, dass ihre Tochter ein angemeldetes
Smartphone mit Freiminuten hat.
„Nein, das ist ein angemeldetes. Das hab' ich extra schon so genommen
mit viel Freiminuten, @extra so.@“
(BfG DZ 844-845)

Inhaltliche Regelungen
Dem Kind wird nur die Nutzung eines bestimmten Spieles erlaubt.
„Ich habe nur zwei Spiele auf meinem iPhone, die sie benützen kann.“
(AfK DZ 280)

Absprachen
Ergänzend führt die Mutter an, dass die Tochter jedoch mit ihr absprechen muss, bevor sie
Funktionen nützt, welche eventuell kostenpflichtig sind:
„Na, sie muss mich immer fragen. Ich hab' immer gesagt, sie muss mir
das zeigen, was das ist. Weil nicht, dass sie nicht irgendeinen Blödsinn
da runterladet. Und das macht sie auch brav. Also das fragt sie mich dann
schon. (1) Soweit sind wir uns einig.“
(BfG DZ 848-850)
Um erhöhten Medienkonsum der Kinder zu vermeiden oder zu unterbinden, werden von
den Eltern zeitliche Regelungen eingesetzt. Vor allem im Zusammenhang mit Spielen
werden zum Beispiel bestimmte Tage(-szeiten) festgelegt, an welchen der Konsum erlaubt
ist.

Zeitliche Regelungen
„Aber ich sag’ dann „Nein, unter der Woche nicht. Und am Wochenende
dann so ein bis zwei Stunden. Länger nicht.“
(BfG DZ 375-376)

alternative Aktivitäten
Bei allen befragten Gruppen kam hervor, dass Freizeitaktivitäten und der Aufenthalt in der
Natur oder im Park für die Eltern von Bedeutung sind.
„Mm: Ja, die Kinder brauchen das, rausgehen in- ganz wichtig.
91
L
L
Sf:
Ja.
Weil er würde das
wahrscheinlich sehr mehr das machen aber er hat die restliche Zeit,
trainiert er Basketball, ist er nicht anwesend im Haus, sonst würde er es
sehr viel mehr benutzen.
Bf: Ja.“
Passage aus der Gruppendiskussion G DZ 147-151
Als Alternativen zum Konsum „neuer Medien“ wird zum Beispiel des Weiteren das Lesen
von Büchern genannt:
„Deswegen sage ich noch einmal. Lesen, ich lasse sie lieber auch mal
etwas lesen.“
(AfK DZ 453-454)
Zu verorten ist ein Konfliktpotenzial innerhalb der Familien im Zusammenhang mit dem
Mediennutzungsverhalten der Kinder, allen voran im Hinblick auf die hohe Präsenz der
Smartphones, aber auch generell, etwa in Bezug auf das Spieleverhalten. Dies trifft
insbesondere auf Familien der Gruppe M bzw. der Gruppe G zu.
Formen des Umganges, Maßnahmen
Anhand der ausgewerteten Daten lassen sich drei Formen des Umganges mit Konflikten
im Zusammenhang mit „neuen Medien“ erkennen:

kommunikativ / argumentativ
Die Vermittlung von Medienkompetenz erfolgt häufig in Form von Erklärungen und
Aufklären von Seiten der Eltern:
„Da sag‘ ich ihm schon, da pass‘ ich schon auf, dass er Bilder nimmt, er
hat nur welche, wo man ihn nicht erkennt. Weil ich hab ihm schon gesagt,
dass er da aufpassen soll mit so, was er halt öffentlich macht, dass er
nicht alles so (2) öffentlich macht und so.“
(NfM DZ 514-516)
„Und da hab’ ich ihr dann erklärt, da hab’ ich ihr gesagt – das war ja nicht
einmal böse von ihr – sag’ ich: „Das darfst du nicht. Du darfst nicht einen
anderen fotografieren, auch wenn’s dein Papa is’. (...) Es war nichts
Schlimmes aber ich hab’ gesagt, das kann einmal a andere- das hab’ ich
ihr erklärt und damit (…) @Hab’ ich g’sagt, „Sag’s deiner Freundin
gleich@, sie soll’s löschen!“
BfG DZ 829-839
92

streng
Vor allem bei den älteren Kindern waren strenge Maßnahmen die „letzte Konsequenz“,
wenn sich deren Nutzung „neuer Medien“ als problematisch erwies. Nennenswert sind
konkrete Maßnahmen, die von Eltern der beiden älteren Gruppen eingesetzt werden.
1 Regelplan
Ein Kind muss selbstständig Protokoll darüber führen, was es für die Schule erledigt und
darf sein Smartphone erst dann benutzen. Diese Maßnahme erfordert ein gewisses Maß
an Eigenverantwortung des Kindes.
„Ich hab' g’sagt, wenn ich nicht da bin, will ich, dass er das Handy, dass
er ein, ein Protokoll- also einen (.) Plan erstellt, dass er, wenn er
heimkommt, es zur Seite legt, bis er gelernt hat (...) und dann erst wieder
nimmt, wenn eben alles erledigt ist.“
(DfM DZ 584-587)
Diese Maßnahme erweise sich nach Aussage der befragten Mutter allerdings nur als
bedingt effektiv:
„Also so, wie ich’s mir vorstelle, funktioniert’s dann leider nicht immer.
Dass ich sag’, ok es kommt jetzt weg und dann hast du immer was
anderes wieder zu tun und dann ist es auf einmal wieder da, das Handy.
Das funktioniert immer nur eine Zeitlang gut (...).“
(DfM DZ 979-982)
2 Smartphone-Entzug
Bei vier Familien - jeweils bei einer aus der Gruppe M bzw. zwei Familien der Gruppe G,
wird den Kindern regelmäßig deren Smartphone entzogen. Gründe hierfür sind vor allem
negative Auswirkungen auf die Schulleistung.
„Sag’ ich ,Leonie, das gibt’s doch nicht!‘ Und dann hab’ ich g’sagt, das
Handy is’ gleich amal weg. @Das ist bei mir immer das Druckmittel. @.@
Handy weg, bis es wieder funktioniert@.“
(BfG DZ 1034-1036)
3 Internetentzug
„,Und dann wirst nur mehr eine Stunde am Tag spielen. Weil das Internet
wird nur so für dich freigeschalten sein! Bist du zu der Zeit in der Schule,
hast ein Pech gehabt!“ Schaut sie mich an: ,Nicht, Mama!‘ Hab' ich
gesagt: ;Ja, dann zackig jetzt!‘ (...) ich zieh‘ das beinhart durch. Weil da
schreit meiner schon vom Arbeitszimmer: ,Soll ich‘s schon einstellen?‘“
(HfG DZ 1310-1316)
93

keine Konsequenz
Konstatiert werden konnte eine gewisse Machtlosigkeit bzw. Resignation, die einige Eltern
empfinden, wenn es um den Umgang mit Konflikten hinsichtlich „neuer Medien“ geht.
„(...) aber ich klink’ mich da immer aus, weil ich sag’ immer: Ich sag’s
einmal, zweimal, dreimal und wenn er’s dann nicht macht, sag’ ich:
„Schatzi, du bist elf Jahre, du weißt genau, dass das nicht gut ausgeh’n
würd, wenn du jetzt nur permanent vor’m Handy sitzt (…)!“
(DfM DZ 688-692)
Die befragten Eltern zeigten sich teilweise verständnisvoll im Hinblick auf die
Mediennutzung ihres Kindes. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies bei einer
Mutter aus dem Umstand resultiert, dass sie in Bezug auf Online-Spiele das gleiche
Nutzungsverhalten wie ihre Tochter aufweist und aus diesem Grund über die
Nutzungsgewohnheiten ihrer Tochter informiert ist.
„Na, weil es ist ein Suchtpotenzial. (…) Ich kenn‘s ja selber vom Spielen
her. Und wenn du mal spielst mit ein paar Leuten, du kriegst es nicht mit.
Da sind zwei, drei Stunden gleich um! Das ist so.“
(HfG DZ 136-1320)
„(...) bei dem Rollenspiel weniger aber es macht natürlich süchtig wie
jedes Computerspiel. Wenn du natürlich online mit mehreren Leuten
spielst. Ich bin ja selber- ich spiel‘s ja selber – World of Warcraft und spiel‘,
bin ja auch in einer Gilde drinnen. Und sie spielt das halt am Tablet aber
nur, das hat an anderen Namen, und schreibt mit denen auch immer. Das
macht ihr halt Spaß.“
(HfG DZ 1091-1095)
Unterschiedliche Auffassungen, Konflikte zwischen den Elternteilen in Bezug auf
Maßnahmen
Anhand der Datenauswertung konnte herausgearbeitet werden, dass es in einigen
Aspekten der Medienerziehungspraxis unterschiedliche Auffassungen der beiden
Elternteile gibt, und dies auch zu Konflikten zwischen den beiden führt.
„(…) aber mein Ex zum Beispiel würd‘ da- der fragt mich, warum ich ihr
keine Verbote geb‘ und regt sich auf. Da hamma schon Diskussionen, weil
er setzt auf noch mehr Verbote.“
(HfG DZ 354-356)
94
6 Medienkompetenz Eltern
Bewusstsein und Interesse

Werbekompetenz: Kenntnis und Bewertungen Neue Werbeformen Internet
Die Relevanz einer Kompetenz hinsichtlich neuer Werbeformen ging im theoretischen Teil
der Arbeit hervor (vgl. Kap. 2.3.3) und war daher von besonderem Interesse. Formen der
Online-Werbung, wie etwa Pop-ups oder Bannerwerbung, wurden von einigen der
befragten Eltern genannt und negativ bewertet.
„Mf: Pop-ups (…)
Kf: Die sind so: nervig! Und man merkt das oft garNf: Da klick‘ ich gleich weg bei sowas.
Mf: Die nerven! (...) Das is‘ eine Abzocke im Netz und Viren kannst (.)
alsoKf: Ja, Abzocke nur!“
Passage aus der Gruppendiskussion M DZ 773-778
In negativem Zusammenhang wurde die oftmals personalisierte Werbung auf Facebook
angesprochen, welche als störend empfunden wurde. Diese Kenntnis ist dahingehend von
großer Bedeutung, da die Kinder, vor allem jene der Gruppe M bzw. der Gruppe G, bereits
häufig in sozialen Netzwerken aktiv sind.
„Aso, wo so Filme sind, die ausschauen wie Filme und dann das Produkt
am Schluss dann eben - das ist oft nervig. @.@ Das ist teilweise- Aber
das ist eher dann auf Facebook, diese Geschichten. Wenn du irgendwas
öffnest – und nur über Pop-ups und was weiß ich, was alles.“
(KfK DZ 501-504)
„Weil da kann immer was passieren. Du klickst nur unabsichtlich mal – is’
mir genauso mal passiert. Dann hast du so irgendwie- und da kannst du
noch schnell abbrechen. Weil die das so gefinkelt machen, dass du
einfach nur kurz – und dann lädt das mehr oder weniger schon.“
(DfM DZ 746-749)
Die datenschutzrelevante Speicherung von Informationen im Internet wurde einmal erwähnt
und als gefährlich beurteilt.
„Es ist schon eine Gefahr da. (1) Das kann man ja alles nachverfolgen (.)
im Internet schon. (…) Was du googelst zum Beispiel. Bist ja heute (.)–
es kommt dann genau das, was du vorher gesucht hast.“
(SfK DZ 770-774)
Kenntnis Schutzvorkehrungen
Die
Kompetenz
unterschiedlich
und
der
ausgeprägt.
Kenntnisstand hinsichtlich
Generell
gaben
95
im
Schutzvorkehrungen
Rahmen
der
waren
Diskussion
alle
Teilnehmerinnen
der
Gruppe
K
an,
keine
Schutzvorkehrungen
bzw.
Informationsplattformen oder –institutionen wie etwa Internetseiten, zu kennen, bei welchen
man Informationen zum Thema Medienkompetenz oder dem Bereich „neue Medien“
einholen kann, zu kennen:
„Df: Also das kannst du schon. Da kannst du das einstellen, dass bei
gewissen Schlagwörtern, die Seite eigentlich gar nicht aufgeht.
Tm: Genau, das kannst ganz einfach, kannst dir das downloaden.
Df: Ja. Das hab’ ich auch von Anfang an immer, auch damals am
Computer, immer einfach programmiert. Genauso beim Fernseher gibt’s
das ja auch, gel, dass ab zwölf oder 16 oder so, dass diese Dinger dann
gar nicht – oder nur mit einem Code (1) funktionieren. Ja, ja! Das find’ ich
gut.“
Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 860-866)
Speziell in Bezug auf Smartphones nannte eine Mutter Schutzapplikationen:
„Auf dem iPhone hast du so eine eigene App sogar. Ganz oben da hast
du diesen Kinderschutz. Da hast du - der Erwachsene, der das Kind an
der Hand hält.“
(DfM DZ 855-857)
Genannt des Weiteren Blockaden oder Voreinstellungen im Internet und das Sperren
kostenpflichtiger Nummern:
„Bf: Weil die Nummer rennt ja über mich. Und da hab’ ich alle
kostenpflichtigen Nummern und alles- Erotik und Ding (…) gesperrt.“
(BfG/DZ 861-864)
Neue kommunikative Kompetenz / Wissensstand „neue Medien“

Kenntnis über Funktionen, Altersbegrenzungen, verwendete Fachtermini
„Wenn man jetzt davon ausgeht, dass du einfach verschiedenste (1)
Nutzformen hast, sind nicht alle mit dem Internet verbunden (…).“
(DfM DZ 303-304)
„(…) es gibt ja installierte Apps auf dem Handy, Spiele. Aber jetzt nicht
solche Online-Spiele, was Erwachsene spielen, sondern einfach, es gibt
halt viele Spiele, die man runterladen kann gratis.“
(LfM DZ 640-642)
96

Kenntnis über / Nutzung von Tarifformen bei Smartphones
„Na, also da schau‘ ich sehr genau bei meinen Verträgen.“
(MmG DZ 846)

Wissen über Gefahren
„Weil ich hab’ zum Beispiel vor ein paar Tagen eine E-Mail bekommen,
mit der Aufforderung, dass ich irgendwas einzahlen muss und, dass das
eine Mahnung ist und ich hab‘ nicht gewusst, Da hab’ ich den Namen
gegoogelt
und
dazu
Betrug
geschrieben
und
da
is’
wirklich
rausgekommen, also „nicht antworten auf diese Mail, nicht aufmachen…“
(MfG DZ 957-960)
Aus folgendem Tagebucheintrag einer Mutter geht hervor, dass sich die Mutter über die
Relevanz der Anonymität im Internet bewusst ist, und dies ihrer Tochter vermittelt:
„Leonie möchte unbedingt selbst eine Videoanleitung für Loombands
machen. Bin damit einverstanden solange sie anonym bleibt.“
(BfG TZ 46-48)

Selektive Informationssuche im Internet
„Na, ich plane vorher, da mache ich mich im Internet schlau, wo es was
gibt.“ (…) wir suchen nur Sachen im Internet, die uns interessieren.“
(MfM DZ 758-776)
Interesse an „neuen Medien“
Bei den Diskussionen zeigte sich, dass sich die Eltern tendenziell mehr Informationen über
potenzielle Gefahren, die mit „neuen Medien“ einhergehen, interessieren.
„Sf: Das ist zu wenig. Da ist zu wenig Information da.
Bf: Ja, wie man seine Kinder schützen kann oder so solche ja
Cf, Sf: Ja, ja!“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1198-1200)
Das Interesse an neuen Entwicklungen generell wird großteils als gering angeführt. Eine
Mutter gab an, zwar kein Interesse darin zu haben, jedoch zu wissen, wo man bei Bedarf
Informationen einholen kann.
„(…) na ja, eher schwer, weil’s mich selber jetzt nicht so gravierend
interessiert. (…) Wenn man da interessiert is’, glaub’ ich, weiß man sehr
wohl, wo man nachliest oder nachfragen kann.“
(DfM DZ 822-825)
97
Anzuführen ist, dass das Interesse der Eltern mit dem Interesse der Kinder in
Zusammenhang zu stehen scheint. So nutzt etwa der Sohn von CfG soziale Netzwerke wie
Instagram. Es kann angenommen werden, dass daher auch die Mutter darauf aufmerksam
wurde. Ihr Sohn scheint ein großes Interesse an Technik aufzuweisen, was auch in dieser
Aussage zum Ausdruck kommt:
„Da gibt’s halt so bestimmte Seiten, wo man zum Beispiel einen „Scuf“ –
also, wie heißt denn das – der Controller (.) solche Seiten sucht er auf, eh
am Tablet meistens.“
(CfG DZ 71-73)
Sie führt in weiterer Folge aus, Interesse an neuen Entwicklungen in diesem Bereich zu
haben:
„Na, ma‘ möchte schon am relativ neuesten Stand sein.“
(CfG DZ 892)
Informationssuche/ -quellen
Auf Grundlage der ausgewerteten Daten kann davon ausgegangen werden, dass aktive
Informationssuche vornehmlich innerhalb der Familien stattfindet. Manche Mütter gaben
an, sich nicht gezielt zu informieren:
„Nein, gezielt jetzt nicht. Nur nebenbei. Wenn es was Neues gibt,
schnapp‘ ich das so, (.) na ja, so beiläufig eher auf.“
(MfK DZ 228-229)
Oft wird der Partner oder Ehemann als primäre Informationsquelle angeben. Häufig ist auch
das Internet eine relevante Informationsquelle. Eine weitere Rolle spielen andere Eltern,
mit denen Informationen ausgetauscht werden, jedoch geschieht dies in den meisten Fällen
nicht regelmäßig. Auffallend war, dass Kommunikation mit Lehrkräften ebenfalls nur selten
stattfindet, was vor allem in der Gruppendiskussion G deutlich wurde.
„Wikipedi- , also wenn du irgendwas Sachliches wissen willst, musst
sofort Wikipedia.“
(BfG DZ 965)
Des
Weiteren
wurden
Social-Mediaplattformen
und
Internet-Suchmaschinen
Zusammenhang mit Informationserwerb genannt.
„Ich weiß nicht, irgendwer hat das mal aufgeschrieben. Ich glaub’ auch in
Facebook ist das gestanden (…).“
Cf/GG 735-737
98
im
„Mf: Ich tu’ immer googeln.
Cf: Ich google alles.
Bf: Ja.
Sf: Ja, ja, ja.
Cf: Ich leb‘ mit Doktor Google, mein zweiter Mann.“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 951-955)
Kompetenz eigene Einschätzung
Die befragten Eltern fühlen sich einerseits ausreichend informiert, gleichzeitig herrscht ein
allgemeiner Tenor in der Einschätzung, dass es nicht möglich sei, alles zu wissen. Als
Gründe werden die schnelle Entwicklung im Bereich der „neuen Medien“ und das
Überangebot genannt.
7 Medienkompetenz Kind

Einschätzung der Eltern
Anhand der Aussagen der Eltern kann davon ausgegangen werden, dass die befragten
Elternteile ihren Kindern eine ausreichende Medienkompetenz attestieren.
„Sie weiß auch, sie ist wirklich smart, sie weiß, dass es im Internet viele
Antworten gibt (.) Zum Beispiel, ein Beispiel: meistens sagt sie mir:
;Mama, @google es doch@!‘“
(AfK DZ 256-258)
Teilweise wird ihnen in Vergleich zum eigenen Wissen sogar eine größere Kompetenz
attestiert:
„Ja. Man soll die Kinder nicht unterschätzen. Die wissen genau, wo die
Gefahr ist. Ich glaub’, die sind viel mehr weiterentwickelt, was die mediale
Welt betrifft als wir.“
(SfG DZ 57-758)

kompetentes Handeln
Aus den ausgewerteten Daten geht hervor, dass die Kinder „neue Medien“ selbstständig
und selbstverständlich nutzen. Bereits bei den Familien der Kinder zwischen acht und neun
Jahren kann dies konstatiert werden. Oftmals werden Gefahren von ihnen erkannt, wie
dieses Beispiel zeigt:
„Für sie ist Facebook überhaupt nicht gut und sie will das nicht. „Und
Mama, bitte gib' nicht meine Fotos dort rein und ich will das nicht haben.
Und gib' deine Fotos…“ Und ich musste wirklich alle Fotos löschen. Ich
habe überhaupt @keine Fotos mehr auf Facebook.@“
(VfK DZ 701-704)
99
„Kf: Na ja, ich muss dazu sagen, sie kennen sich wesentlich besser aus mit
den ganzen Computergeschichten. (…)
Af: Stimmt, ja, ja. Weil sie wachsen auf damit. Für uns ist das – schnell am
Computer, undKf: @2@ ich zuck‘ aus, wenn‘s nicht funktioniert. Aber sie wachsen damit auf.
Sie lernen in der Schule damit umzugehen (…).“
Passage aus der Gruppendiskussion K 519-526

Mediensozialistion und inter-/ intragenerationelle Lernprozesse
Deutlich wurde, dass Bildungsprozesse innerhalb der Familie stattfinden und häufig, vor
allem bei den Familien der Grupp G die Kinder deren Eltern über Neuigkeiten informieren
oder sie bei Fragen im Hinblick auf den Umgang mit „neuen Medien“ von ihren Eltern zurate
gezogen werden:
„Y: Und ihr fragt eure Kinder.
Mf, Sf: Ja.
Mm: Ja, klar! (…)
Hf: Genau! Da muss ich‘s @Kind immer fragen!@ @5@
Mf: Da muss sie mir das dann erklären!“
Passage aus der Gruppendiskussion M DZ 934-939
„Ich frag' auch meinen Sohn direkt. Also wenn ich etwas nicht weiß – so
wie das Instagram – Er hat mir das erklärt. Aber ich wollt' einfach nicht
darüber nachlesen oder mich irgendwo anmelden wieder neu. Weil ich
hab' ihn gefragt, „Wie funktioniert das?“ und er hat es mir gezeigt (…).“
CfG DZ 920-923
8 Perspektiven der Verantwortung / Verantwortungsträger

Hauptverantwortung / Rolle der Eltern
Einigkeit herrschte dahingehend, dass die Rolle der Hauptverantwortung den Eltern
zukommt. Diskutiert wurde hingegen vor allem bei den Gruppen M und G angeregt und
kontrovers über die Rolle der zusätzlichen Verantwortungsträger, im Speziellen, ob und in
welcher Form die Politik eingreifen sollte, genauer gesagt, ob gesetzliche Regelungen im
Bereich der Medien zum Kinder- und Jugendschutz sinnvoll sind.

Beurteilung eigene Handlungsmöglichkeiten versus Machtlosigkeit
Im Rahmen der Auswertung konnten Einflussfaktoren ausgemacht werden, welche für die
Eltern im Hinblick auf die Beurteilung der eigenen Handlungsmöglichkeiten maßgeblich
sind, wenn es um die Medienerziehungspraxis bzw. das Vermitteln von Medienkompetenz
von Seiten der Eltern geht.
100

Einflussfaktoren

Individualität des Kindes
So spielt die Individualität des Kindes nach Angaben einiger Elternteile eine Rolle bei der
Medienerziehung.

Geschlecht
Bei den Gruppengesprächen G und M wurden Unterschiede aufgrund des Geschlechts des
Kindes im Hinblick auf das Nutzungsverhaltens bzw. der Nutzungsmotive diskutiert.
Burschen würden eher brutalere, Mädchen eher „harmlose Spiele“ bevorzugen und Fotos
von sich machen. Dies wurde zum Beispiel bei einer Mutter deutlich, die einen Sohn und
eine Tochter hat.
„Dass die Mädchen sich irgendwie anders beschäftigen. (...) Weil die
Burschen wollen diese. Und da hast ja bei diesen Spielen, es geht ja
immer um Kampf und Wettbewerb. Weil die Mädchen spielen eher sowas
wie Barbie und Fantasie. (...) Schminken und Anziehen und (...) die
Burschen wollen diesen Wettkampf.“
(Bf DZ 241-247)

Alter / Entwicklungsphase des Kindes
Ein wesentlicher Faktor im Hinblick auf die Medienerziehung stellt das Alter des Kindes dar.
Der Übergang in die Pubertät bedeutet eine Herausforderung für die Eltern. Dies ist auch
in Bezug auf deren Medienerziehungspraxis erkennbar. Mit zunehmendem Alter steigt auch
die Notwendigkeit für die Eltern, eine Balance zwischen Privatsphäre bzw. Vertrauen in das
Kind und einem gewissen Maß an Kontrolle zu finden.

Umgang
Anhand der erhobenen Daten kann interpretiert werden, dass die Relevanz, Kindern
autonomes Handeln mit Medien zu vermitteln, von den befragten Elternteilen erkannt wird.
Der Verlust an Kontrollmöglichkeit wurde bei allen drei Diskussionen thematisiert. Dass die
Einschätzung im Hinblick auf das gewährte Maß an Eigenständigkeit und der nötigen
Kontrolle des Umganges mit „neuen Medien“ eine Herausforderung für die Eltern darstellt,
wurde darin deutlich, dass es bei allen drei Gruppen, manchmal auch emotional, diskutiert
wurde, wodurch unterschiedliche Auffassungen der Elternteile hervortraten.
101
„M: Ja, doch schon, klar! (...)
S: Ja vertrauen scho::n aber du- (.) wie viele Töchter hast du? Zwei.
M: Zwei. Ja.
S: Ganz ehrlich, ich denk‘ mir schon manchmal – manchmal hab‘ ich
schon ein bisschen ein ungutes Gefühlt. Man hört so vielM:
Nee, ich sag‘ ja nicht, dass
ich nicht guck‘, was sie machen. Klar, habe ich da oder habe ich das unter
Kontrolle, was meine Kinder machen. Du kannst ja nicht – sie sind ja
Kinder!
S: Mhm.
V: Ja, ja. Du musst schauen aber du musst auch vertrauen.
K: Ja, mhm.“
Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 238-245)
„Mm: Also ich schau‘ auch bei meinem Sohn, ja, da find‘ ich’s auch noch
wichtig.
Sf: Ja.
Mf: Mhm. Noch wichtiger, wie gesagt, finde ich.
Cf: Mm: Ja.
Sf: Ja, das hat mit dem Alter nichts zu tun. Es gibt schon verschiedene
Sachen, die schon diese Alter und diese Alter betrifft aus, von Kindern.
Aber ich finde, die, jedes Alter ist gefährlich.
Cf: Ich hab’ ehrlich gesagt meinen Sohn noch nie kontrolliert. Ganz
ehrlich. Ich hab’ ihn noch nie kontrolliert. (…) Und ich hab’ volles
Vertrauen und irgendwie, ich hab’ auch nicht so das Gefühl, dass er da
irgendwas (.) Blödes anschaut jetzt.
Sf: Nein, nein, nicht diese Kontrolle. Ich hab’ schon Vertrauen in mein
Kind.
Cf: Ja, aberSf:
Und ich weiß genau, also wir reden darüber was er schaut und
so. Obwohl die Kommunikation nicht so, so ist wie sie früher war. Also mit
14 Jahren, die ziehen sich mehr zurück.
Bf: Ja.
Sf:: Und, es, es ist anders, sag’ ma so. Es ist nicht besser oder
schlimmer.“
Passage aus der Gruppendiskussion G DZ 681-701

Vertrauen in Kind
Eine Mutter betonte, wie sehr sie es schätzt, dass ihr Sohn aktiv auf sie zugeht:
„Sag' ich: ;Hast du dir das auch schon angeschaut?‘ Und er ;Ja, aber…‘.
Deswegen mein' ich, das find' ich dann schön, wenn er dann sagt, ,Ich hab's
mir auch angeschaut.‘ Dann war (...) so ein tragischer Unfall- und da wurde
gefilmt und diese Sachen. Das, was dann mehr oder weniger jeder schaut.
(...) meiner erzählt mir das dann immer auch wenn es jetzt nicht ok war – ich
find', es ist halt nicht kindgerecht gewesen aber er hat’s gesagt. Und das
schätz’ ich wieder sehr.“
(DfM DZ 955-964)

Mittelmaß zwischen Kontrolle und Vertrauen in Kind
102
„Es muss kontrollier- überschaubar irgendwo sein, dass man weiß- er sitzt
ja auch neben mir und dann seh’ ich das. Es ist eh immer dasselbe. (…)
das Vertrauen da ist und man merkt’s auch, darum schau’ ich auch nicht
großartig.“
(DfM DZ 788-789)
„Da musst glaube ich ein, irgendwie ein Mittelmaß finden aber schon auch
(.) kontrollieren was er da macht.“
(NfM DZ 511-512)

Kontrolle, Grenzen aufzeigen, Achtsamkeit der Eltern wichtig
„Ja, ich lasse sie auch sehr selten noch allein.“
(SGK DZ 249)

Eltern als Vorbilder für Kinder
„Und dieses kritische Denken muss man Kindern geben. Wenn sie etwas
vorgezeigt Fernsehen läuft alles so schön und wunderbar. Aber im realen
Leben ist es nicht so. Und das muss man Kindern glaub‘ ich beibringen.“
(SfG DZ 1395-1398)

Kritik an Eltern allgemein - Vernachlässigung / Kompensation durch Medien
Kritik an anderen Eltern wird dahingehend geübt, dass deren Zeitmangel kompensiert
werde, indem sie ihren Kindern zum Beispiel neue Geräte kaufen oder den Medienkonsum
erlauben, damit sie beschäftigt sind.
„Na ja, ich seh's eher so: ich geb' dem Kind das Spiel oder die Playstation
und ich hab' a Ruhe vom Kind.“
(KfK DZ 560-561)

Schule

derzeitiges Angebot
In den Schulen wird Medienkompetenz meist nur am Rande im Rahmen des Unterrichts
behandelt.
Einige Mütter gaben an, nicht zu wissen, ob ihren Kindern in der Schule Medienkompetenz
vermittelt wird und eine Mutter aus der Gruppe K meinte zuerst, sie würden informiert, gab
im weiteren Verlauf der Diskussion allerdings an, nicht zu glauben, dass dies der Fall sei.
Dies kann ein Indiz dafür sein, dass es auch zuhause kein Gesprächsthema ist. Eine Mutter
der Gruppe G führte an, dass der Umgang mit „neuen Medien" einmal im Rahmen des
EDV-Unterrichts behandelt wurde.
103

Einschätzung der Qualität / Verantwortung
Die Mehrheit der befragten Eltern würde sich eine verstärkte Miteinbeziehung der Schule
wünschen, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz und um vermehrte
Aufklärung geht. Folgende konkreten Vorschläge wurden von zwei Müttern der Gruppe M
genannt:
- Coachings oder Seminare, bei welchen in der Gruppe Probleme, Gefahren und
Neuigkeiten im Zusammenhang mit Medien besprochen werden können
- Die Vermittlung von Medienkompetenz im Rahmen von Unterrichtsfächern wie z.B.
Religions- oder Ethikunterricht
- Lehrkräfte sollten aufmerksamer in Bezug auf die Smartphone-Nutzung der Kinder in den
Pausen sein.

Einschätzung Politik / Gesetzliche Regelungen
Gesetze: Hier gehen die Meinungen der Eltern auseinander. Einige Eltern fänden
gesetzliche Regelungen notwendig oder zumindest wünschenswert, während andere der
Überzeugung waren, dass Gesetze nicht nützlich wären oder umgangen würden.
Vor allem bei der Diskussion mit der Gruppe M kamen die unterschiedlichen Standpunkte
deutlich hervor und wurden emotional diskutiert.
„Mf: Genau deshalb braucht man diese, diese Regelungen, (.) Gesetze.
Nf: Aber die werden ja eh umgangen! Das ändert ja nix! Was bringen die
Altersbeschränkungen?
Mf: Na bitte, bitte schon! Natürlich gehört da was getan von der Politik!
(...)
Lf: Ja! Ich glaub’ auch, dass die Eltern schauen sollten, dass die Kinder
die richtigen Freunde haben und kontrollieren, mit wem sie unterwegs
sind. Ich glaub’, das bringt viel mehr, als dass die Medien irgendwas
[zögert] oder die Gesetze - Gesetzgeber, Politik, was dagegen tun.“
Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 1069-1080)
Des Weiteren werden Medien generell von einer Mutter genannt, wenn es um die Rolle der
Verantwortung geht.
9 Bedürfnisse der Eltern / Verortung medialer Wandel

Wünsche und Forderungen
„Sf: Und vom Staat. Dass das besser, dass das zusammenspielt
irgendwie, damit es besser wird.
Cf: Dass es alle erreicht. Nicht nur die Leute die immer online sind (...)
sondern auch Leute, die vielleicht keine Zeit haben, den ganzen Tag
104
online zu sein oder jederzeit reinzuschauen weil er kein Internet g'rad' hat
oder so, weil er in der Arbeit is', weil er arbeiten muss oder so. Ich hab' ja
auch nicht immer Zeit, dass ich reinschau'. (2) Aber es Leute, die haben
vielleicht gar keinen Zugang zum Internet.“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1204-1213)

Verortung von Defiziten und Einschätzung zukünftiger medialer Entwicklungen
Die befragten Eltern sehen der Zukunft, in Bezug auf die Entwicklung „neuer Medien“,
mehrheitlich skeptisch entgegen.
Wirtschaftliche Zwänge und Machtlosigkeit:
Eine gewisse Machtlosigkeit wird bei folgender Aussage deutlich, wonach wirtschaftliche
Machtgefüge und Konzerne Vorrang gegenüber medienethischen Richtlinien hätten:
Sf: „Ja! Da wird nichts gemacht, da wird nichts gemacht. Also von der
Politik überhaupt nichts. Das ist alles diktiert von oben und von großen
Konzernen. Das ist nur auf Profit gemacht.
Bf: Da sitzen so mächtige Leute, die so viel Geld da hineinstecken, dass
da überhaupt nichts getan wird.“
Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1131-1135)

Verortung zukünftiger Entwicklungen
Der mediale Wandel wird teilweise als bedenklich gesehen. Ein Großteil der befragten
Eltern meinte, dass dieser sich auch in Zukunft immer schnelllebiger vollziehen werde, dass
irgendwann eine Grenze erreicht sein werde:
„Mf: Ich denke, in Zukunft werden immer mehr Kinder Smartphones
haben.
Nf: Mhm, und
sie werden immer normaler, immer kleiner. (.) Die Kinder werden immer
früher ein Handy haben, sie werden immer jünger. Wenn ich mich erinner’
zu meiner Zeit gab’s das halt noch nicht.
Mf: Immer gefährlicher…
Tm: Na, einfacher wird’s nicht werden.“
Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 1135-1141)
„Df: Aber das is’ auch komisch weil sie noch so klein sind. Wenn ich mir
denke, was wir uns damals für Sachen geschickt haben, wie ich noch ein
Handy gehabt hab‘, (.) ist das schon ein riesiger Sprung von (.) früher auf
jetzt.“
(DfM DZ 187-189)
Diese Aussagen einer Mutter lassen darauf schließen, dass teilweise eine gewisse
Ratlosigkeit herrscht, wenn es um Tendenzen des medialen Wandels geht:
105
„Man fühlt sich oft allei- im Stich gelassen“
(KfK DZ 722)
„Und wie kann man das komplett sperren? Also an das denk' ich dann.“
(KfK DZ 766-767)
3.4.6 Fazit & Beantwortung der forschungsleitenden Fragen
Wie gehen Eltern von acht bis fünfzehnjährigen Kindern mit den Herausforderungen der
medialen Entwicklungen um?
FF: Wie schätzen die befragten Eltern ihre eigene Medien- und Werbekompetenz ein?
Die befragten Eltern schätzen ihre eigene Medienkompetenz größtenteils als ausreichend ein,
jedoch wird eingeräumt, nicht über alle Facetten und Neuigkeiten in Bezug auf „neue Medien“
informiert sein zu können, da es aufgrund des ständigen Fortschrittes und der in immer
kürzeren Abständen auftretenden Innovationen nicht möglich sei, einen Überblick zu haben.
FF: Woher beziehen die befragten Eltern ihre Informationen?
Mehrheitlich werden Informationen innerhalb der eigenen Familie bezogen. Vor allem die
Partner der befragten Mütter können hier genannt werden, insbesondere bei Fragen im
Hinblick auf technische Kompetenz. Des Weiteren ist das Internet eine beliebte
Informationsquelle für die Eltern. Hier werden vor allem Suchmaschinen oder die Seite
Wikipedia bzw. Social-Media-Plattformen angeführt. Einige der Befragten gaben zwar an,
dass ein Austausch mit anderen Eltern stattfindet, wenn es um aktuelle Belange im Hinblick
auf „neue Medien“ geht, jedoch geschehe dies nicht regelmäßig. Mit Lehrerinnen und
Lehrern wird nur in Ausnahmefällen über medienpädagogisch relevante Themen
gesprochen. Bei der Gruppe K gaben alle Befragten an, sich nicht aktiv oder gezielt zu
informieren.
FF: Wie qualifizieren sich die betroffenen Eltern in Bezug auf „neue Medien“ weiter?
Generell kann davon ausgegangen werden, dass das Internet eine wesentliche Rolle in
diesem Zusammenhang spielt. Vor allem bei den Eltern der Gruppen M und G dient des
Weiteren das Medienverhalten ihrer Kinder als Impuls, um sich weiter zu qualifizieren. Diese
übernehmen auch eine wichtige Rolle als Informationsquelle für die Eltern.
FF: Welche Chancen, in Bezug auf die Nutzung von „neuen Medien“, sehen die Eltern
für ihre Kinder?
106
Die befragten Eltern sehen die Vorteile in erster Linie im praktischen Nutzen „neuer Medien“.
Geräte wie das Tablet erleichtern den Alltag ihres Kindes und sind vielfältig und
ortsunabhängig einsetzbar. Der erleichterte Weg der Informationsbeschaffung durch das
Internet wurde genannt, indem die Kinder, vor allem mittels Smartphone schnell auf
Informationen zugreifen können. Insbesondere die Eltern der Kinder zwischen acht und neun
Jahren erachten Lernapps als nützlich für ihre Kinder.
FF: Wo verorten die Eltern Gefahren für ihre Kinder in Bezug auf „neue Medien“?
Die befragten Eltern verorten zahlreiche Gefahren, die einerseits mit „neuen Medien“
generell, andererseits explizit im Zusammenhang mit dem Smartphone genannt werden.
Insbesondere bei den Eltern der elf- bis zwölf-jährigen Kinder waren negative Auswirkungen
auf die Schulleistung ihrer Kinder aufgrund des erhöhten Konsums von „neuen Medien“ ein
relevantes Thema. Der hohe Stellenwert und die Omnipräsenz des Smartphones wurden
als bedenklich angesehen. Im diesem Zusammenhang wurde auch die Suchtgefahr
deutlich. Bei den befragten Eltern der beiden älteren Gruppen wurden Gefahren, die aus
dem Zugriff zum Internet resultieren, verortet. Hier ist der Aspekt der Privatsphäre im
Zusammenhang mit dem Austausch oder der Veröffentlichung von Bildern bzw. der Kontakt
mit bedenklichen Inhalten als Problem verortet. Des Weiteren wurde die Gefahr des
Cybermobbings
bzw.
–bullyings
genannt,
welche
am
Smartphone,
etwa
über
Chatfunktionen, eine neue Dimension erhält. Auch der permanente Internetzugriff wird im
Zusammenhang mit dem Smartphone als bedenklich erachtet, des Weiteren der
abnehmende Stellenwert der persönlichen Kommunikation. Eine Mutter äußert die
Befürchtung des Sprachverfalls bei Kindern im Allgemeinen. Deutlich wurde auch, dass den
Eltern die hohe Relevanz des Smartphones und den Zwang, immer am neuesten Stand der
Technik sein zu wollen, als bedenklich einstufen. Des Weiteren wurden unter anderem
erhöhte
Kosten
und
mangelnde
Kontrollmöglichkeit
als
Gefahren
in
diesem
Zusammenhang genannt.
FF: Welche Risiken benennen sie für die gesamte Familie in Bezug auf die
Mediennutzung ihrer Kinder?
Hier ist allen voran das Konfliktpotenzial zu nennen, welches die Nutzung „neuer Medien“
für die gesamte Familie birgt. Zu Auseinandersetzungen bezüglich des Medienkonsums
kommt es sowohl zwischen den Eltern und deren Kind als auch zwischen den beiden
Elternteilen
aufgrund
unterschiedlicher
Auffassungen
Medienerziehung.
107
im
Zusammenhang
mit
FF: Inwiefern attestieren Sie der Nutzung „neuer Medien“ Chancen für die gesamte
Familie?
Generell kann die Förderung des Familienzusammenhaltes als Vorteil „neuer Medien“
genannt werden. Durch unterschiedliche Kommunikationsformen besteht die Möglichkeit,
ständig mit der Familie in Kontakt zu sein, sei es per Anruf, SMS, WhatsApp oder Skype.
Auch die Möglichkeit gemeinsamer Unterhaltung wird in einigen Familien deutlich. Das
gemeinsame Rezipieren von Videos im Internet oder Online-Einkäufe können in diesem
Zusammenhang genannt werden.
Das Smartphone bietet der Familie zudem die Möglichkeit der Absicherung, der Absprachen
und dazu, einander an Erlebnissen teilhaben lassen zu können.
Ein wesentlicher Aspekt, der aufgrund der Analyse hervorgeht ist, dass Lernprozesse
zwischen den Eltern und deren Kindern hinsichtlich „neuer Medien“ stattfinden.
FF: In welchem Maße ist die Kompetenz im Bereich „neuer Medien“ bei den Eltern
vorhanden?
Eltern verorten diverse Gefahren, denen ihre Kinder im Internet ausgesetzt sein können.
Des Weiteren werden verschiedene Werbeformen erkannt. Erwähnt wurde etwa die
datenschutzrelevante Speicherung von Informationen im Internet. Eruiert werden konnte,
dass der Kenntnisstand hinsichtlich Schutzvorkehrungen unterschiedlich stark ausgeprägt
ist. Genannt wurden einige Schutzvorkehrungen hinsichtlich des Internets und in Bezug auf
Tarife oder Blockaden bzw., die von den Eltern angewendet werden, um ihre Kinder zu
schützen. Allerdings konnte keines der befragten Elternteile Informationsplattformen oder
–institutionen nennen. Interesse: Das Interesse und das Bedürfnis nach Wissenserwerb
sind bei den befragten Eltern unterschiedlich stark ausgeprägt. Festgehalten kann werden,
dass Eltern „neue Medien“ selektiv nutzen und sich unterschiedlicher Dienste Gebrauch
machen.
Eine Einschätzung der Ausprägung der vorhandenen Kompetenz erweist sich jedoch als
schwer.
FF: Aus welchen Gründen erlauben Eltern ihren Kindern den Besitz eines Smartphones
bzw. warum nicht?
Ein wesentlicher Faktor ist das Alter des Kindes. Meist erlauben sie ihren Kindern ein eigenes
Smartphone aufgrund ihrer zunehmenden Autonomie zwecks Erreichbarkeit und Absicherung.
Vorkehrungen werden hinsichtlich der Kosten getroffen. Bei den Kindern zwischen acht und
neun Jahren erlauben die Eltern die Nutzung lediglich in beschränkter Form, etwa zum Nutzen
von Lernapplikationen oder Telefonaten.
108
FF: Welche Regeln und Maßnahmen hinsichtlich „neuer Medien“ setzen die Eltern ihren
Kindern gegenüber im Erziehungsalltag ein?
Bei den meisten der befragten Eltern der acht- bis neun-jährigen Kindern ist der
Internetzugang nur im Beisein der Eltern erlaubt oder örtlich bzw. auf spezielle Funktionen
beschränkt. Bei allen drei Gruppen werden zeitliche Regelungen eingesetzt. Als Beispiel
kann genannt werden, dass eine Mutter ihrem Kind das Spiel lediglich am Wochenende
erlaubt, inhaltliche Regelungen, bei welchen dem Kind zum Beispiel nur spezielle Spiele
erlaubt werden, wurden erwähnt. Des Weiteren werden von den Eltern Regelungen in
Bezug auf die Kosten getroffen, etwa im Hinblick auf die Tarifwahl oder durch Einsatz eines
limitierten Guthabens. Viele Eltern betonten, ihren Kindern alternative Aktivitäten, wie etwa
das Lesen von Büchern aufzuzeigen. Als konkrete Maßnahmen wurden von den Eltern
allen voran der Entzug des Smartphones oder des Internetzuganges genannt.
FF: Welche Rolle spielen im Sinne von Verantwortungszuweisung ihrer Ansicht nach
gesetzliche Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz?
Die Rolle von gesetzliche Regelungen wurde von den befragten Eltern teilweise kontrovers
diskutiert. Tendenziell werden diese als eher sinnlos erachtet. Allerdings wurde von einigen
Eltern kritisiert, dass in diesem Bereich zu wenig unternommen werde. Sie forderten strengere
Gesetze im Hinblick auf den Jugendmedienschutz, bzw. ein besseres Zusammenspiel von
Staat, Medien und den Schulen.
FF: Welche Rolle sollte nach Meinung der befragten Eltern die Schule in der Vermittlung
von Medienkompetenz spielen?
Die Mehrheit der befragten Eltern würde sich eine verstärkte Miteinbeziehung der Schule
wünschen, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz und vermehrter Aufklärung
geht.
3.4.7 Resümee, Grenzen der Arbeit und Ausblick
3.4.6 Resümee
Vordergründig galt es herauszuarbeiten, ob es aufgrund der theoretischen Befunde, die im
ersten Teil der Arbeit dargestellt wurden, zu Spannungen aufgrund divergenter
Medienpraxiskulturen von Angehörigen unterschiedlicher Generationen innerhalb des
familiären Kontextes kommt und wie mit diesen von Seiten der betroffenen Eltern
umgegangen wird.
109
Auf das Smartphone wurde ein besonderes Augenmerk gelegt, da, wie in Kapitel 2.3.2
erläutert wurde, der mobile Internetzugang bzw. die ständige Verfügbarkeit einen Verlust
der Kontrollmöglichkeit durch die Eltern bedeutet. Diesbezüglich und hinsichtlich der
Mediennutzung der Kinder im Allgemeinen, kann festgehalten werden, dass sich die
Ergebnisse mit den Befunden der im Theorieteil der vorliegenden Arbeit vorgestellten
bisherigen empirischen Studien häufig decken.
Aus der Analyse geht hervor, dass Prozesse der Extension und Amalgamation, auf welche
in Kapitel 2.2.1 eingegangen wurde, vor allem in Bezug auf den Gebrauch von
Smartphones, in den betroffenen Familien zu erkennen sind. Das Radio wird in vielen
Familien ergänzt durch neue Musikquellen: Genannt werden in diesem Zusammenhang
Internet-Musikdienste, oder Musikvideos, welche im Internet rezipiert werden, bzw. das
Smartphone.
Das Smartphone als multifunktionaler Alltagsgegenstand & selbstverständlicher,
integrierter
Bestandteil
des
familiären
Alltages,
welches
von
allen
Familienmitgliedern vielseitig verwendet wird.
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen erkennen, dass neben der Fernsehnutzung
bei vielen Familien Tablets und Smartphones einen wichtigen Stellenwert einnehmen bzw.,
dass „neue Medien“ im Allgemeinen, und das Smartphone im Speziellen, in den Alltag der
Familien integriert sind. (vgl. Kap. 2.2.1) Sowohl bei den Eltern als auch bei Kindern über
alle drei untersuchten Altersgruppen hinweg, sind sie oft und für unterschiedliche
Anwendungen in Gebrauch. Deutlich wurde diese Implementierung an der Schwierigkeit
der Eltern, eine Angabe der durchschnittlichen Zeit zu nennen, welche sie und ihre Kinder
im Internet verbringen.
Anhand der Untersuchungsergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass bei den
befragten Gruppen die Relevanz des Smartphones mit zunehmendem Alter der Kinder
tendenziell steigt. Vor allem Chatfunktionen wie WhatsApp nehmen einen großen
Stellenwert bei der Kommunikation, insbesondere bei den Kindern der beiden älteren
Altersgruppen, ein. Anzuführen ist, dass dieser Umstand bei vielen Eltern ein emotional
diskutiertes Thema darstellt. Im Rahmen der qualitativen Analyse konnte herausgearbeitet
werden, dass die befragten Eltern die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder häufig ambivalent
betrachten. Als Beispiel kann angeführt werden, dass einerseits der Vorteil in Form von
Absicherung und Kontrolle ihres Kindes deutlich wird, andererseits die Sorge umso größer
ist, wenn das Kind nicht erreichbar ist.
110
Medienkompetenz der Eltern: Selektive Nutzung von „neuen Medien“.
Konstatiert kann werden, dass die befragten Eltern von vielen Funktionen Gebrauch machen.
Sie scheinen sich mit den Geräten und Anwendungen, die für ihre Kinder selbstverständlich
sind, zu arrangieren und nutzen unterschiedliche Funktionen, wie etwa Applikationen. Was die
Kompetenz im Hinblick auf aktive Informationssuche über neue Entwicklungen im Bereich
„neuer Medien“ betrifft
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Frage, ob eine umfassende
Medienkompetenz der Eltern vorhanden ist, nicht eindeutig beantwortet werden kann, da ein
Großteil der Befragten zwar angab, sich ausreichend informiert zu fühlen, dies jedoch zum
einen im Hinblick auf potenzielle sozial erwünschte Aussagen zu relativieren ist, zum anderen
keines der Elternteile Plattformen oder Institutionen zum Thema Gefahren bzw. Prävention
hinsichtlich „neuer Medien“ nennen konnte.
Herausforderungen an die Erziehungspraxis der Eltern aufgrund des medialen
Wandels werden deutlich.
Dass die Mediatisierung des Alltages (vgl. Kapitel 2.2) Herausforderungen für die befragten
Familien darstellt, konnte anhand der Analyse festgestellt werden. Herausgearbeitet wurde
in diesem Zusammenhang, dass viele der befragten Eltern Risiken für ihre Familien in Folge
des sich schnell vollziehenden Fortschrittes sehen. Allen voran die Befürchtung, „nicht
mithalten“ zu können und wirtschaftlichen Zwängen ausgeliefert zu sein, trat aus einigen
Aussagen deutlich hervor.
Auswirkungen
auf
die
Familie
und
Umgang
der
Eltern
abhängig
von
unterschiedlichen Faktoren.
Der Umgang der Eltern mit der Smartphone-Nutzung ihrer Kinder hängt von
unterschiedlichen Faktoren ab. Das Alter spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Bereits die
Kinder zwischen acht und neun Jahren scheinen weitestgehend, unter Begleitung der
Eltern,
einen
kompetenten
Umgang
und
ein
Reflexionspotenzial
hinsichtlich
Gefahrenquellen aufzuweisen. Sie schauen den Eltern zum Beispiel zu, wenn sie das
Internet nutzen. Erlauben die Eltern der Gruppe K ihren Kindern den Gebrauch von
Smartphones in eingeschränkter Form und unter Beaufsichtigung, so spielt es bei den
älteren Kindern bzw. Jugendlichen vermehrt eine wesentliche Rolle im Zusammenhang mit
Unabhängigkeit. Als Grund für die Entscheidung, ab welchem Alter die Eltern ihren Kindern
den Besitz eines Smartphones erlauben, ist häufig die Übergangsphase von der
Volksschule in die weiterführende Schule ausschlaggebend. Die Erreichbarkeit des Kindes
gewinnt an Bedeutung: von einigen Eltern wird der Vorteil, ihre Kinder von der Arbeit aus
111
erreichen zu können, angeführt. Die zunehmende Autonomie, welche mit der Phase der
Pubertät einhergeht, bedeutet gleichzeitig den Verlust an Kontrollmöglichkeit der Eltern. Sie
kann als potenzieller Verstärker von Problemen hinsichtlich der Mediennutzung gesehen
werden und führt bei manchen Familien sowohl zu Konflikten zwischen den Eltern und
ihrem Kind, als auch untereinander, wenn unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich
Erziehungsmaßnahmen aufeinandertreffen. Vermutet werden kann, dass auch die
allgemeine Einstellung der Eltern „neuen Medien“ gegenüber eine Rolle im Hinblick auf den
Umgang mit dem Konsum des Kindes spielt. Dies war bei einer Mutter aus der Gruppe M
deutlich, die „neuen Medien“ generell skeptisch gegenüber stand und ihr Kind kein
Smartphone besitzt.
Vertrauen in hohem Maße, wenn auch mit Einschränkungen, vorhanden.
Zusammenfassend kann angeführt werden, dass die befragten Eltern ihren Kindern
generell ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen, jedoch Einigkeit herrscht, dass
ihnen als primäre Erziehungsinstanzen die Hauptaufgabe zukommt, ihnen den reflektieren
und kompetenten Umgang mit Medien zu vermitteln, bzw. „vorzuleben“.
Begegnung konjunktiver Erfahrungsräume: teilweise Unverständnis, aber auch
Chance für die Eltern.
Illustriert werden konnte, dass der mediale Wandel zu Spannungen innerhalb der Familien
und zu Herausforderungen für die Eltern führt. Dies wird durch Unverständnis oder
geschilderte Konflikte erkennbar. Jedoch werden Differenzen auch als Chance gesehen
und größtenteils von den Eltern in positiver Weise genutzt. Indizien für intergenerationelle
Bildungsprozesse, welche in Kapitel 2.2.3 erörtert wurden, werden erkennbar, indem Kinder
und Eltern sich oft gegenseitig unterstützend zur Seite stehen und Wissenslücken im
Bereich „neuer Medien“ untereinander ausgeglichen werden.
Resümierend lässt sich darstellen, dass teilweise eine gewisse Ratlosigkeit erkennbar ist
bzw. die Sorge besteht, nicht mit dem technischen Fortschritt mithalten zu können.
Gleichzeitig kann anhand der Untersuchung konstatiert werden, dass die befragten Eltern
„neue Medien“ selektiv im Alltag nutzen, und dass „neue Medien“ im Familienkontext als
Chance wahrgenommen werden, um aktiv mit ihren Kindern zu lernen.
3.4.7 Grenzen der Arbeit und Ausblick
Die vorliegende Arbeit konnte lediglich einen kleinen Ausschnitt der vielschichtigen
Dimension des medialen Wandels aufzeigen. Der Fokus wurde auf Familien von Kindern
112
zwischen acht und 15 Jahren gelegt, da diese bereits über eine gewisse Souveränität im
Umgang mit Medien aufweisen.
Die
vorliegenden
Erkenntnisse
bieten
einige
Anknüpfungspunkte
für
weitere
Forschungsarbeiten. Weiterführende Studien könnten diese um vergleichende Analysen
von mehreren Altersgruppen ausweiten. Zudem wären größer angelegte Untersuchungen,
unter Anwendung zusätzlicher Erhebungsmethoden interessant. Herausgearbeitet werden
könnte in verstärkter Form, welche Rolle das Alter der Eltern spielt oder inwieweit andere
Familienkonstellationen,
etwa
Haushalte
mit
alleinerziehenden
Elternteilen,
eine
Auswirkung auf die Umgangsformen aufweisen.
Von großer Bedeutung wären des Weiteren langfristig angelegte Untersuchungen, die den
Generationenaspekt im Hinblick auf den Umgang mit dem medialen Wandel
miteinbeziehen. Vor allem die Berücksichtigung von Alterskohorten in Form von
Paneluntersuchungen wären dienlich, um Effekte über einen längeren Zeitraum analysieren
zu können.
Wenngleich
ein
Großteil
der
befragten
Eltern
das
Internet
zur
allgemeinen
Informationssuche nutzt und von diversen Funktionen der „neuen Medien“ Gebrauch
macht, ist dennoch anzumerken, dass aktive Informationssuche im Bereich präventiver
Vorkehrungen hinsichtlich neuer Medienkompetenz in unzureichendem Maße ausgeprägt
zu sein scheint.
Dieser Befund kann Schulen aber auch Eltern dienlich sein, um ein verstärktes Bewusstsein
der Relevanz hinsichtlich eines umfassenden kompetenten Umganges mit „neuen Medien“,
zu schaffen.
Abschließend kann daher angeführt werden, dass konkrete Maßnahmen zur aktiven
Auseinandersetzung der gesamten Familie hinsichtlich Aufklärung und Prävention in
diesem Bereich als wünschenswert erachtet werden kann. Anzumerken ist, dass die Rolle
der Verantwortung im Hinblick auf gesetzliche Maßnahmen zum Jugendmedienschutz von
den befragten Eltern unterschiedlich eingeschätzt wird, ein Gros sich jedoch mehr
Informationen von Seiten der Schule wünscht. In diesem Zusammenhang wurden auch
konkrete Vorschläge wie etwa Coachings an Schulen oder die verstärkte Einbindung von
Medienpädagogik in den Unterricht, genannt. Konkrete Projekte an Schulen wären sowohl
für Kinder als auch für Eltern interessant.
113
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Mediensozialisation im Familienkontext am Beispiel einer Familie mit zwei
Kindern: Eigendarstellung. S. 22
Abbildung 2: Institutionalisierung der Forschung über Online-Medien. In: Döring, Nicola
(2008): Online-Forschung. S. 358. In: Sander, Uwe et al.: Handbuch Medienpädagogik.
Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 357-363. S. 24
Abbildung 3: Die Sozialisation von Kindern als Konsumenten und relevante Fähigkeiten. In:
Waiguny, Martin (2011): Entertaining Persuasion. Die Wirkungen von Advergames auf Kinder.
Wiesbaden. Gabler Verlag/Springer Fachmedien (Dissertation Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt. 2010). S. 46 (adaptiert) S. 35
Abbildung 4: Ratschläge für den Medienalltag in der Familie - Screenshot der Internetseite.
In: Digitale-Spielewelten: https://digitale-spielewelten.de/projekte/tipps-fur-den-medienalltagin-der-familie/3 (konsultiert am: 3.5.2015) S. 36
Abbildung
5:
Transkriptionsregeln.
In:
Bohnsack,
Ralf
(2008):
Rekonstruktive
Sozialforschung. Einführung in qualitative Methoden. Köln/Weimar/Wien. Budrich Verlag. S.
57
123
Abbildung 6: Analyse der Struktur von Tagebüchern. In: Alaszewski, Andy (2006): Using
Diaries for Social Research. Introducing Qualitative Methods Series. London. SAGE Verlag.
S.105. S. 61
Abbildung 7: Beispiel einer Tagebucheintragung von MfK. S. 62
Abkürzungsverzeichnis
Anm.: Anmerkung
bzw.: beziehungsweise
ca.: circa
ebd.: ebenda
et al.: et alii
etc.: et cetera
d.h.: das heißt
DZ: Zeile bei Zitaten aus den Gruppendiskussionen
f: die erste folgende Seite
ff: die ersten beiden folgenden Seiten
ggf.: gegebenenfalls
h: Stunde(n)
Hg.: Herausgeber
Jg.: Jahrgang
k.A.: keine Angabe
Kap.: Kapitel
Min.: Minute(n)
mind.: mindestens
Nr.: Nummer
PS: Playstation
TZ: Zeile bei Zitaten aus den Tagebucheintragungen
u.a.: unter anderem
vgl.: Vergleiche
z.B.: zum Beispiel
Die Namenskürzel der Untersuchungsteilnehmerinnen und –teilnehmer setzen sich
zusammen aus dem Anfangsbuchstaben ihres Vornamens, ihrem Geschlecht sowie der
Gruppenzugehörigkeit.
124
Beispiele: MmG: Markus, männlich, Vater aus der Gruppe G – „Eltern der Großen“; DfM: Doris,
weiblich, Mutter aus der Gruppe M – „Eltern der Mittelgroßen“.
125
V Appendix
Leitfaden Gruppendiskussionen
Leitfaden für die Gruppendiskussion
1. Einführungsphase
Begrüßung / Erneutes Hinweisen auf den Datenschutz, Aufnahmegeräte, Gewährleistung
der Anonymität / Erklärung des Themas und dass es sich um eine wissenschaftliche Arbeit
für meine Magisterarbeit an der Universität Wien handelt / ungefährer Ablauf der
Diskussion / Darauf aufmerksam machen, dass es weder richtige noch falsche Antworten
gibt. Vorab Tagebücher durchlesen / Snacks und Getränke stehen griffbereit.
2. Warm-up-Phase
Kurze Vorstellungsrunde:
 Stellt Euch bitte kurz vor und sagt ein paar Sätze zu Eurer Familie!
Vorname (Namenskärtchen sollen aufgestellt werden), Alter, Anzahl der Kinder bzw. kurze
Informationen über diese (Name, Alter, Geschlecht, Schulstufe), ev. Berufstätigkeit beider
Elternteile.
Ggf. Impuls:
 Bitte sagt ein paar Sätze Euren Eintragungen ins Medientagebuch! Wie ist es Euch
damit gegangen? Eventuell genauer nachfragen, wie sich Probleme äußerten etc.
 Einer aktuellen Studie zufolge besitzen immer mehr Kinder Smartphones und der
mobile Einstieg ins Internet wird immer beliebter. Was ist Eure Meinung dazu?
3. Hauptteil
Mediennutzung: Einbettung der Medien (v.a. Smartphones) in den familiären Alltag
Die Medientagebücher werden nun herangezogen. Als Stimulus und Einleitung können
Passagen aus den Notizen der Eltern dienen.
Vielleicht werden dazu viele Aspekte genannt Notizen machen und später noch einmal
auf wichtige Themen eingehen!
 Erzählt bitte aus Eurem familiären Alltag!
Falls zu wenig Input kommt, genauer nachfragen: folgende Fragen sollen beantwortet
werden:
 In welcher Form und in welchem Ausmaß wird bei Euch daheim diskutiert?
 Welche technischen Geräte habt Ihr im Haushalt?
 Welche Geräte nutzt Ihr und wofür?
 Welche Geräte nutzen Eure Kinder und wofür?
 Welche davon nutzt Ihr gemeinsam?
 Wann und wie oft geht Ihr zuhause ins Internet?
Eventuell genauer nachfragen (PC, Smartphone, Tablet,.. Geht Ihr damit ins Internet?)
Einschätzung Chancen/Risiken/Gefahren von Smartphones sowohl für Kinder als auch
für die gesamte Familie
 Was fällt Euch spontan ein, wenn Ihr an Smartphones denken?
 Erlaubt Ihr Euren Kindern die Nutzung eines Smartphones?
An diejenigen, die mit „Ja“ beantworten:
 Welche Vorteile seht Ihr darin, dass Eure Kinder ein Smartphone nutzen?
I
 Wie viel Zeit verbringt Ihr bzw. Eure Kinder im Schnitt mit dem Smartphone und wofür
wird es genutzt?
An die anderen:
 Warum erlaubt Ihr es nicht?
An alle:
 Inwiefern seht Ihr Nachteile oder sogar Gefahren für Eure Kinder?
Eventuell noch genauer nachfragen, welche Gefahren/Risiken das sind.
Achtung: hier eventuell verstärkte Diskussion unter Teilnehmenden: Konfliktpotenzial,
ambivalente Ansichten: Diese zulassen und ggf. nachfragen bzw. vorsichtig eingreifen!
Auch berücksichtigen, dass einige Eltern ev. mehrere Kinder haben. Hier nachfragen,
wie es bei diesen aussieht…
 Erzählt bitte über Eure Erlebnisse mit Smartphones oder anderen technischen Geräten
in Eurer Familie!
Eventuell genauer nachfragen:
 Können Sie sich an angenehme oder unangenehme Situationen erinnern, bei welchen
das Smartphone eine Rolle spielte?
Ggf. noch genauer nachfragen: Zum Beispiel, dass Ihr Euch gemeinsam mit Euren Kindern
mit dem Smartphone oder Tablet ein lustiges Video angesehen, etwas Neues dazu gelernt
oder eine hilfreiche Information erhalten habt?
 Könnt Ihr Euch an Situationen erinnern, in welchen es wegen des Smartphones zu
einem Konflikt in Eurer Familie gekommen ist? Wenn ja, was war der Grund dafür und
wie wurde er gelöst?
 Habt Ihr gemerkt, dass es zu erhöhten Kosten gekommen ist, seitdem Euer Kind ein
Smartphone nutzt? Wenn ja, kennt Ihr den Grund dafür?
Medien,- Werbekompetenz





Wie schätzt Ihr Euer Wissen über neue Medien ein?
Welche Rolle spielen für Euch Neuigkeiten in Bezug auf Medien?
Kennt Ihr Apps und wenn ja welche?
Fallen Euch spontan Werbeformen im Internet ein?
Fühlt Ihr Euch ausreichend informiert oder gibt es z.B. Begriffe oder Geräte, die Euch
unbekannt sind, Eure Kinder aber benutzen?
 Konnten Euch Eure Kinder vielleicht schon einmal etwas Neues zeigen, wenn ja,
inwiefern war es hilfreich?
 Informiert Ihr Euch über neue technische Entwicklungen? Wenn ja, wo?
Ggf. genauer nachfragen, wenn zu wenig Input kommt:
 Sprecht Ihr mit anderen Eltern und/oder Lehrkräften über neue Trends, neue
Möglichkeiten oder Probleme? Fragt Ihr Eure Kinder, wenn Euch etwas nicht bekannt
ist?
 Wie sieht es in Eurem Umfeld aus? Im Freundeskreis, bei den Eltern der
Schulkameraden Eurer Kinder,…?
 Kennt Ihr Einrichtungen oder Internetseiten, die über neue Trends, Gefahren und den
Schutz bezüglich Medien informieren und bei welchen man sich Ratschläge holen
kann? Wenn ja, welche?
Medienerziehungspraxis/Rolle der Verantwortung
 Inwieweit spielt Vertrauen eine Rolle, wenn Euer Kind ein Smartphone, Tablet etc.
benutzt?
 Gibt es Situationen, in denen Ihr ratlos seid?
Hier behutsam versuchen, herauszufinden, ob die Eltern informiert sind und sie Interesse
daran haben, was das Kind macht. Wie sieht das Verhältnis Wissen/Vertrauen/Kontrolle
sowie die ihre Medienkompetenz aus? Es soll auch in Erfahrung gebracht werden, ob und
II
inwiefern die Eltern Maßnahmen setzen, um den Medienkonsum ihrer Kinder zu
reglementieren. Wenn dies nicht gelingt, explizierter nachfragen:
 Inwiefern setzt Ihr Maßnahmen? Stichwort Verbote, Regeln etc.
Falls noch nicht beantwortet, an dieser Stelle noch einmal nachfragen:
 In welcher Form finden bei Euch Gespräche statt? Kommen Eure Kinder auch auf
Euch zu um ihre Erlebnisse zu erzählen oder Euch etwas zu fragen?
 Wer trägt Eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, Kindern
den richtigen Umgang mit Medien und technischen Neuigkeiten beizubringen?
 Wie beurteilt Ihr die Rolle der Politik im Hinblick auf gesetzliche Regelungen zum
Kinder- und Jugendschutz?
 Lernen Eure Kinder in der Schule über Medien? Welche Rolle spielt Eurer Meinung
nach die Schule wenn es darum geht, über Medien zu lernen?
Ggf. genauer nachfragen. Hier besteht möglicherweise Konfliktpotenzial: diskutieren lassen
und eventuell eingreifen.
Wünsche, Bedenken und Prognosen
 Würdet Ihr Euch generell mehr Informationen über neue Medien wünschen? Wenn
ja, von wem?
 Wie schätzt Ihr die Zukunft ein bzw. welche Erwartungen und Wünsche habt ihr?
4. Abschluss
Relevante Notizen bei Bedarf noch einmal aufgreifen und nachfragen / Auf unklare
Aussagen oder nicht (ausreichend) geklärte Fragen noch einmal eingehen / Diskutierte
Aspekte zu kritischen Themen abschließend gemeinsam reflektieren / Verabschiedung und
sich für die rege Diskussionsbereitschaft und das Mitwirken bedanken / Für nähere
Informationen und Fragen zur Verfügung stehen.
III
Medientagebücher
1. Gruppe K
Medientagebuch VfK
IV
Medientagebuch MfK
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
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21
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23
24
25
26
27
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31
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37
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42
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45
46
47
48
49
Ich selbst nutze über den Tag verteilt immer wieder das iPhone und das Tablet für
WhatsApp, Emails und Facebook. Das habe ich nicht minütlich erfasst
Während des Frühstücks wird der Tag besprochen (ob die Mädchen sich verabreden
können oder Nachmittag Termine anstehen, was in der Schule ansteht etc.) Während dem
Mittagessen werden die Erlebnisse aus der Schule erzählt und besprochen. Fragen zu
Hausaufgaben und allgemeine Fragen werden natürlich von uns (meist von mir, da der
Papa erst gegen 1730 aus der Arbeit kommt) beantwortet. Normale Gespräche,
Diskussionen finden immer unterschiedlich über den Tag verteil statt.
Osterferien:
Die ersten Tage hat Mann gearbeitet.
Danach über das Wochenende bei meiner Familie in Bayern zu Besuch.
Kinder haben jeden Tag länger geschlafen.
Späteres Frühstück: Viel geredet am Frühstückstisch, auch Handykauf für Mädchen Nr. 121
war Thema.
Mädchen haben jeden Tag draußen gespielt.
Durchschnittliche Fernsehzeit/Tag: halbe Stunde
Telefoniert: nicht so oft. Mädchen verabreden sich persönlich und spielen mit Freundinnen.
Mittwoch:
630 aufgestanden (Mädchen) mit Wecker
700 Mädchen gehen zur Schule
730 – 755 ich Facebook mit Handy
745 Leon aufgestanden.
800 – 845 Leon Disney-Channel
TV
1310 Mädchen kommen aus Schule, Radio läuft während Essen.
1400 - 1445 Mädchen Nr. 1 + Nr. 2 Fernsehen
beide Mädchen spielen, machen Hausarbeiten in ihren Zimmern, Radio läuft daneben.
1840 – 1945 Fernsehzeit Mädchen
2000 Bett, Radio läuft bei Mädchen Nr. 1
Eltern TV, Smartphone
Donnerstag:
630 aufgestanden (Mädchen) mit Radiowecker
650 Mädchen gehen zur Schule
800 – 1030 mit Leon beim Kinderarzt, danach Disney-Channel
1300 Mädchen kommen aus Schule, Mittagessen. Radio leise
Mädchen Nr.1 hört Radio während Hausaufgaben
Mädchen Nr. 1, Mädchen Nr. 2 spielen zusammen Tablet 1400 – 1430
1830 – 1945 Fernsehzeit Mädchen
20
Uhr
Bett,
Mädchen
Nr.
2
spielt
noch
20
min.
mit
Tablet.
Freitag:
630 aufgestanden (Mädchen) mit Radiowecker
650 Mädchen gehen zur Schule
800 – 830 Leon Disney-Channel
1300 Mädchen kommen aus Schule, Mittagessen ohne Radio
Mädchen Nr. 1 hört Radio während Hausaufgaben
21
Anmerkung: Bei Mädchen Nr. 1 handelt es sich um ist Tiara, 10,5 Jahre alt, bei Mädchen Nr. 2 um
Chloe, 9 Jahre alt. Letztere steht im Fokus der Analyse.
V
50
51
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96
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98
99
100
101
102
103
104
105
Mädchen Nr. 1 spielt am Tablet 1400 – 1420
Mädchen Nr. 2 spielt am Tablet 1400 – 1430
1500 Papa kommt schon nachhause, schaut TV ca. 30 min.
1830 – 1945 Fernsehzeit Mädchen
20
Uhr
Bett,
Mädchen
Nr.
2
spielt
noch
30
min.
mit
Tablet.
Wochenende:
9:00: zusammen frühstücken: Besprechen, mit wem sich Mädchen zum Spielen treffen, ob
sie lernen müssen.
Samstag: Spielplatz
Sonntag: Mädchen spielen mit Tablet je 30 min.
Montag:
Aufgestanden 630 (Mädchen) mit Radiowecker
700 Mädchen gehen zur Schule
Ich: 700 – 740 Facebook über Smartphone
Leon 830-900 Disney-Channel, während Hausarbeit
1300 Mädchen kommen von der Schule, Mittagessen im Hintergrund läuft Radio;
Mädchen Nr. 1 hört Radio während der Hausaufgaben
Mädchen Nr. 2 spielt von 1400 – 1430 Tablet
1840 – 1930 Fernsehzeit der Mädchen
1945 Bett
Eltern TV, Tablet
Dienstag:
aufgestanden 630 (Mädchen) mit Radiowecker
655 Mädchen gehen zur Schule
Ich: 700 – 750 Facebook über Smartphone
Leon aufgestanden 750
Leon Disney-Channel 800 – 830
1230 Mädchen kommen von der Schule, Mittagessen, Radio im Hintergrund
Mädchen Nr. 1 hört Radio während Hausaufgaben
Mädchen Nr. 2 Fernsehen 1400 – 1445
Mädchen Nr. 2 telefoniert mit Smartphone1810 – 1815
1840 – 1945 Fernsehzeit der Mädchen
2000 Bett
Eltern TV, Tablet
Mittwoch:
630 aufgestanden (Mädchen) mit Wecker
700 Mädchen gehen zur Schule
730 – 755 ich Facebook mit Tablet
755 Leon aufgestanden.
800 – 845 Leon Disney-Channel
1200 – 1240 RTL Punkt 12, TV
1310 Mädchen kommen aus Schule, Radio läuft während Mittagessen im Hintergrund
Mädchen Nr. 1 + Nr. 2 Fernsehen von 1400 - 1445
beide Mädchen beschäftigen sich in ihren Zimmern, Radio läuft leise im Hintergrund.
1840 – 1945 Fernsehzeit Mädchen
2000 Bett, Radio läuft bei Mädchen Nr. 1
Eltern TV, Smartphone
Donnerstag:
630 aufgestanden (Mädchen) mit Radiowecker
650 Mädchen gehen zur Schule
800 – 830 Leon Disney-Channel
VI
106
107
108
109
110
111
1300 Mädchen kommen aus Schule, Mittagessen ohne Radio
Mädchen Nr. 1 hört Radio während Hausaufgaben
Mädchen Nr. 1 spielt am Tablet 1400 – 1420
Mädchen Nr. 2 spielt am Tablet 1400 – 1430
1830 – 1945 Fernsehzeit Mädchen
20 Uhr Bett, Mädchen Nr. 2 spielt noch 30 min. mit Tablet.
Medientagebuch SfK
1
Vorstellung:
2
3
Sandra, 41 Jahre aus Wien, verheiratet, 3 Kinder, arbeite 25h in einem Büro, Ehemann:
Finanzberater
4
Marie: 6 Jahre, Eva: 8,5 Jahre, Markus: 12,5 Jahre
5
6
13.4. – 27.4.
7
Tag 1:
8
9
10
11
12
13
14
15
Die Mädchen werden in der Früh nach dem Frühstück in Schule gebracht. Im Auto läuft das
Radio. Der Größere geht schon alleine in die Schule. Am Nachmittag werden sie wieder
abgeholt. Dann essen wir zusammen und sie dürfen ein bisschen fernsehen. Danach
werden die Hausübungen gemacht. Wir haben ein Tablet, das Eva benützen darf für
Lernspiele, manchmal. Am Nachmittag geht mein Mann oder ich oft mit ihnen in den Park
zum Austoben. Am Abend dürfen sie vor dem Schlafen gehen ein bisschen fernsehen aber
nicht zu lange und dann gehen sie nach dem Essen ins Bett. Mein Mann hat dann Zeit noch
ein bisschen fernzuschauen oder E-Mails zu lesen, ein bisschen im Internet surfen.
16
Medienzeit: Marie: 1h (TV), Eva: 1h (inkl. Schulsachen)
17
Tag 2:
18
19
20
21
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25
26
27
Unsere Kinder werden um 7 Uhr geweckt (Handyfunktion) und wir frühstücken gemeinsam.
Das ist uns sehr wichtig. Da haben die Handys nichts verloren. Danach werden sie in die
Schule gebracht. Der Markus hat schon ein Handy aber nur damit wir ihn anrufen können,
wenn etwas ist oder er sich melden kann, wenn er früher nachhause kommt oder es ihm
nicht gut geht. Er hat die wichtigsten Nummern gespeichert. Die Mädchen haben noch kein
Handy, sie können aber meines benützen. Spielen ist mit dem Handy kein Thema. Nach
der Schule darf die Eva wieder ein bisschen Fernsehen und dann werden die Hausübungen
gemacht. Eva wird sehr leicht abgelenkt. Deshalb läuft der Fernseher nicht und das Tablet
wird nur benutzt um Lernspiele zu spielen. Am Nachmittag gehen wir in den Park bei uns
in der Anlage. Dort spielt sie mit den Nachbarkindern Fangen spielen oder etwas anderes.
28
Medienzeit: Marie: 1/2 h, Eva: 1,5h
29
Tag 3:
30
31
32
33
34
Heute hatte die beste Freundin von Eva Geburtstag und es gab eine Feier im
Gemeinschaftsraum. Es waren viele Kinder da und die Mütter waren viel mit ihren
Smartphones beschäftigt. Wir wurden um 18 Uhr per Handy verständigt, dass wir Eva
abholen können. Am Abend hat sie uns ganz aufgeregt erzählt, wie viele Geschenke ihre
Freundin bekommen hat.
35
Medienzeit: Marie: 1h, Eva: 1h
36
Tag 4:
VII
37
38
39
40
Wir haben heute wie immer gemeinsam gefrühstückt und Ö3 gehört. Auch bei der Fahrt in
die Schule läuft im Auto der Radio. Markus hat einen Ausflug gehabt und ruft mich von der
Schule an, was sie alles gesehen haben. Am Nachmittag dürfen die Kinder ein bisschen
fernschauen nach den Hausübungen. Ich nutze am Abend dann Spotify.
41
Medienzeit: Marie und Eva ca. 1/2h
42
Tag 5:
43
44
45
Heute habe ich die Mädchen von der Schule gebracht und war mit ihnen beim Frisör. Wir
haben einige Fotos mit meinem Handy gemacht und ich habe sie meiner Schwester
geschickt.
46
Medienzeit: ca. 1h (beide)
47
Tag 6:
48
49
Meine Schwester geht mit ihren Kleinen und meinen Mädchen ins Kino. Sonst nichts
Besonderes.
50
Medienzeit: ca.2,5h (inkl. Kino)
51
Tag 7: Sonntag
52
53
54
55
Wir fahren zu meinen Eltern aufs Land. Das Handy wird in dieser Zeit nur für Anrufe genutzt.
Wir singen im Auto zur Musik aus dem Radio. Am Abend bekommen die Kleinen noch einen
Kakao und gehen ins Bett. Wir schauen noch ein bisschen Fern und gehen um etwa 22.30
schlafen.
56
Medienzeit: beide ca. ½ -1 h
57
Tag 8:
58
59
60
61
62
63
64
Online-Banking: Ich mache das lieber über den Laptop, ich bin zu skeptisch, es über das
Handy zu machen. Meine Schwester macht es aber schon auch über ihr Smartphone. Ich
schmökere oft im Internet im Amazon oder anderen Seiten, wenn ich neue Kleidung
brauche. Am Nachmittag macht Eva zusammen mit mir die Hausaufgaben und geht dann
im Hof spielen. Heute ist meine (Schwägerin?) mit ihnen unten. Wir nutzen unsere Handys
oft während unsere Kinder spielen um Fotos zu machen oder ins Internet zu gehen. (FB,
LinkedIn,…)
65
Medienzeit: Marie: 1h, Eva: 1,5h
66
Tag 9:
67
68
69
70
71
72
Wir haben heute gemeinsam gefrühstückt, die Mädchen in die Schule gebracht. Am
Nachmittag wieder abgeholt, nach dem Mittagessen haben sie brav die Hausaufgaben
gemacht. Ich war ab 16 Uhr zuhause und habe von hier aus mit meinem Laptop gearbeitet.
Mein Mann hat eine Online-Sportwette auf bwin gemacht. Am Abend habe ich mit Eva ein
bisschen auf dem Tablet gespielt. Dann haben ich und mein Mann gemeinsam gekocht.
Danach haben wir ein bisschen fern geschaut.
73
Medienzeit: Marie 1/2h, Eva ca. 1,5h
74
Tag 10:
75
Die Kinder haben brav HÜs gemacht und wir waren Schulsachen und Kleidung einkaufen.
76
Medienzeit: Marie ca. 45min (TV), Eva: ca. 1,5h (inkl. HÜ)
77
Tag 11:
78
79
Der Ablauf am Vormittag war so wie die Tage davor. Am Nachmittag hat sie mir laut brav
vorgelesen, ihre Hausaufgaben gemacht und darf jetzt mit ihrem älteren Bruder fernsehen.
80
Medienzeit: Marie ca. 45 min., Eva: ca. 1,5h
81
Tag 12:
VIII
82
83
84
85
86
87
88
Mann hat Marie und Eva in die Schule gebracht und ist dann zu einem geschäftlichen
Termin gefahren. Er schaut sich die geschäftlichen E-mails und Nachrichten immer auf
seinem Firmen-iPhone an. Ich war am Vormittag im Büro. Um 14 Uhr holt mein Mann die
Marie und die Eva ab und wir gehen mit den Schwiegereltern essen. Dort habe ich ihnen
neue Fotos unserer Kinder auf dem Handy gezeigt und einmal musste ich kurz einen
wichtigen Anruf entgegennehmen. Am Abend sind wir alle zusammen zuhause und
schauen uns gemeinsam einen Film an.
89
Medienzeit: beide ca. 1h
90
Wochenende Tag 13 und 14:
91
92
93
Wir haben einen Ausflug gemacht und waren wandern. Das tut den Kindern gut auch wenn
sie nicht immer Lust haben. Die Handys nutzten wir für Fotos, Videos und teilweise als
Wegweiser. Das Firmenhandy von meinem Mann blieb zuhause.
94
Medienzeit: beide ca. 1/2h
95
Tag 15:
96
97
98
In den letzten 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass ich das Handy fast nur zum Telefonieren
und für Nachrichten/E-Mails nütze, Eva spielt nur ein bisschen und nützt die Apps fürs
Lernen.
Medientagebuch AfK
1
Montag, 13.4.
2
6:50
Wecker läutet
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
16
17
7:00
7.40
Nicole bekommt Kakao. Schulbrot herrichten, Haushaltskrams
Nicole fährt mit ihrem Scooter in die Schule, ich habe den gleichen
Weg zur Arbeit und schaue, dass sie eh gut in die Schule kommt.
Am Arbeitsweg höre ich Musik am Handy, checke FB, in der U-Bahn
und Straßenbahn nutze ich das Handy nicht, sondern ein Buch.
Nicole kommt von Schule. Am Heimweg von der Arbeit das Gleiche:
Ich lese auch, höre Musik am Handy etc.
HÜ: verwendetet Geräte: PC, Tablet zum Suchen von Infos,…Wir
skypen zusammen mit meinen Eltern.
Mein Mann kommt heim, Essen
Nicole bastelt und spielt am Tablet, daneben TV, sie hört iTunes
Musik (allein) hat eigenes iPod.
Nicole geht ins Bett: Ich bin im Internet: Angebote, Nachrichten, Emails, Facebook: Gerät: PC
15:00
16:00
18:00
19:30
Ca. 21 Uhr
18 Dienstag, 14.4.
19 6:50
Wecker läutet
20
21
22
23
24
25
26
27
Nicole aufwecken, Schultasche herrichten.
Nicole geht in die Schule, freier Tag. Ich checke FB: Geräte: iPhone
Nicole kommt von Schule. Wir essen.
HÜ und Gedicht auswendig lernen: keine technischen Geräte außer
mein Handy.
Mein Mann ist im Ausland. Nicole und ich essen. Danach skypt sie
mit ihm. Gerät: iPhone
Meine Tochter bastelt.
7:00
7.40
13:00
16:00
18:00
20:00
IX
28 20:30
Nicole geht ins Bett: Ich gehe laufen. Geräte: Pulsuhr, HandyApp
29
Runtastic
30 Mittwoch, 15.4.
31 6:50
Wecker läutet
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
Morgenritual: Kakao, Kaffee, Zähneputzen
Nicole „scootert“ in die Schule und ich fahre arbeiten.
Nicole kommt von der Schule heim. Hört iTunes. Ca. halbe Stunde
lang. Geräte: iPhone
HÜ: verwendetet Geräte: PC, Tablet
Nici skypt mit ihrem Papa. Geräte: iPhone
Nici: iMessages mit Papa und spielt mit Hund. (ca. halbe Stunde vor
dem Schlafengehen. Geräte: iPhone.
Nicole wäscht sich und geht ins Bett: Ich bin im Internet: Angebote,
Nachrichten, E-mails, Facebook: Gerät: PC
7:00
7.40
15:00
16:00
18:00
20:00
Ca. 21 Uhr
42
Donnerstag, 16.4.
43
6:50
Wecker läutet
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
7:00
7.40
15:00
16:00
18:00
Morgenritual
Nicole in die Schule und fahre arbeiten. Höre Musik: Gerät: iPhone
Nicole von Schule. Schaut Cartoons. Gerät: TV
HÜs: verwendetet Geräte: PC, Tablet zum Suchen von Infos,…
Mein Mann kommt heim, wir kochen, in der Küche läuft nebenbei
Fernseher. Mann spielt irgendwelche Strategiespiele im Internet:
verwendetet Geräte: Laptop
Nici ist bei mir in der Küche und sagt das Gedicht auf, spielt Spiel.
Geräte: mein iPhone
Nicole geht ins Bett: Ich bin ein bisschen im Internet und telefoniere
mit Freundin: Geräte: PC, Smartphone
55
Freitag, 17.4.
56
6:50
Wecker läutet
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
7:00
7.40
9:00
Fernseher in der Küche, FB, Jause für Nicole. Geräte: iPhone, TV
Nicole in die Schule.
Zuhause: im Internet surfen, Facebook, und E-Mail Kontrolle: bin in
einigen Elterngruppen, wo wir uns austauschen, Ausflüge
ausmachen, Bastelideen etc. sehr nützlich
Nicole von Schule
HÜs: verwendetet Geräte: PC, Tablet zum Suchen von Infos,…spielt
mit Handy etwa 30 Minuten, dann nehme ich ihr es weg. Gerät: mein
iPhone
Ich koche, in der Küche läuft nebenbei Fernseher. Nici skypt mit
meinen Eltern. iPhone
Musik auf iPod Nici
Nicole geht ins Bett: Ich bin ein bisschen im Internet und telefoniere
mit Freundin: Geräte: PC, Smartphone
71
Samstag, 18.4.
72
10:00
Gemeinsames Frühstück in der Küche. Fernseher läuft
73
11:00
Nicole schaut Cartoons - lange: TV
20:00
Ca. 21 Uhr
15:00
16:00
18:00
20:00
Ca. 21 Uhr
X
74
75
76
77
78
14:00
79
Sonntag, 19.4.
80
10:00
Gemeinsames Frühstück in der Küche. Fernseher läuft
81
82
83
84
85
86
11:00
14:00
Nicole TV: bis 13 Uhr.
Ausflug mit Nicole, Hund, anderen Muttis und ihren Kindern:
Verwendetet Geräte für Treffpunkt ausmachen: Facebook, Handy.
Mann ist beim Fußball. Essen, Fernsehen und Spielen mit iPhone
(Nicole)
Nicole: Bett, ich gehe Laufen: Gerät: Pulsuhr
87
Montag, 20.4.
88
06:50
Wecker läutet
89
90
91
92
93
94
15:00
Nach der Arbeit hole ich Nicole von Schule. Danach HÜ in der Küche:
Geräte: TV läuft leise.
Nicole macht lustiges Video von Hund mit meinem Handy und zeigt
es mir stolz. Gerät: mein Smartphone
Nicole hört Kinderlieder: iPod
Nicole Bett: Mann und ich unterhalten uns. Geräte: TV leise
95
Dienstag, 21.4.
96
06:50
19:00
Ca. 20:30
19:00
Ca 20:30
16:00
19:00
20:30
97
14:00
98
19:00
99
100 20:30
Ausflug mit Nicole, Hund, anderen Muttis und ihren Kindern: Geräte
Verwendet für Treffpunkt ausmachen: Facebook und Handy.
Mann ist beim Fußball. Essen, Fernsehen und Spielen mit Tablet
(Nicole)
Nicole: Bett, Mann und ich gegen 23 Uhr
Wecker
Nicole nachhause, Hausübungen
Nicole bekommt Abendessen. Wir skypen mit Verwandten. Geräte:
mein Handy, TV: läuft nebenbei.
Nicole ins Bett. Ich: Internet: Gerät: PC
101 Mittwoch, 22.4.
102 06:50
Wecker
103
104
105
106
107
108
109
Nicole von Schule
Sehr lustig: Nicole sagt heute zu mir, wie ich gerade telefonieren
möchte: „Mama telefoniere nicht so viel, man wird kontrolliert vom
Handy. Und alle sind schon strahlengeschädigt!“
HÜs und Park: Geräte Handy zum Telefonieren
Nicole hört Musik: iPod
Nicole wäschst sich, danach Bett
15:00
15:30
16:00
19:00
20:00
110 Donnerstag, 23.4.
111 06:50
Wecker
112 10:00
113
114 15:00
115
Termine machen: Geräte: PC (Öffnungszeiten und Telefonnr. im
Internet), Handy
Nicole: HÜ‘s: Geräte: PC für Infos, danach spielen: Geräte: mein
Handy
XI
116 19:00
117
118 20:30
119
Einladungen für Geburtstagsessen für Mann: Geräte: InternetPC:
Facebook, Handy: SMS
Nicole: Bett, ich: Internet: Rezepte, Amazon: Geräte: Laptop, PC
wird von Mann benutzt.
120 Freitag, 24.4.
121 07:30
Wecker
122 09:00
123
124 15:00
125 20:30
Später Unterricht für Nicole. Eine Mama hat mich gestern telefonisch
erinnert. Gerät: Handy
Nicole und ich Skype: iPhone
Nicole: Bett: ich: Internet: Geräte: Laptop, Handy
126 Samstag, 25.4.
127 10:00
Gemeinsames Frühstück in der Küche. Fernseher läuft
128
129
130
131
132
Nicole schaut Cartoons.
Ausflug mit anderen Mamis + Kindern in Museum: Verwendete
Geräte: Handys und Digicam.
Essen, Fernsehen
Nicole: Bett, ich gegen 23 Uhr
11:00
14:00
19:00
Ca. 20:30
133 Sonntag, 26.4.
138
139
140
141
142
143
134 13:00
Geburtstagsessen meines Mannes. Geräte: Digicam: Fotos
135 Nachmittag
136
137 Abend
Nicole ein bisschen Cartoons. Dann gehen raus spazieren. Geräte:
nur Handys aber kaum in Verwendung
TV
Ich kann nicht genau sagen, wie viel Zeit wir mit dem Handy verbringen, es ist irgendwie
immer dabei. In der Früh ist es praktisch zum Nachrichten, FB checken, Musik hören.
Fernseher läuft ehrlicherweise oft bei uns aber wir schauen nicht immer zu. PC und Tablet
nützen wir immer mal wieder für Infos. Sehr oft skypen wir, auch zusammen, weil wir
Verwandte im Ausland haben und mein Mann viel im Ausland ist. Gesamtzeit Nicole: Handy
(ca. 2 Std/Tag: inkl. Uhr schauen, Videos, Fotos machen, Telefonieren, spielen)
Medientagebuch KfK
1
2
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14
01.04.
Ich arbeite als Kosmetikerin und lebe in einer Partnerschaft. Mein Partner, unsere Tochter
und unser Sohn leben zusammen in einer Wohnung in Wien. Die Iris kapselt sich in letzter
Zeit immer mehr ab und ist schon sehr selbstständig. Ohne ihr Smartphone geht sie
nirgends hin außer aufs Klo. Sogar im Badezimmer ist es dabei wenn sie Musik hört oder
Selfies macht. Heute ist wieder eine Freundin zu Besuch und sie kichern und tippen an
ihren Handys herum. Der Lorenz ist brav und malt nach der Schule was Schönes.  Um
20:00 geht ihre Freundin und ich spiele ein Spiel auf Facebook.
02.04.
Iris und der Lorenz spielen gemeinsam Wii. Das macht ihnen immer viel Spaß. Mein Schatz
ist arbeiten bis spät am Abend und wenn er heimkommt ist er froh, wenn er sich auf die
Coach setzen kann. Er schaut oft fern oder spielt mit seinem Tablet. Lorenz spielt am Abend
mit dem Meerschweinchen und mit der Playstation. Iris liest abends im Zimmer.
XII
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65
66
67
68
03.04.
Die Kinder sind zuhause und spielen mitsammen Wii und streiten aber deswegen auch.
Nebenbei essen sie was Kleines aber am Abend essen wir zusammen.
04.04
Iris ist bei ihrer Freundin und ruft mich von dort aus an weil sie genau weiß, dass ich mir
sonst Sorgen mache! Am Abend bin ich im Internet und spiele auf Facebook. Der Lorenz
schaut manchmal ein bisschen mit bevor ich ihm sage, dass Schlafenszeit ist. Mein Schatz
ist bei einem Männerabend.
05.04.
Heute gab es ein großes Essen mit allen unseren Freunden und Verwandten. Das war sehr
schön aber leider haben sich Iris und Lorenz wieder in die Haare gekriegt und jetzt ist ein
bisschen Eiszeit. Iris ist im Zimmer und hört laut Musik auf ihrem Smartphone.
06.04.
Mein Mann ist mit Lorenz beim Sport. Ich schlafe aus, telefoniere mit meinen Eltern.
07.04.
Ich muss arbeiten und zeitig aufstehen. Zum Wachwerden brauche ich den Radio und gute
Musik. Iris hat mir gesagt, dass sie am Nachmittag zu ihrer Freundin geht, mich dann anruft.
Am Abend kommt sie um 19 Uhr zurück und geht (geradeaus?) in ihr Zimmer. Wie ich
geklopft habe, dass das Abendessen auf dem Tisch ist, hat sie mich gar nicht gehört, weil
sie so laut Musik mit ihrem Handy hört. Der Lorenz spielt sich brav mit Lego.
08.04.
Iris kommt meistens um 14 Uhr von der Schule und hat auch Nachmittagsunterricht. In der
Pause ist sie heimkommen und hat einmal gleich ihren Rucksack runtergehaut. Sie hat mir
erzählt, dass ein Mädchen behauptet hat, sie steht auf einen Burschen aus der 5A. Jetzt ist
sie angefressen. Der Kleine spielt Lego.
09.04.
Ich musste heute viel arbeiten und war um 19 Uhr zuhause. Mein Partner hat den Lorenz
von der Schule geholt. Iris ist am PS3 spielen. Ich muss manchmal ein bisschen dahinter
sein, dass sie lernen aber wenn ich es einmal sage, reicht es und da sehen sie auch ein,
dass es sein muss.
10.04.
Ich war heute wieder arbeiten und am Abend habe ich mit Iris Vokabel wiederholt. Sie hat
mit ihrer Freundin telefoniert. Denn die weiß immer genau, was zu lernen ist. Sie hat in
Englisch immer einen Einser. Der Lorenz macht da weniger Sorgen, er hat immer gute
Noten.
11.4./12.4.
Wochenende: mein Mann arbeitet an beiden Tagen und ist froh, wenn er am Abend seine
Ruhe hat und fernsehen kann. Iris war am Samstag bei ihren Freundinnen. Der Schulfreund
vom Lorenz war da. Am Sonntag war Iris bei ihrer Freundin zu Besuch. Sie ruft aber wirklich
immer brav an. Iris mag ein neues Handy haben. Sie ist schon selbstständiger als unser
Kleiner. Ich war bis jetzt eigentlich dagegen aber Kinder können garstig sein. Also denke
ich, müssen wir noch einmal darüber reden und dann entscheiden, ob sie ein iPhone oder
mindestens ein neues Samsung bekommen darf.
13.4.
Heute habe ich die Wohnung geputzt und war am Amt. Im Warteraum ist das Handy
praktisch. Man kann sich die Zeit mit Spielen und Facebook kontrollieren vertreiben.
14.4.
Ein ganz normaler Schul- und Arbeitstag. Am Abend hat mein Mann online gespielt, ich hab
was gegoogelt.
XIII
2. Gruppe M
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01.04.2015
Ferien für die Kleinen. Melvin ist Fußballspielen. Ich hab‘ gerade Mittagspause. Checke
Mails am Handy, rufe Melvin an, ob er daheim noch genug zu essen hat. Gebe Bescheid,
wann ich ca. heimkomme.
02.04.
Hole Ronja nach der Arbeit von ihrer Freundin ab. Melvin geht am Abend ins Kino mit
Freunden. Schreiben sich über WhatsApp immer wann und wo Treffpunkt.
03.04.
Melvin gestern um 19 Uhr heim. Hat gespielt am Handy (Dauer ca. 1 Stunde) Hat aber
schon gespielt, wie ich von Arbeit heim.
04.04.
Freier Tag: Mein Freund, die Kleine und ich gehen Mittagessen. Melvin will daheimbleiben.
Muss lernen, schaut sich Film an. Am Nachm. Fußballtraining: Treffpunkt mit Freunden per
WhatsApp.
05.04.
Ostern. Kinder spielen. Familienbesuche. Melvin spielt den ganzen Nachmittag
(Strategiespiel)Diskussion mit Exmann über Erlauben/nicht erlauben. Er könnte sich
zumindest bei der Oma zamreißen, wenn sie sich mit Essen etc. so Mühe gemacht hat.
06.04.
Ähnlich wie gestern. Am Nachmittag sind die Kinder bei ihrem Papa.
07.04.
Bin wieder arbeiten. Sehe, dass Melvin die ganze Zeit online ist auf WhatsApp. Rufe ihn an
und frage, ob er nichts für die Schule zu tun hat. Habe einen Plan erstellt: er darf nur spielen,
wenn er alles für die Schule erledigt hat. Weiß, dass er bald Englisch-SA hat und er lernen
muss.
Bin gerade von der Arbeit heim und Melvin spielt natürlich auch beim Abendessen. Streit.
Ronja darf sich aber mit ihm ein YouTube Video ansehen bevor sie schlafen geht.
08.04.
Gemeinsam gefrühstückt. Melvin kontrolliert sein Handy ständig und es ist auch immer am
Tisch. Mein Lebensgefährte sieht das ein bisschen gelassener als ich. Gesprächsthema
sind oft neue Handys wegen seiner Arbeit.
09.04.
Bin daheim von der Arbeit. Melvin hat heute mal brav gelernt. Darf jetzt spielen. Ronja
schaut manchmal neugierig zu. Er geht dann wie immer zum Fußballtraining.
10.04.
Freier Tag (ich). Melvin zeigt mir wieder ein Foto, das ihm irgendein Mädel geschickt hat.
Ich bin schon immer wieder überrascht, zeige es aber nicht.
11.4.
Wochenende. Ich treffe mich mit Freundin am Naschmarkt. Rufe Melvin aber an, ob alles
passt. Ist heute bei seinem Papa und ruft mich da auch immer brav an von dort.
12.4.
Ausschlafen, spätes Frühstück. Zeitungen, Zeitschriften (Woman usw.) Fernsehen, kochen
und einmal ordentlich putzen. Daneben läuft eigentlich meistens Playlist am Laptop.
13.4.
Eigentlich wie immer. Frühstück ohne Handy gibt‘s bei Melvin nicht. Hat uns wieder gefragt
wegen Google Play Card. Jetzt soll er mal Englisch schaffen.
XIV
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14.4.
Bin gerade heim, habe Ronja abgeholt und Melvin spielt. Bin aber zu müde, jetzt zu
diskutieren. Partner schaut mit den beiden Fern.
Danach lernt er aber. Ronja malt etwas Schönes und darf vorm Schlafengehen ein bisschen
zusammen mit Kelvin YouTube schauen.
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Ferienwoche Osterferien
8.4.
Mein Mann ist viel in Ungarn und er fahrt regelmäßig hin und her. Dann ist es gut, dass wir
viele europäische Freiminuten haben und immer skypen. Er hat mich angerufen, dass er
über der Grenze ist und bald nachhause kommt. Dann schauen wir Fernsehen und
entspannen.
9.4.
Ich kann nicht so viel über den Tag meiner Kinder schreiben. War ganztags arbeiten. Würde
gerne mehr Zeit haben aber der Große ist schon aus dem Gröbsten heraus. Aber wir sind
in sehr gutem Kontakt und machen oft Sachen zusammen. Wozu ich das Handy nütze: zum
Telefonieren, meine Kunden machen Termine aus, ich rufe meinen Mann und meine Kinder
an, sie rufen mich an.
10.4.
Meine Tochter ist viel am Handy. Sie hat ein Facebook-Konto und es gibt auch manchmal
Intrigen mit ihren Freundinnen, wenn irgendwelche Fotos gepostet werden. Da sage ich
schon manchmal, Höre auf sonst wird das Konto gelöscht! In der Schule ist es im Moment
auch nicht so gut. Sie ist sehr oft im Internet auch wenn sie von der Schule nachhause
kommt. Sie hat bis nächste Woche ein Buch für Deutsch zu lesen und jetzt schaut sie im
Google nach einer Zusammenfassung und liest nicht das ganze Buch so wie früher. Das
finde ich nicht so toll.
11.4.
Den ganzen Tag im Studio, bin im 10. Bezirk, und wir wohnen im 21., meine Mutter kam
vorbei und passt auf meine Tochter auf. Mein Sohn hat ein neues iPhone. Aber er
verwendet sein Handy nicht so viel. Er macht eher viel Sport. Nur zum Telefonieren.
12.4.
Heute ist Sonntag. Wir skypen mit meinen Verwandten in Ungarn und mein Mann ist auch
dort. Habe Geld überweisen mit dem Tablet. Heute höre ich auch Musik mit dem iPod. Das
ist schon praktisch und klein. Kleiner Streit zwischen Kindern. Sohn will wissen, mit dem
Tochter schreibt.
13.4.
In der Arbeit habe ich viele Termine. Meine Kundinnen rufen mich viel auf dem Handy an,
ich bekomme auch viele WhatsApp Nachrichten wenn die Frauen einen Termin möchten.
Ich habe heute das GPS am Handy. Das ist immer gut, wenn ich irgendeinen Weg finden
muss. Ich habe heute neues Material für das Studio kaufen müssen und wusste nicht den
Weg dorthin. Dann habe ich mein Handy genommen und damit den Weg schnell gefunden.
Das war sehr praktisch und ich konnte Zeit sparen.
14.4.
Meine Tochter ruft mich oft in der Arbeit an und mein Mann holt mich manchmal von der
Arbeit ab. Heute auch. Meine Tochter benützt Viber auf ihrem Handy. Das ist sehr gut. Sie
kann mit ihren Cousins in Ungarn gratis telefonieren und es ist nicht teuer. Sie kann auch
WLAN benützen. Ich oder mein Sohn schauen aber immer, was sie macht auch mit
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Facebook. Aber sie ist schon brav. Als ich am Abend nachhause komme, geht mein Sohn
fast jeden Tag trainieren. Er ist jetzt sehr auf Fitness aus und macht sehr viel Sport. Auch
sein Essen hat er umgestellt. Für das hat er eine App.
15.4.
Meine Tochter ist viel mit dem Handy beschäftigt am Abend und wenn wir zusammen sind,
versuche ich sie zu bitten, dass sie lesen soll. Früher hat sie mehr Bücher gelesen. Mein
Mann sagt, ich habe Recht. Aber wir haben auch nicht so viel Zeit Bücher zu lesen.
Nachrichten schauen wir meistens nur in der Früh beim Frühstück-TV oder im Auto im
Radio oder im Studio geht manchmal das Radio.
16.4.
Das ist eigentlich das gleiche wie jeden Tag. Ich arbeite manchmal später manchmal früher.
Das kommt auf die Kunden an. Meine Kinder rufen brav an und sagen mir, wie die Schule
war. Mein Sohn ist in der vorletzten Klasse und ist lange in der Schule. Meine Tochter
kommt um 3 Uhr nachhause. Ich bereite in der Früh das Essen vor und sie kann es in der
Microwelle aufwärmen. Dann ist sie oft im Facebook oder schreibt mit ihren Freundinnen
und macht ihre Schularbeiten. So ist eigentlich (jeden) Tag.
17.4.
Meine Mutter geht nach der Schule in unsere Wohnung und schaut ob meine Tochter etwas
braucht. Sie redet mit ihr und kocht für sie und sie sie haben mich von meiner (Tochter’s?)
Handy angerufen. Das ist sehr oft so aber nicht jeden Tag.
18.4.
Heute bin ich zuhause geblieben und ich koche. Meine Tochter macht viele Fotos von sich.
Manchmal mag sie auch von mir Fotos machen, das mag ich aber nicht. Mein Sohn zeigt
mir jetzt wie ich auf dem Tablet ein Rezept draufladen kann. Das ist praktisch.
19.4.
Wir sind alle zuhause. Das ist sehr schön. Wir können reden und TV schauen.
20.4.
Das war so ein Tag wie vorige Woche. Es gab nichts Neues. Mein Mann war wieder kurz
in Ungarn und wir haben telefoniert. Er hat gefragt, ob ich etwas brauche und ich habe mit
meiner Mutter geredet. Meine Tochter hat im Internet für die Schule etwas gesucht.
21.4.
Meine Tochter muss viel lernen und schreibt deshalb heute nicht so viel mit ihrem Handy.
Ich war in der Arbeit.
22.4.
Ich war mit meiner Tochter Schuhe kaufen und sie hat viele Fotos gemacht, von ihr mit den
Schuhen.
Ich muss sagen, mein Mann, mein Sohn und ich sind nicht so oft im Internet. Nur meine
Tochter chattet viel und spielt auch gerne. Sie ist sicher 2 oder sogar 3 Stunden
insgesamt/Tag mit ihrem Handy online.
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3. April
Zuerst muss ich schreiben, dass mein Mann und ich selbstständig sind. Wir arbeiten jeden
Tag. Wir müssen immer erreichbar sein.
7h: Frühstück. Wir trinken meistens nur einen Café, mein Mann Tee. Heute sind wir bei
einer Veranstaltung, die dauert den ganzen Tag. Mein Mann bereitet alles an seinem
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modernen Computer vor. Wir schauen beide unsere Emails an. Dafür verwendet mein
Mann immer sein Handy von Apple. Patrick ist zuhause. Er ist sehr viel in unserem Garten
uns spielt. Wir kontrollieren aber, was er dort macht.
20h: Mein Sohn hat endlich ein bisschen gelernt. Jetzt lassen wir ihn Youtube Videos
schauen und sprechen zusammen über die Ereignisse des Tages.
4. April
20h: Mein Mann und ich waren heute bei einer Veranstaltung von unserer Firma. Jetzt skypt
mein Mann noch mit einem Kunden aus Deutschland. Er sagt, er wird bald einen neuen
Mac kaufen, weil dieser ein bisschen langsamer geworden ist. Mein Sohn darf heute mit
seiner Schwester Filme anschauen und ein bisschen spielen.
5. April
Wir haben Familientag und kochten zusammen ein sehr gutes Essen. Das gibt es bei uns
jedes Wochenende. Diese Zeit muss wenigstens 1x in der Woche sein und dauerte heute
wieder ca. 2 Stunden. Danach waren wir gemütlich im Wohnzimmer. Patrick hat nächste
Woche Deutschschularbeit und er hat noch nicht gelernt. Wir haben mit ihm geredet, dass
er lernen muss, sonst werden seine Noten schlechter. Er hat es verstanden und wird
morgen beginnen.
6. April
Ostermontag. Fast der gleiche Tag wie gestern. Mein Sohn schaut Videos mit seinem
Handy. Er zeigt mir oft Videos. Das interessiert mich jedoch nicht. (Dauer ca. 1 Stunde)
7. April
Feiertage sind vorbei und die Handys meines Mannes läuten noch öfter als sonst. Er hat 2
Handys (iPhones) und ein älteres „normales“ Handy als Reserve. Wir brauchen die für
unsere Arbeit. Wir sind ganztags beschäftig aber schauen immer in das Zimmer von Patrick,
um uns zu erkundigen, ob er lernt und wann er das Haus verlässt. Seit wir umgezogen sind,
ist er oft im Garten weil wir keinen Fernseher mehr haben. Am Abend hat mein Mann mit
ihm Taekwondo. Darauf freut sich Patrick immer sehr.
8. April
6:30 Uhr: Mein Mann und ich stehen immer eine halbe Stunde vor Patrick auf und trinken
Kaffee. Mein Mann kontrolliert immer seine Emails und manchmal geht das Telefonieren
schon um 7 Uhr (an.?) Patrick: gewöhnlicher Tag.
9. April
Patrick ist in die Schule gefahren. Er ist manchmal ein bisschen übermütig und da mache
ich mir Sorgen, dass nichts passiert. Daher rufe ich ihn schon neben der Arbeit an, ob alles
passt. Das ist uns wichtig.
20Uhr: Er spielt mit seinem Handy. Er hat auch WhatsApp mit seinen Freunden. Aber ich
kenne mich da nicht so aus. Wichtig ist uns, dass er für Deutsch morgen lernt.
10. 4.
Patrick schaut sich YouTube Videos an. Mein Mann hat vorbeigeschaut und sie haben sehr
viel gelacht. So kann er für ein paar Minuten von der Arbeit entspannen.
11. 4.
20:00: Patrick schaut sich im Internet Galileo an. Er liebt auch Dokumentationen und
Informationsfilme. Aber wir haben kein TV mehr, daher schaut er es auf dem Tablet von
meinem Mann oder am Computer.
12. 4.
Heute haben wir ausgeschlafen. Patrick übt Taekwando im Garten und schreibt
irgendetwas mit seinen Freunden am Handy. Ich und mein Mann kochen Gulasch. Von der
Küche aus sehe ich, dass Patrick beim Esstisch sitzt und am Handy etwas schaut.
(wahrscheinlich wieder Videos)
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20h: Ich benutze mein Handy nur zum Telefonieren. Habe nur ein Samsung. Heute hat
mich die Mutter vom Schulkollegen von Patrick angerufen und gesagt, dass er ihn
beschimpft hat. Ich rede mit ihm. Mein Mann ist auch dabei. Er ist brav aber manchmal
muss er lernen sich zu (benehmen?).
13. 4, 14. 4.
Wir hatten sehr stressigen Wochenbeginn. Wir waren gestern ganztags bei einer
Veranstaltung und Patrick war alleine zuhause. Wir sind um 22:30 nachhause gekommen
und er war noch immer wach und hat Videos geschaut. Diese Woche bekommt er Deutsch
zurück. Heute hat er sich nach der Schule mit Freunden getroffen und zusammen waren
sie Longboard fahren in der Nähe.
20:00: Mein Mann ist am Skype, Patrick schaut sich etwas im Internet an für die Schule.
15. 4.
Wie jeden Tag sind wir um 6:30 aufgestanden und haben beim Café mit meinem Mann über
den Plan für den Tag gesprochen und auch über Patrick. Der Sport ist sehr gut für ihn aber
er muss mehr lernen.
16. 4.
Patrick war in der Schule bis 17:00 und war um 18:00 zuhause. Dann erledigte er seine
Schulsachen, bis 19:00. Manchmal schaue ich und frage nach, ob alles in Ordnung ist. Jetzt
geht er später schlafen, um 22:00 Uhr. Er musste heute viel lernen. Sie erwarten sehr viel
in der Schule.
Meine Tochter hat mich angerufen und sie hat mir gesagt, dass sie morgen wieder kommt.
Sie wohnt auch im 22. und kommt sehr oft zu uns. Sie ist eine große Hilfe wenn es um ihren
kleinen Bruder geht. 20:00: vielleicht ist es wieder Zeit Patricks iPhone wegzunehmen. Wir
haben das schon ein paar Mal gemacht, wenn seine Noten schlecht sind und er nur spielt.
Das hilft mindestens für ein paar Wochen! Aber zuerst werden wir mit ihm reden, wenn ich
und mein Mann ein bisschen Zeit haben. Weil er ist sehr intelligent aber leider faul.
17. 4.
7:00: Patrick verwendet das Handy immer. Er schreibt schon vor der Schule mit seinen
Freunden komische Nachrichten ohne Inhalt, nur Zeichen, so wie @//…))) zeilenweise nur
Blödsinn. Ich fragte ihn warum, er sagte das ist lustig…
Am Nachmittag schauen Tina und Patrick Videos auf Youtube und waren im Garten. Jetzt
ist mein Sohn oft im Garten, wenn das Wetter schöner wird. Patrick spielt mit dem Wii. Mein
Mann und ich kommen immer wieder in sein Zimmer und schauen nach ihm.
Im Schnitt spielt mein Sohn ca. 1 Stunde mindestens am Tag mit dem Handy im Internet.
In letzter Zeit aber wieder zu viel. Er ist sehr viel im Internet.
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7.4.
9-16 Uhr: Arbeit in Caféhaus.
Leon ist mit seiner Oma zuhause und trifft sich am Nachmittag mit Freunden. Er hat in den
Ferien sehr viel X-Box und am iPhone gespielt.
21 Uhr: Wir schauen zu zweit fern im Wohnzimmer.
8.4.
8-16 Uhr: Arbeit in Caféhaus.
14 Uhr: Leon kommt von der Schule. 14-16 Uhr: Leon macht seine Hausaufgaben.
17-20: Wenn ich nachhause komme, sitzt er im Wohnzimmer und spielt auf seinem iPhone,
schaut sich Videos an.
21 Uhr: Wir schauen zusammen auf der Couch fern.
9.4.
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7:15: Leon zieht sich an, schreibt am iPhone und geht um 7:30 in die Schule.
10 Uhr: Frühstück mit einer Freundin in der Stadt
13Uhr: Ich räume die Wohnung auf. Das Zimmer vom Leon ist immer unordentlich.
14 Uhr: Leon ruft mich von der Schule an, dass er ein bisschen später kommt, weil er mit
einem Freund neue Spiele kaufen geht für die Konsole.
15 -19 Uhr: Arbeit, Leon ist zuhause, isst, spielt mit dem iPhone und macht seine
Schulsachen.
21:00: gemeinsamer Fixtermin vor dem Fernseher. Lebensgefährte ist unterwegs bis
morgen.
22:00: Schlafenszeit.
10.4.
Wie gestern.
20Uhr: Abendessen und Leon zeigt mir ein paar Videos auf YouTube, die sind für ihn sehr
lustig, macht ihm Spaß.
21:00: ca. 40min gemeinsam TV schauen vor dem Schlafen gehen.
Am Wochenende war ich mit meiner Freundin im Thermenurlaub als Geburtstagsgeschenk.
Seine Oma war bei uns zuhause. Wir waren mit Leon und meiner Mutter die ganze Zeit im
(Telefonkontakt) und haben über WhatsApp geschrieben. Angeblich war er brav und hat
jeden Tag ca. 1-2 Stunden gezockt.
13.4.
9-15 Uhr Arbeit.
Ich rufe Leon an, frage ihn ob er schon zuhause ist und was er essen möchte.
16-18 Uhr: Er spielt am iPhone, schreibt über WhatsApp mit Freunden, macht seine
Hausübung. Dann trifft er sich mit seinem Freund im Park.
20 Uhr: Abendessen zu dritt
21 Uhr: Fernsehen zu dritt und dann duschen und Schlafenszeit.
14.4.
Leons Freund ist zu Besuch. Sie schauen sich gemeinsam Videos auf YouTube an und
bereiten dann ihr Referat für morgen vor.
19.30: Ich schaue mir die Nachrichten in ORF2 an, danach Abendessen.
21:00: TV im Wohnzimmer
15.4.
Leon ruft mich von der Schule an und fragt, ob er nach der Schule mit seinem Freund in
den Park darf. Ich sage, Ja, nur wenn du danach brav deine HÜ’s machst.
17-19 Uhr: Er macht HÜ’s, sein iPhone ist aber immer bei ihm und läutet oft.
20: Abendessen, duschen und Leon zockt ein bisschen.
21 Uhr: TV
16.4.
9-16 Uhr: Arbeit.
16-20 Uhr: Leon zockt im Wohnzimmer und lernt danach 2 Stunden. Ich frage ihn EnglischVokabel ab.
21: TV zu dritt und Bett
17.4.
So wie gestern. (Ich rufe ihn immer von der Arbeit aus an, ob alles ok ist.)
18. und 19.4.
Wochenende: Wir schlafen länger und gehen zusammen einkaufen. Er geht mit seinen
Freunden Fußball spielen.
21-22 Uhr: TV und Bett
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20.4.
Leon geht nach der Schule im Park spielen. Er ruft mich davor an, ob ok.
16-20 Uhr: Leon spielt und schaut sich Galileo und Videos auf YouTube an.
20:00 Essen
21:00: TV
21:30: Lernen für SA, duschen und ins Bett (gehen)
21.4.
Wie gestern.
Leon zeigt mir am Abend ein Foto, was Leute aus seiner Klasse im über WhatsApp
geschickt hat. Er ist auch auf Instagram und Facebook und zeigt mir da auch manchmal
Bilder.
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Zeitraum 28.4.2015- 12.5.2015
Dienstag, 28.4., 19:00:
Um 7 Uhr stand meine Tochter auf. Sie hat eine Kleinigkeit mit ihrer Schwester Anika
gefrühstückt. Nach dem Frühstück brachte sie mein Partner in den Kindergarten und in die
Schule. Nach dem Schulschluss wir die große Tochter von der Schule, die Kleine vom
Kindergarten abgeholt.
Zum Ausspannen schauen die Kinder ein wenig fern – nette Kinderfilme – bis das
Abendessen fertig ist. Danach wird der Stundenplan angeschaut, in die Schultasche die
Schulsachen eingepackt und vorbereitet aufs schlafen gehen.
Mittwoch, 29.4. 20:30:
Nach der Schule nach Hause kommend erzählte meine Tochter mir, dass alle ihre
Schulkollegen Handys haben. Natürlich wollte sie auch. Meine Antwort war: nein, weil ich
meine, die Benutzung der Handys führt zur Abhängigkeit und zu persönlichen
Kommunikationsproblemen. Ich habe ihr Einverständnis bemerkt.
Zu Hause nach ein wenig Austoben mit ihrer kleinen Schwester und nach Abendessen
gab‘s noch ein wenig Zeit für‘s iPad. Mit dem hört die Michelle Musik. Das ist nach einem
schweren Schultag erholsam. Danach wird der Stundenplan angeschaut und in die Tasche
eingeräumt. Nach der Pflege – muss sie ins Bett.
Donnerstag, 30.4.
Die Morgenstunden sind eigentlich fast immer dieselben. Die Neuigkeiten sind meistens mit
der Schule verbunden. Heute z.B. gibt es eine Englisch-Hausaufgabe, die sie per Computer
machen muss und für die Lehrerin schicken muss. Das haben wir zusammen gemacht und
ehrlich gesagt hat es mir auch wirklich Spaß gemacht.
Freitag bis Sonntag: 1.5.-3.5.
Das ist fantastisch! Wir haben 3 Tage ohne Schule! Jetzt können die Kinder spielen und
sich austoben. Die Michelle kann endlich mit ihrem iPad spielen, Musik hören etc. Die 3
Tage wollte ich anschließend zusammenfassend. Und ich sage, es war super!!
Erstens: konnten wir uns alle richtig ausschlafen. Wir waren sehr viel in der frischen Luft!
Ausflug nach Burgenland: Neusiedler See: Genuss Puur! Die Kinder konnten sich so richtig
austoben. Am letzten Tag hat die Michelle ihren Schulstoff angeschaut und das Nötige auch
gelernt.
Montag, 4.5.
Von der Schule nach Hause. Meine Tochter zu mir: „Kati hat mir ihr neues Handy gezeigt.
Es schaut super aus. Und: Weißt du, was es gekostet hat? 600 €!! Ich hab‘ nicht einmal ein
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billiges! Ich: Schluss damit: Du hast erzählt, dass manche Kinder in der Pause nur mit
Handys spielen. Findest du das richtig?“ Nein, aber ich möchte keine Außenseiterin sein.
Leider, -dachte ich, es besteht diese Gefahr.
Dienstag, 5.5.
In der Früh teilte meine Tochter mit, dass sie nächste Woche Dienstag Mathe-Schularbeit
hat. Gut, dann sollen wir schon heute Abend mit dem Üben beginnen. Die
Schularbeitsbeispiele sind da, wir fangen am Abend an sie durchzuarbeiten. Nach der
Schule, muss sie sich natürlich ein bisschen entspannen. Nach dem Abendessen übten sie
mit meinem Partner, während ich mich um die zwei Kleineren kümmerte.
Mittwoch, 6.5.
Nach der Schule fragte mich meine Tochter, ob ich auf Facebook registriert bin. Ich sagte,
Nein, warum fragst mich? Weil die Kati mich gefragt hat, ob ich mich registrieren will. Ich
hab‘ aber kein Interesse dafür. Ich war sehr froh, das zu hören.
Donnerstag, 7.5.
Heute in der Früh nach dem Aufstehen klagte Michelle über Kopfschmerzen. Fieber hat sie
keines gehabt. Fühlst du dich sehr schlecht? Möchtest du vielleicht zu Hause bleiben? Ich
möchte schon in die Schule gehen, denn heute ist Mathe, und du weißt, nächste Woche ist
Schularbeit. Um 11 Uhr bekomme ich einen Anruf. Kati, die Schulkollegin, meldete sich. Sie
sagte, meine Tochter hat Fieber, die Schule wir das auch sicherlich mitteilen. Ich bedankte
mich und holte sie rasch nach Hause. Meine Tochter kurierte sich aus mit viel Tee und
Vitaminen.
Freitag, 8.5.
Michelle ist noch immer krank. Spielt ein bisschen mit dem iPad und schaut mit kleiner
Schwester Youtube Videos. (Kinderlieder und Spiele) Partner kommt wie immer am Abend
heim. Zockt über TV.
Samstag, 9.5.
Michelle geht es ein bisschen besser. Sie geht aber noch nicht raus. Wir kochen zusammen
mit meinem Partner, nebenbei läuft das TV-Gerät.
Sonntag, 10.5.
Kathi (Freundin von Michelle) hat mich angerufen, gefragt, wie es ihr geht, gesagt, was HÜ
bis morgen ist. Hat ca. 15 min mit Michelle geredet.
Montag, 11.5.
Um 9 Uhr aufgestanden. Michelle noch zuhause, morgen geht sie wieder in die Schule,
machen zusammen Hausübungen im Internet am PC. Ich surfe ein bisschen im Internet.
Kathi hat wieder angerufen. Wir reden über Vorteile von Handy, und dass es manchmal
schon gut wäre, wenn sie ein eigenes hätte.
Dienstag, 12.5.
Michelle ist wieder gesund und ging in die Schule und konnte an der Mathe-Schularbeit
teilnehmen. Handy ist immer wieder Thema. Heute auch am Heimweg von der Schule. Wir
haben uns darauf geeinigt, dass sie im September eines bekommt, wenn das neue
Schuljahr beginnt.
MedientagebuchTmM
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01-04
XXI
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57
Wir reden immer viel zuhause und heute ist so wie jeden Tag das Hauptthema die Schule
und die Tests, Schularbeiten usw. Meine Frau und unsere Große shoppen oft im Internet
am PC. Der steht bei uns im Wohnzimmer und ist für alle zugänglich. Jetzt haben sie Ferien.
Ich bin nach der Arbeit meistens sehr müde und schaue nach dem Abendessen fern, um
mich zu erholen. Meine Frau schaut manchmal wegen Angeboten für den Urlaub. Zum
Beispiel hat sie heute nach Angeboten für die Pfingstferien gesucht weil wir machen gerne
mit unseren Kindern Urlaub am Bauernhof damit die Kinder in die Natur kommen.
02-04
Wir sind bei meinen Eltern in Kärnten. Wir haben das (Tablet?) mitgenommen, dass die
Kinder während der Fahrt eine Beschäftigung haben. Wir benutzen unsere Handys nur, um
mit Verwandten zu telefonieren. Fernsehen gibt es nur am Abend, um die Nachrichten zu
sehen oder nebenbei einen Film zu schauen. Kinder sind so beschäftigt mit den Tieren (2
Katzen, 1 Hund), dass sie gar nicht auf die Idee kommen, am Tablet zu spielen.
03-04
Wir gehen spazieren, sind viel in der Natur. Nur am Abend wir TV geschaut.
04-04
Die Kinder hören Musik. Es wird viel geredet, nur wenig telefoniert.
05-04, 06-04:
Ostern. Die Kinder spielen, Eier (pecken?), Ostergeschenke suchen. Wir machen Fotos mit
unseren Handys.
07-04
Wir hören Musik im Auto teilweise über das Smartphone meiner Frau. Am Abend nur noch
TV.
08-04
Ich war arbeiten und meine Frau hatte heute einige Termine. Sie hat mir eine SMS
geschrieben, ob ich Nadine nach der Arbeit von ihrer Freundin abholen kann, da sie länger
beim Arzt warten muss. Ich habe sie angerufen, um Bescheid zu geben, dass es passt.
WhatsApp verwendet meine Frau seit einiger Zeit nicht mehr, Nadine und ich auch nicht.
09-04
Kein aufregender Tag. Am Abend sind wir fast täglich (beisammen?) und erzählen unsere
Ereignisse. Unsere ältere Tochter braucht den Laptop, um ihre Hausübungen zu machen,
die teilweise online zu erledigen sind und sie telefoniert oft mit ihrer Freundin.
10-04
Meine Frau hat heute online nach Jobangeboten gesucht. Sie möchte wieder für ca. 20
Std/Woche arbeiten. Sonst gab es heute nichts Aufregendes. Nadine hat brav gelernt und
ihre Hausaufgaben gemacht und hat sich am Abend (Galileo?) mit ihrer Schwester
angeschaut.
11-04, 12-04
Wochenende. Am Samstag waren wir am Nachmittag in der Natur unterwegs und am
Abend habe ich dann ein bisschen PS3 gespielt und mir Fußball angeschaut.
Am Sonntag war ein „fauler“ Tag. Wir haben Radio gehört. Die Mädchen haben
Loombänder gemacht. Meine Frau hat im Internet gesurft.
13-04
Meine Frau und ich kommunizieren mehrmals täglich am Handy und Nadine ruft oft in der
großen Pause an. Sie wird immer mehr (selbstständig?) und dafür ist das Handy dann sehr
praktisch.
XXII
58
59
60
61
62
14-04
Wie gestriger Tag. Ich war wie immer arbeiten, meine Frau war am Laptop im Internet und
hat Bewerbungen geschickt. Die Kinder waren am Nachmittag im Park spielen und am
Abend ein bisschen am Tablet spielen ist dann ok.
3. Gruppe G
Medientagebuch MfG
1
2
3
Tag 1
Dauer Mediennutzung: ca. 2h
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43
Tag 2
Dauer Mediennutzung: ca. 2h
Schulfrei. Martin schläft bis 11, wir essen zu
zweit, mein Mann ist arbeiten. Handy immer am
Tisch: WhatsApp
Martin war in der Schule, kommt am Nachm.
heim, isst und geht in sein Zimmer, ich Laptop: Emails, interessante Videos, Mann kommt um 16h
heim: schaut TV, liest Zeitung. Lena vom
Gitarrenunterricht abgeholt, zeichnet.
Tag 3
Martin steht auf, trinkt Orangensaft, isst Toast,
Dauer Mediennutzung: ca. 2h
checkt Handy, geht in die Schule, schreibt mir auf
WhatsApp wann er heimkommt.
Am Nachmittag kommt er heim, isst, geht
Fußballtraining,
kommt
heim,
macht
Schulsachen, geht um 21:30 ins Bett. Handy als
Wecker.
Mein Mann kommt um 18 Uhr heim, checkt Emails auf Tablet, schaut ca. 1 Std. fern mit Lena.
Ich mache Wäsche und schaue nebenbei TV.
Tag 4
Martin steht auf, Streit, wer zuerst ins
Dauer Mediennutzung: ca. 2,5h Badezimmer darf, Musik am Handy, geht in die
Schule, ruft mich an, kommt um 15h heim, macht
HÜs, spielt mit der Konsole, hört Musik, schreibt
mit Freunden. Lena übt Gitarre.
Tag 6
Martin ist heute bei seinem Cousin. Sie spielen
Dauer
Mediennutzung: wahrscheinlich PS oder schauen sich Videos an,
unbekannt
kommt am Abend nach Hause, wir essen, er geht
um 22:30 schlafen, ich schaue noch mit Mann
TV.
Tag 7
Sonntag: Alle schlafen bis 11 Uhr. Ich gehe zu
Dauer Mediennutzung: ca. 2,5 meiner Schwester, Martin und mein Mann
Std.
spielen PS3. Am Abend essen wir zusammen,
reden,
Martin
zeigt
mir
Fotos
von
Fußballschuhen, die er haben will im Internet.
(Laptop)
Tag 8
Montag! Um 6 Uhr aufgestanden, Martin um 7
Dauer Mediennutzung: ca. 1,5h Uhr, schnelles Frühstück, in die Schule
gegangen, ich um 9 Uhr in die Arbeit, um 14:30
beide zuhause, Essen, HÜ, Training, am Abend
chatten, chatten, chatten und Videos auf
YouTube, Tochter schaut zu. Ich lese
interessante Beiträge im Internet.
Tag 9
Martin steht auf, geht in die Schule, ich gehe um
Dauer Mediennutzung: ca. 1,5h 9 arbeiten. Er ruft mich an, geht nach Schule zu
XXIII
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67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
Tag 10
Dauer Mediennutzung: ca. 1,5h
Tag 11
Mediennutzung: ca. 1h
Tag 12
Mediennutzung: ca. 2h
Tag 13
Mediennutzung: ca. 1,5h
Tag 14
Mediennutzung: unbekannt
Freund,
macht
dort
HÜs,
dann
Nachmittagsunterricht, danach bei Freund, ruft
mich ca. 3x an. Am Abend ein bisschen YouTube
Videos. Ich bin nicht so oft im Internet, nur
Facebook, Google oder Amazon.
Martin geht um 7:40 in die Schule. Ich um 9 Uhr,
mein Mann geht heute um 11 Uhr weg, Martin
kommt um 14:30 nachhause, macht HÜs, schaut
sich Videos auf YouTube an, chattet mit
Freunden auf Facebook. Ich koche, wir essen.
Danach muss er lernen.
Martin sagt mir beim Frühstück, dass die Schuhe,
die er haben will im Internet billiger sind. Schaue
es auf Amazon an. Frage ihn auf WhatsApp wie
sie genau heißen. Am Nachm. Fußball. Am
Abend reden wir darüber, sie vl. zu bestellen,
wenn er brav lernt.
7:40: Martin in die Schule, danach im Park, dann
zuhause
Essen:
HandyWhatsApp
mit
Schulkollegen. Er geht ins Kino. Abend:
zusammen Abendessen. Dann geht er in sein
Zimmer, ich schaue Fern. Mann telefoniert und
schreibt Nachrichten.
Martin geht zum Frisör und einkaufen, Ich schaue
auf Amazon und anderen Seiten im Internet nach
Schuhen und Möbeln.
Mein Mann kommt spät vom Sport nachhause
und geht gleich ins Bett.
Sonntag: Ich treffe mich mit Schwester. Mann
und Martin schlafen bis 11, frühstücken, am
Nachmittag ist er bei Freund. Sie spielen Fußball
und Nintendo oder schauen Videos. Am Abend
lernen und um 22:00 ist er im Bett.
Medientagebuch CfG
1
Tag 1 (13.4.)
2
3
4
5
(5 min)

Wecker läutet 710, Schlummerfunktion 715
steht auf, isst Cornflakes währenddessen
„checkt“ er, ob er Nachrichten (Whatsapp)
bekommen hat.
6
7
(2 min)

In der großen Pause schaut er auch ob er
Nachrichten bekommen hat.
8
9
(1 min)

Ruft mich immer nach der Schule an, fragt, ob
ich zu Hause bin, oder was es zum Essen gibt.
10
11
(15 min)

Schreibt fleißig mit seinen Freunden Whatsapp
(13:40) vorm Essen.
XXIV
12
13
0

Während der HÜ benutzt er nicht sein Handy!
(ca. 15h)
14
15
15

nach der HÜ schreibt er wieder in Whatsapp.
(ca. 15-20 min.)
16
17
0

Fußball: dorthin nimmt er gar kein Handy mit.
(von 17-1830 ca.!)
18
19
30 min

Nach dem Essen / Duschen ca. ab 1930 YOU
TUBE „Pranks“ meist 20-30 min.
20
5

Ab 2015 TV – meist Serien!

22h Wecker stellen und schlafen.
21
Gesamt: 1h 13 min im Durchschnitt!
22
23
Tag 2: 14.4.
24
5 min

Wecker 710  715
25
2 min

Pause Whatsapp Check

ruft mich an.

Whatsapp 14 - 1430
28

HÜ  kein HANDY
29

Essen  kein Handy

YOU TUBE 15 - 1600


1730 – 1900
Fußballtraining
2030 – 2100 YOU TUBE / Whatsapp

TV schauen
26
27
30
31
32
33
30 min
1h
30 min.
34
35
Gesamt: 127 min / 2h 7min
36
Tag 3: 15.4.
XXV
37

Wecker 710 - 715
38
5 min

Whatsapp Check
39
5 min

Schule (Whatsapp / Wetter)
40
41
42
10 min

30 min

2 h Pause
bis zum Nachmittagsunterricht
1700 – 1730 YOU TUBE
43

1800 HÜ: kein Handy
44

1900 Abendessen: kein Handy

2100 – 2200 Handy
45
1h
46
Gesamt: 1h 50 min
47
Tag 4. (16.4.)
Wecker 710
48
49
50
51
5 min

Frühstück zusammen, Nachrichten / Wetter
Check zusammen im Radio, Diskussion über
Ereignisse in Nachrichten.
52
5 min

Schule: ruft mich wie immer an in der Pause.
53
54
55
10 min


Nachmittagsunterricht bis 1540 (1 h Pause!):
Whatsapp
1630 Essen. Kein HANDY
56
0

1730 – 1900 Fußball
57
0

Duschen / Essen: 1940 bis 2000
58
20 min

YOU TUBE: zeigt mir lustige Videos.

TV schauen 130h: 2015 – 2145 gemeinsam mit
mir. Partner macht was am PC.
Nachrichtencheck 2145 – 2200
59
60
61
15 min
62
Gesamt: 55 min
63
Tag 5: (17.4.)
Wecker 710 - 715
64
65
66

kein Handy
5 min

Nachrichtencheck (heute, wie fast jeden Tag,
zusammen): diesmal Radio Ö3
XXVI
67
5 min

Schule: YOU TUBE
68
0

1400 Essen  kein Handy
69
70
71
72
73
30 min

1h

1430 – 1500 Whatsapp mit Freunden. Ist vertieft,
redet kaum mit mir.
Freund kommt zu Kristian und spielt PS3:
1500 - 1600
1730 – 1900 Fußball  kein Handy
74
75
76
3 h PS 3!
77
Tag 6: (18.4.)


ab 2100 PS3 - 0000. Endlich Schluss. Möchte
auch schon ins Bett.
Gesamt: 4h40min
78
kein Wecker!

nach FrühstückYOUTUBE meist Musikvideos mit kleiner Schwester (ca. 1040 - 1100)

am Nachmittag: Einkaufen, ist mit mir
unterwegs. Handy dient als Musik im Auto.

Abends ab 2000 – 0000: PS3 online! Allein.
Mann und ich TV.
87

kein Wecker
88

HÜ‘s am Vormittag: kein Handy
89

Besuch zu Oma

bei der Oma 1h nach dem Essen YOU TUBE
(15 -1600)
17 – 2000: Lesen / Portfolio.
kein Handy!
2000 - 2045 Whatsapp / YOU TUBE am Handy
und Tablet. Zeigt seiner Schwester ein Video.
teilweise TV. Mann arbeitet am PC und schaut
manchmal zum TV.
79
80
20 min
81
82
83
84
85
4h
86
Tag 7. (19.4)
Gesamt: 4 h 20
90
91
92
93
94
95
96
97
98
1h
99
Tag 8. (20.4.)

45 min


Gesamt: 1h45 min
XXVII

Wecker 715, Whatsapp Check

hat heute nicht angerufen.
Akku war leer, Handy aus.

13:30: Schule aus. Whatsapp mit Freunden vor
und während Essen!!


Hausübungen, Vorbereiten Referat mit mir:
zusammen Internet auf Tablet aber kein
Handy! lernt für Schularbeit
Fußballtraining: kein Handy

YOU TUBE
110

Ab 20:15: TV-Serie zu zweit.
111

22h Wecker gestellt, Bett.
100
5 min
101
102
103
104
20 min
105
106
107
108
109
40 min
112
Gesamt: ca. 1h05
113
Tag 9 (21.4.)
114
115
(5 min)


Wecker 710
Nachrichtencheck
116
(2 min)

In der großen Pause wieder Whatsapp.
117
118
(1 min)

Ruft mich nach der Schule an, kommt heute
später.
119
(15 min)

Schreibt bei Mittagessen mit seinen Freunden.
120
15 min

nach der HÜ schreibt er intensiv.
121
1h

YOU TUBE am Abend. Videos
122
5

Duschen, Wecker, schlafen
123
Gesamt: 1h 45min
XXVIII
124
Tag 10: 22.4.
125

Wecker: 700 - 715
126

Kristian fühlt sich nicht gut. Lasse ihn daheim.
1h

1h

30 min

1300 Komme mit Tochter von Spielplatz. TV
läuft, er spielt PS3
Whatsapp mit Freunden (Schulgruppe: Was
war Stoff, HÜ usw.)
2015: TV-Serie zu zweit

22h: Wecker, morgen wieder Schule.

Wecker: 715
127
128
129
130
131
132
133
Gesamt: 2h 35 min!
134
Tag 11: 23.4.
135
136
5 min

Wieder normal Schule, ruft mich in Pause an.
137
25 min

Mittag: vor und nach Essen Whatsapp Check
138
0

Nachmittag Fußball: kein Handy
139
0

20h: lernen: kein Handy
140
30 min

21h: Videos
141
Gesamt: 1h
142
Tag 12: (24.4.)

Wecker 710
143
144
10 min

Nachrichtencheck wie immer
145
5 min

Anruf von Schule: heute früher heim
146
2h

Ganzer Nachmittag PS 3!!
147
30 min

20:15: Serie mit mir
148
Gesamt: 2h 45 min ca.
149
Tag 13. (25.4.)
150

Kein Wecker
151

ausschlafen
152
1h

Freund von Kristian zu Besuch, spielen PS 3
153
30 min

Whatsapp zwischendurch
154
40 min

Abend: Videos
155
Gesamt: 2h10 min
XXIX
156
Tag 14 (26.4.)
157

kein Wecker
158
1h

Ausflug NÖ. Handy als Musik im Auto
159
30 min

Manchmal Whatsapp Check
160
10 min

Mache Fotos mit meinem Handy.
161
162
163
50 min

Abend ab 20:15: Film zu dritt, Kleine schlafen
gelegt.
Gesamt: 2h30 min
Medientagebuch SfG
1
2
3
4
5
6
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8
9
10
11
12
13
14
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17
18
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20
21
22
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27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
6.4.
7:00 aufgestanden. Radio angehört. Mein Sohn 14:30 von Schule nach Hause gekommen.
Essen
bis 15:30 mit seinem Handy beschäftigt. (Fernsehen?), Musik.
Um 17h Training gefahren. Um 21:30 vom Basketballtraining gekommen. Baden, Essen +
1 Stunde Fernsehen, dazwischen immer wieder auf sein Handy geschaut. Um 23h schlafen
gegangen.
7.4. Der gleiche Ablauf. Mein Mann ist den ganzen Tag arbeiten. Am Abend bereite ich
Portfolio am Esstisch mit Laptop vor. Im Fernsehen läuft ganzen Abend Basketball.
8.4. Mario hat heute kein Training, hat auf seiner Konsole gespielt. Über 6 Stunden gespielt!
9.4. Der gleiche Ablauf wie Montag und Dienstag. Jeden Abend die Diskussion: Lernen,
nicht spielen.
10.4. Mario kommt sehr schwer aus dem Bett. Habe mit Schwester telefoniert und darüber
mit ihr gesprochen. Sonst alles gleich.
11 + 12.4.
Wochenende: um 11 Uhr aufgestanden. Frühstück um 12 Uhr
Fernsehen und Handy. Im Fernseher läuft meistens Musik oder Basketball.
Um 14 hatte Mario Basketballtraining, war um 17 Uhr zuhause. Er hat allein gegessen weil
ich keinen Hunger hatte, Mann arbeiten war.
Wir haben uns gemeinsam einen Film angeschaut, am Sonntag. Um 23 Uhr sind wir alle
schlafen gegangen.
13.4
7:00 aufgestanden, Radio eingeschalten. Mein Sohn ist um 14:30 von der Schule
gekommen. Essen + Fernsehen.
17 Uhr zum Training.
Um 21:30 ist er vom Training gekommen, Baden, Essen + Fernsehen bis 23h. Danach:
Schlafenszeit.
14.4.
Der gleiche Ablauf.
XXX
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
15.4. Der gleiche Ablauf. Fernsehen nach dem Essen, von 16-18 Uhr hat er geschlafen. Ich
habe Präsentation am Laptop auf Esstisch (Wohnzimmer) gemacht. Fernsehen bis 23 Uhr.
16. und 17.4.
Der gleiche Ablauf wie Montag und Dienstag.
18.4. Um ca. 11h aufgestanden. Frühstück um 12 Uhr, um 14 Uhr zu seinem Cousin
gefahren. Um 20h Kino. Um Mitternacht nach Hause gekommen.
19.4.
Um ca. 11 Uhr aufgestanden. Frühstück um 12 Uhr. Mit seinen Freunden Basketball spielen
gegangen. Um 18 Uhr Kino. Um 21:30 nach Hause gekommen. Fernsehen, Reden. Um
23h schlafen gegangen.
20.4.
Heute nach der Schule, hat Mario kurz von Schule angerufen, dass er nicht nachhause
kommt. Hat bei Freund gelernt. Ich hatte Prüfung. Am Abend gemeinsam TV aber nur kurz.
Wenn wir schauen, will er automatisch auch. Musste aber lernen für Schularbeit. Mario hat
neben TV auch etwas am Handy gemacht (ca. 20 min).
Medientagebuch BfG
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
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19
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21
22
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24
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28
29
30
31
32
33
34
Freitag, 03.04.
Osterferien, Markus trinkt Kaffee, liest Zeitung, schaut Nachrichtensender, ich stehe später
auf. Lese Teletext und sehe Frühstücksfernsehen.
Vormittag sind wir draußen – Spielplatz, Garten.
Nachmittag: Sebastian spielt ca. 1 Stunde Playstation mit dem Nachbarkind, Leonie ladet
sich MP3 auf ihren Stick (Laptop) ca. 1 – 1 ½ Std.
Am Abend dürfen beide noch 1 Film ansehen.
Samstag, 04.04.
Kinder sind den ganzen Vormittag am Spielplatz, zu Mittag dürfen sie fernsehen. Am
Nachmittag spielen sie im Garten. Sebastian geht früh schlafen, sieht sich noch Hund,
Katze, Maus mit mir an. Leonie hat ein Hörbuch auf Youtube gefunden, hört übers Handy
ca. 1 Std. Später um 20:15 Uhr sieht sie noch einen Film. Haben seit ein paar Tagen einen
neuen Fernseher mit Smart-TV, Markus sieht sich Musikvideos an. Ich lese meine E-mails
am Handy.
Sonntag, 05.04.
Ostern, Kinder sind beschäftigt mit den Sachen, die der Osterhase gebracht hat. Ich spiele
mit meinem Handy, ca. 30 Minuten, Kinder sind am Nachmittag bei den Großeltern,
übernachten dort, durften fernsehen am Abend.
Montag, 06.04.
11h: Sebastian spielt mit Luca X-Box ca. 1 – 1 ½ Stunden. Leonie darf Nintendo spielen.
Leonie ist am Nachmittag bei Freundin. Am Abend sehen wir uns einen Film an.
Dienstag, 07.04.
Leonie kommt erst am Nachmittag nach Hause. Ich spiele ein bisschen mit meinem Handy
und lese meine Mails. Markus sieht fern. Sebastian ist drüben beim Nachbarn und spielt
Playstation. Heute gehen wir früh schlafen, morgen ist wieder Schule.
Mittwoch, 08.04.
Wieder Schule, bin im Krankenstand, verbringe viel Zeit im Internet oder spiele am
Smartphone. Am Nachmittag wenn alle HÜs erledigt sind, darf Basti X-Box spielen 1 Std.:
Leonie muss für Test lernen. Danach sucht sie auf Youtube nach Anleitungen für
XXXI
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Loombands ca. 2 Std. Nach Abendessen liest Leonie noch am Kindle. Markus liest mit Basti
vorm Schlafen gehen.
Donnerstag, 09.04.
Üblicher Morgen, Teletext + Frühstücksfernsehen Cafe Puls. Markus ist schon in der Arbeit.
Kinder sind in der Schule. Ich surfe im Internet. Am Nachmittag gehen Kinder am Spielplatz.
Nach Abendessen dürfen sie fernsehen. Leonie sieht mit mir perfektes Dinner. Dabei zeigt
sie mir neue Anleitung für Loombands am Handy.
Freitag, 10.04.
Verbringe den VM mit Fernsehen. Lese meine Emails. Telefoniere mit Freundin.
Am NM: Sebastian spielt mit Niki Wii 1 - 2 Std., Leonie möchte unbedingt selbst eine
Videoanleitung für Loom bands machen. Bin damit einverstanden solange sie anonym
bleibt. Leonie‘s Handy hat zu wenig Speicher, gebe ihr meine Fotocamera. Am Abend
schauen Kinder einen Film. Ich und mein Mann auch.
Samstag, 11.04.
Wochenende, wir gehen einkaufen, Leonie bleibt zuhause. Leonie hat eine Anleitung für
Handytasche aus Loombands gefunden, darf sie machen. Nach ca. 1 Std. sind wir wieder
zurück, Wetter ist gut, Kinder sind im Garten oder Spielplatz, um 1700 Uhr darf Luca mit
Basti X-Box spielen, ca. 1 - 1 ½ Std., spielen nachher noch mit Lego. Leonie ruft ihre
Freundinnen an, leider (hat?) keine Zeit. Wir spielen gemeinsam Skipbo, Leonie beklagt
sich immer wieder, dass ihre Freundinnen ein besseres Handy haben. Wünscht sich ein
besseres Handy zum Geburtstag.
Sonntag, 12.04.
Bin mit Leonie in der Früh im Reitstall. Leonie liest oft in einem Buch oder am Kindle zum
Frühstück, Kinder dürfen zu Mittag fernsehen. Markus und ich ruhen uns aus. Ich lese
meine E-mails. NM: Basti ist am Spielplatz, Leonie hat ein Video gemacht, ich helfe ihr, es
hoch zu laden, endlich geschafft. Basti geht zeitig schlafen, Leonie darf noch lesen.
Montag, 13.04.
Gehe wieder arbeiten, Bringe Kinder in die Schule. Nach HÜs usw. dürfen die Kinder etwas
fernsehen. Leonie fragt mich wieder wegen neuem Handy, ich verstehe sie und verspreche
ihr zum Geburtstag schauen wir was wir machen können. Vorm Schlafen gehen lesen die
Kinder meistens.
Dienstag, 14.04.
Üblicher Morgen, am NM hole ich Kinder ab, Rufe Leonie an, dass ich gleich da bin und sie
sich fertig machen soll. (Handy sehr praktisch). Basti hat X-Box Verbot, ist im Moment sehr
ekelhaft zu seiner Schwester. Sebastian geht in Musikschule. Leonie darf 1 Std. Nintendo
spielen. Ich lese meine Mails und bestelle Kindergewand im Internet.
Mittwoch, 15.04.
Leonie hat heute Klavierunterricht, geht von der Schule in die Musikschule, muss mich
immer anrufen, dass sie gut angekommen ist. Später zu Hause schaut Leonie wieder
Anleitungen für Loombands auf Youtube. (1 Std.), Sebastian darf fernsehen.
Donnerstag, 16.04.
Leonie fährt mit Rad in die Schule. (1. Mal) Muss mich anrufen, wenn sie angekommen ist.
Bevor sie nach Hause fährt ruft sie auch wieder an. Leonie möchte ein neues Spiel (App)
aufs Handy laden, ihre Freundinnen haben das auch, wiedermal zu wenig Speicherplatz.
Ich lade es auf mein Handy und sie darf es spielen.
Freitag, 17.04.
Mein freier Tag. Gehe shoppen mit Freundin.
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NM: hole die Kinder ab. Wir fahren mit Rad zum Kellerberg Eis essen. Am Abend spielt
Leonie mit Sebastian Mariocart auf der Wii, dauert nicht lange bis zum Streit (30 Min.),
drehen wieder ab. Später schauen wir einen Film.
Samstag, 18.04.
Sind zu Mittag auf einer Geburtstags-Feier, Leonie darf danach zu Freundinnen. Spielen
dort X-Box (Dauer unbekannt). Am Abend schreibt sie noch SMS hin und her. Sebastian
darf mit Niki X-Box spielen ca. 2 Std. Sebastian ist sehr müde, wir lesen noch mit ihm und
bringen ihn dann ins Bett. Leonie sieht noch fern.
Medientagebuch HfG
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3.4.
Gesamt ca.
Ich: 2 h
Michi: 3-4h
Jenni: 4 h
4.4.
Gesamt ca.
Ich: 3h
Michi: 5h
Jenni: 4h
5.4.
Gesamt ca.
Ich: 1h
Michi: 5h
Jennifer: 4h
6.4.
Gesamt ca.
Ich: 4h
Michi: 3-4h
Jenni: 4h
7.4.
Gesamt ca.
Ich: 2h
Michi: k.A.
Jennifer: 2h
06:00
Ich bin in der Küche, höre leise
Radio, mache mir den Kaffee.
Jennifer: schläft noch, hat Ferien.
Michi: schläft noch und geht später
arbeiten.
21:30
Ich: gerade heim. Mache
mir was zu essen. Rede
kurz mit Jennifer und
Michi.
Wahrscheinlich
bald
Nachtwache.
Jennifer bleibt länger auf,
hat schulfrei.
08:00:
21:00.
Ich: muss heute leider arbeiten
Ich: bin seit 2 Stunden
Jennifer: schläft heute aus.
daheim. War vorher noch
Michi: das gleiche
mit Michi einkaufen in der
SCS.
Jenni: Musik am Handy
11:00: Osterhasenzeit! Dafür ist die 22:00:
Jennifer nicht zu alt.
alle am Spielen oder
Ich: stehe den ganzen Vormittag in fernsehen.
der Küche. Großes Mittagessen
Jennifer: wie immer im Zimmer,
geht mit Hund Gassi.
Michi: hilft mir hier und da. Nascht
aber eher, als dass er hilft.
11:00: Nathi und Eric sind heute zu 22:00
Mittag da.
Die Kinder sind wieder
Ich: gehe mit dem Hund raus und weg.
koche für die ganze Sippe. Die Ich: Word of Warcraft.
Kinder spielen STUNDENLANG Jennifer: im Zimmer +
teilweise mit der X-Box, Playstation iPad.
und Nintendo im Wohnzimmer, wo Michi:
isst
im
der Fernseher nebenbei (rennt?) Wohnzimmer und schaut
und in Jennifers Zimmer. Extrem fern, spielt mit dem Eric
konzentriert alle.
Sniper, rufe schon 20x,
Michi: ist am PC und hilft bissi beim dass das Essen fertig
Kochen.
ist…
7:00: Sitze in der Küche und höre 21:00:
Ö3 Nachrichten aber leise.
Ich: bin gerade von der
Jennifer und Michi schlafen noch, Arbeit gekommen,
waren gestern sehr lange wach. Ich werde mit Jennifer noch
war gestern nach der Arbeit fertig Schulsachen
und bin ziemlich bald schlafen durchgehen.
gegangen.
Jenni: in ihrem Zimmer,
hat Kopfhörer auf.
Michi: kocht etwas Gutes
und repariert was.
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8.4.
Ges.ca.
Ich: 1-2h
Michi: zuhause
ca. 2-3h
Jenni: am Abend
ca. 2h
6:00:
Ich: gerade in der Küche: mit Hund
Gassi gehen, Radio hören, Café
machen, duschen. Gehe meist als
erste außer Haus, vor Jennifer
Jennifer: steht um 7 Uhr auf. Macht
sich fertig für dich Schule.
Michi: steht um 8 auf, geht
arbeiten.
14:30: Jennifer war da, ist mit
Freundin zum Maci, dann heim.
War heute also bissi draußen.
9.4.
Ges.ca.
Ich: 2-3h
Michi: zuhause
ca. 2-3h
Jenni: am Abend
ca. 2h
6:00
Wie gestern:
Ich: kam gestern erst um 23 Uhr
heim.
Michi und Jennifer schlafen noch.
Er hat gestern gesagt, heute geht
er mit dem Hund raus.
Jennifer hat heute Schularbeit und
Referat.
10.4.
7:00
Ich: Tagwache. Bekomme heute
mein neues iPhone!! Hatte in den
letzten Tagen viele Aufträge = wird
ein stressiger Tag.
Jennifer. Steht gleich auf und
macht sich fertig für die Schule. Hat
mir versprochen, dass sie nach der
Schule mit dem Hund raus geht.
Michi: sollte gleich auf sein.
11.4.
10:30:
Ich: Heute muss ich das
Abendkleid von der einen Kundin
fertignähen.
Jennifer hat Spieleverbot.
12.4.
Langes Frühstück. Die Kinder von
Michi sind da. Am Nachmittag wird
gespielt aber Jennifer darf nur ein
Spiel mitspielen solang sie nicht
gelernt hat. Ich muss noch kurz ins
Atelier, das Kleid fertig machen.
Michi: kocht
07:10
22:00
Bin in der Küche, probiere eine Ich: heimgekommen und
Diät: einen Tag essen, einen Tag müde
nicht.
13.4.
XXXIV
21:00
Ich: Sitze noch im Atelier
und bin noch nicht fertig.
Werde wahrsch. um 22h
raus.
Jennifer: hoffentlich lernt
sie. Oder sie spielt
Rollenspiel oder sie ist
am Musikhören.
Michi: habe gerade mit
ihm telefoniert. Sie ist
schon daheim und am
PC.
21:00
Ich bin schon daheim
und werde jetzt World of
Warcraft spielen. Habe
mit Jennifer ein Referat
über (Allergien?) für Bio
vorbereitet (am PC:
gegoogelt im Internet)
Michi:
Er
ist
im
Arbeitszimmer und spielt.
20:30: Habe mit Jennifer
telefoniert, nachdem ich
sie 3x nicht erreicht
habe. Sie war nach der
Schule im Park, hat es
nicht gehört. Wir reden
wenn ich daheim bin. Sie
hat einen Fetzen auf
Englisch. Das heißt:
Spieleverbot. Da freut
sich ihr Papa weil der
wollte das eh schon
länger. Habe seit heute
mein neues iPhone.
21:30.
Sind
jetzt
zuhause.
Jennifer hört im Zimmer
Musik.
Heute waren wir an der
Donau mit dem Hund.
Jennifer redet letztens
nicht so viel.
Abend:
Heute haben wir mal
lange mit Jennifer über
ihre Noten diskutiert.
Michi: spielt X-Box
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15.4.
16.4.
17.4.
Jennifer macht sich schulfertig.
Jennifer:
in
ihrem
Sie frühstückt Toast und (tippselt?) Zimmer und lernt endlich.
am Handy herum.
Michi: repariert noch
Kasten.
09:00
21:00
Ich: Zahnarzttermin in 40 min. Bin Bin noch im Atelier.
ein bisschen nervös.
Jennifer: war heute am
Jennifer: schon in der Schule. War Nachm. wieder bei mir
ein bisschen spät dran. Werde sie und dann mit dem Hund
dann in der Pause anrufen, ob sie draußen.
nicht zu spät war.
Michi
hat
mich
angerufen. Er ist schon
daheim.
15:30
22:15:
Jenni und Tochter von meinem Heute war sehr viel zu
Freund spielen miteinander über tun. Michi: im
ihre Handys.
Arbeitszimmer
Jenni noch wach. Licht
brennt noch. Werde sie
in 10 min ermahnen.
07:30
20:00
Ich: heute zum Elternsprechtag, War beim Sprechtag. Es
danach Atelier.
könnte besser aber auch
Jennifer hat heute eine Stunde schlechter sein. Englisch
später Unterricht.
und Deutsch sind ein
Problem.
Jennifer: war bei mir in
der Arbeit kurz und hat
sich dann mit ihrer
Freundin
Amina
getroffen.
Ich: Atelier:
20:00
Am Nachmittag: Shoppingtag mit Heute gibt‘s ein gutes
Freundin auf der Mariahilfer.
Abendessen mit Michi,
Jennifer: nach der Schule bei Jennifer und Nathi.
meiner Mutter.
Danach ich: World of
Warcraft
zum
Runterkommen von der
anstrengenden Woche.
Medientagebuch MmG
1
Mediennutzung vom 15-jährigen Sohn:
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3
Patrick nutzt den Laptop, Xbox, PS3, Smartphone fürs Spielen, Kommunizieren mit
Freunden und Musik hören.
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Montag, 13.4.:
Ich stand um 05:40 auf, fuhr ins Büro, trank dort Kaffee und kam gegen 15:30 heim, holte
meine Tochter vom Kindergarten ab und ging mit ihr auf den Spielplatz, weil das Wetter
heute schön war. Meine Frau stand um 06:15 auf, brachte unsere Kleine in den
Kindergarten und ging zur Schule (Kindergartenpädagogik), kam nach dem Unterricht heim,
kochte und wir aßen zusammen, Patrick stand gegen 07:00 auf und abgesehen von der
Dusche hat er sein Handy überall dabei. Wir sehen abends gemeinsam fern. (Serien/Filme,
die wir aufnehmen)
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Dienstag, 14.4.
Ein ganz normaler Tag: um 05:40 auf, fuhr ins Büro, trank Kaffee und kam gegen 15:30
heim, holte meine Tochter vom Kindergarten ab und habe mit ihr ihre Freundin besucht.
Meine Frau stand um 06:15 auf, brachte Sarah in den Kindergarten und ging zum Unterricht.
Patrick stand gegen 07:00 auf und fuhr zur Schule. Nach dem gemeinsamen Essen spielte
ich am Laptop und schaute gemeinsam mit Patrick American Football. Am Abend sahen
wir wieder gemeinsam fern. Patrick spielte mit der Xbox. Er ist ständig mit seinem
Smartphone am Kommunizieren mit Freunden.
Mittwoch, 15.4.
Stand um 5:45 auf, fuhr ins Büro. Trank Kaffee und „whats appte“ vor Arbeitsbeginn mit
meiner Frau. Meine Frau: derselbe Ablauf wie gestern, mein Sohn stand wie immer um 7:00
auf und ging zur Schule. Nach dem gemeinsamen Essen wurde viel gesprochen, u.a. über
die Noten von Patrick, die in einigen Fächern etwas besser sein könnten. Am Abend sahen
wir fern und redeten über unterschiedliche Dinge. Meine Gattin nutzte den Laptop, um
Informationen für ihr Studium zu suchen und war auf Facebook. Patrick spielte mit der XBox und ging dann zum Training. Meine Frau war am Abend mit dem Geocachen am
Smartphone beschäftigt.
Donnerstag, 16.4.
Stand wie immer vor 6 Uhr auf und fuhr ins Büro. Meine Frau ging in die Schule, mein Sohn
stand um 7 Uhr auf und ging ebenfalls in die Schule. Beim Essen und am Nachmittag hatte
ich wie so oft eine Diskussion mit Patrick, denn sein Smartphone droht an seinen Körper
zu wachsen. Er kann sich in der Schule nicht mehr konzentrieren und die Noten lassen
nach. Meine Frau und ich haben beschlossen, dass er sein Handy beim Lernen ins
Wohnzimmer bringen muss, weil er es sonst ständig in den Pfoten hat. Und natürlich gab
es wieder eine endlose Diskussion, weil der junge Mann das nicht einsieht.
Freitag, 17.4.
Wie jeden Arbeitstag um 05:40 aufgestanden, ins Büro gefahren, dort habe ich Kaffee
getrunken und nach der Arbeit die Kleine abgeholt. Danach waren wir auf dem Spielplatz.
Von da habe ich meine Frau angerufen und über Whatsapp mit einem Kollegen
geschrieben. Wir haben zuhause gemeinsam gegessen und mein älterer Sohn ist zu
Besuch gekommen. Er und Patrick haben gemeinsam Xbox und PS3 gespielt. Meine Frau
hat etwas für die Uni am Laptop gearbeitet. Sie benutzt ihr Smartphone zum Geocoachen
und auch zum „whats appen.
Samstag, 18.4.
Heute wachte Sarah um 8 Uhr auf. Meine Frau machte ihr Frühstück. Ich stand um 10 Uhr
auf, machte Kaffee und ging mit meinem Laptop ins Internet zum Nachrichten lesen und
spielen. Patrick ist am Nachmittag Fußball spielen, meine Frau ist mit der Kleinen am
Spielplatz. Am Abend ist er stundenlang am Whats appen und Fernsehen.
Sonntag, 19.4.
Patrick und ich schliefen länger. Er war gestern noch mit seinem Bruder bis 22:30
unterwegs. Am Nachmittag war er viel zu lange vorm Fernseher und am Handy oder an der
PS3, bis ich sagte: Jetzt reicht‘ s, mach‘ was Produktives. Natürlich passte ihm das so gar
nicht. Da steht meine Frau hinter mir und ist der gleichen Meinung. Wir spielen ja auch, ich
hab‘ auch noch einen G7000. Aber die Teenager kennen einfach die Grenzen (noch) nicht.
Montag, 20.4.
Ich stand wie jeden Montag vor 6 Uhr auf und fuhr in die Arbeit. Über die Freisprechfunktion
telefonierte ich mit meiner Frau und wünschte ihr einen schönen Tag. Am Nachmittag holte
ich meine Kleine vom Kindergarten ab und wir gingen zu ihren (Freundinnen?) spielen. Am
Nachmittag aßen wir – Patrick wie immer sehr vertieft in sein Smartphone. Würde ihn gerne
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so vertieft in seinen Schulbüchern sehen. Meine Frau hatte einen Termin und nahm ihren
E-book reader mit, damit sie unterwegs was für die Schule lesen kann. Patrick telefonierte
mit Freunden über Schulthemen und verzog sich dann in sein Zimmer. Bin mir nicht sicher,
ob’s da schon eine Freundin gibt…
Dienstag, 21.4.
Wie jeder Morgen in der Arbeitswoche, war mit Sarah am Nachmittag kurz im Park.
Nachmittag ähnlich wie gestern. Patrick war kurz Fußball spielen. Am Abend gab es so wie
sehr oft einen gemeinsamen Fernsehabend und es wurde gesprochen.
Mittwoch, 22.4.
Ich hatte heute frei. War sehr viel am Laptop und habe Nachrichten gelesen, gespielt und
mir American Football Spiele angeschaut. Als der Rest der Familie heimkam, wurde
gekocht, gegessen und geredet. Patrick ist ein fleißiger Whats apper und am Telefonieren.
Am Abend schauten wir uns über die PS 3 als Blue Ray Player einen spannenden Film an.
Donnerstag, 23.4.
Wieder normaler Arbeitstag: Ich holte meine Tochter vom Kindergarten ab und wir gingen
kurz auf den Spielplatz, schreibe meiner Frau immer, dass ich sie abgeholt habe und wann
wir etwa zuhause sind oder sie ruft bei mir an. Patrick musste sein Handy wieder im
Wohnzimmer lassen, denn er hat morgen Mathe-Schularbeit und muss lernen. Dafür
verwendete er seinen Laptop.
Freitag, 24.4.
Wieder um 5:40 aufgestanden, ins Büro gefahren, Kaffee, am Nachmittag hat diesmal
meine Gattin die Kleine vom Kindergarten abgeholt. Wir aßen gemeinsam und meine Frau
arbeitete an ihrem (Laptop?) und ging ins Facebook. Patrick hörte über sein Smartphone
Musik und spielte Xbox. Am Abend sahen wir uns gemeinsam eine Serie an.
Samstag, 25.4.
Ich schlief heute bis 10 Uhr. Meine Frau und Sarah waren schon früher wach. Patrick traf
sich am Nachmittag mit Freunden und kam zum Abendessen nachhause. Danach war
wieder fleißig Sspielen angesagt.
Sonntag, 26.4
Bildschirmverbot für Patrick und das Smartphone bleibt im Wohnzimmer: er muss lernen,
führte wieder zu Diskussion. Am Abend darf er aber mit uns eine Serie anschauen.
Transkripte Gruppendiskussionen
Gruppendiskussion K („Eltern der Kleinen“)
Datum: 30.5.2015
Ort: Partyraum in der Wohnhausanlage eines Schulkollegen von VfK‘ s Tochter
Uhrzeit 17 Uhr
Dauer 46:12 Minuten
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Y: Hallo! Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt! Vorab möchte ich sagen, dass ich unser
Gespräch aufnehmen werde aber das ist nur für meine Arbeit. Also eure Namen werden
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nicht genannt und es ist alles anonym. Und ihr könnt’s nichts Richtiges oder Falsches
sagen. Es soll einfach eine nette Gesprächsrunde sein und alle sollen über ihren Alltag
plaudern. Eure Notizen könnt ihr jetzt vor euch hinlegen, wenn ihr möchtets und ja. Snacks
und Getränke stehen wie ihr seht für euch bereit @.@
Alle: @.@
A: Kein Problem! Ich hab‘ eh gerade gegessen.
S: Ok. Danke.
V: Ich muss gleich am Anfang sagen, ich muss spätestens um 18 Uhr von hier weg. Weil
die Anna ist jetzt geblieben im dritten Stock mit einer Freundin von mir und sie ist dort ohne
Aufsicht sagen wir so.
Y: Das geht sich aus, kein Problem. Also- (.)
K: Wer fangt an?
[Gelächter, kleine Unsicherheit]
V: Ich fang‘ an: Ich bin 40 Jahre alt, geworden vor zwei, drei Monaten circa. Ich habe eine
achtjährige Tochter, arbeite in einem Unternehmen für mund- und fußmalende Künstler,
a:h, bin verheiratet (3) was noch (1) ich glaub’, das ist alles oder? Ja.
Y: Ok, danke.
S: @Ganz kurz@@1@
B: @2@
M: Ich bin 33 Jahre, verheiratet, komme aus Bayern und wohne seit zwölf Jahren in
Niederösterreich. Wir haben drei Kinder, zwei Mädchen und einen Buben. (.) Ich bin in
Karenz zurzeit. Bin aber eigentlich Steuerfachangestellte von Beruf. Brauchst du auch von
meinem- (.) Also mein Mann ist Produktionsleiter.
Y: Deine älteste ist zehn, undM: Die Tiara ist zehn, wird elf, Chloe ist neun. (.) Der Leon, der Kleine, ist zwei und halb.
A: Ich habe eine Tochter, sie ist acht und halb, ich bin verheiratet, arbeite als Dolmetscherin
u:nd (.) mein Mann arbeitet bei einer Spedition, ist oft im Ausland. Pu:h, ja.
K: Ich lebe in einer Partnerschaft, habe eine Tochter und einen Sohn, den Lorenz. Die Iris
ist 13, der Lorenz neun (.) Ja. Ich arbeite als Kosmetikerin.
S: Ich bin die Sonja, ich habe zwei Töchter, die Eva ist neun fast und die Marie ist sieben
(.) und ich bin leider auch ein bisschen im Stress (.) aber wenn eine dreiviertel Stunde reicht,
dannY: Ja! Ok, danke! Ich würde euch bitten, dass ihr mir ein bisschen erzählt über eure Familie,
also den Alltag. Welche Rolle spielt Kommunikation bei euch? (1) Wird bei euch viel
allgemein viel geredet?
V: Also meine Tochter redet sehr viel, manchmal zu viel. Also wir, im Gegenteil, also mein
Mann und ich, wir reden nicht sehr viel. Ich mein‘, wir reden schon aber halt nicht so viel
wie unsere Tochter. Sie ist halt so ein Kind (2), wenn sie mich fragt: „Mama, darf ich dein
Handy haben?“ um am Handy irgendein Spiel zu spielen, sag’ ich „Ja!“ Aber wenn ich auch
innerhalb von drei Minuten sage, „Jetzt hörst du aber auf!“, dann hört sie sofort auf. Es gibt
nicht „Nein Mama, noch ein bisschen!“ Das gibt’s bei ihr nicht. Fernsehen schaut sie
eigentlich auch nicht, wirklich selten. Nur halt sie hat eine spanische Serie, die Serie heißt
Violetta, das ist eine spanische Sängerin. [S und K nicken lächelnd]. „Das muss sie jeden
Abend anschauen. Und das ist um 19:25 und es geht bis 20:20. Das ist das einzige, wo sie
wirklich unbedingt schauen will. Und am Wochenende, es gibt - aber auf einem serbischen
Kanal - gibt’s eine Show für Kinder, die talentierte Kinder, für Singen. Und (2) was noch?
Y: Ok. Und bei euch? [an M] Wie läuft Kommunikation bei euch ab? (.) Redet ihr viel
daheim?
M: Oh, ja! Während – wenn wir zusammen frühstücken, besprechen wir den Tag. (.) Also
sagen wir zum Beispiel ob die Mädchen sich verabreden können oder mit wem (.) alsooder ob am Nachmittag Termine anstehen, was in der Schule ansteht und- (1) Während
dem Mittagessen erzählen sie dann, die Mädchen, da erzählen sie darüber, was – über ihre
Erlebnisse aus der Schule, dann besprechen wir das, oder wenn es Fragen gibt, „Hast du
viele Hausaufgaben? Hast du das schon gemacht? Hast du für das gelernt“ und so –solche
Sachen. Aber ihr Papa, der kommt da meist nicht zu. Der arbeitet – kommt erst so gegen
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(.) um halb sechs herum von Arbeit. (1) Aber so, so normale Gespräche halt – immer wieder
mal über’n Tag verteilt – unterschiedlich – aber schon viel (.) ja.
[Y blickt in die Runde]
A: Ja bei uns wird auch geredet. Ganz normal.
L
K:
Ja.
L
S:
Mhm, ja.
Y: Ok. Welche technischen Geräte habt ihr im Haushalt?
M: Pu::h, lass‘ ma überlegen: [zählt mit ihren Fingern mit und sieht an die Decke] Wir haben:
einen Fernseher (.) klar, drei Wecker, Radios (.) drei Stück. Da:nn zwei Smartphones, (.)
drei Tablets und dann noch einen DVD Player, (2) `nen Laptop und eine Wii. (.) Sonst fällt
mir jetzt nichts ein.
[Allgemeines Gelächter]
Y: Das ist eh schon einiges @.@
M: Ja @.@brauchst du alles @1@
V: Ja, Fernseher, Laptop auch, Smartphone, Radio, Tablet.
A: Auch (1) und Playstation Portable.
S: Auch ja
Ja, Playstation.
K: Mhm. Wir auch.
Y: Welche Geräte nutzt ihr und welche nutzen eure Kinder?
[Fragende Blicke]
Y: Du hast schon erzählt, dass ihr gemeinsam fernschaut zum Beispiel. [an V]
V: Ja genau. Also wir schauen fern, mein Mann und ich und meine Tochter selten.
M: Na, mein Mann und ich haben ein Smartphone, auch den Tablet und den Laptop
verwenden wir viel.
Y: Und eure Kinder?
M: Die Mädchen haben beide ein Radio im Zimmer stehen und beide ein Tablet aber ohne
Internetzugang!
Y: Warum ohne?
M: Weil ich das dann nicht kontrollieren kann, was sie da machen, das ist mir zu, zu unsicher
einfach noch.
S: Mhm.
A: Ja.
Y: Nutzt ihr diese Geräte dann gemeinsam?
M: Also gemeinsam den Fernseher, den Radio, wir schauen uns auch DVDs an oder- Ja DVDs
oder wir spielen Nintendo.
A: Ja, mhm.
K: Wii spielen wir manchmal zusammen, fernschauen auch und sowas.
S: Ja, stimmt. Stimmt ja, wir auch.
Y: Ok und wie oft ungefähr geht ihr ins Internet?
L
V:
Jeden Tag. (.) Die Anna?
Y: Allgemein, die ganze Familie.
V: Also wir, jeden Tag aber die Anna nicht.
L
M:
Jeden Tag.
L
A:
Täglich, ja.
L
K:
Mhm. Ja schon, weilL
V:
Also die Anna schaut schon, wenn sie irgendein Kleid
will, Dann tipp’ ich halt H&M rein und sie schaut dann. Aber von allein her geht sie nicht.
Aber wir schon, jeden Tag.
Y: Und haben eure Kinder ein eigenes Smartphone?
K: Beide, ja, ja.
L
V:
Ja. Die Anna hat auch schon (.) ein Smartphone. Aber sie nützt es vielleicht
einmal in der Woche. Und da schreibt sie mit einer Freundin von ihr über WhatsApp
Nachrichten und das ist alles.
Y: Ok. Und eure? [blickt in die Runde]
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M: Nein, unsere haben noch kein Handy- oder Smartphone. Aber Tiara, also unsere Größere,
bei ihr, also wir haben ausgemacht, dass sie im September eines bekommt, (.) wenn sie dann
ins Gymnasium kommt nach Wien. Weil wir wohnen ja ländlich, das heißt also im Dorf, in O.
L
S:
Ja, genau! Wenn sie ins Gymnasium kommen. Jetzt noch nicht, nein.
Y: Warum nicht? [an M]
M: Die Kinder müssen nicht ständig online sein, und bei einem Smartphone ist es meistens
so, dass (.) also find‘ ich.
L
A:
Na, die Nici hat schon eines (.) aber ein altes. Ein altes iPhone von mir. Sie hat’s
in erster Linie, dass ich sie erreichen kann und wenn sie mit dem Papa oder so skypt.
K: Ja! Genau, nur so ein simples, da kann nicht viel kaputt werden.
A: Ja, das ist vier oder fünf Jahre alt, circa, also was „iTechnologie“ betrifft nicht so smart
[lächelt] (.) Aber im Moment reicht es ihr, ist sie zufrieden. Das ist- da braucht sie jetzt nicht
mehr.
K: Ja aber das is‘ beruhigend, (.) dass man sie erreicht. Aber in der Schule müssen sie –
müss‘ ma- müssen sie die Handys ja in die Spinde geben, dass sie nicht dauernd auf den
Handys spielen im Unterricht und Sonstiges. (1) Das find‘ ich gut. Da sind sie verpflichtet,
das müssen sie im Spind haben.
A: Genau! Abgedreht haben oder lautlos, wie auch immer - °abgedreht haben° und dann
im Spind.
Y: Und seit wann gibt es diese Regelung?
K: Ich glaub‘, weil sie wahrscheinlich alle so viel herumgeschrieben haben, wahrscheinlich
während des Unterrichts. Und das wird ihnen dann wahrscheinlich nicht gepasst – und ich
find‘s auch ok! Ich finde es auch richtig so, weil sind da zum Lernen und nicht zumA: Das können sie nachher auch.
V: Aber es ist gut, dass man sie erreichen kann.
K: Aber wenn sie nicht abheben manchmal, bin ich gleich nervös. Dann geht’s gleich –
A: Kopfkino.
V: Ja, ja! Also ich seh’s zum Beispiel, die Anna is’, wie Ferien waren, ist sie mit meinen
Eltern, also mit unseren Eltern, mit Oma und Opa nach Serbien gefahren und sie hat ihr
Handy mitgenommen und sie hat die ganze Zeit geschrieben, also, sie hat – ah, die sind
gereist, glaub’ ich, um die zehn Stunden und die hat sicher innerhalb von zehn Stunden um
die 50 Nachrichten geschickt. „Ja Mama, wir sind-“
L
K:
War dann der Akku leer @.@
V: Ja. Oder kein Guthaben, weil sie hat ein Handy auf Guthaben.
K: @Ja!@ @3@
S: Ohh, ok.
M: @3@
V: Und dann bin ich immer ins Internet reingegangen und hab’ Guthaben @aufgeladen und
hab’ ihr dann geschickt.@
M, S: @3@
V: Und dann, wie sie angekommen ist, hat sie am ersten Tag auch das genützt. Und dann
war Ruhe und so braucht sie’s eigentlich nicht. Nur wenn ich zum Beispiel nicht zu Hause
bin und sie ist zuhause, dann schreibt sie mir schon eine SMS oder wenn sie so mit den
Großeltern nach Serbien fährt.
Y: Aber sie nützt es nicht regelmäßig.
V: Nein, nein, die Anna nicht.
A: Mm, nein, selten eher.
Y: Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt?
V: Apps!
A: Ja, genau WhatsApp, (.) Qando.
M: Ständiger Zugriff auf‘s Internet (.) Facebook (.) die sozialen Netzwerke.
L
S:
Instagram.
A: Runtastic habe ich jetzt seit kurzen. Das ist praktisch. Da hab‘ ich ein (Band) beim Joggen.
M: Ja, praktisch auch.
L
K:
°Praktisch ja.°
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L
S:
Mhm, ma- ( )
L
M:
Ist das `ne Art Pulsuhr, wo man- ist (.)
L
S:
Ja, ja. WoA: Ja, nicht so- du kannst da den Puls messen und wie weit duL
M:
überall dabei undK: Musik auch od-?
L
M:
Echt?
S:
-auch nervig, weil’s immer piepst.
Y: Ok. Also praktisch und soziale Netzwerke.
A, M, K: Mhm, ja, ja.
A: Und die Kamerafunktion.
V: Ja stimmt. Haben wir heute eh wieder viele Fotos gemacht. @1@
S, A: @2@
Y: Seht ihr auch Nachteile oder sogar Gefahren für eure Kinder?
M: Ja. Mobbing, Cybermobbing. Und diese ganzen Plattformen im Internet- so wo sie sagen
wo sie das gut finden, wenn jemand magersüchtig ist (1) Wenn Essstörungen gelobt werden
oder zu private InformationenL
S:
Ja, ja. Auf Facebook solche Seiten.
K: Ja, ja, mhm! Ekelhaft. Diese Size Zero-Geschichten und so.
M: Ja oder dieser Fitnesswahn teilweiseK: Ja, das ist- genau.
V: Na, ja ich find‘, (°das ist noch kein Thema.°)
[A ist mit ihrem Handy beschäftigt.]
Y: Ok. (.) Aber gibt es sonst noch Positives? (1) Könnt ihr euch zum Beispiel an angenehme
Situationen erinnern, bei denen das Smartphone eine Rolle gespielt hat?
M: Mmh, nee, eigentlichY: Oder an eine gute Erfahrung mit dem Smartphone?
V: Wenn man da Kind erreicht und man weiß, alles ist ok.
A: Ja, ja, stimmt! Das ist beruhigend.
Y: Könnt ihr euch an Konflikte erinnern, wo das Smartphone eine Rolle gespielt hat?
M: Mmh, also naja. (.) Tiara wollte unbedingt ein Smartphone, weil ihre Freundin natürlich auch
eines hat. Dann haben wir gesprochen und ´nen Kompromiss gefunden. Sie bekommt jetzt
wie gesagt eines ab dem Gymnasium eben.
Y: Ja. mhm. [blickt in die Runde] Könnt ihr euch an einen- oder an etwas Unangenehmes
erinnern, was euch gestört hat?
V: Ja mir ist etwas Unangenehmes passiert mit meinem iPad. Ich weiß nicht warum und
weshalb. Ich hab’ eine Serie gesucht auf dem iPad, eine serbische Serie, und die hab’ ich
auch gefunden dann. Auf jeden Fall, hab’ ich das angeschaut und dann sind lauter so
komische Bilder rausgekommen: Erotikseiten und so (1)
L
S:
Ja, mhm.
Ja.
V:
Ich hab‘ gleich auf ix, ix, ix.
K: Also weg…
V:
…gelöscht, aber (.) am nächsten Tag, wie ich mein iPad genommen habe und
ich wollte was reintippen, ist sofort eine Erotikseite rausgekommen. Da hab’ ich- Gott sei
Dank, dass die Anna nicht das iPad genommen hat. Es war wirklich irgendwie pervers. Also
es war nicht nur so eine Frau drauf, wo nur so- sie war wirklich ganz nackt.
S: L Mhm.
K: L Ja, ja!
V: Und das war eben die unangenehme Situation.
L
A:
Ja, das passiert. Das hab‘ ich auch erlebt.
Y: Ok. Habt ihr gemerkt, dass es zu erhöhten Kosten gekommen ist, seitdem euer Kind ein
Smartphone nutzt?
K: Wir haben das so eingestellt, dass der Kleine da ein Limit hat. Da kann er gar nicht-
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V: Also die Anna, wir haben das so gemacht, dass die Anna nur in der Wohnung
Internetzugang hat. Sobald sie aus der Wohnung raus ist, hat sie überhaupt keinen
Internetzugang.
K: Ja, mhm.
S: Ja, bei uns ist das auch so. [nickt]
A: Genau. Sie hat die Verbindung zu unserem WLAN und sie kann halt dann eben die Sachen
machen, also skypen, die iTunes und so weiter. (.) Aber zum Browser hat sie keinen Zugriff.
Y: Ok. Interessiert ihr euch für Neuigkeiten in Bezug auf Medien?
M: Nein, gezielt jetzt nicht. Nur nebenbei. Wenn es was Neues gibt, schnapp‘ ich das so, (.)
na ja, so beiläufig eher auf.
V: Nein mich interessiert das nicht so. (.) Eher mein Mann.
A: Ja, ja.
Y: Kennt ihr Einrichtungen oder Internetseiten, die über neue Trends oder Gefahren
informieren? (2) Also wo’s zum Beispiel darum geht, wie man Kinder schützen kann? (.) Fällt
euch da was ein?
M: Nee.
[Allgemeines Kopfschütteln, V blickt auf ihr Handy.]
Y: Ok. Vertraut ihr euren Kindern, wenn sie ein Smartphone oder ein Tablet benutzen?
M: Ja, doch schon, klar! Da- die sind aufgeklärt (.) beide.
S: Ja vertrauen scho::n aber du- (.) wie viele Töchter hast du? Zwei. [an M]
L
M:
Zwei. Ja.
S: Ganz ehrlich, ich denk‘ mir schon manchmal – manchmal hab‘ ich schon ein bisschen
ein ungutes Gefühl. Man hört so viel.
M:
Nee, ich sag‘ ja nicht, dass ich nicht guck‘, was sie
machen. Klar, habe ich da oder habe ich das unter Kontrolle, was meine Kinder machen.
Du kannst ja nicht – sie sind ja Kinder!
S: Mhm.
V: Ja, ja. Du musst schauen aber du musst auch vertrauen!
K: Ja, mhm.
S: Ja, ich lasse sie auch sehr selten noch allein. Wenn ich einkaufen gehe, natürlich ist sie
dann kurz allein oder bei Terminen.
Y: Wie ist es bei dir? [an A]
A: Mhm. Ja, ich vertraue ihr auch ziemlich. Wenn sie mein Handy hat, hat sie da auch vollen
Zugang. Wenn sie sich was, eine Folge sagen wir anschaut, das weiß ich, dass sie sich
dann noch eine zweite auch anschaut (.) auch wenn ich’s ihr nicht erlaubt habe. @.@ Aber
ich weiß auch, dass sie keinen Blödsinn macht, und sich da irgendwas Komisches oder so
ansieht. (.) Sie weiß auch, sie ist wirklich smart, sie weiß, dass es im Internet viele
Antworten gibt (.) Zum Beispiel, ein Beispiel: meistens sagt sie mir: „Mama, @google es
doch@!“ @1@ So wie heute, hat sie mich gefragt, “Mama, warum ist England das einzige
Land auf der Welt mit einer Königin?” [Macht Stimme ihrer Tochter nach]
[Allgemeines Lachen]
A: @Und ich@ „Ugh-ugh:::!“ [Macht Ausdruck des Zögerns nach] (.) „Du, da gibt es mehr,
Liebes“, und dann haben wir die ganze Liste mit den Königen von der ganzen Welt
nachgeschaut. @.@
K, S: @1@
Y: Ok. Also ist sie auch interessiert, wissbegierig.
A: Ja, ja und sie kennt sich schon aus bei gewissen Sachen.
Y: Mhm. Ok. (1) Müsst ihr als Eltern trotzdem manchmal eingreifen, wenn sie zum Beispiel mit
dem Handy spielen oderA: Ja, auf jeden Fall. (.) Meistens bei diesen, diesen Serien. Da sage ich ihr, „eine Folge
darfst du“- aber sie kann das stu:ndenlang sehen.
I
L
K:
Dann sag‘
ich „Jetzt aber reicht’s!“ Geht so nicht (.) manchmal, aberL
M:
Ja, ja- dann sag i-ch– ja, wenn sie zu viel am Tablet
sind (.) oder fernsehen.
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A: Deshalb haben wir auch kein Kabel, das haben wir von der Liste gestrichen. Wir schauen
uns nur Sachen an, wo wir uns einigen. (.) Genauso bei den Spielen.
L
M:
Aber verbieten, Verbote nein, wie gesagt, war
bis jetzt noch nie notwendig.
A: Nein, muss ich bei Nicole auch nicht oft, sie ist sehr brav (.) Also wie gesagt, in letzter
Zeit nicht so oft. Ich habe nur zwei Spiele auf meinem iPhone, die sie benützen kann. Also
eines, wo es um Logik geht und eines für Mathe. (.) Ich versuche sie zu ermuntern, ich
sage- zeige ihr ein Buch und sage, “Komm’ Nici, lies mal, das ist spannend“, anstatt dass
sie nur spielt. (2) Und sie bastelt auch viel oder (.) malt was Schönes. Wir haben schon den
ganzen Kühlschrank voll mit ihren Kunstwerken @2@
V: @1@ Ja, ja, meine auch, die ist ganz geschickt, die Anna.
S: Das macht (
)
L
K:
Der Lorenz hat vor ein paar Tagen uns gemalt, also die Familie (.) und Lego
spielt er auch aber früher mehr. Jetzt nimma so. Jetzt spielt er schon- und da sag‘ ich ihm
– das muss er lernen –die Grenzen, wie, bis wann.
L
A:
Die Grenzen ja, ja
L
S:
Absolut.
Y: Gibt es Situationen, in denen ihr da ratlos seid?
[Schweigen, alle schauen überlegend in Runde.]
K: Na ja…
S: Ratlos (.) nicht direkt.
A: Mmh, ichM:
Nur bei pubertären Problemen @2@
K: Ja, wenn’s @rebellieren@. @1@
L
M:
Geheimnisse haben.
K: Aber das ist normal!
L
A:
So weit sind wir noch nicht.
M: @Nicht (lustig)@
K: Wenn esM:
Aber sonstY: (.) Also müssst ihr nicht eingreifen manchmal, wenn sie zu viel Zeit mit Spielen zum
Beispiel verbringen?
M: Nee.
Y: Ok. Also bei deiner älteren Tochter gibt es aber schon manchmalL
M:
Ja, manchmal. (.) Nicht
schlimm! Aber man sieht schon `nenS: Aber das ist ja gerade das. Bei meinen auch, du musst sehrV:
-aufpassen
L
A:
vorsichtig sein.
L
V:
WachsamS: Finde ich schon.
V: Naja irgendwann gibt es schon eine Grenze aber (.) naja.
[Allgemeines Gemurmel]
K: Ja zum Beispiel wenn einer in der dritten Klasse Volks- schon ein iPhone haben muss.
S: Ja stimmt! In der ersten haben‘s auch schon oft eines, auch bei der Marie. Ist so heute!
A: Es gibt noch viel jüngere Kinder die schon ein Handy ha- Sechs-Jährige ja auch schon!
K: Ja sicher! Viele haben im Kindergarten schon ein Handy. Viele Kinder lernen nicht mit
den Handys umzugehen. Man muss sich einfach mit den Kindern beschäftigen. Ich bin mit
den Kindern in der Sandkiste- das ist ja das: man gibt den Kindern immer das, was sie
haben wollen, damit sie eine Ruhe geben. Viele Eltern machen das. (1) Und warum machen
sie das? Weil sie ganz einfach so viel arbeiten müssen, damit sie Fixkosten abdecken
können und oft einen zweiten Job noch machen müssen, damit sie‘s schaffen. (1) Die
ganzen Kosten, die steigen, (1) die Kinder wollen immer mehr haben.
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Y: Ist das schon ein Thema: neuestes Handy, neueste Technik? Auch schon beim Lorenz?
K: Nein, beim Lorenz noch nicht so. Aber bei der Iris in der Klasse gibt es eine, da hat sie
gesagt, die hat fast immer das neueste Handy. Wie geht das, hab‘ ich gefragt, die kosten
6-, 700 Euro gleich. Das gibt‘s nicht, dass du so schnell Verträge umändern kannst, dass
du das neue Handy kriegst. Das gibt‘s ja gar nicht.A: So viel würd‘ ich nie ausgeben!
S: Nein. @.@
K: Selbst, wenn es das JUHU –aber das geht auch nicht, dass du permanent ein neues
Ding kriegst. Ich mein‘, das musst du auch zahlen.
Y: Ist sie dann so, dass sie das auch haben möchte?
K: Nein, eigentlich nicht. Sie hat damals das neueste gekriegt, zu dem Zeitpunkt das
neueste.
S: Ja, ja, ja.
A: Ich findeV:
Aber wenn jetzt zum Beispiel ein Kind mit acht Jahren ein Tablet hat, finde ich
das übertrieben (.) ganz ehrlich gesagt. [wird leiser] Wie jetzt beim Tino, der jetzt da gerade,
wo jetzt gerade die Geburtstagsfeier war und sein Papa hat ihm ein Tablet geschenkt.
A: Ja.
S: Was macht er damit?
V: Er sieht ihn wahrscheinlich, er sieht seinen Sohn vielleicht nur- °weil sie sind
geschieden°, im Mo-, na sagen wir einmal im Monat und möchte ihmS: Das istK:
-°auch schlechtes Gewissen.°
V: Da finde ich ein BuchL
S:
Meine haben das, sowas alles nicht. Weil wenn ich weiß (.) ja, ich
komm‘A: Es kommt aber darauf an, was er damit macht, finde ich.
K: Na ja- ok mit neun brauchen sie im Prinzip noch kein’s unbedingt. Ich mein‘, meiner hat
schon eins aber es wär‘ jetzt- es geht auch ohne, aber die Größere, is‘ jetzt 13 `worden und
ich (.) ich merke schon, dassL
A:
Ja mit 13 ist sie ja schon reiferL
S:
Ja, es kommt schon auch darauf
an, was sie damit machen, sag‘ ich, und auf die Reife, find‘ ich.
L
K:
°Die Iris (
)°
L
A:
Nur zum SpielenL
S:
Zum Spielen lass ich‘s ihr nicht.
A: Aber zum Lernen, da gibt’s ja so AppsL
S:
Lernapps.
L
K:
Lernapps, da gibt’sS: Dafür braucht er aber kein eigenes iPad, entschuldige. Das kann- können sie beim Papa
auch machen, mit seinem Tablet.
K: MÜ: (.) LÜK heißt das.
S: LÜK? Da gibt‘s eine App? Das hab‘ ich als Kind gemacht @ mit so einem Kasterl@ @1@
K: So die WörterS: Da kannst du, du musst so Aufgaben oder so lösen und @dann drehst du’s um und Tata,
hast ein Kunstwerk@.
Alle: @1@
A: @Old school@
S: @2@
K: @Ja und das is‘ @ so eine App, und das find‘ ich schon wieder, alsoS: Ja, nein, sag‘ ich eh!
Y: Ok. Also spielerisches Lernen.
S: Ja, genau.
A, K. Mhm.
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V: Ja, ja.
M: Ja, ja da lernen sie auchS: Sie lernen was und
A:
und @merken’s nicht einmal@
L
V:
Sie lernen und haben Spaß.
Y: Ok. Und benutzt- spielt ihr da manchmal auch zusammen etwas?
V: NajaA: Ja schon.
S: Mit den Mädchen schon, eben am Tablet oder (.) sehr selten aber (.) wirklich (Wii.)
Y: Und welche Spiele sind das dann?
S: Na ja eben, wie gesagt, mit der- so::, so Lernspiele u::und, wo sie Sätze bilden muss, ja
– oder Mathe- Rechnungen, alles Mögliche.
K: Alles kann man da- (2) und- was ich sehr mag aber wir haben halt- jetzt haben wir nicht
so viel Zeit, aber was ich mag, is‘ Singstar. Kennt’s ihr das?
S: Ja! Ja, das ist vo:ll lustig,
A: Ja! (3) Das hab‘ ich früher mit meinem Mann gespielt.
V: Nein, ich kann nicht singen @2@
A: Doch, wenn meinL
V:
Ich treffe nie die Töne, da gibt‘sY: Ok. Und sonstK: Ja sonst (.) Keine Ahnung, selten, weil wir auch zu wenig Zeit haben und der Lorenz
spielt auch viel mit Lego, wo mein Mann dann auch mitmacht, wenn er nicht so müd‘ is‘.
Sonst spielen wir eigentlich wenig. Die Kinder zusammen eben.
Y: Ok. Aber Shooter-Spiele oderA: Shooter-Spiele? Nein, nein (.) Meinst du wo die sich gegenseitig abschießen oder?
M: Na- gibt‘s ja tausend verschiedene von.
A: Nein, nein. Da wird man nur aggressiv! Solche Sachen machen die Kinder doch verrückt
(.) kannst mir nicht erzählen.
K:L Du wirst dann deppert. (Dann soll sie was) anderes spielen.
L
A:
Wo man nur mehr Blut sieht und Gewalt.
M: Das ist schlimm.
A: Aber da müssen die Eltern- die müssen da schauen.
K: Ja, da sind die Eltern Schuld, find‘ ich.
L
S:
Das darf man (
)
L
A:
Nein, da sind natürlich die Eltern schuld!
K: Aber da steht auch darauf „Ab 18“ und da muss ich ehrlich sagen, sind die Eltern wirklich
Schuld. [wird etwas lauter] Weil oft kaufen die Eltern die Spiele (2) den Kindern.
S: Ja und ich kenn‘ auch viele, die das selbst spielen, diese ganzenL
A:
Genug auch ja!
L
M:
Ja, klar! Das ist ja keine
Vorbildwirkung sowas!
V: Mhm.
L
K:
Nämlich aus dem Grund, damit sie, wenn sie heimkommen, am Abend, eine Ruhe
haben und das Kind ganz einfach vor den Fernseher setzen oder vors Spiel setzen und
Ruh‘. So machen sie‘s schon von klein auf. Weil man eine Ruh‘ haben will und man setzt
das Kind vor den Fernseher. Und das Kind schaut und ist beschäftigt. Damit man natürlich
dann auch was machen kann.
L
A, M:
Mhm!
L
S:
Absolut.
L
M:
Furchtbar (.) das.
Y: Ok. Gibt es sonst noch Spiele, die eure Kinder gerne spielen? Vor allem mit dem
Smartphone?
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V: Sie spielt manchmal, jetzt auch nicht mehr so viel aber früher, aber sonst- zum Beispiel
mit so Puppen anziehen oder (.) harmlose Sachen.
L
K:
Ich glaub‘, das wird ihnen dann (fad) nach einer
Zeit.
V: Ja, ja! Schnell langweilig wird ihnenL
A:
Ja, ja. Genauso sehe ich das auch! Sie beginnt gerade zu
lernen, also (.) zu lernen wie man lernt sozusagen. Und manchmal wird ihr langweilig und
dann (.) na ja, schwierig.
Y: Was genau meinst du mit „Sie lernt wie man lernt“? [an A]
A: Na du weißt ja, wie das ist [an Y, lächelt] mit den Millio::nen verschiedenen Applikationen,
bieten eine andere Alternative (1) na ja, immer aktueller, immer- [wird etwas lauter, spricht
mit energischerer Stimme] aber verrückt, also wahnsinnig schnell, und das- und da, und
sofort eine Belohnung, zack, zack und wieder etwas Neues und du hast es! Aber es ist
schwer weil nicht alles ist- passiert sofort. Verstehst du, was ich meine?
[Fragende Blicke]
Y: Also du meinst, dass es immer neuere Spiele gibt undA: Auch (.) und die größte Gefahr, also für mich ist, dass wenn ihr was eh schon langweilig
ist, dass das was ihr schon fad ist, dann totlangweilig, sterbenslangweilig wird, wenn sie
immer mit dem Smartphone- also wenn sie immer Zugriff haben, die Kinder.
L
K, V:
Mhm.
A: Da gibt es ja alles: Spiele, Apps, Musik, Internet. Deswegen sage ich noch einmal: Lesen,
ich lasse sie lieber auch mal etwas lesen.
V, S: Ja, ja, ja.
Y: Mhm, ok. (.) Du hast Apps erwähnt [an A] Fallen euch spontan Apps ein? [blickt in die
Runde.]
S: Mmh. Nein, eigentlich nicht.
A: WhatsApp ist- (1) benütze ich.
V: L Ja::
Ja, stimmt!
A: Mhm.
Y: Ok. Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt?
S: Puh.
A: Eh WhatsApp.
K:
Ja, und GPS (.) Routenplaner.
S: Ja, wenn du schnell von A nach B musst.
K: Genau oder E-Mails nachschauen (.) Telefonieren, klar.
A: Ja und manchmal Videos, Filme (1)
Y: Und schaut ihr euch das dann gemeinsam mit euren Kindern an?
S: Na ja Filme auf dem Handy (.) eher im Fernsehen oderL
K:
Aber ins Kino gehen wir auch. Jetzt
kommt- kommen diese Minions wieder raus, bald. (.) Ja, das schauen wir uns auch an.
A: Ja. So:: süß. @1@
M: @1@
S:
Das (kann man nicht-)
V: Ja.
K: Da haben wir eine Ausrede, dass @wir uns das auch anschauen@
Alle: @.@
S: Ja genau!
V: Warum, wir dürfen das auch mögen!
K: (2) Letztens waren wir auch gemeinsam im Kino, haben uns- Zuerst hat sie nicht wollen,
hab‘ ich gesagt: „Du gehst jetzt mit mir, das interessiert mich nicht. Du wirst nicht immer nur
daheim hocken und am Handy- Du gehst jetzt mit mir ins Kino.“ (2) Aber hat ihr im Endeffekt
dann eh auch gefallen.
L
M:
Es hat sich aber schon sehr geändert. (1) Früher haben wir die Familie
Feuerstein angeschaut oderS:
Ja:, stimmt! [an M]
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V: Flinsto::nes, mei::n Gott, ja!
K: Jetzt, jetzt hast du so komischeS:
Nickelodeon. Das lieben sie.
M: Meiner sieht sich den Disney Kanal-, oder (.) Ni- Nickelodeon?
S: Ja, oder das.
A: Sie sieht sich manchmal Scooby Doos an. (.) Aber nur am Wochenende.
M: Die Serien früher waren aber viel besser.
K: Ja! Irgendwie (.) ich weiß gar nichtM: LieberK:
Ja und besser gemacht.
Y: Ok. Interessierst ihr euch für Neuigkeiten, was Medien betrifft? Kennt ihr zum Beispiel
neue Formen von Online-Werbungen?
K: Aso, wo so Filme sind, die ausschauen wie Filme und dann das Produkt am Schluss
dann eben - das ist oft nervig. @.@ Das ist teilweise- Aber das ist eher dann auf Facebook,
diese Geschichten. Wenn du irgendwas öffnest – und nur über Pop-ups und was weiß ich,
was alles.
M: Die Seitenränder auf Facebook.
L
A:
Ja, Werbebanner auf den Seiten.
Y: Und interessieren euch neue Entwicklungen in diesem Bereich?
K: Ich sag‘ jetzt, manche Sachen sind nicht schlecht. Es gibt immer Sachen, die gut sind
und die nicht gut sind. Der eine findet vielleicht schlecht, was ich gut finde. Das kann man
nie soA: Ja sicher gibt es auch gute Sachen, Werbungen die interessant sind.
K: Ja.
Y: Wie schätzt ihr ein, wie es in Zukunft weiter gehen wird?
K: Pu-h: Gute Frage. Ich sag‘ mal die Kinder wachsen jetzt –und die nächste Generation –
noch intensiver mit den Geräten auf, (1) vielleicht sogar dann mit anderen,
hochtechnischeren Geräten.
A: Es wird immer mehr alles, mit Computern. Es wird so weiter gehen, bis es einen
Knackpunkt gibt, wo man dann wieder zum Alten zurückkehrt.
K: Na ja, ich muss dazu sagen, sie kennen sich wesentlich besser aus mit den ganzen
Computergeschichten.
Y: Die Kinder?
K: Ja. SieA:
Stimmt, ja, ja. Weil sie wachsen auf damit. Für uns ist das – schnell am Computer,
und K: @2@ ich zuck‘ aus, wenn‘s nicht funktioniert. Aber sie wachsen damit auf. Sie lernen in
der Schule damit umzugehen und weil sie schon teilweise, in manchen Schulen wie die
HTL, die meistens nur mehr mit Laptops arbeiten. (3) Und von dem her- Ja, es ist halt (2)
A: Das ist für sie einfL
K:
einerseits positiv weil du gleich ins Internet- wenn du irgendetwas brauchst
für die Schule, gleich so arbeiten kannst, die Arbeit dann dem Lehrer schicken kannst, wie
auch immer. Weil auch als Studierender wirst wahrscheinlich die Arbeit gleich so weiter
schicken, gleich an den Lehrer selber, nehm‘ ich an (.) oder der Lehrer kann dir was
schicken wenn irgendwas ist, wenn du irgendwas wissen willst. [an Y] Von dem her finde
ich esA: Du kannst es überall hin mitnehmen, das Tablet oder den kleinen PC.
K: Ja, kannst ja den kleinen Mini-Laptop auch mitnehmen. Du kannst überall arbeiten. Du
setzt dich zum Beispiel in den Park und arbeitest. Und früher hast kistenweise die Bücher
mitschleppen müssen, dann bist gesessen, hast gebladdelt. Dann musst das nächste Buch
nehmen und bladdeln, dass du überhaupt- [macht Bewegung des Blätterns in den Büchern
und gequälten Gesichtsausdruck nach.]
S,V, M: @1@
S: Ja, ja. Wie ich in der Schule warK: Von dem her ist‘s sicher nicht schlecht weil es @komprimiertes Wissen is‘.@ @2@
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A: Ja, ja.
K: Aber so, kommunikativ is‘ halt schlecht.
S: Ja, die Leut‘ reden heute nichtV:
Man schreibt mehr.
M: Ja, das is‘ wahr.
K: (.) Ja, weil die Leut‘ – so, dass sich die Kinder jetzt irgendwo treffen – Ich kann‘s nur so
sagen: Ich bin als so Junge shoppen ´gangen. Gut, machen auch noch genug Kinder. Aber
so, dass du jetzt runter gehst in den Hof, einfach draußen bist bei dem Wetter- ich mein‘,
Hallo, ich bin raus gejagt worden, ich hab raus müssen bei dem Wetter. „Was machst du
da drinnen? Draußen ist‘s so schön.“
V: Ja, ja, ja, ja.
S: Genau!
Y: Findet ihr, dass es an den Eltern liegt?
K: Ja sicher!
M: Klar.
Y: Wie sie das vorleben?
K: Na ja, ich seh‘s eher so: ich geb‘ dem Kind das Spiel oder die Playstation und ich hab‘ a
Ruhe vom Kind.
[Paralleldiskussion zwischen M, A, S gleichzeitig mit K]
M: Ja, ja.
A: Die Eltern sindS: Die haben zu wenig Zeit.
L
A:
Sie nehmen sich nicht die Zeit.
K: Weil die Eltern kommen - ich weiß, wie‘s bei mir ist – die Eltern kommen heim, sind
erschöpft vom Arbeiten. Ich seh‘s bei mir. Weil wenn ich spät heimkomm‘, bin erschöpft von
der Arbeit und ich bin froh, wenn ich nichts hör‘ und nichts seh‘. Wenn ich heimkomm‘ und
gleich alle auf mich „blablabla“ [imitiert akustisch und mit einer Handbewegung den
Redeschwall], dann werd‘ ich narisch. Weil ich muss einmal heimkommen und kurz „sch::“
runter [imitiert, wie sie sich erschöpft ins Sofa fallen lässt.] und dann können s‘ mit mir reden.
A: Ja, ja.
[Allgemeines Schweigen]
K: Viele machen das nicht, dass sie sich hinsetzen und mit den Kindern reden. Ich merk‘
das auch – ich geb‘s zu, ich mach‘s manchmal auch nicht. @1@ Da wär‘ ich ja die
Übermutter, wenn ich das jeden Tag machen würd‘. Schaff‘ ich ja gar nicht. Aber sie kann
jederzeit, wenn irgendwas ist, sowieso zu mir kommen. Das hab‘ ich ihr auch gesagt.
Wurscht, was ist, ob‘s gut oder schlecht ist. Egal wie ich mich aufreg‘, hab‘ ich gesagt.
[Allgemeines Bejahen]
S: @2@
V: Ja, ja, wir @Muttis.@
A:
(@Regen uns oft auf.@)
L
K:
@2@Hab‘ ich gesagt, „so sind die Mamis.“
Y: Ok. Informiert ihr euch über neue technische Sachen?
K: Ja! Oh ja! Habt ihr schon den neuen Apple Laptop gesehen? Den du auf der Kante so
nehmen kannst – so, wenn er offen ist und so wacheln ohne, dass er auseinander bricht?
[demonstriert Schüttelbewegung] Alter FuchsA: Nein.
[S, V schütteln die Köpfe.]
Y: Also interessierst du dich dafür? [an K]
K: Oja! Mir gefallen die Apple-Produkte. Vom Stylischen her sind sie ja A und O! Das ist
das 5er, das 5er S. [zeigt ihr Handy]. Das 6 Plus, das ist so eine Kiste. @2@ Das schon ja.
Y: Und wenn ihr euch über neue Entwicklungen bezüglich Medien informiert, wo informiert
ihr euch da?
S: Na ja (.) mhm.
K: Das ist so, dass sich meiner gut auskennt mit den PC-Geschichten. Ich geh‘ nur – „Es
ist schön!“ – Mir muss es gefallen. Er muss darauf achten, was es kann. @2@
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Y: Ok.
K: Nein, also ein paar Sachen weiß ich dann schon. Für gewisse Spiele brauchst du dann
die und die Stärke, dass‘s noch geht aber meistens frag‘ ich zum Beispiel nach der
Grafikkarte, ob die gut ist.
Y: Ok, und von der Technik abgesehen über neue Entwicklungen im Sinne zum Beispiel von
neuen Werbeformen, pädagogische Sachen, was Medien betrifft (.) also auch neue mögliche
Gefahren. Fühlt ihr euch da auch genügend informiert? (1) Tauscht ihr euch da aus mit
anderen Eltern oder Lehrkräften oder ist das gar kein Thema?
M: Ja, ich bespreche mich öfter mit meinen Freundinnen, also mit denen, die auch Kinder im
selben Alter haben.
Y: Ok. Und ihr? [wendet sich an A und K] Sprecht ihr mit anderen Eltern oder Lehrern über
neue Trends, neue Möglichkeiten oder Probleme? Oder fragt ihr auch mal eure Kinder, wenn
ihr etwas nicht wisst? (.) Also bezüglich Medien (.) technischen Funktionen oderK: Mmh, eigentlich nicht, nicht so wirklich. Außer es ist irgendwas, dann red‘ ich mit der
einen Mama aber sonst bin ich nicht so in Kontakt.
L
A:
Nein, nein, da °habe ich auch (nicht so Interesse)°
Y: Und was den Medienschutz, was die Politik betrifft, findet ihr, wird da genug gemacht?
M: Schon! Aber naja. Die Politik soll ma härter Strafen ansetzen (.) für Verstöße gegen den
Kinder- den Jugendschutz. Teilweise finde ich, sollten so (Seiten) viel stärker und härter
kontrolliert werden.
K: Na gut, was soll da groß – das ist alles wieder so, [stöhnt] (1) das ist immer schwierig zu
sagen. Was soll man zugänglich machen und was nicht? Das liegt immer im Auge des
Betrachters. Natürlich, Pornofilme, das ist eh klarL
V:
Nein PornoK:
-dass die weggesperrt sein sollen, dass
man da nicht irgendwie zugreifen kann. Oder I es gibt zum Beispiel normale Videos– die
Geburt von einem KindI
L
V:
Ja, ja!
K: -sehe ich als ganz normal. Andere stellen die Haare auf.
L
A:
Ja, nein, also dasL
S:
Muss (
)
L
K:
Das sind so Sachen… [allgemeines
Nicken während K spricht.]
A: Ja, aber Geburten muss ich auch nicht sehen.
Y: Also findest du, dass da nichts getan werden muss. [an K]
K: Nein. (.) Nein, weil sie sind an und für sich brav, muss ich sagen und schauen jetzt nicht
auf irgendwelche (.) Pornoseiten oder was.
L
S:
Ja, ja, ja.
L
V:
Ja!
K: Da gibt‘s ja auch genug Kinder, die das machen – vor allem die Burschen. @.@ Und die
glauben dann, das funktioniert wirklich so wie im Film. @3@
[Allgemeines Lachen.]
Y: Ok. Aber würdet ihr generell wissen- oder kennt ihr Institutionen, die sich zum Beispiel
mit Jugendmedienschutz befassen?
M: Mmh, weiß jetzt im MomentA: Ja:.
K: In der Schule machen sie das schon auch. Da werden sie schon auch informiert. Das
schon.
S: Ja.
V: Mmh.
Y: Und findet ihr, das genügt?
K: Man muss es den Kindern schon auch sagen, dass, sie müssen, wenn sie irgendwo
schauen und sich nicht auskennen, dann schon Eltern dazu holen. Also das muss man
ihnen von Anfang an beibringen.
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[Allgemeines Bejahen.]
Y: Fühlt ihr euch genug informiert, (.) dass ihr einen Durchblick habt?
A: Das kannst du so gar nicht. Weil die Geräte werden immer neuer, können immer mehr.
Das kannst du so gar nicht (.)
S: Ja, ja.
M, V: Mmh.
A: Außer, du interessierst dich nur für ein neues Gerät, gehst dann hin und informierst dich
mehr. Und dann kaufst du‘s ja. Weil ich kaufe ja nicht ein Gerät, wenn ich mich nicht
informiere. (1) Wenn du einen neuen PC kaufst, willst du ja auch wissen, was der kann.
Aber DurchblickK: Na, den hat man glaub‘ ich sowieso nie. Weil die Kinder untereinander sowieso eine
eigene Sprache schon reden.
A: Lol, läuft bei dir.
S: @Genau.@
K: Weil die Kinder werden jetzt groß damit. Die wachsen auf- die kriegen automatisch eines.
Bei uns is‘ ma in die Telefonzelle gegangen. Da hat man die Freundin angerufen oder direkt
zuhaus‘ und hat angeläutet. Das machst heutzutage gar niA:
Oder du hast gewusst, du gehst
in den Park und irgendwer ist sicher da von deinen Freunden. Das gibt‘sL
K:
Also sie sitzt hauptsächlich
daheim und anstatt sie vielleicht telefonieren, was vielleicht noch besser wär als wenn‘s
schreiben. @3@ (.) Und so verlernen‘s halt das Reden – die Kommunikation.
S: Stimmt, ja, ja.
V: Mhm. Na meine spricht schon sehr viel eben.
Y: Wer trägt eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, Kindern
den richtigen Umgang mit solchen Sachen beizubringen? (.) Also mit Medien und
technischen Neuigkeiten und so.
M: Ja, wir Eltern, klar!
L
V:
Die Eltern!
K:
Sicher!
L
S:
Absolut (.) wir.
Y: Findet ihr es generell wichtig, dass die Eltern Bescheid wissen?
V:
Sehr wichtig!
L
Y:
Dass die Eltern
schauen, was die Kinder machen im Internet?
V: Ja, sehr wichtig!
L
S:
Ein bisschen Angst hab‘ ich schon um sie, wennK: Also jetzt nicht so Angst, sondern trotzdem ein Misstrauen. Also mit 13, 14 geht’s auf
alle Fälle. Ich mein’, bei einem kleineren- also bei meinem Sohn schaue ich schon, aber bei
einer 13-Jährigen kann man da schon (.) offen darüber reden.
V: Ja, ich seh’s bei Anna zum Beispiel. Sie hat vor ein paar Tagen gesagt. „Mama ich will
nie in meinem Leben einen Facebook-Account haben.“ Hab’ ich gesagt „Warum?“ Hat sie
gesagt: „Nein, weil das ist voll schlimm.“ Und das hat sie dann von uns, wo wir uns im dritten
Stock mit Müttern treffen. Manchmal reden wir über solche Sachen, was im Internet
passiert, Facebook und so.
S: Ja aber dasV: Und sie hat das gehört natürlich, dass das nicht gut ist.
A: Ja, ja!
V: Für sie ist Facebook überhaupt nicht gut und sie will das nicht. „Und Mama, bitte gib’
nicht meine Fotos dort rein und ich will das nicht haben. Und gib’ deine Fotos…“ Und ich
musste wirklich alle Fotos löschen. Ich habe überhaupt @keine Fotos mehr auf
Facebook.@
A, K, S: @2@
Y: Lernen eure Kinder in der Schule über neue Medien, wisst ihr das?
K: Puh, das- (.) bin ich – das weiß ich jetzt gar nicht. Glaub’ nicht eher.
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M: Ja, in unserer Schule schon.
A: Na, sie haben iPads bei ihr in der Schule und sie nützen das einmal pro Woche oder
zweimal (.) kurz (2) Und was ich so höre, haben sie da eine gute Auswahl- also was Spiele
und Apps und so angeht, zum Lernen. Ja. (.)
Y: Aber, und fühlt ihr euch also ausreichend informiert?
A, S: Ja.
V: Obwohl, ich find’, dass sehr wenig in den Schulen darüber gesprochen wird. Also das
auf jeden Fall.
M: Die Schule kann natürlich auch mehr machen. So- so wie soll ich sagen - aufklärende
Unterrichtsstunden anbieten, das wäre schon gut, auf jeden!
V: Ja, ja! Das– so Coachings oder so, so Seminare (.) fänd‘ ich gut.
S: Ja viel mehr gehört daV: Da sollte schon mehr darüber gesprochen werden.
L
A:
Ja, ja.
K: Ja. Man fühlt sich oft allei- im Stich gelassen von den – schau‘ dir bitte mal an: Muss ma
auf dem Plakat – entschuldige (.) einen Nackerten sehen?
S: @4@
A: @2@
V: @Ein was?@
Y: Ok. Würdet ihr euch generell mehr Informationen über neue Medien wünschen und wenn
ja, von wo?
M: Manchmal schon, aber jetzt nicht zwingend, also nicht unbedingt. Sicher kann’s nicht
schaden.
Y: Ok.
V: Ja, warum nicht?
S: Mhm, ja! Her damit! [Gestikuliert mit ihren Armen und nickt energisch]
V: Wenn ich jetzt zum Beispiel was in den Postkasten bekommen würde, irgendwelche
Informati-, ich würde es nicht sofort wegschmeißen. Also ich würde es schon durchlesen.
A: Ja, ja, sicher! Ich denke, jede Info ist gut. (.) Aber (.) das find’ ich ist noch viel wichtigeram Ende kommt’s immer auf den Hausverstand von den Eltern an.
V, A: Ja::!
S: Ja, mhm.
A: [lächelt] Klar, es ist leicht, ihnen einfach sein Handy oder ein Handy zu geben und- dass
du einfach mal deine Ruhe hast, deinen (.) einen Moment einfach mal Ruhe und Frieden.
(.) Aber was willst du später haben? Seelenlose (.) Drohnen [wird etwas lauter] die sich um
nichts, um nichts scheren weil sie emotional unterentwickelt sind (.) oder, dass dein Kind
normal ist, mit normalen- also Hausverstand eben, und dass sie fähig ist, mehr zu verstehen
als, na sagen wir, die verpixelte Oberfläche?
S: Ja, ja [V, S wirken nachdenklich, nicken]
K: Meinst du damit, dass sie blind durch die Weltgeschichte gehen? [an A]
A: Ja, und dass sie einfach kein eigenes Gehirn haben, oder- ich mein, es nicht einsetzen.
L
V:
Richtig, ja.
K: Mhm, mmh.
A: Na ja, wir werden sehen. Aber @es ist schwer, das stimmt.@ @1@
Y: Ok, danke Agnes. Und von wem würdet ihr euch zusätzliche Informationen wünschen?
(.) Zum Beispiel von Lehrern oder…
S:
Von Lehrern und von Medien.
V: Politik.
K: Ja, na ja – (.) Findest nicht, dass ma da schon genug haben? [an S]
V: Wie meinst du? Meinst du jetzt so Werbungen, was es Neues am Markt gibt? So iPhone
6 oder so? [wendet sich an Y]
Y: Generell über neue Technologien, aber auch Risiken und….
L
V:
Na über Risiken auf alle Fälle!
(.) Aber sonst brauche ich das nicht.
S: Ja Risiken.
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L
K:
So wie sie das gesagt hat, [deutet auf V] wenn man das selber unabsichtlich
bekommt, g’rad’ irgend so ein blödes Bild, dann denk’ ich auch: „Oh mein Gott, vielleicht
haben das meine auch bekommen.“ Das denk’ ich dann schon auch. Also man kriegt dann,
man macht sich dann schon Sorgen. Und wie kann man das komplett sperren? Also an das
denk’ ich dannA: Ja genau, wennL
V:
über Risiken und Gefahren für die Kinder!
S: Es ist schon eine Gefahr da. (1) Das kann man ja alles nachverfolgen (.) im Internet
schon.
K: Was meinstS: Was du googelst zum Beispiel. Bist ja heute- (.) Es kommt dann genau das, was du
vorher gesucht hast. (.) Also.
K: Mhm.
[V wirkt unruhig. Ihr Handy vibriert.]
Y: In Ordnung. Dann sind wir auch schon am Ende. Vielen Dank!
A, S: Gerne!
M: Sehr gerne, ich hoffe, wir konnten dir helfen!
Gruppendiskussion M („Eltern der Mittelgroßen“)
Datum: 9.5.2015
Ort: Caféhaus in Wien (ruhiger hinterer Bereich)
Zeit: 14 Uhr
Dauer: 1h02min
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Y: Hallo! Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt und mitmacht. Ich möchte nochmal
wiederholen, dass eure Angaben absolut anonym sind und es nur für meine
Abschlussarbeit ist. Ich nehm‘ jetzt das Gespräch zwar auf, aber nur für mich. Und es gibt
keine richtigen oder falschen Antworten.
[Allgemeines Nicken und Lachen]
Df: Ja, ja, kein Problem!
Y: Ich würde euch zuerst bitten, dass ihr euch kurz vorstellt und mir ein bisschen erzählt’s,
wie es euch mit euren Tagebüchern gegangen ist.
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Df: Ok. Geht schon? (.) Also mein Name ist Doris, ich bin Mama von zwei Kindern, Melvin
und Ronja. Der Melvin ist elf, die Ronja ist acht.
Nf: Schöne Namen!
Df: Ja, ausgefallen. Die Notizen, na ja ehrlich gesagt, war’s am Anfang schon so- ich hätt’s
manchmal vergessen (.) is‘ aber dann doch alles gut gegangen. @.@
Y: Das freut mich.
Df: Ja und sonst. (.) Ich bin geschieden, glücklich geschieden und bin wieder in einer
Partnerschaft seit sieben Jahren. Die Kinder sind alle zwei Wochen bei ihm. Das heißt, es
ist eigentlich so eine halbe Patchwork-Familie aber es klappt sehr gut, alles.
Df: Mein Alter ist auch wichtig oder? @.@ Also, ich bin 31.
Y: Es ist wie gesagt, alles anonym. Ok vielen Dank. [blickt auf Kf]
Kf: Also ich bin Kati, 36 Jahre alt, bin verheiratet, habe eine zwölf-jährige Tochter und einen
17-jährigen Sohn. U::nd ja, beim Tagebuch (.) man hat halt wenig Zeit aber im Endeffekt
sieht ma dann, wieviel man wirklich mit die Medien macht. @.@
Df:
Ja, ja.
Nf:
Stimmt.
Tm: Mhm.
Lf: Ich bin, also wir wohnen zu dritt in einem Haushalt, mit meinem Mann und unserem
Sohn. Wir sind selbstständig, haben eine eigene Firma. Aus meiner früheren Ehe hab’ ich
eine ältere Tochter mit 25.
Y: Ok, danke.
Nf: Also, ich bin die Nora, habe einen Sohn, den Leon mit elf, wir wohnen zu dritt mit meinem
Lebensgefährten in einer Wohnung eh da in der Nähe, ich arbeite in einer Konditorei in der
Stadt.
Mf: Ich habe drei Töchter. Die Michelle ist zwölf im März geworden. Meine beiden Kleinen
sind fünf und zwei und halb. Ja.
Tm: Ich bin der Thomas, 40, lebe mit meinem Dreimäderlhaus in Wien. U::nd (.) Ich arbeite
bei X im Vertrieb.
Y: (.) Ok danke. Und wie schaut es bei euch aus mit Medien? Wie schaut euer Alltag aus?
(.) Ihr könnt gerne auch eure Notizen zur Hand nehmen.
Lf: Mhm, ok. (.) Ich fang’ mal von früher an weil jetzt ist es anders. Früher war es so, dass
mein Sohn schon mit dem Fernseher aufgewachsen ist. Als Baby gab’s die
Kindersendungen. Wenn ich ihn schlafen gelegt hab’, hab’ ich ihn auf meine Schulter gelegt
und da ist der Fernseher gelaufen. Ähm, (1) der Fernseher hat schon eine große Rolle
gespielt und er war auch viel vorm Fernseher. Aber wir sind dann umgezogen im August
20::14 in den 22.Bezirk – (.) vom 15. in den 22. Bezirk und da war’s so, dass (.), naja, dass
– Die Antenne war kaputt, also dieser Satellit. Und mein Mann und ich sind selbstständig,
hatten auch keine Zeit, dass wir uns um den Fernseher kümmern. Das heißt im Endeffekt,
mein Sohn hat kein Fernsehen seit (.) fast einem Jahr. (2)
Nf: Das muss scho‘ eine Umstellung seinL
Tm:
Ja, (wennst denkst)
L
Lf:
Na, seit Juli 2014 hat er kein Fernsehen (.) und man merkt schon, dass
er sich viel mehr mit der Natur beschäftigt.
Nf: L Ja (.)
Kann ich ma vorstellen.
L
Lf:
Weil es kommt noch dazu, dass das ein Haus ist,
das wir gemietet haben mit einem Garten und er mittlerweile viel mehr Zeit draußenNf: Aber wird’s dann nicht fad, also wenn er, wenn ihrL
Lf: [an Nf]
Na ja, nein! Jetzt wo die Zeit schön ist, der
Sommer kommt und es ist jetzt schon anders ohne Fernsehen.
Nf: Mhm, mhm.
Y: Wie alt ist er jetzt?
Lf: Jetzt ist er elf und wird bald zwölf.
Y: Ok, danke.
Nf: Wir haben schon ein‘ Fernseher im Wohnzimmer, weil am Abend tu‘ ma schauen. (.)
Y: Und sonst?
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Nf: Xbox haben wir auch eine, die nützt aber nur mein Sohn.
Y: Ok. Könnt ihr mir bitte ein bisschen etwas darüber erzählen, wie es bei euch daheim
abläuft, was Medien betrifft? (1) Welche Rolle spielt Kommunikation bei euch daheim?
Lf: Ja, wir sind selbstständig. (Schaut vermehrt in ihre Notizen). Das heißt, wir stehen in der
Früh auf, kontrollieren unsere E-mails, wir schreiben, wir skypen, wir telefonieren, wir sind
viel am Handy. Aber natürlich kümmern wir uns auch um ihn, dass er seine Schulsachen
macht, fragen nach.
Y: Ok. Wie ist das bei euch, inwiefern spielt Kommunikation daheim eine Rolle? [schaut in
die Runde]
Mf: Wir reden über verschiedene Ereignisse, die Schule oder (.) was sie gegessen hat, den
Lernstoff und (.) ja.
L
Df:
Ja, wir sind auch eine total redselige Familie, angefangen von der Kleinsten,
über den Melvin bis zu mir. Und es ist echt so, dass jeder immer was zu erzählen hat und
jeder irgendwie immer sofort. Also das ist schon ein schwieriges Thema weil du erlebst so
viel am Tag und du musst dann irgendwie unterbringen, dass jeder seins erzählen kann
und geht, find’ ich leider oft unter. Weil wenn der eine anfängt, bleibt für den anderen
meistens nicht mehr viel Zeit.
Y: Und wie sieht es bei euch mit Medien aus?
Df: Fernsehschauen tun wir gar nicht weil ich hab’ es auch nicht angemeldet. Ich hab’ zwar
einen Fernseher zuhause stehen. Also wir schauen wenn, dann nur DVDs. Einfach aus
dem Grund, dass ich gesagt hab’, es ist zu viel. Die Priorität hat die Schule beim Melvin,
weil er mit den Noten sehr abgesackt ist und es hat jetzt nicht so einen Stellenwert.
L
Lf:
Ja, ja.
Df: Früher schon, wie sie kleiner waren, hab’ ich das schon am Abend für mich selbst zum
Entspannen genutzt. Er selber, der Melvin, also der Größere, würde selber sehr gerne,
jeden Tag. Das merkst du nach der Schule: sofort Fernseher oder Handy.
Nf: Ja, meiner auch. Jetzt ist er öfter allein, weil meine Mutter ist nicht mehr so oft da wie
früher und er beschäftigt sich dann…
Kf:
Ja, meine Mutter passt auch oft auf, ja (.) Ja (.) Ja, ja.
Df: Also da is’ er sehr fixiert auf das aber es gibt’s halt nicht mehr. Er hat das dann bei
seinem Papa und bei mir halt eher begrenzt. Also das is’ wirklich auf eine Zeit abgestimmt
und dann fragt er mich auch und ruft mich an: „Kann ich jetzt ein bisschen und dann lern’
ich auch.“ Kontrollieren kann ich’s eh nicht. (.) Aber großen Stellenwert: nein, hat es nicht.
L
L
Nf:
Nein.
Nein, kann
ma‘ nicht! (.) Ich bin ja in der Arbeit und (1) na ja, meiner redet nicht viel. Da fragst ihn, „Wie
geht’s, wie war’s in der Schule?“ und er nur so „Ja, gut.“ @Typisch Bursch@ halt. Aber ich
versteh‘ ihn auch, das is’ ja normal, dass er seine Ruhe haben will nach der Schule, ich bin
auch froh, wenn ich mich nach der Arbeit auf die Couch setzen kann und fernschauen kann,
halt abschalten wie du sagst. [an Df].
Y: Ok. Habt ihr generell viele Geräte zu Hause?
Df: Wir haben einen Fernseher, die Playstation und das war’s. Wir haben auch keine, diese
ganzen Receiver oder solche Sachen, das haben wir nicht. (.) Auch nicht, wo du dann
Wireless-Lan oder so-, haben wir alles nicht.
Y: Ich habe gesehen, dass dein Sohn ein eigenes Smartphone hat.
Df: Ja, mhm.
Y: Und kannst du vielleicht ein bisschen erzählen, wie er es nützt und…
Df: Das ist sein Heiligtum. Da hat er- es ist wirklich sein Heiligtum.
L
Nf:
Ja, genau. Das sag‘ ich auch immer.
L
Lf:
Ja es is‘ schon irgendwie so.
Df: In der Schule, du siehst ja, wann er online ist und ich mein’, das ist das erste in der Früh.
L
Nf:
Ständig (1) ja.
Df: Aber er nutzt es eigentlich für die Spiele hauptsächlich. Also er liebt sein Handy über
alles, das sagt er auch. Es ist ganz wichtig für ihn aber er nützt es für diese ganzen Spiele.
Wie die Spiele jetzt heißen, weiß ich nicht.
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Nf: So diese- Battlefield undDf:
Nein, nein. Also so ähnlich wie Siedler, dieses Strategiespiel.
Und da sitzt er halt echt permanent. Also wenn du jetzt sagst, „Du, Melvin, du kannst es
jetzt auch mal zur Seite geben!“ Also oft ist es so. Es ist immer da, es is‘ präsent und letztens
hat er auch gefragt: „Was is’n das Wichtigste in der Wohnung?“ Ich hab’ dann irgendwie
gesagt, „Wir, die Familie“ und er huh [macht erstaunte Reaktion nach] „Das Handy.“ Also
das ist schonL
Nf:
Ja,
ja.
[Während Df spricht: allgemeines Bejahen, Kopfnicken, Mf blättert in Notizen, blickt dann
auf.]
L
Mf:
Also das gibt’s bei uns
nicht.
[Paralleldiskussion Lf und Tm:]
Lf: Kommt er heim und gleich ins Zimmer und gleich am Handy.
Tm: Na unsere hat nur a ganz einfaches, nur zum Telefonieren, weil (°das °)
Df: Eigentlich früher, er hatte mit zehn eins. Und jetzt die letzten ein, zwei Jahre ist es echt
so. Im Gymnasium is’ es glaub’ ich noch mehr präsenter. Jeder hat ein Handy, und „Was
hast du für eins?“ Auch was für ein Handy. Ich mein‘, sein’s ist ein Samsung. Das ist
anscheinend jetzt nicht das Beste. Er möchte jetzt auch ein iPhone haben, aber es ist ganz,
ganz präsent.
I
L
Nf:
Stimmt, das merk‘ ich beim Leon
auch.
I
L
Mf:
Wozu bitte? (1) Na wir haben
kein‘s, wir brauchen auch kein‘s.
Nf: Marke.
Kf: Ja, (1) Mein Mann und mein Sohn haben immer das neueste iPhone, mir reicht mein
Samsung. Da hab‘ ich eines mit österreichischer und eins, ein älteres, mit ungarischer
Nummer. Ich hab‘ mir extra ein neues Cover gekauft, schön pink @1@ [zeigt ihr Handy.]
@Typisches Mädchenhandy.@
Df, Lf: @.@
Kf: Musik hör‘ ich aber schon mit iPod eher. Ich mag auch die ganze Programme nicht am
iPhone. Also ich find‘ die Bedienung vom Samsung einfacher (.) Ist halt die Optik (.) Image!
Df: Auch, natürlich: wer hat was und wieso. Und (.) das ist schon (2) Weniger so die Marken
bei den Klamotten, das ist eher so „Was hast du für ein Handy?“ (.) Und was sagt das über
dich aus, von mir aus noch.
Y: Findest du, dass ihn das unter Druck setzt?
Df: Nein. Am Anfang schon. Er hat das mal probiert so eine Zeit lang: „Ich hätte auch gern
ein iPhone, weil das ist so cool und das kann so viel!“, mit dem Schmäh halt und ich hab
g’sagt, „Du Melvin, schau, das hat hundertfünf-, 160 gekostet, das ist offen für alle Netze“
und das ist schon das, wo ich g’sagt hab‘, mehr geht nicht und es war innerhalb von zwei
Wochen kaputt. Also er hat’s irgendwie runter geschmissen. Der ganze Bildschirm war
zerdepscht.
L
Df:
Also, (.) es is‘…
L
Nf:
Das letzte vom Leon hat a paar Monate überlebt. Aber naja, er hatte
sein erstes Handy mit neun circa, damit er einfach- damit ma‘ ihn erreichen kann.
Df: Genau. So mit neun, zehn hat er’s bekommen, so Ende vierte Klasse oder Mitte vierte
Klasse hat er’s bekommen weil ich auch arbeiten war und ich ihn oft erreichen wollte und
zuhause hatten wir kein Festnetz ( ) und das war mir sehr wichtig.
Nf: Ja, ja.
L
Df:
Aber sobald er mal raus- jetzt hat er auch schon die Google Play Karte.
Kf:
Ja, genau.
Lf:
Genau.
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Df: Also er will das permanent laden und das ist halt ganz, ganz wichtig, dass er immernicht wegen dem Erreichbarsein, was ja den Mamis wichtig is‘, nein es geht auch darum,
Kontakte zu den anderen, WhatsApp und das Ganze.
Kf: Und Viber.
Df: Is‘ das eh so wie WhatsApp oder?
Kf: Genau, nur kannst auch telefonieren, das is‘ praktisch, mein Mann ist sehr oft in Ungarn
(.) und wenn du nicht im Internet bist, kommt automatisch „Nicht erreichbar“ (.) also als
Status.
[Lf und Tm gleichzeitig mit Df:]
Lf: °Das wusst‘ ich gar nicht.°
Tm: °Na doch, aba haben wir (a ned).°
Df: L Aso ok! (1) U:nd, da hat er auch eine Klassengruppe mit den Fußballkameraden und
Mädels. Das hat er auch schon und der will ganz oft, dass ich nicht schau’. Er fragt mich
dann manchmal so: „Das Mädel schickt mir irgendwelche Fotos!“ – ich mein’, normale
Fotos, ich hab’s mir dann angeschaut. Ich hätt’ gar nicht gesehen, dass das ein Mädel is’.
Kf: @1@ Genau, ja, genau, @2@ Da sind sie sehr heikel, ja.
Df: Aber das is’ auch komisch weil sie noch so klein sind. Wenn ich mir denke, was wir uns
damals für Sachen geschickt haben, wie ich noch ein Handy gehabt hab‘, (.) ist das schon
ein riesiger Sprung von (.) früher auf jetzt. Weil die Kinder schon genau wissen was sie tun,
oder wie sie’s tun. Die Mädels sind ja noch viel schlimmer als die Burschen.
Lf: [lächelt]@1@ Es is’ arg, dass die Kinder alle sowas haben.
Y: Ist es bei deinem Sohn ähnlich?
Lf: Ja, ja. Also- (4)
Kf:
Genau. Das is‘ so.
Lf: Ja. Er hat eine WhatsApp-Gruppe gehabt, jetzt hat er ja kein WhatsApp mehr @.@ Aber,
das war im Winter zum Beispiel. [Wird etwas leiser] Da haben sie auch viel Blödsinn
geschrieben und da haben sie behauptet, dass er in ein Mädchen verliebt is’.
Kf: Ja! Meiner schreibt auch nu::r Blödsinn in der Gruppe!
Tm: Ja, ja, wohl.
L
Lf:
Und in der Schule kann das schnell was auch schief gehen, wenn man so in
Gruppen schreibt und da lehnen sich a paar gegen andere oder gegen einen auf. Und das
kann halt auch sehr negativ sein. (1) Und viele Kinder schreiben auch Blödsinn. Und dann
schreibt er mit irgendeinem Freund nur Blödsinn, so „Broo“ und (.) irgend– also der, was
ich gesehen hab’, der schreibt - mein Sohn - schreibt so eine Zeile [zeigt Länge der Zeile
mit ihren Händen] irgendwas, also so Buchstaben. Ich denk’ ma, „Warum machst du das?“
Tm: @1@
Nf: @1@ Ja! Wie ma noch den alten Vertrag g‘habt haben, da hab’ ich gesehen was er mit
seinen Freunden schreibt, die schreiben teilweise so einen Blödsinn!
Lf: Und schickt er so komische Smileys und jeden Blödsinn einfach –
Nf: Die Abkürzungen was die schreiben! @Die versteh‘ ich oft gar nicht!@
Lf: (2) Sinnlos.
Y: Gut. Gibt es auch Situationen, in denen ihr Medien zusammen nutzt (.) Also gemeinsame
Aktivitäten?
Nf: Mhm, ja! YouTube-Videos schaut er sich gerne an, da zeigt er mir so lustige Videos (.)
oder ich ihm. Also- und zusammen tu‘ ma immer um neun am Abend fernsehen im
Wohnzimmer – Das ist ein Fix- ein Pflichttermin jeden Tag.@.@ @Da frag‘ ich ihn oft@
„Is‘- kannst du dir das überhaupt anschauen, is‘ da das eh nicht zu arg?
Y: Und bei euch? [blickt in die Runde]
Lf: Ja (1) Fernsehen eben nicht aber Wii hat er auch (1) Damals, bevor wir umgezogen sind
hat mein Mann ein bisschen mit ihm gespielt. Ja, wir schauen uns auch manchmal was an
am Tablet oder so, irgendwelche Videos. Am Sonntag, wird gekocht für zwei Stunden und
da haben wir dann- da nehmen wir uns Zeit für alles.
Tm: Ja da muss ma sich die Zeit a nehmen. Ich seh’s bei meinem Bruder, der is‘- die haben
sich auch selbstständig gemacht, ja, du bist immer mit der Arbeit, aber da muss ma amal
z’ruckstecken a, und ausse mit die Kinder.
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Lf:
Ja, genau!
Mf: Mhm.
Lf: Also, mein Mann, was ich sehr gut finde, er ist jetzt mittlerweile mit ihm trainieren. Früher
war er im Taekwondo alleine. (1) Und das hat ihm halt auch keinen Spaß mehr gemacht,
weil’s– ja er hat das alleine gemacht. Er hat sich so sehr gewünscht, dass er mit seinem
Vater was macht und jetzt mittlerweile machen sie das zusammen. Und man sieht einfach,
dass er aufblüht. Und ich glaub’, dass es auch ganz wichtig ist, dass man auch mit der
Familie was macht.
Tm: Extrem.
[Allgemeines Nicken]
Nf: Der Leon geht schon auch raus zum Spielen oder trifft sich mit Freunden aber er geht
halt nach der Schule ins Zimmer undKf:
Man kann sie ja nicht zNf: Er ist halt jetzt eher- (1) er kommt schon noch kuscheln oder gibt mir ein Gute-NachtBussi oder so aber er redet halt fast nimmer. Man hört das oft, dass die Buben da anders
sind. Es is‘ einfach „uncool“. [macht Gänsefüßchen mit ihren Fingern] @„Ich bin doch kein
Baby mehr“.@ @.@
[Allgemeines Lachen]
Y: Aber ist er dann nur in seinem Zimmer oderNf. Nein. Das is‘ lustig, weil er spielt allein, aber im Wohnzimmer bei mir oft. Weil er mag
das nicht, allein im Zimmer.
Y: Ok.
Tm: Also die Nadine nutzt den Computer eigentlich nur zum Lernen und Hausübungen
machen, da hilft ihr meine Frau.
Df: Ja das mach‘ ich auch: ab und zu googeln wir uns was. Jetzt hat er vor Kurzem ein
Referat über eine Bengalkatze gehabt, weil wir auch eine Bengalkatze haben und da haben
wir’s kurz amal aber da haben wir’s (.) also über den Laptop genutzt, über’n Hotspot. Da
haben wir’s dann schon gemeinsam - Aber solche Spiele würden sie mir halt gern zeigen
aber ich bin halt einfach nicht dieser Spieletyp am Handy, gar nicht. Und da is’ er schon
sehr- und auch die Ronja. Da gab’s ja dieses Bubble Witch, und da wäre sie- also die Kinder
werden sofort, wenn ein Spiel is’, was so eine einfache Strategie hat, komplett süchtig
danach. Wenn man da nicht aufpasst, find’ ichTm: Ja na musst ( )
Lf: Genau, ja, (leider)
Mf: (
)
L
Df:
Gut, wir sind jetzt in der U-Bahn und du kannst eh nichts anderes machen, dann
hängen sie beim Handy und würden das auch nicht hergeben, außer du sagst: „Du pass’
auf, das geht nicht.“ Das hab’ ich auch bei der Ronja gemerkt, die war dann echt schon voll
rot und ich hab’ g’sagt: „Du Mausi, (1) [zögert, redet sonst sehr schnell ohne Pause], es gibt
noch so viele andere Sachen.“ Jetzt liest sie zum Beispiel immer die U-Bahnstationen –
Also was Sinnvolleres mit der Zeit anfangen. Aber das merkst du: ein Handy bewirkt einehat eine irrsinnige Anziehungskraft auf junge Kinder und ältere Kinder. In der Pubertät ist
das wirklich eher so kommunikativ. Also einfach so, der eine reist jetzt dorthin, der andere
dort-, dass man irgendwie in Kontakt bleibt aber es beginnt recht früh mit diesem Spielen,
also mit diesen Spielchen, was da alle gibt und dann lädst du sie runter und du hast da’s
sofort und da is’ (.) großes Gefahrenpotenzial, du weißt was ich mein’. [an Y] Das sie das
als sehr wichtig empfinden.
[Zwischendurch allgemeines Bejahen, alle hören ihr aufmerksam zu, Mf wirkt teilweise
etwas abwesend]
Y: Mhm, ok. Wie oft geht ihr durchschnittlich ins Internet zuhause und mit welchen Geräten
meistens?
Nf: Ich schaue immer, was auf Facebook Neues gibt, ständig eigentlich auch in der Arbeit
[macht Scroll-Bewegung auf Handy mit ihrer Hand nach] immer zwischendurch oder
WhatsApp, es geht halt nicht ohne…
Y: Mhm. [wendet sich an Mf]
Mf: Aso meinst jetzt mi- allgemein oder die Kinder?
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Y: Also allgemein…
Mf: Die Michelle geht ins Internet, wenn sie Englischhausübungen macht, das muss sie halt
online machen. Mein Partner ist leider oft im Internet. Das is’ halt (1) seine Art zu
entspannen. Ich selber surfe manchmal und so - aber selten. Ich habe ja kaum Zeit für das.
Kf: L Die Andi ist schon viel im Internet, eh auch für die Schule.
Y: Also jeden Tag?
Kf: Ja, ja.
L
Nf:
Ja, jeden Tag is‘ er im Internet, jeden (1) mehrere Stunden, ja.
L
Kf:
Ja. Weil zum Beispiel, sie muss ein
Buch lesen für die Schule, was macht sie? Nicht, dass sie das Buch liest, sie geht zum PC
, ins Internet und schaut sich die Zusammenfassung an! @1@ Aber sie liest normal
eigentlich schon gern. Ich sorge auch dafür, dass sie regelmäßig was liest. Sie sagt,
„Warum soll ich was lesen, was mich überhaupt nicht interessiert?“
Tm:@.@ Ja, ja, kenn‘ i‘.
Kf: Ich meine, da hat sie schon bisschen Recht, da- das ist- so ist das.
Tm: Sie machen sich’s leicht: Computer, Google, geht schon.
Y: Und machen sie so etwas mit dem Smartphone auch, dass sie was für die Schule suchen
oder allgemein ins Internet gehen?
Kf: Ja auch mit- ja.
Y: Ok. Wie ist das bei euch? Und wie oft gehen sie circa ins Internet?
Df: Wenn, dann eh mit seinem Handy und ins Interne::t, wi::rklich (1), wahrscheinlich schon
täglich. (3) Wenn man jetzt davon ausgeht, dass du einfach verschiedenste (1) Nutzformen
hast, sind nicht alle mit dem Internet verbunden aber er schaut schon auch immer wieder
nach. Aber hauptsächlich ist es das Spielen. Da is’ ja auch so ein Accou-, also so ein Chat
dabei und das wird wahrscheinlich auch über irgendein Datenvolumen laufen, schätz’ ich
jetzt mal. (.) Da is’ er schon (.) fleißig dabei.
Y: Und die Kleine…
Df: Nein, nein, sie hat auch noch kein Handy oder so, weil- das einzige, sie hat ur oft früher
dieses eine Spiel da, dieses Bubble Witch gespielt und hat ihr halt voll ‘taugt, aber so alleinsie wüsste glaub’ ich auch gar nicht wie- da ist zum Glück auch noch nicht das Verständnis,
und ich find’s auch nicht so wichtig, ihr das jetzt beizubringen.
Kf: Ist noch zu früh.
Df: Ja, auf alle Fälle. Ich mein’, ich möchte’ auch, dass sie dann mal ein Handy bekommt,
wenn sie älter ist aber wirklich ein ganz simples, wo ich sie anrufen kann weil ich halt keinich halt’ nix von Festnetz zuhause. Ich hatte das irgendwie nie weil eh jeder ein Handy hat.
(.) Dass ich einfach weiß, nächstes Jahr, wenn du alt genug bist, kann ich (dich auch
abheben.) Dann ab der dritten Klasse, weil ich so dann nie weiß, ist sie zuhause
angekommen?
Nf: Ja, meiner war, der war auch in der VolksDf: Dass sie dann allein nachhause gehen darf und (.) wenn ich bis neun Dienst hab’, da
weiß ich ja nicht, ob sie dann wirklich z’hause angekommen ist, also für die Sicherheit. Die
Kinder werden’s wahrscheinlich eh- „Es müssen ja keine Spiele oben sein.“ Aber da siehst
du schon wieder wie dieser Teufelskreis, sag’ ich jetzt amal, sofort mit dem verbunden is’.
Ich könnt’ ja spielen, ich könnt’ mich ja beschäftigen damit.
Y: Ok. Mhm. Welche Geräte nützt ihr sonst noch daheim?
Lf: Mein Mann hat ein Tablet. Er hat ein, ähm, Apple– (.) keine Ahnung wie das heißt. Dann
hat er [stöhnt] zwei Handys. Mein Sohn hat immer das alte Handy von meinem Mann
bekommen, wenn er sich ein neues gekauft hat, weil es technisch nicht so gut ist, weil er’s
halt wirklich für die Arbeit, für’s Unternehmen braucht, und die neuesten Technologien
braucht, hat er ihm die Smartphones immer gegeben. Das heißt, er hatte immer moderne
Handys.
Y: Und jetzt hat er auch ein eigenes Smartphone.
Lf: Na ja, im Moment- also er hatte immer ein eigenes nur er hatte (.) dann keines, wenn’s
so weit war, dass er die ganze Zeit vor dem Handy gehockt ist und sich irgendwelche Videos
angeschaut hat und im Endeffekt (.) die Schule vernachlässigt hat, ja. Und dann haben wir
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die Grenze gezogen und gesagt „Na, jetzt reicht’s! Jetzt nehmen wir dir das Handy weg!
Und du kriegst dann ein (2) normales Handy nur mit – nur zum Telefonieren. (1)
Tm: Ja, ja.
Mf: L Mhm! Ja, find‘ ich gut.
L
Nf:
Echt?
L
Lf:
„Damit du dich melden kannst, wenn du in der Schule ankommst, wenn du wieder
daheim bist, oder wenn du irgendwo unterwegs bist“, dass man weiß, dass es ihm gut geht.
M: Und wann war das?
Lf: Das war schon öfters der Fall und zuletzt vor (.) einer Woche.
Y: Ok. Und jetzt hat er-…
Lf:
hat er keines, nein.
Nf: Mhm. Es is‘ , na, es is‘ , is‘ °schon schwer, ja.°
Kf: Und wie hat er reagiert darauf?
Tm: L Wenn’s nicht hören wollen, dannL
Mf:
Mhm, ja, mhm.
Tm:
Es is‘, is‘ °schon, (wohl.)°
Lf: [Parallel zu Tm und Mf] Na ja mittlerweile- (.) Also am Anfang hat’s ihn gestört –
mittlerweile ist’s ihm schon egal und er versteht das auch. Weil er ist ja, er is’ elf, er ist
ziemlich ausgewachsen. Er ist schon sehr reif und er ist schon größer als ich. Er ist ziemlich
stämmig und er, ja, er versteht das und man merkt auch einfach, dass wenn er (dort) kein
Handy in der Hand hat, dass er von sich aus in den Garten geht, spielt, sich mit Gräsern
beschäftigt – irgendwas herumspielt.
Mf: Ja, mhm, ja.
Lf: Dann nimmt er halt, keine Ahnung, einen Stock, tut herumschmeißen. Also er macht ja
auch Kampfsport und (.) natürlich alles unter Aufsicht, klar und dass ihm nichts passiert
aber er- (1) sobald er halt kein Handy hat und keine technischen Sachen, sieht man einfach,
dass er sich viel mehr mit alltäglichen Dingen beschäftigt.
Kf, Tm: Ja, ja!
Nf: Mhm.
Y: Haben sonst auch alle eure Kinder ein Smartphone, also die älteren?
Mf: Also, die Michelle hat keines.
Nf: Was, die Michelle hat kein Handy?
Mf: Nein, sie braucht daweil noch keines. Wir holen sie von der SchuleNf: [sehr überrascht] Wie geht das? (.) Sie muss ja Probleme mit den- mit ihren
Schulkollegen haben! Heute hat ja schon jedes Kind eines. AlsoMf: Bis jetzt war’s kein Problem, sie- es…
L
Kf:
Das würd‘ bei uns nicht, also (.) ich- Was sagt sie, will sie
keins?
I
L
Tm:
Da würd‘ (sie sich sträuben)
L
Lf:
Doch es geht schon °aber
is-°
Mf: Es gibt schon oft die Diskussion, aber sie sieht das dann ein.
Y: Also akzeptiert sie das?
Mf: Wie gesagt, sie fragt schon und sie wird eh- (.) ab Herbst dann eines dann, also
wahrscheinlich (.) da reden wir gerade mit meinem Partner.
Lf: Na alle Achtung, da ist sie aber wirklich brav, wennNf: Ja.
Mf: Mhm.
[Paralleldiskussion während Mf spricht:]
Tm: Das is‘ halt das, dass das für alle schon normal- dass nimma ohne geht.
L
Df:
Na ja da sind wir wieder beim Statussymbol.
L
Nf:
Nein nicht- also, da, (.) Es geht ja ums
Erreichen ( )
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Y: Ok. Ok. Also ich höre heraus, dass es eine Art Statussymbol ist und heutzutage schwer
wegzudenken.
Tm: Ja.
Kf: L Ja, ja!
Y: Was fällt euch sonst spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt?
Tm: Praktisch, Internetzugang, man versäumt eigentlich nichts. Es is’ (2) wie ein kleines
Büro. @3@ Für die Arbeit, (.) es geht nicht ohne!
Kf: Ja praktisch. Ich liebe mein Galaxy.
L
Nf:
Praktisch ja. Ich mach‘ alles über‘s Handy: SMS, Nachrichten, E-mails,
wenn ich irgendwelche Termine hab‘ (.) also (.) schnell (.)
L
Kf:
Na, ich mach‘ sowas eher zuhause am Tablet, so Zahlungen, Skype und
sowas alles.
Nf: Aber im Notfall kannst du’s halt machen. Und man is‘ immer erreichbar, ich weiß, wo
der Leon is‘, also wenn er in Park geht oder wann er von der Schule kommt. Wenn ich das
nicht wissen tät‘, das wär (.) schlecht. Früher gab’s das nicht…
Mf: Mhm. Du hast halt alles d‘rauf auf einem Gerät (.) Spiele, Internet, die schnelle
Bedienung- Aber ich finde die alten- ähm die, die Tastenhandys- das reicht mir, weil ich
mein Handy fast nur zum Telefonieren verwende (2) und für SMS.
Y: Mhm.
Df: Dass s’ eigentlich überall präsent sind, wurscht wo du hinschaust, wurscht, wo bist.
Dass jeder eines hat, wurscht jetzt, unabhängig von der Marke. Es ist einfach, alt- ältere
Leute wie Jüngere – jeder redet davon. Ob’s jetzt in den Medien is’, was ‘s schon wieder
Neues gibt, es ist präsent, permanent. Du brauchst ja nur in die U-Bahn einsteigen, und
jeder sitzt immer- Ich mein’, ich schließ’ mich da nicht aus, aber es kommuniziert jeder (1)
über (.) Handys oder über Smartphones. Das is’ schon- und es is’ immer mehr find’ ich
so geworden.
[Allgemeines Nicken, Bejahen]
Df: Es war für eine Zeit lang so ja, vor ein paar Jahren und jetzt is’ es echt (1) omnipräsent.
Auch beim Essen, egal wo.
Nf: Na überall hast ’as. Ich seh‘ s ja auch bei mir in der KondiDf:
Die Clara und ich waren jetzt
essen und jeder is’ @irgendwie g’sessen@ und ständig hat ein Handy geläutet oder vibriert.
°Das merkt man schon, ja.°
Tm: Mhm, des is‘ teilweiseL
Mf:
Immer schlimmer.
Y: Ja.
Lf: Schnelle Kommunikation, die Möglichkeit auch schnell abzusagen. (1) Es ist wirklich so.
(2) Na ja, ich glaub’, dass, na ja, man is’ [zögert] was ich gut find’, man findet schnell Wege,
wo man hin muss. Man, man is’ (.) schnell orientiert, das find’ ich gut.
Kf: Ja, ja!
Lf: Man kann schnell kommunizieren. (1) Aber es lenkt auch ab, zum Beispiel Facebook
lenkt ab. Dann diese Herumschreiberei, die unnötige, die man auch erledigen kann mit
einem Telefonat: „Hallo, wie geht’s dir? Was machst du? Blablabla“ Also einerseits, Handy
ist halt technologischer Fortschritt, andererseits Zeit- Zeitvertreib, Zeitverschwendung.
Nf: Mhm, ja.
Lf: Aber, ja. Die HandysDf:
-werden zu wichtig teilweise und die Schule steht dann hinten an. Weil
er dann halt eben sagt: „Ok, ich hab’ zwei Minuten, dann hab ich wieder mit irgendjemand’
da handeln, das tritt dann alles andere zurück. Weil das ist dann so eine Art quasi virtuelle
Welt, wo du deine Abenteuer lebst, anstatt dass du sie draußen in der Natur verbringst. Das
schon. Wie gesagt: Fußball und Handy, das sind so seine (1) Lieblingsbeschäftigungen.
Tm: Das hat beim Unterricht nix verloren, sog i holt.
Df: Ja! Ich hab’ selber unterrichtet Kinder bis vor kurzem und ich weiß wie’s ist: Ja, ja. Sogar
da, wo ich den Turnunterricht gemacht hab’, haben sie’s mitgenommen. Ja. (.) Und sie sind
dann echt beleidigt, wenn sie’s weggeben müssen. Das is’ so wie wenn man ihnen, weiß
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ich nicht, früher wahrscheinlich das Essen weggenommen hätte oder so, is’ es jetzt halt das
Handy.
Kf:
Die Kinder müssen einfach mehr in die Natur und draußen spielen und weniger amL
Tm:
Na, so wie (.) wo ma- so wie damals
Fernsehverbot.
Df: [an Kf] Na ja, ich glaub’, dieser Umschwung dauert irrsinnig lang, bis das wieder kommt.
Weil früher waren die Werte einfach ganz wo anders und dann kam das Handy und was es
alles kann. Es wird ja auch immer, ahm, immer aufwendiger. Und so wie das entstanden
ist, hast du gemerkt, kommen die Interessen einfach nicht so durch. Die Kinder hätten sehr
wohl ihre Interessen oder ihre Hobbies und so aber es geht auch einfacher. Du müsstest ja
nicht amal zum Freund rüber gehen und sagen Geh’ ma weil man kann das auch über
Schreiben kommunizieren. Also ich glaub’ schon.
Kf: Meine Tochter ist aber noch so, wenn ich sage „Hör auf‘ jetzt!“, hört sie auch auf. (1)
Aber die werden auch, kommen die ja dann auch in die Pubertät undDf: Eben. (.) Es ist jetzt auch schon teilweise schwer weil je früher sie damit beginnen desto
mehr ist es ein Teil vom Alltag. Und alles, was im Alltag ist, ist eine Gewohnheit.
Gewohnheiten abzulegen, glaub‘ ich, sind irrsinnig schwer. Irgendwie gibt’s den Kindern
wahrscheinlich auch – traurig wie es is’- aber ein Teil von Sicherheit. Ich bin immer
erreichbar, ich kann alles nachschauen, ich kann immer das machen, was ich will. Also:
wenn’s mal zur Gewohnheit führt, in den Alltag integriert ist, is’ es glaub’ ich schwer, (.) zu
sagen- egal welches Alter, also das is’ jetzt nur meine Meinung. Ich könnte ja gar nicht, ich
mein’, der Melvin ist elf und ich denk’ ma, er hat jetzt schon einen sehr starken Willen (.)
und wenn er in ein, zwei Jahren, dann wird er auch seine „Pf:, was willst du jetzt? Ich durfte
es bis jetzt, warum jetzt auf einmal nicht?“ oder so. Klar, kann schon- hängt aber auch vom
Kind ab.
Lf: Mhm. Patrick zeigt mir auch manchmal irgendwelche Spiele, die mich überhaupt nicht
interessieren (1) aber es ist einfach, dadurch, dass sie erst elf sind, gibt’s nicht so Sachen,
die uns jetzt so ansprechen.
Nf: Ja, der Leon spielt viel die Shooter-Sachen, Bursch halt. Der zeigt mir so unnötige
Videos manchmal und diese ganzen Spiele die interessieren mich Nüsse aber er also, der
sitzt manchmal stundenlang, zeigt mir das dann und so ganz aufgeregt.
L
Df:
Der Melvin spielt immer dieses eine Spiel da, aber das is‘- (.) da geht’s
um Ausbau und Handeln und so. Und die Mädels, was ich so mitkrieg’, die schicken halt
permanent Fotos (.) von sich, voll arg. Ich mein’, die vom Fußballclub sind ja alle ein Jahr
älter. Weil die Mädels sind ja immer – wenn er in der U11 is’, sind die eigentlich schon zwölf.
Das ist ein irrsinniger Sprung.
Nf: Das geht ja jetzt schon los langsam, vor allem bei die Mädchen.
Kf: Stimmt, die Mädchen in der Klasse von der Andi, schauen schon- schminken sich schon
und zeigen sie dann Bilder auf Facebook und überall. Bei denen geht’s nicht so um das
Spielen.
I
L
Nf:
Genau! Die machen Fotos und schicken dieTm: Ja, ja. @.@ Oder tun’s posten.
Df: Ich kenn’ die wenigsten Mädels, die jetzt sitzen und spielen am Handy, oder diese
brutalen Spiele sondern die nützen das, um, ja, um ihr eigenes- um sich präsent bissl zu
machen in der Welt oder bei den Burschen.
Mf, Nf: Ja, ja.
Mf: ( gel?)
Kf: L Mhm. (.) Na ja. Aber der Tobias, also mein Sohn, also nimmt das Handy eigentlich
eher zum Telefonieren, er macht eher nicht so- er macht viel Sport in letzter Zeit, Fitness
aber tut schauen, was seine Schwester schickt, wem sie schickt und so.
Nf: Ja, ich hab‘ auch gesehen, dass ein Mädchen dem Leon ein Foto geschickt hat von sich
aber da sag‘ ich ok, find‘ ich, so lang es nur vom Gesicht is‘- also vom Gesicht, das ist ok.
L
Kf:
Ja, von das jaNf: Aber da hab ich mir `dacht, sie kann da ohne Probleme auch mehr zeigen als nur ihr
Gesicht. Das ist dann halt nimma harmlos. Wie willst das kontrollieren? Kannst ja nicht.
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L
Tm:
Nein.
Kf: Ich kontrolliere das schon, oja!
L
Mf:
Ja! [nickt]
Kf: Also zweimal pro Tag schaue entweder ich (.) oder meine Mutter. Weil auf Facebook
gab es schon Intrigen, wenn jemand ein Foto postet – öffentlich -was sie nicht soll. Ich sage
dann hart: „Hör‘ auf sonst lösche ich dein Konto!“
Nf: Na ja Facebook darf man ja erst offiziell glaub‘ ich ab, ab ja (.) ab zwölf oder so haben.
Tm: Mhm, ich glaub‘.
Nf: Da gibt’s so a, (1) a Klausel, und ich hab eh g’sagt, du darfst das nicht haben. Jetzt hat
er’s halt seit einem Jahr und is‘ auch auf Instagram.
Kf: °Instagram (.) nein°
Nf: Da musst glaube ich ein, irgendwie ein Mittelmaß finden aber schon auch (.)
kontrollieren was er da macht.
Mf: Ja, ja.
L
Nf:
Da sag‘ ich ihm schon, da pass‘ ich schon auf, dass er Bilder nimmt, er hat nur
welche, wo man ihn nicht erkennt. Weil ich hab ihm schon gesagt, dass er da aufpassen
soll mit so, was er halt öffentlich macht, dass er nicht alles so (2) öffentlich macht und so.
Tm: Facebook ist schon gefährlich, wenn da die Kinder gemobbt werden, wenn’s a bissi
fester sind.
Mf, Kf: Ja, ja!
Mf: Genau! Und auch in der Klasse immer drinnen! Da reden’s jetzt eh immer über Verbote,
dass die Handys in der Klasse verboten sind.
Tm: Ja, ja.
Df: Echt? Ok. Nein, also das is’ zum Glück nicht so gravierend beim Melvin. Der is’ in der
A.gasse im Gymnasium. (2) Es ist halt immer nur dieses allgemeine Handyverbot. Aber es
ist nie- es ist auch in der Klasse find’ ich generell nicht so ein großes Thema. Weil ich war
jetzt letztens ein paar Mal dort, eben auch wegen die Noten und hab’ das auch- Wie ich
selber am- unterrichtet hab’ und auch am Nachmittag die unterrichtet hab’- also ich hab’
auch Erwachsene unterrichtet Ernährung und Sport, da is’ es permanent gewesen. Bis ich
g’sagt hab’: „Seid’s ma nicht böse, wir haben jetzt Unterricht!“ Dann sitzen s’ halt immer
wieder da. Aber das waren Erwachsene, wo ich mir ‘dacht hab’, da brauch’ ich nimma viel
sagen.
Mf: Ja Erwachsene, aber bei unseren Kindern- da müssen wir manches Mal, streng sein.
Df: Nein, strengKf: Na ich muss sagen, mein Sohn @ist strenger da als ich bei ihr@, viel strenger
manchmal!
Lf:
Ja, ja, ja. Meine Tochter auch oft - Ich glaub’, dass ich bei ihm jetzt, bin ich auch
lockerer als bei ihr früher (.) muss ich sagen.
[allgemeines Gemurmel]
Df: °Ich meine, bei (Erwachsene
)
L
Kf:
Ja, mhm. Er, @der große Bruder@, ist er streng, was sie macht, mit wem sie
schreibt! [lächelt]
L
Lf:
Ja, ja.
L
Kf:
Er glaubt- ich glaub‘ manchmal, er muss sie beschützen.
Lf: @Ja@ Weil meine Tochter, sie hat eigentlich von klein auf viel auf ihren Bruder
aufgepasst, weil seine Oma ist in Serbien, die andere Oma ist im Burgenland.
Nf: Wo genau im Burgenland? Meine Großeltern sind auch von dort!
Lf: Aus P, das is‘ ein kleines Dorf in der Nähe vonL
Nf:
Aso, na meine sind aus X, das is‘ in der Nähe vom Neusiedlersee.
Lf: Mhm.
Lf: Ja, aber mein Sohn, der is’ halt groß und breit und schaut gut aus (1) muss ich ehrlich
sagen Nf: @Der Leon auch!@ Er ist voll groß gewachsen. Der geht nach’m Papa. @2@ Du, der
ist fast so groß wie ich, der hat Schuhgröße 42!
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Lf:
Ja! (.) Aber er war schon mal, früher war er schon mal bissl dicker.
Also jetzt hat er abgenommen. (1) Und er ist leider manchmal der (.) der Probleme macht,
also: Wörter sagt, die er nicht sagen sollte oder so Sachen, Also (.) es gab schon öfter so
Sachen in der Schule, wo er dann – wo die Lehrerin mich dann angerufen hat und g’sagt
hat, „Na ja, der hat hing’haut.“ oder „Die haben gestritten.“
Y: Und wie geht ihr mit solchen Sachen um?
Lf: Das hab‘ ich ihnen eingetrimmt. Ich diskutiere so lang, bis er’s nicht mehr aushält. Und
dann gibt’s bei uns wirklich eine scharfe Diskussion und dann sitzt er da und dann gibt’s
nur Reden, Reden, Reden, auf ihn einreden, bis zum Geht-nicht-mehr. So richtig, dass man
ihn in die Schranken weist. Also es gibt kein Geschrei außer, außer er wird (.) respektlos,
also in der Hinsicht, dass er, wie soll ich sagen, (.) dass er seine Stimme hebt. Und (1) –
wie nennt man das, wenn ein Kind halt…
Tm: aufmucken.
Lf: Ja! Er muckt auf und (1) weil, zum Beispiel bei meinem Mann traut er sich das nicht, ja?
Weil er is’- aber gegenüber mir ist er oftmals sehr frech. Und wenn er das wird und er es
übertreibt, dann gibt’s ein scharfes Wort oder mehrere scharfe Worte und sehr lange
Diskussionen.
Y: Also es ist für euch wichtig, dass geredet wird.
Lf: Extrem wichtig! Also ich habe meinen Sohn dazu hingebracht, dass er gute Noten hat.
Weil hätte er nicht – hätte ich nicht auf ihn eingeredet und alles kontrolliert und immer d’rauf
geschaut, wär’ er sicher nicht - aber, er ist jetzt im Gymnasium, (.) und dann sagt er „Na ich
hab eh - Deutsch wird sicher gut!“ und dann hat er einen Vierer g’habt.
Tm: Ja, ja.
Nf: Ja, bei uns das gleiche Lied. @.@
Kf: Bei der Andi könnte es auch besser sein mit Deutsch und Englisch.
Lf: Wir versuchen halt immer auf ihn einzureden und ich hab g’sagt: „Schau, du musst
einfach lesen weil wenn du nicht liest, wirst du nie eine gute Deutschschularbeit schreiben.“
Und wir versuchen einfach auf ihn einzureden, dass er sich da dahinterklemmt und durch
diese Maßnahmen – zum Beispiel Handy wegne::hmen und mehr kontrollieren, muss man
das Kind dann in die richtigen Schranken weisen.
Df: Ich hab’ g’sagt, wenn ich nicht da bin, will ich, dass er das Handy, dass er ein, ein
Protokoll- also einen (.) Plan erstellt, dass er, wenn er heimkommt, es zur Seite legt, bis er
gelernt hat – Kontrollieren kann ich’s ja leider nicht – und dann erst wieder nimmt, wenn
eben alles erledigt ist. Und das hat er nicht gemacht und jetzt hat er auf Englisch wieder
eine schlechte Note g’schrieben. Also das hat genau das g’zeigt: bist du nicht zuhause und
kontrollierst – obwohl ich überhaupt nicht dieser Typ bin – (.) sitzt er dort? Oder (.) wenn ich
ihn spontan anruf’, kriegst halt gleich mit, tut ihr immer gleich alles nebenbei, was halt- das
schon.
Y: [an Df] Also das wäre für dich ein negativer Aspekt, dassL
Df:
Das ist negativ, dass die Schule natürlich
d’runter leidet. Die Noten werden schlechter. (2) Das einzige, was ich für mich persönlich
positiv is’, is’ dass er bei meinem Exmann is’, °dass er mich dann anruft, was er früher nicht
– das is’ was Privates, das hat jetzt nicht unbedingt damit was zu tun.°
Y: Ok. Jetzt waren ja die Osterferien. War in der Zeit etwas anders als sonst, was euren
Alltag mit Medien betrifft?
Lf: Wie meinst du?
Y: Also in den Ferien: haben eure Kinder zum Beispiel mehr Zeit mit ihren Handy verbracht
oder…
Df: Ja, das schon. Wenn er weiß, er hat jetzt keine Schule und da ist auch dieser gewisse
Druck, den er täglich hat, wo er dann wahrscheinlich dann Entspannung am Handy oder
wo auch immer sucht. (.) Letztes Jahr im Sommer hat er’s nicht so::: benu::tzt. Weil wir
waren auf Urlaub, wir sind weggeflogen. Da hat er’s gar nicht mitg’habt zum Beispiel. (1)
Aber die letzten Ferien schon wieder. Da hat er schon wieder mehr – wenn g’rad’ irgendwas
wieder neu is’ oder er irgendwas bei dem Spiel neu machen kann, dann ist es halt wieder
(.) zu spannend, dass er da nicht davor sitzt und schaut was da passiert.
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Nf: Meiner geht schon auch raus, da schau‘ ich schon, das wir rausgeh- er is’ eh auch viel
draußen im Park mit seinen Freunden oder so. Es is‘ eine Erholung für ihn, nach der Schule
spielen und wenn‘s schirch is‘ draußen…
Df:
…sitzen sie schon mal eher davor. Ich mein’, er is’
schon so jemand, der wenn er kann, immer Fußball spielt aber er hat auch gern diese – er
sagt das auch selber: „Ich brauch’ jetzt ein bisschen Ruhe.“ Und Ruhe verbindet er
(auch/oft?) damit, dass er sich dann hinknotzt und am Handy spielt. Also das assoziiert er
schon damit.
Y: Ja.
Nf: Ja! In den Ferien is‘ er echt nur stundenlang gesessen, wo ich mich wunder’, wie man
das aushalten kann.
Tm: Aber wird er da nicht irgendwann aggressiv, wenn er die ganze Zeit nur spielt? [an Nf]
Nf: Nein, nein. (1) Sonst würd‘ ich da eingreifen, also was sagen. Und er macht ja auch
andere Sachen.
Lf: Also, er hat sich schon Videos angeschaut aber wir haben viel mit ihm unternommen
wenn wir Zeit hatten. Na ja, aber er ist sehr wissbegierig. Also er schaut sich jetzt nicht nur
Blödsinn an, sondern er schaut sich auch Galileo an, er schaut sich (.) Dokumentationen
an. Also er is’ wissbegierig.
Nf Ja, genau! Der Leon schaut sich auch Galileo und so wasLf:
Natürlich schaut er sich auch
irgendwelche Spielvideos an. Er war aber - (1) [zögert] je älter er wird, desto mehr – weil
wir jetzt auch im 22. wohnen und er geht in Großenzersdorf in die Schule. Er geht öfters
am Wochenende raus (2) mit seinen Freunden und sie gehen Longboard fahren zum
Beispiel – er hat ein Longboard. Das heißt, er unternimmt auch viel und es halt so eine
Abwechslung dazwischen. Wenn er jetzt alleine daheim is’ und wir sind beschäftigt, dann
ist er mehr am Video schauen – also, oder er trifft sich mit seinen Freunden, aber wir
machen so viel wie möglich mit ihm draußen.
Y: Ok. Wie würdet ihr einschätzen, wie oft sind eure Kinder mit ihren Smarphones im
Internet circa und gehen sie überhaupt damit ins Internet?
Lf: Also ich denke, er ist ständig im Internet mit dem Handy!
Y: Zum Beispiel um online zu spielen? [an Lf]
Lf: Nein, nein. Er hat sich Videos angeschaut oder (1) es gibt ja installierte Apps auf dem
Handy, Spiele. Aber jetzt nicht solche Online-Spiele, was Erwachsene spielen, sondern
einfach, es gibt halt viele Spiele, die man runterladen kann gratis.
Y: Und wie oft und lang würdest du sagen, dass er im Schnitt mit dem Handy im Internet
ist, war, schätzungsweise?
Lf: Schätzungsweise: (.) Ja, unter der Woche (2) kann ich mir schon vorstellen, dass nach
den– na ja, (2) wie soll ich das sagen: (1) Wenn er jetzt Schule hat bis fünf, dann kommt er
um sechs heim. Dann muss er seine Sachen erledigen, dann ist es sieben. Und wenn er –
früher is’ er früher schlafen gegangen, das heißt, da hat er nicht so viel Zeit gehabt, sag’
ma eine Stunde. Aber jetzt geht er um zehn Uhr schlafen. Ich kann schon – es hängt von
den Hausaufgaben und von der Schule ab, was er lernen muss, aber: (2) Sag’ ma im
Durchschnitt eine Stunde am Tag kann ich mir schon vorstellen. (1) Im Durchschnitt.
Y: Könnt ihr mir vielleicht ein paar Erlebnisse mit technischen Geräten in eurer Familie
erzählen, (.) zum Beispiel wo das Smartphone eine Rolle gespielt hat?
Nf: Na Erlebnisse, mmh, nein.
Y: Oder angenehme oder lustige Situationen?
Lf: Na ja sicher is’ lustig, wenn er mir irgendwelche lustigen Videos schickt oder so aber ich
glaub’, dass das Smartphone (.) so in einer zwischenmenschlichen Beziehung einfach
nichts verloren hat. Also ich glaub’, dass es am besten ist, wenn man zusammen was
unternimmt und das komplett auf die Seite legt. Glaub’ ich, is’ viel spannender, viel
intensiver, als wenn ein Handy dabei is’. Also ich glaub’ nicht, dass man jetzt wirklich sowas
Positives darüber sagen kann.
[Allgemeines Nicken]
Y: Ok.
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Kf: Ja. Aber es ist super als Wörterbuch, wenn man ein Wort nicht weiß, als Übersetzung
vom Ungarisch oder bei meiner Tochter für die Schule. (.) Und als Navi. Wir waren letzten
Sommer auf Italienurlaub in Sizilien. Ich habe keine gute Orientierung und da hat das Handy
uns sehr geholfen. Also wir haben uns auf‘s Auto-Navi verlassen. Wir gehen, gehen und
gehen @bei 36 Grad Hitze@ und stehen @bei einem Zaun anstatt beim Meer.@ @.@
[Allgemeines Lachen]
Tm: @Super Technik@.@1@
Kf: Da haben wir dann das iPhone als GPS genommen, da hat das Internet schon genützt.
Y: Mhm. Und wie ist das bei dir? Fallen dir Erlebnisse ein in letzter Zeit mit dem
Smartphone? [an Mf]
Mf: Puh (2) Erlebnisse (1), dass ich mit meiner Freundin in Kroatien gratis telefonieren kann,
halt mit dem WhatsApp. Wir skypen auch viel aber dann am Tablet oder (.) mit seinem
Handy. Das ist praktisch, weil der hat einen großen Bildschirm und das geht dann.
L
Kf:
Ja praktisch, (.) und billig, wenn man skypt.
Mf: (1) Aber sonst. Ich vertraue dem Internet halt nicht so.
Y: Und hattet ihr auch schon negative Erfahrungen?
Kf: Wenn meine Kundinnen stä::ndig per SMS oder WhatsApp Termine wollen und das
Handy piepst. (.) Oft reagiere ich da gar nicht (.) Das kann nervig sein manches Mal.
L
Tm:
Na ja, negativ, ich weniger (.) aber mei- mei Frau zum Beispiel eben, die vertraut
dem Internet a nita (.) also mit allem was damit zu tun hat, also zum Beispiel eben
WhatsApp, dass das abgehört oder (.) missbraucht werden kann undL
Mf:
Ja, da hat‘s eh irgendwo Recht!
Da überlegt man sich zweimal, ob ich ein Foto oder so verschick’.
Y: Gab es da manchmal auch Diskussionen oder sogar Konfliktsituationen diesbezüglich?
Df: Ja, ja. Das ist öfter so! [ab hier etwas aufgebrachter Tonfall] Wenn- aber ich klink’ mich
da immer aus, weil ich sag’ immer: Ich sag’s einmal, zweimal, dreimal und wenn er’s dann
nicht macht, sag’ ich: „Schatzi, du bist elf Jahre, du weißt genau, dass das nicht gut
ausgeh’n würd, wenn du jetzt nur permanent vor’m Handy sitzt oder Fernsehen schaust
oder DVD schaust!“ Und er hat’s mehr oder weniger– „er kann alles, er hat’s gelernt“ – er
hat’s abgesichert und es war dann nicht so der Fall.
Nf: Ja, genau, ja. Genau das Gleiche bei uns, ja, ja.
Df: Irgendwann musst du – oder bin ich so erzogen worden, mehr als hinterherrennen und
sagen: „Bitte tu’ was!“ – Ich mein’, das muss bei ihm selber ja auch - der, der Wille da sein.
Sonst redest du wie mit einem, ich weiß nicht: (.) „Bitte mach’ das, tu’ das!“ Und dem ist das
vollkommen egal. Da geht nur die eigene Energie drauf.
L
Nf:
Kannst gar nicht.
Genau.
Df: Er geht jetzt auch Nachhilfe und da merkt man auch- Aber sobald das dann wieder
vorbei ist – er liebt das einfach (1) mit dem Handy.
Y: Ja. Ist euch aufgefallen, dass es dadurch zu höheren Kosten gekommen ist?
Df: Nein, noch nie.
Lf:
Ahm, na bei ihm ist das Internet beschränkt. Das heißt, wenn er es
ausgenutzt hat, dann hat er keine Möglichkeit, dass da irgendwelche Kosten steigen. Er (.)
würd’ auch nicht (.) Apps runterladen, die was kosten. Weil er weiß, dass er das nicht darf.
[Allgemeines Bejahen und Nicken.]
Y: Das weiß er, ok.
Lf: Und (1), es kann schon mal sein, irgendwann in der Vergangenheit, dass da mal was
war. Aber ich, ich schließe es nicht aus. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es
jemals passiert is’.
Kf: Na ja, ich habe auch einen guten Tarif, wo ich mit meiner Schwester immer telefonieren
kann. Man muss nicht mehr so überlegen. „Wie lange kann ich reden? Ich muss aufhören!“,
und so weiter.
Mf: Ja, das stimmt, das finde ich auch gut.
Nf: Früher ist das ja über eine wie heißt’n, das, @ich kenn mich da nicht aus@, über eine
Apple, AppleDf: -ID?
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Nf: Ja genau - gelaufen, da hab‘ ich’s auf meiner Abrechnung alles gesehen, also alles was
er g’macht hat, (1)
L
Df:
Er kannL
Nf:
was er runtergeladen hat und da hätt er sich nie ‘traut, da was zu
machen. Das darf ich jetzt nicht mehr.
L
Df:
Na, Musik amal. Aber er hat ja diese 15 Euro, diese Google Play Karte.
Nf: Genau, die hat meiner auch! Wo er ein Kontingent zur Verfügung hat.
Kf: Ja meine Tochter hat auch sowas, wo sie zehn Euro d’rauf hat und wenn’s leer ist, ist
leer, ja. @1@ @Das hat mir mein Bruder gelernt.@ Ihr Kind ist auch zwölf und die hat eine
Rechnung von, (.) ich glaub‘ 350€ gemacht!
Tm: 350€! Bitte gar schön, wie kriegt ma des zam?
L
Df:
Das is‘ heftig! Nein, alsoKf:
Ja! Das war eh (.) vor ein paar Monaten (1) Und mim
WLAN mach‘ ma viel in der Wohnung. Und ich merk‘, dass ich das Limit überschritten hab‘,
da wird das Internet langsamer.
Y: Mhm.
Nf: Na ja ich hoff‘ halt, dass er nichts macht, also bis jetzt is‘ mir wie g’sagt noch nichts
aufgefallen. [überlegender Blick] Aber da vertrau’ ich ihm, weil wie g’sagt, er würd’ sich das
nie trauen. (.) Einmal hab‘ ich g‘merkt, dass er sich irgendwas downloaden wollte, hat er
aber nicht- da hab‘ ich schoL
Df:
Jetzt hat er mich eh heut‘ schon wieder- dass er eine neue braucht. U::nd die
Spiele glaub’ ich, haben nicht wirklich gekostet [überlegt], ich weiß es nicht. Das war, glaub’
ich nur minimal. Aber es war noch nie– also ich kann ja keine Rechnung bekommen, weil
wenn diese Karte leer ist, ist sie leer.
Kf:@1@ Meine Tochter ist auch wieder gestern gekommen damit…
Y: Ok, also das ist so eine Art Schutz…
Df: Genau! Das würd‘ ich auch – ich würd’ ihm auch nie ein Handy anmelden. Also das find’
ich (1) nicht überschaubar dann. Weil da kann immer was passieren. Du klickst nur
unabsichtlich mal – is’ mir genauso mal passiert. Dann hast du so irgendwie- und da kannst
du noch schnell abbrechen. Weil die das so gefinkelt machen, dass du einfach nur kurz –
und dann lädt das mehr oder weniger schon. Jetzt beim iPhone is’ zum Glück nicht so.
Aber, ja. (3) Also Konflikt, in dem Bezug, da nicht so stark. Weil’s einfach kontrollierbar ist
und das find’ ich wichtig.
Nf: Na (.) da vertrau‘ ich ihm und ich würd’s ja auch merken, wenn da was wär‘.
Y: Ok. Interessiert euch, welche neuen Apps oder Spiele es gibt? (.) Seid ihr generell
interessiert an neuen Medien? (.) An neuen Entwicklungen, Möglichkeiten, Gefahren?
Mf: Also Apps brauch‘ ich persönlich nicht.
Df: L Nein, gar nicht.
L
Nf:
Na schon!
Mf: Na, ich plane vorher, da mache ich mich im Internet schlau, wo es was gibt. Apps, wie
gesagt, die sind ja nur für unterwegs auf‘s Handy gut. Also ich find‘, die nehmen nur
Speicherplatz weg.
L
Kf:
Doch, die sind praktisch auchTm: Manches Mal is‘ sehr handlich.
Mf: Ja. Na ja, (.) einerseits, man, man möcht‘ ja am neuesten Stand sein, aber eher mein
Partner. Ich glaube, das liegt daran, weil der arbeitet in dem Bereich.
Df: Mein Freund auch, der ist bei X in der Technik und der erzählt mir das immer und er
wollt’ mir das iPhone 6 und „ich brauch’ das!“
Mf: Auch an der Quelle.@1@
Tm: @.@
Df: Ja, voll. Aber gar nicht. Das einzige, was ich mir- wenn so ernährungsmäßig oder für
die Arbeit was ist, oder so- da lad’ ich mir das runter aber selbst das ist so selten, also das
is’- das hat keinen großen Nutzen: das nutze ich nicht und das is’ auch nicht mein Interesse.
Y: Mhm. Fallen euch spontan Werbeformen im Internet ein?
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Mf: Pop-ups meinst du?
Kf: Die sind so: nervig! Und man merkt das oft garNf:
Da klick‘ ich gleich weg bei sowas.
Mf: Die nerven! Ich- wir suchen nur Sachen im Internet, die uns interessieren. Das is‘ eine
Abzocke im Netz und Viren kannst (.) alsoL
Kf:
Ja, Abzocke nur!
Y: Mhm. Wie schätzt ihr euren Wissenstand bezüglich neuer medialer Entwicklungen ein?
(1) Denkt ihr, dass ihr ausreichend Bescheid wisst, was eure Kinder machen?
Df: Das schon. Das schon, obwohl, (.) alles kann man nicht kontrollieren. Das ist nicht
möglich. Aber er kommt auch mit so vielen Sachen, dass ich schon sag’, es ist großes
Vertrauen da sonst würde er gewisse Sachen gar nicht fragen. Warum die Mädels das und
das schreiben und so.
Kf: Süß! @.@
Df: Ich find’s eh auch süß aber ich wusste im ersten Moment auch nicht, was ich d’rauf
sagen soll. Also das hab’ ich schon. Und die Ronja fragt sowieso alles, was sie wissen will.
Also das ist zum Glück so. Es muss kontrollier- überschaubar irgendwo sein, dass man
weiß- er sitzt ja auch neben mir und dann seh’ ich das. Es ist eh immer dasselbe.
Tm: Wenn die Kommunikation…
Df:
…passt, das Vertrauen da ist und man merkt’s auch, darum
schau’ ich auch nicht großartig.
Nf: Genau, find‘ ich auch. Weil einmal wollt‘ ich eben so was einbauen, dass er da nix
machen kannTm: So eine Schutzvorrichtung…
Nf: Genau, und er war total beleidigt, hat gesagt „Mama, warum vertraust du mir nicht?“ (.)
Und dann hab‘ ich‘s gelassen.
Df: L Ja, ja.
Mhm.
Tm: `s schwer.
Y: Ok. Und kommen eure Kinder mit Problemen auch zu euch?
Lf: Na ja, wenn ihn was in der Schule stört, sagt er das schon. Wenn er irgendwelche
Streitereien hatte aber wenn er dann der Schuldige is’- (2) Die Lehrerin sagt’s dann oder
eine Mutter ruft dann mich an und sagt, „Da war wieder was.“ und ja.
Df: In der Hinsicht ist der Melvin sehr brav, muss ich sagen.
Kf: Mhm, ich bin mit dem Tobi- wir haben ein echt gutes Verhältnis. Er sieht mich eher als
@Kumpel als als Mami@ Wir waren auch schon mit seinen Freunden im Pub @.@- aber
natürlich gibt es eine Grenze, weil ich bin noch immer die Mama. (.) Da war er mal auf
meinem Handy im Facebook drinnen und hat sich nicht abgemeldet. Ich hab‘ nicht einmal
gewusst, dass das geht.
Nf: Uch! Da hast du dann nachgeschaut…
Mm: @.@
L
Kf:
Da hab‘ ich gesehen, dass er mit einem Mädchen schreibt und das gleich meinem
Mann gesagt. @Aber ich hab‘ ihm gleich gesagt, dass er’s nicht weitersagen soll@ weil
sonst würde sich Tobias aufregen. Weil ich möchte das nicht auf’s Spiel setzen. @1@
L
L
Nf:
Ma:h
Nein.
[allgemeines Lachen]
Kf: Also, dass er mir nicht mehr vertraut.
Mm: Ja.
Mf, Lf: Mhm.
Y: Mhm, ok. Wenn ihr Informationen erhalten möchtet, wisst ihr, wo ihr euch hinwenden
könnt, wenn es um neue Techniken, neue Werbeformen, Chancen, Gefahren geht?
Df: Na mein @Freund@ @2@. Durch das, aber ansonsten (2) [überlegt] na ja, eher schwer,
weil’s mich selber jetzt nicht so gravierend interessiert. Weil’s einfach (3) kein Teil von mir
is’. Wenn man da interessiert is’, glaub’ ich, weiß man sehr wohl, wo man nachliest oder
nachfragen kann.
Y: Und bezüglich Neuerungen im Sinn von zum Beispiel neuen Werbeformen oder
risikoreichen Entwicklungen? Sprecht ihr da mit anderen?
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Mf: Nein, leider nicht. Es wär‘ aber schon interessant, wie gesagt. Aber (.) ich hab‘ das
Gefühl, dass jeder seine Ruhe haben möcht‘, irgendwie(.) nur die Kinder sich selbst
überlassen mit Handys, mit Com- die Eltern sind nur mit Beruf und Karriere beschäftigt. Da
fehlt dann die Kommunikation– Ein Beispiel: In der Pause, (.) die Kinder spielen mit den
Handys in den Pausen anstatt miteinander.
Df: L Na ja, während des Unterrichts auch (1),
L
Kf:
Na mit den, alsoY: Und würdet ihr euch wünschen, dass sich das ändert oder, dass…
Df:
…dass es nicht präsent
ist, weil’s einfach ablenkt und dann keiner konzentriert ist bei der Sache. Wenn ich immer
schau’n muss oder „Aah!“, schwer verliebt bin und alle paar Minuten das- (.)
Lf: Beim Patrick is’ das „Handy wegnehmen“, also wenn‘s dann gar nicht mehr geht, ist es
so die …
Tm: …die Maßnahme!
Lf: Genau, die Maßnahme. Zuerst wird geredet und wie gesagt: „Patrick jetzt gib dein Handy
auf die Seite: oder gib das auf die Seite. Mach’ jetzt die Sachen!“, wenn er’s nicht von selber
macht, weil er extre::m faul is’. Also er ist wirklich, wirklich faul. Er is’ blitzgescheit, er lernt
sehr schnell aber er is‘ so: faul, er will nichts tun. Und Schule ist einfach für ihn (1) ein Muss
aber nicht weil’s – aber ich glaub’, dass is’ bei jedem Kind so. (2) Ja, er macht’s halt
irgendwann und geht halt dann irgendwann ins Bett. Also man muss ihn wirklich
kontrollieren.
Y: Ok. Also mit anderen Eltern, dass ihr mit ihnen redet…
Df: Naja, vielleicht kurz einmal. Aber das ist- (3) also bei mir nicht zumindestens.
Nf: Ja ich auch, also nicht so (.) (°oft°)
Y: Mhm. Kennt ihr prinzipiell Einrichtungen oder Informationsseiten, wo man über neue
Gefahren Informationen bekommen kann?
Mf: Na ja, mmh, also mein Partner kennt einige, ich nicht.
L
Df:
Auf dem iPhone hast du so eine eigene App
sogar. Ganz oben da hast du diesen Kinderschutz. Da hast du - der Erwachsene, der das
Kind an der Hand hält. [imitiert das Halten der Hand des Kindes, lächelt].
Nf: Ja, ich hab‘ auch einmal versucht, so eine- wie g’sagt, eben, so eine Blockade
runterzuladen aberDf: Also das kannst du schon. Da kannst du das einstellen, dass bei gewissen
Schlagwörtern, die Seite eigentlich gar nicht aufgeht.
Tm: Genau, das kannst ganz einfach, kannst dir das downloaden.
Df: Ja. Das haben wir auch von Anfang an immer, auch damals am Computer, immer
einfach programmiert. Genauso beim Fernseher gibt’s das ja auch, gel, dass ab zwölf oder
16 oder so, dass diese Dinger dann gar nicht – oder nur mit einem Code (1) funktionieren.
Ja, ja! Das find’ ich gut.
Nf: Ja und ich hab‘ da auch, ich hab‘ ihn da unter @Kontrolle g’habt, wie ich ihm das iPhone
`kauft hab‘, da hab‘ ich seinen Chatverlauf sehen können vom WhatsApp und hab‘ da immer
nachschauen können. Da war noch alles zusammen.
Mf: Von den Gruppenchats oderNf: Nein, nein, allgemein. Aber beim WhatsApp hast du zu viele Gruppen. Das is‘ ma zu
anstrengend. Der Leon, der is‘ in a paar Gruppen. Ich hab‘ genau nur eine Gruppe mit
meinen Mädels, wo ma uns immer ausmachen, also so, zum Beispiel wenn ma uns wo
treffen oder so. Aber alles andere lösche ich gleich.
Mf: WhatsApp brauch‘ ich nicht.
Y: Aber so die neuesten Entwicklungen in dem Bereich sind euch nicht so wichtig.
Nf: Na eherMf: Diese ganzen Smartphones werden nur gleich kaputt! Also mir genügt ein normales,
ein ganz schlichtes Teil.
Tm: Welches host du gehabt? Da gibt’s heute schonL
Mf:
Das Problem ist leider nur, dass du in der Klasse
immer wen hast der- du bist einfach „out“ wenn du keines hast.
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L
Nf:
Aber genau das is‘ der Punkt: Wenn die Michelle keins
hat, das is‘, da denk‘ ich mir halt schon, dass ihr das nicht egal ist…
Mf: Na (
)
L
Df:
Ja.
L
Tm:
Es muss kein ultra-neues, überL
Lf:
Also mir (1) ist das auch nicht so wichtig. Ich bin mit dem Schreiben langsamer
und alles. Ich bin froh, wenn ich- also ich bin zufrieden mit meinem Samsung Galaxy S4
zum Beispiel. Und ich möcht’ auch nicht gern Handys wechseln weil ich technisch nicht so
begabt bin. @.@ Aber mein Mann hat am liebsten die besten Technologien, dass er – keine
Ahnung (.) seinen PC im Büro (.) steuern kann oder ein Video– eine Videokamera
einschalten kann, dass er– (.) also für ihn ist auch Internet ganz wichtig, einen guten SkypeEmpfang. Weil er halt viel im Ausland herumskypt.
Y: Wahrscheinlich ist er dann auch gut informiert, was Technik und so betrifft.
Lf: Mein Mann schon, ja - (.) auf jeden Fall.
Y: Und wisst ihr auch Bescheid über Entwicklungen und auch möglicherweise potenzielle
Gefahren? Fühlt ihr euch da ausreichend informiert?
Lf: Ja! Mich interessiert das schon. Ein Beispiel (1) °(Wenn ma ehrlich sind)° - Irgendein
Kind hat ihm mal [wird leiser] einen Porno gezeigt (.) Ich mein’, er war zehn!
L
Df:
Oh Gott, pu:h.
Lf: Da sind sehr große Gefahren! Dass man in dem Alter schon damit konfrontiert wird, und
solche Schießspiele, dass man halt aggressiv wird und es is‘ halt auch schwer, das zu
kontrollieren. (.)
Mf: Ja, ja, ja.
Tm:
Mhm.
Lf: Weil, er fahrt in die Schule, er hat sein Handy (1) bis wir heim kommen und (2) die Gefahr
ist immer da! Aber man muss das Kind richtig erziehen, dass es halt, dass es die Sachen
nicht angreift. Das Problem ist halt einfach, dass in der Schule die Kinder immer versauter
werden [wird etwas lauter und wirkt etwas aufgebracht/emotional], muss man ehrlich sein.
(.) Richtig pervers auch werden! Der eine Junge hat zum Beispiel gesagt, [wird wieder
leiser], er hat sich Fifty Shades of Grey im Kino angeschaut. Also, (.) das hat mein Sohn
mir erzählt. Du, ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich’s im Kino angeschaut hat.
L
Mf:
Wie kommt er da überhaupt rein?
L
Tm:
Der is‘ ja freigeben erst abLf: Wenn, dann hat’s irgendwer runtergeladen und dass das seine Eltern zulassen, is’ ja
das Ärgste. Weil ich mein’, in dem Alter schon von [wird noch leiser] Sadomaso zu wissen,
ist schon wirklich heftig. Mit zehn, elf, das ist traurig!
[Allgemeines Bejahen]
Tm: Das müsste man strenger regeln.
Mf: Ja, ja
[Allgemeines Nicken, Bejahen]
Lf: Also (.) früher gab’s das noch nicht. Die Tina, meine Tochter hat noch gespielt und nicht
mit Handys herumgespielt!
Df: Genau, voll.
Nf: Stimmt.
Df: Ok, wir hatten a andere Zeit. Ich hatte ein Alcatel und (1) dann- das war alles so, das
war alles so toll. [wird zunehmend euphorisch, lächelt] Und das war für uns die größte
Technologie und einen Discman und mittlerweile – ja und das Kind –
Lf: Ja! Und dann erzählt mein Sohn: Ja, er hat in der Schule einen Freund, der kriegt jetzt
ein iPhone 6. Ich so: „Ja, schön für ihn. Für was?“
Y: [an Lf] Und glaubst du, fühlt er sich da unter Druck? Möchte er das dann auch haben?
Lf: Ja, ich glaub’ schon, dass er’s haben möchte aber er gibt sich mit dem was er hat
zufrieden. Also er ist sehr, er ist sehr schnell zufriedengestellt. (1) Außerdem hat er ein
iPhone 4s g’habt und das hat jetzt mein Mann wieder g’nommen weil er’s gebraucht hat
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weil das andere abgestürzt is’. Jetzt hat er ihm eben sein- auch ein ganz tolles, großes
Handy gegeben. Also ich glaub’ nicht, dass er sich beschweren kann.
Y: Ok. Vertraut ihr euren Kindern generell, wenn sieDf: Mhm! Weil ich auch merk’, wenn er- eine Mami weiß, wenn ihr Kind lügt. @Ich weiß, die
Kinder glauben das nie@, aber es is’ wirklich so eine eigene Gabe der Mütter anscheinend
zu wissenLf:
so ein richtiges Bauchgefühl.
Df: Ja! Und (.) da muss die Basis passen, find’ ich. Und er kann- natürlich wird er sich mal
einen Blödsinn angeschaut haben. Deshalb bin ich ihm aber auch nicht böse. Das gehört
auch zum Älterwerden dazu und solang’ er dann wirklich mit mir spricht darüber, wo ich
auch immer überrascht bin, seh’ ich auch, dass er das (2) [zögert] er das nicht heimlich –
alles was sie heimlich machen, istLf:
interessanter!
Df: Erstens das, weil je größer das Vertrauensding is’, umso mehr kann er über das Ganze
offen reden und dann kommen auch die Fragen der Kinder. Dann siehst du eigentlich eh,
was sie gerade aktuell beschäftigt oder wo vielleicht noch Nachholbedarf ist, das genauer
zu erklären. Aber da ist er eigentlich- und er sagt auch immer: „Die Kinder in meiner Klasse,
was sie die immer für YouTube-Videos anschauen!“
Lf: Nur einen Blödsinn!
Df: Total einen - Und dann tut er immer so geschockt. [schmunzelt] Sag’ ich: „Hast du dir
das auch schon angeschaut?“ Und er „Ja, aber…“ Deswegen mein’ ich, das find’ ich dann
schön, wenn er dann sagt, „Ich hab’s mir auch angeschaut.“ Dann war das mit diesem,
keine Ahnung, wo- (1), keine Ahnung, so ein tragischer Unfall- und da wurde gefilmt und
diese Sachen. Das, was dann mehr oder weniger jeder schaut.
L
Lf:
Er hat schon mal irgendwas mit – so Videos angeschaut mit Waffen
und so (.) was- und (.) alles Mögliche. Aber das haben wir dann rausgefunden und dann
gab’s halt die Konsequenz.
Df: Ja aber meiner erzählt mir das dann immer auch wenn es jetzt nicht ok war – ich find’,
es ist halt nicht kindgerecht gewesen aber er hat’s gesagt. Und das schätz’ ich wieder sehr.
Tm: Ja, mhm.
Nf: Na meiner,- wenn ich ihn frag‘ „Wie war‘s in der Schule?“, er nur „Gut!“ Er is‘ nicht so
redselig wie seine Schulkollegen zu ihre Eltern. @.@
Y: Ok. Gibt es Situationen, in denen ihr euch schon mal ratlos gefühlt habt?
Df: Na, dass es so eine Wichtigkeit für ihn hat. Dass es auch immer da ist obwohl er weiß,
dass er jetzt wirklich immer mehr in Englisch abdriftet. Dass er das nicht wichtig genug sieht
und ihm wirklich wichtiger ist, dass er spielt am Handy. (.)
Nf: Ich mach‘ ma schon auch Sorgen, dass die Schule darunter leidet.
Df: [wird etwas lauter] Da versteh’ ich ihn oft wirklich nicht, wo ich ma denk’, warum
eigentlich?
Y: Und greifst du dann ein? [an Df]
Df: Ja, eben mit diesem Probieren. Dass ich sag’, auch mit diesem Plan, den ich jetzt erstellt
hab, dass er diese Zeiten hat, wenn er die Phasen hat oder auch mit der Arbeitskollegin,
wo er immer Nachhilfe geht, wo das Handy dann gar nicht dabei ist. Aber es klappt einmal
gut und einmal nicht gut. Das muss ich schon ganz ehrlich sagen. Also so, wie ich’s mir
vorstelle, funktioniert’s dann leider nicht immer. Dass ich sag’, ok es kommt jetzt weg und
dann hast du immer was anderes wieder zu tun und dann ist es auf einmal wieder da, das
Handy. Das funktioniert immer nur eine Zeitlang gut, weißt eh. [an Y] @1@
Kf: Na ja, ich reg‘ mich schon auf, wenn sie zu viel im Internet ist. Aber das höre ich auch
dauernd von meinen Kundinnen, also Eltern halt, die regen sich auch auf, dass die Kinder
nebeneinander sitzen und tippen und, “ Warum redet ihr nicht persönlich, warum kommt die
Freundin nicht einfach?“ und so.
Y: Du hast erwähnt, dass du es ihm manchmal wegnimmst? [an Lf]
Lf: Ja, aber wir sind nicht ratlos, sondern wir sind – das ist halt unsere Art und Weise –
wenn’s uns reicht, dann sagen wir „Ok, Patrick, ich seh’, du hast jetzt einen Vierer gehabt
in Deutsch, du hast anscheinend zu wenig Zeit verbracht zum Lernen.“ Aber wir sind sehr
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positiv und, (.) wie soll ich sagen, wir geben ihm immer positive Energie und (.),na ja, bei
uns gibt’s halt nicht so- (1)
L
Tm:
Schlechte SchwingungenL
Lf:
negative Sachen, dass man einen runterzieht
sondern wir haben immer Ziele und geben ihm das auch mit.
Tm: Positive Kritik.
Lf: Nein, wir versuchen ihn einfach auf den guten Weg zu bringen. (.) Es gibt ja Eltern zum
Beispiel, die sagen, „Ja, du bist ja so schlecht und du hast einen Vierer gemacht und es ist
alles schlecht!“ und „Du kannst nix!“ So, wir sind genau im Gegenteil: „Patrick, wir wissen,
du bist faul. Du hast anscheinend nichts gelernt oder zu wenig, du hast zu wenig gelesen,
aber wir wissen, du kannst das und du weißt ganz genau, wenn du dich hinsetzt, dann
kommt auch immer eine gute Note raus.“
L
Df:
dann erreichst du was, genau!
Y: Mhm. Wer trägt eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht,
Kindern beizubringen, wie man richtig mit Medien umgeht, welche Möglichkeiten und
Gefahren es gibt…
Df: Schon die Eltern hauptsächlich aber ich find’s auch nicht schlecht wenn man es in der
Schule anspricht weil alles, was in der Gruppe passiert – es entsteht eine gewisse
Gruppendynamik. Jeder kann sein Feedback dazu abgeben. Jeder kann sagen: „Huh“. Weil
wenn ich das nur dem Melvin sag’, ich denk’: „Ma, was redet’s schon wieder!“, wenn man
das auch mal über Schule – jetzt nicht als Fach, sondern einfach nur mal als Workshop, ist
es auch, glaube ich, nicht schlecht. Weil es hat eh mittlerweile jeder eines, und da kann
man das einfach mal besprechen.
L
Nf:
einmal im Jahr als Workshop in der Schule, das wär gut, ja!
Df: Genau! Da kommen vielleicht Fallbeispiele dazu und dann ist das vielleicht ein bisschen
verständlicher für alle.
Y: Also findet’s ihr auch, dass in der Schule die Pädagogen Aufklärungsarbeit leisten sollten
bezüglich negative Wirkungen?
Mf: Ja aber beide Seiten: Pädagogen und Eltern sollen mit den Kindern darüber sprechen
und aufklären!
Nf: Ja sicher, beide Seiten!
Tm: Aber hauptsächlich die Erwachsenen- also die Eltern.
Y: Und findet ihr es wichtig, dass es für Eltern Informationen gibt?
Df: Ich glaub’ (.), dass man (.) so zugebombt wird mit dem Ganzen, dass man eigentlich eh
– man bräuchte nur Stichwörter eingeben und du kannst dir mehr oder weniger alles
googeln, alles, was du wissen willst. Also da müsstest du schon sehr weit – (.) wie soll ich
sagen - @nicht zurück sein@, aber dass man nicht weiß, wo man sich hinwenden müsste,
hätte man solche Fragen.
Y: Und von gesetzlicher Seite…
Df: Ich glaub‘, das ist auch so schwer. Einschränkungen oder generell?
Tm: Internetwerbung oder bei Spielen oder?
Mf: Meinst du von der Regierung? Na ja, schon aber die Hauptverantwortung haben wir(.)
auch wenn (.) das oft schwer is‘.
Df: Ja, ich mein’, das (2) Ich glaub’, dass es sehr schwer ist, da was durchzusetzen. Weil
einfach immer, wenn’s um Geldsachen geht, wird wenig Rücksicht darauf genommen, ob
das ein Kind sehen könnte oder nicht.
Kf: Natürlich wär’s wichtig aber andererseits (
)
L
Nf:
Ja und es ist die Frage: Wie kann man die moderne
Technik nur für, für was Positives verwenden? Das is‘ halt…
L
Tm:
Von der Politik brauchst da da
gar nix erwarten, sog‘ i.
L
Mf:
Nichts, da ist- (nichts.)
L
Kf:
Durchsetzen, ich meine Gesetze, sind (schwer)
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Df: Aber ich glaub’, du kannst sie einfach nicht vor allem schützen. Dass man da wirklich
gesetzlich oder – (1) ich glaub’, dass das verdammt schwer ist in der heutigen Zeit. Glaub’
ich, ja.
Y: Also gesetzliche Maßnahmen sindLf: Nein, ich glaub’ auch, das bringt nicht viel weil (.) der Zugang ist immer- und wenn ein
Kind mit einem– sag’ ma jetzt– mit- ein 14-jähriges Kind mit einem 18-Jährigen zu tun hat,
oderNf: Ja da gibt’s Videos so ab 18 Jahren oder so, blöde Videos aber…
Lf:
-der Zugriff bleibt! Und
(.) wie will man das beschränken? Wie soll das funktionieren? Dass jemand einen Code hat
oder?
Tm: Na.
Kf: L Codes ( )
Mf: L Altersbegrenzung (.) eine gesetzlicheNf: Was willst du gesetzlich ändern? Der kann ja eh trotzdem überall rein.
Tm: Mhm.
Y: Also ich höre ein bisschen unterschiedliche Ansichten raus, wenn’s um gesetzliche
Altersbegrenzungen geht, also zum Beispiel bei Online-Spielen!
Lf: Na ja, ob ma’s jetzt zwei Jahre erhöht, ich weiß nicht wirklich, ob das was bringen würde.
Ich glaub’ es hängt viel von der Erziehung ab und dem Freundeskreis.
L
Nf:
Ja von der Erziehung (.) und falschen
Freunden. Der Leon is‘ immer mit einem im Park mit einem, der is‘ zwei Jahre älter, der ist
14 oder so, und die gehen immer im Park spielen. Da mach‘ ich mir schon Gedanken. Da
kontrollier‘ ich schon, mit wem er sich trifft, was er sich anschaut. Ich geb‘ zu, ich weiß nicht
alles, Sicherheit gibt’s nie.
Mf: Genau deshalb braucht man diese, diese Regelungen, (.) Gesetze.
L
Nf:
Aber die werden ja eh umgangen!
Das ändert ja nix! Was bringen die Altersbeschränkungen?
Mf: Na bitte, bitte schon! [wendet sich überrascht an Nf] Natürlich gehört da was getan von
der Politik!
Nf: Aber was würd‘ das ändern? Nix!
Mf:
Na bitte[Mf wirkt erstaunt, wendet sich mit ihrem gesamten Körper aufmerksam Nf zu]
Lf: Ja! Ich glaub’ auch, dass die Eltern schauen sollten, dass die Kinder die richtigen
Freunde haben und kontrollieren, mit wem sie unterwegs sind. Ich glaub’, das bringt viel
mehr, als dass die Medien irgendwas [zögert] oder die Gesetze - Gesetzgeber, Politik, was
dagegen tun.
Nf: Ja, mhm, wenn du hernimmst dieLf:
Weil durch einen falschen Freundeskreis (1) kann man
dann genauso solche Sachen anschauen, so.
Nf: Genau. Vertrauen is‘ wichtig, sicher muss schon auch amal (.) einlenken. Er hat bis vor
kurzem kein Facebook haben dürfen, das hab‘ ich nicht erlaubt und ich schau‘ schon, dass
er keinen Blödsinn- nicht alles öffentlich macht, Bilder und so, auch Instagram, was er für
Fotos teilt aber man muss daTm:
Alles kannst nicht[allmeines Gemurmel]
Y: Ok. Und in der Schule? Lernen eure Kinder darüber? Haben sie zum Beispiel schon
mal Infobroschüren nachhause gebracht?
Df: Glaub’ ich nicht. Weder in der Volksschule noch jetzt im Gymnasium, nein.
Lf: Das kann ich nicht sagen, weiß ich nicht.
Y: Aber was hält ihr von Unterricht über neue Medien? Zum Beispiel von einem Fach oder
zumindest regelmäßige Informationen von den Lehrkräften aus?
Lf: Na ja, ein Fach, glaub’ ich, wäre übertrieben a:ber ich glaube schon, dass Lehrer so im
Zu:ge – zum Beispiel – im Deutschunterricht oder Religionsunterricht, dass man einfach die
Zeit ab und zu nutzt, und den Kindern auch (.) lernt…
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Tm:
Medienkompetenz.
Lf: Ja! Sowas oder, dass man halt auch, wenn man als Lehrer die Kinder in den Pausen
sieht, dass sie am Handy herumspielen, dass man sie darauf aufmerksam macht, dass das
(1) ich glaub’, na, Handy darf man gar nicht aberNf: In der Schule bei ihm nimma.
Lf:.
Ja, stimmt, ja. Aber trotzdem wissen ja die Lehrer, dass
die Kinder Handys haben und auch – nach der Schule haben sie’s sicher auch gesehen.
Und ich glaub’ schon, dass das wichtig ist, weil es sind ja alles Pädagogen, dass sie da
auch ein bisschen so – nicht nur (.) theoretisches Wissen rüberbringen, sondern auch ein
bisschen (.) Allgemeinwissen. (.) Soziale Kompetenz zum Beispiel ist glaub’ ich ganz
wichtig, dass ma sie ein bisschen dahintrimmt, dass sie die Gefahren erkennen und dass
sie sich mehr auf die Schule konzentrieren und nicht dauernd aufs Handy und Blödsinn
kommunizieren untereinander und Gerüchte verbreiten und so Sachen.
Y: Ok. Wir sind schon bald am Schluss. Wie schätzt ihr euer eigenes Wissen ein?
L
Lf:
@.@ Ich red’ viel, ja.
Y: Ihr habt teilweise erwähnt, ihr fühlt euch ausreichend informiert…
Df: Ich glaub’ schon, ja.
Y: Ok. Würdet ihr euch generell mehr Information über neue Medien wünschen?
Df: Nein, weil’s gar nicht in mein Leben passen würde, weil’s nicht mein Interesse wecken
würde, gar nicht und wenn, werd‘ ich eh immer von meinem Freund, der erzählt mir immer
alles Mögliche. Das nehm’ ich dann auch zur Hälfte mit aber dass es mich jetzt wirklich
interessiert – und wenn, dann weißt du immer, wo du liest, wo du schaust, wen du fragst.
Y: Und wie schätzt ihr die Zukunft ein, was mediale Entwicklungen betrifft?
Tm: Es gibt immer neue technische Veränderungen, da hat man keinen Durchblick.
Kf: Es wird alles schnellerL
Tm:
Ja also schneller auf jeden FL
Lf:
Ich bin mir sicher, dass es (.) schneller wird und besser und dass
die HandysI
L
Df:
Schneller und besser auf alle Fälle, weil jeder möchte das Produkt haben. Jeder
möchte einfach immer überbieten. Das ist einfach so. Also ich glaub’, die nächsten fünf,
zehn Jahre wird sicherlich (2) [zögert] immer dieses Konkurrenz-Denken einfach bestehen
bleiben und da werden sich alle pushen, dass jeder ein Stückerl weitergeht, bis irgendwann
die Grenze erreicht ist. Aber- Es gibt ja auch permanent was Neues.
Lf: Man kauft sie – vielleicht werden sie auch billiger (1) und größer @(.)@ und, ja. Aber
mich interessiert das alles nicht. So, ganz ehrlich, (.) ich bin zufrieden, wenn ich ein schönes
Handy hab’. (.) Ich nutz’ es auch ziemlich lange.
Mf: Ich denke, in Zukunft werden immer mehr Kinder Smartphones haben.
Nf: Mhm, und sie werden immer normaler, immer kleiner. (.) Die Kinder werden immer früher
ein Handy haben, sie werden immer jünger.
Lf: Ja, und es gibt Leute, die mit der Technik, die immer das Beste und Tollste haben wollen
aber ich bin halt nicht so.
Mf: Immer gefährlicher…
Tm: Na, einfacher wird’s nicht werden.
Y: Und wie seht ihr da eure Rolle als Eltern?
Lf: Na, ich glaub’ schon, dass es, je älter die Kinder werden, desto weniger kann man sie
kontrollieren. Weil ich mein’, jetzt kommt er– kommen unsere Kinder dann in die Pubertät.
[blickt in die Runde]
Tm: Die lassen sich ab einem gewissen Alter nix mehr dreinreden.
Lf: Mhm, ja. Er verbringt mehr Zeit alleine, mit seinen Freunden.
L
Nf:
Ja unabhängiger, sie rufen sich an, er trifft sich
mit Freunden und (.) wie du vorher g’sagt hast, Lea, du kannst nicht- ab einem bestimmten
Alter kann man nimma alles kontrollieren.
Df: Beim einen Kind haftet’s mehr und beim anderen Kind weniger. Die Ronja ist einfach
eine Spur oder einen Tick jetzt noch vernünftiger. Und ich hoff’, das behält sie bei. Ich sag’,
wie ist das Kind als Typ oder welche Werte hat er generell und (.) da ist sie anders einfach:
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bei Mädels generell wieder ein Unterschied, dann vom Alter her sowieso und als Mensch
ist sie (1) nicht so. Also mach’ ich mir keine Sorgen. Das is’, weil ich einfach einen anderenes ist halt blöd, manchmal, weil ich einen besseren Zugang zu ihr hab‘. Weil sie noch ein
Kind ist, und da hat man halt viel leichtere Chancen, das ihr noch zu erklären.
Tm: Genau und die Familie, dass die intakt is‘, is‘ ganz wichtig, dass da alles in Ordnung
is‘.
Df: Ja voll! (.) Familiärer Rückhalt und dann kann noch so (.) viel Neues und was weiß ich
alles – neue Medien auch – dann hat das nicht so einen Wert, wenn die Struktur der Familie
und das ganze Zusammensein passt. Das sollte an erster Stelle stehen und irgendwann
wird das vielleicht auch wieder abflachen beim Melvin (.)
Y: Also, wenn ich das richtig herausgehört habe, tragen die Eltern die Hauptverantwortung,
dass sie das den Kindern beibringen, dass sie das vorleben…
Lf: Ich kann’s nur dreimal sagen – Alles hängt von der Erziehung ab, wie ein Kind dann
agiert.
Df: Ja, ja.
L
Nf:
Mhm!
[Allgemeines Nicken, Bejahen]
Y: Ok, dann vielen Dank! Das war’s schon. Vielen Dank für eure Teilnahme!
Df: Bitte, bitte! Ich hoff’, wir haben geholfen!
Nach offiziellem Ende:
Nf: Is‘ ja nicht umsonst, dass viele Sachen erst ab 16 sind bei den Filmen und Spielen. Das
is‘ bei uns immer eine Diskussion, „Ab wann is‘ das? Darf ich trotzdem?“
Df: Ja, ja bei uns genauso!
Gruppendiskussion G („Eltern der Großen“)
Datum: 3.5.2015
Ort: Hotel in Wien (Separee)
Zeit: 16 Uhr
Dauer: 1h19min
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Hf: Ja, ja, weil die machen ja schon Selfies alleine.
Cf: Wir sind einfach die andere Generation von Selfies, ja!
Hf: Ja!
Sf, Cf, Bf: @2@
Y: Vielen Dank, dass ihr alle erschienen seid! Ich erkläre noch einmal kurz, um was es geht:
Das Gespräch ist für meine Magisterarbeit und da geht es um neue Medien, Smartphones.
Ich bin ganz offen für eure Inputs und möchte nicht viel vorwegnehmen und bin neutral. (.)
Und zum Datenschutz: Wie gesagt, es ist alles anonym. Ich nehme zwar jetzt auf aber es
ist nur für mich.
Hf: Ja, ja.
Mf: Mmh, ok passt, ja (.)
Y: Und ihr könnt nichts Falsches sagen!
Mf: @.@Ja.
[Allgemeines Nicken]
Sf: @4@
Y: Es ist keine Prüfung, es geht um eure Meinung, eure Erlebnisse, euer Empfinden. Wenn
ihr etwas trinken oder essen möchtet, es gibt auch Snacks, bitte greift zu!
Mf: Ich muss leider um 17:15 weg, weil ich muss dann die Lena abholen gehen.
Y: Ja, ok dann würde ich sagen, beginnen wir gleich! Ich würde euch bitten, dass ihr euch
kurz vorstellt, also mit eurem Alter, das von euren Kindern, so ungefähr wie ihr zuhause
lebt, ob ihr arbeitet oder zuhause seid, ja, was ihr erzählen möchtet!
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Mf: Ich? Ok. Ich bin 43 Jahre, aus Mödling und bin kaufmännische Angestellte von Beruf,
verheiratet und hab’ einen Sohn, 15 Jahre alt, den Martin und meine Tochter Lena ist acht
Jahre alt.
Cf: Also ich bin 38 Jahre alt, hab’ zwei Kinder, einen 14-jährigen Sohn und eine zwei-jährige
Tochter und ich bin noch in Karenz bis September und was noch? (.) Das war’s. (2) @1@
Also Sohn und Tochter, 14 und zwei, mit zwölf Jahre Unterschied ist halt, ja (1) ich hab’
einen gratis Babysitter sozusagen hin und wieder ja.
Cf, Bf, Mf, Sf: @1@
Y: Und du lebst zusammen mit…
Cf: Meinem Lebensgefährten, ja, ja.
Sf: Ich bin die Susi, auch verheiratet, Mutter von einem 14-jährigen Sohn und ich bin 47.
Zurzeit studiere ich Sozialpädagogik und mache diverse Praktika im Sozialbereich. Ja.
Y: Dankeschön.
Bf: Ich bin Britta, 39, ich habe zwei Kinder, eine Tochter mit 14 und einen Buben mit sieben.
Ich bin verheiratet und arbeite in einer Stempelfirma im- als Angestellte, so Büroarbeit.
Mm: Ich bin 47, Beamter von Beruf, habe drei Kinder, der Stefan is‘ 20, studiert und lebt
nicht mehr bei uns, der Patrick mit 15, geht in die Schule und unsere Jüngste, die Sarah is‘
zwei und halb und geht in den- in die Krabbelstube.
Hf: Ich bin 39 Jahre alt aus Wien, wohn‘ im 20. Bezirk, habe eine Tochter, die Jenni mit 14.
Y: Und wie wohnt ihr, ihr seid zu dritt, richtig?
Hf: Ja, ja. Und der Hund.
Y: Vielen Dank! Gut, dann beginnen wir mit der Mediennutzung:
Mf: Mhm.
Y: Jetzt könnt’s ihr euch gerne eure Notizen nehmen als Unterstützung.
[Die Medientagebücher liegen bereits bereit und alle widmen sich den Eintragungen.]
Y: Ich würde euch bitten, dass ihr ein bisschen aus eurem familiären Alltag erzählt. (1) Über
was wird bei euch daheim geredet, diskutiert und wieviel?
Mm: Bei uns wird viel geredet: Kommunikation ist bei uns daheim ganz wichtig.
Mf: Wir reden nie, wir °schweigen°.
@3@ [allgemeines Gelächter]
Hf: Naja, ich arbeite den ganzen Tag und sie ist meistens dann im Zimmer und beschäftigt
sich selber. Aber sie sitzt auch selber allein im Zimmer. Aber das ist das Alter. Meine Mutter
hat auch immer g‘sagt, ich bin drinn‘ gesessen, also. (2) Weil man kann sich selber daran
nicht erinnern an sich selber eigentlich. Ja aber so (2).
Y: Und womit beschäftigt sie sich dann?
Hf: Sie ist halt meistens im Zimmer und spielt (.) auf dem iPad.
Mm: L Fernsehen.
Y: Mmh. Welche Geräte gibt‘s bei euch sonst daheim?
Hf: Tablet, PC, Fernseher. Eh, was jeder andere auch hat. Aber Fernsehen eher weniger.
Mm: Ja nicht so oft.
[Sf + Cf flüstern etwas, während sie spricht, hören ansonsten aber aufmerksam zu.]
Y: Ok!
Cf: Mein Sohn ist 14. Er schaut auch eigentlich nur hin und wieder. Er hat so bestimmte
Tage wo er seine Serien anschaut. Meistens eh mit mir. So Big Bang Theorie oder Two
Broke Girls, das schaut er auch gern mit mir, weil ich das auch liebe. @1@ Er verwendet
das Handy eigentlich nur für WhatsApp. Er ist zwar– er hat einen Facebook-Account, ist
aber ganz selten drinnen, also bis zu diese Geburtstagsglückwünsche macht er da
eigentlich nichts, ja (.) Gott sei Dank! @1@. U:nd, was macht er noch: (.) Am Tablet, da
sucht er halt meistens was, wenn er was für den Computer braucht. Zum Beispiel bei
Amazon oder, oder – keine Ahnung – irgendwelche: Playstation-Seiten. Da gibt’s halt so
bestimmte Seiten, wo man zum Beispiel einen Scuf – also, wie heißt denn das – der
Controller (.) solche Seiten sucht er auf, eh am Tablet meistens. [Etwas ratloser Blick von
Bf]
Y: Mmh!
Cf: Am Handy ist wirklich nur WhatsApp. Da haben die eine eigene Klassengruppe. Also
da ist die ganze Klasse in einer Gruppe. Das heißt, wenn jemand amal eine Hausübung
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vergisst oder wenn jemand krank is‘, dann schreiben die das über WhatsApp. Man braucht
sich nicht mehr besuchen.
Mm, Y: Ja!
L
Hf:
WhatsApp hat sie auch aber (.) ob sie da so Klassengruppe hat oder nicht – sie
wird halt ihre Freundinnen drinnen haben, nehm‘ ich an.
Cf: Also es ist alles über WhatsApp.
Mf: @.@
Cf: @Und@ YouTube schaut er mit der Kleinen hin und wieder. Da schau’n sie sich
Musikvideos an, eben.
Y: Deine Tochter hat auch WhatsApp. [an Hf]
Hf: Ja, aber ich hab‘ ka WhatsApp auf meinem.
Y: Was nutzt sie sonst noch? [an Hf]
Hf: Sie hört halt immer Musik im Moment und hat ihre Kopfhörer auf aber (2) so (2). Spielen
tut‘s auf dem iPad [überlegt]. Also (2) so ein Rollenspiel, was über Internet natürlich geht.
L
Cf:
Genau, auf‘nHf: Da kann‘s mit mehreren Leuten spielen.
Y: Aber würdet ihr sagen in Maßen oderL
Sf:
Ja.
L
Cf:
Ja, normal. Es ist nur am Wochenende die Playstation.
Da schaut er wirklich (.) da ist manchmal (.) muss ich dann wirklich reinschreien „Aus jetzt,
gute Nacht!“ Da geht’s manchmal bis null Uhr und ich, ja…
L
Mf:
Also ich persönlich hab‘ das Problem
nicht mit meinem Kind sondern mit meinem Mann. Weil der ist ein Fußballfreak.
[allgemeines Gelächter] Der muss jeden Abend Fußball schauen. Also er schaut...
L
Mm:
Jeden Abend?
L
Bf:
°Meistens schaut‘ ihr das.°
Mm: @1@ Na, ich schau‘ nur sehr gern American Football (.) aber auf dem Laptop dann.
Cf, Mf und Sf lachen.
Sf: Meine schauen Basketball.
L
Mf:
Dann, wenn ich ins Zimmer reinkomm’ und er sieht, dass ich
halt auch etwas schauen will, dann schaltet er auch ohne Probleme halt um.
Y: Ja.
Cf: Also was das betrifft, ist’s bei mir daheim ein Chaos, weil wir brauchen noch mindestens
einen dritten Fernseher.
Sf: Also die Männer sind a Problem…
L
Cf:
Ja, ja. Fernsehproblem haben wir in der Hinsicht auch.
Mm: @1@ Na, na, na. @1@
Bf, Mf: Pf::.
Y:Ok!
Cf: Aber von die Kinder her (1) Also mein Sohn braucht den Fernseher eigentlich jetzt auch
gar nicht mehr. Der steht (.) zwar im Zimmer aber er spielt immer auf’n Monitor.
Bf, Y: Aha, mhm!
Cf: Er hat extra einen Spielmonitor gekauft weil er bessere, glaub’ schnellere Reaktionszeit
oder so irgendwie hat er g’sagt, ja-.
Hf: Aha, das sind diese Inch oder so oder wie die heißen.
L
Cf:
Ja. Er, er hat jetzt extra- er hat jetzt
wirklich seinen- er spielt, also er verwendet den Fernseher überhaupt nicht. Ich hab’ echt
schon überlegt, ob ich den nicht in die Küche- aber der ist zu groß für die Küche, ja?
Y: Ok, danke. Susi?
Sf: Also was meinen Mann betrifft, der ist wirklich brav. Der schaut überhaupt kein
Fernsehen, nur wenn er zuhause ist. Er ist selten zuhause, er arbeitet sehr viel. (.) Und
wenn er zuhause ist, der schaut nur so Basketballspiele und das schauen sie gemeinsam,
mit Mar…mit unserem Sohn, mit ja, und das ist was nur, was (.) Mario betrifft: er (2), er
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benutzt sehr viel Handy aber da hat er alles auf seinem Handy: das ist so wie dein Sohn
[wendet sich an Cf]
Cf: Mhm.
Sf: Alles, also die WhatsApp-Gruppe für die Schule, die Facebook-Seiten, die Videos, alleses ist alles auf dem Handy.
Y: Mm: Mhm.
Sf: Und da (1), da kann ich sagen, der benutzt das sehr oft. Also am Tag vielleicht (2) eine
Stunde oder zwei.
Cf: Es gehen sich sicher ein und halb aus. Ich hab’s so zam gerechnet circa.
L
Hf:
Na ja °schon vier Stunden°. Na ja es
kommt darauf an, wann sie heimkommt von der Schule. Sie muss ja Aufgaben machen und
lernen und dann, danach spielt‘s halt. Oder sie spielt, wenn sie heimkommt ein bissl und
lernt danach. Das sie ein bissl‘- eh klar – Hirn ausrauchen. Versteh‘ ich. Aber heute ist sie
zum Beispiel mit einer Freundin kommen - Bei der Schule ist auch der Währinger Park.
Dann ist sie auch dort ein bisschen.
Bf, Mf, Sf: Ja, mhm!
Mm: Ja, die Kinder brauchen das, rausgehen in- ganz wichtig.
L
L
Sf:
Ja.
Weil er würde das wahrscheinlich sehr
mehr das machen aber er hat die restliche Zeit, trainiert er Basketball, ist er nicht anwesend
im Haus, sonst würde er es sehr viel mehr benutzen.
Bf: Ja.
Y: Ok!
Sf: Also Playstation hamma ausgemacht, nur am Wochenende. [wirkt ab jetzt etwas
verärgert.] Was hin und wieder nicht funktioniert, also er kennt, also diese, ich geb’ ihm
immer diese klare Grenzen aber er kennt die Grenzen nicht. Also das ist sehr schwierig,
also was das betrifft, also mit ihm ist das sehr schwierig, das zu kontrollieren.
Mf: (Auch) ist sehr schwierig.
L
Sf:
Weil ich glaube, er hat nicht so ein Gefühl für Zeit in diesem Alter.
L
Mf:
Kinder haben das nicht.
Sf: Es ist für die immer weniger als zum Beispiel wir denken. Es ist, (1) auf anderer Seite
es ist vielleicht, denk ich mir, manchmal ist es gut für ihn, weil er braucht auch seine
Privatsphäre. Also es ist, jeder von uns auch braucht diese Privatsphäre und dann sind sie
alle von uns nicht irgendwie so, nicht, nicht - wie sagt man das, so, so- (1) Ja, hin und
wieder es ist, muss man schon schauen, was er macht und welche Spiele er spielt. Also in
letzter Zeit ist es so, also, er spielt nicht mehr so viele Spiele. Er kommuniziert auch online
mit den Gruppen und so und mit den anderen Kindern von Schule und so. Und die Spiele
sind auch nicht so gemäß dem Alter…
Bf: Ja, ja, ja [zustimmend] Mhm.
Y: Also siehst du hier ein Problem…
L
Sf:
Das ist schon ein Problem da, weil ich, ich kann mich nicht auch
irgendwie an diese Regeln halten: Ich selber kann ich mich nicht, weil (3) weil die ganze
soziale Struktur so ist. Also die anderen Mütter haben auch Kinder und diese Kinder haben
auch das gleiche Problem. Also die spielen auch die gleiche – diese Shooter-Spiele und
solche Sachen. [Cf, Bf und Mf nicken] Also die 16-Jährigen zum Beispiel, die sind ab 16
Jahre, ok.
[Paralleldiskussion zwischen Hf und Mm zeitgleich mit Sf]
L
Hf:
Na sie spielt ein Rollenspiel. Kennst du World of Warcraft?
Mm: Ja.
Hf: Und das ist so ähnlich wie das. Das ist a Rollenspiel. Das ist so ähnlich. °Nur spielt
sie‘s am Tablet.°
Mm: °Mhm, ja, na ja.°
Sf: Die Kinder sind jetzt, also unsere beiden [zeigt auf Cf], sind ab 14. Aber es gibt auch
extreme Spiele ab 18, zum Beispiel der– diese Spiele spielt er nicht so.
L
Hf:
Ja, Schießspiele.
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Sf: Also er hat am Anfang gespielt aber jetzt nicht mehr.
L
Hf:
Ja, das ist dann immer so ein blödes Alter. Man kann
zum Beispiel die Filme nicht schauen, die ab 16 sind, weil man ist 14, hätte aber eigentlich
schon die Reife dafür und das ist oft dann schwierig.
Y [an Sf]: Ist er da selber d’rauf gekommen?
L
Sf:
Diese Grenze ist nicht irgendwie übersprungen. Also es ist ab 16
Jahre jetzt, die Spiele, was Jugendschutz betrifft und das alles.
L
Cf:
Ja.
L
Bf:
Ja, 16 circa.
Sf: Und (1) es ist auch noch, ich weiß es nicht, solange die ganze familiäre Struktur von,
von Eltern stimmt und die ganze - also mit dem Kind und das alles, dass er nicht Schaden
durch das Ganze, das Kind auch nimmt, das passt schon alles, finde ich. Nur da muss man
wirklich diese klaren Grenzen (1) geben und die Kinder sollen sich an die Grenzen halten.
Nur was mich persönlich ist. Also mein Kind ist sehr verwöhnt und ihm fällt es sehr schwer,
an die Grenzen sich zu halten und das alles, ja.
Y: Aha, danke, Susi! Britta, findest du das auch? Findest du das auch schwer bei deinem
Kind?
Bf: Na ja, also der Basti is‘ erst sieben und (da) muss ich sagen, wenn ich ihm sag’, solang
und er darf nur das spielen, oder nur so lang, er haltet sich noch dran. Was natürlich, bei
einem Älteren glaub’ ich, viel schwieriger is’, weil die jetzt schon eigenständiger sind. Weil
ich merk’s auch bei der Leonie, dass sie jetzt a bissl zickig wird und zurück redet, wo ich
dann sag’: Pass’ auf, sag ichL
Mf, Mm: Mmh…
Bf: „Ich bin immer noch deine Mama und mit mir sprichst du nicht so!“ [wird lauter]. Also es
kommen schon so die Diskussionen. Aber die Leonie ist Gott sei Dank nicht so
medienabhängig. Weil sie liest irrsinnig gern. Sie hat dann zwar jetzt von mir
modernerweise einen Kindle bekommen weil ich schon nicht mehr gewusst hab’, wo wir die
Bücher hingeben sollen. Wir geh’n eh auch in die Bücherei aber mit dem Kindle is‘ natürlich
einfacher, das…
Hf: L Ja genau. Sie müssen - in der Schule haben sie jetzt eh auch viel lesen müssen in
Deutsch. Das war – Gott sei Dank. Sie ist eh so ein bissl lesefaul. Das ist gut jetzt @jetzt
gekommen. Das ist von mir.@
L
Mf:
Ja.
Sf: @2@Wirklich?!
Bf: Handy: Handy is‘, ja (1) hamma jetzt immer wieder diese Diskussion. Sie hat ein
gebrauchtes Handy bekommen, das hat zu wenig Speicherplatz. Sie möchte ein neues.
Ihre Freundinnen haben auch schon das und das. Und da kann man das und das spielen.
Ja hier und da lad’ ich ein Spiel auf mein Handy. Dann darf sie mit meinem spielen.
Mm: Ja, ja.
Bf: Ja, aber ich nehm’ an, zum Geburtstag wird’s wahrscheinlich ein neues Handy werden.
Bf, Sf: @.@
[Mf tippt auf ihrem Handy und wirkt etwas unruhig.]
Bf: WhatsApp hat sie am Anfang gehabt, die ganze Klasse. Also seit sie im Gymnasium is’
Cf: °Wir haben auch bei uns° WhatsApp.
L
Sf:
Ja. [nickt zustimmend.]
L
Bf:
Das war (.) Das war dann nach einer Zeit (.) - weil die haben
so eine Gruppe gehabt - war das eine Katastrophe, weil die haben sich gegenseitig dann sind auch Beschimpfungen gewesen.
Hf, Y: Mhm.
Bf: Wo sie sich dann selbstständig abgemeldet hat, weil’s g’sagt hat, das will sie nicht, das
is’ ihr zu viel. Mit ihren Freundinnen hat sie noch Viber und das sind wirklich nur ein paar
wenige, mit denen sie kommuniziert. (1) Ja (.) Ich mein’, ich bin kein Fan jetzt von- mich,
mich interessiert’s auch, aber ich möchte nicht, dass meine Kinder die ganze Zeit jetzt nur,
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also bei uns is‘ - Xbox hamma auch und eine Wii hamma, das ist aber eher der Kleinere (.),
der da jetzt so, so ein- Vielleicht liegt’s auch so an den Burschen.
Sf: @1@
Bf: Dass die Mädchen sich irgendwie anders beschäftigen.
L
Cf:
Ich glaub’ auch!
L
Sf:
Ja, ja!
[Allgemeine Zustimmung und Nicken]
Cf: Ich hab’ ja auch eine Nichte, ich glaub’ auch, dass da ein Unterschied is’.
L
Bf:
Weil die Burschen wollen diese- Und
da hast ja bei diesen Spielen, es geht ja immer um Kampf und Wettbewerb. Weil die
Mädchen spielen eher sowas wie Barbie und Fantasie.
L
Cf:
Mhm. (1) Jaja!
L
Hf:
Stimmt, ja! (.) Schminken undL
Sf:
Schminken und und…
L
Bf:
Schminken und Anziehen und so und irgend
soL
Sf:
Ja, ja! Ganz (.) andere Interessen.
Bf: Und die Burschen wollen diesen Wettkampf.
L
Mf:
Ja, ja!
[Cf, Sf nicken zustimmend.]
Hf: Die Mädels mehr, jaja. Aber das kann ich bei ihr nicht sagen. Die interessiert sich auch
für die Burschen noch nicht so. Das ist noch ein bissl, noch ein bisschen Hemmschwelle.
@2@
Mf: Das hängt ja auch vom Mädel selber ab.
Hf: Ja. Es gibt immer welche, die ein bisschen weiter sind, und welche, die ein bisschen
hinten nach sind. Meine ist ein bisschen hinten nach, @also@.
Bf: Meine auch. @1@ die is‘ noch- °Gott sei Dank° (.) Ja, und das ist eher der Bub, wo ich
dann sag’: ‚Ich will spielen!‘, sag’ ich: „Unter der Woche nicht!“ Und am Wochenende dann
so ein bis zwei Stunden. Länger nicht.
Cf, Sf: Mhm!
Bf: Wenn’s dann sagen: „Ok, ich hör’ jetzt auf! Dann hör’ ich dann auch immer: „Nein, ich
bin jetzt g’rad’ da und da!“ [macht kindliche Stimme ihrer Kinder nach]. Sag’ ich: „Na dann
noch zehn Minuten und (.) aber- (.) Aber wenn bei uns Schönwetter is’, sag’ ich, wir sind
draußen. Also da hab’ ich Gott sei Dank noch, weil der Basti ja noch relativ klein ist und die
Leonie auch noch auf mich hört, noch die Macht, dass ich sag’, wir gehen jetzt raus.
Mm: Na, das is‘ bei meinen nimma- der hört nimma, derL
Mf:
Stimmt, das wird immer schwerer.
Hf: Na meine geht mehr nach dem Papa. Weil der war auch so ein Computerfreak. (.) Das
liegt glaub‘ ich in der Familie. @3@ Aber wie gesagt, mir ist lieber, sie sitzt daheim und ich
weiß, sie spielt am Tablet, als sie ist irgendwo unten im Park und kommt in schlechte Kreise.
(.) Sag' ich jetzt amal so. Es gibt genug dumme Leute.
Y: Also das siehst du auch als Vorteil. Du weißt ungefähr, was sie macht.
Hf: Genau! Wenn ich weiß, sie ist mit Klassenkolleginnen unterwegs, die ich kenne, dann
kein Problem. Weil die sind eh alle nett, die ich kenne. Da kenn‘ ich auch die Mütter.
Y: Kommen eure Kinder auch zu euch, wenn etwas ist?
Bf, Sf, Mf: Ja.
[Allgemeines Nicken.]
Bf: Ja.
Bf, Mf, Sf: Mhm!
[Allgemeines Nicken.]
Y: Zum Beispiel wie diese Beschimpfung auf WhatsApp war.
Bf: Ja! Na, sie ist nicht beschimpft worden. Des war a Klassenkameradin, ja.
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Hf: Also wenn sie von der Schule kommt oder so erzählt sie mir dann. Also das schon auch.
Manchmal muss man‘s ihr aus der Nase kitzeln. @1@
Mm: Ja.
Hf: Aber sonst, mmh, nein eigentlich nicht. Weil ich arbeit‘ auch in letzter Zeit sehr lang.
Und das, das- da ruf‘ ich an und sag‘, sie soll schlafen gehen. Die seh‘ ich g‘rad nur in der
Früh wenn ich extrem viel zu tun hab‘ und das oft dann sieben Tage die Woche. Aber sie
kann jederzeit zu mir kommen und bei mir auch sein. Es ist nicht so, dassL
Mm:
Bei uns wird schon
das alles angesprochen.
Y: Und nützt ihr manche Medien auch zusammen? Zum Beispiel die Spielekonsole, dass
ihr zusammen spielt?
Hf: Na, hin und wieder ja. Meistens ist sie im Zimmer drinn‘. Sie zieht sich im Moment halt
zurück.
Y: Ok. [Blick in die Runde]
Mm: Ja, den Fernseher und die Playstation.
L
Sf:
Ja, das machen wir ab und zu.
Cf: Amazon, einkaufen tun ma zusammen.
Sf: @ (2) @ Amazon, ja.
[Alle lachen.]
Sf, Mf: Ja!
Sf, Mf: Ja, ja.
Cf: (Hamma das.)
Mf: (Nein!)
Sf: Ja so, Serien schauen.
L
Cf:
Serien schau’ ma, das muss ich schon sagen.
Sf: Dann ja, Konsole nicht. Also ich, @ich hab’ so große Abneigung gegen das!@ @2@
Cf: Ich find’s auch uninteressant, total!
Sf: @ Aber wahrscheinlich wir nicht so L
Bf:
Na, ich hab’s schon gespielt, weil ich mich geopfert
hab’, @ weil niemand anderer da war @ [eher sarkastisch].
Bf: Aber es ist nichts, was mich fasziniert, also...
L
Cf:
Mhm. Aber ich glaub’, es liegt an der Konsole auch.
Mf: Ja.
Cf: Ich glaub’ eher, dass die Wii mehr, für mehrere Leute L
Bf:
Die find’ ich netter. Ja, also das find’ ich viel
netter.
Cf: Ge?
Sf: Ja, ja, ja.
Bf: (Also da hast so Familien…),
Cf: L Also die Playstation reizt mich überhaupt nicht.
Mm: Wir verwenden’s als (.) Blue Ray-Player halt.
Sf: L Ja, ja.
Hf: Nein!
Cf: Bei der Wii hab’ ich auch Bowling und ich weiß nicht, diese ganzen Spiele…
L
Bf:
Für mich ist das zu hektisch! Es ist zu hektisch.
Dieses Herumrennen und o--h…
L
Cf:
Genau! (2) Aber die Playstation reizt mich überhaupt nicht. (deprimierend)
Sf: Ich glaube, das liegt auch an Geschlecht. (.) @(3)@
Cf: Ja, so schwarz und böse schaut sie aus. [Anm.: gemeint ist die Playstation] Also für
Frauen total unattraktiv.
[Sf: @1@. Danach stimmen alle in Gelächter ein.]
Hf: Die Männer kommen ja nicht gut weg. @4@ [an Mm]
Mm: @Na ja, ich kann damit leben@. Ich spiel‘ scho‘ a gern auf der Konsole.
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Sf: Mein Mann spielt schon ab und zu Basketball. Da gibt’s ja auch auf PS4.
L
Cf:
Mhm.
Sf: Aber das ist selten. Also selten, also. (2)
Hf: Meiner is‘ auch den ganzen Tag arbeiten. Die zwei sind nicht so (.) miteinand‘ @2@
Das ist auch dieses Pubertierende. Ja- Er will immer was sagen, „Na du bist nicht mein
Papa.“ Das ist ganz einfach, ganz normal. @1@
Sf: Ja, ja, stimmt. Also ich finde, die Kinder brauchen diese Phase, also diese, wenn sie 14
Jahre schon sind, da brauchen sie schon viel Privatsphäre. Das ist sehr wichtig für die
Kinder. Und da muss man wirklich so (.) dieses Feingefühl entwickeln, dass man wirklich
irgendwie diese klaren Grenzen auch halten kann. Nicht so viel verbieten aber du kannst
das auch nicht wenig verbieten, also es is’, (2) dieses Maß zu finden, ist sehr schwierig.
Hf: Ja genau, aber mein Ex zum Beispiel würd‘ da- der fragt mich, warum ich ihr keine
Verbote geb‘ und regt sich auf. Da hamma schon Diskussionen, weil er setzt auf noch mehr
Verbote.
Bf: L Ja, aber es ist total schwierig, den richtigen Mittelweg zu finden, dassSf: Und wenn es nicht mehr funktioniert, dann muss du wirklich konsequent sein, und das
wegnehmen.
[Ton: Benachrichtigung auf Cf’s Handy]
Cf: Also bei uns artet es, sag’ ich mal ganz ehrlich, nur in den Ferien aus. SonstL
Sf:
Ja, das…
Hf: Aufstehen, „Ding, ding, ding, ding“ [imitiert Ton und Bewegung des Tippens auf dem
Handy] @2@
Y: Spielen sie in den Ferien öfter?
Hf: Ja. Fast den ganzen Tag. (1) Ja, sie hat wirklich Kastlaugen. @3@ @wie man so schön
sagt@.
Y: Ok.
Cf: Mhm. Unter, im Schuljahr selber hab’ ich überhaupt ka Problem. Es ist wirklich, meist
das Wochenende- ich mach’ nur leise. [schaltet ihr Handy auf Lautlos] Das weiß er, dass
das wirklich nur am Wochenende geht. Also ab Freitagabend. Aber (.) unter der Woche,
unter’m Schuljahr selber hab’ ich überhaupt, da hab’ ich nie was verbieten müssen. Also
das is‘ (.) echt, da is’ er (.) vernünftig.
L
Mm:
Eher telefonieren. Wie du hinschaust, is‘ erL
Bf:
Na ja, die Frage kommt schon. Aber ich
sag’ dann „Nein, unter der Woche nicht.“ Fragen kommen schon: „Darf ich, darf ich?“
L
Sf:
Ja, ja!
I
L
Cf:
Ja, aber das is’, vielleicht sind wir, ich glaub’, wir
haben das auch schon übersprungen. Also da sind wir schon vorbei.
L
Bf:
Aber ich glaub’, auch weil der Nachbarbub, der darf mehr, obwohl er kleiner
is’.
Sf: Ja.
Bf: Aber der darf öfter spielen.
L
Sf:
Wie alt ist er?
Bf: Der Nachbarbub? Der ist (.), der wird jetzt sechs im September. Der darf aber mehr
spielen teilweise als meiner.
Sf: Ja.
Bf: Der is’ jetzt sieben geworden im März, ja.
L
Sf:
Ich glaub’ schon, dass es mehr am Geschlecht liegt auch irgendwie.
Bf: Aber ich…
Sf: L Aber wenn diese Kinder Interesse fürBf: Aber ich hab’ dann zu ihnen g’sagt: „Schau’, er darf gerne am Wochenende mit ihm
spielen, weil wenn, dann spielen immer die zwei zusammen. Sag’ ich, „Er geht schon in die
Schule“, sag’ ich, „Das geht nicht.“
Hf, Sf: Mhm!
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Bf: Weil der konzentriert sich auf nichts mehr.
Sf: Nein, das, das geht nicht.
Hf: Mhm!
Mm: Mhm, Hm.
Bf: Weil ich glaub’, dass diese Spiele auch Kinder teilweise ein bisschen verwirren und
teilweise machen’s sie auch aggressiv.
Cf: L Ja!
[allgemeines zustimmendes Nicken]
Bf: Weil der is‘ tota-L
Hf:
Na, mein Partner mit seinem Sohn- da spielen sie zu zweit, wo sie dann
Aliens jagen.@1@ U:nd (.) ja, dann gibt‘s halt andere – die wirklich dann brutal sind –
Spiele. Dann hab‘ ich auch gesagt, jetzt soll er aufhören weil nach einer gewissen Zeit das
GehirnCf: Wie alt ist sein Sohn? [an Hf]
Hf: Der Eric ist auch 14. Aber das ist die Phase. Das sind die Burschen – wo sie CounterStrike spielen, wo sie sich gegenseitig abknallen. Das ist so. Da gibt‘s ja extrem, wirklich
brutale Spiele, wo du die Leute- und zu Sushi verarbeitetest, sag‘ ich jetzt einmal.
L
Mf:
Ja, das merk’ ich bei der Lena auch, wenn sieWeil sie spielt am Handy manchmal auch dieses Subway, wo man diese - (2) Das spielen
wir eigentlich alle drei: Mein Mann, ich und sie. Und manchmal tun wir halt wetten, wer hat
am meisten diese Goldmünzen gesammelt. Und ich hab’ schon bei ihr gesehen, dass (.)
zum Beispiel, wenn sie länger als 15, 20 Minuten spielt, dass sie anders ist. Dass sie halt
unruhiger ist.
L
Bf:
Ja!
Mf: Und dass sie nicht so wie zum Beispiel vor einer halben Stunde ist. Also das weckt
schon eine Art Aggression.
Bf: L Ich find’ schon. Das wühlt die Kinder irgendwie innerlich auf. Also…
Sf, Mm: Ja, ja!
Sf: Ich finde nicht, dass diese Art Aggressionen weckt, diese Art- diese Spiele überhaupt.
Ich finde, wenn man das richtige Maß daran hat und die (.) wie kann man das sagen (2)
Wenn überhaupt die Beziehung stimmt in der ganzen Familie, das kann nicht der Grund
sein, dass die Aggression bei Kindern ausbricht, das ist unmöglich.
L
Mf:
Na weißt du warum, wenn sie diese Münzen sammeln,
der läuft und läuft und läuft, dann muss er Münzen sammeln und manchmal kommt ein Zug
und dann kracht er halt in den Zug rein. [Klatscht in die Hände] Und da seh’ ich bei ihr, dass
sie nicht (.) ganz ruhig sagt, „Ach, jetzt hab’ ich verloren“ sondern: „Ach nein, warum schon
wieder!“ [Macht verärgerte Stimme der Tochter nach.] Und dann fangt sie wieder an.
Und wieder an…
Sf: L Ja und das ist auch, das was du sagst, das ist auch individuell. Also ich finde auch,
also bei meinem Kind zum Beispiel: ja, es kommt darauf an, wie er ist. Das ist (.) auch
irgendwie, finde ich, dass es gut ist. Weil sie kriegen etwas vorgetragen und das müssen
sie schaffen, zum Beispiel. Und das ist auch gut für diesen Wachstumsprozess bei Kindern.
Da kann man nicht alles schlecht sehen daran. Nur solange, dass die gesamte soziale
Struktur der Familie da stimmt und das alles und das richtige Maß drinnen ist, glaube ich
nicht, dass das so schlimm ist.
Y: Ok. Ich komme eh noch darauf zurück nur ich muss ein bisschen auf die Zeit achten.
Mf: °Wir auch!°
Bf: (Das passt)?
Y: Ich möchte fragen, zu den Medien, wie ihr die nutzt? Mit welchen Geräten geht ihr
zuhause ins Internet und wie oft ungefähr? Geht ihr da eher mit dem PC oder dem
SmartphoneMf: Smartphone oder iPad.
Cf: Ja, bei uns auch.
[Bf, Mf und Sf nicken zustimmend.]
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Mm: Ja, (.) und Laptop.
Hf: Sie eher wahrscheinlich mit dem Tablet aber wenn sie dann unterwegs ist, dann
wahrscheinlich auch mit dem Handy. (.) Und manchmal schau‘ ma dann auch, wenn sie
irgendwas braucht für die Schule, schau‘ ma dann am großen, am PC. Für die ganzen
Referate und die Sachen, wenn‘s irgendwas braucht speziell dann.
Y: Und das macht ihr dann zusammen.
Hf: Ja. Das mach‘ ma dann gemeinsam. Da helf‘ ich ihr.
Y: Ok und wie oft ungefähr geht ihr ins Internet?
Mf: Wer jetzt? Alle oder…
Y: Allgemein, die ganze Familie.
L
Cf:
Alle, ja?
Sf: Und wir sind (Trickser), also @3@ @Wir tricksen immer (wie die Kinder)@ @(1)@
Y: Ok.
Sf: Also ich arbeite auch sehr viel online, also eher mit Laptop (.) wegen dem Studium. Wir
haben so eine Lernplattform drinnen und ich benutze das sehr oft. Weil es gibt so Vorträge,
da muss man immer reinschauen. Das is‘ (.) Aber auch, muss ich sagen, mit dem Handy
gehe ich auch rein.
Mm: Täglich, ja, ja.
Sf:
Täglich, täglich, sehr oft, sehr oft.
Cf: Also ich selber geh’ nur mit dem Handy rein. Also ich geh’ da nicht extra mit’m Tablet.
Das macht alles mein Sohn eher mi’m Tablet.
Bf: Na, E-mails und so schau’ ich mi’m Handy, weil’s einfach schneller geht.
L
Mm, Sf:
Mhm.
L
Cf:
Genau. Ja!
Bf: Aber wenn ich jetzt irgendwas brauch’ oder Bank oder irgendwa:s schau’n oder kaufen
– Amazon oder Gewand, dann schon Laptop, weil einfach der Bildschirm größer ist. Und
wir haben noch kein Tablet.
Cf, Sf: @2@
Sf: @Ist praktischer oder?@
Bf: Das ist aber dann das Nächste auf der Liste, das Tablet.
Mf: Also ihr geht alle jeden Tag ins Internet.
Hf: Ja!
Sf: Mhm!
[Alle nicken.]
Y: Ok. Und eure Kinder mit ihren Handys?
Sf: Ja, ich glaub’ schon.
Mm: Der Patrick ja.
Hf: Na ja, das Spiel ist online. Das ist über‘s Internet aber so. Facebook-Account hat´s
eigentlich nicht. °Das hat‘s eigentlich nicht.°
Cf, Mf: Ja!
Bf: Der Kleine nicht. Die Leonie, ja.
Y: Also die Größeren.
Bf, Cf, Mf: Mhm.
Sf: Ja!
Y: Ok. Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt? So das erste, was
euch…
Mf: Viber!
Mm: L Kommunikationszwang (.) also beim Patrick.
Hf: L @3@ Gute Frage.
Sf: Was? Was ist Viber?
L
Hf:
Das englische Wort oder?
Mm: @.@
Mf: L Ja, ja, ja! Viber mit Vau.
Cf: Das ist so eine App. Ja eh auch diese Apps.
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Sf: Aso, echt?
Bf: Ja so wie WhatsApp.
Cf: Ich denk’ auch an die Apps.
L
Sf:
Apps, viele Apps hab’ ich.
Bf: Ja, ja!
Cf: Ja, bei mir auch!
Sf: Ja, ja.
Cf: Ich denk’ an erster Stelle, diese Apps sind praktisch.
Sf: Ja.
Y: Also praktisch.
Cf: Ich hab’ mir gestern eine Diät-App, hab’ ich mir heruntergeladen. @3@ Ich war schon
so:: verzweifelt @2@
I
L
Sf:
Ja!
L
Bf:
Ich muss sagen, für mich, was ich mir so
aufgeschrieben hab’, weil’s praktisch is’, dass ich mein Kind jederzeit erreichen kann. (2)
Das find’ ich‘s- Weil früher hast das Kind hing’schickt irgendwohin allein und hast beten
müssen, dass es angekommen is’ oder nicht. Und jetzt hat’s das Handy mit und sie ruft
mich an, „Ich bin jetzt…“ Weil sie geht allein oftL
Sf:
Ja.
L
Cf:
Aber (1) Aber ma‘, man kriegt schneller Panik, wenn man das Kind einmal
nicht erreicht.
Bf: Ja, das stimmt auch. Wenn‘s dann nicht abhebt…
Sf: @2@
Mf: Ja!
Cf: Man kriegt ä:ah eine @1@ Ich hab’s letztens bemerkt.
L
Hf:
Genau! wenn man sie anruft, dass sie nicht rangeht. Da
denk‘ ich mir, wofür hat‘s ein Handy? @4@
Mm:
Ja, wenn’s aus is‘.
Cf: Ich hab’ ihm über WhatsApp eine Nachricht geschickt und ich hab’ g’seh’n, es ist nicht
mal angekommen. Oh mein Gott, der hat keinen Empfang, wo is’ er. @1@. Also, der…
L
Hf:
Dann haben‘s es abgedreht. Dann haben sie‘s abgedreht vielleicht auch
noch oder auf lautlos. Dann haben sie‘s immer auf lautlos, immer auf lautlos und dann
gehen‘s nicht ans Telefon ran. Pf::, einmal auch – Wann war das? Eh letzte Woche, hab‘
ich geglaubt, sie haben am Donnerstag um 12:45 aus. (.) Eigentlich hat‘s bis 15:30
normalerweise. Und ich war extra an dem Tag auch daheim. Das war vorm Feiertag. Da
war, glaub‘ ich am Freitag der Feiertag. Genau, und ich war daheim, weil ich einkaufen war
und alles Mögliche erledigt hab‘ und denk‘ mir da, schau‘ auf die Uhr, denk‘ mir: „Wieso ist
die Kleine noch nicht da?“ I:ch, Panik aufgerissen, denk‘ mir: „Die hat um 11:45 aus!“
Cf: O:je::!
Bf: U:h!
Hf: Aber, hab‘ dann a Freundin von mir angerufen, sagt sie, @sie hat dasselbe wie ich.
„Hab‘ ich heute auch schon gehabt@, aber die Amina hat mir das heute in der Früh gleich
gesagt, dass sie heute normal heimkommt, dass es quasi erst die Woche ist mit dem früher
aus.“ @2@
Cf: Durchschnaufen!
Hf: Ja eh! Aber siehst, so deppert ist man.
Cf: Na ja deppert, ich mein‘.
[Allgemeines Bejahen]
Cf: Ich find’ auch, das ist ein bissl::: …
Y: Aber der erste Gedanke ist eher positiv oder negativCf:
Nein, nein, negativ nicht.
Mf, Mm:
Nein.
Bf, Sf: Nein.
Mf: Aber man kann, die Kinder können-, es kann schon ein Suchtmittel werden.
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Hf: Na ja Suchmittel! Ich mein‘ ja, mir is‘ wurscht. Ich la- früher hab‘ ich‘s oft mitgehabt. Ich
mein‘, normalerweise is‘ ma wurscht aber natürlich, wenn ich in der Firma bin, muss ich‘s
mithaben. Und sonst, wenn ich Gassi geh‘, es liegt daheim. Ich bin nicht da. Wenn‘s wichtig
is‘, ruft er sowieso nochmal an.
Bf: Ja, ja stimmt!
Y: Und ihr erlaubt allen, euren älteren Kinder, dass sie das Smartphone nutzen.
Cf: Also mein Sohn hat eins.
Y: Wer von euren Kindern, von den älteren, hat ein eigenes?
Cf: Also meine Kleinere hat Gott sei Dank noch keins mit zwei.@2@
Bf, Mf, Sf: @1@
Mm: Das wär ( )
Y: Seit wann haben sie ein Smartphone?
Hf: Das hat‘s in der Volksschule gekriegt ab dem Zeitpunkt, wo ich dann gearbeitet hab‘
und sie allein heimgefahren ist. Damit ich dann weiß, wenn sie von der Schule rausgeht,
wie lang sie ungefähr braucht. Weil Volksschulkinder sind klein. Die schnappst, haust ins
Auto rein und danke das war‘s, Kind is‘ weg. Also da hab‘ ich dann schon immer –
Cf, Sf: Ja, ja, ja.
Y: Also aus Sicherheitsgründen.
Hf: Ja, aus Sicherheitsgründen. Aber sie hat‘s eigentlich so am Anfang eigentlich nie
wirklich verwendet, außer, dass sie mich angerufen hat. (.) Das ist erst jetzt ´kommen mit
dem Internet. Sie hat ur lang gehabt das Samsung, (.) das Corby war das glaub‘ ich.
Mf: War das ein Smartphone?
Hf: Ja aber eines von den Anfängen wo du k::r [macht Ton des anstrengenden
Tastendrückens nach] @einedrucken hast müssen@ (2) Das hat sie auch erst seit zwei
Jahren ungefähr, das neue.
Bf: Ja.
Cf: Seit’m Gymnasium, also seit…
L
Sf:
Ja, ja.
Cf: Aber wir in der Volksschule haben wir ausgemacht, als Eltern, haben wir ausgemacht,
dass wir keine Handys den Kindern geben. Also es war wirklich in den- in der ganzen- wir
haben eine super Gemeinschaft, als Eltern, also…
L
Sf:
Ja.
Cf: Das war wirklich eine super Volksschule. Wir haben mit allen Eltern Kontakt gehabt. Wir
haben, glaub’ jedes Monat irgendeine Geburtstagsfeier gehabt, wo ma alle dort waren. Und
irgendwann haben wir über das Thema Handy gesprochen, als Eltern und wir haben g’sagt.
während…
I
L
Sf:
Aber
das war vor acht Jahren. @3@
Cf: Na ja, warum? Die ersten vier Volksschuljahre hatte- wenn ich jetzt so bedenk’L
Sf:
Ja, ja.
Cf: Mein Sohn hat die ersten vier Jahre von der Volks-, also die ersten Schuljahre kein
Handy g’habt.
Sf: Ja aber jetzt in den acht Jahren, jetzt ist acht Jahre später, weißt du?
L
Bf:
Na ja, die Leonie in den letzten sechs Jahren…
Cf: Acht? Warum acht? Der Kristian geht in die...
L
Sf:
Ja, schon mehr!
L
Mf:
Na gut, das ist unwichtig.
Cf:@3@
Mm: @Die Zeit vergeht schnell.@
L
Sf:
Ja, ja, stimmt, ja. (Man denkt nicht so viel nach.)
Y: Gut. Entschuldigung: Susi: Dein Sohn hat auch ein eigenes Smartphone.
Sf: Ja, ja. (2) °Es entwickelt sich sehr schnell.°
[Y: Blick in die Runde]
Cf: L Zu schnell. (°Du bist schon° )
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L
Sf:
@3@Ja, ja.
Bf: Ja die Leonie auch, die Ältere, ja.
Y: Und welche Vorteile seht ihr in erster Linie? Also ihr habt schon die Erreichbarkeit
genannt…
Mf: Mhm.
Y: Und für die Kinder?
Mf: Also Erreichbarkeit.
Cf, Hf, Sf [gleichzeitig]: Ja!
Mm: Ja genau, (is‘) immer erreichbar.
[Alle nicken zustimmend.]
Y: Und seht ihr sonst noch Vorteile?
L
Bf:
Leonie verwendet’s für die Schule. Also Englisch-Wörterbuch
nachschlagen.
L
Cf:
Ja, macht
mein Sohn auch, stimmt. Der nutzt das auch.
Sf: L Stimmt. (2) Diese WhatsApp-Nachrichten und das alles.
Bf: Obwohl ich’s- Ich hab’ ihr gesagt, @sie soll sich ruhig auch mal ein Wörterbuch
nehmen@ und schau’n wie man das- weil du merkst es dir glaub’ ich besser, wenn du dir
das erarbeiten musst, als wenn du „Klick, Klick“ machst und…
Mf: Ja.
Cf: Ja!
Sf: Also das ist gut!
Bf: Ja.
Mm: Ja, du kannst dich schnell absprechen, also. (.)
Hf: Ja, es ist halt praktisch, wenn man g‘schwind eine SMS schreibt: „Geh‘ bitte mit dem
Hund gleich runter, wenn du heim kommst!“ oder so.
Y: Und seht ihr auch Nachteile seit eure älteren Kinder das Smartphone haben? (.) Oder
fällt euch zum Beispiel etwas von den Klassenkameraden eurer Kinder ein?
Mf: Na, das hab’ ich jetzt gerade überlegt. Ich hab’ vor einem Jahr circa, hat meine Freundin
erzählt: (.) die Kinder leben nicht hier, in Belgrad unten, aber trotzdem, das ist egal. Die
Kleine ist jetzt mittlerweile glaub’ ich zwölf oder 13 und sie ist halt ein bisschen- sie ist nicht
ganz dünn, sondern ein bisschen, halt, pummelig. Und sie hat auch ein Facebook-ProfilL
Cf:
Oje.
Mf: Und hat- hab’ ich gehört, dass sie dort geschimpft worden ist auf dem Facebook von
Kindern aus ihrer Klasse, dass sie zu dick ist undHf: Ja, kannst ja über Facebook, genau. Voll ekelhaft, ja!
Y: Weil er ein bisschen molliger…
Hf:
…fester ist, ja. Na ja, jetzt muss man dazu sagen, jetzt geht‘s
über Facebook. Früher hast es ins Gesicht gesagt- @1@ oder hast ihm geschimpft (1) aber
es war ekelhaft, direkt ins Gesicht. Und so machst du‘s eigentlich hinterrücks. (2) Und du
bist ganz einfach gekränkt. Aber wenn du den in deinem Freundeskreis drinnen hast und
einer schreibt sowas. (.) Viele haben ganz einfach nicht den Mumm, den ganz einfach
rauszuschmeißen. Das ist ganz einfach – ja.
Mm: Es ist die Gefahr da, wenn‘s anonym ist, traut man sich mehr.
Hf: Genau!
Cf: Ja! Weil jemandem ins Gesicht zu sagen – da gehört schon…
Hf: Ja, genau. Und genau das ist das, was die Kinder nicht lernen. Respekt gegenüber den
anderen (.) [regt sich sichtlich auf] (1) Und das ist halt dann schon extrem. (1) Das ist
einfach- weil‘s einfach durch‘s Tippseln, da schreiben‘s auch irgendwelche Abkürzungen
„FBB“ und was weiß ich – na ja, kenn‘ ich mich aus mit die hunderttausend Abkürzungen?
(1) Mich wundert´s nicht, dass die Leute nicht Aufsätze zamkriegen oderCf: Pf:…
Sf: Ja:, ja.
Mf: Was das Schlimmste daran ist, die Eltern haben das überhaupt nicht gewusst. So und
das hat der (2) ihr Schulfreund hat das den Eltern erzählt und die Eltern sind dann
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reingegangen, haben das angeschaut und die haben das dann gesehen und haben’s den
anderen Eltern dann weitergesagt. Und halt die Sachen. Also ich mit Lena jetzt noch f- (.)
[zögert] sie ist noch (.) klein für sowas. Also ich seh’ keine negativen Sachen bei ihr. Aber
bei Martin schon.
Y: Ja. Wie seht ihr da die Rolle der Eltern? (.) Also, dass sie da Bescheid wissen, dass sie
schauen, was die Kinder machen im Internet?
Mf: Sehr wichtig.
Sf: Ja! Ich finde, dass die Kontrolle sehr wichtig ist.
Mf: Ja!
L
Bf:
Ich find’s gefährlich teilweise.
[Alle nicken.]
Cf: Ja.
Y: Inwiefern spielt das Alter des Kindes eurer Meinung nach eine Rolle? Seht ihr da einen
Unterschied bei euren älteren Kindern, also bei den 14-, 15-JährigenMm:
Also ich schau‘ auch
bei meinem Sohn, ja, da find‘ ich’s auch noch wichtig.
Sf: Ja.
Mf:
Mhm. Noch wichtiger, wie gesagt, finde ich.
Cf, Mm: Ja.
Sf: Ja, das hat mit dem Alter nichts zu tun. Es gibt schon verschiedene Sachen, die schon
diese Alter und diese Alter betrifft aus, von Kindern. Aber ich finde, die, jedes Alter ist
gefährlich.
Cf: Ich hab’ ehrlich gesagt meinen Sohn noch nie kontrolliert. Ganz ehrlich. Ich hab’ ihn
noch nie kontrolliert.
I
L
Sf:
Nicht so kontrolliert ja.
Mm: Na, kannst du nicht kontrollieren.
Cf: Ich hab’ ihn noch nie kontrolliert. Und ich hab’ volles Vertrauen und irgendwie, ich hab’
auch nicht so das Gefühl, dass er da irgendwas (.) Blödes anschaut jetzt.
Sf: Nein, nein, nicht diese Kontrolle. Ich hab’ schon Vertrauen in mein Kind.
Cf: Ja, aberSf:
Und ich weiß genau, also wir reden darüber was er schaut und so. Obwohl die
Kommunikation nicht so, so ist wie sie früher war. Also mit 14 Jahren, die ziehen sich mehr
zurück.
Bf: Ja.
Sf: Und, es, es ist anders, sag’ ma so. Es ist nicht besser oder schlimmer.
L
Cf:
na, man muss es rausklopfen schon, also mehr fragen.
Sf: Es, es ist einfach anders und, ja. Es ist einfach, es ist wichtig, dass du eine Kontrolle
hast, dass du mit ihm redest: Was schaut er sich an; welche Freunde hat er. Und wenn du
das schon im Kopf hast, was, welche Gruppe, welche Freunde, was schaut er sich immer
an, dann weißt du schon, dass die Gefahr nicht so groß ist. Sicher ist Gefahr überall, liegt
irgendwo eine Gefahr drinnen aber wenn du diese Kommunikation da hast, nicht so diese
Kontrolle, dass du jetzt schaust, was er am Handy macht – sicher, wenn er jetzt…
L
Cf:
Ich find’ auch…
Sf: Wenn jetzt in der Schule um Gottes Willen etwas passiert, wenn du siehst eine
Veränderung an deinem Kind, dann würd’ ich das auch machen, ich als Mutter. Aber das
find’ ich unverantwortlich, weil ich (.) aber das wäre das Letzte…
L
Bf:
Ja, es gibt so Online-Spiele, wo’s kommunizieren.
Sf: Ja.
Hf: Genau!
Bf: Und meine Tochter hat auch g’sagt, ob sie das- Sag’ ich „Ja, aber nur mit deiner
Freundin.“ Und wenn sich da wer anderer- sag’ ich, „darfst du mit niemandem Fremden da
drinnen kommunizieren!“
Mf: Ja.
Bf: Sag’ ich, das kann jeder- Also wenn’s das deinen Kindern erklärst, dass das jeder sein
kann.
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L
Cf:
Ich (2) Ja.
Mf, Sf: Ja!
Bf: Dass das ein 50-jähriger Mann sein kann und sagt, „ich bin die sieben-jährige…“
Mf, Mm: Ja, ja.
Hf: Da müssen die Eltern schauen. Wie, ich kann das Kind nicht beim PC sitzen lassen
und irgendwas machen lassen. Entweder ich mache so Einstellungen am PC, dass der
automatisch schaut, dass er auf den jugendfreien Seiten bleibt, dass es geschützt ist das
Kind. Wie du sagst. [an Bf] Es gibt da genug Perverse, die sich als Junge, also als Kind,
ausgeben aber sich dann treffen und Erwachsene sind, die pädophil sind.
Cf: Ja, genau!
Sf: Ja, stimmt!
Bf: Also da hab’ ich ihr schon g’sagt: „Ja, ich möchte das sehen, wo das is’!“ Ich schau’ mir
das an und wenn sie das wirklich nur mit ihrer Schulfreundin macht.
Cf: Da hat’s auch so ein Spiel gegeben eben für kleine Mädchen. Diese Talking Angela. Ich
weiß nicht, irgendwer hat das mal aufgeschrieben. Ich glaub’ auch in Facebook ist das
gestanden, dass da in Wirklichkeit irgendein (.) Mann gesessen ist und mit den Mädchen
gesprochen hat. Also das war so ein, ich glaub’ das war sogar eine App.
Hf: Genau, das war ein Erwachsener, ja (3) Ein Perverser.
Bf: Aber so was erzählt mir meine Tochter! Die is’- die erzählt mir da und sagt: „Mama, da
hat’s das und das gegeben.
Cf: L Ja, genau.
Bf: Die reden eh untereinander.
Sf: Ja.
Cf: Genau.
Bf: Also die @weiß das vor mir!@ @2@
Cf: Ja.
Sf: Ja, ich glaube, das vielBf: Wir kriegen das teilweise gar nicht so mit, was da so (.) weil’s mich auch nicht
interessiert.
I
L
Cf:
Ich hab’s auch von einem
Bekannten g’hört. Also ich hab’s auch nicht selber gelesen aber ich hab’s auch gelesen,
also gehört. Er hat’s mir dann auch gezeigt, ich hab’s meinem Sohn gezeigt und er- Also
über das wird auch sofort gesprochen. Wenn man irgendwie (.) was Schlechtes vermutet
hinter irgendeinem, ich weiß jetzt nicht, Spiel-App oder was auch immer, wird schon darüber
gesprochen. [Mf wirkt etwas unruhig.]
Sf: Ja. Man soll die Kinder nicht unterschätzen. Die wissen genau, wo die Gefahr ist. Ich
glaub’, die sind viel mehr weiterentwickelt, was die mediale Welt betrifft als wir. Also…
Cf: Ja.
Bf: Ja aber das liegt, glaub’ ich auch an den Eltern.
Sf: Ja.
Bf: Weil, wenn’s d’ ihnen immer erklärst, das und das und immer offen mit ihnen erklärst,
was das sein kann, dann…
Cf, Mf: L Ja.
L
Sf:
Ja, das ist wichtig.
Cf: Dass die Kinder von- ein bissl’ Misstrauen im (.) Hinterkopf doch haben.
Sf: Ja, ja.
Cf: Also jetzt nicht so Angst, sondern trotzdem ein Misstrauen. Also mit 14 geht’s auf alle
Fälle. Ich mein’, bei einem Kleineren versteh’ ich auch überhaupt nicht, also wenn ein Kind
jünger ist, würd’ ich auch nicht schauen, dass s’ Angst hat, aber bei einem 14-Jährigen
kann man da schon (.) offen darüber reden.
Sf: Ich habe auch vor einem Jahr, weniger als einem Jahr, eine Facebook-Seite
aufgemacht. Ich bin auch so aber das ist nur, was mich-, das ist nur meine Denkweise. Also
wirklich, jeder kann Facebook haben und alles reingeben, was er will. Aber ich finde, das
ist eine Verletzung von Privatsphäre. Und wieviel gibst du Preis von dir, also was gibst du
dort: jeder weiß das und das wird auch irgendwie benutzt, dass man- und da wird von uns
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auch und von unseren Kindern ein falsches Bild gemacht eigentlich. (.) Weil es ist ganz,
ganz (2) es ist anders, wenn ich dich kennenlerne und ich weiß gar nichts von dir. Ich kann
auch keine Vorurteile entwickeln. Du bist ein unbeschriebenes Blatt. Aber wenn ich so
meine Bilder oder etwas like auf Facebook, dann machen sie sich schon Gedanken: „Ja,
die ist so und so.“ Und das ist nicht gut, find’ ich.
Y: Könnt ihr euch an angenehme Situationen erinnern innerhalb eurer Familie, in welcher
das Smartphone eine Rolle gespielt hat? Eine gute Erfahrung mit dem Smartphone?
Mf, Sf: Ja.
Mf: Ich find’ sehr gut die Aufnahmen, die man mit dem Smartphone- Halt die
Videoaufnahmen oder die Fotos, die man machen kann.
Cf: Die Videos, stimmt.
Mf: Das ist halt etwas, das…
Cf:
…das bleibt.
Mf: Ja.
[Alle nicken zustimmend.]
Cf: Man will ja auch nicht – Man schaut ja auch, dass man das speichert am Computer,
dass es ja nicht verloren geht.
[Allgemeines Bejahen und Nicken.]
Bf: Man muss nicht immer eine Kamera dabei haben.
Cf: Stimmt, stimmt. Ja. Die Kleine, wir nehmen sie jederzeit auf. @(.)@
Mf: Ja.
Mm: Ja, Fotos, Videos, wir machen auch immer Videos mit unserer Kleinen.
Cf: Wenn sie anfängt zu singen, Handy raus und aufnahmebereit.
Mm: Ja @.@
Mf: Ja! Und früher haben wir so eine Möglichkeit nicht gehabt.
Cf: Ja, stimmt. Also meine Tochter hat wirklich viele Videos im Gegensatz zu meinem Sohn.
Mm: Mhm, ja.
Mf: Ja?
Cf: Das ist einfach a andere Zeit.
Mf: Aber sonst…
Sf: Aber da gibt’s ja auch diese Lern-Apps. Die sind auch sehr gut. Zum Beispiel was
Sprache betrifft. Wenn du reingehst und etwas nachschaust.
Cf: Ich hab’ das noch nie g’macht.
Bf: Nein, da gibt’s schon…
Cf: Ich hab’ nur den Übersetzer verwendet. Aber eine Lern-App selbst hab’ ich noch nie
gehabt.
Sf: @Ich hab’ das für mich verwendet.@ @2@
Y: Mhm. Und fällt euch spontan etwas Negatives ein?
Cf: Diese Werbungen, die reinspringen, das stört mich auch extrem.
Sf: Ja, ja.
Mf: Ja.
Sf: Also, so lange du in eine Seite einsteigst, wo du diese Serien anschaust, weil da gibt’s
so Serien, irgendwelche Serien, was im Fernsehen auch, und da gibt’s Staffeln und so oder
irgendwelche Seiten von Filmen, wo man gratis Filme anschauen kann, da kommen diese
Werbungen drinnen und das ist nicht gut, finde ich.
Y: Gab’s da auch Konflikte mit euren Kindern wegen solcher Sachen?
Bf: Also ich hab’ amal ein kleines Erlebnis gehabt. Die Leonie hat das ziemlich neu gehabt.
Und mein Mann ist auf der Couch gelegen und ist so eingedöst. Und sie hat ihn fotografiert
und hat halt ihrer Freundin ein Foto geschicktCf, Sf:
@2@
Cf:
Huh! [erschreckter Ton, hält sich die Hand
vor den Mund.]
Bf: (.) Und hat geschrieben, „Mein Papa schlaft schon“ oder irgendwie so. (1) Und da hab’
ich ihr dann erklärt, da hab’ ich ihr gesagt – das war ja nicht einmal böse von ihr – sag’ ich:
„Das darfst du nicht. Du darfst nicht einen anderen fotografieren, auch wenn’s dein Papa
is’.
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[Alle lachen.]
Bf: Ich mein’, es war ja nicht schlimm, er hat einfach nur die Augen zugehabt. Es war nichts
Schlimmes aber ich hab’ gesagt, „Das kann einmal a andere-“ Das hab’ ich ihr erklärt und
damit – dem Papa hab’ ich’s gar nicht @g’sagt.@ @2@
[Allgemeines Gelächter]
Sf: Stell’s dir vor!
Bf: @Hab’ ich g’sagt, „Sag’s deiner Freundin gleich@, sie soll’s löschen!“ Also das waraber das war ihre Unerfahrenheit, das hat sie nicht böse gemeint. (2) Also…
Mf: Ja, mhm!
Y: Und habt ihr bei den Kosten bemerkt, dass etwas gestiegen ist, seit die Kinder das
Smartphone nützen? Zum Beispiel eine erhöhte Handyrechnung?
Hf: Nein, das ist ein angemeldetes. Das hab‘ ich extra schon so genommen mit viel
Freiminuten, @extra so.@
Mm: Na, also da schau‘ ich sehr genau bei meinen Verträgen.
Y: Ok also es besteht nicht die Gefahr, dass etwas zufällig runtergeladen wird.
Hf: Na, sie muss mich immer fragen. Ich hab‘ immer gesagt, sie muss mir das zeigen, was
das ist. Weil nicht, dass sie irgendeinen Blödsinn da runterladet. Und das macht sie auch
brav. Also das fragt sie mich dann schon. (1) Soweit sind wir uns einig.
L
Cf:
Wir haben schon amal so einen Fall
g’habt, wo mal etwas runtergeladen worden is’, was kostenpflichtig war, wo ma das nicht
gewusst haben. Aber haben dann- wir sind auch nicht d’raufgekommen. Ich glaub’, wir
haben dann auch mit dem Anbieter gesprochen. Und da hamma auch nicht gewusst, was
das war. Das war irgendeineBf: Also ich hab’ das alles gesperrt.
Cf:
Das haben wir seitdem auch gesperrt.
Bf: Weil die Leonie hat so einen 10-Euro-Vertrag bei Drei. Ich weiß nicht, wie’s bei den
anderen ist. Da kannst du reingehen in das Internet.
Cf: Ja, ja.
Bf: Weil die Nummer rennt ja über mich. Und da hab’ ich alle kostenpflichtigen Nummern
und alles- Erotik und DingCf:
gesperrt!
Bf:
Alles gesperrt.
Mf: Ja, ja!
Cf: Es muss ja nicht einmal Erotik sein.
Bf: Nein. Ich sag‘ ja…
L
Cf:
Man ruft jetzt die Bank an und man muss zahlen.
Bf: Genau!
Cf: Also diese 05-Nummern stören mich extrem. Wir haben jetzt-.
Bf: Ja, wir haben das auch. Ich hab’ bei meinem Handy eigentlich auch diese ganzen
Nummern gesperrt. Und wenn du so jemand wie @Telekabel oder so jemand anrufen
willst@...
Mf:
°Kannst du nicht.°
Bf:
Das ist aber 0800, wo ich mir eigentlich ‘dacht hab’, die sind gratis.
Mf: Ja, ja.
Bf: Kann ich’s nicht, sind wir d’rauf gekommen, dass die kostenpflichtig sind.
Cf, Mf: Ja!
Sf: Das hab’ ich auch nicht gewusst.
Bf: Ich hab’ ma gedacht, das ist eine Servicehotline und nein, da zahlst du.
Sf: Ahh, wirklich?
Cf: L Ich hab’ ma auch gedacht, das ist gratis.
Sf:@Da hab’ ich etwas dazugelernt!@
Bf: Ich hab’ das auch nur gemerkt, wie ich die über’s Handy einmal angerufen hab’, weil wir
a Störung g’ habt haben.
Cf: Und die Bank auch, alle 05er-Nummern. Das ist eine Frechheit.
Bf: Ja.
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Y: Ok, also ihr alle habt diese Dienste gesperrt. Wie steht ihr Neuigkeiten gegenüber, was
Medien betrifft? Zum Beispiel hast du erzählt, dass deine Tochter dir etwas Neues gesagt
hat, von dem du nichts wusstest? [wendet ich an Bf]
Sf: [stöhnt]
Cf: Na, ma‘ möchte schon am relativ neuesten Stand sein. Das einzige, wo ich noch nie
reingeschaut hab’, war Twitter oder Instagram.
Bf: Ja, kenn’ ich auch nicht.
Cf: Und Instagram geh’n die meisten Burschen. Also die meisten Jugendlichen sind ja bei
Instragram, weil die Eltern bei Facebook sind.
Sf: Ja, ja! Stimmt! @3@
Cf, Mf, Mm: @2@
Mf: Ja.
Sf: Aber leider Gottes und ich hab’ auch etwas dazu gelerntL
Cf:
Und ich weiß auch nicht wie man da- da gibt’s auch Pinterest. Da
verfolgt man irgendwas. Also da hab‘ ich mich mal angemeldet aber ich hab‘ da nie wieder
weiter rein geschaut, weil mir das wieder zu viel ist. Das ist schon so…
L
Bf:
Ich kenn das auch nicht.
Cf: DasSf:
Und die schreiben bei Instagram nicht. Das ist, nur Fotos geht es.
L
Cf:
Ja. (1) Du verfolgst
jemanden.
Sf: Und wenn sie schreiben, dann schreiben sie nur in diese (1) Kommentare, so ( ) und
sowas.
I
L
Bf:
Kommentar.
Cf: Ja, also ich weiß nicht, ich find’ das- (2)
L
Sf:
Und das ist, das finde ich nicht soCf: Also ich, das weiß ich, das ist das Einzige, was mich überhaupt nicht interessiert. Und
ich will auch gar nicht weiter da rein. Das ist mir schon zu (3) modern.
Bf: @3@
Y: Was würdet ihr euren Informationsstand über solche Sachen einschätzen?
Mf: Ich fühl‘ mich informiert, mir reicht das.
Mm: Na ja.
Cf: Ich find’ auch. Ich frag’ auch meinen Sohn direkt. Also wenn ich etwas nicht weiß – so
wie das Instagram- Er hat mir das erklärt. Aber ich wollt’ einfach nicht darüber nachlesen
oder mich irgendwo anmelden wieder neu. Weil ich hab’ ihn gefragt, „Wie funktioniert das?“
und er hat es mir gezeigt und das °(war’s)°.
Bf: Wie g’sagt, ich lern’ das eigentlich mit meiner Tochter weil sie interessiert sich dafür und
@ich muss’s mir dann anschauen und (.) positiv oder negativ, das heißt ich@ muss mich
eigentlich damit befassen.
Cf: Ja, genau.
Mf, Mm: Ja.
Y: Und wo nehmt ihr sonst Informationen her? (.) Sprecht ihr auch mit anderen, Eltern oder
Lehrern zum Beispiel darüber?
Nf: Nei:n (.) eherMf: Ja, ja! Also mit Lehrern nicht aber mit Eltern.
Sf: Ja.
Y: Und ihr fragt eure Kinder.
Mf, Sf: Ja.
Mm: Ja, klar!
Y: Wenn ihr was nicht wisst…
Hf: Genau! Da muss ich‘s @Kind immer fragen!@ @5@
Mf: Da muss sie mir das dann erklären!
Hf: Ja, diese Abkürzungen (.) wie heißt das: „best - best friend forever“, BFF! So gehört‘s,
BFF: so is‘ das, °nicht FBB°, bin auch schon durcheinander. [stöhnt] G’rad‘, dass ich
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schreiben muss, wenn ich – „Gehst bitte mit dem Hund?“ - immer die Anfangsbuchstaben
vom Wort schreiben muss @und immer Punkt, Punkt, Punkt dazwischen.@
[Allgemeines Lachen]
Hf: So wie ungefähr diese Postnachrichten von früher, wo so Punkt, Punkt. [imitiert
Tippbewegung]
Mf: @3@
Sf: @2@ @Ein Wahnsinn!@ [deutet auf Hf]
Y: Kennt ihr Internetseiten oder Einrichtungen, wo man sich über solche Sachen informieren
kann? Über potenzielle Gefahren oder- wo man sich hinwenden kann, umMf: Ich tu’ immer googeln.
Cf: Ich google alles.
Bf: Ja.
Sf: Ja, ja, ja.
Cf: Ich leb‘ mit Doktor Google, mein zweiter Mann.
[Alle lachen.]
Mf: Weil ich hab’ zum Beispiel vor ein paar Tagen eine E-Mail bekommen, mit der
Aufforderung, dass ich irgendwas einzahlen muss und dass das eine Mahnung ist und ich
hab‘ nicht gewusst, Da hab’ ich den Namen gegoogelt und dazu Betrug geschrieben und
da is’ wirklich rausgekommen, also „nicht antworten auf diese Mail, nicht aufmachen…
[Paralleldiskussion: Cf an Bf gewandt: Bf und Cf sprechen miteinander, während Mf sich an
die anderen wendet.]
Bf: Na, es is’ schon praktisch. (.) Da findest du alles: Bücher…
Cf: Ja! Kochbücher, (.) Rezepte.
Bf: Wikipedi- , also wenn du irgendwas Sachliches wissen willst, musst sofort Wikipedia
(.) Das is‘Cf: Ja, ja.
Mf: Weil sonst sind das Viren und keine Ahnung was.
Bf: [an Mf] Mhm.
Cf: Ich bin ja in einer Gruppe in Facebook. Da sind nur Mamis und da wird über alles
geredet. Weil das is’ eine mit über 1000 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und da
wird immer ausgetauscht. Die heißt auch „OT“- also ohne Topic, off topic.
Y: Ok. Ich konnte bisher raushören, dass ihr euren Kindern vertraut, wennMf: Ja.
[Allgemeines Bejahen und Nicken.]
Mm: Scho.
Cf: Aber ich sag’, es kommt auf’s Kind an. Ich glaub’ nicht, dass es das Alter ist.
Sf: Ja, ja.
Bf: Echt?
Sf: Das stimmt, es kommt aufCf: Ich hab’ ihm immer vertraut und hab’ bis jetzt nicht das Gefühl gehabt, dass…
Mf: Die Lena, sie ist halt so, sie kann nichts vor mir verbergen. Sie kann das einfach nicht.
Sie muss kommen, egal, was es ist.
L
Cf:
Das wird so bleiben.
Mf: „Mama, ich muss dir was sagen aber ich darf’s dir nicht sagen aber ich muss es dir
sagen.“
[Allgemeines Lachen]
Cf: Genauso ist mein Sohn, genauso ist der Kristian auch, wirklich.
L
Bf:
Das ist aber eh gut.
Sf: @2@ Meiner auch!
Mf: Na ja, aber mein Sohn, er istL
Cf:
Aber ich glaub’, es ist ein Problem. @Die sind alle so ähnlich.@
Cf: Nein sie sind, äh:m, ich glaub eher, dass sie einfach, dass sie alles erzählen. Weil es
von klein auf, ich weiß nicht.
Sf: Die sind gut erzogene Kinder.
Bf: Ja, ja. Wollt’ gerade sagen!
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L
Sf:
(Wie die Mütter.)
L
Mf:
°Genau.°
Cf: Wenn das is’, von klein auf, dass ma mit die Kinder redet, glaub‘ ichMm: Aber ab an bestimmten Alter is‘ trotzdem anders, auch wenn du sag‘ ma, versuchst.
Sf: Ja, schon aber wie gesagt, anders aber nicht unbedingt schlechter.
Cf, Mf, Mm: Mmh.
Hf: °Ja, weniger ( )°
Y: Also Kommunikation…
[Allgemeines Bejahen]
Y: Und gibt es trotzdem Situationen, wo ihr ratlos seid manchmal?
Hf: Na ja, wenn die Kinder so zurückschnauzen, denkt man, soll man jetzt d‘rüberfahren,
soll man es jetzt lassen oder- weil man ist ja nicht Kumpel, sondern die Mama. Also es
gibt schon so Phasen, wo ich mir denk‘, jetzt lasse ich’s einmal.
Mm: Aber manchmal muss ma‘ eingreifen.
Mm: Mhm.
Cf: Genau. Na ich war voriges Jahr ein bissl ratslos was die Schule betrifft. Aber das hat
jetzt nicht mi’m Handy zu tun oder mit dem Spielen, es war einfach- er war faul. Und das
is’, find’ ich ganz normal mit 13, dass er dann eine Zeit hat, wo er einfach auf nichts Lust
hat. Aber das hat, find’ ich, mit die Handys auch nichts zu tun.
Mf: Ja.
Sf: Nein, mit der medialen Welt überhaupt nichts zu tun.
Cf: Ich glaub’, das ist einfach- (.) Die Kinder werden immer müder und auf nichts Lust g’habt.
Sf: Ich glaube, dass ist die Pubertät. Das kann ich auch bestätigen mit meinem Kind.
Y: Also erzählen sie nicht mehr allesHf: Ja, das ist halt oft dieses „Ah, Ah! Das is‘ wurscht, egal, verstehst eh nicht!“ [imitiert
abweisenden Tonfall und etwas abweisende Handbewegung der Tochter] @2@ Das geht
halt dann immer so. Aber das is‘ ganz einfach das Pubertäre, ein bissl schon (.) Lösen von
Zuhause (2) langsam.
Cf: Ja.
Bf: Ja, ja!
Hf: Und mim Kopf sand‘s oft wo ganz wo anders.
Bf: Meine Tochter hat alles vergessen, was zum Vergessen gibt. Das war die neue Schule,
und sie hat bis jetzt jeden Mittwoch Klavierunterricht g’habt und ich hab’ ihr noch in der Früh
g’sagt: „Um zwei Uhr musst du in die Musikschule.“ Das erste Mal, der Klavierlehrer ruft
mich an, die Leonie ist nicht da.“ Huh [erschrockener Ton], oh mein Gott. @.@
Cf: Ja, das ist ein Schock.
Bf: Und die nächste Woche- Gott sei Dank hab’ ich sie erreicht - und die nächste Woche
das gleiche. Sag’ ich „Leonie, das gibt’s doch nicht!“ Und dann hab’ ich g’sagt, das Handy
is’ gleich amal weg. @Das ist bei mir immer das Druckmittel. @.@ Handy weg, bis es
wieder funktioniert@.
[Alle lachen.]
Hf: Genau! @2@
Mm: Jo, genau. Des is‘ bei uns a immer des Druckmittel. @1@
Sf: Ja, aber irgendwannBf: Aber ich glaub’, das sind eher die Hormone.
Sf: Ja, das hat nichtsCf: L Ja, die Hormone.
Bf: Das war nicht das Handy. Ich glaub’, das waren die Hormone und dieses ganze…
L
Sf:
Hormone.
Mf:
Pubertät.
L
Bf:
Na vor allem der
Schulwechsel vom Wiener-, das is’…
Cf: Ich glaub’ auch, dass Mädchen ein bissl früher reinkommen.
Mf, Sf: Ja.
Bf:
Ja.
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Cf: Ich glaub’, dass die Burschen ab 13, dass die Mädchen schon ab elf, zwölf, dass da
schon…
Sf: Na, der Mario, warte mal…
L
Bf:
Ja, die Leonie zieht sich schon zurück.
L
Mf:
Ja, mit 14 (.) hängt vom Mädel selber auch ab.
Bf: Ja, meine is‘ wie g’sagt da noch nicht so.
Sf: [wendet sich an Cf] Der Mario, warte mal…
Cf: [gleichzeitig mit Sf] L Na der Kristian war, mit 13 war‘s am schlimmsten. (.)
Sf: Wirklich?
Cf: Na, der hat Vierer und Fünfer gehabt!
L
Sf
Aber der ist sicher noch nicht aus der Pubertät rausgekommen.
Cf: Na raus nicht, aber das ist der Anfang.
Sf: Ja.
Mf: [zeitgleich mit Cf und Sf] Na die Mädels sind auch manchmal so zickig. (.) Heute hat die
Lena zu mir gesagt, „So und ab heute mach’ ich nichts mehr, was du sagst, nur dass du
weißt.“ @1@
Sf:@.@
Bf: [an Mf] Na, sie streitet immer mit dem Papa. Der versteht das gar nicht. @.@
Y: Gibt es manchmal Situationen, wo ihr sagt: „Stop“, wo ihr eingreifen müsst?
Cf: Ja.
Y: Du hast eh schon mal gesagt: Unter der Woche keine Spiele. [wendet sich an Bf]
Bf: Ja.
Cf: Wochenende.
Sf: Wochenende, ja, Wochenende!
Cf: Ja aber dann wird’s auch zu spät manchmal. Also er überschätzt- er schaut nicht auf
die Uhr. Er spielt online mit irgendeinem Freund. Dann schau’ ich auf die Uhr: „Hey, hallo
ich bin schon ur müde und ich will schlafen. Ich will, dass er aber dann auch schläft. [wirkt
ein bisschen aufgebracht.]
I
L
Sf:
Ja, die überschätzen die
Zeit.
Mf: Ja.
Y: Und wenn es Konflikte gibt, dass euer Kind zu lange spieltHf: Ich hab‘ gesagt: „Geh‘ schlafen!“
Y: Gibt es da Diskussionen?
Mm: Weniger mim Spielen aber das Handy des is‘, is‘ ein Dauerthema.
Hf: Nein (.) aber (.) solang‘ die Noten passen…
L
Cf:
Also das ist dann die Zeit, wo ich sag’ „Aus!“ (.) Aber das ist meistens eben
in den Ferien und am Wochenende.
Mm: Des wird dann- im Prinzip macht’s süchtig.
Hf: Na ja gut, bei der Jenni, bei dem Rollenspiel weniger aber es macht natürlich süchtig
wie jedes Computerspiel. Wenn du natürlich online mit mehreren Leuten spielst. Ich bin ja
selber- ich spiel‘s ja selber – World of Warcraft und spiel‘, bin ja auch in einer Gilde drinnen.
Und sie spielt das halt am Tablet und schreibt mit denen auch immer. Das macht ihr halt
Spaß. Und am Abend – sie schaut auch nicht auf die Uhr – da muss ich schon reingehen
und manchmal dreimal sagen: „Jetzt ist Schluss und jetzt Abmarsch ins Bett oder lernen!“
Hab‘ ich gesagt: „Wenn die Note runtergeht, is‘ weg, is‘ einkassiert.“ Also dann, da hat‘s
mich angeschaut. „Ja“, hab‘ ich gesagt, „Noten sind wichtig. Noten schlecht, Tablet
einkassiert!“ Ma wurscht, interessiert mich nicht – inklusive Handy.“ [wirkt aufgebracht.]
L
L
Mm:
Ja, ja! Na glei‘,
glei‘ einkassiert! Des geht
stu:ndenlang- hat er’s, is‘ er am Handy! Da gibt’s bei mir kein Pardon.
Hf: Ja, na da zuck‘ ich aus. Also die Noten müssen passen. (.) Mir is‘ wurscht und wenn –
°i (
)° (1) Sie lernt ja leicht. Sie ist a richtiges Gfrastsackl. Sie lernt leicht,
L
Mm:
Weil ich sag, „Junger Mann,“ sag‘ i, ja, “Solang‘ du unter meinem
Dach wohnst“, jaXCIV
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L
Sf:
Ja. Na ja, das geht, °das kann man nicht so regeln, finde (ich)°
L
Hf: (.) aber tut‘s ned. (2) Lernfaul, hat keinen Sinn. °Das hab‘ ich eh schon°( )
[Allgemeines Murmeln]
Y: Ok. Wer trägt eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht,
Kindern beizubringen, welche Gefahren es gibt, wie man mit Medien richtig umgeht, (.) zum
Beispiel wenn sie mit dem Handy ins Internet gehen?
Bf, Cf, Mf: Die Eltern!
Mm: No scho a, klar, aber a die Schui- ich versteh‘ ned, dass des in den Schulen erlaubt
is‘.
Mf: Na ja, Schule, °sind’s ja nicht.°
Sf: Natürlich! (.) finanzieren.
[Y blickt in die Runde.]
Bf: Nein, bei uns im Gymnasium haben’s, waren’s in der EDV und da hat ihnen ein Lehrer
alles genau erklärt und die Leonie ist dann zu mir gekommen – da hat sie WhatsApp schon
gelöscht g’habt, dann sagt‘s: „Mama, WhatsApp: du wirst abgehört und Ding, @und alle
können es lesen, du musst das abdrehen! Das ist ur gefährlich. Unser Lehrer hat uns
das alles erklärt!“@ [Imitiert aufgebrachte Stimme ihrer Tochter.] Also bei uns haben sie
das schon gemacht.
Hf: Ja, sie haben schon so Phasen gehabt. Da haben sie, die ganze Klasse- sie haben
auch immer eine Stunde, wo sie über verschiedene Themen reden. Das ist außerhalb- nicht
ein normales Unterrichtsfach sondern wenn es irgendwo in der Klasse ein Problem gibt,
dann wird das hergenommen, behandelt.
Y: Und wie seht ihr die Rolle der Politik in diesem Zusammenhang, zum Beispiel bezüglich
gesetzlicher Regelungen?
Bf: Das ist zu wenig, nichts.
Sf: Ja! Da wird nichts gemacht, da wird nichts gemacht. Also von der Politik überhaupt
nichts. Das ist alles diktiert von oben und von großen Konzernen. Das ist nur auf Profit
gemacht.
Bf: Da sitzen so mächtige Leute, die so viel Geld da hineinstecken, dass da überhaupt
nichts getan wird. Das is‘…
L
Sf:
Das kann man überhaupt nicht steuern, ja.
Y: Was hält ihr von gesetzlichen Regelungen in der Hinsicht?
Sf: Ähm…
Cf: Wenn ich- wenn man dann darüber liest, dass sie in der Türkei zum Beispiel Youtube
komplett gekappt haben, also abgekappt wird oder Facebook weil der Erdoğan halt g’rad in
dem Moment irgendwas Schlechtes darüber gelesen hat und der- also ich find’, das ist
wieder zu hart. Dass von der Politik aus, dass jemand etwas komplett sperrt.
Bf: L Das ist schwierig, weil das ist dann…
L
Cf:
Wenn manMm:
…schwierig, ich find‘, die Gesellschaft, halt, wie, die
is‘ allgemein überrollt worden von dem- von der Entwicklung bei den Medien- also im (.)
Multimediabereich. Das is so:: schnellSf: Nein, es wird einfach nicht auf diesen Jugendschutz, also auf diese gerechte [zögert],
diese gerechte mediale- angeschaut, was Kinder wirklich betrifft. Es ist überhaupt, jetzt hab’
ich bemerkt, zum Beispiel tagsüber, dass diese Werbungen laufen, die vor zwei Jahren
unmöglich war, zu schauen. Und die Kinder kriegen das alles mit. Es ist zum Beispiel – jetzt
kann ich ein konkretes Beispiel geben. Da geht’s um diese (1) ähm, Befriedigungsmittel,
also dieses Gerät, die reklamieren das schon ab acht Uhr am Abend!
Mf: Im Fernsehen?
Sf: Im Fernsehen!
Bf: Ja.
Sf: Und da, aber das können sie überall anschauen. Im Handy auch online. Das ist, das
find‘ ich zu hart.
Bf: Du hast schon in Galileo-Sendungen, wo du denkst, Galileo ist interessant. Nur auf
einmal hast du Themen über Sex und, und (.) dann sitzt du mit deinemXCV
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Sf:
Aber das ist…
Bf: Zuerst hast du noch einen Bericht über etwas Wissenschaftliches über TiereMf: @.@ Und auf einmal…
Cf:
…und das nächste, kommt auf einmal sexuelle Befriedigung und
blablabla.
Sf: Ganz anders, du Britta, aber das ist ganz anders wenn du das über Galileo gesagt
kriegst und dann kannst du über das mit deinem Kind reden. Aber es ist ganz anders, wenn
du nach acht Uhr vielleicht dreimal oder viermal am Abend das Kind kriegst zu schauen.
Bf: Ja:: [eher fragend]
Sf: Das entwickelt sich ganz anders bei Kindern, glaub‘ ich.
Y: Darf ich hier kurz einhaken? Seht ihr da einen Unterschied zwischen Fernsehen, wo ihr
seht, das Kind schaut sich das an, darüber kann man dann sprechen oder wenn das kann
mit dem Smartphone beschäftigt und ihr wisst nicht…
Cf: Alleine.
Sf: Ja, ja. Das ist das, ja.
Cf: Wenn man nicht weiß, was er sich anschaut, dass macht mir schon, ja.
Y: Ok. Würdet ihr euch generell mehr Informationen wünschen über neue Medien, über
technische Entwicklungen…
Sf: Ja
[Y blickt in die Runde, alle nicken.]
Bf: Man kriegt eh genug. Also, (.) das neueste Handy, das hörst eh jeden Tag 20 Mal, und
was jetzt rausgekommen ist.
Hf: Soviel informiert kannst gar nicht sein. Weil einfach die Kinder mit einem gewissen
Alter sich abgrenzen. Ist eh klar. Mit 14 willst du nicht mehr so viel mit der Mami zu tun
haben. (.) Das ist halt ganz einfach- sie fangt sich an zu entwickeln, zum Erwachsen
werden. Ich mein‘, für mich ist‘s angenehmer, weil ich kann sie alleine lassen, brauche
keine Panikattacke kriegen.
Mm: Sie müssen selbstständig werden dann und ma‘ muss ihnen vertrauen.
Hf: Ja. Muss man ja. So weit hab‘ ich sie- aber ich mein‘, alles wird man als Eltern nicht
wissen.
Y: Würdet ihr euch noch mehr Informationen wünschen auch über Gefahren durch neue
Medien, neue Werbeformen…
Cf: Das möcht’ ich schon auch wissen.
Sf: Ja, ja.
Y: Neue Formen von Werbung zum Beispiel etc.
Bf, Mf, Sf: Ja!
Mm: Na ja.
Sf: Das ist zu wenig. Da ist zu wenig Information da.
Bf: Ja, wie man seine Kinder schützen kann oder so solche ja.
Cf, Sf: Ja, ja!
Y: Ok. Von wo würdet ihr euch sonst Informationen wünschen? Also von LehrSf: Von Lehrern und von Medien.
Mf: Vom Staat.
Sf: Und vom Staat. Dass das besser, dass das zusammenspielt irgendwie, damit es besser
wird.
Cf: Dass es alle erreicht. Nicht nur die Leute die immer online sind,
L
Mf:
Ja!
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L
L
Sf:
Ja!
Nicht nur.
Cf: -sondern auch Leute, die vielleicht keine Zeit haben, den ganzen Tag online zu sein
oder jederzeit reinzuschauen weil er kein Internet g’rad’ hat oder so, weil er in der Arbeit is’,
weil er arbeiten muss oder so. Ich hab’ ja auch nicht immer Zeit, dass ich reinschau’. (2)
Aber es Leute, die haben vielleicht gar keinen Zugang zum Internet. (.) Das seh’ ich auch
öfter bei mir.
Bf: Na, meinen Mann interessiert’s auch nicht. @.@ Den interessiert das gar nicht. G’rad’
Youtube.
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Cf: L Aber trotzdem möchte er informiert sein?!
Bf: Ja, informiert schon. Er schaut g’rad’ amal Youtube, da hört er sich Musik an aber (.)
Handy und Computer, das interessiert ihn gar nicht.
Y: Wie ist das bei euren Partnern? [Blick in die Runde]
Cf: Ja, meiner schon, dass er zumindest weiß, was es gibt.
Mm: Ja klar, dass sie Bescheid weiß auch.
Hf, Sf: Ja!
Cf: Also es sollte auch für die Leute eine Information geben, die nicht so gern im Internet
sind.
Y: Wie schätzt ihr zukünftige Entwicklungen in dem Bereich ein? Ihr habt schon gesagt, ihr
wünscht euch teilweise mehr Information über neue Möglichkeiten oder Gefahren. (.) Oder
habt ihr Bedenken, Wünsche?
Cf: Dass das nicht mehr so schnelllebig ist, das Ganze, dass das nicht jedes Mal- Die Kinder
leben ja wirklich auch – also mein Sohn ist auch so ein Handynarr. Der möchte’ immer vom
neuesten zum neuesten Handy. Und es ist irgendwie, es ist zu schnell. Man muss ja jetzt,
man hat ja Verträge schon zwei Jahre lang und dann ist der Vertrag aber noch nicht zu
Ende und er möcht’ schon ein neues Handy haben. Da überlegt er, er muss seines
verkaufen und das, und das Geld vom Geburtstag und von Weihnachten zusammensparen
und zusammenkratzen für ein blödes neues Handy. Und ich find’.
Sf: Ja, aber das find’ ich nicht, dass das die Aufgabe vom Staat ist…
Cf: Nein, nicht vom Staat aber es ist alles zu schnell. Also die Leute verlangen- es wird
immer mehr und immer neuere Technologien und es wird immer schneller, die Abstände.
Sf: Es wird viel schneller und schneller.
Bf: Man braucht sich nur anschauen: Samsung S5, jetzt ist schon S6. Also ich muss ehrlich
sagen, hätt’ gereicht, wenn’s @in zwei Jahren erst wieder@
L
Cf:
Samsung S6. Ja, das mein’ ich.
Hf: °Ja, das hab‘ ich.°
Bf: Das sind die Konzerne.
Mf: L Aber ich glaub’, dass die auch irgendwann einmal stoppen müssen. Es kann nicht
mehr soCf: Glaubst?
Bf: Die Konzerne wollen Geld.
Mf: Ja.
Sf: Es ist, ich glaubeCf: Also ich stell’ mir das Zukunftshandy als „Ohne-Handy“ vor. Das irgendwie so ist in der
Luft- [macht Bewegungen an unsichtbarem Handy nach.]
Sf: Ja, das wird so sein.
Cf: So wie in den Science Fiction Filmen. Dass man gar kein Gerät mehr braucht. @.@
Bf: @.@
Y: Aber seht ihr dem eher gelassen entgegen, indem ihr zum Beispiel sagt: „Solange ich
meinem Kind vertraue, passt alles.“
Bf: Nein, ich seh’s negativ, weil wir sind so abhängig von dem ganzen Ding. Ich kenn’ keine
Firma- wenn das Internet tot is’,
Cf:
sind wir alle tot.
Bf:
- sind wir alle tot. (.) Außer vielleicht der
Bauer, der die Kühe im Stall stehen hat.
Mf: Ja.
Cf: Ja wirklich.
Mf, Sf: Ja.
Bf: Der kann sich noch selber versorgen.
Sf: Da sind sehr viele- Ich sehe sehr viele Gefahren drinnen. Und wenn…
Bf: Und wenn unsere Firma kein Internet hat, oder keinen Computer, können wir nicht
produzieren.
I
L
Mf:
Kannst
vergessen, können wir nachhause geh‘n.
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Bf: Ja, sitzen wir da undSf: Es ist- (.) es wird schwierig, weil du hast überhaupt keine Kontrolle darüber. Das ist das.
Und es gibt immer Leute, die das ausnutzen (2) wollen und werden wahrscheinlich.
Cf: L Da gibt’s sogar einen Film darüber. Ich überleg’ g’rad’.
Mf: [gleichzeitig mit Sf, an Cf gewandt:]
Ja, mhm.
Sf: Ich sehe auch positive Sachen drinnen - Vorteile aber auch Nachteile. Viele, viele
Nachteile.
Mf: °(Dis-dis- ) heißt das oder so glaub’ ich. Ich muss dann nachschauen.°
Cf: Ja, Da gibt’s irgendeinen Film.
Sf: Ich finde (2),
[Parallelgespräch zwischen Mf und Cf gleichzeitig mit Sf]
Mf:
°Disconnect heißt das, glaub’ ich. Ja.°
L
Cf:
°Ja, Disconnect.°
L
Sf: was die Kinder betrifft überhaupt, da muss man den Kindern erklären, dass das das
Neues nicht den Wert hat, in diesem Leben. Weil wir leben in dieser Wegwerfgesellschaft,
wir schmeißen alles weg.
Mm: Na es is‘- auch, die, die Kinder gehen ja nicht mehr raus spielen, die sitzen ja nur noch
vor’m- oder haben das Handy. Da gibt‘ nix sonst.
L
Cf:
Mhm.
Hf: Ja!
Mf: Also die Lena ist noch acht. Also bei ihr hab’ ich das Problem noch nicht und es geht
auch nicht, weil ich bin sehr streng dann, aber bei Martin ist es schon schwerer.
L
Bf:
Ja, ich auch.
Mf: Ich sag’ immer, na du nimmst jetzt deine Schuhe und du gehst raus und somit ist es
auch erledigt. Aber bei ihmMm: Aber da kann man ja etwas tun als Eltern.
L
Mf:
Ja, ja. (.) Dabei schon.
Sf: Ja, du kannst schon etwas dagegen tun, aber da musst du früher die Kinder, die Kinder
orientieren zum Beispiel. Weil ich finde, es ist sehr leicht mit acht Jahren aber mit 14 Jahren,
wenn das Kind (.) nicht mehr das macht, was du sagst, dann musst du die Kinder irgendwie
bewegen, dass sie Sport machen schon von klein auf. Oder irgendwelche andere Sachen,
Hobbies haben.
Bf: Ja, du musst den Kindern vorleben, (.) sag’ ich.
Sf: Ja, vorleben! Aber wenn es schon 14 ist, dann wird es schwieriger und schwieriger. Weil
ich finde das bei meinem Sohn. Er würde sicher zuhause sitzen am Wochenende und
Playstation spielen, würde keine andere Beschäftigung oder Aufgaben haben. Das ist das.
Hf: Ich habe ein paar Mal gesagt, „Geh‘ schlafen jetzt, es ist schon spät!“ Eine halbe Stunde
später sitzt sie noch immer und spielt. Da bin ich natürlich mal rein- das hab‘ ich mir mal
eine Zeit lang angeschaut. Dann hab‘ ich gesagt: „Wenn das jetzt nicht funktioniert, wenn
ich sage „Schlafen gehen!“, dann sag‘ ich, ist es einkassiert. „Und dann wirst nur mehr eine
Stunde am Tag spielen. Weil das Internet wird nur so für dich freigeschalten sein! Bist du
zu der Zeit in der Schule, hast ein Pech gehabt!“ Schaut sie mich an: „Nicht, Mama!“ Hab‘
ich gesagt: „Ja, dann zackig jetzt!“
Y: Und dann hört sie auf dich?
Hf: Ja, muss sie weil ich zieh‘ das beinhart durch. Weil da schreit meiner schon vom
Arbeitszimmer: „Soll ich‘s schon einstellen?“ @1@ Na, weil es ist ein Suchtpotenzial.
Cf: Ja, ja, genau.
[Allgemeines Nicken]
Hf: Ich kenn‘s ja selber vom Spielen her. Und wenn du mal spielst mit ein paar Leuten, du
kriegst es nicht mit. Da sind zwei, drei Stunden gleich um! Das ist so.
Y: Was sagt dein Freund dazu?
Hf: Na ja, er spielt ja selber auch viel mit dem PC. Und er macht auch viel am PC.
Y: Aber er ist nicht so, dass er ihr etwas verbietet.
Hf: Nein, das lasst sie sich auch nicht gefallen. Der Chef bin ich. @1@
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Y: Wie alt sind seine Kinder?
Hf: Seine Tochter ist ein Jahr älter als meine, 15.
Y: Sieht er ein Problem bei seinen Kindern?
Hf: Na, die spielen auch die ganze Zeit aber die Mutter ist froh, wenn sie ihre Ruh‘ hat.
Cf: Oje, °das ist traurig.°
Y: Glaubst du, dass sie flüchtet in die Medienwelt?
Hf: Nein. Na ja, sie schauen dann auch mal fern. Oft ist so, dass der Fernseher rennt und
sie zocken dann trotzdem noch gemeinsam. Dann zocken sie. Der eine sitzt im Zimmer,
der andere sitzt @im Wohnzimmer@ und sie zocken so miteinander. Also es ist dann, also
es is‘ dann irgendwie so, dass ich dann auch sage, „Na runter mit den Hunden!“@2@ Oder
(.) sie sollen kurz was holen von da oder dort.
Y: Also ist da eine gewisse Suchtgefahr. [an Hf]
Hf: Na ja, süchtig ist sie schon auf das Spiel @2@ Das ist halt das: es kommt immer darauf
an, was du halt machst! Ich sage eher, dass die Spiele süchtig machen. Weil so das Handy,
gut: da hast telefoniert, SMS geschrieben – danke, das war‘s. Jetzt kannst Mail::s
schrei::ben, jetzt kannst Wetter schau::en, du kannst Zeitung lesen, kannst Filmchen –
kannst Filme schauen am Handy. Du kannst ja alles machen! Das ist ja eigentlich ein kleiner
Computer, den du immer im Hosensack hast.
Sf: Ja, ja.
Cf, Mf, Mm: Mhm.
Hf: Ich denk‘ mir, ich bin froh, wenn ich das Klumpert nicht in der Hand hab‘. Ganz am
Anfang war‘s extrem. Jetzt ist es schon wieder besser. Aber es war eine Zeit lang ganz
extrem.
Sf: Ja, wir sind die Vorbilder der Kinder.
Bf: Ja.
Sf: Wenn ich die ganze Zeit vor’m Fernseher sitze, dann will mein Kind auch sitzen den
ganzen Tag vor dem Fernseher. Das ist ganz normal.
Bf: Ich versuch’ auch mit ihnen interessante Ausflüge zu machen. Irgendwohin eine Burg
anschauen, in den Wald.
I
L
Cf:
Überhaupt jetzt dann, (wo‘s schön
ist.)
Mf: Ja.
Cf: Ja, stimmt.
Bf: Wenn ich sag’, wir gehen jetzt spazieren oder wandern: am Anfang „Uuh, jetzt fahr ma
wieder“ [Imitiert Laut der Unlust der Kinder] Und dann, wenn sie zurückkommen: „Boah,
das war total toll und schön. Sie sind auch viel ausgeglichener als wenn du – ich merk’
richtig, wenn so Regentage sind, und du gehst nicht so richtig raus sondern schaust mehr
fern, spielst mehr am Computer oder Nintendo oder irgendwas, dass sich da schon richtig
Energie aufstaut.
[Allgemeines Bejahen, Nicken.]
Hf: Wir (.) zwingen- ich merk‘ das auch, wenn seine Kinder bei uns sind. Der Bua ist jetzt
13 geworden. Die Jenni ist 14, so. Und wenn alle drei da sind: (3) die hörst nicht, siehst
nicht. Da geht‘s nur „Tippitippitippi“ [Nachmachen von Ton und Bewegung des Spielens,
wird lauter] Da brauchst nur a Futterluke haben bei der Tür, wo du das Essen eineschiebst
unten, a Klappe für‘s Campingklo, dass du eineschiebst ins Zimmer und das war‘s.
[Allgemeines Lachen und Gemurmel während Hf spricht]
Cf, Mf, Sf: @2@
Mm: @.@@Campingklo, super@!
Mf: Na, eher (.) traurig °irgendwoˆ.
Mm: Ich hab‘ ihm g’sagt, des geht ned a so, hab‘ ich ihm g’sagt, wenn die Noten nedwennst du nicht lernst- das Handy bleibt so lange im Wohnzimmer bist- G‘rad‘, dass er’s
ned aufs WC mitnimmt, das fehlt noch.
Mf, Sf: Ja, ja. @1@
Hf: Na wirklich, is‘ ka Spaß. Die Kinder musst du wirklich zwingen, dass ma – wir schnappen
die auf und dann gehen wir wirklich irgendwohin, dass wir draußen sind. (1) Das ist wirklich
Zwangsbeglücken.
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Bf, Mf: Ja!
Mm: @.@
Y: Ok. Also zusammenfassend kann ich sagen: Ihr fühlt euch ausreichend informiert oder
gibt es neue Geräte, neue Apps oder Ausdrücke, die euch unbekannt sind?
Mm: Nein, also i bin da scho‘ informiert.
Hf: L °Das nicht so.° (2) Weil ich ja auch immer (.) das verwendet hab‘. Ich hab‘ ja auch
ein Tablet. (2) Haben eh alle ein Tablet. °Was haben wir nicht daheim? Er hat a neue
Xbox.°@2@@
Y: Ok und ihr vertraut euren Kindern, gebt aber manchmal schon Schranken…
L
Cf:
Man muss hin und wieder
ein bissl lenken.
Hf: Aber nicht zu sehr, kannst ja-.
Cf: Nein.
[Allgemeines Bejahen]
Sf: Und dieses kritische Denken muss man Kindern geben. Wenn sie etwas vorgezeigt
bekommen, dass das nicht wirklich so ist. Weil das ist im realen Leben ganz anders. Weil
im Fernsehen läuft alles so schön und wunderbar. Aber im realen Leben ist es nicht so.
Und das muss man Kindern glaub‘ ich beibringen. Weil wenn man das beibringt, ist esBf: Ja, Wertschätzung von Gegenständen weil ich sag’ auch, ich kann mir das zwar leisten
aber ich brauch’ es nicht und warum soll ich dauernd-(.) weil das andere funktioniert
genauso. Warum soll ich das jetzt wegschmeißen. Und ich geh’ dafür arbeiten und wenn
du das den Kindern nicht beibringst, dann- Ich kenn’ genügend Kinder, wo die Eltern
getrennt sind oder wie auch immer. (2) Unser Nachbar, der sein Kind vollstopft mit
Spielsachen. Und dann kommt er und „Der hat das und das!“ Sag’ ich: „Ja, aber ist dir nicht
lieber, du hast glückliche Eltern und wir sind zusammen, als du hast 20.000 Spielsachen?“
[Allgemeines Bejahen.]
Y: Ok. Dann sind wir schon am Ende. Ich bedanke mich bei euch!
Codebuch Inhaltsanalyse
I
Medientagebücher
KT 1 Allgemeines
KT 1.1 Formale Kriterien
Struktur: Tabellenform / offen
Zeitaspekt: regelmäßig / Lücken, Uhrzeit, Frequenz der Aufzeichnungen
Art: ganze Sätze, genau beschreibend / stichwortartig
KT 1.2 Inhalt
Themen: Fokus: auffällige Betonungen, Kennzeichnungen, Wiederholungen. Ändern sich
Qualität und Quantität der Einträge im Laufe der Zeit, sind die Einträge stringent?
KT 1.3 Demografische Daten
Familienstand: in Partnerschaft / verheiratet / weitere Kinder im Haushalt
C
Alter: Eltern, Kind/er
Kind: Schule: Volksschule/Mittelschule/Gymnasium sowie
Eltern: Erwerbstätigkeit, Bildungsniveau
KT 2 Familiäres Umfeld / Alltag
KT 2.1 Medienausstattung
Hier wird erfasst, welche Medien sich im Haushalt der Familie befinden.
KT 2.2 Aktivitäten
Tätigkeiten der Kinder oder der gesamten Familie, welche nicht im direkten Kontext mit
Medien stehen oder solche, bei denen „neue Medien“ keine Hauptrolle spielen: z.B.: Malen,
Basteln, Sport, Ausflüge, Orte, oder Ortsbeschreibungen, die auf Tätigkeiten schließen
lassen, bei welchen „neue Medien“ keine Hauptrolle spielen: z.B.: draußen spielen, etc.
KT 2.3 Alltags-, Kommunikationsroutinen
Hier wird herausgearbeitet, in welcher Form Kommunikation stattfindet. Analysiert wird das
Ausmaß der „face to face“-Kommunikation und anschließend in Beziehung gesetzt zur
Kommunikation via Smartphone (KT 5.1) Unter dieser Subkategorie werden Schilderungen
von Gesprächssituationen oder –ritualen bzw. Alltagsroutinen erfasst. Es werden Passagen
berücksichtigt, bei welchen Adjektive und Zuschreibungen im Zusammenhang mit
kommunikativen Tätigkeiten geschildert werden; z.B.: „Reden ist uns sehr wichtig.“ oder
Beschreibungen wie tägliches Diskutieren am Frühstückstisch sowie die Verwendung von
Zeitangaben: z.B.: täglich, regelmäßig, oft, immer
KT 2.4 Vertrauen / Selbstständigkeit des Kindes
Hier geht es um das Maß an Vertrauen von Seiten der Kinder in die Eltern und vice versa.
Erfasst werden Passagen, welche entweder explizit das Wort „Vertrauen“ beinhalten oder
Beschreibungen, von welchen der Grad des Vertrauens abgeleitet werden kann.
Wesentliche Merkmale sind das Maß an Kontrolle im Verhältnis zum Grad der
Selbstständigkeit und Eigenverantwortung, welche die Eltern ihren Kindern gewähren. Für
die anschließende Interpretation ist die Kontextualisierung etwa in Bezug auf den Umgang
mit Konflikten von Bedeutung.
1 hoch: Gewährung eines hohen Maßes an Eigenständigkeit
Begriffe oder Darstellungen, welche ein hohes Maß an Vertrauen implizieren, z.B.
unbeaufsichtigte Mediennutzung des Kindes
CI
2 mäßig / niedrig: Eltern kontrollieren mediale Tätigkeiten des Kindes.
Formulierungen oder Erzählungen, welche auf geringes Vertrauen von Seiten der Eltern
schließen lassen. Diese Kategorie beinhaltet die allgemeine Einstellung der Eltern und ist
abzugrenzen von konkreten Maßnahmen, welche im Rahmen eines Konfliktes gesetzt
werden. (vgl. KT 6.3)
KT 3 Mediennutzung im Familienkontext
mediale Aktivitäten und Mediennutzungsgewohnheiten der Eltern und ihrer Kinder; einer
eigenen Kategorie wird die Rolle der „neuen Medien“ zugeordnet.
KT 3.1 Nutzungsgewohnheiten und -motive Familie: TV / Radio
mediale Aktivitäten und Nutzungszweck der Eltern bzw. der Familie im Allgemeinen im
Kontext des familiären Alltages
1 Entspannung, Information
2 gemeinsame Unterhaltung/Erholung der Familie
3 Nebennutzung
KT 4 Stellenwert „neue Medien“
KT 4.1 Nutzung und Nutzungsmotive der Familie allgemein
Innerhalb dieser Kategorie werden Alltagshandlungen der Familie mit „neuen Medien“,
positive Zuschreibungen im Zusammenhang mit der Nutzung der Eltern bezüglich „neuer
Medien“ im Allgemeinen, und die Nutzung der Familienmitglieder kategorisiert, aus welchen
Vorteile für die Familie herauszulesen sind. Damit verbundene positive Emotionen,
Erlebnisse im Zusammenhang mit digitalen Medien werden hier erfasst. Indikatoren sind
Adjektive wie „praktisch“, „hilfreich“, oder Beschreibungen, welche auf eine positive
Bewertung schließen lassen. Des Weiteren wird auch die Art und Weise, wie
Mediennutzung sich auf intergenerationeller Ebene vollzieht und inwiefern Geschwister
oder andere Familienmitglieder miteinbezogen sind, erfasst.
1 Förderung des Familienzusammenhaltes durch neue Kommunikationsformen: z.B. Skype
2 gemeinsame Unterhaltung: z.B. gemeinsames Spielen
3 gemeinsames Lernen
4 praktischer Nutzen: Handlichkeit (z.B. „kompaktes Wissen“), E-mails, Online-Banking etc.
(Internet)
5 soziale Netzwerke (Internet)
CII
6 Entspannung Eltern (Spielen, generelles Surfen im Internet, Videos etc.) und
Unterhaltung
7 Konsum (z.B. Online-Shopping)
K 4.2 Nutzungsgewohnheiten und -motive Kind
Die verwendeten Geräte, der Verwendungszweck und damit verbundene Nutzugsroutinen
und Rituale des Kindes werden herausgearbeitet. Wenn die Eltern über mediale Tätigkeiten
keine näheren Angaben machen, da sie nicht wissen, was das Kind genau macht, so wird
dies unter dem Code „unbekannt“ erfasst.
1 Informationsbeschaffung, Lernen: z.B. Lernapps (Internet)
2 Unterhaltung, Entspannung: Spiele Konsole (Playstation, Wii)
3 Spiele (installierte Applikationen) auf dem Tablet
4 Online-Spiele
5 Musik
6 Videos (Internet)
7 soziale Netzwerke (Internet)
8 unbekannt
9 Sonstiges / allgemeine Nennung ohne Zweck
KT 4.3 Geräte und Kontext der Mediennutzung
Herausgearbeitet wird, in welchem Zusammenhang das Kind „neue Medien“ nutzt und
welche Relevanz „neue Medien“ und die Internetnutzung einnehmen. Der Kontext der
Nutzung, die Umstände und Intensität werden hier erfasst. Zusatzinformationen, die
genannt werden, damit verbundene Emotionen und Erlebnisse, finden hier ebenso
Beachtung.
Der Kontext der Smartphone-Nutzung des Kindes wird der Kategorie 5.2.2 zugeordnet.
1 Tablet
2 Konsole (Wii, Playstation etc.)
3 PC/Laptop
4 TV/Radio
5 Sonstige
KT 4.3.1 Ort / Beaufsichtigung
Der Ort der Nutzung ist von Relevanz, da er Aufschluss über das Maß an Kontrolle der
Eltern bzw. an Eigenständigkeit des Kindes liefern kann.
Kinderzimmer / Wohnzimmer
CIII
KT 4.3.2 Internet
KT 4.3.3 Zeitdimension / Intensität der Nutzung
Die quantitative Dimension beinhaltet, wieviel Zeit das Kind in etwa pro Tag mit „neuen
Medien“ verbringt. Die Relevanz der medialen Tätigkeiten wird anhand der Beschreibung
der Dauer, von Häufigkeiten oder Regelmäßigkeiten erfasst. Die Einschätzung der Dauer
wird auf Basis von Beschreibungen, Signalworten oder Wortgruppen wie etwa: „jeden
Abend“, „wie immer“, lang/kurz/oft/selten, „nebenbei“, „immer wieder“, vorgenommen.22
Diese Dimension ist ein ungefährer und durchschnittlicher Wert. Er setzt sich zusammen
aus Nennungen in den Tagebucheintragungen, aus Schätzungen der Elternteile und
Interpretationen aus beiden Quellen. Im vorliegenden Fall stellt die Häufigkeit der Nennung
ein Indiz für Nutzungsrituale dar. Die Häufigkeit der Nennung sowie die Minuten- und
Stundenanzahl der medialen Nutzung in einer gesonderten Kategorie erfasst. Wenn eine
genaue Zeitangabe nicht vorhanden ist, wird dieser Aspekt dem Zusammenhang und der
Quantität der Nennungen entnommen.
Gerät und Relevanz:
1 Konsole (Playstation, Wii) / hoch
2 Konsole / niedrig
3 Tablet / hoch
4 Tablet / niedrig
5 TV/Radio hoch
6 gleichzeitige Nutzung von mehreren Geräten (z.B. TV nebenbei)
KT 5 Smartphone
KT 5.1 allgemein / Familie
KT 5.1.1 Funktionen / positive Bewertung
Nutzungszweck und positive Zuschreibungen oder Tätigkeiten in Bezug auf das
Smartphone, sowie genannte Vorteile für die Eltern oder die Familie und damit verbundene
positive Ereignisse oder Erlebnisse, sowie explizite Nennungen von Vorteilen, die durch die
Verwendung von Wörtern, Beschreibungen und Wortgruppen positive Assoziationen
hervorrufen.
1 Vorteile für die Familie: Erreichbarkeit, emotionale Stabilisierung, Familienmitglieder an
Erlebnissen teilhaben lassen, Absprachen, Absicherung
22
CIV
2 Kommunikation allgemein
3 praktischer Nutzen: z.B. mobiles Internet, Apps, Funktionalität, Handlichkeit,
kostengünstige Kommunikation
4 Entspannung, Spaß: (Online-) Spiele
5 Musik
6 Sonstiges / allgemeine Nennung
KT 5.1.2 Nachteile
technische Limitationen
KT 5.2 Kind
KT 5.2.1 Besitz / Zugriff
Besitzt das Kind ein eigenes Smartphone / Hat es Zugriff auf ein Smartphone?
KT 5.2.2 Nutzungsgewohnheiten, Verwendungszweck und Motive
In dieser Kategorie wird der Stellenwert des Smartphones für das Kind herausgearbeitet.
Hierunter fallen alle Beschreibungen über Nutzungsgewohnheiten der Kinder im
Zusammenhang mit dem Smartphone, damit verbundene Routinen, Erlebnisse,
Beschreibungen und positive Zuschreibungen. Erfasst werden des Weiteren Vorteile für
das Kind, oder die Verwendung von Wörtern, Beschreibungen und Wortgruppen, welche
positive Assoziationen hervorrufen. Wenn die Eltern über mediale Tätigkeiten keine
näheren Angaben machen, da sie nicht wissen, was das Kind genau macht, so wird dies
unter „unbekannt“ erfasst. Des Weiteren findet der Kontext der Nutzung Beachtung.
1 Information, nützliche Apps, ortsungebundene Informationsbeschaffung (Internet)
2 Kommunikation: telefonisch/SMS
3 Kontakt mit Schulkameraden / Freundinnen und Freunden (Internetgruppen: z.B.
WhatsApp oder soziale Netzwerke)
4 Erholung, Spaß: Online-Spiele
5 Musik
6 Fotos / Selfies
7 Zeitdimension / hohe Relevanz des Smartphones allgemein (Kontext)
8 Zeit im Internet
9 Ort der Nutzung
10 unbekannt
11 Sonstiges / allgemeine Nennung
CV
KT 6 Medienerziehungspraxis
Diese Kategorie beinhaltet den Alltag der Erziehungspraxis der Eltern. Es wird erfasst,
welche Probleme und Konflikte in der Familie bezüglich „neuer Medien“ auftreten, sowie
mit welchen potenziellen und reellen Gefahren die Eltern konfrontiert sind. Die Formen des
Umganges - allgemeine Regeln sowie konkrete Maßnahmen - fallen ebenfalls unter diese
Kategorie. Besonderes Augenmerk wird auf die Verwendung von Hervorhebungen der
Einträge - betonende Satzzeichen, Wiederholungen, Rufzeihen etc. - gelegt.
KT 6.1 „Neue Medien“ im Zusammenhang mit Sorgen und Konflikten - negative
Aspekte in Bezug auf „neue Medien“
In dieser Subkategorie werden negative Zuschreibungen bezüglich „neuer Medien“,
insbesondere bezüglich des Smartphones sowie genannte Nachteile für das Kind und /
oder die gesamte Familie subsumiert. Darunter fallen negative Ereignisse, Sorgen, Ängste
oder Befürchtungen der Eltern in Bezug auf „neue Medien“ geschilderte Konflikte.
1 Cyber-Mobbing (Internet)
2 Druck (in Bezug auf Kind: Kosten: Gruppenzwang, technischer Wandel immer am
neuesten Stand sein zu müssen)
3 Datenschutz (in Bezug auf Kind: z.B. Posten oder Verschicken von Bildern, etc.)
4 zu hoher Stellenwert, Suchtgefahr
5 problematische Inhalte
6 Kind nicht erreichen können (Smartphone, in Bezug auf Kind)
7 Faulheit, Bequemlichkeit
8 Streit zwischen Geschwistern bei gemeinsamer Mediennutzung
KT 6.2 Regelungen allgemein
1 Kostenregelung, beschränkter Internetzugang, zeitliche Regelung
2 Regeln konkret in Bezug auf das Smartphone
KT 6.3 Medien als Belohnung
Eintragungen, bei welchen Medien als Belohnung für das Kind eingesetzt werden.
KT 6.4 Formen des Umganges, Maßnahmen
In dieser Subkategorie wird erfasst, welche Konsequenzen und Maßnahmen sich aus den
Problemen und Konflikten bezüglich „neuer Medien“ für die konkrete Erziehungspraxis der
Eltern ergeben. Vor allem das Smartphone ist hierbei von Interesse.
CVI
6.4.1 schulische Leistung in Zusammenhang mit Smartphone-Nutzung des Kindes
6.4.2 Gruppenzwang, Mithalten mit technischem Fortschritt (Prestige, Kostenaspekt durch
Erwerb neuer Geräte)
6.4.3 Suchtpotenzial, Auswirkung auf kognitive Fähigkeiten, zu hoher Konsum
6.4.4 problematische Inhalte
6.4.5 Cyber-Mobbing, Intrigen (insbesondere Social Media)
6.4.6 unbekannte oder erhöhte Kosten durch Downloads etc.
6.4.7 Streit zwischen Geschwistern bei gemeinsamer Mediennutzung
1 kommunikativ-sanft: Versuch, den Konflikt in Form von Erklären, Aufklären und
Argumentieren zu lösen
2 streng: Verbote, Entzug, Bestrafungen, Kritik, Drohungen
3 Kompromisse / motivierend: Ankündigungen von Belohnung
4 keine Konsequenz / resignierend: Machtlosigkeit, Hinnehmen von Problemen oder
Verständnis für das Kind
5 Kontrolle
6 Uneinigkeiten, Konflikte zwischen den Elternteilen in Bezug auf Maßnahmen
KT 7 Medienkompetenz
KT 7.1 Medienkompetenz Eltern
1 verwendete Fachausdrücke, Nennung von Markennamen
2
Aktivitäten,
die
auf
Kompetenz
schließen
lassen;
z.B.
Schilderungen
von
Wissensweitergabe an Kinder
3 Interesse an neuen Entwicklungen
4 Desinteresse an neuen Entwicklungen, Unwissen
5 kritischer und reflektierter Umgang mit neuen medialen Entwicklungen, allgemeine
Skepsis
6 Datenschutz (Internet)
7 Informationsquellen: familienintern: Partner, eigene/s Kind/er, extern: Schule:
Lehrpersonal, andere Eltern, Umfeld (Freunde etc.), Institutionen, Internetseiten
KT 7.2 Medienkompetenz Kind
Beschreibungen von Eigenschaften, Aktivitäten oder Erzählungen des Kindes, welche auf
kompetentes Verhalten schließen lassen.
KT 7.3 Intergenerationelles Lernen
CVII
Situationen und Schilderungen über Situationen, in welchen das Kind den Eltern etwas
beibringen oder etwas Neues zeigen konnte. Erfasst werden auch Ausführungen, bei
welchem ein Geschwisterteil dem anderen etwas beigebracht oder hilfreich zum Umgang
mit „neuen Medien“ beigetragen hat.
KT 7.4 Unverständnis der Eltern
Kennzeichen für unterschiedliche Medienpraxiskulturen der Generationen, die zwischen
den Eltern und deren Kind im Alltag sichtbar werden.
I.
Gruppendiskussionen
KG 1 Familiäres Umfeld: Kommunikation und allgemeine Diskussionen
Innerhalb dieser Kategorie wird herausgearbeitet, welche Rolle die „face to face“Kommunikation zwischen den Eltern und ihrem Kind spielt. Sie beinhaltet die Einschätzung
der Eltern im Hinblick auf die Kommunikationsbereitschaft und Intensität der
Kommunikation innerhalb der Familie.
1 gut / wichtig
2 mangelhaft
KG 2 Mediennutzung Familie
die gemeinsame Mediennutzung im Kontext des familiären Alltages
KG 2.1 Gemeinsame Nutzung + Motive
1 Erholung, gemeinsame Unterhaltung (Spielen über Konsole)
2 Gemeinsames Lernen
3 Konsum (Online-Shopping)
4 TV: Serien, DVDs
5 Videos am Tablet
6 Spielen am Smartphone
KG 2.2 Desinteresse der Eltern
KG 3 Stellenwert „neue Medien“
In dieser Kategorie wird herausgearbeitet, welche Rolle „neue Medien“, eingebettet in den
familiären Kontext, neben der Verwendung sonstiger Medien einnehmen. Erfasst werden
die genutzten Medien - sowohl Endgeräte, als auch deren Funktionen, sowie der
Verwendungszweck und die Vorteile, die diese für die Eltern oder die Familie aufweisen.
A Geräte
a )TV / Radio
b) Laptop
c) iPod
d) Tablet
e) PC
f) Konsole, Playstation, Wii
g) Kindle
h) „neue Medien“ allgemein, Internetzugang (keine konkrete Nennung oder Nennung
mehrerer Endgeräte)
B Ort der Mediennutzung
1 Wohnzimmer
CVIII
2 Kinderzimmer (als Rückzugsort des Kindes)
C Internetnutzung
1 generell / Zugang, Beaufsichtigung
2 Intensität / Zweck
KG 3.1 Nutzung Eltern - Vorteile allgemein / für die Familie
Positive Zuschreibungen bezüglich „neuer Medien“ im Allgemeinen. Genannte Vorteile für
die Familie und damit verbundene positive Emotionen, Erlebnisse werden erfasst.
Indikatoren sind Adjektive wie „praktisch“, „hilfreich“, oder Beschreibungen, welche auf eine
positive Bewertung schließen lassen. Genannte Vorteile des Smartphones werden in der
Kategorie 4.4 gesondert erfasst.
3.1.1 Förderung des Familienzusammenhaltes durch neue Kommunikationsformen
3.1.2 gemeinsame Unterhaltung: z.B. Spiele
3.1.3 Information, praktischer Nutzen: Handlichkeit, E-mails, Online-Banking etc. (Internet)
3.1.4 hilfreiche Funktionen: Apps
3.1.5 soziale Netzwerke (Internet)
3.1.6 Entspannung (Spielen, generelles Surfen im Internet, Videos etc.)
3.1.7 Konsum (z.B. Online-Shopping)
3.1.8 Möglichkeit der selektiven Nutzung verschiedener Medien
3.1.9 WLAN
KG 3.2 Kind – Nutzung, Stellenwert und Vorteile
Positive Zuschreibungen bezüglich „neuer Medien“ sowie genannte Vorteile für das Kind
und damit verbundene positive Ereignisse oder Emotionen
3.2.1 Informationsbeschaffung, Lernen: z.B. Lernapps
3.2.2 Erleichterung des Alltages (z.B. Kindle statt Bücher)
3.2.3 Unterhaltung, Entspannung
3.2.4 Soziale Netzwerke
KG 3.3 Nachteile + Sorgen allgemein / für die Familie
negative Zuschreibungen, Sorgen bezüglich „neuer Medien“ im Allgemeinen, genannte
Nachteile und/oder damit verbundene negative Ereignisse, welche mit neuen medialen
Entwicklungen einhergehen
1 Datenschutz (Internet)
2 generelle Skepsis
3 technische Limitationen
4 Sonstiges
KG 3.4 Nachteile + Sorgen Kind
negative Zuschreibungen, Sorgen bezüglich „neuer Medien“ und/oder damit verbundene
negative Ereignisse konkret bezogen auf das Kind
1 Auswirkungen auf Schulleistung
2 Suchtgefahr
3 negative externe Beeinflussung: z.B. schlechter Umgang Peergroup
4 Privatsphäre (Social Media)
5 Cybermobbing / Cyberbullying, Gefahren resultierend aus der Anonymität des Internets
6 Auswirkungen auf Befinden, Gesundheit des Kindes
7 problematische Inhalte: brutale Spiele, Pornografie, bedenkliche Schönheitsideale
8 Verlust des Zeitgefühls aufgrund des erhöhten Medienkonsums
9 Faulheit aufgrund Erleichterungen, die „neue Medien“ bieten
CIX
10 problematisch Kontakte im Internet (Gefahr der Anonymität)
KG 3.5 ambivalente Meinungen
KG 4 Smartphone:
Herausarbeiten der Rolle des Smartphones im familiären Alltag
Vor- und Nachteile die befragten Mütter und Väter allgemein sowie für ihre Kinder; unter
welchen Kriterien und Bedingungen Eltern ihren Kindern die Nutzung oder den Besitz eines
Smartphones erlauben bzw. warum nicht. Der Stellenwert des Smartphones wird auf Basis
von Kriterien wie Zeitangaben oder Zuschreibungen, welche auf die Relevanz hinweisen
(„ständig“, „kaum“, „wichtig“, „unwichtig“ etc.), herausgearbeitet.
KG 4.1 Stellenwert Eltern
1 hoch (z.B.: aufgrund von Prestige, oder beruflichen Gründen)
2 mäßig / niedrig
3 Unterschiede zwischen den Elternteilen
4 ambivalent
KG 4.2 Relevanz für das Kind
1 hoch
2 mäßig / niedrig
4.3 Verwendungszweck und Vorteile für das Kind
4.3.1 Vorteile
genannte Vorteile für das Kind, oder die Verwendung von Wörtern, Beschreibungen und
Wortgruppen, welche positive Assoziationen hervorrufen
1 praktischer Nutzen allgemein: z.B. mobiles Internet, Apps, Funktionalität, nützliche Apps,
ortsungebundene Informationsbeschaffung
2 Kontakt / Informationsaustausch mit Peergroup (Internet)
2 Handlichkeit, kostengünstige Kommunikation
3 Erholung, Spaß, (Online-) Spiele
4 Wissensquelle, Lernen (Internet)
4.3.2 Geschätzte Zeit Internet
4.4 Vor- und Nachteile + Nutzung Familie / Eltern
In dieser Kategorie werden positive und negative Assoziationen der Eltern im
Zusammenhang mit dem Smartphone erfasst. Des Weiteren fallen hierunter positive oder
negative Ereignisse bzw. Emotionen sowie angenehme oder unangenehme Situationen im
Zusammenhang mit dem Smartphone.
4.4.1 Nutzung Eltern / Genannte Vorteile
1
Förderung
des
Familienzusammenhaltes
durch
neue,
kostengünstige
Kommunikationsformen: z.B. Skype
2 gemeinsame Unterhaltung: z.B. Spiele (Vorteil Familie)
3 Information, praktischer Nutzen: Handlichkeit, E-mails, Online-Banking etc.
4 Erleichterung und Verbesserung des Alltages durch hilfreiche Funktionen: Apps,
integrierte Kamera
5 soziale Netzwerke
6 Entspannung (Spielen, Videos etc.)
4.4.2 Negative Assoziationen allgemein
1 Dauer-, Omnipräsenz
2 ablenkend
3 nervig
CX
4 Sonstiges
4.4.3 Bedingungen Smartphone-Nutzung Kind / Gründe für Erlauben
Bedingungen bzw. Faktoren und positive Bewertungen, welche im Zusammenhang mit dem
Smartphone-Besitz des Kindes genannt werden.
1 Alter / Reife des Kindes, Schulübergang
2 Autonomie des Kindes (Kontrollmöglichkeit durch Eltern aufgrund von Berufstätigkeit der
Eltern, Kind geht allein in die Schule: Absicherung, Sicherheit, emotionale Stabilisierung
3 Verwendung beschränkt auf spezielle Programme oder Funktionen: z.B. Lernapps
4 Verwendung beschränkt auf die Erreichbarkeit
5 gegenseitige Absprachen
6 schnelle Kommunikation
4.5 Bedenken bezüglich Smartphones / negative Bewertungen
negative Zuschreibungen, Sorgen oder Probleme, unangenehme Situationen konkret in
Bezug auf Smartphones
4.5.1 Veränderte Kommunikationsformen negativ
1 abnehmender Stellenwert der persönlichen Kommunikation, Faulheit
2 Sprachverfall, Verblödung
3 Intrigen, Cybermobbing via Chat
4 Sorge, wenn Eltern Kind ihr nicht erreichen können
4.5.2 Sonstige negative Assoziationen, Bedenken hinsichtlich des medialen Wandels
Die hier erfassten Gefahrenpotenziale gelten vorwiegend auch für „neue Medien“ im
Allgemeinen, werden jedoch im Zusammenhang mit der Nutzung des Smartphones
genannt.
1 Gruppenzwang - Smartphone als Prestigeobjekt
2 Suchtgefahr, Verlust des Zeitgefühls
3 zu hoher Stellenwert bei Kind / Sorgen in Bezug auf raschen medialen Wandel
4 mangelnde Wertschätzung des Smartphones
5 rasche Langeweile bei Kind aufgrund ständiger Innovationen und des Überangebotes
(z.B. an Spielen)
6 Austausch von unpassenden Bildern unter Mitschülerinnen und Mitschülern (z.B. via
WhatsApp, Social Media)
7 erhöhte Kosten
8 mangelnde Kontrollmöglichkeit
4.6 ambivalent
4.7 Veränderte Nutzungsgewohnheiten in Freizeit
Erhöhter Medienkonsum Ferien/Wochenende
KG 5 Medienerziehungspraxis
Darunter fallen Konflikte im Zusammenhang mit dem Medienkonsum der Kinder und wie
die Eltern damit umgehen: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus und welche Regeln
stellen sie auf? Gegebenenfalls werden Konflikte zwischen Mutter und Vater oder
unterschiedliche Auffassungen erfasst.
KG 5.1 Allgemeine Regelungen
1 Internetzugang
2 Kosten / Tarifwahl
3 inhaltliche Regelungen
4 Absprachen
CXI
5 zeitliche Regelungen
6 alternative Aktivitäten
7 Regelungen bezüglich medialer Ausstattung
KG 5.2 „neue Medien“ im Zusammenhang mit Konflikten und Diskussionen
Diskussionen und Konflikte im Zusammenhang mit der Nutzung „neuer Medien“ zwischen
den Eltern und deren Kind
KG 5.3 Umgang mit Konflikten / Maßnahmen
Formen des Umganges mit alltäglichen Herausforderungen in Bezug auf „neue Medien“
und konkrete Maßnahmen
5.3.1 kommunikativ / argumentativ
1 Aufklären und Erklären
2 motivierend: Ankündigungen von Belohnung
3 Kompromisse
4 Alternativen aufzeigen
5.3.2 streng
1 Ermahnung, Drohung
2 Zwang zu alternativen Aktivitäten
3 Regelplan
4 Smartphone-Entzug
5 Internetentzug
5.3.3 keine Konsequenz
1 resignierend: Hinnehmen von Problemen
2 Verständnis für Kind
5.4 Unterschiedliche Auffassungen, Konflikte zwischen den Elternteilen in Bezug auf
Maßnahmen
unterschiedliche Auffassungen der beiden Elternteile zu Belangen hinsichtlich der
Medienerziehung oder unterschiedliche Formen des Umganges
KG 6 Medienkompetenz Eltern / Bewusstsein und Interesse
Einstellung zu neuen medialen Entwicklungen, Nennen und Beurteilen von
Gefahrenpotenzialen; Aktivitäten, die auf Kompetenz schließen lassen: z.B. Schilderungen
von Wissensweitergabe an Kinder, kritischer und reflektierter Umgang mit neuen medialen
Entwicklungen, Desinteresse an neuen Entwicklungen, Unwissen
KG 6.1 Werbekompetenz: Kenntnis und Bewertungen Neue Werbeformen Internet
KG 6.1.1 Pop-ups
KG 6.1.2 Werbebanner
KG 6.1.3 Online-Werbung allgemein
1 positiv
2 negativ: a) gefährlich
b) nervig, störend
c) Geldabzocke
3 keine Meinung
KG 6.2 Kenntnis Schutzvorkehrungen
1 Einschätzung der Relevanz von Schutzeinrichtungen und –maßnahmen
2 Schutz- und Informationsplattformen, Apps
3 Schutzvorrichtungen
4 Unkenntnis
CXII
6.3 Neue kommunikative Kompetenz/ Kenntnis Sonstiges
Diese Subkategorie setzt sich zusammen aus dem Kontext der Mediennutzung und
konkreten Nennungen von Anwendungen bzw. Schilderungen, welche auf Kompentenz
schließen lassen.
1 verwendete Apps, Dienste
2 Kenntnis über / Nutzung von Tarifformen bei Smartphones
3 Kenntnis über Funktionen, Altersbegrenzungen, Entwicklungen in Bezug auf „neue
Medien“, verwendete Fachtermini
4 Wissen über Gefahren
6.4. Interesse an „neuen Medien“ / Wunsch nach Information
1 hoch, vorhanden
2 niedrig, nicht vorhanden
6.5 Informationssuche / -quellen
6.5.1 aktive Informationssuche
1 Ja
2 Nein
6.5.2 Informationsquellen
1 Familie
2 extern: Schule: Lehrpersonal, andere Eltern, Umfeld (Freunde etc.)
3 Internetseiten: z.B. Informationsplattformen, Suchmaschinen, soziale Netzwerke
KG 6.6 Wissensstand „neue Medien“ / Medienkompetenz (und des 2. Elternteiles)
eigene Einschätzung
Einschätzung
1 ausreichend
2 mäßig / dürftig
KG 7 Medienkompetenz Kind
KG 7.1 Einschätzung der Eltern
1 ausreichend,
2 mäßig / dürftig
7.2 Kompetentes Handeln
Beschreibungen von Eigenschaften, Aktivitäten oder Erzählungen des Kindes, welche auf
kompetentes Verhalten schließen lassen.
7.3 Intergenerationelles Lernen
Schilderungen von Situationen, in welchen das Kind den Eltern etwas beibringen oder
etwas Neues zeigen konnte. Erfasst werden auch Ausführungen, bei welchem ein
Geschwisterteil dem anderen etwas beigebracht oder hilfreich zum Umgang mit „neue
Medien“ beigetragen hat.
KG 8 Perspektiven der Verantwortung / Verantwortungsträger
Diese Kategorie beinhaltet die Einschätzung der Eltern hinsichtlich der Hauptverantwortung
in Bezug auf die Vermittlung von Medienkompetenz und welche Rolle ihrer Meinung nach
die Schule bzw. das Lehrpersonal in diesem Zusammenhang spielt oder spielen sollte. Des
Weitern werden sonstige Verantwortungsträger, die genannt werden, ausgewertet.
8.1 Hauptverantwortung / Rolle der Eltern
Hier wird erfasst, wer nach Ansicht der Eltern die Hauptverantwortung bei der Vermittlung
von Medienkompetenz trägt.
CXIII
8.2 Beurteilung eigene Handlungsmöglichkeiten versus Machtlosigkeit
Standpunkte der Eltern hinsichtlich der Möglichkeiten und Formen der eigenen Steuerung.
Wesentliche Merkmale sind das Maß an Kontrolle im Verhältnis zum Grad der Autonomie
und Eigenverantwortung, welche die Eltern ihren Kindern gewähren. Des Weiteren werden
das Ausmaß und die Notwendigkeit an Vertrauen in das Kind erfasst. Dem entgegen
werden Standpunkte kodiert, wonach ein Einfluss auf die Kinder aufgrund extern
determinierter Umstände nicht möglich ist. Für die anschließende Interpretation ist die
Kontextualisierung in Bezug auf den Umgang mit Konflikten von Bedeutung.
8.2.1 Einflussfaktoren
Einflüsse, welche eine Rolle für die Erziehungspraxis der Eltern spielen:
1 Individualität des Kindes
2 Geschlecht
3 Alter / Entwicklungsphase des Kindes: z.B. Pubertät: zunehmende Relevanz der
Privatsphäre bzw. Verlust an Kontrollmöglichkeit
8.2.2 Umgang
1 Vertrauen in Kind notwendig bzw. hoch
2 Mittelmaß zwischen Kontrolle und Vertrauen in Kind
3 Kontrolle, Grenzen aufzeigen, Achtsamkeit der Eltern wichtig
4 Eltern als Vorbilder für Kinder
8.2.3 Kritik an Eltern
Vernachlässigung der Pflichten und Kompensation durch Medien
8.3 Schule
8.3.1 derzeitiges Angebot
8.3.2 Einschätzung der Qualität / Verantwortung
8.4 Einschätzung Politik / Gesetzliche Regelungen
8.5 Sonstige
KG 9 Bedürfnisse der Eltern
9.1 Wünsche und Forderungen
9.2 Verortung von Defiziten / Sorgen
9.3 Einschätzung zukünftiger medialer Entwicklungen
CXIV
VI Abstract
Abstract Deutsch
Die vorliegende Magisterarbeit untersucht, welche Auswirkungen die Mediatisierung des
familiären Alltages auf die Erziehungspraxis von Eltern hat. Kinder wachsen heute
selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Der rasche mediale Wandel geht einher mit
Chancen aber auch potenziellen Gefahren für Familien. Ziel der empirischen Untersuchung
war es, herauszuarbeiten, welchen Einfluss die oben genannten Tendenzen auf das
Familiengefüge
haben
und
wie
Eltern
vor
dem
Hintergrund
unterschiedlicher
Medienpraxiskulturen mit den sich wandelnden Anforderungen umgehen, genauer gesagt, ob
es zu Spannungen innerhalb der Familie oder Sorgen der Eltern hinsichtlich „neuer Medien“
kommt, welche konkreten Erziehungsmaßnahmen diese setzen und inwieweit der Grad der
Kompetenz und des Interesses im Zusammenhang mit den medialen Entwicklungen
ausgeprägt ist.
Die medientheoretische Fundierung stützt sich auf den Mediatisierungsansatz nach
Friedrich Krotz, auf das Konzept der generationsspezifischen Medienpraxiskulturen nach
Burkhard Schäffer sowie auf aktuelle Ansätze der Medienpädagogik.
Zum Einsatz kam die Methode des Medientagebuches in Kombination mit dem
Gruppendiskussionsverfahren, welche mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.
Befragt wurden 17 Elternteile von Kindern zwischen 8 und 15 Jahren, um einen möglichen
Vergleich des Alters der Kinder herauszuarbeiten.
Die Befunde zeigen, dass die befragten Eltern unterschiedlich mit der Nutzung „neuer
Medien“ ihrer Kinder umgehen. Vordergründig setzen sie auf Kommunikation und
Aufklärung sowie ein Mittelmaß zwischen gewährtem Vertrauen und einer Kontrolle der
Mediennutzung ihres Kindes. Allgemeine Regeln werden unter anderem im Hinblick auf die
Tarifwahl und die eingeschränkte Nutzung des Internets gesetzt. Mit zunehmendem Alter
des Kindes sinkt die Möglichkeit der Kontrolle durch die Eltern. Herausforderungen stellen
vor allem bei den Familien der älteren Kinder die Gefahren des Internets und die hohe
Relevanz und ständige Präsenz des Smartphones dar, was häufig in Verbindung mit
sinkender Schulleistung gebracht wird und bei den betroffenen Familien zu Konflikten führt.
Einige der befragten Eltern reagieren darauf mit vorübergehendem Smartphone-Verbot.
Herausgearbeitet werden konnte auch, dass einerseits ein Gefühl von Machtlosigkeit in
Bezug auf den medialen Wandel vorhanden zu sein scheint, andererseits Eltern digitale
Medien häufig vielseitig nutzen und Prozesse der Medienbildung innerhalb der Familien
stattfinden. Tendenziell wünschen sie sich eine verstärkte Einbeziehung der Schule im
Hinblick auf die Vermittlung von Medienkompetenz.
CXV
Abstract Englisch
The purpose of this thesis is to examine the influence of mediatization on the media
education in families. Children naturally grow up with digital media. The fast change in this
field goes along with chances and also risks for the families.
The study aims to investigate possible influences or negative effects of these tendencies
on the families, how parents deal with the changing needs concerning digital media, which
actions they take in terms of media education. Furthermore their degree of media literacy
and interest in developments regarding new media is examined.
Based on the theoretical concepts of media literacy, mediatization and the generationspecific model of cultures of media practice, 17 parents of children between the age of 8
and 15 years were surveyed. A combination of media diaries and the method of group
discussions were applied within this examination and analysed by the method of qualitative
content analysis.
The results show that parents deal with the media use of their children in various ways. In
general, communication and information, as well as a balance between trust and control of
their media habits are important for them. Rules are applied, among others, in terms of the
choice of smartphone rates or the limitation of Internet use. However, it can be said, that
parents sometimes feel powerless and that potential risks are perceived especially in the
use of Internet and the high importance of new media for their children which result in poor
performance at school. As a consequence, some parents react by a temporary prohibition
of their smartphones.
Based on the results of the study, it can be concluded, that in general parents make use of
new media in various ways and processes of media education in the families can be
detected. In their opinion schools should play a more important role in conveying media
literacy.
CXVI
VIII Curriculum Vitae
 Persönliche Daten
Name:
Sophia Maria SLADKY, Bakk.phil.
Geburtstag:
19.06.1985
E-mail:
[email protected]
Familienstand:
ledig
 Schulbildung
2002 - 2007
HBLA für Mode und Bekleidungstechnik
Michelbeuern mit Matura
 Ausbildung
seit 2012:
Magisterstudium Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft an der Universität
Wien
Schwerpunkte u.a.: Werbeforschung, Medien und
Migration
01/2013 – 06/2013:
Auslandsstudium Cluj Napoca: Babeș-Bolyai
Universität (Rumänien)
2007 - 2012:
Bakkalaureatsstudium Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft an der Universität
Wien:
Schwerpunkte: PR, Werbung, Historische
Kommunikationsforschung
Gewählte Wahlfachkombination aus den
Studienrichtungen Anglistik: (Schwerpunkt Cultural
Studies), Psychologie: (Entwicklungspsychologie,
Sozialpsychologie) und der Politikwissenschaften
Bakk2-Arbeit: Thema: „Wie amerikanisch ist unser
Fernsehalltag? Österreichisches Fernsehen vor dem
Hintergrund einer globalisierten Medienwelt
CXVII
 Berufliche Tätigkeiten
07/2014 - 02/2015:
Praktikum: Online Marketing Managerin bei
StudentJob International, Amsterdam/Hoofddorp
07/2013 - 03/2014:
PR und Organisationstätigkeiten Kunstsupermarkt,
Wien
07/2013 - 10/2013:
Praktikum: Marketing und PR bei Courseticket, Wien
2007 - 2013:
Verkaufstätigkeiten im Modebereich, Wien
 Sonstige Qualifikationen
Sprachkenntnisse:
Deutsch Muttersprache
Ungarisch Muttersprache
Englisch fließend
Französisch (DELF B1)
Sonstiges:
Google Analytics, Google Trends, Google AdWords
MS Office, SPSS
CXVIII