MAGISTERARBEIT Titel der Magisterarbeit „Generation Smartphone“ – Wie gehen Eltern mit der Mediennutzung ihrer Kinder um? Herausforderungen an die Medienerziehung in Familien unter den Bedingungen divergenter Medienpraxiskulturen mit Fokus auf digitale Medien. Verfasserin Sophia Sladky, Bakk. phil. angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2015 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 066 841 Studienrichtung lt. Studienblatt: Magisterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Betreuerin: Dr. Petra Herczeg Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Wien, im September 2015 Sophia Maria Sladky, Bakk. phil. Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei all den Personen bedanken, die mich während meiner Studienzeit begleitet haben und mir das Studierendenleben versüßt haben. Allen voran gilt meine Verbundenheit meinen Eltern, die mich moralisch unterstützt, motiviert und immer an mich geglaubt haben. Besonderer Dank gilt auch Frau Dr. Anja Hartung sowie der Betreuerin meiner Arbeit, Frau Dr. Petra Herczeg, welche mir mit ihren fachlichen Ratschlägen und ihrem Feedback stets unterstützend zur Seite stand. Schließlich möchte ich natürlich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner empirischen Untersuchung mein Dank aussprechen! Alles Gute zum 650. Geburtstag, liebe Alma Mater! Unter Deinem Dach dachte ich viel und verbrachte eine lehrreiche, unvergessliche Zeit… „Das ist sein Heiligtum (…) Es ist immer da, es is‘ präsent und letztens hat er auch gefragt: ,Was is’n das Wichtigste in der Wohnung?‘ Ich hab’ dann irgendwie gesagt, ,Wir, die Familie‘ und er (…) ,Das Handy‘!“1 (DfM: DZ 110; DZ121-123) 1 Zitat einer Mutter zur Bedeutung, die das Smartphone für ihr Kind hat. I Inhalt 1 Einleitung ........................................................................................................................ 1 1.1 Problemhorizont ........................................................................................................ 2 1.2 Erkenntnisinteresse ................................................................................................... 3 1.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz................................................. 3 II Theorie 2. Theoretischer Bezugsrahmen ........................................................................................ 4 2.1 Medienpädagogischer Hintergrund .......................................................................... 5 2.1.1 Medienkompetenz.............................................................................................. 6 2.1.2 Medienerziehung ............................................................................................... 6 2.1.3 Media Literacy ................................................................................................... 7 2.2 Medien und Wandel ................................................................................................... 10 2.2.1 Mediatisierung nach Friedrich Krotz ................................................................. 10 2.2.2 Mediatisierungsdebatten .................................................................................. 12 2.2.3 Gegenüberstellung medialer Bedingungen unterschiedlicher Generationen .... 15 2.2.4 Medienpraxiskulturen nach Burkhard Schäffer ................................................. 18 2.2.5 Mediensozialisation innerhalb der Familie ........................................................ 20 2.2.6 Digitale Medien/Online-Medien/„Neue Medien“ ................................................ 23 2.2.7 Technischer und sozialer Wandel am Beispiel der mobilen Kommunikation .... 24 2.3 Aktuelle empirische Studien ................................................................................... 26 2.3.1 Medienerziehungs, -kompetenzdebatten und die Rolle der Eltern .................... 27 2.3.2 Gefahrenpotenzial und Chancen digitaler Medien ............................................ 30 2.3.3 Neue Werbeformen und die Frage der Verantwortung ..................................... 32 2.3.4 Fazit des theoretischen Teils................................................................................... 37 III Empirie 3. Entwurf des Forschungsdesigns .............................................................................. 38 3.1 Forschungslücke ........................................................................................................ 38 3.2 Forschungsleitende Fragen ....................................................................................... 39 3.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz ..................................................... 40 3.4 Methodologische Ausrichtung .................................................................................... 40 3.4.1 Fallauswahl ...................................................................................................... 45 3.4.2 Methodenwahl ................................................................................................. 41 Die Tagebuchmethode..................................................................................................... 41 Die Gruppendiskussion .................................................................................................... 43 3.4.3 Auswahl der Stichprobe ................................................................................... 45 3.4.6 Auswertung der Ergebnisse ............................................................................. 56 Die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring ......................................................... 58 3.4.7 Ergebnisdarstellung ......................................................................................... 63 3.4.8 Fazit ................................................................................................................. 74 3.4.9 Resümee, Grenzen der Arbeit und Ausblick ................................................... 109 IV Quellenverzeichnis .................................................................................................. 114 Literatur ........................................................................................................................ 114 V Appendix ........................................................................................................................ I VI Abstract ......................................................................................................................... I VIII Curriculum Vitae ................................................................................................ CXVII 1 Einleitung Vor einiger Zeit war ich bei einer Bekannten zu Besuch und ihre Mutter sowie ihr elf-jähriger Halbbruder waren ebenfalls anwesend. Mir viel auf, dass während der zwei Stunden, die ich dort verbrachte, beide unentwegt mit ihren Smartphones beschäftigt waren. Die Mutter telefonierte, derweil war ihr Sohn intensiv mit einem scheinbar sehr interessanten OnlineSpiel beschäftigt. Ab und an schenkte er uns jedoch seine Aufmerksamkeit, um uns ein YouTube-Video zu zeigen. Seine Mutter fragte ihn, ob er nichts Besseres zu tun habe, als sich seinem Handy zu widmen, woraufhin es zu einer intensiven Diskussion der drei kam. Anschließend meinte die junge Frau, früher hätten wir noch unsere Tastenhandys gehabt und „Snake“ damit gespielt. Ihre Mutter entgegnete, in ihrer Jugendzeit sei man noch in den Park gegangen, um zu spielen und hätte Anrufe von der Telefonzelle aus getätigt. Dieses Erlebnis und die aktuelle Medienberichterstattung rund um die Smartphone- bzw. Handynutzung von Kindern2, gaben mir den Anreiz für das Thema der vorliegenden Magisterarbeit. Anmerkung zur Begriffsverwendung Angemerkt soll an dieser Stelle werden, dass im Folgenden als Mobiltelefone und Handys generell mobile Endgeräte für Kommunikationszwecke bezeichnet werden. Als Smartphones werden deren technisch weiter entwickelte Formen bezeichnet, die über ein Betriebssystem verfügen, mit Applikationen, sogenannten Apps ausgestattet sind, und über welche der Internetzugang möglich ist. Es soll kein Anspruch auf technische Genauigkeit gelegt werden, jedoch wird in einem Kapitel gesondert näher darauf eingegangen. „Neue Medien“ werden unter Anführungszeichen gesetzt, da diese Definition nur begrenzt aktuell ist und aufgrund des stetigen Wandels laufend adaptiert werden muss. Termini bzw. Entwicklungen, die zum Zeitpunkt des Verfassens der vorliegenden Arbeit unter „neue mediale Entwicklungen“ fallen, werden in mittelbarer Zukunft obsolet sein. In der vorliegenden Arbeit fallen darunter allen voran digitale Medien. 2 Hier kann etwa die Diskussion rund um das Verbieten der Handy-Nutzung während des Unterrichts an österreichischen Schulen genannt werden. (vgl. z.B.: Aigner 2014) 1 1.1 Problemhorizont In der westlichen Gesellschaft leben wir in einer Welt, in welcher Medien selbstverständlich in unseren Alltag integriert sind und, die von einem medialen Wandel geprägt ist. Dieser vollzieht sich in einer immer dynamischeren und komplexen Weise, was am Beispiel des Mobiltelefons deutlich wird. Diente es bis vor einigen Jahren vornehmlich zum Telefonieren, gewinnen Smartphones, mit welchen man mühelos in das Internet einsteigen kann, rasant an Bedeutung. Inzwischen steigt auch die Nutzung des Internets am Mobiltelefon an und mittlerweile gehören Streaming-Dienste und die Kommunikation über Plattformen wie Facebook oder WhatsApp zu beliebten Anwendungen am Smartphone. (vgl. Leitner 2015) Eine weitere Tendenz ist, dass die Nutzerinnen und Nutzer dieser „intelligenten“ Handys immer jünger sind. Laut einer aktuellen Studie verwenden bereits 57% der Kinder zwischen zehn und elf Jahren ein Smartphone. (BITKOM Research 2014) Was für Kinder, die bereits mit diesen Entwicklungen in einer mediatisierten Welt aufwachsen, selbstverständlich ist, stellt für ältere Generationen eine Herausforderung dar. Aufgrund dessen stellen sich Fragen wie: Verfügen Kinder über das notwendige Reflexionspotenzial? Kommen Eltern mit den eben geschilderten Entwicklungen nach und wie gehen sie mit ihnen um? In weiterer Folge interessiert also, wie sich die Erziehungspraxis vor dem Hintergrund des medialen Wandels im Alltag vollzieht. 2 1.2 Erkenntnisinteresse Der Ausgangspunkt meines Forschungsinteresses liegt in den neuen medialen Entwicklungen. Der Fokus liegt bei der Mediatisierung von Kindheit. Kinder wachsen in medialen Räumen auf und der Einstieg der Heranwachsenden in die Medienwelt erfolgt immer früher. (vgl. Ebert et al. 2012: 193) Deren Eltern wuchsen noch unter anderen medialen Bedingungen auf. Hier eröffnet sich ein interessantes Feld, denn dies birgt eine Herausforderung für die gesamte Familie. In dieser Forschungsarbeit soll herausgefunden werden, welchen Einfluss die oben genannten Tendenzen auf das Familiengefüge haben und wie Eltern mit den sich wandelnden Anforderungen umgehen. Im Besonderen richtet sich hier der Fokus auf die Frage, wie die Erziehungsberechtigten von Kindern zwischen acht und fünfzehn Jahren mit den aktuellen Anwendungen, vor allem mit Online-Spielen und -Werbung umgehen, mit welchen die Heranwachsenden via Smartphones in Berührung kommen. Herausgearbeitet werden soll auch der Grad der Kompetenz hinsichtlich der medialen Entwicklungen. 1.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz Eltern sind für ihre Kinder die wichtigste Erziehungsinstanz auch in Bezug auf Medien und Mediensozialisation findet zu einem erheblichen Teil innerhalb der Familie statt. War ihre Kindheit und Jugend noch geprägt von einem beschränkteren medialen Angebot, wachsen deren Kinder bereits mit den digitalen Medien und technischen Neuigkeiten auf und der Einstieg in die mediale Welt findet immer früher statt. Innovationen treten in immer kürzeren zeitlichen Abständen auf und damit einhergehend kommen potenzielle Gefahren hinzu. Kinder sind des Weiteren eine wichtige Zielgruppe für Werbetreibende, da sie die Kaufentscheidung ihrer Erziehungsberechtigten wesentlich beeinflussen. Daher richten sich aktuelle Formen der Online-Werbung geschickt platziert in Spielen an das junge Publikum. Ein möglicher Mangel an Wissen und Kompetenz bzw. deren ungleiche Verteilung zwischen den Generationen, also zwischen Eltern und deren Kindern, kann zu Spannungen führen und bedeutet daher eine Herausforderung sowohl für die Eltern als auch die gesamte Familie. Dies macht eine medienpädagogische und –ethische Auseinandersetzung notwendig. Hier sind Aufklärung und Information für Eltern und ihre Kinder erforderlich. Bisherige Forschungen gingen meist lediglich am Rande auf Familien ein, wenn es um Fragen der Erziehungspraxis geht. Von gesellschaftlicher Relevanz ist das Thema aus dem Grund, da diesbezügliche Erkenntnisse einen wichtigen Beitrag für die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schulen sowie relevanten Institutionen und Organisationen leisten können. Die 3 Aufklärung und Unterstützung bzw. ein produktiver Austausch - vor allem zwischen Erziehungsinstanzen, Lehrbeauftragten und Kindern sowie innerhalb der Familie - sind unerlässlich. 2. Theoretischer Bezugsrahmen Der theoretische Rahmen der vorliegenden Arbeit umfasst die Bereiche der Medienpädagogik und Medienerziehung, Mediensozialisation, Mediatisierung, unterschiedliche Praxiskulturen und die Konsequenzen, die sich daraus für die medienpädagogische Begleitung der Kinder im familiären Kontext ergeben. Es wird der Frage nachgegangen, welche Anforderungen daraus für die Medienerziehung im Alltag resultieren. Zunächst soll ein Einblick in, für die vorliegende Forschungsarbeit relevante, theoretische Konzepte gegeben werden. Um Kontexte verstehen zu können, soll jedoch immer die „Ganzheit einer Kommunikationssituation“ beleuchtet werden. (vgl. Baacke 1989: 5f) Aus diesem Grund ist es daher relevant, neben den Eltern auch das familiäre Umfeld und die Umstände, unter welchen Medien konsumiert werden, ins Auge zu fassen. Das heißt, die unterschiedlichen Bedingungen, unter welchen Kinder und deren Eltern sich mediales Wissen aneignen und wie die Nutzung der Medien in verschiedenen Lebensabschnitten erfolgt, sind zu berücksichtigen. Diesbezüglich soll der Aspekt der Generationen Beachtung finden, der im weiteren Verlauf der Arbeit näher beleuchtet wird. Anschließend wird das Konzept der Medienpraxiskultur ausführlich vorgestellt. Ein Kapitel der vorliegenden Arbeit wird neuen Formen von Werbung gewidmet. Es wird dargestellt, welche Auswirkungen neue Entwicklungen in diesem Bereich auf Kinder, unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Entwicklungsphasen, und in weiterer Folge auf die Erziehungspraxis der Eltern nach sich ziehen. In weiterer Folge werden aktuelle Studien, welche den Einfluss auf das mediale Verhalten bei Kindern unter die Lupe nehmen und den medienpädagogischen und familiären Kontext miteinbeziehen, vorgestellt und in einen Kontext mit den vorgestellten Theorien gesetzt. Die Erkenntnisse fungieren als Grundgerüst für die darauffolgende empirische Untersuchung. 4 2.1 Medienpädagogischer Hintergrund Die wissenschaftliche Disziplin der Medienpädagogik ist in die Vielfalt der sozialwissenschaftlichen Diszplinen eingebettet. „Diese Zuordnung ist notwendig, da es zur Entwicklung pädagogischer Modelle der Medienaneignung, der grundlegenden Erfassung des Verhältnisses von Menschen und Medien bedarf.“ (Schorb 2008: 75) Konsens herrscht im wissenschaftlichen Diskurs darüber, dass es notwendig ist, ein Grundwissen und –verständnis über Medien zu erlangen. Der Frage, wie dies zu vermitteln und bestmöglich umzusetzen ist, kommt vor allem vor dem Hintergrund der medialen Entwicklungen eine wesentliche Rolle zu. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung wird die Relevanz der Miteinbeziehung von Schule und der individuellen Entwicklung des Kindes und dessen Umwelt deutlich. Auch den Sozialräumen wird im Zusammenhang mit der Medienaneignung ein hoher Stellenwert beigemessen. Menschen teilen ihre Erfahrungen mit Medien und lernen innerhalb ihrer Familie und Peergroup dazu. Hier finden Diskussionen und ein Austausch über Vorlieben statt. (vgl. Theunert 2013: 140) Integrale Medienpädagogik gründet in der Medienwissenschaft und der Pädagogik und geht der Frage nach, wie Menschen sich Medien aneignen bzw. wie sie dazu gebracht werden können, emanzipatorisch zu handeln. Der Kontext der Medienaneignung wird zum einen mit erhoben, um die „Gesamtheit des Medienhandelns zu erfassen und zum anderen um die für die Subjekte relevanten Bedingungen eines emanzipatorischen Medienhandelns zu eruieren.“ (Schorb 2008: 75) Die handlungsorientierte Medienpädagogik stützt sich an die kritische Medientheorie in welchem der Kontext der Lebenswelt des Menschen, mit all seinen individuellen und unterschiedlichen Bedürfnissen, miteinbezogen wird. (vgl. Schorb 2008: 77) Als „Medienpraxis, stellt [sie] die Entwicklung der Fähigkeit der Subjekte, Medien produktiv zur Artikulation eigener kollektiver Interessen zu nutzen, in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen.“ (Schorb 2008: 77) In diesem Zusammenhang wird die Relevanz eines kompetenten Umganges mit Medien deutlich. Die Fähigkeit autonom, kritisch und reflektiert mit diesen umgehen zu können, ist unerlässlich um diese Produktivität zu erzielen. Dies gilt sowohl für Heranwachsende als auch für deren Eltern. Zunächst soll daher auf das klassische Kompetenzmodell eingegangen werden, auf welches auch in aktuellen Ansätzen nach wie vor Bezug genommen wird. 5 2.1.1 Medienkompetenz Der Begriff der Medienkompetenz wurde vor allem von Dieter Baacke geprägt und ist eng mit dem der Medienkritik verknüpft. Seiner Auffassung nach setzt sich Medienkompetenz des Weiteren aus den Komponenten Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung zusammen. (vgl. Baacke 1997: 98f) Medienkritik Die analytische Dimension der Medienkritik umfasse die Fähigkeit, problematische gesellschaftlich-mediale Prozesse zu erfassen. (vgl. Baacke 1997: 37) Darunter fällt auch, analytisches Wissen auf sich und sein Handeln in Bezug auf Medien anwenden zu können bzw., ethisch - also gesellschaftlich und sozial verantwortlich - handeln zu können. Zusammengefasst stehen die kritische Analyse und Bewertung von Medienangeboten sowie eine reflekierte Auseinandersetzung mit Medien im Mittelpunkt, wenn es um das Erlangen von Medienkompetenz geht. (vgl. ebd.) 2.1.2 Medienerziehung Eine zentrale Fragestellung der Medienerziehung lautet, welche Erziehungs- und Bildungsaufgaben sich im Medienbereich vor dem Hintergrund der unüberschaubaren Menge an medialen Angeboten ergeben und wie die Nutzung durch Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfolgt. Gerhard Tulodsziecki subsumiert unter diesem Terminus sowohl praktische Tätigkeiten als auch die wissenschaftliche Reflexion und theoretische Basis. (vgl. Tulodziecki 2008: 110) Ziel sei es, „ein humanes bzw. verantwortliches Handeln im Zusammenhang mit der Mediennutzung und Mediengestaltung zu entwickeln.“ (Tulodziecki 2008: 110) Die Medienerziehung wird verortet als wesentliches Fachgebiet der Medienpädagogik, jedoch sei eine klare Definition schwer, da der Erziehungsbegriff teilweise per se in Frage gestellt werde. (vgl. Tulodziecki 2008:110) Als Gründe dafür nennt der Medienpädagoge dessen Verständnis als normative Einwirkung und dass die Definition für die Zielgruppe der Erwachsenen nicht passend erscheint, weshalb oft auch der Begriff Medienbildung vorgezogen werde. Der Teilbegriff Erziehung soll als „Anregung und Unterstützung eines selbst bestimmten und eigenverantwortlichen Handelns“ dienen. (Tulodziecki 2008: 110) Ziel ist es, Kindern und Erwachsenen die Kompetenz zu einer kritischen Analyse zu vermitteln. Um nicht in der Modellhaftigkeit zu verweilen, sind Feldstudien an den Orten, an welchen Medienerziehung täglich stattfindet, notwendig. Beruhend auf den Ergebnissen einer 6 empirischen Studie an deutschen Grundschulen, bei welcher die Medienkompetenz mittels Befragung von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern eruiert wurde, wurden Handlungsempfehlungen für das Lehrpersonal erarbeitet. (vgl. Tulodziecki/Six et al. 2000) Dabei handelt es sich prinzipiell um brauchbare Ratschläge, an welche angeknüpft werden kann. Angesichts der Tatsache, dass es sich dabei um eine Untersuchung aus dem Jahr 2000 handelt, sind Adaptionen und Ergänzungen vor dem Hintergrund des medialen Wandels natürlich unabdingbar. Außerdem konstatiert Tulodziecki einige Jahre nach Durchführung der Studie eine mangelnde Umsetzung der Befunde und Ratschläge in der Praxis der Medienerziehung. (vgl. Tulodziecki 2008: 113) Daher stellt sich die Frage, wie man die vorhandenen Erkenntnisse für die konkrete Erziehungspraxis, also auch für Eltern, umsetzbar machen kann. Nicht zu ignorieren ist des Weiteren der indviduelle Kontext: die unterschiedlichen Bedürfnisse und Kenntnisse im Zusammenhang mit Medien, deren soziales und gesellschaftliches Umfeld, sowohl bei Kindern als auch bei deren Eltern, sind nicht außer Acht zu lassen, möchte man eine bestmögliche Medienerziehung gewährleisten. Im Sinne eines aktuellen, praxisorientierten Ansatzes, der den Fokus der Medienerziehung weiter fasst und sowohl Eltern als auch das familiäre Umfeld mit einbezieht, soll in einem nächsten Kapitel vorgestellt werden. 2.1.3 Media Literacy Diese Forschungsdisziplin hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten im anglo-amerikanischen Sprachraum etabliert. Art Silverblatt setzt die Ursprünge ihrer Entwicklung in der kanadischen Forschung an. (Silverblatt 1995: 7) Auch bei diesem Konzept wird die Notwendigkeit eines kritischen und reflektierten Umganges mit medial vermittelten Inhalten deutlich. Resultierend aus theoretischen und empirischen Erkenntnissen der Medien- und Kommunikationswissenschaft mit Einbeziehung interdisziplinärer Zugänge und unter Berücksichtigung sich wandelnder Strukturen und Anforderungen werden konkrete Handlungsempfehlungen geboten. Es liegen bereits zahlreiche praxisbezogene Untersuchungen vor, die Befunde für die Umsetzung in der Praxis liefern sollen. Unter der Homepage der National Association For Media Literacy Education findet man folgende Definition, wonach Media Literacy beschrieben wird als: 7 “The ability to ACCESS, ANALYZE, EVALUATE, and COMMUNICATE information in a variety of forms - is interdisciplinary by nature. Media literacy represents a necessary, inevitable, and realistic response to the complex, ever-changing electronic environment and communication cornucopia that surround us.” (NAMLE3 2015; hervorgehoben im Original) Als ein wichtiges Ziel wird genannt, Individuen vor potenziellen Gefahren, die von Medien ausgehen, zu bewahren. (vgl. Potter 2010: 681) Einigkeit herrsche in der derzeitigen Forschung nach Potter in der Ansicht, dass es Bemühungen sowohl von Seiten der Individuen als auch der (An-) Leitung von Expertinnen und Experten bedarf und dass den sich ändernden medialen Bedingungen Rechnung getragen werden müsse. (vgl. Potter 2010: 681) Auch wird auf die Multi-Dimensionalität des Begriffes eingegangen. Demnach sind individuelle Unterschiede auf kognitiver, emotionaler, ästhetischer und moralischer Ebene auszumachen. (vgl. Potter 2010: 681) Das Konzept der Media Literacy wurde, wie bereits erwähnt, weiterentwickelt und an neue mediale Entwicklungen und Anforderungen, die sich durch die digitalen Medien ergeben, angepasst. digital und ICT-Literacy Zunächst soll kurz beschrieben werden, was unter ICT zu verstehen ist: “Information and communication technologies (ICT) converge traditionally separated educational technologies – books, writing, telephone, television, photography, databases, games, and more. In consequence, they bridge forms of knowledge and literacy, and they intersect places of learning - home, school, work and community.” (Livingstone 2012: 2) Studien sollen also das Umfeld, in welchem Bildungsprozesse stattfinden, abdecken. So wurde etwa an Schulen4 untersucht, welche Auswirkungen die Implementierung von „neuen Medien“ in den Schulalltag auf Kinder und Lehrende hat. Kritisiert wird jedoch, dass die Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten unzureichend ins Visier genommen werde und diese „Eingeschränktheit“ auch auf die neuen medialen Angebote, also in Folge auch auf den ICT-Literacy-Ansatz übertragen werde. (Schäffer 3 Abk. NAMLE: eine US-amerikanische Mitglieder-Organisation, die seit 2008 existiert und sich zum Ziel setzt, das Feld der “Media literacy” zu fördern. 4 Livingstone bezieht sich in ihrem Artikel vornehmlich auf Studien an britischen Schulen mit Berücksichtigung amerikanischer und europäischer Daten. (vgl. Livingstone 2012: 2) 8 2006: 11) Hier wird erneut die Komplexität einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung und praktischen Umsetzung aufgrund des medialen Wandels deutlich. Die Adaptierung medienpädagogischer Forschungsarbeit an neue mediale Entwicklungen ist allerdings von großer Bedeutung. Gefordert wird daher zurecht, mehr Klarheit zu schaffen in Bezug auf die verschieden Arten von digitalen Medien und welche Auswirkungen sie auf den individuellen Lernfortschritt haben. (vgl. Livingstone 2012: 11f) Stärker miteinbezogen werden sollten jedoch auch der Aspekt der Familie und die Rolle der Eltern. Um die Auseinandersetzung mit Medienkompetenz abzurunden, soll nun kursorisch auf den wichtigen Stellenwert der kommunikativen Kompetenz eingegangen werden. 2.1.4 Neue kommunikative Kompetenz Bereits vor der Jahrtausendwende macht Friedrich Krotz auf die Notwendigkeit von Kompetenz in Hinblick auf mediatisierte Kommunikation und mögliche Probleme in diesem Zusammenhang aufmerksam. Er weist auf den Bedarf einer Adaption von kommunikativer Kompetenz an die Anforderungen der medialen Entwicklungen hin. (vgl. Krotz 1999: 112f) Der sich wandelnde Kommunikationsraum erfordere ein erhöhtes Maß an kommunikativer Kompetenz. (vgl. Krotz 1999: 120) Folgende Dimensionen führt er in diesem Zusammenhang an: Autonomie im Umgang mit der großen Informationsmenge eine „Code-Kompetenz“, um Inhalte richtig verarbeiten zu können eine „informationstechnische Kompetenz“, d.h. souverän mit „neuen Medien“ umgehen zu können, eine „Beschaffungskompetenz“: sich ausreichend Informationen besorgen zu können, sowie „eine Beurteilungskompetenz zur Einschätzung von Status und Qualität, Wichtigkeit und der Konsequenzen einer Information.“ (Krotz 1999: 121) Diese Kriterien in die Realität umzusetzen und ein ausgewogenes Vorhandensein von kommunikativer Kompetenz zu gewährleisten, bedeutet eine große Herausforderung. Eine ungleiche Verteilung von Kompetenz und daraus resultierende Wissensklüfte, wären aufgrund der Anforderungen möglich. (vgl. Krotz 1999: 121) Um herauszuarbeiten, wie Eltern mit der Mediennutzung ihrer Kinder umgehen, ist es daher auch von Interesse, wie deren Kompetenz ausgeprägt ist, und inwiefern Wissensklüfte aufgrund des medialen Wandels vorhanden sind. Als Nächstes soll näher auf den eben erwähnten medialen Wandel und damit verbundene theoretische Ansätze eingegangen werden. 9 2.2 Medien und Wandel 2.2.1 Mediatisierung nach Friedrich Krotz Ursprung und Entwicklung des Begriffes Der Begriff wurde von Friedrich Krotz geprägt, welcher Mediatisierung als „Metaprozess sozialen Wandels“ bezeichnet (Krotz 2001: 36) Auf kulturwissenschaftlichen, soziokonstruktivistischen Theorien fußend, orientiert sich der Ansatz unter anderem an Ernst Manheims (1933) Ausführungen zu Öffentlichkeit und den Auswirkungen auf soziale Interaktionen aufgrund des medialen Wandels. Dessen Ausführungen setzen bereits bei den gesellschaftlichen Veränderungen ab dem Mittelalter an. Medien werden hierbei als Teil einer Kultur und Epoche betrachtet (vgl. Krotz 2007: 37) Sein Konzept bezieht demnach einen historischen Kontext mit ein wobei die Lebenswelt als Ausgangspunkt genommen wird. (vgl. Krotz 2007: 39; Paus-Hasebrink 2013: 28) Pauschal formuliert kann man von einer Einbettung der Medien in unseren Alltag sprechen. Es handelt sich um einen andauernden Wandlungsprozess, welcher mit den medialen Entwicklungen einhergeht, sich bis heute verstärkt hat und in unterschiedlichen Dimensionen von gesellschaftlicher Bedeutung ist. Dieses Konzept könne jedoch nicht als einheitliche Theorie gefasst werden, sondern als ein Überblick, der sowohl soziokulturelle als auch kommunikationswissenschaftliche Veränderungsprozesse gleichermaßen miteinbezieht. (vgl. Hepp 2013: 43) Die Fluidität dieses Ansatzes wird in folgender Passage deutlich: „Diese Entwicklung, die heute in der Durchsetzung der digitalisierten Kommunikation kulminiert, aber mit dem Internet längst nicht zu Ende ist, soll einschließlich ihrer sozialen und kulturellen Folgen als Prozess der Mediatisierung bezeichnet werden.“ (Krotz 2007: 38) Im Fokus steht die Verwobenheit zwischen den individuellen sozialen und medialen Räumen. (vgl. Kuttner/Jünger 2014: 96) Genauer gesagt werden der individuelle Kontext - die Umgebung sowie Situationen, in denen der alltägliche Gebrauch von Medien stattfindet und die spezifischen individuellen Erfahrungen der Menschen - bei diesem Ansatz betont. (vgl. z.B. Krotz 2013: 58f) Der Wandel vollziehe sich auf zwei Ebenen, die wechselseitig zueinander in Beziehung stehen: Wandel von Medien und Kommunikation Wandel von Kultur und Gesellschaft (vgl. Krotz/Hepp 2012: 11) 10 Unsere mediale Umgebung sei immer komplexer und der Alltag von einer räumlichen, zeitlichen und situativen Entgrenzung der Medien geprägt. Zu den alten Formen der Medienkommunikation kommen weitere Arten sowie neue Verwendungsmöglichkeiten hinzu. (vgl. Krotz 2001: 26) Heutzutage beschränkt sich die Verwendung von Smartphones bei Weitem nicht auf das Telefonieren, sondern sie vereinen mehrere Funktionen in einem Gerät. Man kann sie nutzen, um Videos zu rezipieren, Musik zu hören, mittels Applikationen nach dem Weg zu suchen und noch für Etliches mehr. Auch die Nutzungsweisen sind einem Wandel unterworfen: zu einer Zeit, als der kommerzielle Durchbruch der Mobiltelefonie begann, wurde Folgendes konstatiert: „Vor einem Jahrzehnt war das Telefon noch zum Anrufen anderer Menschen da wenn sie sich weiter entfernt aufhielten (…).“ (Krotz 1999: 112) Die Entwicklungen hätte eine Aufweichung der Grenzen zur Folge: „die Differenz zwischen technisch vermittelter interpersonaler und medien- sowie computerbezogener Kommunikation verschwindet.“ (Krotz 1999: 113) Aufgrund der sozialer Aneignung neuer Techniken – wie aktuell die der digitalen Kommunikation – würden sich Alltagshandlungen ändern. (vgl. Krotz 2001: 32) Die zunehmende Vielfalt verändere die bisher relativ stabilen sozialen Kommunikationsumgebungen, in denen die Nutzung der Medien örtlich, zeitlich und zweckmäßig gebunden war. (vgl. Krotz 2001: 93) Aus einer institutionellen Perspektive wird von einer zweiseitigen Entwicklung ausgegangen, indem Medien als semi-autonome Institutionen innerhalb der Gesellschaft beschrieben werden. Gleichzeitig hätten sie sich innerhalb anderer Institutionen, wie zum Beispiel des sozialen Gefüges der Familie, integriert. (vgl. Hjarvard 2012: 30f) Winfried Schulz (2004) kategorisiert diesen vielschichtigen Wandel nach folgenden Prozessen: Extension: Mediale Technologien erweitern die kommunikativen Möglichkeiten der Menschen. Substitution: Medien substituieren und ändern daher soziale Aktivitäten und Institutionen. Amalgamation: Mediale Aktivitäten und nicht-mediale Aktivitäten vermengen sich und verschmelzen. Anpassung: Das Vorhandensein von Medien gehe einher mit sozialem Wandel. (vgl. Schulz 2004: 88f) 11 Für die vorliegende Arbeit ist es relevant, die Wirkungsdimensionen auf allen Ebenen im Blickfeld zu haben, d.h. sich dessen bewusst zu sein, dass sich auf Makroebene ein gesellschaftlicher und kultureller Wandel vollzieht. Für das konkrete Forschungsinteresse stehen die Mesoebene, hier etwa die Institution Schule, aber insbesondere die Familie und auf einer Mikroebene die Veränderungen, die die ebenen beschriebenen Prozesse auf die Familienmitglieder, deren Handeln und deren medialen Alltag nach sich ziehen, im Fokus. (vgl. Krotz 2007: 38) 2.2.2 Mediatisierungsdebatten Medialisierung/Mediatisierung - ein Definitionsdschungel Setzt man sich näher mit dem Konzept auseinander, wird eine gewisse Uneinigkeit in zweierlei Hinsicht erkennbar. Zum einen wird Mediatisierung aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und zum anderen sind im Zusammenhang mit der medialen Durchdringung unseres Alltages verschiedene Definitionen in Gebrauch. Diskrepanzen sind sowohl in der Herangehensweise als auch auf sprachlicher Ebene zu erkennen. Die Termini Medialisierung und Mediatisierung wurden eine Zeit lang parallel verwendet. In aktuellen Forschungsarbeiten hat sich die Definition Mediatisierung durchgesetzt. Doch sind die Begriffe bedeutungsident? Michael Meyen (2009) spricht sich für eine Verwendung des Begriffes Medialisierung aus. Ihm zufolge sind darunter… „(…) solche Reaktionen in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen zu verstehen, die sich entweder auf den Strukturwandel des Mediensystems beziehen oder auf den generellen Bedeutungswandel von Massenmedienkommunikation: Wie verändern sich das Verhalten und der Alltag von Menschen, Organisationen und Systemen (…).“ (Meyen 2009: 23) Demzufolge vollzieht sich der Wandel auf verschiedenen Ebenen. Die Begriffswahl hänge von der Perspektive ab, aus welcher man Medien und den „Gegenstand der Kommunikationswissenschaft definiert.“ (Meyen 2009: 24) Es komme des Weiteren auf den fokussierten Zeitraum an, d.h. ob man den Verlauf der Menschheitsgeschichte als Bezugspunkt nimmt oder sich auf jüngere Entwicklungen konzentriert. (vgl. Meyen 2009: 25) Einigkeit herrsche in der Kommunikationswissenschaft jedoch dahingehend, dass sie als fachspezifische Begriffe der Disziplin einen größeren Stellenwert einbringen, sie dienen quasi als Legitimation einer eigenen fachlichen Definition. (vgl. Meyen 2009: 26) 12 Internationalisierung des Begriffs und terminologische Auseinandersetzung Eine linguistische Auseinandersetzung mit der Begrifflichkeit macht die Uneinheitlichkeit der Definition auch auf internationaler Ebene deutlich: Wirft man einen Blick in den englischsprachigen Raum, stößt man im Zusammenhang mit diesem Phänomen etwa auf die Begriffe Mediation, Mediatization, Medialisation, Mediazation, Remediation, the mediatic turn“ (Livingstone 2009: 3) Sonja Livingstone führt die Präsenz unterschiedlicher Begriffe auch darauf zurück, dass ein zunehmend internationaler und damit auch multilingualer wissenschaftlicher Diskurs im Zusammenhang mit diesem Phänomen stattfinde. (vgl. Livingstone 2009: 3) Der Begriff der Mediation spielt in diesem Diskurs eine wichtige Rolle und soll daher an dieser Stelle nicht außer Acht gelassen werden. Maren Hartmann beschäftigt sich mit Domestizierungsforschung und geht der Frage nach, wie Menschen Medien im Alltag nutzen. Mediation birgt für sie normative Potenziale. Als Ausgleich zu der durch erhöhte Fragmentierung geprägten Mediatisierung sieht sie in der Mediation eine wichtige Rolle im Sinne einer ethischen Instanz (vgl. Hartmann 2010: 44f) Medien könnten idealerweise vermittelnd helfen, Spannungen und Ungleichheiten zu reduzieren. (vgl. Livingstone 2009: 4) Der wissenschaftliche Diskurs hat sich also auf internationaler und transdisziplinärer Ebene im Sinne einer kritischen Auseinandersetzung intensiviert. So werden zum Beispiel die Herangehensweise und Wirkungszusammenhänge in Frage gestellt. Eine begrenzte Perspektive sei nicht ausreichend, um die Dimensionen ausreichend zu erfassen. (vgl. Meyen 2009: 28) Hier kommt auch die Frage nach Wirkungspfaden zum Tragen, wonach nicht mehr von einseitigen Wirkungsprozessen ausgegangen werden kann. Die Wechselwirkung dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Zum Beispiel bestehe auch die Möglichkeit kommunikativer Veränderungsprozesse, die von menschlichem Handeln ausgehen können, was weitere Konsequenzen – „beyond the lifeworld“, wie es Livingstone formuliert - haben könne. (Livingstone 2009: 7) Prozessen, die sich täglich vollziehen, sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. (vgl. Livingstone 2009: 7) Argumentiert wird, dass es nicht die Medienlogik gibt, sondern unterschiedliche Dimensionen, Aspekte und Kausalitäten ins Auge gefasst werden müssen, welche nicht in eine Kategorie oder einen Oberbegriff zu pressen seien. Dies wird zum Beispiel in dem aktuellen Beitrag von David Deacon und James Stanyer deutlich. Sie sprechen sich für einen größeren Spielraum aus, um der Bandbreite an Aspekten Rechnung zu tragen und plädieren in diesem Zusammenhang für eine verstärkte Anwendung von „Mediatization 13 and“ anstatt der Bezeichnung „Mediatization of“. (Deacon/Stanyer 2015: 657; hervorgehoben im Original) Mediatisierung als theoretisches Konzept wurde nun aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Festgehalten kann werden, dass es in der Medien- und Kommunikationsforschung zunehmend an Bedeutung gewinnt und im wissenschaftlichen Diskurs über Folgendes Einigkeit herrscht: Medien sind einem ständigen Wandel unterworfen. Dieser beinhaltet nicht nur eine gesellschaftliche Dimension. Die Prozesse finden auch im Sinne veränderter Kommunikation auf interpersoneller und institutioneller Ebene statt, wobei globale Veränderungsprozesse nicht außer Acht zu lassen sind. Aus einer technischen Perspektive sind eine stetige Weiterentwicklung von Geräten und Anwendungen, die damit verbundenen Möglichkeiten aber auch Ausgrenzungen, zu nennen. Im Fall der vorliegenden Arbeit ist vor allem das Smartphone als mobiles Endgerät im familiären Kontext interessant, auf welches in weiterer Folge gesondert eingegangen wird. Mediatisierung als „Metaprozess sozialen Wandels“ (Krotz 2001: 187) habe Auswirkungen auf die einzelnen Individuen, d.h. sie gehen auch einher mit Veränderungen auf zwischenmenschlicher Ebene und innerhalb sozialer Gefüge. Aufgrund der sich immer dynamischer vollziehenden medialen Entwicklungen steigt auch die Gefahr einer potenziellen Kluft im Sinne einer ungleichen Verteilung von Wissen im Bereich medialer Entwicklungen und generationsbedingten Spannungen. An dieser Stelle soll wieder der Aspekt der kommunikativen Kompetenz aufgegriffen werden. Die Vielzahl an neuen Anwendungs- und Interaktionsmöglichkeiten, die beispielsweise durch das Internet geboten werden, könne zu Ungleichheiten im Hinblick auf den Zugang und Umgang mit Medien führen. Dies gelte vor allem für ältere Menschen. (vgl. Krotz 2001: 196f) Auch auf der Ebene der Beziehung zwischen Eltern und deren Kindern sind Effekte aufgrund dessen zu konstatieren, was am Beispiel der Handynutzung von Heranwachsenden deutlich wird. (vgl. Döring 2004: 270) Die Nutzung eines Mobiltelefons stehe für eine neue Unabhängigkeit und Autonomie der Heranwachsenden. Wenn Eltern nicht ausreichend über die diesbezüglichen Aktivitäten ihrer Kinder informiert sind, können Probleme und Gefahren übersehen werden. (vgl. Döring 2004: 271) Aufgrund der unterschiedlichen Arten der Mediennutzung sind Erziehungsprobleme und Konflikte keine Seltenheit. (vgl. z.B.: Lutz 2013) Da der Generationsaspekt einen zentralen Bezugspunkt dieser Forschungsarbeit darstellt, soll dieser in Folge näher erläutert werden. 14 2.2.3 Gegenüberstellung medialer Bedingungen unterschiedlicher Generationen Der Generationenbegriff wird nicht einheitlich verwendet und eine pauschale Herangehensweise entspreche nicht der Vielfalt der Realität. (vgl. Schäffer 2009: 32) Dies sei der Grund für mangelnde Erkenntnisse über generationsspezifische Formen der Mediennutzung. (vgl. Jäckel 2010: 248) Unterschieden werden die Begriffe Generation sowie die Termini Kohorte und Altersgruppe. Als Kohorte werden zum Beispiel all jene Menschen bezeichnet, die sich zu dem aktuellen Zeitpunkt „in der Altersgruppe der Jugendlichen befinden.“ (Schäffer 2009: 33; hervorgehoben im Original) Welcher Generation sie angehören, könne aber erst nach ein, zwei oder mehr Dekaden erfasst werden. (vgl. Schäffer 2009: 33) Demzufolge unterscheidet Schäffer „zwischen Mediengenerationen- und Medienkohortenforschung“. (Schäffer 2009: 34; hervorgehoben im Original) Ausgegangen wird von dem Umstand, dass Kohorten sich tendenziell mit medialen Gegebenheiten arrangieren. Handlungstreibend seien für sie mediale Erfahrungen, „die in der prägenden Phase des Umgangs mit neuen Technologien dominant waren.“ (Jäckel 2010: 252) Unter welchen medialen Bedingungen wachsen Kinder heute auf? Kinder wachsen heute in medialen Räumen auf und ihnen steht potenziell ein größeres Medienrepertoire zur Verfügung als ihren Eltern während deren Kindheit. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein Kind früher mit einem Smartphone oder Tablet in Berührung kommt als beispielsweise mit einem Buntstift. Junge Menschen gehen vermeintlich selbstständiger mit dieser neuen medialen Vielfalt um als Angehörige älterer Generationen und nutzen diese regelmäßig. (vgl. Paus-Hasebrink 2013: 27) Ob in der Schule, wo der Unterricht in manchen Klassen gänzlich mit Laptops und Tablets abläuft, oder zuhause, wo sie mithilfe von Lernapplikationen ihre Hausaufgaben bewältigen. Unter welchen medialen Bedingungen wuchsen ihre Eltern auf? Die Generation der Eltern, die sich heute zum Großteil aus Personen im mittleren Erwachsenenalter zusammensetzt, wuchs ebenfalls in einer medialen Umgebung auf. Allerdings stand ihnen eine eher überschaubare Anzahl an analogen Geräten zur Verfügung. Das Fernsehen war das dominante Medium, weshalb häufig auch von der „Fernsehgeneration“ die Rede ist. (vgl. z.B.: Peiser 1996) Nach wie vor spielen Fernsehen und Radio eine wichtige Rolle im familiären Alltag jedoch änderten sich im Laufe der Zeit deren Funktionsweise und Stellenwert: „Die 15 Wechselwirkungen zwischen technischen und sozialen Entwicklungen bestätigen immer wieder, dass Fernsehen nicht Fernsehen bleibt (…) Ebenso ist der Hörfunk des analogen Zeitalters nicht mit dem des digitalen Zeitalters identisch.“ (Jäckel 2010: 248) Aufgrund des Tempos der medialen Entwicklungen könne mittlerweile angenommen werden, dass bereits ältere Kinder gegenüber jüngeren Kindern Veränderungen bezüglich der medialen Nutzung wahrnehmen. (vgl. Jäckel 2010: 251) Aus diesem Grund sollten intragenerationale Veränderungen und Unterschiede mehr Beachtung finden. (vgl. Jäckel 2010: 247) Exkurs “Digital Natives“/“Digital Immigrants“ Begriffe, die einem im Zusammenhang mit Angehörigen unterschiedlichen Alterskohorten oder Generationen, in der Literatur oft unterkommen, sind die der „Digital Natives“ bzw. „Digital Immigrants“. Sie wurden von Marc Prensky geprägt und waren erstmals in einem von dem US-amerikanischen Autor und Pädagogen verfassten Essay aus dem Jahr 2001 zu lesen. Die Definition „Digital Natives“ steht laut Jens Frieling für „einen Wendepunkt der Mediensozialisation“. Sie umfasse all jene, für die digitale Medien ein natürlicher Bestandteil ihrer pädagogischen, gesellschaftlichen sowie kulturellen Erfahrung geworden sind und deren Alltag von digitalen Medien geprägt ist. (vgl. Frieling 2010: 32) Im Gegensatz zu „digitalen Immigranten“, wären sie in der Lage, Informationen in diesem Bereich schneller zu verarbeiten. Dies führe zu einer Generationskluft zwischen „Digital Natives“ und „Digital Immigrants“– einer digital generation gap, was jedoch empirisch nicht belegt werden konnte. (Prensky 2001; Frieling 2010: 31) “Digital Natives are used to receiving information really fast. They like to parallel process and multi-task (…) As Digital Immigrants learn (…) to adapt to their environment, they always retain to some degree…their foot in the past (…) Today´s older folk were ´socialized´ differently from their kids, and are now in the process of learning a new language.” (Prensky 2001: 2) Frieling unterscheidet bereits zwei Generationen von „Digital Natives“: Die um 1980 geborenen Jahrgänge ordnet er der ersten Generation, die Geburtsjahrgänge nach 1990 der zweiten Generation zu. Letztere wachsen mit digitalen Medien wie Internet oder Mobiltelefon auf und fassen diese, so die These, als selbstverständlich auf. (vgl. Frieling 2010: 32) „Was Hänschen nicht lernt,…“ 16 Im Forschungsdiskurs der letzten Jahre kam es zu einer verstärkten Anwendung dieser Begriffe. Sie wurden hier unter Anführungszeichen gesetzt, denn bei ihnen handelt es sich nicht um heterogene Gruppen und eine generelle Zuschreibung erweist sich daher als problematisch. Stattdessen ist eine differenzierte Betrachtung von Bedeutung. Michael Jäckel führt in diesem Zusammenhang folgende treffende Überlegung an: „Von ,TV Natives‘ ist nie gesprochen worden, und rückblickend würde ein solcher Begriff einer nachträglichen Überhöhung des Fernseheffekts gleichkommen.“ (Jäckel 2010: 249; hervorgehoben im Original) Im Austausch untereinander erlangen Kinder vermeintlich ein großes Wissen in Bezug auf „neue Medien“, zum Beispiel auf Handy-Anwendungen. Mit zunehmendem Alter lasse sowohl die kognitive Fähigkeit als auch der Wunsch, Neues zu erlernen, tendenziell nach. (vgl. Jäckel 2010: 253) „Die in die Technologie eingeschriebenen Handlungslogiken müssen sich ältere Personenkreise immer wieder vergegenwärtigen (…).“ (Schäffer 2006: 16) Allerdings müsse auch in diesem Zusammenhang vielmehr der Kontext, etwa das Geschlecht oder milieuspezifische Aspekte, Beachtung finden. So sei das „Alter allein noch kein hinreichendes Merkmal für die ‚Erklärung‘ unzureichender ,Medienkompetenz‘.“ (Schäffer 2006: 17; hervorgehoben im Original). Zusammengefasst kann bisher Folgendes werden: Kinder wachsen in einer mediatisierten Welt auf und der Kontext, in dem sich ihr alltägliches Medienhandeln vollzieht, darf nicht außer Acht gelassen werden. (vgl. Schäffer 2006: 12) Das Konzept der Mediatisierung ist komplex und vollzieht sich auf mehreren Ebenen bzw. Wirkungspfaden. Dies wird anhand der unterschiedlichen Perspektiven und des teilweise kontrovers geführten internationalen Forschungsdiskurses u.a. in Bezug auf medienpädagogische Fragen deutlich. Der mediale Wandel hat unterschiedliche Dynamiken im Umgang und Spannungen zwischen den Angehörigen verschiedener Generationen zur Folge. Burkhard Schäffer beschäftigt sich mit der Frage, wie Angehörige unterschiedlicher Generationen unter Einbeziehung ihrer individuellen Erfahrungen mit diesen Anforderungen umgehen. (vgl. Schäffer 2003: 15) Als theoretische Grundlage soll daher folgender Ansatz dienen. 17 2.2.4 Medienpraxiskulturen nach Burkhard Schäffer Das Konzept der Medienpraxiskulturen geht zurück auf das Generationenkonzept von Karl Mannheim (1964). Die Basisannahme dieses theoretischen Modells ist, „dass Personen sich den jeweils neuen Medientechnologien mit den impliziten Möglichkeiten und Begrenzungen nähern, die ihnen in der Jugendzeit im Rahmen praktischer Erfahrungen mit den jeweils gerade aktuellen Medien zur Verfügung stehen.“ (Schäffer 2006: 1) Aus der Perspektive der generationsspezifischen „Mesodimension“ Medienpraxiskulturen gesehen, welcher wird versucht, der Familie und Generationsbegriff Schule und als Kohorten gleichermaßen in das Blickfeld zu nehmen. (vgl. Schäffer 2009: 47) Ausgegangen wird von der Annahme… „(…) dass sich auf der Grundlage der Medienerfahrungen und –praxen zu einer gegebenen Zeit für die jeweiligen Kohorten in ihrer Jugendzeit eigenständige Muster, Formen und Stile des Handelns mit den zeitgeschichtlich zur Verfügung stehenden Medien ausbildeten. Diese Handlungsstile verdichten sich in Medienpraxiskulturen und erscheinen den Handelnden in ihrer Jugendzeit als quasi ,natürliche‘ Form des Handelns mit Medien schlechthin.“ (Schäffer 2009: 42) Dies sei die Voraussetzung dafür, wie Menschen mit den derzeit „neuen Medien“ umgehen. (vgl. Schäffer 2009: 42) Es wird ein Spannungsfeld verortet, welches aus den rasanten medialen Entwicklungen und der Veränderung der gesellschaftlichen Altersstrukturen resultiert. (vgl. Schäffer 2006: 3) Diese Tendenzen potenzieren, so Schäffer, Ungleichmäßigkeiten sowie Bedenken auf sozialer Ebene. (vgl. Schäffer 2006: 4) Untersucht werden unterschiedliche Dynamiken des Umganges damit, zum Beispiel, wie sich Bildungsprozesse zwischen Individuen unterschiedlicher Generationen im Zusammenhang mit ihrem medialen Handeln entwickeln. (vgl. Schäffer 2003: 115) Sowohl den Ebenen der medialen Vermittlung als auch dem habituellen Handeln mit Medien wir eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Lern- und Aneignungsprozessen zugeschrieben. (vgl. Schäffer 2003: 28) Differenziert wird zwischen Lern- und Bildungsprozessen von Individuen und solchen einer Generation. (vgl. Schäffer 2003: 214f) Als eine der Grundlagen für das Entstehen „generationsspezifischer Erfahrungsräume“ sei der Austausch zwischen Altersgleichen, also intragenerationelle Kommunikation. (Schäffer 2003: 87) Im Fall der vorliegenden Arbeit ist in diesem Zusammenhang der Informationsaustausch zwischen Eltern von Interesse. 18 Intergenerationelles Lernen und Differenzerfahrungen zwischen den Generationen Diese entstehen aufgrund unterschiedlicher Medienpraxiskulturen der Generationen. Gleichzeitig verändern sich Letztere aufgrund „intergenerationeller Bildungsprozesse.“ (Schäffer 2003: 347) Es entsteht demnach eine wechselseitige Verflechtung. (vgl. ebd.) Bildungsprozesse fänden statt, wenn im Rahmen des Umganges mit „neuen Medien“ Unterschiede bemerkt und diese angesprochen werden. Sie entstehen, wenn Menschen innerhalb gemeinsamer Erfahrungsräume mit einem „gemeinsamen Dritten“, also etwa den digitalen Medien, konfrontiert werden. (vgl. Schäffer 2003: 33) Dafür wird folgendes Beispiel angeführt: Jugendliche erkennen, dass sie ein anderes Wissen über Medientechnologien haben als ihre Eltern bzw. Lehrende und Letztere merken, dass sie im Vergleich zu ihren Kindern Defizite in diesem Bereich aufweisen. Dadurch käme es „zu Prozessen reflexiver Relationierung.“ (vgl. Schäffer 2003: 32) Diese Begegnung verschiedener konjunktiver Erfahrungsräume wird als Chance gesehen, kann aber auch zu einer Exklusion führen. (vgl. Schäffer 2003: 221f) Einerseits bietet sie das Potenzial eines produktiven Austausches, jedoch sei auch das Abwenden vom Neuen möglich. (vgl. Schäffer 2003: 33) Wie sich der habituelle Gebrauch mit neuen Medientechnologien in unterschiedlichen Altersgruppen vollzieht, kann anhand von drei Dimensionen festgemacht werden: Nähe versus Distanz: „Kommunikationen und Interaktionen lassen sich mit neuen Medientechnologien auf die unterschiedlichste Art und Weise zeitlich und räumlich neu gestalten.“ (Schäffer 2003: 318) Die Dimension der Entgrenzung aufgrund der medialen Entwicklungen am Beispiel des Smartphones wird noch im Rahmen der theoretischen Aufbereitung aufgegriffen. Fremdheit versus Vertrautheit: Widmen sich Kinder selbstverständlich den ihnen bereits bekannten Medientechnologien, so stehen Menschen höheren Lebensalters dem für sie Neuen und Unbekannten mit einer gewissen Zaghaftigkeit gegenüber. (vgl. Schäffer 2009: 44f) In diesem Zusammenhang werden „fundamentale Unterschiede zwischen den Altersgruppen“ ausgemacht. (Schäffer 2003: 322) Die Differenz liege „hier zwischen den Modi der kognitiven Vergegenwärtigung bei den Älteren und den Modi der Habitualisierung der Technologie bei den Angehörigen jüngerer Generationen.“ (Schäffer 2009: 48; hervorgehoben im Original) Arbeit versus Spiel: Diese Dimension beschreibt die unterschiedliche Weise, wie der Umgang mit „neuen Medien“ je nach Generationszugehörigkeit angelernt wird. Ausgegangen wird davon, dass es älteren Menschen schwerer fällt, mit dem Gebrauch neuer technischen Entwicklungen vertraut zu werden, als wenn der 19 Umgang mit diesen bereits im Kindesalter auf spielerische und „natürliche“ Weise geschieht. (vgl. Schäffer 2003: 322f; Schäffer 2009: 44) Vor diesem Hintergrund wäre es zu kurzsichtig, die ältere Generation automatisch als problematische Zielgruppe zu definieren. Kinder und Jugendliche würden zwar eventuell Vorteile im Bereich der Motorik und Sensorik aufweisen, jedoch nicht über ausreichende Kompetenzen in Bezug auf Medien verfügen. (vgl. Kuttner 2013: 260) Bildungsprozesse finden vor allem im Rahmen der Familie und Peergroups statt. (vgl. Schäffer, 2003: 94) In Ersteren verbringen unterschiedliche Generationen ihren medialen Alltag gemeinsam. Daher sei ein positiver Erfahrungs- und Wissensaustausch in Bezug auf Medien – also ein gegenseitiges Aneignen von Medienkompetenz innerhalb dieses sozialen Gefüges – von Bedeutung. (vgl. Schäffer 2003: 347; ebd. 2010) Im Falle der vorliegenden Arbeit ist das Spannungsfeld zwischen der Eltern als „Vertreterinnen und Vertreter“ der älteren Generation und deren Kinder bedeutsam. Verstärktes Augenmerk soll daher auf die familiäre Lebenswelt, respektive auf die Rolle der Eltern, gelegt werden. 2.2.5 Mediensozialisation innerhalb der Familie Familienkonstellationen ändern sich. Medien sind, wie bereits eingangs erwähnt, einem unentwegten Wandel unterworfen. Eine Aussage, die bereits vor 25 Jahren von Jürgen Barthelmes und Ekkehard Sander getroffen wurde, ist nach wie vor aktuell: Medien sind selbstverständlicher und integrierter Teil der Alltagswelt der Familien (vgl. Barthelmes/Sander 1990: 103) und die primären Erziehungs- und Sozialisationsinstanzen für Kinder sind deren Eltern. Mediensozialisation erfolgt in beträchtlichem Maße innerhalb des sozialen Gefüges der Familie, im familiären Alltag. Von Bedeutung ist dabei, dass der Prozess der Mediensozialisation nicht nur im Kindes- und Jugendalter, sondern auch bei Erwachsenen im Beruf oder im Alltag stattfinde. (vgl. Süss et al. 2013: 33) Die Vermittlerrolle sei nicht den Eltern vorbehalten, denn Mediensozialisation wird als wechselseitiger Prozess verstanden. (vgl. Süss et al. 2013: 34) Auch Kinder können diese untereinander oder auch ihren Erziehungspersonen gegenüber einnehmen. Heranwachsenden jedoch im Rahmen der pädagogischen Generationenbeziehung generalisiert die Rolle der „Lehrenden“ zuzuschreiben, sei problematisch. Stattdessen soll wechselseitiges Reflektieren innerhalb intergenerativer Medienprojekte stattfinden und ein kritischer intergenerativer Dialog stattfinden. Es geht also um ein produktives Miteinander, 20 bei welchem ein Austausch zwischen verschiedenen Generationen stattfindet und auch um eine Berücksichtigung individueller Arten der Medienaneignung. (vgl. Kuttner 2013: 262f) Eben auf diesen wechselseitigen Prozess soll in der vorliegenden Arbeit ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Abbildung 1 illustriert die Mediensozialisation im Alltag einer Familie und mögliche Wechselbeziehungen. Die Eltern stellen hier die primären Sozialisationsinstanzen dar. Allerdings können wie bereits angeführt auch Kinder ihren Eltern oder ihren Geschwistern gegenüber eine vermittelnde Rolle einnehmen. Hier kann auf die zuvor dargestellten Ausführungen Jäckels verwiesen werden, wonach bereits Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Heranwachsenden auszumachen sind. Gleichzeitig spielt die Individualität der Familienmitglieder in diesem Zusammenhang eine Rolle. Die unterschiedlichen medialen Erfahrungen bieten ein Spannungsfeld. Es kann zum Beispiel zu Konflikten zwischen den Elternteilen in Bezug auf die Medienerziehung ihrer Kinder kommen, zu Kontroversen zwischen den Eltern und ihren Kindern oder den Geschwistern untereinander. Als wichtige Einflussgrößen sind neben den Peergoups und Medien vor allem der Arbeitsplatz der Eltern und die Schule zu nennen. Ein potenzielles Spannungsfeld könnten zum Beispiel unterschiedliche Anschauungen hinsichtlich der Medienerziehungspraxis bei Lehrenden und Eltern sein. 21 Abbildung 1: Mediensozialisation im Familienkontext am Beispiel einer Familie mit zwei Kindern: Quelle: Eigendarstellung (in Anlehnung an die aufgegriffenen theoretischen Befunde; z.B. Süss 2004; 2013) Die Kopräsenz der Familienmitglieder stellt eine Herausforderung dar, wobei digitalen Medien eine wesentliche Bedeutung im Umgang mit potenziellen Spannungen attestiert wird. Der technische Fortschritt könne in dieser Hinsicht positive Effekte haben. Als Beispiel kann das Handy herangezogen werden. Dieses könne zu einer verstärkten Kommunikation zwischen Generationen beitragen. (vgl. Döring 2004: 271) Alltägliche Absprachen wären mittels mobiler Kommunikation unkompliziert möglich. Das Handy trage auch zu einer „emotionalen Stabilisierung von Beziehungen“ bei. Es sei zumindest eine emotionale Nähe möglich und Sorgen von Seiten der Eltern könnten durch rasche Rückversicherung vermieden werden. (Tillmann/Hugger 2014: 37) Als Nächstes wird auf den Aspekt des medialen Fortschrittes eingegangen, indem der diesbezügliche Forschungsstand angerissen wird. 22 2.2.6 Digitale Medien/Online-Medien/„Neue Medien“ Definition und medienpädagogische Aspekte In der vorliegenden Arbeit werden darunter vor allem mobile Endgeräte wie Tablets und Handys mit Internetfunktion verstanden. Den sogenannten Smartphones gilt dabei besonderes Interesse. Bei den Termini Internet, Onlinekommunikation oder Mobilkommunikation handle es sich um sehr weit gefasste Sammelbegriffe. Um in der Lage zu sein, medienpädagogische Maßnahmen zu setzen, bzw. Chancen und Gefahren wissenschaftlich fundieren zu können, sei zum einen die Kenntnis über Technik, Funktionen und Anwendungen wichtig. Zum anderen sei es notwendig, zu differenzieren, auf welche Art und aus welchen Gründen verschiedene Personen(-gruppen) welche Medien benutzen. Die Forschung über digitale Medien mache die zeitgemäße Einbeziehung der Online- und Mobil-Medien in medienpädagogische Maßnahmen und Untersuchungen möglich. (vgl. Döring 2008: 358) Andreas Hepp spricht von „Medien zweiter Ordnung“, womit er soziokulturelle Institutionen der Kommunikation beschreibt, etwa „das Medium der Online-Zeitung oder das der E-Mail“. (vgl. Hepp 2013: 3) Darunter könnten hier zum Beispiel Apps – d.h. mobile Applikationen am Tablet oder Mobiltelefon5 gezählt werden. Die pädagogisch orientierte Online-Forschung geht der Frage nach, welche Sozialisationserfahrungen Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Zuge ihrer Internet- und Handy-Nutzung machen, welche Maßnahmen des Kinder- und Jugendschutzes - unter anderem im Bereich Erziehung und Recht - zu setzen sind, sowie welche Kompetenzen Personen aus unterschiedlichen Generationen benötigen, „um aktiv und konstruktiv an der heutigen Informations- und Wissensgesellschaft partizipieren zu können.“ (Döring 2008: 357) In Abbildung 2 wird ein Überblick über die aktuelle Institutionaliesierung der Forschung in diesem Bereich dargestellt. 5 Interessant sind vor allem Online-Spiele sowie Chat-Funktionen wie WhatsApp. 23 Abbildung 2: Institutionalisierung der Forschung über Online-Medien (Quelle: Döring 2008: 358) 2.2.7 Technischer und sozialer Wandel am Beispiel der mobilen Kommunikation Mit den technischen Veränderungen wandeln sich auch die Anwendungsweisen auf der Ebene des Alltagshandelns und der sozialen Beziehungen der Menschen. Als Beispiel kann die ständige Verfügbarkeit genannt werden, die ein Spezifikum der Mobilkommunikation darstellt. (vgl. Döring 2005a: 67) Das Mobiltelefon revolutionierte die Kommunikation und entwickelt sich unentwegt weiter. Bereits 2004 bezeichnete es Nicola Döring als „Mehrzweck-Medium (…), das eine Fülle von Diensten und Anwendungen bereithält und vielen Nutzerinnen und Nutzern mittlerweile unverzichtbar erscheint.“ (Döring 2004: 240) Peter Gentzel untersuchte Mobilkommunikation vor dem Hintergrund der Mediatisierung in Form einer praxistheoretischen Herangehensweise. Er zeigt die sozio-kulturelle Entwicklung der mobilen Kommunikation anhand von Werbedarstellungen auf und verortet eine „Privatisierung“ und „Normalisierung“ mobiler Kommunikationspraktiken. (Gentzel 2015: 416) Nicht mehr das Kontaktieren oder Kontaktiert-werden stehe im Vordergrund, sondern individuelle Gratifikationen wie Information, (Selbst-)Inszenierung, und Mitmenschen an Erlebnissen teilhaben zu lassen. (vgl. Gentzel 2015: 414) „Dies steht in engem Zusammenhang mit deutlichen Funktionserweiterungen: um internetbasierte 24 Anwendungen und daran angekoppelte Navigationsdienste, die Integration der Kamera (…).“ (Gentzel 2015: 414) Smartphone und mobiler Internetzugang Die Konvergenz der unterschiedlichen Anwendungen und die Möglichkeit des mobilen Internetzuganges schafften mit dem Smartphone einen neuen Höhepunkt des technologischen Fortschrittes: Diese „sind mobile Endgeräte, die Telefonie und Computing auf Basis eines gemeinsamen nutzbaren Betriebssystems ermöglichen“ und wurden bereits in den 1990er Jahren entwickelt. (Becker 2014: 262) Apple machte das Smartphone mit dem sogenannten iPhone, „das erstmals in großem Umfang die komplette Bedienung per multi-touch ermöglichte – also durch Gesten, die man auf dem berührungsempfindlichen Display des Telefons ausführt“, zu einem Kultobjekt. (Becker 2014: 262) Über den App Store können die Anwendungsprogramme und Spiele von Apple geladen werden. (vgl. Becker 2014: 262) Mit dem neuen offenen Betriebssystem namens Android, welches von anderen Herstellern genutzt wird, verlor das Unternehmen die Vormachtstellung und andere Anbieter wie etwa Samsung zogen auf dem SmartphoneSektor nach. (vgl. Becker 2014: 262f) Die WLAN-Technologie (Wireless Local Area Network) bedeutet zusätzliche Unabhängigkeit. An immer mehr öffentlichen Plätzen wird kostenloses WLAN zur Verfügung gestellt und somit ein einfacher, ortsungebundener Einstieg in das Internet ermöglicht. (vgl. Döring 2004: 245) Exkurs: Das Mobile-Phone-Appropriation-Modell (MPA-Modell) Dieser Ansatz geht der Frage nach der Aneignung und den veränderten Nutzungsweisen von mobilen Endgeräten nach. So wird etwa untersucht, unter welchen Bedingungen und in welchem Kontext Menschen ihre Mobiltelefone nutzen. (vgl. Wirth et al. 2008: 593) Nicht mehr das Mobiltelefon oder die mobile Kommunikation per se, sondern deren neuen, sich ständig weiter ausdifferenzierenden Funktionen, die uns zur Verfügung stehen, geraten in den Fokus. (vgl. Wirth et al. 2008: 594) Um der komplexen Dynamik, die der Mobilkommunikation zugrunde liegt, gerecht zu werden, versucht dieser Ansatz qualitative Methoden mit quantitativen zu verbinden und erfasst auch den Aspekt der Metakommunikation. Genauer gesagt wird die Wahrnehmung der Handynutzung anderer im Alltag in Kombination mit empirischen Befragungen miteinbezogen. (vgl. Wirth et al.: 605) 25 Aufgrund der Weiterentwicklung der mobilen Internetdienste und einer Konvergenz zwischen Hard- und Software, zum Beispiel in Form von Social-Media-Diensten, müsse das Modell noch weiterentwickelt werden, indem es verstärkt den Besonderheiten der Internetnutzung Beachtung schenkt. (vgl. Humphreys et al. 2013: 493) Ohne die chronologische Entwicklung des (Mobil-) Telefons darzustellen, konnten anhand dieses Beispiels der dynamische Wandel und die daraus resultierenden Herausforderungen veranschaulicht werden. Die dargestellten Befunde sind nun in den Kontext mit der Medienerziehungspraxis zu setzen. In weiterer Folge werden daher aktuelle empirische Studien in diesem Bereich unter die Lupe genommen. Es stellt sich nämlich die Frage, wie mit den Herausforderungen umgegangen wird, die sich für die medienpädagogische Begleitung im Alltag ergeben. 2.3 Aktuelle empirische Studien 2.3.1 Mediennutzungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen In einer aktuellen deutschen Studie zur Mediennutzung der BITKOM6, aus dem Jahr 2014 wurden Kinder und Jugendliche zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt, deren Befunde als hilfreiche Basis für das vorliegende Forschungsvorhaben dienen: Bereits 85% der Zwölfbis 13-Jährigen nutzt ein Smartphone, welches als vielseitig einsetzbares Allround-Gerät eingesetzt wird. (vgl. BITKOM 2015: 7) Als beliebteste Aktivitäten werden das Ansehen von Filmen oder Videos, Handyspiele sowie das Surfen im Internet genannt, wobei der Anteil jener, die viel spielen, unter den Zwölf- bis Dreizehnjährigen mit 94% am höchsten sei. Durchschnittlich verbringen sie etwa 99 Minuten pro Tag mit diesem Hobby. (vgl. BITKOM 2015: 35) Auch das Herunterladen von Apps erfreue sich großer Beliebtheit und Zwölfjährige beherrschen der Untersuchung zufolge meist schon komplexere Anwendungen. Von den befragten Kindern zwischen zehn und elf Jahren nutzen 94 Prozent das Internet. Je älter diese sind, desto häufiger sind sie online und desto eher mit mobilen Geräten. Auch die Kommunikation mit dem Freundeskreis habe sich mehrheitlich auf das Smartphone verlagert. (vgl. BITKOM 2015: 15) Die Informationsrecherche für die Schule beginne um einiges früher: 6 BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.: Die Jugendstudie Jung und vernetzt – Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft greift relevante Trends im Hinblick auf das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und deren Erfahrungen mit dem Internet auf. Bei der dargestellten Studie handelt es sich um eine repräsentative Befragung von 962 Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren. Herangezogen wurden auch Ergebnisse einer Untersuchung aus dem Jahr 2011. (vgl. BITKOM 2015: Nähere Informationen unter: http://www.bitkom.org/) 26 nahezu die Hälfte der Kinder zwischen acht und neun Jahren nutze das Internet etwa für Hausübungen. (vgl. BITKOM 2015: 17) Ein positiver Aspekt sei, dass aufgrund des sorgfältigen Umgangs mit dem Teilen von Inhalten im Netz davon ausgegangen werden könne, dass Jugendliche Kompetenz im Hinblick auf ihre Privatsphäre aufweisen. (vgl. BITKOM 2015: 18) Jedoch habe etwa ein Drittel bereits negative Erfahrungen im Netz - meist mit Mobbing - gemacht. (vgl. BITKOM 2015: 20f) 2.3.1 Medienerziehungs, -kompetenzdebatten und die Rolle der Eltern Für Eltern ist es oft schwer, die Mediennutzung ihrer Kinder nachzuvollziehen, diese vor Risiken zu schützen bzw. die richtige Balance zwischen Kontrolle und dem Gewähren von Selbständigkeit zu finden. In Bezug auf (Online-)spiele reglementiere der Studie zufolge ein Großteil der Eltern deren Dauer und Inhalte bis zum Alter von 14 Jahren. (vgl. BITKOM 2015: 37) Die meisten Erziehungsberechtigten ziehen Überzeugungsarbeit Restriktionen vor. Allerdings wurde festgestellt, dass lediglich höchstens 39 Prozent der Kinder angeben, regelmäßig mit ihren Eltern über ihre Erfahrungen im Internet zu sprechen. Dies ließe auf mangelndes Interesse von Seiten der Eltern schließen, was die zusätzliche Vermittlung von Internetkompetenz außerhalb des Elternhauses notwendig mache. (vgl. BITKOM, 2015: 24) Die Perspektive der Eltern hinsichtlich Kinder- und Jugendschutz im Bereich Medien wurde in einer deutschen Studie im Rahmen einer repräsentativen Befragung von 750 Eltern mit Kindern zwischen drei und 17 Jahren beleuchtet. Die Befragten sahen zum Großteil die Verantwortung für den Jugendmedienschutz bei sich selbst. Unangenehme Erfahrungen der Kinder im Zusammenhang mit potenziell negativen Inhalten wurden zumeist in Bezug auf Werbung, gefolgt von vulgärer Sprache und Gewaltdarstellungen genannt. (vgl. PausHasebrink et al. 2012: 22) Die Untersuchung kam des Weiteren zu der Erkenntnis, dass Medienerziehung auch von den alltäglichen Herausforderungen abhängt. Ein interessanter Befund ist, dass zwar ein weit verbreitetes Bewusstsein unter Eltern über möglicherweise problematische Medienangebote vorhanden sei, doch bei befragten Eltern in Hinblick auf internetbezogene Medienerziehung eine gewisse Ratlosigkeit herrsche. (vgl. Paus-Hasebrink et al. 2012: 29) Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine deutsche Studie7 fünf Jahre davor, bei welcher den befragten Eltern u.a. mangelnde Kenntnis über bestimmte Medienangebote attestiert wurde. Wissensdefizite wurden in Bezug auf die medialen Aktivitäten ihrer Kinder, 7 JFF (Institut für Medienpädagogik München) Untersuchung der Akzeptanz des Jugendmedienschutzes aus der Perspektive von Eltern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften unter Mitarbeit von Niels Brüggen und Achim Lauber: Erhebungszeitraum Oktober 2006 bis Juli 2007: Befragt wurden im Rahmen von Gruppendiskussionen mit 18 Jugendlichen ab zwölf Jahren, Eltern aus 15 Familien sowie pädagogische Fachkräfte zum Thema Jugendmedienschutz. 27 insbesondere bezüglich des Internets und damit verbundenen Online-Spielen und Kommunikationsmöglichkeiten, ausgemacht. Wobei sie sich dieses Mangels auch bewusst wären. (vgl. Theunert/Gebel 2007: 103) Diese Generationenkluft, vor allem hinsichtlich mobiler Medien, sei auf deren rasche Entwicklung zurückzuführen. Die Mobilisierung des Medienhandelns verstärke den Verlust der Kontrollkompetenz der Eltern und der Möglichkeit der Beobachtung ihrer Kinder. (vgl. Theunert/Gebel 2007: 104) Blickt man über die Grenzen der deutschsprachigen Forschung hinaus, stößt man auf Untersuchungen aus dem englischsprachigen Raum, die auch für die vorliegende Forschungsarbeit relevant sind. In einer in Großbritannien von Sonja Livingstone und Ellen Helsper im Jahr 2008 groß angelegten Befragung von 1511 Teenagern zwischen zwölf und 17 Jahren und 906 Eltern, wurde untersucht, wie Letztere mit den Online-Aktivitäten ihrer Kinder umgehen. Sie identifizieren ein Spannungsfeld zwischen notwendigen Regulierungsmaßnahmen der Eltern und einer gewissen erforderten Freiheit der Heranwachsenden, im virtuellen Raum zu interagieren. Zudem konstatieren sie eine zunehmende Expertise der Kinder im Umgang mit Online-Medien und somit eine größere Kompetenz hinsichtlich potenzieller Gefahren und deren Vermeidung. (vgl. Livingstone/Helpser 2008) Auch die Befunde der folgenden Studie machen das Spannungsfeld der Generationen deutlich: Eltern befürchten einer US-amerikanischen Studie8 zufolge, die zwischen 2001–2008 durchgeführt wurde, an Autorität im Bereich der digitalen Medien zu verlieren, in denen ihre Kinder kompetenter sind als sie selbst. (vgl. Clark 2009) Dieser Angst entgegen zu wirken und gezielt auch Eltern in die Aufklärungsarbeit miteinzubinden, sehen die bereits vorgestellten Ansätze der Media Literacy bzw. der digital bzw. ICT-Literacy, als Kernaufgabe. Bei der deutschen Erhebung Medienerziehung in der Familie aus dem Jahr 2008 wurden 89 Kinder der letzten beiden Grundschulklassen und jeweils eines ihrer Elternteile über ihren Medienkonsum befragt. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass es eine Rolle spielt, in welcher Form die Medien im Rahmen der Erziehung eingesetzt werden und wie Eltern im Sinne einer Vorbildwirkung mit Medien umgehen. (vgl. Röhr-Sendlmeier et al. 2008: 126) Sie konstatierten einen kausalen Zusammenhang zwischen der Medienerziehung der Eltern und der Mediensozialisation ihrer Kinder. (vgl. Röhr-Sendlmeier et al. 2008: 126f) 8 55 Eltern, 36 Teenager und 27 Geschwister wurden in einer qualitativen Untersuchung befragt. 28 Im Rahmen der deutschen FIM-Studie9 Mediennutzung im Familienkontext aus dem Jahr 2011 wurde neben der Mediennutzung untersucht, wie medienpädagogische Regelungen stattfinden. Anhand einer quantitativen Befragung und einer Tagebucherhebung von Elternpaaren kamen die Forschenden zu dem Ergebnis, dass sich ein Fünftel in Medienerziehungsfragen als sehr kompetent einschätzt. Des Weiteren wurde konstatiert, dass sich beim Internet im Gegensatz zum Fernsehen, keine Kultur der gemeinsamen Nutzung etabliert hat. Auch hier wird die Relevanz der Medien(erziehungs)kompetenz betont. (vgl. Ebert et al. 2012: 201f) Die individuelle Einordnung des Gefahrenpotenzials spielt einer explorativen Studie zufolge, bei welcher anhand einer Befragung von Elternpaaren deren Rolle im Zusammenhang mit der Nutzung digitaler Medien untersucht wurde, eine wesentliche Rolle. Außerdem habe das Verhalten der Kinder einen großen Einfluss auf die Medienerziehung der Eltern. Die Untersuchung kam des Weiteren zu dem Ergebnis, dass eigene negative Erlebnisse im Zusammenhang mit der Mediennutzung oder solche im Umfeld der Eltern sich stark auf ihre Meinung und Erziehungsmaßnahmen auswirken. Jedoch spiele das Maß an Vertrauen in ihre Kinder und in das eigene Erziehungshandeln eine große Rolle dabei, ob sie sich Sorgen machen oder nicht. (vgl. Junge 2013: 328f). Konstatiert wurde ein Unterschied auch dahingehend, ob die Eltern digitalen Medien grundsätzlich positiv oder negativ gegenüber stehen. Wenn sie digitaler Mediennutzung generell offen und positiv entgegentreten, gewähren sie der Untersuchung zufolge ihrem Nachwuchs mehr Freiräume, ohne jedoch die möglichen Gefahren zu übersehen. Dies bedeute für die Kinder eine vielfältige, jedoch nicht unkontrollierte Mediennutzung. (vgl. Junge 2013: 334f) Die eben dargestellten Befunde rufen eine verstärkte Miteinbeziehung der Eltern im Bereich der medienpädagogischen Kompetenzvermittlung auf den Plan. Viele Funktionen der „neuen Medien“ stehen im Zusammenhang mit dem Internet. Der Einstieg ins Netz ist unkompliziert, jederzeit möglich und bietet die Gelegenheit, den Alltag etwa mithilfe von nützlichen Apps zu erleichtern. In Anbetracht der Tatsache, dass Kinder oft unbemerkt mit diesen in Berührung kommen, ist eine genauere Betrachtung der potenziellen Risiken, die damit verbunden sind erforderlich. 9 Studie Familie, Interaktion und Medien 29 2.3.2 Gefahrenpotenzial und Chancen digitaler Medien Über das Potenzial und mögliche Risiken im Bereich der Online-Medien liegen bisher bereits einige brauchbare Befunde vor, auf welche in Folge kurz eingegangen werden soll. Risiken, die von Fernsehinhalten ausgehen, können teilweise auch auf digitale Medien übertragen werden. Hierunter fallen etwa Gewaltdarstellungen und pornografische Inhalte. Allerdings gibt es spezifische Unterschiede, die sich aufgrund neuer technischer Möglichkeiten ergeben und somit neues Potenzial für medienpädagogische Maßnahmen bergen. Im Zusammenhang mit pornografischen Inhalten ist hier zum Beispiel die Peer-to-PeerWeitergabe von bedenklichen Inhalten unter Kindern zu nennen, die von deren Eltern häufig unbemerkt bleibt. (vgl. Junge 2013: 50) Neben der Gefahr der Abhängigkeit können des Weiteren folgende Aspekte genannt werden, die relevant werden, wenn Kinder und Jugendliche ins Netz gehen: ungeregelter Zugriff auf kostenpflichtige oder inhaltlich bedenkliche Seiten, problematische Videos auf dem Handy mit beispielsweise gewalttätigen oder pornografischen Inhalten. (vgl. Behrens/Höhler 2008: 43ff) Cybermobbing (vgl. Junge 2013: 2013) und unangemessene Nachrichten durch die Möglichkeit der Interaktion via Social Media und Chats oder Cyberbullying: Demütigungen oder Beleidigungen können durch die Handynutzung aufgrund des Eindringens in bisher geschützte private Bereiche noch verstärkt werden. (vgl. Behrens/Höhler 2008: 46f) neuen Werbeformen, welche zum Beispiel in Spiele integriert sind; kostenpflichtige Handy-Downloads oder Spiele Direkte Handlungsaufforderungen – wie etwa „Mach‘ jetzt mit“ – wohinter sich eine indirekte Kaufaufforderung verbergen könne. (Dreyer et al. 2014: 9) Smartphones: Chancen und Risiken Ulrike Behrens und Lucie Höhler übertagen die drei großen C der potenziellen Gefahren im Internet von Nigel Williams10 auf das Handy: Content: verweist auf bereits erläuterte ungeeignete Inhalte, auf die Kinder und Jugendliche stoßen können, wenn sie per Handy im Internet surfen. Contact: Risiken, die aus den Kommunikationsfunktionen von Handys und den möglichen Kontakten entstehen. Über das Internet wird die anonyme Kommunikation mit Menschen aus der ganzen Welt möglich. Commerce: mögliche hohe Kosten (vgl. Behrens/Höhler 2008: 41f) 10 Vgl. hierzu: Childnet.com: http://www.childnet.com/ufiles/paradoxical-internet.pdf 30 Die neue Generation der Mobiltelefone birgt neben Risiken auch Chancen für Kinder und Jugendliche und wird daher in Bezug auf Schule und Schulleistungen ambivalent betrachtet. Die ständige Verfügbarkeit des Smartphones und die Möglichkeit, damit online zu gehen, erfüllen in vielen Bereichen einen praktischen Nutzen. Positiv kann das Handy auch im Sinne einer Quelle von Wissen und Information betrachtet werden, auf welche Heranwachsende mittels mobilen Internetzugangs unkompliziert zugreifen können. Diskutiert wird vermehrt auch über eine Integration von Smartphones in den Unterricht unter dem Stichwort „Mobile Learning“. (vgl. Junge 2013: 59) Das Internet erweitert die Anwendungsmöglichkeiten des Smartphones und bedeutet für Kinder und Jugendliche ein gewisses Maß an Unabhängigkeit. Aus einer psychologischen Sicht erweitere sich durch den mobilen Internetzugang mittels Handy jedoch die Dimension an möglichen Problemen zum Beispiel im Hinblick auf eine potenzielle Suchtgefahr. (vgl. Döring 2005a: 80) Vor diesem Hintergrund ist ein kritischer und reflektierter Gebrauch von Smartphones wichtig. Zu einer neuen Form der kommunikativen Kompetenz11, gehöre auch, über Kosten und Geschäftsmodelle Bescheid zu wissen. (vgl. Döring 2005b: 93) Aufgrund des raschen Wandels der Technologie im Bereich mobiler Kommunikation wird auf die Bedeutung einer Handykompetenz als Teilbereich der Medienkompetenz verwiesen. (vgl. Hellwig 2008: 28) Internetseiten, die der Aufklärung dienen, wären nur als Ergänzung zur Kommunikation zwischen Eltern und Kindern zu nutzen. (vgl. ebd.) Katharina Hellwig stellte anhand einer qualitativen Studie, bei welcher Eltern und Lehrbeauftragte von Kindern zwischen neun und elf Jahren zum Thema Handynutzung befragt wurden, zusammenfassend deren Vor- und Nachteile dar. Als Pluspunkte wurden die permanente gegenseitige Erreichbarkeit, vor allem in Notfall, sowie die hilfreiche Eingliederung in die Peergroup genannt. (vgl. Hellwig 2008: 33) Die Untersuchung kam jedoch einerseits zu dem Ergebnis, dass für die befragten Eltern die Fähigkeiten der Kinder ausreichend erschienen, „da sie ihren Blick hauptsächlich auf die Bedienung des Geräts und die dadurch entstehenden Kosten richteten.“ (Hellwig 2008: 38) Andererseits wurde konstatiert, dass Eltern ihren Kindern das Erkennen von Risiken noch nicht zutrauten und das Handy als relevantes Thema für die Kinder einschätzten. (vgl. Hellwig 2008: 35f). Diese Diskrepanz könne der Autorin zufolge darauf zurückzuführen sein, dass Eltern nur selten mit ihren Kindern über die Handynutzung kommunizieren. (vgl. ebd.: 37) Die Problematik im Bereich handybezogener Kompetenz wird auch hier deutlich. Die Gefahren würden scheinbar von den Erziehungspersonen nicht 11 Vgl. dazu die Ausführungen in Kapitel 2.1.4 der vorliegenden Arbeit 31 berücksichtigt, weshalb eine präventive Aufklärung in diesem Bereich notwendig sei. Die Schülerinnen und Schüler wünschten sich diese meist auch selbst. (vgl. Hellwig 2008: 38) Dass diese Befunde nach wie vor, zumindest teilweise, aktuell sind, zeigen die Ergebnisse jüngerer Studien, bei welchen auch neuen Formen von Werbung ins Blickfeld rücken. 2.3.3 Neue Werbeformen und die Frage der Verantwortung Kinder sind für Werbetreibende eine wichtige Zielgruppe, da sie die ihnen zur Verfügung stehenden technischen Geräte häufig für ihre Freizeitaktivitäten - zum Beispiel für OnlineSpiele - nutzen. (vgl. Junge 2013: 38) Neben der Vermittlung von „klassischer“ Werbekompetenz wird daher auf die Relevanz der Fähigkeit zur Elaboration von Heranwachsenden hingewiesen. Hierunter fallen das Argumentieren und Aufzeigen von Alternativen von Seiten der Erziehungsinstanzen. (vgl. Jöckel 2014: 477) Dorothee Meister und ihr Forschungsteam (2011) nahmen 33 Projekte zur Förderung der Werbekompetenz in Deutschland unter die Lupe und kamen zu dem Ergebnis, dass ein breites Spektrum an Material zur Verfügung stehe, dieses jedoch häufig nicht am aktuellsten Stand sei. Gerade dies wäre jedoch erforderlich, da immer neue, subtilere Werbeformen aufkämen, die eine ständige Aktualisierung des Wissensstandes erforderlich machen. In der Studie wird einmal mehr eine Förderung der Werbekompetenz von Kindern und Eltern gefordert. Das Gefahrenpotenzial von Internetwerbung liege in dem Umstand, dass „Werbebotschaften meist nicht mehr klar als solche gekennzeichnet sind.“ (Schulze 2013: 81) Neben klassischer Online-Werbung – hierzu zählen etwa Bannerwerbung oder Pop-ups, die aufgrund ihrer markanten Aufmachung und Abgrenzung vom Content, also dem Inhalt, unschwer als solche zu identifizieren sind, kamen in den letzten Jahren neue Formen auf. Als Beispiel kann das InGame-Advertising genannt werden, welches vor allem für Heranwachsende von Relevanz sei, da werbliche Botschaften in Spielinhalte eingebunden werden. (vgl. Klimmt 2010) Kinder können diese Verflechtung von Inhalt und Werbung aufgrund unzureichender kognitiver Fähigkeiten oft noch nicht unterscheiden. (vgl. ebd.: 83f) Die Befunde der aktuellen Studie Kinder und (Online-) Werbung des Hans-Bredow-Instituts in Hamburg12, welche im Oktober 2014 vorstellt wurden, sollen als Ansatz für medienpädagogische Richtlinien und Empfehlungen dienen. Unter anderem wurde im Rahmen der Untersuchung konstatiert, dass Online-Werbung im Gegensatz zu traditionellen 12 Die repräsentative Studie wurde von Anne Schulze, Claudia Lampert sowie Stephan Dreyer durchgeführt und lief von Jänner 2013 bis Juni 2014. Untersucht wurden das Werbeverständnis und die Arten des Umganges von Kindern mit Internetwerbung. 633 Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren wurden befragt und es wurden qualitative Interviews bzw. Beobachtungen mit 100 Kindern durchgeführt. Als Ergänzung dienten Eltern-, Lehrer-und Gruppenerhebungen über die Online- und Werbeerfahrungen der Kinder. (vgl. Dreyer et al. 2014: 5) 32 Werbeformen über einen Rückkanal verfügt. Die sogenannten Cookies werden gespeichert wodurch der Surfverlauf der Nutzerinnen und Nutzer von den Werbetreibenden kontrolliert werden kann. (vgl. Dreyer et al. 2014: 3f) Wie souverän Kinder mit Online-Werbung umgehen, hänge von mehreren Faktoren ab, nämlich von dem… Grad des Werbeerkennens individuellen Werbeverständnis Erkennen der kontextuellen Rahmung eines Angebots. (vgl. Dreyer et al. 2014: 7) Diese Bedingungen seien wiederum geprägt von dem individuellen kognitiven Entwicklungsstand, den unterschiedlichen Erfahrungen mit dem Internet und dessen Angeboten sowie von der allgemeinen Mediensozialisation, welche die gesamte Familie mit einschließe. (vgl. Dreyer et al. 2014: 7) Die Forschenden fordern eine Berücksichtigung der Besonderheiten von Online-Werbung sowie eine optimalere Vermittlung von Kompetenz, Information und Transparenz, welche Lehrpersonal, Eltern und Kindern gleichermaßen miteinbezieht. (vgl. Dreyer et al. 2014: 12) Exkurs: Entwicklungsstadien des Kindes Nicht außer Acht zu lassen sind neben dem individuellen Kontext auch altersabhängige Spezifika des Kindes. Da in der vorliegenden Analyse herausgearbeitet werden soll, wie Eltern von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen mit den medialen Gegebenheiten umgehen, ist es relevant, unterschiedliche Phasen der Entwicklung von Heranwachsenden zu berücksichtigen. Nach wie vor wird in diesem Zusammenhang auf Jean Piaget rekurriert, welcher Pionierarbeit in der Entwicklungspsychologie leistete, indem er ab den 1950er-Jahren in langjährigen Studien die Entwicklungsprozesse von Kindern präzise untersuchte. Daraus entstand sein Modell der Entwicklungsstufen. Dieses dient auch Jahrzehnte später noch als Basis, wenngleich seine Befunde im Hinblick auf neue Anforderungen adaptiert bzw. weiterentwickelt wurden. Für das vorliegende Forschungsvorhaben, bei welchem Kinder zwischen acht und 15 Jahren im Zentrum des Interesses stehen, sind folgende Entwicklungsabschnitte nach Piaget nennenswert: „des opérations intellectuelles concrètes“: in der Lebensphase zwischen etwa sieben und zwölf Jahren entwickeln Kinder ein logisches Denkvermögen. Sie internalisieren bestimmte Vorgänge und formen nach Piaget die Fähigkeit zur systematischen Analyse. (vgl. z.B.: Piaget 1956: 27) 33 „La pensée formelle“: Etwa zwischen dem elften und zwölften Lebensjahr ist der junge Mensch in der Lage, reflektiert nachzudenken und besitzt die Fähigkeit des formalen Denkens. (vgl. Piaget/Inheler 1981: 98) Die Befunde sind zu relativieren und müssen in den Kontext der sich wandelnden medialen Umgebung gesetzt werden, in welcher Kinder heute aufwachsen. Eine den Anforderungen der digitalen Moderne entsprechende Phaseneinteilung, ist jene von Martin Waiguny (2011). Er untersuchte, wie Kinder in unterschiedlichen Entwicklungsphasen, Werbung rezipieren und wahrnehmen. In Abbildung 3 wurden die für die vorliegende Arbeit interessanten Bereiche aus der Originaldarstellung extrahiert. Etwa zwischen dem siebenten und dem elften Lebensjahr ist das Kind demnach in der Lage, reflektiert mit Werbung umzugehen und sei sich deren Absicht theoretisch bewusst. Jedoch sei die kognitive Fähigkeit, sich gegen Werbebotschaften zu „wehren“ noch nicht ausgeprägt, was sich etwa zwischen dem elften und 16. Lebensjahr ändere. In dieser Entwicklungsphase seien Jugendliche zunehmend aktiv in der Lage, die beeinflussende Intention von Werbebotschaften aufzufassen. (vgl. Waiguny 2011: 46) Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass bei der Medienerziehungspraxis darauf Rücksicht genommen werden muss, in welchem Entwicklungsabschnitt sich das Kind befindet. An dieser Stelle soll allerdings betont werden, dass es sich hierbei um ein Orientierungsmodell auf Basis empirischer Befunde und theoretischer Ansätze handelt und der individuelle Kontext nicht außer Acht gelassen werden darf. 34 Abbildung 3: Die Sozialisation von Kindern als Konsumenten und relevante Fähigkeiten (Ausschnitt) (Quelle: Waiguny 2011: 4613) Es stellt sich die Frage, wie man die wissenschaftlichen Befunde und empirischen Erkenntnisse für die Eltern praktisch umsetzbar machen kann. Als ein Beispiel sind Internetseiten zu nennen, die Informationen und Handlungsratschläge zum Umgang mit „neuen Medien“ offerieren. Die österreichische Initiative Saferinternet.at14, die sowohl in enger Kooperation mit der öffentlichen Hand als auch mit Nichtregierungsinstitutionen und der Wirtschaft steht, bietet hilfreiche Informationen u.a. für Lehrende und Eltern im Zusammenhang mit der sicheren Nutzung von digitalen Medien. (Saferinternet.at 2015) Unlängst wurde des Weiteren die deutsche Online-Plattform digtale-spielewelten.de ins Leben gerufen, die zur Kompetenz im Bereich digitaler Spiele beitragen soll. Sie richtet sich mit Ratschlägen und Informationen 13 angelehnt an John Roedder 2008: 224; 237f, erweitert um Valkenburg & Cantor 2001: 62ff, leicht modifiziert und übersetzt. 14 im Auftrag der Europäischen Kommission 35 ebenfalls vor allem an Lehrende und Eltern und bietet ihnen aktuelle wissenschaftliche Befunde.15 Abbildung 4: Ratschläge für den Medienalltag in der Familie – Screenshot der Internetseite (Quelle: Digitale-Spielewelten 2015) Konkrete Handlungsempfehlungen werden auch im Rahmen der bereits erwähnten BITKOM Studie geboten: Ab etwa sechs bis zwölf Jahren solle ein „kontrolliertes Loslassen“ der Eltern stattfinden. Hier wird einerseits der Schutz des Internets durch Filter empfohlen und andererseits die Relevanz der Kommunikation und des Erfahrungsaustausches zwischen Eltern und Kindern betont. Ab etwa dem achten Lebensjahr stehe die kompetente Unterstützung der Kinder im Vordergrund. Hierunter falle etwa der Schutz der Privatsphäre. (BITKOM 2015: 40) medienpädagogische Informations- und Vernetzungsplattform zum Thema „digitale Spiele“ gepaart mit diesbezüglichen journalistischen Artikeln, welche am Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der Fachhochschule Köln geleitet wird. (vgl. Digitale-Spielewelten 2015) 15 36 2.3.4 Fazit theoretischer Teil Auf die Notwendigkeit der Medienkompetenz wird in zahlreichen Studien bereits seit längerer Zeit eingehend hingewiesen. Als theoretische Grundlage können die medienpädagogischen Ansätze - allen voran Baackes Beiträge zu Medienkompetenz und der Fähigkeit eines kritischen Umgangs mit Medien - dienen. Die Forschungsdisziplinen der Medienerziehung und der Media Literacy auf internationaler Ebene versuchen den neuen Anforderungen des medialen Fortschritts gerecht zu werden. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang die Miteinbeziehung des Familienkontextes, der Lebenssituation und der individuellen Erfahrungen des Menschen. Die Mediatisierungstheorie betont diesbezüglich die Relevanz, Medien als integrierten Teil der Alltagswelt zu betrachten. Dieser mediatisierte Alltag ist einem ständigen und raschen Wandel unterworfen. Dass es sich bei diesem Phänomen um komplexe dynamische Prozesse handelt, der sich auf mehreren Ebenen vollzieht, wird deutlich, wenn man die unterschiedlichen Zugänge zu dem Feld und den teilweise kontrovers geführten Forschungsdiskurs der letzten Jahre betrachtet. Einigkeit herrscht dahingehend, dass dieser Entwicklung aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht Rechnung getragen werden muss. Als Beispiel für den Wandel wurde aufgrund des Forschungsinteresses die Entwicklung der Handys bis zum Smartphone oder neue Formen der (Online-)Werbung genannt. Die dargestellten Entwicklungen machen eine zusätzliche Internet- und Handy(werbe)kompetenz notwendig. Der Ansatz der generationsspezifischen Medienpraxiskulturen zeigt den generationsspezifischen Umgang mit diesen Entwicklungen und die Möglichkeiten von Lernprozessen auf. Ob es tatsächlich zu einer Kluft zwischen den Generationen kommt, und ob diese linear verläuft, wenn es um digitale Medien geht, hängt unter anderem davon ab, wie aufgeschlossen sich Heranwachsende sowie deren Eltern gegenüberstehen und welche Erfahrungen sie mit „neuen Medien“ bisher gemacht haben. Was bedeuten diese Erkenntnisse für die konkrete Erziehungspraxis? Nach Eintauchen in bisherige Untersuchungen lässt sich feststellen, dass bislang im Hinblick auf die Familie und der Frage, wie mit diesen neuen Anforderungen umgegangen wird, Forschungspotenzial herrscht. 37 3. Entwurf des Forschungsdesigns 3.1 Forschungslücke Die oben erläuterten Befunde rufen die Notwendigkeit der Konzentration auf eine medienpädagogische Begleitung im Alltag auf den Plan, welche sich als Herausforderung darstellt. Fragen nach der Verantwortung treten auf, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz geht. Dass die Auswirkungen von Medieninhalten auf Kinder bzw. wie Heranwachsende mit Medien umgehen, bisher bereits intensiv erforscht wurde, konnte in der Aufarbeitung des aktuellen Forschungsstandes erkannt werden. Das Problemfeld der Schule ist ebenfalls bereits hinreichend ins Blickfeld der Forschung geraten. Zahlreiche Studien konzentrieren sich auf diese Institution, indem sie das Lehrpersonal und die Schülerinnen und Schüler in den Fokus nehmen. Mittlerweile liegen auch einige interessante Studien vor, welche die Rolle der Eltern in Bezug auf die Nutzung des Internets und digitaler Medien ihrer Kinder behandeln. Zu der Frage, wie sich Aneignungsprozesse vor dem Umstand sich wandelnder demografischer und technischer Strukturen ändern, liegen dagegen noch nicht so viele Ergebnisse vor. Wie Familien mit den neuen Herausforderungen umgehen, wurde - vor allem im Zusammenhang mit mobiler Internetnutzung - in vorhandenen wissenschaftlichen Studien eher peripher berücksichtigt. Bei vielen Untersuchungen in diesem Bereich handelt es sich des Weiteren oft um großangelegte quantitative Befragungen, die Kinder unterschiedlichen Alters mit einbeziehen. Weitere vergleichende, qualitative Untersuchungen wären wünschenswert. Gerade die Altersspanne der heute etwa Acht- bis 15-Jährigen ist interessant, da diese Kinder und Jugendlichen bereits in eine mediatisierte Welt hineingeboren wurden. Des Weiteren befinden sie sich in einer Lebensphase, in welcher sie zunehmend eigenständig werden, eine gewisse Reflexionskompetenz entwickeln und Peergroups an Relevanz gewinnen. Die „TV-Generation“ wuchs ebenfalls mit technischen Geräten auf. Seither entwickelten sich diese jedoch wie bereits weiter oben angeführt, rasant weiter. Diesen Umstand gilt es in Untersuchungen mit einzubeziehen. Die Kompetenz der Eltern in Bezug auf „neue Medien“ ist von großer Bedeutung. Um das nötige Wissen und ein Reflexionspotenzial zu entwickeln, müssen Familien dahingehend unterstützt werden. 38 Da im Bereich der Medien – hier vor allem im Hinblick auf die Mobilkommunikation und der mobilen Internetnutzung - ständig Innovationen und Weiterentwicklungen stattfinden, muss der Forschungsstand nicht zuletzt in der Kommunikationsforschung laufend angepasst werden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Bedeutend ist, wie Eltern ihr eigenes Wissen und ihre eigene Kompetenz einschätzen bzw. wie ihre Einstellung gegenüber „neuen Medien“ – insbesondere im Bereich neuer technischer Errungenschaften – aussieht. Dieser Aspekt, eingebettet in das familiäre Umfeld, steht im Fokus des Interesses. In der vorliegenden Arbeit soll dieser also auf Familien gerichtet werden, da es zu diesem Bereich am wenigsten gibt. 3.2 Forschungsleitende Fragen Besonderes Interesse gilt folgender Frage: Wie gehen Eltern von acht bis fünfzehnjährigen Kindern mit den Herausforderungen der medialen Entwicklungen um? Im Fokus steht hierbei das Smartphone als neuer technischer Alltagsgegenstand, der von Kindern und Jugendlichen immer häufiger und intensiver genutzt wird. Daraus ergeben sich vor dem Hintergrund bisheriger empirischer Befunde und theoretischer Ansätze folgende weitere Fragestellungen: FF: Wie schätzen die befragten Eltern ihre eigene Medien- und Werbekompetenz ein? FF: Woher beziehen die befragten Eltern ihre Informationen? FF: Wie qualifizieren sich die betroffenen Eltern in Bezug auf „neue Medien“ weiter? FF: Welche Chancen, in Bezug auf die Nutzung von „neuen Medien“, sehen die Eltern für ihre Kinder? FF: Wo verorten die Eltern Gefahren für ihre Kinder in Bezug auf „neue Medien“? FF: Welche Risiken benennen sie für die gesamte Familie in Bezug auf die Mediennutzung ihrer Kinder? FF: Inwiefern attestieren Sie der Nutzung „neuer Medien“ Chancen für die gesamte Familie? FF: In welchem Maße ist die Kompetenz im Bereich „neuer Medien“ bei den Eltern vorhanden? FF: Aus welchen Gründen erlauben Eltern ihren Kindern den Besitz eines Smartphones bzw. warum nicht? FF: Welche Regeln und Maßnahmen hinsichtlich „neuer Medien“ setzen die Eltern ihren Kindern gegenüber im Erziehungsalltag ein? FF: Welche Rolle spielen im Sinne von Verantwortungszuweisung ihrer Ansicht nach gesetzliche Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz? 39 FF: Welche Rolle sollte nach Meinung der befragten Eltern die Schule in der Vermittlung von Medienkompetenz spielen? 3.3 Gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz Weshalb das Thema sowohl von gesellschaftlicher, als auch von wissenschaftlicher Relevanz ist, wurde bereits weiter oben ausführlich behandelt. Die Erkenntnisse, welche aus der vorliegenden Arbeit hervorgehen, könnten idealerweise einen Beitrag dazu leisten, als Orientierungshilfe für Eltern zu dienen, um ihre Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung – bezogen auf die Aneignung von Medienkompetenz - zu unterstützen. Des Weiteren gilt es, die möglichen Probleme, Wünsche und Sorgen der Eltern herauszuarbeiten und den Austausch innerhalb der Familie bzw. zwischen ihnen und den relevanten Institutionen zu fördern. 3.4 Methodologische Ausrichtung Am Beginn der Forschungsarbeit stehen die Fragestellung und das Erkenntnisinteresse, welche die Selektion der geeigneten Forschungsmethode bestimmen. Im vorliegenden Fall sollen subjektive Erfahrungen erhoben werden. Da es sich also nicht um eine hypothesenüberprüfende, sondern um eine hypothesengenerierende Herangehensweise handelt, sollen qualitative Forschungsmethoden jenen der quantitativen Verfahren vorgezogen werden. Dieses explorative Vorgehen erlaubt dem Forschenden einen gewissen Spielraum: „Allen offenen Verfahren ist gemeinsam, dass sie diejenigen, die Gegenstand der Forschung sind, die Strukturierung der Kommunikation im Rahmen des für die Untersuchung relevanten Themas so weit wie möglich überlassen (…).“ (Bohnsack 2008: 21) Auch in der qualitativen Forschung orientiert sich der Forschende an der Theorie und dem Forschungsstand und steht daher nicht im Widerspruch mit der Charakteristikum der Offenheit. (vgl. Lamnek 2005a: 519) Im Fall der vorliegenden Forschungsarbeit kam eine Methodenkombination in chronologischer Abfolge zum Einsatz: 1. die Tagebuchmethode 2. die Gruppendiskussion 40 „Ziel eines kombinierten Einsatzes verschiedener Methoden, ist zu abgesicherter, realitätsgerechter Erkenntnis zu gelangen“. (Lamnek 2005b: 75) Qualitative Methodenkombinationen eignen sich dafür, individuelle Gegebenheiten und Probleme zu erfassen und „tiefere“ Einblicke in die betroffenen Familien und deren Kontexte zu gewinnen. So dienten die Tagebuchmethode und die darauf anschließende Gruppendiskussionen als „Lupe“, um herauszufinden, welche Themen Eltern in Bezug auf das vorliegende Erkenntnisinteresse beschäftigen und mit welchen Problemen sie im Alltag konfrontiert sind. Beachtet werden muss allerdings, dass im Gegensatz zu einer quantitativen Analyse lediglich eine kleine Stichprobe erfasst werden kann und das Ergebnis somit nicht repräsentativ ist. Jedoch können im Rahmen dieser Ausrichtung Daten nuancierter beurteilt werden. 3.4.1 Methodenwahl Die Tagebuchmethode Tagebücher dienen als Selbstbeobachtungsprotokolle und gewährleisten dem Forschenden aktuelle Informationen über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Aufzeichnungen sollen helfen, deren subjektive Wahrnehmung nachvollziehen zu können. Die gewonnenen Daten weisen ein hohes Potenzial an Reliabilität auf, denn die Personen halten fest, wie sie Situationen in ihrer natürlichen Umgebung wahrnehmen und diese interpretieren. (vgl. Alaszewski 2006: 37) Ziel ist es Alltagsroutinen zu erkennen und Einzelfälle zu erfassen, die im Rahmen von Gesprächen eventuell nicht thematisiert werden. In der psychologischen Forschung ist sie eine beliebte Methode, um einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt und in emotionale Schwankungen der Probandinnen und Probanden zu erlangen, sowie individuelle Veränderungsprozesse festzustellen: “Diaries, self-report instruments used repeatedly to examine ongoing experiences, offer the opportunity to investigate social, psychological, and physiological processes, within everyday situations. Simultaneously, they recognize the importance of the contexts in which these processes unfold.” (Bolger et al. 2003: 580) Aus einer medien- und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive geht es darum, den Kontext der Medienaneignung innerhalb des familiären Alltages zu verstehen. Es soll in Erfahrung gebracht werden, welche Medien genutzt werden, wie diese wahrgenommen und in den Alltag eingebunden werden. Ziel ist es, einen Einblick in die Lebenswelt der untersuchten Personen – also auch in das familiäre Umfeld - zu erhalten, der so authentisch 41 wie möglich ist. (vgl. Schorb/Theunert 2000: 57) Hier kann an Baacke angeknüpft werden. Er spricht von qualitativer Medienforschung, welche die „Ganzheit einer Kommunikationssituation“ ins Auge fassen soll. (vgl. Baacke 1989: 5f) Zu berücksichtigen sind potenzielle Limitationen dieser Methode: “participant burden“: (Bolger et al. 2003: 590) Sich über einen längeren Zeitraum täglich für Tagebucheintragungen zu motivieren, erfordert Überwindung und Kooperationsbereitschaft von Seiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ohne ein gewisses Maß an Engagement können keine brauchbaren Daten generiert werden. (vgl. Bolger et al. 2003: 591f) Effekte, die im Laufe des Untersuchungszeitraumes entstehen können, wie Habituation und Reaktanz, dürfen nicht ausgeschlossen werden. (vgl. Bolger et al. 2003: 592) Die Möglichkeit von sozial erwünschten Aussagen und die selektive Auswahl der Einträge müssen ebenso berücksichtigt werden. Der Forschende benötigt daher ein gewisses Maß an Vertrauen in die teilnehmenden Personen. „honest forgetfulness“ (Bolger et al. 2003: 593): Eltern haben meist viel zu managen. Oft sind beide Elternteile berufstätig, sie müssen sich um den Haushalt und die Kinder kümmern. Daher muss bedacht werden, dass sie einmal vergessen könnten, sich den Notizen zu widmen. Im Vorfeld muss sich der Forschende einige wichtige Fragen stellen. Andy Alaszewski stellt in diesem Zusammenhang eine hilfreiche Auflistung zur Verfügung, an welcher ich mich orientierte (vgl. 2006 Alaszewski: 52; 60) Welche Informationen benötigen die Eltern? Wie kann eine ausreichende Motivation gewährleistet und in den zwei Wochen des Erhebungszeitraumes aufrechterhalten bleiben? Die genannten intervenierenden Faktoren können sich nachteilig auf das Forschungsvorhaben auswirken. Daher wurde darauf geachtet, den regelmäßigen Kontakt mit den Teinehmerinnen und Teilnehmern aufrechtzuerhalten und Vertrauen aufzubauen. Nur so könne gewährleistet werden, die gewünschten Daten zu erhalten und Missverständnisse zu vermeiden oder bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können. (vgl. Alaszewski 2006: 71) Als Orientierung dienten des Weiteren empirische Untersuchungen, bei welchen diese Methode zum Einsatz kam, wie zum Beispiel die Untersuchung von Katharina Kleinen-von Königslöw und Kati Förster, bei welcher der Zusammenhang zwischen Medien und Identität von jungen Menschen unter die Lupe genommen wurde. (vgl. Kleinen-von Königslöw/Förster 2014) Eine Adaptierung zugunsten des vorgenommen. 42 vorliegenden Erkenntnisinteresses wurde Die Gruppendiskussion Diese Verfahrensweise ist mit der Methode der Befragung verwandt. Dabei handelt es sich um ein Gespräch mehrerer Personen, das der Diskussionsleitende auswählt, um Informationen über ein bestimmtes Thema zu erhalten. (vgl. Lamnek 2005a: 408). Die Gruppendiskussion ist freier und ermöglicht den Teilnehmenden mehr Interaktionsspielraum. (vgl. Flick 2007: 249) „Gruppendiskussionen können offenbaren, wie Meinungen im sozialen Austausch gebildet und vor allem verändert, wie sie durchgesetzt bzw. unterdrückt werden. Die Erhebung verbaler Daten lässt sich in Gruppendiskussionen stärker kontextualisieren.“ (Flick 2007: 257) Die Rolle der Gruppenleitung Beachtet werden sollen die Gefahren der Entstehung einer Eigendynamik und das Herausbilden eines „Rede- bzw. Meinungsführers“. (Flick 2007: 257) Ab welchem Zeitpunkt die moderierende Person eingreift, müsse „zuvor mit einer etwaigen Zerstörung des vorherrschenden Gruppenklimas abgewogen werden“ (ebd.) Die Ausgestaltung der Moderation kann nach Uwe Flick in Form einer formalen Leitung, einer thematischen Steuerung und einer Lenkung der Dynamik erfolgen. (vgl. Flick 2007: 254f) Die moderierende Person hat die Aufgabe, für einen störungsfreien und zielgerichteten Verlauf der Diskussion zu sorgen. (vgl. ebd.) Diese soll einem Alltagsgespräch angepasst sein, denn eine angenehme Atmosphäre, die nicht den Eindruck einer Künstlichkeit oder einer Prüfsituation erweckt, ist die Grundlage für eine gelungene und fruchtbare Diskussion. Dies sei eine Voraussetzung, um authentische Meinungen und Einstellungen in Erfahrung zu bringen. (vgl. Lamnek 2005b: 34) Aus diesem Grund erfolgte die Diskussionsleitung sanft, indem darauf geachtet wurde, dass möglichst alle zu Wort kommen, nicht zu weit vom Erkenntnisinteresse abzudriften, und ein übermäßiges Durcheinandersprechen der Beteiligten verhindert wird. Nach Ralf Bohnsack werden „kollektive Erfahrungen dort zur Artikulation gebracht, wo diejenigen in Gruppen sich zusammenfinden, denen diese Erfahrungen gemeinsam sind.“ (Bohnsack 1997: 492) Mögliche Vorteile und Nachteile der Gruppendiskussion im Vergleich zu Einzelgesprächen: Vorteile: (vgl. Lamnek 2005b: 88). Offenheit, Flexibilität, Alltagsnähe Möglichkeit, gruppendynamische Prozesse zu studieren realitätsnah 43 kommunikativ-diskursiv: ein diskursiver Austausch von Ansichten und eine prinzipielle Offenheit können zu neuen und unerwarteten Erkenntnissen führen. (vgl. Lamnek 2005b: 35 bzw. 43) Nachteile seien oft Kriterien des quantitativen Paradigmas (Ausfälle, Verweigerung, unvollständige Daten etc.) soziale Erwünschtheit (vgl. Lamnek 2005b: 82) Unausgeglichenheit der Meinungen: „Meinungsführer“, „Vielredner“ versus schweigende Teilnehmerinnen oder Teilnehmer mögliche Konformität oder Polarisation der Meinungen Eine Kooperationsbereitschaft und ein gewisses Involvement der teilnehmenden Personen sind vonnöten. (vgl. Lamnek 2005b: 87) Siegfried Lamnek definiert als optimale Gruppengröße fünf bis zwölf Personen. Allerdings gäbe es unterschiedliche Ansichten und keine definitiv perfekte Gruppengröße. (vgl. Lamnek 2005b: 110) Diese hängt vom jeweiligen Erkenntnisinteresse ab. Größere Gruppen würden sich vor allem eignen, wenn eine geringere Betroffenheit der teilnehmenden Personen herrsche oder wenn viele kurze Fragen behandelt werden sollen. (vgl. Lamnek 2005b: 111) Kleinere Gruppen seien adäquater bei höherer Betroffenheit oder bei zu erwartenden kontroversen Diskussionen und würden einen größeren Tiefgang ermöglichen. (vgl. Lamnek 2005b: 112; 113) Nach Abwägung der unterschiedlichen Standpunkte und in Hinblick auf das vorliegende Forschungsvorhaben bzw. vor dem Hintergrund des Erkenntnisinteresses, wurde die Größe mit sechs Personen pro Gruppe definiert, um eine symmetrische Anordnung und ein ausgewogenes Gespräch zu gewährleisten. Aufgrund der übersichtlichen und überschaubaren Anzahl wurde allen die Möglichkeit geboten, zu Wort kommen zu können und potenziell aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Homogene versus heterogene Gruppen: Eine gewisse Homogenität der teilnehmenden Personen ist nötig, denn eine Betroffenheit ist wichtig. Auch das Ausmaß der Salienz ist in der Entscheidung zu berücksichtigen. (vgl. Lamnek 2005b: 104) Es spricht einiges für und einiges gegen eine Homogenität bzw. Heterogenität der Gruppen. Bei zu stark homogenen Zusammenstellungen bestehe die Gefahr, dass die Bandbreite der Meinungen und Einstellungen reduziert würde und der „Erkenntnishorizont unnötig limitiert“ werden könnte. (Lamnek 2005b: 106) Infolge der Durchführung mehrerer Gruppendiskussionen können aus dem Vergleich von jeweils intern 44 homogenen, extern allerdings heterogenen Zusammenstellungen weiter führende Erkenntnisse gewonnen werden. Lamnek spricht sich für eine gewisse Heterogenität aufgrund größerer Varietät und eines lebhafteren Austausches aus. Jedoch weist er darauf hin, dass eine zu hohe Heterogenität, die sich störend auf die Diskussion auswirken würde, zu vermeiden ist. (vgl. Lamnek 2005b: 106f) Ad hoc- versus natürliche Gruppen: Auch hier galt es abzuwägen, welche Form für das hier vorliegende Forschungsvorhaben und –interesse am dienlichsten ist. Zum Beispiel könne sich die persönliche Bekanntschaft der teilnehmenden Personen einerseits als positiv erweisen, andererseits könne es auch eine nötige Offenheit verhindern, da Sanktionen befürchtet werden, was in einer ad hoc selektierten Gruppen meist nicht der Fall sei. (vgl. Lamnek 2005b: 107f) In der vorliegenden Arbeit wurden Ad hoc-Gruppen zusammengestellt, um den Gesprächen ein größeres Potenzial an Offenheit zu gewähren und mehr Informationen sowie eine rege Diskussion zu erzielen. 3.4.2 Fallauswahl: Zusammensetzung und Auswahl der Stichprobe Um die forschungsleitenden Fragen so gut wie möglich beantworten zu können, wurden drei Gruppen mit jeweils sechs Elternteilen von Kindern zwischen acht und fünfzehn Jahren gebildet. Zusammensetzung der Stichprobe Die Zusammensetzung erfolgte nach folgenden Kriterien: Gruppe K 6 Elternteile von Kindern zwischen 8 und 9 Jahren 3. Schulstufe Gruppe M 6 Elternteile von Kindern zwischen 11 und 12 Jahren 6. Schulstufe Gruppe G 6 Elternteile mit Kindern zwischen 14 und 15 Jahren 9. Schulstufe Auswahl der Stichprobe Drei Gruppen mit jeweils sechs Elternteilen wurden gebildet, da die Gegenüberstellung der Altersgruppen bereits im Sample festgelegt wurde. Dieser Vergleichswert ist von Bedeutung um herauszufinden, inwiefern altersspezifische Variationen auszumachen sind. Herauszuarbeiten galt es, in welcher Weise die Herausforderungen und Umgangsformen bei 45 den Eltern je nach Altersabschnitt, ergo der Entwicklungsstufe ihrer Kinder, variieren. In die Selektionskriterien wurden eine Ausgeglichenheit in Bezug auf das Geschlecht der Befragten sowie deren Kinder miteinbezogen. Der anfängliche Plan, jeweils drei Elternpaare pro Gruppe als Stichprobe festzulegen, wich der Wahl zu einzelnen Elternteilen. Der Möglichkeit, dass ein Elternteil sich während der Diskussion zurücknimmt, wurde so vorgebeugt. Dennoch wurde darauf Wert gelegt, im Rahmen der Vorgespräche und der Untersuchung Informationen über das zweite Elternteil zu erhalten. Hinsichtlich des Erkenntnisinteresses wurde die Entscheidung getroffen, alleinerziehende Elternteile nicht zu berücksichtigen, da die Wechselbeziehungen innerhalb der Familie ebenfalls von Bedeutung sind. Jedoch wurden „Patchwork“-Familien miteinbezogen. Dies war bei zwei Müttern der Fall. Einerseits stellen Familienkonstellationen, bei welchen ein Elternteil nicht die leibliche Mutter oder der leibliche Vater ist, keine Seltenheit dar, und andererseits war von Interesse, wie sich das Zusammenleben in diesem Fall gestaltet. Berücksichtigt wurde aber, dass ein regelmäßiger Kontakt zu dem anderen leiblichen Elternteil gegeben war, da dadurch neue interessante Aspekte zum Beispiel hinsichtlich veränderter Kommunikationsformen zwischen dem Kind und dem Elternteil, welches nicht mehr im gemeinsamen Haushalt lebt oder zwischen den beiden getrennten Elternteilen entstehen können und daraus vermutlich zusätzliche Herausforderungen für alle Familienmitglieder resultieren. In diesem Fall wurden bei der Auswertung sowohl die Informationen der aktuellen Partnerin oder des aktuellen Partners, welche oder welcher im gemeinsamen Haushalt lebt, als auch diejenigen des leiblichen Elternteiles berücksichtigt. Angedacht war es, auch Väter für das Forschungsvorhaben zu gewinnen, um eine gewisse Ausgeglichenheit in Bezug auf das Geschlecht und eventuell eine differenzierte Sichtweise zu erhalten. Ab Oktober 2014 wurde mit der Kontaktsuche begonnen, welche sich als problematisch erwies.16 Schließlich gelang es mittels Schneeballsystem über Bekannte und diversen Aufrufen über Social-Media-Kanäle Eltern zu finden, die bereit waren, sowohl regelmäßig Tagebuch zu führen als auch bei der Gruppendiskussion zu partizipieren. Manchmal scheiterte die Teilnahme an der Tatsache, dass es sich um alleinerziehende Mütter handelte oder die 16 Zunächst wurde versucht, mittels Aushang an Volks- Mittelschulen und Gymnasien, Eltern zu erreichen. Jedoch war dafür eine Genehmigung der Direktion vonnöten, welche mich wiederum an den Stadtschulrat verwies. Der Versuch, über diesen, sowie über Elternvereine, –vertretungen und einige Jugend- bzw. Elternorganisationen, Kontakte zu finden und für das Forschungsvorhaben zu gewinnen, blieben leider erfolglos. 46 Eltern aus Zeitmangel oder anderen Gründen keine Möglichkeit hatten, ihren Alltag zu notieren. Bei den meisten der teilnehmenden Personen war die Freizeit knapp bemessen, sie waren berufstätig und/oder hatten auch kleinere Kinder, die versorgt werden mussten. Der Umstand, dass bei der Verteilung die Anzahl der Mütter deutlich überwiegt, ist darauf zurückzuführen, dass beim Auswahlprozess die Väter im Vergleich zu den Müttern schwerer zugänglich waren. Zudem waren in den Facebook-Gruppen, meistens in Elterngruppen, in denen nach Kontakten gesucht wurde, fast ausschließlich Mütter aktiv und verbrachten laut eigenen Angaben, mehr Zeit mit ihren Kindern. Dieser Umstand ist interessant in Bezug auf den familiären Kontext. Drei Väter – jeweils einer pro Diskussion – konnten schließlich für das Forschungsvorhaben gewonnen werden, wobei einer von ihnen nicht zu der Gruppendiskussion erschien. Zusammensetzung der Stichprobe Insgesamt setzt sich die Stichprobe daher zusammen aus 17 Personen: 15 Müttern und zwei Vätern. Das Durchschnittsalter der Befragten beträgt 39 Jahre, wobei das Alter der jüngsten Mutter bei 31 Jahren liegt und die beiden ältesten Elternteile 47 Jahre alt sind. In Bezug auf die Größe des Haushaltes lässt sich festhalten, dass der Anteil an Familien mit zwei Kindern überwiegt, gefolgt von fünf Familien mit einem Kind und vier Familien mit jeweils drei Kindern. Bildungsstand und Erwerbstätigkeit Hinsichtlich des Bildungsniveaus setzte sich das Sample aus Elternteilen mit Hochschulabschluss, AHS- bzw. BHS-Matura, Studentinnen, Angestellten und einem Beamten gut verteilt zusammen, wobei drei Teilnehmerinnen sich zum Zeitpunkt der Untersuchung in Karenz befanden. Anzumerken ist, dass viele Mütter einer Teilzeit-Arbeit nachgingen, während DfM, KfK und beide Väter Vollzeit berufstätig waren. Die Mütter HfG und LfM waren selbstständig beschäftigt. SfG war seit zwei Jahren Studentin der Sozialpädagogik und absolvierte nebenher diverse Praktika in diesem Bereich. 47 Falldarstellung Gruppe K (fünf Mütter, ein Vater) Name/Geschlecht Alter Beruf/Ausbildung VfK/w 40 Büroangestellte Teilzeit MfK/w in Karenz Hauptberuf: Steuerfachangestellte Teilzeit Abitur 33 gebürtige Deutsche, seit 12 Jahren in Österreich SfK/w Büroangestellte Teilzeit 41 AHS-Matura AfK/w Angestellte (Übersetzungen) Teilzeit 31 HAK-Matura KfK/w Kosmetikerin 38 Lehrabschluss Falldarstellung Gruppe M (fünf Mütter, ein Vater) Name/Geschlecht Alter Beruf/Ausbildung DfM/w KfM/w LfM/w diplomierte Ernährungsberaterin Fachhochschulabschluss für Pädagogik, unterrichtete Kinder und Erwachsene in Ernährung 31 und Sport Kosmetikerin (ca. 25-40h/Woche) Lehrabschluss gebürtige Ungarin, seit 18 Jahren in Österreich 36 (zweisprachig aufgewachsen) selbstständig gemeinsame Firma mit Ehemann 46 AHS-Matura MfM Kellnerin Teilzeit 36 Lehrabschluss in Karenz sonst: Angestellte im Verkauf Teilzeit 39 HAK Abschluss TmM/m Angestellter Vertrieb im IT-Bereich Vollzeit 40 HTL-Matura NfM/w 48 Falldarstellung Gruppe G (fünf Mütter) Name/Geschlecht Alter Beruf/Ausbildung MfG/w Kaufmännische Angestellte Teilzeit 43 AHS-Matura CfG/w in Karenz 38 sonst: Angestellte im Verkauf Teilzeit SfG/w studiert Sozialpädagogik, absolviert daneben diverse Praktika 47 gebürtige Serbin, seit ca.30 Jahren in Österreich BfG 39 Büroangestellte Teilzeit HfG MmG/m 39 selbstständig als Schneiderin/Designerin 47 Beamter Vollzeit 3.4.3 Durchführung Phase 1: Rekrutierung Im Rahmen eines telefonischen Erstgespräches mit den teilnehmenden Personen erfolgten ein persönliches Kennenlernen sowie eine Erläuterung des ungefähren Forschungsvorhabens. Des Weiteren wurden die teilnehmenden Personen gebeten, eine Darstellung der familiären Situation, also Informationen und demografische Daten vom zweiten Elternteil und den Kindern sowie eine Auflistung ihrer Medienausstattung anzufertigen, welche der Familie zur Verfügung steht. Von Beginn wurden alle darauf aufmerksam gemacht, dass sie mich jederzeit kontaktieren konnten, falls Fragen oder Probleme aufkämen. Die Kommunikation funktionierte größtenteils von Anfang an reibungslos. Es herrschte ein ungezwungener, freundlicher Umgangston und man einigte sich rasch auf ein unkonventionelles „per Du“. Der Vater der Gruppe G wirkte von Beginn an sehr engagiert. Er meinte im Vorgespräch, dass er das Thema als sehr wichtig empfinde und gerne seinen Beitrag dazu leiste. Zunächst wurden via WhatsApp drei Gruppen für die Mütter und Väter gegründet, um Informationen auszutauschen und im ständigen Kontakt sein zu können. Zweck der Gruppen war vor allem auch, einen gemeinsamen Termin für die Diskussionen zu finden, die möglichst zeitnah nach der Phase der Tagebuchführung stattfinden sollten. Einige nutzen diese Applikation nicht und eine Mutter stand WhatsApp-Gruppen im Allgemeinen kritisch gegenüber. Mit ihnen gab es daher telefonischen und E-Mail-Kontakt. 49 Als nächster Schritt erfolgte die genaue Einteilung der Gruppen. Einige hatten Kinder, die sowohl in eine, als auch in die andere Kategorie gepasst hätten. So hatte eine Mutter eine acht-jährige Tochter und einen 15-jährigen Sohn. In diesen Fällen erfolgte die Wahl nach pragmatischen Gesichtspunkten. Einen gemeinsamen Termin und einen passenden Ort zu finden, stellte eine Herausforderung dar, da die Eltern aus unterschiedlichen Bezirken kamen und zwei Mütter in Niederösterreich wohnhaft waren. Die Mütter und Väter wurden erneut skizzenhaft über das Forschungsprojekt informiert und gebeten, zunächst zwei Wochen lang ein Medientagebuch zu führen. Sie wurden ersucht, in dieser Zeitspanne schriftlich ihren Alltag mit Einbeziehung der eigenen Mediennutzung und ihren Beobachtungen der anderen Familienmitglieder täglich zu dokumentieren. Folgendermaßen sah das erste Anschreiben an die Eltern per E-Mail aus: Im Anhang wurden ihnen Informationen und eine grobe Orientierung zur Tagebuchführung geschickt. Gewählt wurde ein offenes Format, dass den partizipierenden Personen eine gewisse Flexibilität und Selbständigkeit erlaubte. Sie hatten einen Freiraum in der Wahl der Form und Frequenz der Eintragungen. Von Interesse war nämlich auch die Art und der Stil der 50 Notizen, worauf sie Wert legten und welche Ereignisse, Themen, Gewohnheiten oder generelle Informationen sie als relevant erachten. Jedoch erhielten sie Beispiele, wie die Eintragungen in etwa aussehen könnten und es wurde ihnen ein grobes Schema mit einigen wichtigen Eckpunkten zur Verfügung gestellt. Im Zuge dessen wurde angeführt, worauf zu achten war und welche Informationen von Bedeutung waren. Des Weiteren wurde ihnen ein handliches Format empfohlen. Sie wurden gebeten, fixe Tageszeiten einzuhalten und den Fokus auf Medien zu richten. Betont wurde auch, dass es sich nicht um Hausaufgaben handle, es also keine richtigen oder falschen Einträge gäbe. Es wurde darauf geachtet, sensibel an die Sache heranzugehen und die richtige Balance zwischen einer gewissen Vorgabe und dem Gewähren von Selbständigkeit bei den Eintragungen zu finden. Wenn die Teilnehmenden mehr als ein Kind hatten, wurden sie zwar vor Beginn der Untersuchung nicht dezidiert darauf hingewiesen, sich auf dasjenige zu konzentrieren, welches für das Forschungsvorhaben von Interesse war, jedoch wurde betont, um welche Altersgruppe es im Gespräch vornehmlich gehen würde. Von Interesse waren im Sinne der Kontextualisierung auch Daten der anderen Kinder, welche bei der Analyse miteinzubeziehen waren. 51 Die Phase 2a: Medientagebuch Aufzeichnungen erfolgten zeitnah vor den angesetzten Terminen der Gruppendiskussionen. Auch währenddessen gab es ständigen Kontakt mit den Müttern und Vätern. Jedoch wurde darauf Wert gelegt, nicht aufdringlich zu wirken und einen gewissen Abstand zu wahren. Hier hielt ich mich an Bolger et al., die anführen, dass der regelmäßige Kontakt zu den teilnehmenden Personen auf einer persönlichen, aber gleichzeitig unaufdringlichen Weise zielführend sei. (vgl. Bolger et al. 2003: 595) Phase 2b: Erstellung des Leitfadens für die Gruppendiskussionen und Pretest Als roter Faden und Rahmen für die fokussierten Gruppendiskussionen kam ein Leitfaden zum Einsatz, der sich an den forschungsleitenden Fragen orientierte. Er diente dazu, für einen strukturierten Ablauf des Gespräches zu sorgen und keine wesentlichen Aspekte zu vergessen, die aufzugreifen waren. Dieser durfte in der Umsetzung durchaus von der 52 ursprünglich geplanten Struktur zugunsten des freien Gesprächsflusses abweichen. Angedacht war nämlich eine non-direktive Leitung. Gleichzeitig war ein moderierender Charakter vorhanden, also ein sanftes Lenken zugunsten des Forschungsinteresses. Mittels eines Pretests anhand eines Probegesprächs wurde der Leitfaden auf seine Tauglichkeit überprüft. Es waren jedoch nur leichte Adaptionen nötig, die sich auf Punkte bezogen, welche „Ja/Nein“-Antworten implizierten oder Umformulierungen bei Fragen, die einander ähnliche Antworten vermuten ließen. Es galt, die Punkte aus dem Leitfaden, der schließlich zum Einsatz kam17, wenn möglich abzudecken, auf die exakte und chronologische Einhaltung wurde jedoch nicht beharrt. Phase 3: Durchführung der Gruppendiskussionen Alle Elternteile wurden gebeten, ihre Medientagebücher als Aide-mémoires zur Gruppendiskussion mitzunehmen. Um eine Unvoreingenommenheit zu erhalten, wurden sie vorab lediglich stichprobenartig angesehen, während die Anwesenden Gelegenheit hatten, sich vor dem offiziellen Beginn und dem Einschalten des Aufnahmegerätes ein wenig kennenzulernen und sich einzustimmen. Die Diskussionen erwiesen sich insgesamt als dynamisch und waren größtenteils geprägt von einer aktiven Beteiligung aller Anwesenden. Falldarstellung Gruppe K Anordnung der Eltern Gruppendiskussion K (Eltern der „Kleinen“: 8-9 Jahre) 17 Siehe Anhang 53 Da die anwesenden Mütter vorwiegend ein wenig gestresst wirkten, erwies sich die Diskussion der Gruppe K zu Beginn als etwas schwierig und musste erst in Gang gesetzt werden.. VfK18 wies mich darauf hin, dass ihre Zeit begrenzt sei, da sie ihre Tochter abholen müsse. Dieser Umstand machte sich auch während des Gespräches bemerkbar. Schließlich konnte der Diskussion mit Impulsen durch aktives Fragen eine Dynamik verliehen werden. VfK schien zunächst die Rolle der Meinungsführerin einzunehmen, gegen Ende war die Diskussion jedoch ausgeglichen. Falldarstellung Gruppe M Anordnung der Eltern Gruppendiskussion M (Eltern der „Mittelgroßen“: 11-12 Jahre) Die zweite Gruppendiskussion fand am 9.5.2015 in einem ruhigen Bereich eines Caféhauses in Wien statt. Alle fanden sich pünktlich am Treffpunkt ein und die Atmosphäre war entspannt. DfM und KfM waren von Anfang an sehr redselig und beanspruchten einen großen Anteil der Redezeit für sich, wohingegen sich MfM anfangs zurückhielt. Als sich im Laufe des Gespräches herausstellte, dass ihre Tochter über kein eigenes Mobiltelefon verfügt, erhielt das Gespräch eine neue Dynamik und es entstand eine angeregte Diskussionssituation, bei welcher MfM sichtlich „auftaute“, was auch in ihrer Körpersprache zum Ausdruck kam, welche sich zugunsten einer aktiven Teilnahme änderte. 18 In weiterer Folge werden die Mütter und Väter in Form der Maskierung nach Bohnsack abgekürzt benannt. (vgl. hierzu Kap. 3.4.6) 54 Falldarstellung Gruppe G Die Gruppe G setzte sich aus fünf Müttern und einem Vater zusammen. Bei dieser Gesprächsrunde wurde bereits vor Beginn rege diskutiert und auch im Anschluss an die Thematik angeschlossen. Anordnung der Eltern der Gruppendiskussion G („Eltern der Großen“: 14-15 Jahre) Der Termin dieser Diskussion wäre am 26.4.2015 angesetzt gewesen, musste jedoch um eine Woche verschoben werden, da zwei Personen verhindert waren. (BfG aufgrund einer Erkrankung und SfG aufgrund eines unvorhersehbaren wichtigen Arbeitsauftrages). Bei der dritten Gruppendiskussion erschien ein Vater nicht und war leider auch nicht mehr erreichbar. Sie fand daher mit fünf Müttern statt. Am nächsten Tag entschuldigte er sich, dass es ihm aufgrund von Stress am Arbeitsplatz nicht möglich gewesen wäre, teilzunehmen. Die Diskussionsrunde war geprägt von einer angeregten Stimmung und Diskussionsbereitschaft schon vor dem offiziellen Beginn. BfG und HfG waren schon etwas früher eingetroffen und unterhielten sich über Schulbelange ihrer Kinder. Dennoch wurde als Eingangsstimulus auf die Tagebucheintragungen Bezug genommen, denn mit Einschalten des Aufnahmegerätes war eine kurze Unsicherheit zu spüren. SfG und CfG kannten sich bereits flüchtig, da ihre Söhne eine Zeit lang Klassenkameraden gewesen waren. Alle schienen ambitioniert und es war erkennbar, dass sie sich aktiv und reflektiert mit ihrem Medienkonsum auseinandergesetzt hatten. Vor allem SfG stach heraus. Ähnlich wie bei DfM bei der Gruppendiskussion M machte sich bei ihr Hintergrund des Sozialpädagogik-Studiums durch ihre Sprachwahl bemerkbar. Sie kristallisierte sich als Meinungsführerin heraus, wenngleich wie bereits erwähnt, eine rege Beteiligung von allen 55 Anwesenden herrschte. Nur der einzige Vater der Runde nahm sich zeitweise etwas zurück. Ob dies mit der Überlegenheit der Anzahl an Müttern oder mit den humoristisch gemeinten stereotypen Zuschreibungen seines Geschlechts zu tun hat, die einige Male fielen, kann nur spekuliert werden. Phase 4: Nachfragen, Ergänzungen, Vorbereiten der Auswertung Allgemein erwähnenswert ist, dass bei allen drei Diskussionen nach Abschalten des Aufnahmegerätes einige Eltern Fotos ihrer Kinder auf ihren Handys in die Runde zeigten. Im Anschluss an die Gespräche erhielt ich von zahlreichen Müttern Nachrichten, ob die Notizen nützlich waren, sie lesbar wären und ob alles „einigermaßen richtig“ gemacht wurde. Gegebenenfalls wurde nachgefragt, falls Daten über die Familien oder deren technischen Ausstattung fehlten, die für die anschließende Analyse von Relevanz waren. 3.4.4 Auswertung der Ergebnisse Gruppendiskussionen sind prozesshaft, reflexiv und flexibel, weswegen die Notwendigkeit der genauen Explikation besteht um eine intersubjektive Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. (vgl. Lamnek 2005b: 52) Um dieses Kriterium zu erfüllen, erfolgte die Übertragung der Audiodateien anhand folgender Regeln: 56 Transkriptionsregeln Die Transkription der Gruppendiskussion erfolgte in Anlehnung an die Richtlinien der TiQ19 Abbildung 5 Transkriptionsregeln (Quelle: Bohnsack 2008: 235) Um einen Kontrast zu dem Text zu erzeugen und die Lesbarkeit zu verbessern, wurde das Symbol für den Beginn einer Überlappung in „hochgestellter“ Form angewandt. Bei unmittelbar aufeinander folgenden Wortmeldungen wurde dies wie in folgendem Beispiel aus der Gruppendiskussion K transkribiert: Die Diskussionsleitung, die in allen Fällen von mir übernommen wurde, erhielt die Abkürzung Y und die Namen aller Beteiligten sowie deren Kinder wurden anonymisiert, wobei die Anfangsbuchstaben ihrer Namen nach den Regeln der Maskierung bei den 19 Talk in Qualitative Research 57 beiden gemischtgeschlechtlichen Gesprächsrunden mit einem „f“ für weiblich bzw. einem „m“ für männlich ergänzt wurden. (vgl. Bohnsack 2008: 236) Geändert wurden des Weiteren sonstige Namen, die im Rahmen der Tagebucheintragungen oder der Gruppendiskussionen genannt wurden. Bei Bezeichnungen, die eventuell identifizierend sein könnten, zum Beispiel von Orten oder Schulen, wurde lediglich der Anfangsbuchstabe übernommen oder durch ein „X“ ersetzt. Erwähnte Titel von TV-Sendungen, Filmen und Spielenamen wie zum Beispiel Counter-Strike, wurden kursiv gesetzt. Anmerkungen befinden sich in eckigen Klammern: zum Beispiel: [wirkt unruhig] Beispiel aus der Diskussion mit der Gruppe M: Aussagen, bei denen eine Unsicherheit im Verständnis bestand, wurden in runde Klammern gesetzt. Beispiel aus der Diskussion mit der Gruppe G: Des Weiteren wurde Wert darauf gelegt, so originalgetreu wie möglich zu transkribieren. Grammatikalische Fehler, Akzente und mundartliche Ausdrücke wurden übernommen – zum Beispiel „Gfrastsackl“ als Bezeichnung für eine unartige Person. Jedoch wurden Füllwörter wie etwa „Ähm’s“ nicht übernommen, wenn sie in einer Form vorkamen, die in keiner Weise von Belang waren, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring Bei der Auswertung wurde sowohl bei den Daten der Tagebucheintragungen, als auch der Gruppendiskussionen an die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring angeknüpft. Ziel dieser Vorgehensweise ist, mittels eines systematischen, regel- und theoriegeleiteten Vorgehens, schrittweise Rückschlüsse auf bestimmte Gesichtspunkte der Kommunikation zu ziehen. (vgl. Mayring 2010: 13) Sie ermöglicht es, gewisse Feinheiten abzudecken, quasi zwischen den Zeilen zu lesen. In Anlehnung an diese Methode dienten die Adaptierungen anhand von Praxisbeispielen Sandra Steigleders (2008), bei welchen diese Methode zum Einsatz kam, als hilfreiche Ergänzung. Einzelne Aspekte wurden für 58 die bestmögliche Beantwortung der forschungsleitenden Fragen modifiziert. Des Weiteren wurde im Zuge der Analyse ein Augenmerk auf geschlechtstypische und generationsspezifische Merkmale gelegt. Zunächst erfolgte die Bestimmung und detaillierte Beschreibung des Materials. Hier wurden die Grundgesamtheit und das Material genau definiert. Als nächster Schritt wurden die Entstehungsbedingungen analysiert. (vgl. Mayring 2010: 52f) Danach erfolgten erneut die Bestimmung des genauen Zielvorhabens und eine Reflexion der Dimensionen, welche herauszuarbeiten waren. (vgl. Mayring 2010: 56) Anschließend wurde die Analysetechnik bestimmt. Vor der Auswertung erfolgte die Definition der Analyseeinheiten. Die Kodiereinheit (kleinster Materialbestandteil), die Kontexteinheit (größter Textbestandteil) und die Auswertungseinheit (Reihenfolge der Textteileauswertung) wurden festgelegt. (vgl. Mayring 2010: 59) Um Überlappungen zu vermeiden, waren im Laufe der Auswertung einige Adaptionen notwendig. Die Erstellung des Kategoriensystems erfolgte zunächst deduktiv-theoriegeleitet und anhand der forschungsleitenden Fragestellungen. Kategorien waren auf Basis der forschungsleitenden Fragen schon vor der Transkription gegeben. Auswertung der Gruppendiskussionen Die Auswertung der Transkripte der Gruppendiskussionen wurde parallel zu der Analyse der Tagebucheintragungen der jeweiligen Mütter und Väter mithilfe der Kategorienschemata durchgeführt. Intendiert war, die Daten der Eintragungen und der Diskussionen in vergleichender Weise nach Durchführung aller Gespräche auszuwerten, um etwaige Abweichungen zu identifizieren. Der gesamte Text wurden abgetippt und die Zeilen sowohl bei den Transkripten der Gruppendiskussionen, als auch bei den Medientagebüchern nummeriert, um die Analyse transparent zu machen und sie beim Zitieren und Codieren innerhalb der Kategorien exakt zuordnen zu können. Nachfolgend werden Zitate aus den Medientagebüchern mit TZ mit der/n dazugehörigen Zeilennummer/n, bzw. Zitate aus den Diskussionen mit DZ sowie der/den jeweiligen Zeilennummer/n dargestellt: beispielsweise DZ 3-6 Danach wurden die Daten zunächst in ausgedruckter und anschließend in elektronischer Form mehrmals gelesen. Textpassagen wurden anhand des Kategorienschemas strukturiert und paraphrasiert, indem zunächst eine Gliederung in Themenblöcke erfolgte, nach Aussagen, die bei allen Notizen Gemeinsamkeiten aufwiesen. Fundstellen wurden markiert und am Rand mit 59 Notizen versehen. Daneben kam ein gesondertes Dokument zum Einsatz, in welchem laufend Auffälligkeiten angeführt wurden, um diese in die Analyse miteinfließen zu lassen. Ebenfalls wurde eine Extrakategorie mit Passagen oder Aussagen, die meines Erachtens nach relevant waren, jedoch vorerst nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden konnten, erstellt. Diese wurden anschließend im Rahmen der kontextuellen Feinanalyse implementiert. Um eine bestmögliche Auswertung und Interpretation der Daten zu gewährleisten, erfolgte die Prüfung des Kategoriensystems in Hinblick auf die Theorie und das Material. Die Kategorien wurden nach mehrmaliger, sorgfältiger Lektüre des gesamten Materials adaptiert, d.h. induktiv weiterverarbeitet und ausdifferenziert. Dies geschah laufend im Zuge der Auswertungen. Kategorien wurden verfeinert, bei Überschneidungen oder Unbrauchbarkeit revidiert oder ergänzt. Hierfür erwiesen sich die Modifizierungen der Methodik von Steigleder als hilfreich. (vgl. Steigleder 2008: 185-188) So ist der Begriff Cybermobbing, der einmal im Rahmen der Diskussion mit der Gruppe K (DZ 181) fiel, als negative Zuschreibung zu sehen, gleichzeitig kann die Verwendung des Fachausdruckes auch als Indiz für Medienkompetenz gesehen werden. Anschließend wurden die Ergebnisse interpretiert und mit Blick auf die Fragestellung überprüft. (vgl. Mayring 2010: 60) Bei der Kategorie „Medienausstattung bzw. Mediennutzung“ kam es ebenfalls zu einigen Adaptionen. Einerseits war die Intention, die Quantität der vorhandenen Geräte zu berücksichtigten, um die Dichte und den Grad der Präsenz an technischen Geräten in den Familien herauszuarbeiten, andererseits sollte auch ein Fokus auf den Zusammenhang gelegt werden, das heißt, in welchem Kontext welche Medien verwendet werden, sowie welche Wichtigkeit sie einnehmen. Aus diesem Grund wurde eine Kategorie gewählt, welche die mediale Ausstattung im Kontext mit dem familiären Umfeld umfasst sowie für eine Kategorie welche gesondert die Mediennutzung des Kindes beinhaltet. Auswertung der Medientagebücher Bei diesen Datenquellen müssen Spezifika, wie etwa die Menge des Materials berücksichtigt werden, welche von Person zu Person variiert. (vgl. Bolger et al. 2003: 600) Bei allen Medientagebüchern handelte es sich um handschriftliche Aufzeichnungen, die die Elternteile, in Form von Notizblöcken oder –heftchen bzw. als lose Zettel zu den Gruppendiskussionen mitbrachten. In einem Fall wurden die Aufzeichnungen im Nachhinein eingescannt und mir per E-Mail zugeschickt. 60 Alle Eintragungen wurden abgetippt und schwer oder nicht zu entziffernde Wörter wurden in Klammern gesetzt sowie mit einem Fragezeichen versehen um sie von Wörtern oder Textpassagen zu differenzieren, welche die Autorin oder der Autor selbst mit diesen Satzzeichen versehen hat. Es erfolgte das Paraphrasieren und das Identifizieren von Strukturen. Hierfür wurde das Material einer gründlichen Durchsicht und mehrmaligen Lektüre unterzogen. (vgl. Alaszewski 2006: 95) Um dem Material eine Struktur zu verleihen, wurden den Passagen Leitmotive zugeteilt, zum Beispiel nach Situationen oder Gegebenheiten. (vgl. Fischer 1997: 699). Dafür wurden prägnante Textstellen markiert und am Rand Notizen angeführt. Abbildung 6: Analyse der Struktur von Tagebüchern (Quelle Alaszewski 2006: 105) Berechtigterweise weist Dietling Fischer auf die Diskrepanz zwischen dem subjektiven Erleben und der objektiv zu erfolgenden Anaylse hin. Bei der darauffolgenden Interpration sei auf einen möglichst großen Spielraum an Deutungsmöglichkeiten zu achten, um anschließend zur plausibelsten zu gelangen. Dadurch könne man schließlich anhand des Vergleiches von einzelnen Textsequenzen mit gleicher Thematik zu einer endültigen Deutung gelangen. (vgl. Fischer 1997: 699) Um zu einem bestmöglichen und aussagekräfigen Ergebnis zu gelangen, wurden die Texte etappenweise auf zwei Ebenen interpretierend anaylisiert. Zunächst wurden die Tagebucheintragungen schrittweise ausgewertet. Da sich die Tagebücher der Elternteile hinsichtlich der Art und Anzahl der Eintragungen unterschieden, wurden sie individuell behandelt. 61 Abbildung 7: Beispiel einer Tagebucheintragung von MfK (Quelle: eigene Aufnahme) Anschließend wurden die Eintragungen der einzelnen Elternteile einer Gruppe parallel zu den Transkripten der jeweiligen Gruppendiskussionen ausgewertet. Wenngleich es sich bei dieser Form der Inhaltsanalyse in erster Linie um eine qualitative Methode handelt, so kann es dennoch sinnvoll sein, quantitative Erhebungselemente mit einzubauen. (vgl. Mayring 2010: 51) Kombiniert mit der Analyse des Kontextes im vorliegenden Fall kann die Häufigkeit der Nennung ein Indiz für Nutzungsrituale darstellen. Daher wurden die Quantität der Angabe sowie die Minuten- und Stundenanzahl der medialen Nutzung in einer gesonderten Kategorie erfasst. Dass eine genaue Zeitangabe nicht ermittelt werden konnte, weist darauf hin, dass Medien derart in den Alltag integriert sind, dass dies getrennt kaum möglich ist. 62 Des Weiteren können anhand häufiger Wiederholungen abhängig vom Kontext auch Rückschlüsse auf die Gefühlslage oder auf Emotionen, wie zum Beispiel Ärger, Ängste oder Freude der Elternteile, auch in Zusammenhang mit der Wahl von Satzzeichen gezogen werden. Um Emotionen sowohl verbaler als auch nonverbaler Natur (durch die Veränderung der Stimmlage, der Körperhaltung, durch Gestikulieren, Blicke etc.), die in den Diskussionen deutlich erkennbar waren, auch aus den Daten der Medientagebücher herauslesen zu können, wurde bei der Lektüre auf die Ausdrucksweise und auf Auffälligkeiten bei den Eintragungen geachtet. Hervorhebungen von Worten oder Passagen durch Satzzeichen oder Großbuchstaben, welche ins Auge fielen, wurden in den Interpretationsprozess aufgenommen. Auch Wiederholungen wurden gesondert markiert und gebündelt Danach wurden noch einmal alle Tagebucheintragungen pro Gruppe zusammengefasst und mit der jeweiligen Gruppendiskussion verglichen und es erfolgte eine vergleichende Analyse und Interpretation des Materials beider. Ein wesentliches Augenmerk wurde dabei auf mögliche Ambivalenzen zwischen den Tagebucheintragungen und den Aussagen aus den Gruppengesprächen gelegt, also ob und in welchem Ausmaß Widersprüche identifiziert werden konnten. Im Idealfall konnten lückenhafte Informationen aus der einen Datenquelle mit dem Input der anderen ausgeglichen werden. Anschließend erfolgte eine Kontextualisierung beider Datenquellen. Ein interessanter Aspekt war zu sehen, wie sich die Dimension Vertrauen – Kontrolle unterschiedlich darstellte. Diese Kategorie konkretisierte sich daher erst im Verlauf der Auswertung. 3.4.5 Auswertung der Kategorien und Ergebnisdarstellung 1 Kontext Zunächst muss angeführt werden, dass alle 16 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der empirischen Untersuchung über die gesamte Zeit hindurch regelmäßig ohne Lücken ihren Medienalltag dokumentiert haben, was in Anbetracht des Zeitmangels vieler Eltern sehr erfreulich war. Grundsätzlich handelte es sich aber um eine überschaubare Ausführlichkeit. Es war jedoch auch nicht notwendig umfangreicher zu dokumentieren. Dies wurde auch davor betont. Auffallend war, dass einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen das Wochenende zusammenfassend beschrieben. Es kann vermutet werden, dass sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich der Familie widmeten und der alltägliche Rhythmus nicht gegeben war. 63 Gerade bei schwierigen Themen wie Zeitmangel der Eltern für ihre Kinder, können sozial erwünschte Antworten nicht ausgeschlossen werden. Die Herausforderung für die Forschenden, wie glaubwürdig Aussagen und Daten innerhalb von Befragungen sind bzw. wie man diese bewerten kann, wird am Beispiel einer Teilnehmerin deutlich. 20 „(…) beim Tagebuch…man hat halt wenig Zeit aber im Endeffekt sieht ma dann, wieviel man wirklich mit die Medien macht. @.@“ Die Daten der Medientagebücher waren brauchbar und teilweise auch sehr ausführlich und ohne Lücken. Gelegentlich wurden jedoch Tage oder Wochenenden zusammengefasst oder lediglich Zusammenfassungen oder Passagen wie etwa „der gleiche Ablauf wie gestern“ angeführt. 20 Die Teilnehmerin gab zwar an, dass ihr Mann und sie aufgrund ihrer Berufstätigkeit nicht so viel Zeit für ihren Sohn hätten, sie betonte jedoch mehrmals, sich diese für ihn zu nehmen bzw. ausgiebige Gespräche und gemeinsame Freizeitaktivitäten sehr wichtig seien. In einem privaten, unverbindlichen Gespräch, das ich mit der Tochter von LfM führte, die als außenstehende Person gesehen werden kann, da sie nicht mehr im gemeinsamen Haushalt lebt kam das Thema zufällig zur Sprache. Hier wurde eine Divergenz der Auffassungen deutlich: Sie betonte mehrmals, dass ihre Mutter und ihr Stiefvater sehr wenig Zeit für ihren kleinen Halbbruder hätten und sich alles nur „um die Firma drehe“. Vermutet werden kann auch, dass es sich um eine Wunschvorstellung der Mutter handelt, welche durch die Befragung erkennbar wurde. 64 Kurzporträts Familien In Folge werden die Familien der befragten Elternteile, deren mediale Ausstattung sowie ihre Mediennutzung anhand von Kurzporträts veranschaulicht. Gruppe K Familie von VfK Mutter: 40 Jahre, Angestellte (Teilzeit) (AHS-Matura) Vater: 45 Jahre, Angestellter im Sicherheitsdienst (Vollzeit) (Lehrabschluss) Kinder: 1 Tochter: 8,5 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 1 Radio, 1 Fernseher, 1 Tablet, 1 PC, 1 Laptop, 1 Nintendo 3DS Kommunikation, Alltagsroutinen In dieser Familie herrscht generell eine gute Kommunikationsbasis und ein hohes Maß an Vertrauen in die Tochter. Mediennutzung Eltern VfK ist nach eigener Aussage generell nicht sehr interessiert an „neuen Medien“, eher ihr Mann. TV nimmt einen großen Stellenwert ein. Die Eltern machen täglich vom Internet Gebrauch. Die Mutter nutzt das Smartphone vorwiegend für Telefonate, gelegentlich zum Spielen und tätigt gerne Online-Einkäufe. Der Ehemann sieht gerne Fußball im Fernsehen, zeigt sich hinsichtlich der Programmwahl jedoch rücksichtsvoll. Gemeinsame Mediennutzung Die Familie sieht häufig abends gemeinsam fern. Oft läuft der Fernseher oder der Radio nebenbei, z.B. in der Küche beim Frühstück. Tochter und Vater spielen manchmal miteinander Nintendo. Familie von MfK Mutter: 33 Jahre, derzeit in Karenz, arbeitet hauptberuflich als Angestellte (Teilzeit) (HAK-Matura) Vater: 38 Jahre: Produktionsleiter (Vollzeit) (HAK-Matura) Kinder: 1 Sohn: 2,5 Jahre; 2 Töchter: 9 und 10,5 Jahre Medienausstattung 3 Radios, 3 Tablets, 3 Wecker, 2 Smartphones, 1 Fernseher, 1 DVD Player, 1 Laptop, 1 Nintendo Wii Kommunikation, Alltagsroutinen In dieser Familie wird viel geredet. Während des Frühstücks wird der Tag besprochen. Am Mittagstisch und auch generell werden Ereignisse thematisiert. Auch der Erwerb eines Smartphones für die Tochter ist z.B. Gesprächsthema. Der Großteil der Kommunikation findet zwischen der Mutter und ihren Kindern statt, da der Vater meist erst am Abend von der Arbeit heimkommt. Die beiden Töchter beschäftigen sich häufig allein in ihren Zimmern. Der kleine Sohn verbringt vormittags viel Zeit vor dem Fernseher während die Mutter Haushaltstätigkeiten erledigt. Mediennutzung Eltern Die Eltern verwenden das Tablet zum Spielen (meist nachmittags und abends) und den Laptop vorwiegend zur Informationsbeschaffung. Die Mutter nutzt ihr Smartphone täglich für Facebook und Anrufe. Gemeinsame Mediennutzung Gemeinsam wird Fernsehen geschaut, Radio gehört, der DVD Player genutzt sowie Nintendo gespielt. Beide Töchter haben zwar kein eigenes Smartphone, dürfen jedoch jene der Eltern unter Aufsicht nutzen, etwa, um mit Freundinnen zu kommunizieren. Die 65 Kinder haben fixe „Fernsehzeiten“, und häufig läuft der Fernseher oder Radio nebenbei, Letzterer auch während die Mädchen ihre Hausübungen machen. Familie von SfK Mutter: 41 Jahre, Büroangestellte (Teilzeit) (AHS-Matura) Vater: 46 Jahre, Finanzberater (Vollzeit) (Hochschulabschluss) Kinder: 2 Töchter: 6 und 8,5 Jahre; 1 Sohn: 12,5 Jahre Medienausstattung 4 Smartphones (davon Vater: 2, Mutter, Sohn jeweils 1), 2 Fernseher, 2 Laptops, 2 Radios, 2 Tablets, 1 PC. (In der Gruppendiskussion wird von SfK auch die Playstation genannt, jedoch weder in der Auflistung noch bei den Tagebucheinträgen angeführt.) Kommunikation, Alltagsroutinen Dem gemeinsamen Frühstück kommt eine große Bedeutung zu. Smartphones sind am Tisch untersagt. Die beiden Mädchen werden täglich in die Schule gebracht und abgeholt. Nachmittags gehen die Eltern oft mit den Kindern in den Park. Diese verfügen noch nicht über eigene Smartphones. Die Eltern erlauben den Kindern, ihre zu nutzen, jedoch nicht für Spiele, sondern ausschließlich für Lernapps. Mediennutzung Eltern Die Eltern nutzen ihre Smartphones, um Fotos zu machen, E-mails zu kontrollieren oder um via Internet in soziale Netzwerke einzusteigen. Die Mutter nutzt den Laptop für OnlineBanking, schmökert im Internet, tätigt Online-Einkäufe und nutzt den digitalen Musikdienst Spotify. Das Smartphone nimmt laut Mutter bei den Eltern keinen großen Stellenwert ein und ist entbehrlich. Jedoch lässt sich erkennen, dass es als nützliche Hilfe in den Alltag der Familie integriert ist. Gemeinsame Mediennutzung Abends wird zusammen TV gesehen oder die Mutter spielt gelegentlich mit der älteren Tochter am Tablet. Das Smartphone der Mutter wird regelmäßig gemeinsam genutzt, um mit Verwandten zu skypen. 66 Familie von AfK Mutter: 31 Jahre, Angestellte (Teilzeit) (AHS-Matura) Vater: 37 Jahre, arbeitet bei einer Spedition (Vollzeit) (HAK-Matura) Kinder: 1 Tochter: 8,5 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 1 Fernseher, 1 PC, 2 iPods, 1 Digicam, 1 Laptop, 1 Playstation Portable, 1 Pulsuhr, 1 Tablet, 1 Nintendo Wii Kommunikation, Alltagsroutinen An den Wochenenden wird gemeinsam gefrühstückt. Die Tochter fährt täglich alleine in die Schule, sieht sich nach der Schule Kindersendungen im Fernsehen an. Der Fernseher läuft sehr oft, auch nebenbei. Mediennutzung Eltern Den PC und das Tablet verwenden die Eltern meist abends, nachdem die Tochter im Bett ist, um Informationen einzuholen oder der Vater spielt im Internet. Dieses wird auch für soziale Netzwerke genutzt und um nach Angeboten zu suchen, Nachrichten oder Emails zu lesen. Die Mutter macht von ihrem Smartphone in vielfältiger Weise Gebrauch. Am Arbeitsweg hört sie damit Musik oder nutzt die Internetfunktion, um Nachrichten zu kontrollieren und in soziale Netzwerke einzusteigen. Des Weiteren wird von für sie nützlichen Apps Gebrauch gemacht. Eine genaue Zeitangabe hinsichtlich der täglichen Nutzungsdauer fällt ihr schwer, da es immer präsent sei. Gemeinsame Mediennutzung Das Skypen mit Verwandten nimmt einen hohen Stellenwert ein, weil der Vater sich sehr häufig im Ausland aufhält. Das Smartphone der Mutter wird regelmäßig gemeinsam genutzt, um mit ihm und anderen Familienmitgliedern in Kontakt zu sein. Familie von KfK Mutter: 38 Jahre, Kosmetikerin (Vollzeit) (Lehrabschluss) Vater: 39 Jahre, Kellner (Vollzeit) (Lehrabschluss) Kinder: 1 Sohn: 9 Jahre, 1 Tochter: 13 Jahre Medienausstattung 4 Smartphones, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 Playstation (PS 3), 1 Radio, 1 Tablet, 1 Nintendo Wii Kommunikation, Alltagsroutinen Wenngleich der Sohn im Fokus des Interesses steht, ist erkennbar, dass eher die ältere Tochter den Eltern Sorgen bereitet, da sie sich vermehrt in ihr Zimmer zurückzieht und die Kommunikation mit ihr ist auf das Nötigste beschränkt. Die gemeinsame Mediennutzung der beiden Kinder führt häufig zu Streit zwischen den beiden Geschwistern. Mediennutzung Eltern Morgens hört die Mutter Radio, um „wach zu werden“. Der Vater kommt häufig spät von der Arbeit nachhause und entspannt dann vor dem Fernseher oder spielt online mit dem Tablet. Die Mutter nutzt das Internet in erster Linie zur Informationssuche. Das Smartphone wird vorwiegend zwecks Erreichbarkeit und Absprachen mit der Tochter genutzt. Gemeinsame Mediennutzung Die Familie sieht häufig gemeinsam fern. Manchmal wird zusammen die Wii genutzt. Aufgrund des Zeitmangels der Eltern spielen lediglich meist die beiden Geschwister. Wenn die Mutter abends online spielt, darf ihr Sohn gelegentlich dabei zusehen. Gruppe M 67 Familie von DfM Mutter: 31 Jahre, Ernährungsberaterin, Fitnesstrainerin (Vollzeit) (Hochschulabschluss) Partner: 35 Jahre, Angestellter Technikbereich bei Telekommunikationsunternehmen (Vollzeit) (HTL-Matura), lebt seit ca. 6 Jahren im gemeinsamen Haushalt. Vater (nicht im Haushalt): 40 Jahre: Fitnesstrainer (Vollzeit) (AHS-Matura) Kinder: 1 Tochter: 8 Jahre, 1 Sohn: 11 Jahre Medienausstattung 4 Smartphones, 2 Laptops, 2 Tablets, 1 Fernseher (wird nur für DVDs genutzt), 1 PC, 1 Sony Playstation, 1 Radio Hotspot Kommunikation, Alltagsroutinen Die Kinder sind alle zwei Wochen bei ihrem Vater. Laut Angabe der Mutter handelt es sich um eine redselige Familie. Gesprächsthemen zwischen ihr und ihrem Lebensgefährten sind aufgrund seines beruflichen Hintergrundes häufig technische Neuigkeiten. Die Vertrauensbasis zwischen der Mutter und ihrem Sohn ist sehr hoch. Er kommt regelmäßig aktiv auf sie zu. Mediennutzung Eltern Die Mutter nutzt das Smartphone vorwiegend, um sich mit der Familie abzusprechen und macht gelegentlich von Apps Gebrauch. Sie hat im Gegensatz zu ihrem Partner generell kein ausgeprägtes Interesse an „neuen Medien" und an Technik. Bei diesem informiert sie sich bei Fragen oder Problemen in diesem Bereich. Gemeinsame Nutzung Gemeinsame Mediennutzung findet vornehmlich in Form von Lernen mit den Kindern oder zur Informationssuche für die Schule statt, wofür der Laptop verwendet wird. Der Fernseher wird nur zum gemeinsamen Rezipieren von DVDs genutzt. Der Kinder dürfen bei ihrem Vater allerdings fernsehen. Der Sohn zeigt der Mutter häufig Videos oder private Bilder bzw. Nachrichten, welche zwischen ihm und seinem Bekanntenkreis ausgetauscht werden. Familie von KfM Mutter: 36 Jahre, Kosmetikerin (Teilzeit) (Lehrabschluss) Vater: Montagearbeiter (Vollzeit) (Lehrabschluss) Kinder: 1 Tochter: 12 Jahre, 1 Sohn: 17 Jahre Medienausstattung 4 Smartphones, 2 Laptops, 1 Fernseher, 1 Radio, 1 Tablet, 1 Sony Playstation Portable, 1 Nintendo Wii Kommunikation, Alltagsroutinen Kommuniziert wird viel via Smartphone oder Tablet über das Internet: Nachrichten werden meistens in der Früh beim Frühstücks-TV gesehen. Die Mutter arbeitet viel und die Familienzeit ist knapp bemessen. Häufig schaut die Großmutter nach der Schule zuhause vorbei, um nach der Tochter zu sehen. Der Sohn übernimmt seiner Schwester gegenüber die Rolle des „Aufpassers“, weshalb es gelegentlich zu Streit zwischen den beiden kommt. Mediennutzung Eltern Das Handy dient KfM in erster Linie zum Kommunizieren mit ihrer Kundschaft und den Familienmitgliedern. Sie nutzt Apps, welche ihr den Alltag erleichtern. Die Eltern und der Sohn nutzen das Internet nicht häufig, die Tochter allerdings schon. Gemeinsame Nutzung Wenn die Familie beisammen ist, wird TV geschaut. Der Sohn zeigt der Mutter neue Funktionsweisen im Bereich „neue Medien“. Die Skype-Funktion wird regelmäßig in Anspruch genommen, da der Vater oft beruflich im Ausland ist und Verwandte der Familie in Ungarn leben. 68 Familie von LfM Mutter: 46 Jahre (Lehrabschluss) Vater: 50 Jahre, beide selbstständig, besitzen ein Unternehmen. (HTL-Matura) Kinder: 1 Sohn: 11 Jahre, (1 Tochter von LfM aus früherer Ehe: 25 Jahre, wohnt nicht im Haushalt) Medienausstattung 5 Handys (4 Smartphones, 1 „einfaches”, älteres Modell), 2 Laptops, 2 PCs, 2 Tablets, 1 Sony Playstation, 1 Radio, 1 Nintendo Wii, 1 Microsoft Xbox Kommunikation, Alltagsroutinen Die Eltern arbeiten zwar von zuhause aus, sind aber beruflich viel unterwegs und eingespannt. Auf Kommunikation und gemeinsame Zeit wird großen Wert gelegt. An Wochenenden gibt es einen Familientag, an welchem miteinander gekocht und geredet wird. Die Mutter betont, dass sich die Eltern Zeit nehmen, um wichtige Belange oder Probleme mit dem Sohn auszudiskutieren und auch für gemeinsame Freizeitaktivitäten, vor allem in der Natur, Zeit zu finden. Mediennutzung Eltern Für den Vater ist beruflich bedingt die neueste Technik von großer Bedeutung. Er telefoniert und skypt viel. Beide Elternteile nutzen ihre Smartphones intensiv. Die Mutter ist nach eigenen Angaben jedoch nicht sehr interessiert und kennt sich mit neuen Medientechnologien nicht gut aus. Ihr reicht ein „Handy mit einfacher Bedienung, um zu telefonieren. Gemeinsame Mediennutzung Der Sohn zeigt seinen Eltern oder seiner Schwester YouTube Videos. Selten spielt der Vater mit dem Sohn Wii oder mit der Playstation. Familie von NfM Mutter: 36 Jahre, Kellnerin (Teilzeit) (Lehrabschluss) Vater: 36 Jahre, LKW-Fahrer (Vollzeit) (Lehrabschluss) Kinder: 1 Sohn: 11 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 PC, 1 Tablet, 1 Microsoft Xbox (wird nur von Sohn genutzt) Kommunikation, Alltagsroutinen Kommunikation findet zwar statt, jedoch zieht sich der Sohn vermehrt zurück. Er ist immer öfter unbeaufsichtigt zuhause oder mit Freunden im Park. Allerdings vertraut er sich nach wie vor der Mutter an. Beim Spielen mit der Konsole hält er sich im Wohnzimmer bei der Mutter auf. Über den Vater sind keine näheren Angaben vorhanden. Mediennutzung der Eltern NfM nutzt ihr Smartphone als Allzweckgerät und es nimmt einen großen Stellenwert für sie ein. Sie kontrolliert laufend ihre E-Mail oder Facebook-Nachrichten. Gemeinsame Mediennutzung Mutter und Sohn zeigen sich gegenseitig manchmal YouTube-Videos. Der Sohn zeigt der Mutter gelegentlich Bilder, die ihm Klassenkolleginnen und –kollegen über SocialMedia-Kanäle oder per WhatsApp schicken. Abends haben sie täglich zu dritt, oder nur Mutter und Sohn, einen gemeinsamen "Pflichttermin" vor dem Fernseher. 69 Familie von MfM Mutter: 39 Jahre, in Karenz; sonst Angestellte (Teilzeit) (Hochschulabschluss) Vater: 35 Jahre, Angestellter im Technikbereich bei Telekommunikationsunternehmen (Lehrabschluss) Kinder: 3 Töchter: 2,5; 5 und 12 Jahre Medienausstattung 1 Smartphone, 1 Handy ohne Zusatzfunktionen, 2 Tablets, 2 MP3-Player, 1 Blue-RayPlayer, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 Radio, 1 PC, 1 Sony Playstation Kommunikation, Alltagsroutinen In dieser Familie wird auf einen geregelten Tagesablauf großen Wert gelegt. Die Kinder werden täglich in die Schule und in den Kindergarten gebracht. Nach Schulschluss wird die große Tochter von der Schule, die kleinere vom Kindergarten abgeholt. Schulbelange, sowie aktuelle Themen und Probleme, werden besprochen. Die Anschaffung eines Smartphones für die älteste Tochter ist ein Dauerthema. Mediennutzung der Eltern MfM genügt ein „einfaches“ Handy zum Kommunizieren mit Familienmitgliedern oder Freundinnen und Freunden. Ihr Lebensgefährte hat berufsbedingt täglich intensiv mit „neuen Medien“ zu tun und verbringt auch zuhause viel Zeit im Internet oder spielt nach der Arbeit gerne via TV um sich zu entspannen. Der Fernseher läuft häufig nebenbei. Gemeinsame Mediennutzung Die Mutter erledigt mit der Tochter zusammen Hausübungen am PC. Die beiden größeren Töchter sehen sich gemeinsam YouTube Videos am Tablet an oder sehen zum Entspannen fern. Familie von TmM Mutter:40 Jahre, in Karenz, derzeit auf Jobsuche im Bereich Marketing (Teilzeit) (HAKMatura) Vater: 41 Jahre, Angestellter Vertrieb (Vollzeit) (HTL-Matura) Kinder: 2 Töchter: 4 und 12 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 2 Tablets, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 PC, 1 Sony Playstation, 1 Radio Kommunikation, Alltagsroutinen Es wird generell viel kommuniziert, sowohl persönlich als auch via Smartphone. Die beiden Elternteile telefonieren mehrmals täglich miteinander, zum Beispiel, um sich gegenseitig nach dem Befinden zu erkundigen oder sich abzusprechen. Am Abend wird über die Ereignisse des Tages gesprochen. Mediennutzung Eltern Der Fernseher wird abends gerne vom Vater zum Entspannen genutzt. Die Mutter verwendet den Laptop, um online nach Arbeit zu suchen. Sie ist „neuen Medien" gegenüber laut Angabe von TmM generell skeptisch eingestellt. Der Vater spielt gelegentlich mit der Playstation 3 Gemeinsame Mediennutzung Die Mutter hilft der Tochter bei Hausübungen und beim Lernen am PC. Im Auto wird gemeinsam Musik gehört. Die beiden Schwestern schauen abends häufig zusammen fern. 70 Gruppe G Familie von MfG Mutter: 43 Jahre, kaufmännische Angestellte (Teilzeit) (AHS-Matura) Vater: 49 Jahre, Beamter (Vollzeit) Kinder: 1 Tochter: 8 Jahre, 1 Sohn: 15 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 1 Fernseher, 1 Laptop, 1 PC, 1 Sony Playstation (PS 3), 1 Radio, 1 Tablet Kommunikation, Alltagsroutinen Am Abend wird beim gemeinsamen Essen miteinander kommuniziert. Mediennutzung Eltern Die Mutter nutzt das Internet in erster Linie für soziale Netzwerke, Onlinekäufe oder zur Informationssuche, jedoch nach eigenen Angaben nicht regelmäßig. Gemeinsame Mediennutzung Die Geschwister schauen gemeinsam fern oder sehen sich YouTube-Videos an. Der Vater spielt häufig zusammen mit dem Sohn mit der Konsole. Die Familie nutzt das Internet für das Tätigen von Online-Käufen oder zur Informationsbeschaffung am Laptop. Die Eltern spielen manchmal gemeinsam mit der Tochter am Handy. Der Sohn nutzt das Smartphone im Gegensatz zu der Tochter unbeaufsichtigt. Familie von CfG Mutter: 38 Jahre, in Karenz, sonst: Angestellte (Teilzeit) (Lehrabschluss) Vater: 40 Jahre, Hotelangestellter (Vollzeit) (Lehrabschluss) Kinder: 1 Tochter: 2 Jahre, 1 Sohn: 14 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 2 Fernseher, 1 Computer, 1 Laptop, 1 Sony Playstation, 1 Spielmonitor (im Zimmer des Sohnes),1 Tablet, 1 Wecker, 1 Nintendo Wii Kommunikation, Alltagsroutinen Aufgrund des großen Altersunterschiedes zwischen den Kindern, übernimmt der Sohn häufig die Rolle des Babysitters. Da der Vater und der Sohn einen Großteil des Tages außer Haus sind, findet Kommunikation in erster Linie via Smartphone statt. Der Internetzugang erfolgt bei der Mutter fast zur Gänze über ihr Handy. Mediennutzung Eltern Die Mutter ist generell interessiert an neuen Entwicklungen im Bereich „neuer Medien“. Sie sieht vor allem den praktischen Nutzen und ist in sozialen Netzwerken aktiv. Das Spielen mit der Playstation-Konsole findet sie uninteressant, im Gegensatz zur Wii, welche sie, aufgrund der Möglichkeit der gemeinsamen Unterhaltung mehrerer Personen, nutzt. Der Vater ist ebenfalls interessiert an neuen Entwicklungen im Medienbereich. Gemeinsame Mediennutzung Die Mutter schaut sich täglich gemeinsam mit ihrem Sohn TV-Serien an. Die beiden Geschwister sehen sich gelegentlich YouTube Videos an. 71 Familie von SfG Mutter: 47 Jahre, studiert Sozialpädagogik und absolviert diverse Praktika Vater: 47 Jahre, Taxilenker (Lehrabschluss) Kinder: 1 Sohn: 14 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 2 Laptops, 1 Fernseher, 1 Sony Playstation (PS4), 1 Radio Kommunikation, Alltagsroutinen Das Radio läuft häufig nebenbei. Diskutiert wird vor allem unter der Woche abends, meist telefonisch, da alle Familienmitglieder viel außer Haus sind. Mediennutzung Eltern Der Vater sieht sich gerne Basketball im Fernsehen an oder spielt gelegentlich mit der Playstation. Die Mutter arbeitet viel online mit dem Laptop, vorwiegend für ihr Studium. Hierfür nutzt sie eine Lernplattform. Auch mit ihrem Smartphone ist sie mehrmals täglich online. Gemeinsame Mediennutzung Die Familie sieht gelegentlich abends zusammen fern. Familie von BfG Mutter: 39 Jahre, Büroangestellte (Teilzeit) (AHS-Matura) Vater: 42 Jahre, Elektriker (Vollzeit) (Lehrabschluss) Kinder: 1 Sohn: 7 Jahre, 1 Tochter: 14 Jahre Medienausstattung 3 Smartphones, 1 Digicam, 1 Fernseher mit Smart-TV, 1 Kindle, 1 Laptop, 1 Nintendo 3DS, 1 PC, 1 Sony Playstation, 1 Radio, 1 Nintendo Wii, 1 Microsoft Xbox Kommunikation, Alltagsroutinen Es wird allgemein viel diskutiert und es herrscht ein hohes Maß an Vertrauen. Morgens sieht sich die Mutter Teletext und Frühstücksfernsehen an. Der Sohn wird auf dem Weg zur Arbeit in die Schule gebracht. Die Kinder spielen in der Freizeit bei Schönwetter oft im Garten. An Wochenenden werden gemeinsame Ausflüge unternommen. Mediennutzung Eltern Die Mutter nutzt „neue Medien“ selektiv. Sie ist zwecks Informationssuche häufig im Internet und nutzt ihr Smartphone vielfältig, unter anderem zum Kontrollieren von Emails und spielt täglich ca. eine halbe Stunde am Smartphone. Online-Einkäufe tätigt sie über den Laptop. Der Vater sieht häufig fern oder rezipiert Musikvideos auf YouTube. Laut BfG sind beide Elternteile kaum an neuen Entwicklungen im Bereich der Medien interessiert Gemeinsame Mediennutzung Gemeinsam wird der Fernseher genutzt. Die Kinder sehen nach der Schule zusammen fern. Die Tochter und ihre Eltern tauschen oft Informationen bezüglich „neuer Medien“ aus. Die Mutter unterstützt ihre Tochter zum Beispiel ein Video hochzuladen und lernt mit und durch ihre Tochter über „neue Medien“ dazu. Letztere geht aktiv auf ihre Eltern zu und zeigt ihnen, wenn sie z.B. etwas Interessantes im Internet findet bzw. gibt sie Informationen bezüglich „neuer Medien“ weiter, welche sie in der Schule gelernt hat. Die Kinder spielen häufig gemeinsam mit der Xbox. Auch die Wii wird hauptsächlich von den Geschwistern, vor allem vom Sohn genutzt. 72 Familie von HfG Mutter: 39 Jahre, selbstständig (BHS-Matura) Partner: 38 Jahre, IT-Techniker (Vollzeit) Vater (nicht im Haushalt): 41 Jahre, Beamter Kinder: 1 Tochter: 14 Jahre Medienausstattung 5 Smartphones, 2 Fernseher, 2 Laptops, 2 PCs, 1 Sony Playstation, 1 Radio, 1 Tablet, 1 Microsoft Xbox, diverse Produkte von Nintendo, z.B. Wii Kommunikation, Alltagsroutinen Die Mutter und ihr Lebensgefährte arbeiten ganztags, oft sehr lange. Teilweise arbeitet die Mutter auch am Wochenende und geht meist als Erste in der Früh aus dem Haus. Die Tochter besucht sie aber regelmäßig an ihrem Arbeitsplatz und es wird mehrmals täglich via Handy kommuniziert. Die Mutter gibt sich Mühe, die knapp bemessene Freizeit für Gespräche mit ihrer Tochter zu nutzen. Zwischen dem leiblichen Vater der Tochter und der Mutter gibt es regelmäßig Diskussionen im Zusammenhang mit der Medienerziehungspraxis. Mediennutzung Eltern Die Mutter, ihr Partner und der Vater der Tochter sind medienaffin und interessieren sich für technische Innovationen, jedoch gibt HfG an, auf Ihres verzichten zu können, wenn es nicht notwendig ist. Online-Spiele nehmen eine wichtige Rolle im Alltag der gesamten Familie ein. Der Partner ist sowohl beruflich als auch privat sehr viel mit dem PC beschäftigt. Die Mutter spielt, wie die Tochter, regelmäßig ein Rollenspiel via Internet, um sich zu entspannen. Gemeinsame Mediennutzung Der PC wird genutzt, um gemeinsam Schulsachen zu erledigen. Die Kinder des Lebensgefährten der Mutter sind oft zu Besuch und die Kinder spielen bevorzugt mit einer der Konsolen (Playstation, Xbox, Wii). Ansonsten nutzt die Tochter häufig das Tablet, um online mit ihren Freundinnen und Freunden zu spielen. 73 Familie von MmG Mutter: 40 Jahre, unterrichtet an einer Schule für Kindergartenpädagogik (Teilzeit) (Hochschulabschluss) Vater: 47 Jahre, Beamter (Vollzeit) (BHS-Matura) Kinder: 1 Tochter: 2,5 Jahre, 2 Söhne: 15 und 20 Jahre. Der ältere Sohn lebt nicht mehr im gemeinsamen Haushalt. Medienausstattung 3 Smartphones, 3 Laptops, 2 Fernseher, 2 PS 3, 2 Tablets, 1 DVD-Player, 1 eBookReader, 1 G7000, 1 Netbook, 1 Sony Playstation 2, 1 Playstation Portable, 2 Soundanlagen, 1 Microsoft Xbox Kommunikation, Alltagsroutinen Mehrmals täglich wird entweder beim gemeinsamen Essen oder via Handy kommuniziert. Die Mutter bringt die kleine Tochter auf dem Weg zur Arbeit in den Kindergarten. Nach dem Unterricht kommt sie nachhause und die Familie isst zusammen. Der Vater holt die kleine Tochter vom Kindergarten ab und geht mit ihr auf den Spielplatz oder besucht bei Schlechtwetter ihre Freundinnen. Mediennutzung Eltern Die Eltern nutzen „neue Medien“ in vielfältiger Weise. Der Vater verwendet den Laptop für Spiele, zum Lesen von Nachrichten oder zum Rezipieren von Sportübertragungen. Das Smartphone verwendet er hauptsächlich zum Telefonieren oder um über WhatsApp mit seiner Familie in Kontakt zu sein. Die Mutter nutzt den Laptop für ihr Studium, für soziale Netzwerke und Spiele. Ihr Smartphone verwendet sie für das elektronische Spiel Geocaching und zur Kommunikation via WhatsApp sowie ein Tablet und einen eBookReader für ihr Studium. Gemeinsame Mediennutzung Abends sieht die Familie gemeinsam fern: Serien oder Filme, die die Eltern aufnehmen. 74 Mediennutzung Kinder VfK Smartphone Besitz / Nutzung Ja: seit Beginn der Volksschule MfK Familie Internet Durchschnittliche Zeit/Tag Sonstige Geräte/Nutzung Aufsicht Ja ca. 0,5-1h (nicht täglich) Nein Nein ca. 05-1h SfK Nein Ja 1-1,5h AfK Ja (seit Beginn der Volksschule) Ja ca. 2h KfK Ja (seit 1 Jahr) Nein ca. 0,5h TV/Nintendo/Tablet: Lieblingsserie/Spielen/Spielen TV/Radio/Tablet: Wecker, Musik neben Hausübungen/Spielen, Tablet ohne Internetzugang TV/PC/Tablet/iPod: Lernspiele TV/PC/Tablet/iPod: Cartoons/Hausübungen/ LernApps, Spielen/Musik Playstation/Tablet/Wii: Lernapps/Spielen Ja (Smartphone) oft stundenlang Playstation: Spielen teilweise Ja 2-3h (mit dem Smartphone online) keine Angabe teilweise Ja mind. 1h (abhängig von Aufgabenpensum) PC/Tablet YouTube-Videos teilweise Ja ca. 2h Ja ca. 1h Ja Ja (Smartphone oder Tablet) 0,5-1h DfM KfM LfM NfM MfM Ja (seit dem 10.Lebensjahr, 4. Klasse Volksschule) Ja (seit dem 8.Lebensjahr, 3. Klasse Volksschule) Ja (seit Übertritt in Gymansium, zurzeit aber nicht) Ja (seit dem 8.Lebensjahr, 3. Klasse Volksschule) TmM Nein Ja (seit Übertritt ins Gymnasium) MfG Ja (seit 1.Klasse Gymnasium) Ja Ja Ja ja Xbox: Spielen PC/Tablet Hausübungen/YouTube-Videos, Spielen, Musik Laptop/Tablet: Lernen/Spielen kaum teilweise Playstation: Spielen teilweise kaum Ja Ja 1,5-2h 1,5h unter der Woche/Ferien, Wochenende: ca. 4h Ja mind. 1-2h ca. 1,5-2h Tablet: Informationssuche TV/Playstation oft nebenbei/Spielen TV/Laptop/Tablet/Wii/Xbox/MP3Player/Kindle: Serien, Filme/Lernen/Spielen/Musik/Lesen 4h Tablet: Spielen kaum ständig (keine genaue Angabe) Laptop/Xbox/PS3: Lernen/Spielen kaum SfG Ja (seit 1.Klasse Gymnasium) Ja (seit 1.Klasse Gymnasium) BfG Ja (seit 4.Klasse Volksschule) HfG Ja (seit 4.Klasse Volksschule) Ja ja: (Smartphone oder Tablet) MmG Ja (seit 1.Klasse Gymnasium) Ja CfG Ja 75 kaum Ja 2 Familiäres Umfeld Medienausstattung „Neue Medien“ sind alltägliche Begleiter der Familien. Im Durchschnitt verfügt jeder Haushalt über drei Smartphones, zumindest über eines. Ähnliches lässt sich in Hinblick auf das Tablet konstatieren. Die meisten der Befragten haben mindestens ein Tablet zuhause, lediglich die Familien von BfG und SfG besitzen keines. Die Mehrheit der Kinder verfügen über ein eigenes Smartphone, nur zwei Kinder der Gruppe K und ein Kind der Gruppe M besitzen (noch) keines, haben jedoch Zugriff auf jenes der Eltern. 3 Nutzungsgewohnheiten der Familie und Stellenwert „neue Medien“ Das TV-Gerät nimmt einen großen Stellenwert bei den meisten Familien ein. Es wird als fixer „Treffpunkt“ und Ritual von mehreren Familien genannt. Genutzt wird es vorwiegend zur gemeinsamen Unterhaltung oder zur Entspannung. Im Zusammenhang mit gemeinsamer Mediennutzung zwecks Unterhaltung wurde des Weiteren die Spielekonsole Wii genannt. PC und Laptop werden in erster Linie zur Informationsbeschaffung und zum gemeinsamen Lernen mit den Kindern eingesetzt. Aus den gewonnenen Daten geht hervor, dass sich das Rezipieren von Videos oder Serien sowohl bei den Eltern, als auch bei ihren Kindern, häufig in Richtung Internetnutzung verlagert. Unter anderem kommt dafür das Tablet zum Einsatz, mit welchem gerne YouTube-Videos angesehen werden. Gemeinsame Nutzung von „neuen Medien“ findet des Weiteren in Form von OnlineShopping statt. „Amazon, einkaufen tun ma zusammen.“ (CfG DZ 306) Von einigen Elternteilen wurde erwähnt, dass ihr Kind ihnen Videos am Smartphone, Tablet oder Laptop zeige, die Mutter jedoch kein Interesse daran habe: „Er zeigt mir oft Videos. Das interessiert mich jedoch nicht.“ (LfM TZ 28) Mediensozialisation der kleineren Kinder durch Zusehen bei den Eltern Bei der Gruppe der Eltern von Kindern zwischen acht und neun Jahren, gab eine Teilnehmerin an, dass das Kind zusieht, während sie Online-Käufe tätigt: „Also die Anna schaut schon, wenn sie irgendein Kleid will, Dann tipp’ ich halt H&M rein und sie schaut dann.“ (VfK DZ 103-104) 76 Zeitaspekt Die Integration „neuer Medien“ in den Alltag der Familien ist unter anderem anhand der Schwierigkeit erkennbar, genaue Angaben zu geben, wenn es um die Nutzungsdauer geht. Aus den Daten der Tagebucheintragungen konnte herausgelesen werden, dass „neue Medien“ häufig simultan mit anderen Tätigkeiten in Verwendung sind. Vor allem das Smartphone ist bei einem Großteil Eltern immer wieder, wenn auch nur flüchtig, in Gebrauch. Nutzung Eltern - Vorteile allgemein / für die Familie Anhand der Interpretation der Daten über die Nutzungsweisen von „neuen Medien“ sowie positiven Zuschreibungen, konnten Vorteile zusammengefasst werden, welche diese den Eltern und der gesamten Familie bieten. Förderung des Familienzusammenhaltes Neue Kommunikationsformen, wie etwa die Skype-Funktion werden vor allem von Familien, bei welchen sich die Väter häufig im Ausland befinden, als kostengünstige Möglichkeit der Kommunikation genutzt oder, um den Kontakt zu Verwandten über Landesgrenzen hinweg aufrecht erhalten zu können. praktischer Nutzen Die Eltern nutzen das Internet häufig für Weiterbildungszwecke oder generell um Informationen einzuholen, sowie zwecks Entspannung zum Spielen bzw. für OnlineEinkäufe. Sehr häufig wird der praktische Nutzen, allen voran von kompakten Geräten wie dem Smartphone oder Tablet von den befragten Elternteilen deutlich, bei welchen die Möglichkeit, unterschiedliche Funktionen ortsunabhängig tätigen zu können, hervorgehoben wird. Dies wird zum Beispiel von einer Mutter im Rahmen der Gruppendiskussion genannt: „K: Ja, kannst ja den kleinen Mini-Laptop auch mitnehmen. Du kannst überall arbeiten. (…) Von dem her ist‘s sicher nicht schlecht weil es @komprimiertes Wissen is‘@“ (KfK DZ 536-543) Der mobile Einstieg ins Internet spielt hierbei eine große Rolle, da von vielen Eltern angegeben wurde, E-Mails zu lesen, Social-Media-Plattformen aufzusuchen oder die Funktion des Online-Banking zu nutzen. Im Hinblick auf den technischen Aspekt des Internets, wurde einige Male angegeben, zuhause WLAN zu verwenden. 77 Die befragten Eltern nutzen „neue Medien“ selektiv und machen Gebrauch von unterschiedlichen Funktionen. Zum Beispiel wird das Smartphone genutzt, um unterwegs oder schnell E-Mails abzurufen. Der Laptop wird häufig für Aktivitäten genutzt, welche mehr Zeit in Anspruch nehmen, wie etwa Weiterbildungszwecke oder Online-Einkäufe. Dies wird zum Beispiel in folgender Passage aus der Gruppendiskussion G deutlich: „Bf: Na, E-mails und so schau’ ich mi’m Handy, weil’s einfach schneller geht. Mm, Sf: Mhm. Cf: Genau. Ja! Bf: Aber wenn ich jetzt irgendwas brauch’ oder Bank oder irgendwa:s schau’n oder kaufen – Amazon oder Gewand, dann schon Laptop, weil einfach der Bildschirm größer ist. Und wir haben noch kein Tablet. Sf: @Ist praktischer oder?@ Bf: Das ist aber dann das Nächste auf der Liste, das Tablet.“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 471-479) Nutzungsgewohnheiten, –motive Kind / Vorteile für das Kind Vor allem die befragten Elternteile der Kinder zwischen acht und neun Jahren erachten Apps, mit welchen ihre Kinder „spielerisch“ lernen können, als hilfreich. Positiv wird auch die Erleichterung des Alltages bewertet, da anstatt schwerer Bücher viele Informationen und Funktionsmöglichkeiten in einem praktischen Gerät vereint sind. Eine Mutter aus der Gruppe G führte an, es sei ihr lieber, wenn sie weiß, dass ihr Kind zuhause ist und sich mit dem Tablet beschäftigt, als Ungewissheit zu haben, wenn es unterwegs ist, wo potenzielle Gefahren nicht kontrollierbar seien: „Aber (…) mir ist lieber, sie sitzt daheim und ich weiß, sie spielt am Tablet, als sie ist irgendwo unten im Park und kommt in schlechte Kreise. (.) Sag' ich jetzt amal so. Es gibt genug dumme Leute.“ (HfG DZ 276-278) Sorgen und Nachteile in Bezug auf das Kind Suchtgefahr, Verlust des Zeitgefühls aufgrund des erhöhten Medienkonsums Insbesondere bei den befragten Eltern der elf- bis zwölf-Jährigen und der 14- bis 15Jährigen stellt das Spielen mit der Konsole oder dem Smartphone eine Herausforderung dar. Vor allem wird hier die vermehrte Nutzung an Wochenenden oder in den Ferien als Problem genannt: „(…) die Kinder werden sofort, wenn ein Spiel is’, was so eine einfache Strategie hat, komplett süchtig danach. Wenn man da nicht aufpasst, find’ ich“ (DfM DZ 255-257) 78 Kontakt durch Peergroup Eine Mutter erwähnte, dass ein Schulkollege ihres Sohnes ihm ein Video mit nicht altersgemäßem Inhalt zeigte: „Irgendein Kind hat ihm mal [wird leiser] einen Porno gezeigt – ich mein’, er war zehn! (…) Da sind sehr große Gefahren! Dass man in dem Alter schon damit konfrontiert wird (…).“ (LfM DZ 899-902) Privatsphäre (Social Media) Da viele Kinder der befragten Eltern häufig auf Social-Media-Plattformen aktiv sind, kommt diesem Aspekt eine große Bedeutung zu. „Weil auf Facebook gab es schon Intrigen, wenn jemand ein Foto postet – öffentlich -was sie nicht soll.“ (KfM DZ 503-504) „Aber ich finde, das ist eine Verletzung von Privatsphäre. Und wieviel gibst du Preis von dir, also was gibst du dort:“ (SfG DZ 774) Gefahren resultierend aus der Anonymität des Internets: Cybermobbing / Cyberbullying „Und in der Schule kann das schnell was auch schief gehen, wenn man so in Gruppen schreibt und da lehnen sich a paar gegen andere oder gegen einen auf. Und das kann halt auch sehr negativ sein.“ (LfM DZ 200-202) In der folgenden Passage wird zudem von einer Mutter das Bewerben problematischer Schönheitsideale genannt: “M: Mobbing, Cyber-Mobbing. Und diese ganzen Plattformen im Internetso wo sie sagen wo sie das gut finden, wenn jemand magersüchtig ist (1) Wenn Essstörungen gelobt werden oder zu private InformationenS: Ja, ja. Auf Facebook solche Seiten. K: Ja, ja, mhm! Ekelhaft. Diese Size Zero-Geschichten und so. M: Ja oder dieser Fitnesswahn teilweise.“ Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 181-186) 79 problematische Kontakte / falsche Identität: „Cf: Da hat’s auch so ein Spiel gegeben eben für kleine Mädchen. Diese Talking Angela, dass da in Wirklichkeit irgendein (.) Mann gesessen ist und mit den Mädchen gesprochen hat. Also das war so ein, ich glaub’ das war sogar eine App. Hf: Genau, das war ein Erwachsener, ja (3) Ein Perverser.“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 735-739) problematische Inhalte In allen drei Diskussionen wurden brutale Spiele als Gefahren für die Kinder wahrgenommen. Des Weiteren wurde auf pornografische Inhalte eingegangen. Faulheit aufgrund Erleichterungen, die „neue Medien“ bieten Die Funktion des „kompakten Wissens“, und der Möglichkeit, schnell auf Informationen Zugang erhalten zu können, wird von zwei Müttern dahingehend negativ bewertet, als dass das Kind zu bequem wird, um sich die Mühe zu geben, selbstständig danach zu suchen. „Obwohl ich’s- Ich hab’ ihr gesagt, @sie soll sich ruhig auch mal ein Wörterbuch nehmen@ und schau’n wie man das- weil du merkst es dir glaub’ ich besser, wenn du dir das erarbeiten musst, als wenn du ,Klick, Klick“ machst (…).“ (BfG DZ 628-630) 4 Smartphone Nutzung der Eltern und positive Bewertungen Das Smartphone dient den Eltern in erster Linie gegenseitigen Absprachen und der Erreichbarkeit. Eine zentrale Rolle spielt die Kommunikation mit dem Kind. Anhand der Analyse konnten folgende weitere Nutzungsmotive und von den Elternteilen genannte Vorteile herausgearbeitet werden: Entspannung (Spielen, Videos etc.) Die Eltern nutzen das Smartphone zum Spielen oder sehen sich Videos an um sich die Zeit unterwegs zu vertreiben oder zu entspannen. Erleichterung und Verbesserung des Alltages durch hilfreiche Funktionen Die meisten der befragten Eltern machen zudem Gebrauch von Apps. Sie werden bei den Befragten in erster Line zur Unterstützung des Alltages genutzt. Genannt wurden neben WhatsApp zum Beispiel die Funktion des GPS als Routenplaner bzw. das Herunterladen 80 von Ernährungs-, bzw. Sport-Applikationen. Die Kamerafunktion bietet den Eltern die Möglichkeit, spontan Momente mit ihren Kindern festhalten zu können. Das Smartphone übernimmt in vielen Fällen die Funktion als Musikquelle. Des Weiteren wird die WeckerFunktion genutzt. Einen weiteren Vorteil bietet das Smartphone hinsichtlich der Möglichkeit, einander an Erlebnissen teilhaben zu lassen. Hierzu kann ein Beispiel aus dem Medientagebuch von VfK angeführt werden, deren Tochter ihr aus dem Urlaub mit den Großeltern regelmäßig schrieb oder sie anrief. „(…) mindestens 3x angerufen und wir schreiben die ganze Zeit SMS wie es ihr geht und was sie erlebt.“ (VfK TZ 21-22) Verwendungszweck und Nutzungsmotive Kind bzw. Stellenwert Anhand der Analyse kann davon ausgegangen werden, dass das Smartphone für die Kinder zwischen acht und neun Jahren einen eher geringen Stellenwert einnimmt. Das bedeutet, dass es von den meisten laut Angaben der Eltern nicht regelmäßig genutzt wird. Meist verwenden sie die Geräte ihrer Eltern um zu spielen oder um mit ihren Eltern bzw. mit Schulkolleginnen und –kollegen zu kommunizieren. Eine Mutter gab an, dass ihre beiden Töchter, welche neun bzw. zehn Jahre alt sind, sich in erster Linie persönlich mit ihren Freundinnen absprechen. „Telefoniert: nicht so oft. Mädchen verabreden sich persönlich und spielen mit Freundinnen.“ (MfK TZ 18) Die Mehrheit der Eltern aus der Gruppe K stellen ihren Kindern eine begrenzte Anzahl an Funktionen, etwa eine begrenzte Auswahl an Spielen oder Lernapps, zur Verfügung. In diesem Zusammenhang ist auch die Regelung des Internetzuganges wesentlich. Die Eltern der kleineren Kinder erlauben ihnen die Internetnutzung nur bedingt: in eingeschränkter Form oder unter Beaufsichtigung. Zu konstatieren ist, dass bei den älteren Kindern die Kommunikation mit der Peergroup, allen voran über Chatfunktionen wie WhatsApp sowie via Social-Media, eine immer größere Rolle einnimmt, was bei den Familien der Gruppe K noch keine hohe Relevanz aufzuweisen scheint. Auch das zunehmend unbeaufsichtigte Spielen gewinnt an Bedeutung. Thematisiert wird des Weiteren das Verschicken oder Hochladen von Fotos im Internet. 81 Mit zunehmendem Alter scheint der Aspekt des Smartphones als Prestigeobjekt an Bedeutung zu gewinnen. Den Jugendlichen ist es oft wichtig, am „neuesten Stand“ der Technik zu sein, was die Eltern teilweise überfordert. Auffällig war dies vor allem bei den Eintragungen von CfG: der Gebrauch des Smartphones scheint morgens die erste Tätigkeit und abends die letzte Handlung des Kindes zu sein. Herauszulesen war ein gewisser Automatismus bei der Smartphone-Nutzung ihres Sohnes. Diese Omnipräsenz des Smartphones bei den Kindern wird in folgenden Passagen aus Tagebucheintragungen von Elternteilen der Gruppe G deutlich: „13:30: Schule aus. WhatsApp mit Freunden vor und während Essen!!“ (CfG TZ 103-104) „17 – 2000: Lesen / Portfolio: kein Handy!“ (CfG TZ 92-93) „Mario hat neben TV auch etwas am Handy gemacht (ca. 20 min).“ (SfG TZ 55-56) „(…) abgesehen von der Dusche hat er sein Handy überall dabei.“ (MmG TZ 10-11) Das Smartphone als Prestigeobjekt Die Auswertung der Daten ergab, dass das Smartphone auch bei einigen Elternteilen einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Dies macht sich neben der Intensität der Nutzung auch darin bemerkbar, dass der Marke und der Aktualität des Modells eine große Bedeutung zukommt. Ein weiterer Faktor ist einerseits der Gruppenzwang, dem die Kinder ausgesetzt sind, wenn es um Smartphone-Besitz generell geht und in weiterer Folge etwa, um welche Marke es sich handelt. Vor allem bei MmG war erkennbar, wie präsent das Thema bei seiner Familie ist bzw. als wie problematisch er das Nutzungsverhalten seines Sohnes empfindet. Dies wurde sowohl im Rahmen der Gruppendiskussion, als auch durch wiederholte Eintragungen in seinem Medientagebuch deutlich, bei welchen die ständige Nutzung angeführt wurde. Ein weiterer Aspekt im Kontext des medialen Wandels ist das Bedürfnis, immer am neuesten Stand der Technik zu sein. Dies wurde bei einigen Elternteilen erkennbar. Die folgende Passage aus der Gruppendiskussion M verdeutlicht die eben genannten Befunde: 82 „Mf: Also, die Michelle hat keines. Nf: Was, die Michelle hat kein Handy? Mf: Nein, sie braucht daweil noch keines. Wir holen sie von der SchuleMf: [sehr überrascht] Wie geht das? (.) Sie muss ja Probleme mit denmit ihren Schulkollegen haben! Heute hat ja schon jedes Kind eines. Also.“ Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 367-371) Festgestellt werden konnte, dass es in vielen Fällen Unterschiede bezüglich des Interesses an „neuen Medien“ zwischen den beiden Elternteilen gibt. Wobei unter den Befragten tendenziell meist der männliche Partner im Hinblick auf „technische“ Kompetenz besser informiert war bzw. mehr Interesse zeigte. Bedingungen / Gründe für Smartphone-Besitz des Kindes Alter, Reife des Kindes Bei der Gruppe K wurde deutlich, dass Kinder entweder noch über kein eigenes Smartphone verfügen, oder sie es lediglich begrenzt und unter Aufsicht verwenden dürfen. „Na, die Nici hat schon eines (.) aber ein altes. Ein altes iPhone von mir. Sie hat’s in erster Linie, dass ich sie erreichen kann und wenn sie mit dem Papa oder so skypt.“ (AfK DZ 119-120) „Ich habe nur zwei Spiele auf meinem iPhone, die sie benützen kann.“ (AfK DZ 280) „S: Meine haben das, sowas alles nicht. Weil wenn ich weiß (.) ja, ich komm‘A: Es kommt aber darauf an, was er damit macht, finde ich. K: Na ja- ok mit neun brauchen sie im Prinzip noch kein’s unbedingt. Ich mein‘, meiner hat schon eins aber es wär‘ jetzt- es geht auch ohne, aber die Größere, is‘ jetzt 13 `worden und ich (.) ich merke schon, dassL A: Ja mit 13 ist sie ja schon reiferL S: Ja, es kommt schon auch darauf an, was sie damit machen, sag‘ ich, und auf die Reife, find‘ ich.“ Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 352-360) Autonomie des Kindes Der Aspekt der Erreichbarkeit ist für die Eltern von sehr großer Bedeutung und die Möglichkeit der Absicherung und Sicherheit ist für die Eltern unabhängig vom Alter des Kindes wesentlich. Für Kinder, die sich im Übergang zur Pubertät befinden, bedeutet das 83 Smartphone aus psychologischer Perspektive eine größere Unabhängigkeit. Es stellt ein Medium dar, das dem Kind eine Möglichkeit der Abgrenzung und Privatsphäre verschafft: „Irgendwie gibt’s den Kindern wahrscheinlich auch – traurig wie es is’aber ein Teil von Sicherheit. Ich bin immer erreichbar, ich kann alles nachschauen, ich kann immer das machen, was ich will.“ (DfM DZ 461-463) Für die Eltern kann der Smartphone-Besitz ihres Kindes hinsichtlich der emotionalen Stabilisierung in Form von Erreichbarkeit und Absicherung als positiv bewertet werden. „(…) weil’s praktisch is’, dass ich mein Kind jederzeit erreichen kann. (2) Das find’ ich s- Weil früher hast das Kind hing’schickt irgendwohin allein und hast beten müssen, dass es angekommen is’ oder nicht. Und jetzt hat’s das Handy mit und sie ruft mich an, „Ich bin jetzt…“ Weil sie geht allein (…).“ (BfG DZ 518-521) Berufstätigkeit der Eltern: Einerseits geht die zunehmende Autonomie des Kindes einher mit dessen Alter. Als weiterer Aspekt kann auf Grundlage des ausgewerteten Materials darauf geschlossen werden, dass die Erreichbarkeit der Kinder eine große Bedeutung für die Eltern darstellt, da sie aufgrund ihrer Berufstätigkeit häufiger unbeaufsichtigt sind. „Genau, so mit neun, zehn hat er’s dann bekommen, so Ende vierte Klasse oder Mitte vierte Klasse hat er’s bekommen weil ich auch arbeiten war und ich ihn oft erreichen wollte und zuhause hatten wir kein Festnetz (…) und das war mir sehr wichtig.“ (DfM DZ 164-166) Hinsichtlich eines praktischen Nutzens für die Familie konnten zwei Aspekte herausgearbeitet werden, welche der mobilen Kommunikation zugeschrieben werden können. Einstellung der Eltern gegenüber „neuen Medien“ Eine Mutter zeigte sich generell skeptisch gegenüber „neuen Medien“, ihre Tochter besitzt (noch) keines. 84 gegenseitige Absprachen und schnelle Kommunikation „Und das, das- da ruf' ich an und sag', sie soll schlafen gehen.“ (HfG DZ 294) „Ja, du kannst dich schnell absprechen (...).“ (MmG DZ 635) Negative Bewertungen / Bedenken Einige Male wurde die Omnipräsenz im Allgemeinen kritisch betrachtet. Weiter wurde der Faktor der Ablenkungsgefahr genannt. Die ständige akustische Konfrontation in der Öffentlichkeit wurde ebenfalls als negativ empfunden. Aus Veränderte Kommunikationsformen negativ der Analyse geht hervor, dass die befragten Eltern den veränderten Kommunikationsformen, welche mit der Nutzung von Smartphones einhergehen, teilweise skeptisch gegenüber stehen. Dies kam vor allem bei den Elternteilen der Gruppe G zum Ausdruck. abnehmender Stellenwert der persönlichen Kommunikation, Faulheit K: Aber so, kommunikativ is‘ halt schlecht. S: Ja, die Leut‘ reden heute nichtV: Man schreibt mehr. M: Ja, das is‘ wahr. Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 545-548) Eine Mutter gab an, dass aufgrund der Relevanz des Smartphones die zwischenmenschliche Kommunikation bei den Kindern an Bedeutung verliert: „Da fehlt dann die Kommunikation– Ein Beispiel: In der Pause, (.) die Kinder spielen mit den Handys in den Pausen anstatt miteinander.“ (MfM DZ 830-832) Sprachverfall, Verblödung Kritisch wird der veränderte Kommunikationsstil beim Schreiben von Kurznachrichten der Kinder betrachtet. Gleichzeitig wird in dieser Aussage einer Mutter ihr Unverständnis deutlich: „Das ist einfach- weil's einfach durch's Tippseln, da schreiben's auch irgendwelche Abkürzungen „FBB“ und was weiß ich – na ja, kenn' ich 85 mich aus mit die hunderttausend Abkürzungen? (1) Mich wundert's nicht, dass die Leute nicht Aufsätze zamkriegen (…).“ (HfG DZ 659-661) „Sinnloses“ Kommunizieren wird auch von einer weiteren Mutter als negativer Aspekt genannt: „Dann diese Herumschreiberei, die unnötige, die man auch erledigen kann mit einem Telefonat: ,Hallo, wie geht’s dir? Was machst du? Blablabla‘“ (LfM DZ 431-432) An dieser Stelle der Gruppendiskussion K wird der mediale Wandel im Hinblick auf die Veränderung Kommunikation erkennbar, welche als problematisch gesehen wird: „K: Weil die Kinder werden jetzt groß damit. Die wachsen auf- die kriegen automatisch eines. Bei uns is‘ ma in die Telefonzelle gegangen. Da hat man die Freundin angerufen oder direkt zuhaus‘ und hat angeläutet. Das machst heutzutage gar niA: Oder du hast gewusst, du gehst in den Park und irgendwer ist sicher da von deinen Freunden. Das gibt‘sL K: Also sie sitzt hauptsächlich daheim und anstatt sie vielleicht telefonieren, was vielleicht noch besser wär als wenn‘s schreiben. @3@ (.) Und so verlernen‘s halt das Reden – die Kommunikation.“ Passage aus der Gruppendiskussion K DZ 667-674 Intrigen, Cybermobbing via Chat Unter den befragten Eltern herrschte ein Bewusstsein über die Gefahr und teilweise waren ihre Kinder oder deren Umfeld bereits selbst betroffen davon: „Das war (.) Das war dann nach einer Zeit (.) - weil die haben so eine Gruppe gehabt - war das eine Katastrophe, weil die haben sich gegenseitig dann - sind auch Beschimpfungen gewesen.“ (BfG DZ 230-232) Sorge, wenn Eltern ihr Kind nicht erreichen können Dies geht deutlich aus einer Passage der Gruppendiskussion G hervor: „Cf: Aber ma‘, man kriegt schneller Panik, wenn man das Kind einmal nicht erreicht. Bf: Ja, das stimmt auch. Wenn‘s dann nicht abhebt (...) Hf: Genau! wenn man sie anruft, dass sie nicht rangeht. Da denk' ich mir, wofür hat's ein Handy? @4 86 Mm: Ja, wenn’s aus is‘. Cf: Ich hab’ ihm über WhatsApp eine Nachricht geschickt und ich hab’ g’seh’n, es ist nicht mal angekommen. Oh mein Gott, der hat keinen Empfang, wo is' er. (...) Hf: Dann haben's es abgedreht (...) vielleicht auch noch oder auf lautlos. Dann haben sie's immer auf lautlos, immer auf lautlos und dann gehen's nicht ans Telefon ran (...).“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 523-536) Sonstige negative Assoziationen, Bedenken hinsichtlich des medialen Wandels Suchtgefahr, Verlust des Zeitgefühls / permanente Internetnutzung Die Gefahr eines erhöhten Internetkonsums sei durch die ständige Verfügbarkeit des Smartphones höher: „Die Kinder müssen nicht ständig online sein, und bei einem Smartphone ist es meistens so, dass (.) also find‘ ich.“ (MfK DZ 117-118) „Aber sie hat's eigentlich so am Anfang eigentlich nie wirklich verwendet, außer, dass sie mich angerufen hat. (.) Das ist erst jetzt ´kommen mit dem Internet.“ (HfG DZ 576-578) Gruppenzwang Es wurde deutlich, dass das Smartphone eine zentrale Bedeutung in der Peergroup des Kindes einnimmt. Der Druck nach Anerkennung, welche vom Smartphone-Besitz und dessen Aktualität bzw. Marke abzuhängen scheint, ist in den Familien Diskussionsthema und stellt sowohl für die Kinder als auch für deren Eltern, nicht zuletzt im Hinblick auf den Kostenaspekt, eine Herausforderung dar. Dies wird in den folgenden Auszügen der drei Gruppendiskussionen erkennbar: „Nein, beim Lorenz noch nicht so. Aber bei der Iris in der Klasse gibt es eine, da hat sie gesagt, die hat fast immer das neueste Handy.“ (KfK DZ 329-330) „Df: Im Gymnasium is’ es glaub’ ich noch mehr präsenter. Jeder hat ein Handy, und „Was hast du für eins?“ Auch was für ein Handy. Ich mein‘, sein’s ist ein Samsung. Das ist anscheinend jetzt nicht das Beste. Er möchte jetzt auch ein iPhone haben, aber es ist ganz, ganz präsent. Nf: Stimmt, das merk‘ ich beim Leon auch.“ Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 135-140) „Handy: Handy is‘, ja (1) hamma jetzt immer wieder diese Diskussion. Sie hat ein gebrauchtes Handy bekommen, das hat zu wenig Speicherplatz. 87 Sie möchte ein neues. Ihre Freundinnen haben auch schon das und das. Und da kann man das und das spielen.“ (BfG DZ 219-221) „Weniger mim Spielen aber das Handy des is‘, is‘ ein Dauerthema.“ (MmG DZ 1086) zu hoher Stellenwert für Kind / Sorgen in Bezug auf raschen medialen Wandel „Und es ist irgendwie, es ist zu schnell. (…) Da überlegt er, er muss seines verkaufen und das, und das Geld vom Geburtstag und von Weihnachten zusammensparen und zusammenkratzen für ein blödes neues Handy.“ (CfG DZ 1230-1234) mangelnde Wertschätzung Ein interessanter Aspekt, der herausgearbeitet werden konnte, war, dass Smartphones einerseits ein zu hoher Stellenwert attestiert wird, andererseits angemerkt wurde, dass die Kinder dessen Wert nicht ausreichend zu schätzen wissen: „Du Melvin, schau, das hat hundertfünf-, 160 gekostet, das (…) und es war innerhalb von zwei Wochen kaputt. Also er hat’s irgendwie runter geschmissen. Der ganze Bildschirm war zerdepscht.“ (DfM/DZ 157-160) rasche Langeweile bei Kind aufgrund ständiger Innovationen und des Überangebotes Eine Mutter äußerte ihre Bedenken, dass ihrem Kind aufgrund des großen Angebotes und den immer kürzer werdenden Abständen zwischen Innovationen schnell langweilig würde. Am Beispiel ihrer Aussage wurde die Überforderung der Mutter im Hinblick auf den schnellen Wandel deutlich: „K: Ich glaub', das wird ihnen dann (fad) nach einer Zeit. V: Ja, ja! Schnell langweilig wird ihnenA: Ja, ja. Genauso sehe ich das auch (…) na ja, schwierig (...) mit den Millio::nen verschiedenen Applikationen (…) immer aktueller, immer- [wird etwas lauter, spricht mit energischerer Stimme] aber verrückt, also wahnsinnig schnell, und das- und da, und sofort eine Belohnung, zack, zack und wieder etwas Neues und du hast es! Aber es ist schwer weil nicht alles ist- passiert sofort.“ Passage aus der Gruppendiskussion K DZ 436-447 Austausch von unpassenden Bildern unter Mitschülerinnen und Mitschülern (z.B. via WhatsApp, Social Media) 88 „Und mein Mann ist auf der Couch gelegen und ist so eingedöst. Und sie hat ihn fotografiert und hat halt ihrer Freundin ein Foto geschickt (…) und hat geschrieben, ;Mein Papa schlaft schon‘ oder irgendwie so. Und da hab’ ich ihr dann erklärt, da hab’ ich ihr gesagt – das war ja nicht einmal böse von ihr – sag’ ich: ‚Das darfst du nicht. Du darfst nicht einen anderen fotografieren, auch wenn’s dein Papa is’.“ (BfG DZ 824-832) erhöhte Kosten „Wir haben schon amal so einen Fall g’habt, wo mal etwas runtergeladen worden is’, was kostenpflichtig war, wo ma das nicht gewusst haben. Aber haben dann- wir sind auch nicht d’raufgekommen. Ich glaub’, wir haben dann auch mit dem Anbieter gesprochen. Und da hamma auch nicht gewusst, was das war.“ (CfG DZ 851-855) mangelnde Kontrollmöglichkeit In folgendem Diskussionsausschnitt wird deutlich, dass es einen Unterschied für die befragten Elternteile macht, ob ihr Kind bedenkliche Inhalte beaufsichtigt im Fernsehen, oder unbeaufsichtigt am Smartphone rezipiert: „Y: Seht ihr da einen Unterschied zwischen Fernsehen, wo ihr seht, das Kind schaut sich das an, darüber kann man dann sprechen oder wenn das kann mit dem Smartphone beschäftigt und ihr wisst nicht… Cf: Alleine. Sf: Ja, ja. Das ist das, ja. Cf: Wenn man nicht weiß, was er sich anschaut, dass macht mir schon, ja.“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1171-1176) negative Auswirkungen auf Schulleistung Dieser Punkt ist vor allem bei den Eltern der elf- bis zwölf-jährigen Kinder ein Thema. „Na, dass es so eine Wichtigkeit für ihn hat. Dass es auch immer da ist obwohl er weiß, dass er jetzt wirklich immer mehr in Englisch abdriftet. Dass er das nicht wichtig genug sieht und ihm wirklich wichtiger ist, dass er spielt am Handy.“ (DfM DZ 969-971) Dass ein Großteil der Elternteile dem Smartphone ambivalent gegenüber steht, kann anhand des folgenden Zitats illustriert werden: „Gut, wir sind jetzt in der U-Bahn und du kannst eh nichts anderes machen, dann hängen sie beim Handy und würden das auch nicht hergeben (…).“ (DfM 261-262) 89 Das Smartphone dient den Kindern von DfM demnach einerseits dem Zeitvertreib für unterwegs, birgt aber gleichzeitig Suchtpotenzial. Eine Mutter nennt ebenfalls den Aspekt des Zeitvertreibs und in einem Zug auch die Gefahr der Ablenkung und der Zeitverschwendung, wofür sie als Beispiel den ständigen Zugriff auf Social-Media-Plattformen nennt: „Aber es lenkt auch ab, zum Beispiel Facebook lenkt ab. (...) Also einerseits, Handy ist halt technologischer Fortschritt, andererseits ZeitZeitvertreib, Zeitverschwendung.“ (LfM DZ 430-433) 5 Medienerziehungspraxis Regelungen allgemein Internetzugang kein Internetzugang zwecks Kontrolle: „(…) beide ein Tablet aber ohne Internetzugang! (…) Weil ich das dann nicht kontrollieren kann, was sie da machen, das ist mir zu, zu unsicher einfach noch.“ (MfK DZ 83-87) örtliche Eingrenzung: nur zuhause. „V: Also die Anna, wir haben das so gemacht, dass die Anna nur in der Wohnung Internetzugang hat. Sobald sie aus der Wohnung raus ist, hat sie überhaupt keinen Internetzugang. K: Ja, mhm. S: Ja, bei uns ist das auch so. A: Genau. Sie hat die Verbindung zu unserem WLAN und sie kann halt dann eben die Sachen machen, also skypen, die iTunes und so weiter. (.) Aber zum Browser hat sie keinen Zugriff.“ Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 220-226) „(…) bei ihm ist das Internet beschränkt. Das heißt, wenn er es ausgenutzt hat, dann hat er keine Möglichkeit, dass da irgendwelche Kosten steigen.“ (LfM DZ 704-705) Kosten / Tarifwahl Beliebt ist der Einsatz von Tarifen, bei welchen den Kindern ein limitiertes Guthaben zur Verfügung steht. Unlimitierte Anmeldungen sind für viele Eltern kein Thema, um erhöhte Kosten zu vermeiden. 90 „Df: Aber er hat ja (…) diese Google Play Karte. Nf: Genau, die hat meiner auch! Wo er ein Kontingent zur Verfügung hat.“ Passage aus der Gruppendiskussion M DZ 724-725 Eine Mutter aus der Gruppendiskussion G gibt an, dass ihre Tochter ein angemeldetes Smartphone mit Freiminuten hat. „Nein, das ist ein angemeldetes. Das hab' ich extra schon so genommen mit viel Freiminuten, @extra so.@“ (BfG DZ 844-845) Inhaltliche Regelungen Dem Kind wird nur die Nutzung eines bestimmten Spieles erlaubt. „Ich habe nur zwei Spiele auf meinem iPhone, die sie benützen kann.“ (AfK DZ 280) Absprachen Ergänzend führt die Mutter an, dass die Tochter jedoch mit ihr absprechen muss, bevor sie Funktionen nützt, welche eventuell kostenpflichtig sind: „Na, sie muss mich immer fragen. Ich hab' immer gesagt, sie muss mir das zeigen, was das ist. Weil nicht, dass sie nicht irgendeinen Blödsinn da runterladet. Und das macht sie auch brav. Also das fragt sie mich dann schon. (1) Soweit sind wir uns einig.“ (BfG DZ 848-850) Um erhöhten Medienkonsum der Kinder zu vermeiden oder zu unterbinden, werden von den Eltern zeitliche Regelungen eingesetzt. Vor allem im Zusammenhang mit Spielen werden zum Beispiel bestimmte Tage(-szeiten) festgelegt, an welchen der Konsum erlaubt ist. Zeitliche Regelungen „Aber ich sag’ dann „Nein, unter der Woche nicht. Und am Wochenende dann so ein bis zwei Stunden. Länger nicht.“ (BfG DZ 375-376) alternative Aktivitäten Bei allen befragten Gruppen kam hervor, dass Freizeitaktivitäten und der Aufenthalt in der Natur oder im Park für die Eltern von Bedeutung sind. „Mm: Ja, die Kinder brauchen das, rausgehen in- ganz wichtig. 91 L L Sf: Ja. Weil er würde das wahrscheinlich sehr mehr das machen aber er hat die restliche Zeit, trainiert er Basketball, ist er nicht anwesend im Haus, sonst würde er es sehr viel mehr benutzen. Bf: Ja.“ Passage aus der Gruppendiskussion G DZ 147-151 Als Alternativen zum Konsum „neuer Medien“ wird zum Beispiel des Weiteren das Lesen von Büchern genannt: „Deswegen sage ich noch einmal. Lesen, ich lasse sie lieber auch mal etwas lesen.“ (AfK DZ 453-454) Zu verorten ist ein Konfliktpotenzial innerhalb der Familien im Zusammenhang mit dem Mediennutzungsverhalten der Kinder, allen voran im Hinblick auf die hohe Präsenz der Smartphones, aber auch generell, etwa in Bezug auf das Spieleverhalten. Dies trifft insbesondere auf Familien der Gruppe M bzw. der Gruppe G zu. Formen des Umganges, Maßnahmen Anhand der ausgewerteten Daten lassen sich drei Formen des Umganges mit Konflikten im Zusammenhang mit „neuen Medien“ erkennen: kommunikativ / argumentativ Die Vermittlung von Medienkompetenz erfolgt häufig in Form von Erklärungen und Aufklären von Seiten der Eltern: „Da sag‘ ich ihm schon, da pass‘ ich schon auf, dass er Bilder nimmt, er hat nur welche, wo man ihn nicht erkennt. Weil ich hab ihm schon gesagt, dass er da aufpassen soll mit so, was er halt öffentlich macht, dass er nicht alles so (2) öffentlich macht und so.“ (NfM DZ 514-516) „Und da hab’ ich ihr dann erklärt, da hab’ ich ihr gesagt – das war ja nicht einmal böse von ihr – sag’ ich: „Das darfst du nicht. Du darfst nicht einen anderen fotografieren, auch wenn’s dein Papa is’. (...) Es war nichts Schlimmes aber ich hab’ gesagt, das kann einmal a andere- das hab’ ich ihr erklärt und damit (…) @Hab’ ich g’sagt, „Sag’s deiner Freundin gleich@, sie soll’s löschen!“ BfG DZ 829-839 92 streng Vor allem bei den älteren Kindern waren strenge Maßnahmen die „letzte Konsequenz“, wenn sich deren Nutzung „neuer Medien“ als problematisch erwies. Nennenswert sind konkrete Maßnahmen, die von Eltern der beiden älteren Gruppen eingesetzt werden. 1 Regelplan Ein Kind muss selbstständig Protokoll darüber führen, was es für die Schule erledigt und darf sein Smartphone erst dann benutzen. Diese Maßnahme erfordert ein gewisses Maß an Eigenverantwortung des Kindes. „Ich hab' g’sagt, wenn ich nicht da bin, will ich, dass er das Handy, dass er ein, ein Protokoll- also einen (.) Plan erstellt, dass er, wenn er heimkommt, es zur Seite legt, bis er gelernt hat (...) und dann erst wieder nimmt, wenn eben alles erledigt ist.“ (DfM DZ 584-587) Diese Maßnahme erweise sich nach Aussage der befragten Mutter allerdings nur als bedingt effektiv: „Also so, wie ich’s mir vorstelle, funktioniert’s dann leider nicht immer. Dass ich sag’, ok es kommt jetzt weg und dann hast du immer was anderes wieder zu tun und dann ist es auf einmal wieder da, das Handy. Das funktioniert immer nur eine Zeitlang gut (...).“ (DfM DZ 979-982) 2 Smartphone-Entzug Bei vier Familien - jeweils bei einer aus der Gruppe M bzw. zwei Familien der Gruppe G, wird den Kindern regelmäßig deren Smartphone entzogen. Gründe hierfür sind vor allem negative Auswirkungen auf die Schulleistung. „Sag’ ich ,Leonie, das gibt’s doch nicht!‘ Und dann hab’ ich g’sagt, das Handy is’ gleich amal weg. @Das ist bei mir immer das Druckmittel. @.@ Handy weg, bis es wieder funktioniert@.“ (BfG DZ 1034-1036) 3 Internetentzug „,Und dann wirst nur mehr eine Stunde am Tag spielen. Weil das Internet wird nur so für dich freigeschalten sein! Bist du zu der Zeit in der Schule, hast ein Pech gehabt!“ Schaut sie mich an: ,Nicht, Mama!‘ Hab' ich gesagt: ;Ja, dann zackig jetzt!‘ (...) ich zieh‘ das beinhart durch. Weil da schreit meiner schon vom Arbeitszimmer: ,Soll ich‘s schon einstellen?‘“ (HfG DZ 1310-1316) 93 keine Konsequenz Konstatiert werden konnte eine gewisse Machtlosigkeit bzw. Resignation, die einige Eltern empfinden, wenn es um den Umgang mit Konflikten hinsichtlich „neuer Medien“ geht. „(...) aber ich klink’ mich da immer aus, weil ich sag’ immer: Ich sag’s einmal, zweimal, dreimal und wenn er’s dann nicht macht, sag’ ich: „Schatzi, du bist elf Jahre, du weißt genau, dass das nicht gut ausgeh’n würd, wenn du jetzt nur permanent vor’m Handy sitzt (…)!“ (DfM DZ 688-692) Die befragten Eltern zeigten sich teilweise verständnisvoll im Hinblick auf die Mediennutzung ihres Kindes. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies bei einer Mutter aus dem Umstand resultiert, dass sie in Bezug auf Online-Spiele das gleiche Nutzungsverhalten wie ihre Tochter aufweist und aus diesem Grund über die Nutzungsgewohnheiten ihrer Tochter informiert ist. „Na, weil es ist ein Suchtpotenzial. (…) Ich kenn‘s ja selber vom Spielen her. Und wenn du mal spielst mit ein paar Leuten, du kriegst es nicht mit. Da sind zwei, drei Stunden gleich um! Das ist so.“ (HfG DZ 136-1320) „(...) bei dem Rollenspiel weniger aber es macht natürlich süchtig wie jedes Computerspiel. Wenn du natürlich online mit mehreren Leuten spielst. Ich bin ja selber- ich spiel‘s ja selber – World of Warcraft und spiel‘, bin ja auch in einer Gilde drinnen. Und sie spielt das halt am Tablet aber nur, das hat an anderen Namen, und schreibt mit denen auch immer. Das macht ihr halt Spaß.“ (HfG DZ 1091-1095) Unterschiedliche Auffassungen, Konflikte zwischen den Elternteilen in Bezug auf Maßnahmen Anhand der Datenauswertung konnte herausgearbeitet werden, dass es in einigen Aspekten der Medienerziehungspraxis unterschiedliche Auffassungen der beiden Elternteile gibt, und dies auch zu Konflikten zwischen den beiden führt. „(…) aber mein Ex zum Beispiel würd‘ da- der fragt mich, warum ich ihr keine Verbote geb‘ und regt sich auf. Da hamma schon Diskussionen, weil er setzt auf noch mehr Verbote.“ (HfG DZ 354-356) 94 6 Medienkompetenz Eltern Bewusstsein und Interesse Werbekompetenz: Kenntnis und Bewertungen Neue Werbeformen Internet Die Relevanz einer Kompetenz hinsichtlich neuer Werbeformen ging im theoretischen Teil der Arbeit hervor (vgl. Kap. 2.3.3) und war daher von besonderem Interesse. Formen der Online-Werbung, wie etwa Pop-ups oder Bannerwerbung, wurden von einigen der befragten Eltern genannt und negativ bewertet. „Mf: Pop-ups (…) Kf: Die sind so: nervig! Und man merkt das oft garNf: Da klick‘ ich gleich weg bei sowas. Mf: Die nerven! (...) Das is‘ eine Abzocke im Netz und Viren kannst (.) alsoKf: Ja, Abzocke nur!“ Passage aus der Gruppendiskussion M DZ 773-778 In negativem Zusammenhang wurde die oftmals personalisierte Werbung auf Facebook angesprochen, welche als störend empfunden wurde. Diese Kenntnis ist dahingehend von großer Bedeutung, da die Kinder, vor allem jene der Gruppe M bzw. der Gruppe G, bereits häufig in sozialen Netzwerken aktiv sind. „Aso, wo so Filme sind, die ausschauen wie Filme und dann das Produkt am Schluss dann eben - das ist oft nervig. @.@ Das ist teilweise- Aber das ist eher dann auf Facebook, diese Geschichten. Wenn du irgendwas öffnest – und nur über Pop-ups und was weiß ich, was alles.“ (KfK DZ 501-504) „Weil da kann immer was passieren. Du klickst nur unabsichtlich mal – is’ mir genauso mal passiert. Dann hast du so irgendwie- und da kannst du noch schnell abbrechen. Weil die das so gefinkelt machen, dass du einfach nur kurz – und dann lädt das mehr oder weniger schon.“ (DfM DZ 746-749) Die datenschutzrelevante Speicherung von Informationen im Internet wurde einmal erwähnt und als gefährlich beurteilt. „Es ist schon eine Gefahr da. (1) Das kann man ja alles nachverfolgen (.) im Internet schon. (…) Was du googelst zum Beispiel. Bist ja heute (.)– es kommt dann genau das, was du vorher gesucht hast.“ (SfK DZ 770-774) Kenntnis Schutzvorkehrungen Die Kompetenz unterschiedlich und der ausgeprägt. Kenntnisstand hinsichtlich Generell gaben 95 im Schutzvorkehrungen Rahmen der waren Diskussion alle Teilnehmerinnen der Gruppe K an, keine Schutzvorkehrungen bzw. Informationsplattformen oder –institutionen wie etwa Internetseiten, zu kennen, bei welchen man Informationen zum Thema Medienkompetenz oder dem Bereich „neue Medien“ einholen kann, zu kennen: „Df: Also das kannst du schon. Da kannst du das einstellen, dass bei gewissen Schlagwörtern, die Seite eigentlich gar nicht aufgeht. Tm: Genau, das kannst ganz einfach, kannst dir das downloaden. Df: Ja. Das hab’ ich auch von Anfang an immer, auch damals am Computer, immer einfach programmiert. Genauso beim Fernseher gibt’s das ja auch, gel, dass ab zwölf oder 16 oder so, dass diese Dinger dann gar nicht – oder nur mit einem Code (1) funktionieren. Ja, ja! Das find’ ich gut.“ Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 860-866) Speziell in Bezug auf Smartphones nannte eine Mutter Schutzapplikationen: „Auf dem iPhone hast du so eine eigene App sogar. Ganz oben da hast du diesen Kinderschutz. Da hast du - der Erwachsene, der das Kind an der Hand hält.“ (DfM DZ 855-857) Genannt des Weiteren Blockaden oder Voreinstellungen im Internet und das Sperren kostenpflichtiger Nummern: „Bf: Weil die Nummer rennt ja über mich. Und da hab’ ich alle kostenpflichtigen Nummern und alles- Erotik und Ding (…) gesperrt.“ (BfG/DZ 861-864) Neue kommunikative Kompetenz / Wissensstand „neue Medien“ Kenntnis über Funktionen, Altersbegrenzungen, verwendete Fachtermini „Wenn man jetzt davon ausgeht, dass du einfach verschiedenste (1) Nutzformen hast, sind nicht alle mit dem Internet verbunden (…).“ (DfM DZ 303-304) „(…) es gibt ja installierte Apps auf dem Handy, Spiele. Aber jetzt nicht solche Online-Spiele, was Erwachsene spielen, sondern einfach, es gibt halt viele Spiele, die man runterladen kann gratis.“ (LfM DZ 640-642) 96 Kenntnis über / Nutzung von Tarifformen bei Smartphones „Na, also da schau‘ ich sehr genau bei meinen Verträgen.“ (MmG DZ 846) Wissen über Gefahren „Weil ich hab’ zum Beispiel vor ein paar Tagen eine E-Mail bekommen, mit der Aufforderung, dass ich irgendwas einzahlen muss und, dass das eine Mahnung ist und ich hab‘ nicht gewusst, Da hab’ ich den Namen gegoogelt und dazu Betrug geschrieben und da is’ wirklich rausgekommen, also „nicht antworten auf diese Mail, nicht aufmachen…“ (MfG DZ 957-960) Aus folgendem Tagebucheintrag einer Mutter geht hervor, dass sich die Mutter über die Relevanz der Anonymität im Internet bewusst ist, und dies ihrer Tochter vermittelt: „Leonie möchte unbedingt selbst eine Videoanleitung für Loombands machen. Bin damit einverstanden solange sie anonym bleibt.“ (BfG TZ 46-48) Selektive Informationssuche im Internet „Na, ich plane vorher, da mache ich mich im Internet schlau, wo es was gibt.“ (…) wir suchen nur Sachen im Internet, die uns interessieren.“ (MfM DZ 758-776) Interesse an „neuen Medien“ Bei den Diskussionen zeigte sich, dass sich die Eltern tendenziell mehr Informationen über potenzielle Gefahren, die mit „neuen Medien“ einhergehen, interessieren. „Sf: Das ist zu wenig. Da ist zu wenig Information da. Bf: Ja, wie man seine Kinder schützen kann oder so solche ja Cf, Sf: Ja, ja!“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1198-1200) Das Interesse an neuen Entwicklungen generell wird großteils als gering angeführt. Eine Mutter gab an, zwar kein Interesse darin zu haben, jedoch zu wissen, wo man bei Bedarf Informationen einholen kann. „(…) na ja, eher schwer, weil’s mich selber jetzt nicht so gravierend interessiert. (…) Wenn man da interessiert is’, glaub’ ich, weiß man sehr wohl, wo man nachliest oder nachfragen kann.“ (DfM DZ 822-825) 97 Anzuführen ist, dass das Interesse der Eltern mit dem Interesse der Kinder in Zusammenhang zu stehen scheint. So nutzt etwa der Sohn von CfG soziale Netzwerke wie Instagram. Es kann angenommen werden, dass daher auch die Mutter darauf aufmerksam wurde. Ihr Sohn scheint ein großes Interesse an Technik aufzuweisen, was auch in dieser Aussage zum Ausdruck kommt: „Da gibt’s halt so bestimmte Seiten, wo man zum Beispiel einen „Scuf“ – also, wie heißt denn das – der Controller (.) solche Seiten sucht er auf, eh am Tablet meistens.“ (CfG DZ 71-73) Sie führt in weiterer Folge aus, Interesse an neuen Entwicklungen in diesem Bereich zu haben: „Na, ma‘ möchte schon am relativ neuesten Stand sein.“ (CfG DZ 892) Informationssuche/ -quellen Auf Grundlage der ausgewerteten Daten kann davon ausgegangen werden, dass aktive Informationssuche vornehmlich innerhalb der Familien stattfindet. Manche Mütter gaben an, sich nicht gezielt zu informieren: „Nein, gezielt jetzt nicht. Nur nebenbei. Wenn es was Neues gibt, schnapp‘ ich das so, (.) na ja, so beiläufig eher auf.“ (MfK DZ 228-229) Oft wird der Partner oder Ehemann als primäre Informationsquelle angeben. Häufig ist auch das Internet eine relevante Informationsquelle. Eine weitere Rolle spielen andere Eltern, mit denen Informationen ausgetauscht werden, jedoch geschieht dies in den meisten Fällen nicht regelmäßig. Auffallend war, dass Kommunikation mit Lehrkräften ebenfalls nur selten stattfindet, was vor allem in der Gruppendiskussion G deutlich wurde. „Wikipedi- , also wenn du irgendwas Sachliches wissen willst, musst sofort Wikipedia.“ (BfG DZ 965) Des Weiteren wurden Social-Mediaplattformen und Internet-Suchmaschinen Zusammenhang mit Informationserwerb genannt. „Ich weiß nicht, irgendwer hat das mal aufgeschrieben. Ich glaub’ auch in Facebook ist das gestanden (…).“ Cf/GG 735-737 98 im „Mf: Ich tu’ immer googeln. Cf: Ich google alles. Bf: Ja. Sf: Ja, ja, ja. Cf: Ich leb‘ mit Doktor Google, mein zweiter Mann.“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 951-955) Kompetenz eigene Einschätzung Die befragten Eltern fühlen sich einerseits ausreichend informiert, gleichzeitig herrscht ein allgemeiner Tenor in der Einschätzung, dass es nicht möglich sei, alles zu wissen. Als Gründe werden die schnelle Entwicklung im Bereich der „neuen Medien“ und das Überangebot genannt. 7 Medienkompetenz Kind Einschätzung der Eltern Anhand der Aussagen der Eltern kann davon ausgegangen werden, dass die befragten Elternteile ihren Kindern eine ausreichende Medienkompetenz attestieren. „Sie weiß auch, sie ist wirklich smart, sie weiß, dass es im Internet viele Antworten gibt (.) Zum Beispiel, ein Beispiel: meistens sagt sie mir: ;Mama, @google es doch@!‘“ (AfK DZ 256-258) Teilweise wird ihnen in Vergleich zum eigenen Wissen sogar eine größere Kompetenz attestiert: „Ja. Man soll die Kinder nicht unterschätzen. Die wissen genau, wo die Gefahr ist. Ich glaub’, die sind viel mehr weiterentwickelt, was die mediale Welt betrifft als wir.“ (SfG DZ 57-758) kompetentes Handeln Aus den ausgewerteten Daten geht hervor, dass die Kinder „neue Medien“ selbstständig und selbstverständlich nutzen. Bereits bei den Familien der Kinder zwischen acht und neun Jahren kann dies konstatiert werden. Oftmals werden Gefahren von ihnen erkannt, wie dieses Beispiel zeigt: „Für sie ist Facebook überhaupt nicht gut und sie will das nicht. „Und Mama, bitte gib' nicht meine Fotos dort rein und ich will das nicht haben. Und gib' deine Fotos…“ Und ich musste wirklich alle Fotos löschen. Ich habe überhaupt @keine Fotos mehr auf Facebook.@“ (VfK DZ 701-704) 99 „Kf: Na ja, ich muss dazu sagen, sie kennen sich wesentlich besser aus mit den ganzen Computergeschichten. (…) Af: Stimmt, ja, ja. Weil sie wachsen auf damit. Für uns ist das – schnell am Computer, undKf: @2@ ich zuck‘ aus, wenn‘s nicht funktioniert. Aber sie wachsen damit auf. Sie lernen in der Schule damit umzugehen (…).“ Passage aus der Gruppendiskussion K 519-526 Mediensozialistion und inter-/ intragenerationelle Lernprozesse Deutlich wurde, dass Bildungsprozesse innerhalb der Familie stattfinden und häufig, vor allem bei den Familien der Grupp G die Kinder deren Eltern über Neuigkeiten informieren oder sie bei Fragen im Hinblick auf den Umgang mit „neuen Medien“ von ihren Eltern zurate gezogen werden: „Y: Und ihr fragt eure Kinder. Mf, Sf: Ja. Mm: Ja, klar! (…) Hf: Genau! Da muss ich‘s @Kind immer fragen!@ @5@ Mf: Da muss sie mir das dann erklären!“ Passage aus der Gruppendiskussion M DZ 934-939 „Ich frag' auch meinen Sohn direkt. Also wenn ich etwas nicht weiß – so wie das Instagram – Er hat mir das erklärt. Aber ich wollt' einfach nicht darüber nachlesen oder mich irgendwo anmelden wieder neu. Weil ich hab' ihn gefragt, „Wie funktioniert das?“ und er hat es mir gezeigt (…).“ CfG DZ 920-923 8 Perspektiven der Verantwortung / Verantwortungsträger Hauptverantwortung / Rolle der Eltern Einigkeit herrschte dahingehend, dass die Rolle der Hauptverantwortung den Eltern zukommt. Diskutiert wurde hingegen vor allem bei den Gruppen M und G angeregt und kontrovers über die Rolle der zusätzlichen Verantwortungsträger, im Speziellen, ob und in welcher Form die Politik eingreifen sollte, genauer gesagt, ob gesetzliche Regelungen im Bereich der Medien zum Kinder- und Jugendschutz sinnvoll sind. Beurteilung eigene Handlungsmöglichkeiten versus Machtlosigkeit Im Rahmen der Auswertung konnten Einflussfaktoren ausgemacht werden, welche für die Eltern im Hinblick auf die Beurteilung der eigenen Handlungsmöglichkeiten maßgeblich sind, wenn es um die Medienerziehungspraxis bzw. das Vermitteln von Medienkompetenz von Seiten der Eltern geht. 100 Einflussfaktoren Individualität des Kindes So spielt die Individualität des Kindes nach Angaben einiger Elternteile eine Rolle bei der Medienerziehung. Geschlecht Bei den Gruppengesprächen G und M wurden Unterschiede aufgrund des Geschlechts des Kindes im Hinblick auf das Nutzungsverhaltens bzw. der Nutzungsmotive diskutiert. Burschen würden eher brutalere, Mädchen eher „harmlose Spiele“ bevorzugen und Fotos von sich machen. Dies wurde zum Beispiel bei einer Mutter deutlich, die einen Sohn und eine Tochter hat. „Dass die Mädchen sich irgendwie anders beschäftigen. (...) Weil die Burschen wollen diese. Und da hast ja bei diesen Spielen, es geht ja immer um Kampf und Wettbewerb. Weil die Mädchen spielen eher sowas wie Barbie und Fantasie. (...) Schminken und Anziehen und (...) die Burschen wollen diesen Wettkampf.“ (Bf DZ 241-247) Alter / Entwicklungsphase des Kindes Ein wesentlicher Faktor im Hinblick auf die Medienerziehung stellt das Alter des Kindes dar. Der Übergang in die Pubertät bedeutet eine Herausforderung für die Eltern. Dies ist auch in Bezug auf deren Medienerziehungspraxis erkennbar. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Notwendigkeit für die Eltern, eine Balance zwischen Privatsphäre bzw. Vertrauen in das Kind und einem gewissen Maß an Kontrolle zu finden. Umgang Anhand der erhobenen Daten kann interpretiert werden, dass die Relevanz, Kindern autonomes Handeln mit Medien zu vermitteln, von den befragten Elternteilen erkannt wird. Der Verlust an Kontrollmöglichkeit wurde bei allen drei Diskussionen thematisiert. Dass die Einschätzung im Hinblick auf das gewährte Maß an Eigenständigkeit und der nötigen Kontrolle des Umganges mit „neuen Medien“ eine Herausforderung für die Eltern darstellt, wurde darin deutlich, dass es bei allen drei Gruppen, manchmal auch emotional, diskutiert wurde, wodurch unterschiedliche Auffassungen der Elternteile hervortraten. 101 „M: Ja, doch schon, klar! (...) S: Ja vertrauen scho::n aber du- (.) wie viele Töchter hast du? Zwei. M: Zwei. Ja. S: Ganz ehrlich, ich denk‘ mir schon manchmal – manchmal hab‘ ich schon ein bisschen ein ungutes Gefühlt. Man hört so vielM: Nee, ich sag‘ ja nicht, dass ich nicht guck‘, was sie machen. Klar, habe ich da oder habe ich das unter Kontrolle, was meine Kinder machen. Du kannst ja nicht – sie sind ja Kinder! S: Mhm. V: Ja, ja. Du musst schauen aber du musst auch vertrauen. K: Ja, mhm.“ Passage aus der Gruppendiskussion K (DZ 238-245) „Mm: Also ich schau‘ auch bei meinem Sohn, ja, da find‘ ich’s auch noch wichtig. Sf: Ja. Mf: Mhm. Noch wichtiger, wie gesagt, finde ich. Cf: Mm: Ja. Sf: Ja, das hat mit dem Alter nichts zu tun. Es gibt schon verschiedene Sachen, die schon diese Alter und diese Alter betrifft aus, von Kindern. Aber ich finde, die, jedes Alter ist gefährlich. Cf: Ich hab’ ehrlich gesagt meinen Sohn noch nie kontrolliert. Ganz ehrlich. Ich hab’ ihn noch nie kontrolliert. (…) Und ich hab’ volles Vertrauen und irgendwie, ich hab’ auch nicht so das Gefühl, dass er da irgendwas (.) Blödes anschaut jetzt. Sf: Nein, nein, nicht diese Kontrolle. Ich hab’ schon Vertrauen in mein Kind. Cf: Ja, aberSf: Und ich weiß genau, also wir reden darüber was er schaut und so. Obwohl die Kommunikation nicht so, so ist wie sie früher war. Also mit 14 Jahren, die ziehen sich mehr zurück. Bf: Ja. Sf:: Und, es, es ist anders, sag’ ma so. Es ist nicht besser oder schlimmer.“ Passage aus der Gruppendiskussion G DZ 681-701 Vertrauen in Kind Eine Mutter betonte, wie sehr sie es schätzt, dass ihr Sohn aktiv auf sie zugeht: „Sag' ich: ;Hast du dir das auch schon angeschaut?‘ Und er ;Ja, aber…‘. Deswegen mein' ich, das find' ich dann schön, wenn er dann sagt, ,Ich hab's mir auch angeschaut.‘ Dann war (...) so ein tragischer Unfall- und da wurde gefilmt und diese Sachen. Das, was dann mehr oder weniger jeder schaut. (...) meiner erzählt mir das dann immer auch wenn es jetzt nicht ok war – ich find', es ist halt nicht kindgerecht gewesen aber er hat’s gesagt. Und das schätz’ ich wieder sehr.“ (DfM DZ 955-964) Mittelmaß zwischen Kontrolle und Vertrauen in Kind 102 „Es muss kontrollier- überschaubar irgendwo sein, dass man weiß- er sitzt ja auch neben mir und dann seh’ ich das. Es ist eh immer dasselbe. (…) das Vertrauen da ist und man merkt’s auch, darum schau’ ich auch nicht großartig.“ (DfM DZ 788-789) „Da musst glaube ich ein, irgendwie ein Mittelmaß finden aber schon auch (.) kontrollieren was er da macht.“ (NfM DZ 511-512) Kontrolle, Grenzen aufzeigen, Achtsamkeit der Eltern wichtig „Ja, ich lasse sie auch sehr selten noch allein.“ (SGK DZ 249) Eltern als Vorbilder für Kinder „Und dieses kritische Denken muss man Kindern geben. Wenn sie etwas vorgezeigt Fernsehen läuft alles so schön und wunderbar. Aber im realen Leben ist es nicht so. Und das muss man Kindern glaub‘ ich beibringen.“ (SfG DZ 1395-1398) Kritik an Eltern allgemein - Vernachlässigung / Kompensation durch Medien Kritik an anderen Eltern wird dahingehend geübt, dass deren Zeitmangel kompensiert werde, indem sie ihren Kindern zum Beispiel neue Geräte kaufen oder den Medienkonsum erlauben, damit sie beschäftigt sind. „Na ja, ich seh's eher so: ich geb' dem Kind das Spiel oder die Playstation und ich hab' a Ruhe vom Kind.“ (KfK DZ 560-561) Schule derzeitiges Angebot In den Schulen wird Medienkompetenz meist nur am Rande im Rahmen des Unterrichts behandelt. Einige Mütter gaben an, nicht zu wissen, ob ihren Kindern in der Schule Medienkompetenz vermittelt wird und eine Mutter aus der Gruppe K meinte zuerst, sie würden informiert, gab im weiteren Verlauf der Diskussion allerdings an, nicht zu glauben, dass dies der Fall sei. Dies kann ein Indiz dafür sein, dass es auch zuhause kein Gesprächsthema ist. Eine Mutter der Gruppe G führte an, dass der Umgang mit „neuen Medien" einmal im Rahmen des EDV-Unterrichts behandelt wurde. 103 Einschätzung der Qualität / Verantwortung Die Mehrheit der befragten Eltern würde sich eine verstärkte Miteinbeziehung der Schule wünschen, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz und um vermehrte Aufklärung geht. Folgende konkreten Vorschläge wurden von zwei Müttern der Gruppe M genannt: - Coachings oder Seminare, bei welchen in der Gruppe Probleme, Gefahren und Neuigkeiten im Zusammenhang mit Medien besprochen werden können - Die Vermittlung von Medienkompetenz im Rahmen von Unterrichtsfächern wie z.B. Religions- oder Ethikunterricht - Lehrkräfte sollten aufmerksamer in Bezug auf die Smartphone-Nutzung der Kinder in den Pausen sein. Einschätzung Politik / Gesetzliche Regelungen Gesetze: Hier gehen die Meinungen der Eltern auseinander. Einige Eltern fänden gesetzliche Regelungen notwendig oder zumindest wünschenswert, während andere der Überzeugung waren, dass Gesetze nicht nützlich wären oder umgangen würden. Vor allem bei der Diskussion mit der Gruppe M kamen die unterschiedlichen Standpunkte deutlich hervor und wurden emotional diskutiert. „Mf: Genau deshalb braucht man diese, diese Regelungen, (.) Gesetze. Nf: Aber die werden ja eh umgangen! Das ändert ja nix! Was bringen die Altersbeschränkungen? Mf: Na bitte, bitte schon! Natürlich gehört da was getan von der Politik! (...) Lf: Ja! Ich glaub’ auch, dass die Eltern schauen sollten, dass die Kinder die richtigen Freunde haben und kontrollieren, mit wem sie unterwegs sind. Ich glaub’, das bringt viel mehr, als dass die Medien irgendwas [zögert] oder die Gesetze - Gesetzgeber, Politik, was dagegen tun.“ Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 1069-1080) Des Weiteren werden Medien generell von einer Mutter genannt, wenn es um die Rolle der Verantwortung geht. 9 Bedürfnisse der Eltern / Verortung medialer Wandel Wünsche und Forderungen „Sf: Und vom Staat. Dass das besser, dass das zusammenspielt irgendwie, damit es besser wird. Cf: Dass es alle erreicht. Nicht nur die Leute die immer online sind (...) sondern auch Leute, die vielleicht keine Zeit haben, den ganzen Tag 104 online zu sein oder jederzeit reinzuschauen weil er kein Internet g'rad' hat oder so, weil er in der Arbeit is', weil er arbeiten muss oder so. Ich hab' ja auch nicht immer Zeit, dass ich reinschau'. (2) Aber es Leute, die haben vielleicht gar keinen Zugang zum Internet.“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1204-1213) Verortung von Defiziten und Einschätzung zukünftiger medialer Entwicklungen Die befragten Eltern sehen der Zukunft, in Bezug auf die Entwicklung „neuer Medien“, mehrheitlich skeptisch entgegen. Wirtschaftliche Zwänge und Machtlosigkeit: Eine gewisse Machtlosigkeit wird bei folgender Aussage deutlich, wonach wirtschaftliche Machtgefüge und Konzerne Vorrang gegenüber medienethischen Richtlinien hätten: Sf: „Ja! Da wird nichts gemacht, da wird nichts gemacht. Also von der Politik überhaupt nichts. Das ist alles diktiert von oben und von großen Konzernen. Das ist nur auf Profit gemacht. Bf: Da sitzen so mächtige Leute, die so viel Geld da hineinstecken, dass da überhaupt nichts getan wird.“ Passage aus der Gruppendiskussion G (DZ 1131-1135) Verortung zukünftiger Entwicklungen Der mediale Wandel wird teilweise als bedenklich gesehen. Ein Großteil der befragten Eltern meinte, dass dieser sich auch in Zukunft immer schnelllebiger vollziehen werde, dass irgendwann eine Grenze erreicht sein werde: „Mf: Ich denke, in Zukunft werden immer mehr Kinder Smartphones haben. Nf: Mhm, und sie werden immer normaler, immer kleiner. (.) Die Kinder werden immer früher ein Handy haben, sie werden immer jünger. Wenn ich mich erinner’ zu meiner Zeit gab’s das halt noch nicht. Mf: Immer gefährlicher… Tm: Na, einfacher wird’s nicht werden.“ Passage aus der Gruppendiskussion M (DZ 1135-1141) „Df: Aber das is’ auch komisch weil sie noch so klein sind. Wenn ich mir denke, was wir uns damals für Sachen geschickt haben, wie ich noch ein Handy gehabt hab‘, (.) ist das schon ein riesiger Sprung von (.) früher auf jetzt.“ (DfM DZ 187-189) Diese Aussagen einer Mutter lassen darauf schließen, dass teilweise eine gewisse Ratlosigkeit herrscht, wenn es um Tendenzen des medialen Wandels geht: 105 „Man fühlt sich oft allei- im Stich gelassen“ (KfK DZ 722) „Und wie kann man das komplett sperren? Also an das denk' ich dann.“ (KfK DZ 766-767) 3.4.6 Fazit & Beantwortung der forschungsleitenden Fragen Wie gehen Eltern von acht bis fünfzehnjährigen Kindern mit den Herausforderungen der medialen Entwicklungen um? FF: Wie schätzen die befragten Eltern ihre eigene Medien- und Werbekompetenz ein? Die befragten Eltern schätzen ihre eigene Medienkompetenz größtenteils als ausreichend ein, jedoch wird eingeräumt, nicht über alle Facetten und Neuigkeiten in Bezug auf „neue Medien“ informiert sein zu können, da es aufgrund des ständigen Fortschrittes und der in immer kürzeren Abständen auftretenden Innovationen nicht möglich sei, einen Überblick zu haben. FF: Woher beziehen die befragten Eltern ihre Informationen? Mehrheitlich werden Informationen innerhalb der eigenen Familie bezogen. Vor allem die Partner der befragten Mütter können hier genannt werden, insbesondere bei Fragen im Hinblick auf technische Kompetenz. Des Weiteren ist das Internet eine beliebte Informationsquelle für die Eltern. Hier werden vor allem Suchmaschinen oder die Seite Wikipedia bzw. Social-Media-Plattformen angeführt. Einige der Befragten gaben zwar an, dass ein Austausch mit anderen Eltern stattfindet, wenn es um aktuelle Belange im Hinblick auf „neue Medien“ geht, jedoch geschehe dies nicht regelmäßig. Mit Lehrerinnen und Lehrern wird nur in Ausnahmefällen über medienpädagogisch relevante Themen gesprochen. Bei der Gruppe K gaben alle Befragten an, sich nicht aktiv oder gezielt zu informieren. FF: Wie qualifizieren sich die betroffenen Eltern in Bezug auf „neue Medien“ weiter? Generell kann davon ausgegangen werden, dass das Internet eine wesentliche Rolle in diesem Zusammenhang spielt. Vor allem bei den Eltern der Gruppen M und G dient des Weiteren das Medienverhalten ihrer Kinder als Impuls, um sich weiter zu qualifizieren. Diese übernehmen auch eine wichtige Rolle als Informationsquelle für die Eltern. FF: Welche Chancen, in Bezug auf die Nutzung von „neuen Medien“, sehen die Eltern für ihre Kinder? 106 Die befragten Eltern sehen die Vorteile in erster Linie im praktischen Nutzen „neuer Medien“. Geräte wie das Tablet erleichtern den Alltag ihres Kindes und sind vielfältig und ortsunabhängig einsetzbar. Der erleichterte Weg der Informationsbeschaffung durch das Internet wurde genannt, indem die Kinder, vor allem mittels Smartphone schnell auf Informationen zugreifen können. Insbesondere die Eltern der Kinder zwischen acht und neun Jahren erachten Lernapps als nützlich für ihre Kinder. FF: Wo verorten die Eltern Gefahren für ihre Kinder in Bezug auf „neue Medien“? Die befragten Eltern verorten zahlreiche Gefahren, die einerseits mit „neuen Medien“ generell, andererseits explizit im Zusammenhang mit dem Smartphone genannt werden. Insbesondere bei den Eltern der elf- bis zwölf-jährigen Kinder waren negative Auswirkungen auf die Schulleistung ihrer Kinder aufgrund des erhöhten Konsums von „neuen Medien“ ein relevantes Thema. Der hohe Stellenwert und die Omnipräsenz des Smartphones wurden als bedenklich angesehen. Im diesem Zusammenhang wurde auch die Suchtgefahr deutlich. Bei den befragten Eltern der beiden älteren Gruppen wurden Gefahren, die aus dem Zugriff zum Internet resultieren, verortet. Hier ist der Aspekt der Privatsphäre im Zusammenhang mit dem Austausch oder der Veröffentlichung von Bildern bzw. der Kontakt mit bedenklichen Inhalten als Problem verortet. Des Weiteren wurde die Gefahr des Cybermobbings bzw. –bullyings genannt, welche am Smartphone, etwa über Chatfunktionen, eine neue Dimension erhält. Auch der permanente Internetzugriff wird im Zusammenhang mit dem Smartphone als bedenklich erachtet, des Weiteren der abnehmende Stellenwert der persönlichen Kommunikation. Eine Mutter äußert die Befürchtung des Sprachverfalls bei Kindern im Allgemeinen. Deutlich wurde auch, dass den Eltern die hohe Relevanz des Smartphones und den Zwang, immer am neuesten Stand der Technik sein zu wollen, als bedenklich einstufen. Des Weiteren wurden unter anderem erhöhte Kosten und mangelnde Kontrollmöglichkeit als Gefahren in diesem Zusammenhang genannt. FF: Welche Risiken benennen sie für die gesamte Familie in Bezug auf die Mediennutzung ihrer Kinder? Hier ist allen voran das Konfliktpotenzial zu nennen, welches die Nutzung „neuer Medien“ für die gesamte Familie birgt. Zu Auseinandersetzungen bezüglich des Medienkonsums kommt es sowohl zwischen den Eltern und deren Kind als auch zwischen den beiden Elternteilen aufgrund unterschiedlicher Auffassungen Medienerziehung. 107 im Zusammenhang mit FF: Inwiefern attestieren Sie der Nutzung „neuer Medien“ Chancen für die gesamte Familie? Generell kann die Förderung des Familienzusammenhaltes als Vorteil „neuer Medien“ genannt werden. Durch unterschiedliche Kommunikationsformen besteht die Möglichkeit, ständig mit der Familie in Kontakt zu sein, sei es per Anruf, SMS, WhatsApp oder Skype. Auch die Möglichkeit gemeinsamer Unterhaltung wird in einigen Familien deutlich. Das gemeinsame Rezipieren von Videos im Internet oder Online-Einkäufe können in diesem Zusammenhang genannt werden. Das Smartphone bietet der Familie zudem die Möglichkeit der Absicherung, der Absprachen und dazu, einander an Erlebnissen teilhaben lassen zu können. Ein wesentlicher Aspekt, der aufgrund der Analyse hervorgeht ist, dass Lernprozesse zwischen den Eltern und deren Kindern hinsichtlich „neuer Medien“ stattfinden. FF: In welchem Maße ist die Kompetenz im Bereich „neuer Medien“ bei den Eltern vorhanden? Eltern verorten diverse Gefahren, denen ihre Kinder im Internet ausgesetzt sein können. Des Weiteren werden verschiedene Werbeformen erkannt. Erwähnt wurde etwa die datenschutzrelevante Speicherung von Informationen im Internet. Eruiert werden konnte, dass der Kenntnisstand hinsichtlich Schutzvorkehrungen unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Genannt wurden einige Schutzvorkehrungen hinsichtlich des Internets und in Bezug auf Tarife oder Blockaden bzw., die von den Eltern angewendet werden, um ihre Kinder zu schützen. Allerdings konnte keines der befragten Elternteile Informationsplattformen oder –institutionen nennen. Interesse: Das Interesse und das Bedürfnis nach Wissenserwerb sind bei den befragten Eltern unterschiedlich stark ausgeprägt. Festgehalten kann werden, dass Eltern „neue Medien“ selektiv nutzen und sich unterschiedlicher Dienste Gebrauch machen. Eine Einschätzung der Ausprägung der vorhandenen Kompetenz erweist sich jedoch als schwer. FF: Aus welchen Gründen erlauben Eltern ihren Kindern den Besitz eines Smartphones bzw. warum nicht? Ein wesentlicher Faktor ist das Alter des Kindes. Meist erlauben sie ihren Kindern ein eigenes Smartphone aufgrund ihrer zunehmenden Autonomie zwecks Erreichbarkeit und Absicherung. Vorkehrungen werden hinsichtlich der Kosten getroffen. Bei den Kindern zwischen acht und neun Jahren erlauben die Eltern die Nutzung lediglich in beschränkter Form, etwa zum Nutzen von Lernapplikationen oder Telefonaten. 108 FF: Welche Regeln und Maßnahmen hinsichtlich „neuer Medien“ setzen die Eltern ihren Kindern gegenüber im Erziehungsalltag ein? Bei den meisten der befragten Eltern der acht- bis neun-jährigen Kindern ist der Internetzugang nur im Beisein der Eltern erlaubt oder örtlich bzw. auf spezielle Funktionen beschränkt. Bei allen drei Gruppen werden zeitliche Regelungen eingesetzt. Als Beispiel kann genannt werden, dass eine Mutter ihrem Kind das Spiel lediglich am Wochenende erlaubt, inhaltliche Regelungen, bei welchen dem Kind zum Beispiel nur spezielle Spiele erlaubt werden, wurden erwähnt. Des Weiteren werden von den Eltern Regelungen in Bezug auf die Kosten getroffen, etwa im Hinblick auf die Tarifwahl oder durch Einsatz eines limitierten Guthabens. Viele Eltern betonten, ihren Kindern alternative Aktivitäten, wie etwa das Lesen von Büchern aufzuzeigen. Als konkrete Maßnahmen wurden von den Eltern allen voran der Entzug des Smartphones oder des Internetzuganges genannt. FF: Welche Rolle spielen im Sinne von Verantwortungszuweisung ihrer Ansicht nach gesetzliche Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz? Die Rolle von gesetzliche Regelungen wurde von den befragten Eltern teilweise kontrovers diskutiert. Tendenziell werden diese als eher sinnlos erachtet. Allerdings wurde von einigen Eltern kritisiert, dass in diesem Bereich zu wenig unternommen werde. Sie forderten strengere Gesetze im Hinblick auf den Jugendmedienschutz, bzw. ein besseres Zusammenspiel von Staat, Medien und den Schulen. FF: Welche Rolle sollte nach Meinung der befragten Eltern die Schule in der Vermittlung von Medienkompetenz spielen? Die Mehrheit der befragten Eltern würde sich eine verstärkte Miteinbeziehung der Schule wünschen, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz und vermehrter Aufklärung geht. 3.4.7 Resümee, Grenzen der Arbeit und Ausblick 3.4.6 Resümee Vordergründig galt es herauszuarbeiten, ob es aufgrund der theoretischen Befunde, die im ersten Teil der Arbeit dargestellt wurden, zu Spannungen aufgrund divergenter Medienpraxiskulturen von Angehörigen unterschiedlicher Generationen innerhalb des familiären Kontextes kommt und wie mit diesen von Seiten der betroffenen Eltern umgegangen wird. 109 Auf das Smartphone wurde ein besonderes Augenmerk gelegt, da, wie in Kapitel 2.3.2 erläutert wurde, der mobile Internetzugang bzw. die ständige Verfügbarkeit einen Verlust der Kontrollmöglichkeit durch die Eltern bedeutet. Diesbezüglich und hinsichtlich der Mediennutzung der Kinder im Allgemeinen, kann festgehalten werden, dass sich die Ergebnisse mit den Befunden der im Theorieteil der vorliegenden Arbeit vorgestellten bisherigen empirischen Studien häufig decken. Aus der Analyse geht hervor, dass Prozesse der Extension und Amalgamation, auf welche in Kapitel 2.2.1 eingegangen wurde, vor allem in Bezug auf den Gebrauch von Smartphones, in den betroffenen Familien zu erkennen sind. Das Radio wird in vielen Familien ergänzt durch neue Musikquellen: Genannt werden in diesem Zusammenhang Internet-Musikdienste, oder Musikvideos, welche im Internet rezipiert werden, bzw. das Smartphone. Das Smartphone als multifunktionaler Alltagsgegenstand & selbstverständlicher, integrierter Bestandteil des familiären Alltages, welches von allen Familienmitgliedern vielseitig verwendet wird. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen erkennen, dass neben der Fernsehnutzung bei vielen Familien Tablets und Smartphones einen wichtigen Stellenwert einnehmen bzw., dass „neue Medien“ im Allgemeinen, und das Smartphone im Speziellen, in den Alltag der Familien integriert sind. (vgl. Kap. 2.2.1) Sowohl bei den Eltern als auch bei Kindern über alle drei untersuchten Altersgruppen hinweg, sind sie oft und für unterschiedliche Anwendungen in Gebrauch. Deutlich wurde diese Implementierung an der Schwierigkeit der Eltern, eine Angabe der durchschnittlichen Zeit zu nennen, welche sie und ihre Kinder im Internet verbringen. Anhand der Untersuchungsergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass bei den befragten Gruppen die Relevanz des Smartphones mit zunehmendem Alter der Kinder tendenziell steigt. Vor allem Chatfunktionen wie WhatsApp nehmen einen großen Stellenwert bei der Kommunikation, insbesondere bei den Kindern der beiden älteren Altersgruppen, ein. Anzuführen ist, dass dieser Umstand bei vielen Eltern ein emotional diskutiertes Thema darstellt. Im Rahmen der qualitativen Analyse konnte herausgearbeitet werden, dass die befragten Eltern die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder häufig ambivalent betrachten. Als Beispiel kann angeführt werden, dass einerseits der Vorteil in Form von Absicherung und Kontrolle ihres Kindes deutlich wird, andererseits die Sorge umso größer ist, wenn das Kind nicht erreichbar ist. 110 Medienkompetenz der Eltern: Selektive Nutzung von „neuen Medien“. Konstatiert kann werden, dass die befragten Eltern von vielen Funktionen Gebrauch machen. Sie scheinen sich mit den Geräten und Anwendungen, die für ihre Kinder selbstverständlich sind, zu arrangieren und nutzen unterschiedliche Funktionen, wie etwa Applikationen. Was die Kompetenz im Hinblick auf aktive Informationssuche über neue Entwicklungen im Bereich „neuer Medien“ betrifft Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Frage, ob eine umfassende Medienkompetenz der Eltern vorhanden ist, nicht eindeutig beantwortet werden kann, da ein Großteil der Befragten zwar angab, sich ausreichend informiert zu fühlen, dies jedoch zum einen im Hinblick auf potenzielle sozial erwünschte Aussagen zu relativieren ist, zum anderen keines der Elternteile Plattformen oder Institutionen zum Thema Gefahren bzw. Prävention hinsichtlich „neuer Medien“ nennen konnte. Herausforderungen an die Erziehungspraxis der Eltern aufgrund des medialen Wandels werden deutlich. Dass die Mediatisierung des Alltages (vgl. Kapitel 2.2) Herausforderungen für die befragten Familien darstellt, konnte anhand der Analyse festgestellt werden. Herausgearbeitet wurde in diesem Zusammenhang, dass viele der befragten Eltern Risiken für ihre Familien in Folge des sich schnell vollziehenden Fortschrittes sehen. Allen voran die Befürchtung, „nicht mithalten“ zu können und wirtschaftlichen Zwängen ausgeliefert zu sein, trat aus einigen Aussagen deutlich hervor. Auswirkungen auf die Familie und Umgang der Eltern abhängig von unterschiedlichen Faktoren. Der Umgang der Eltern mit der Smartphone-Nutzung ihrer Kinder hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Das Alter spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Bereits die Kinder zwischen acht und neun Jahren scheinen weitestgehend, unter Begleitung der Eltern, einen kompetenten Umgang und ein Reflexionspotenzial hinsichtlich Gefahrenquellen aufzuweisen. Sie schauen den Eltern zum Beispiel zu, wenn sie das Internet nutzen. Erlauben die Eltern der Gruppe K ihren Kindern den Gebrauch von Smartphones in eingeschränkter Form und unter Beaufsichtigung, so spielt es bei den älteren Kindern bzw. Jugendlichen vermehrt eine wesentliche Rolle im Zusammenhang mit Unabhängigkeit. Als Grund für die Entscheidung, ab welchem Alter die Eltern ihren Kindern den Besitz eines Smartphones erlauben, ist häufig die Übergangsphase von der Volksschule in die weiterführende Schule ausschlaggebend. Die Erreichbarkeit des Kindes gewinnt an Bedeutung: von einigen Eltern wird der Vorteil, ihre Kinder von der Arbeit aus 111 erreichen zu können, angeführt. Die zunehmende Autonomie, welche mit der Phase der Pubertät einhergeht, bedeutet gleichzeitig den Verlust an Kontrollmöglichkeit der Eltern. Sie kann als potenzieller Verstärker von Problemen hinsichtlich der Mediennutzung gesehen werden und führt bei manchen Familien sowohl zu Konflikten zwischen den Eltern und ihrem Kind, als auch untereinander, wenn unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich Erziehungsmaßnahmen aufeinandertreffen. Vermutet werden kann, dass auch die allgemeine Einstellung der Eltern „neuen Medien“ gegenüber eine Rolle im Hinblick auf den Umgang mit dem Konsum des Kindes spielt. Dies war bei einer Mutter aus der Gruppe M deutlich, die „neuen Medien“ generell skeptisch gegenüber stand und ihr Kind kein Smartphone besitzt. Vertrauen in hohem Maße, wenn auch mit Einschränkungen, vorhanden. Zusammenfassend kann angeführt werden, dass die befragten Eltern ihren Kindern generell ein hohes Maß an Vertrauen entgegenbringen, jedoch Einigkeit herrscht, dass ihnen als primäre Erziehungsinstanzen die Hauptaufgabe zukommt, ihnen den reflektieren und kompetenten Umgang mit Medien zu vermitteln, bzw. „vorzuleben“. Begegnung konjunktiver Erfahrungsräume: teilweise Unverständnis, aber auch Chance für die Eltern. Illustriert werden konnte, dass der mediale Wandel zu Spannungen innerhalb der Familien und zu Herausforderungen für die Eltern führt. Dies wird durch Unverständnis oder geschilderte Konflikte erkennbar. Jedoch werden Differenzen auch als Chance gesehen und größtenteils von den Eltern in positiver Weise genutzt. Indizien für intergenerationelle Bildungsprozesse, welche in Kapitel 2.2.3 erörtert wurden, werden erkennbar, indem Kinder und Eltern sich oft gegenseitig unterstützend zur Seite stehen und Wissenslücken im Bereich „neuer Medien“ untereinander ausgeglichen werden. Resümierend lässt sich darstellen, dass teilweise eine gewisse Ratlosigkeit erkennbar ist bzw. die Sorge besteht, nicht mit dem technischen Fortschritt mithalten zu können. Gleichzeitig kann anhand der Untersuchung konstatiert werden, dass die befragten Eltern „neue Medien“ selektiv im Alltag nutzen, und dass „neue Medien“ im Familienkontext als Chance wahrgenommen werden, um aktiv mit ihren Kindern zu lernen. 3.4.7 Grenzen der Arbeit und Ausblick Die vorliegende Arbeit konnte lediglich einen kleinen Ausschnitt der vielschichtigen Dimension des medialen Wandels aufzeigen. Der Fokus wurde auf Familien von Kindern 112 zwischen acht und 15 Jahren gelegt, da diese bereits über eine gewisse Souveränität im Umgang mit Medien aufweisen. Die vorliegenden Erkenntnisse bieten einige Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsarbeiten. Weiterführende Studien könnten diese um vergleichende Analysen von mehreren Altersgruppen ausweiten. Zudem wären größer angelegte Untersuchungen, unter Anwendung zusätzlicher Erhebungsmethoden interessant. Herausgearbeitet werden könnte in verstärkter Form, welche Rolle das Alter der Eltern spielt oder inwieweit andere Familienkonstellationen, etwa Haushalte mit alleinerziehenden Elternteilen, eine Auswirkung auf die Umgangsformen aufweisen. Von großer Bedeutung wären des Weiteren langfristig angelegte Untersuchungen, die den Generationenaspekt im Hinblick auf den Umgang mit dem medialen Wandel miteinbeziehen. Vor allem die Berücksichtigung von Alterskohorten in Form von Paneluntersuchungen wären dienlich, um Effekte über einen längeren Zeitraum analysieren zu können. Wenngleich ein Großteil der befragten Eltern das Internet zur allgemeinen Informationssuche nutzt und von diversen Funktionen der „neuen Medien“ Gebrauch macht, ist dennoch anzumerken, dass aktive Informationssuche im Bereich präventiver Vorkehrungen hinsichtlich neuer Medienkompetenz in unzureichendem Maße ausgeprägt zu sein scheint. Dieser Befund kann Schulen aber auch Eltern dienlich sein, um ein verstärktes Bewusstsein der Relevanz hinsichtlich eines umfassenden kompetenten Umganges mit „neuen Medien“, zu schaffen. Abschließend kann daher angeführt werden, dass konkrete Maßnahmen zur aktiven Auseinandersetzung der gesamten Familie hinsichtlich Aufklärung und Prävention in diesem Bereich als wünschenswert erachtet werden kann. Anzumerken ist, dass die Rolle der Verantwortung im Hinblick auf gesetzliche Maßnahmen zum Jugendmedienschutz von den befragten Eltern unterschiedlich eingeschätzt wird, ein Gros sich jedoch mehr Informationen von Seiten der Schule wünscht. In diesem Zusammenhang wurden auch konkrete Vorschläge wie etwa Coachings an Schulen oder die verstärkte Einbindung von Medienpädagogik in den Unterricht, genannt. Konkrete Projekte an Schulen wären sowohl für Kinder als auch für Eltern interessant. 113 IV Quellenverzeichnis Literatur Alaszewski, Andy (2006): Using Diaries for Social Research. Introducing Qualitative Methods Series. London. SAGE Verlag Baacke, Dieter et al. (1989): Qualitative Medienforschung. Medien in Forschung und Unterricht. Serie A. Tübingen. Max Niemeyer Verlag Baacke, Dieter/Schulze, Theodor (1993): Aus Geschichten lernen. Zur Einübung pädagogischen Verstehens. Weinheim und München. Juventa Verlag Baacke, Dieter (1997): Medienpädagogik. Grundlagen der Medienkommunikation. Band 1. Tübingen. Niemeyer Verlag. Barthelmes, Jürgen/Sander, Ekkehard (1990): Familie und Medien. Forschungsergebnisse und kommentierte Auswahlbibliographie. München. DJI Verlag Deutsches Jugend Becker, Thomas (2014): Medienmanagement und öffentlichen Kommunikation. Der Einsatz von Medien in Unternehmensführung und Marketing. Wiesbaden. VS Verlag Behrens, Ulrike/Höhler, Lucie (2008): Mobile Risiken. Jugendschutzrelevante Aspekte von Handys und Spielekonsolen. In: Dittler, Ulrich/Hoyer Michael (2008): Aufwachsen in virtuellen Medienwelten. Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive. München. Kopaed Verlag. S. 41-56 Bohnsack, Ralf Friebertshäuser, (1997): Gruppendiskussionsverfahren Barbara/Prengel, Annedore und (Hg.)(1997): Milieuforschung. Handbuch In: Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim und München. Juventa Verlag. S. 492-502 Bohnsack, Ralf (2008): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in qualitative Methoden. Köln/Weimar/Wien. Budrich Verlag. 7., durchgesehene und aktualisierte Auflage Bolger, Niall/Davis, Angelina/Rafaeli, Eshkol (2003): Diary Methods: Capturing Life as it is Lived. In: Annual Reviews of Psychology. Jg. 541. S. 579-616 (Peer Reviewed Journal) Bolger, Niall/Laurenceau, Jean-Philippe (2005): Using Diary Methods to Study Marital and Family Processes. Journal of Family Psychology. Jg. 19 (1) S. 86–97 Clark, S. Lynn (2009): Digital Media and the Generation Gap. Qualitative research on US teens and their parents. In: Information, communication & society. Jg. 12 (3). S. 388-407 Deacon, David/Stanyer, James (2015): ‘Mediatization and’ or ‘Mediatization of’? A response to Hepp et al. In: Media, Culture & Society. Jg. 37 (4). S. 655-657 114 Deutsch, Werner/El Morghabel, Christliebe (2007): Thema Sprachentwicklung. Ein einführender Rundblick. In: Schöler, Hermann/Welling, Alfons (Hg.)(2007): Sonderpädagogik der Sprache. Handbuch Sonderpädagogik. Göttingen. Hogrefe Verlag. S. 5-18 Dittler, Ulrich/Hoyer Michael (2008): Aufwachsen in virtuellen Medienwelten. Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive. München. Kopaed Verlag Döring, Nicola (2004): Wie verändern sich soziale Beziehungen durch Mobilkommunikation. Eine Analyse von Paar-, Familien- und Freundschaftsbeziehungen. In: Thiedeke, Udo (Hg.)(2004): Soziologie des Cyberspace. Medien, Strukturen und Semantiken. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 240-280 Döring, Nicola (2005a): Psychologische Aspekte der Mobilkommunikation. In: Höflich, Joachim R./Gebhardt, Julian (2005): Mobile Kommunikation. Perspektiven und Forschungsfelder. Frankfurt am Main. Peter Lang Verlag. S. 61-88 Döring, Nicola (2005b): Pädagogische Aspekte der Mobilkommunikation. In: Höflich, Joachim R./Gebhardt, Julian (2005): Mobile Kommunikation. Perspektiven und Forschungsfelder. Frankfurt am Main. Peter Lang Verlag. S. 89-99 Döring, Nicola (2008): Online-Forschung. In: Sander, Uwe et al.: Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 357-363 Dreyer, Stephan/Lampert, Claudia/Schulze, Anne (2014): Kinder und Online-Werbung. Erscheinungsformen von Werbung im Internet, ihre Wahrnehmung durch Kinder und ihr regulatorischer Kontext. Leipzig. Vistas Verlag. Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen. Band 75 Ebert, Lena et al. (2012): FIM-Studie: Mediennutzung im Familienkontext. In: Media Perspektiven 4/2012. S. 189-202 Fischer, Dietlind (1997): Das Tagebuch als Lern- und Forschungsinstrument. In: Friebertshäuser, Barbara/Prengel, Annedore (Hg.)(1997): Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim und München. Juventa Verlag. S. 693-703 Flick, Uwe (2007): Qualitative Sozialforschung. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt Verlag Friebertshäuser, Barbara/Prengel, Annedore (Hg.)(1997): Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim und München. Juventa Verlag 115 Frieling, Jens (2010): Zielgruppe Digital Natives: Wie das Internet die Lebensweise von Jugendlichen verändert. Neue Herausforderungen an die Medienbranche. Hamburg. Diplomia Verlag Gentzel, Peter (2015): Praxistheorie und Mediatisierung. Grundlagen, Perspektiven und eine Kulturgeschichte der Mobilkommunikation. Wiesbaden. Springer VS Verlag Gottschlich, Maximilian/Langenbucher, Wolfgang (1999)(Hg.): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Ein Textbuch zur Einführung. Band 1. Wien. Braumüller Verlag Hartmann, Maren/Hepp, Andreas (2010)(Hg.): Die Mediatisierung der Alltagswelt. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Hartmann, Maren (2010): Mediatisierung als Mediation: Vom Normativen und Diskursiven. In: Hartmann, Maren/Hepp, Andreas (2010)(Hg.): Die Mediatisierung der Alltagswelt. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 35-48 Hartung, Anja/Lauber, Achim/Reißmann, Wolfgang (2013)(Hg.): Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. Festschrift für Bernd Schorb. München. Kopaed Verlag Hartung, Anja et al. (2014)(Hg.): Jahrbuch Medienpädagogik 10. Methodologie und Methoden medienpädagogischer Forschung. Wiesbaden. Springer VS Verlag Hasenbrink, Uwe/Schröder, Dieter-Hermann/Schumacher, Gerlinde (2008): Kinder- und Jugendmedienschutz aus der Sicht der Eltern. In: Media Perspektiven 1/2012 Hepp, Andreas/Höhn, Marco/Wimmer, Jeffrey (2010)(Hg.): Medienkultur im Wandel. Konstanz. UVK Verlag Hepp, Andreas (2013): Medienkultur. Die Kultur mediatisierter Welten. Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften. 2., erweiterte Auflage Hellwig, Katharina (2008): „Weil man mehr über Handys wissen kann…“. Zur Thematisierung des Mobiltelefons zwischen Erwachsenen und Kindern. In: Dittler, Ulrich/Hoyer, Michael (2008): Aufwachsen in virtuellen Medienwelten. Chancen und Gefahren digitaler Medien aus medienpsychologischer und medienpädagogischer Perspektive. München. Kopaed Verlag. S. 27-404 Hjarvard, Stig (2012): Doing the Right Thing. Media and Communication Studies in a Mediatized World. In: Nordicom Review. Supplement. Jg. 31. S. 27-34 Höflich, Joachim R./Gebhardt, Julian (2005): Mobile Kommunikation. Perspektiven und Forschungsfelder. Frankfurt am Main. Peter Lang Verlag 116 Humphreys, Lee/von Pape, Thilo/Karnowski, Veronika (2013): Evolving Mobile Media: Uses and Conceptualizations of the Mobile Internet. In: Journal of Computer-Mediated Communication Jg. 18 (4). S. 491–507 Jäckel, Michael (2010): Was unterscheidet Mediengenerationen? Theoretische und methodische Herausforderungen der Medienentwicklung. In: Media Perspektiven. Heft 5. S. 247-257 Jöckel, Sven (2014): Stellenwert und Bedeutung von Werbung für Kinder und Jugendliche. In: Tillmann, Angela et al.: Handbuch Kinder und Medien. Wiesbaden. Springer Verlag. S. 469480 Junge, Thorsten (2013): Jugendmedienschutz und Medienerziehung im digitalen Zeitalter. Eine explorative Studie zur Rolle der Eltern. Wiesbaden. Springer VS Verlag Kleinen von Königslöw, Katharina/Förster, Kati (2014)(Hg.): Medienkonvergenz und Medienkomplementarität aus Rezeptions- und Wirkungsperspektive. 1. Auflage. BadenBaden. Nomos Verlag Kleinen von Königslöw, Katharina/Förster, Kati (2014): Die Bedeutung medienübergreifender Themenrepertoires für die Identitätsarbeit junger Erwachsener. In: Kleinen von Königslöw, Katharina/Förster, Kati (2014)(Hg.): Medienkonvergenz und Medienkomplementarität aus Rezeptions- und Wirkungsperspektive. 1. Auflage. Baden-Baden. Nomos Verlag. S. 195-212 Krotz, Friedrich (1999): Elektronisch mediatisierte Kommunikation. Überlegungen zur Konzeption einiger zukünftiger Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft. In: Gottschlich, Maximilian/Langenbucher, Wolfgang (1999)(Hg.): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Ein Textbuch zur Einführung. Band 1. Wien. Braumüller Verlag. S. 111-127 Krotz, Friedrich (2001): Die Mediatisierung kommunikativen Handelns. Wiesbaden. Westdeutscher Verlag Krotz, Friedrich (2007): Mediatisierung: Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. Wiesebaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Krotz, Friedrich (2010): Kommunikations- und Medienwissenschaft unter den Bedingungen von Medienkultur. In: Hepp, Andreas Andreas/Höhn, Marco/Wimmer, Jeffrey (2010)(Hg.): Medienkultur im Wandel. Konstanz. UVK Verlag. S. 93-105 Krotz, Friedrich/Hepp, Andreas (Hg.)(2012): Mediatisierte Welten. Forschungsfelder und Beschreibungsansätze. Wiesbaden. Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften. 117 Krotz, Friedrich/Hepp, Andreas (2012): Mediatisierte Welten: Forschungsfelder und Beschreibungsansätze – Zur Einleitung. In: Krotz, Friedrich/Hepp, Andreas (Hg.)(2012): Mediatisierte Welten. Forschungsfelder und Beschreibungsansätze. Wiesbaden. Springer VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 7-23 Krotz, Friedrich (2013): Rekonstruktion der Kommunikationswissenschaft. Vom passiven Publikum zur Partizipation der User. In: Hartung, Anja/Lauber, Achim/Reißmann, Wolfgang (2013)(Hg.): Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. Festschrift für Bernd Schorb. München. Kopaed Verlag. S. 57-72 Krotz, Friedrich/Despotović, Cathrin/Kruse, Merle-Marie (2014)(Hg.): Die Mediatisierung sozialer Welten. Synergien empirischer Forschung. Wiesbaden. Springer VS Verlag Kuttner, Claudia (2013): Intergenerative Medienarbeit. In: Hartung, Anja/Lauber, Achim/Reißmann, Wolfgang (2013)(Hg.): Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. Festschrift für Bernd Schorb. München. Kopaed Verlag. S. 259-266 Kuttner, Claudia/Jünger, Nadine (2014): Medienpädagogische Forschung im Spannungsfeld von Medienhandeln Medienkonvergenz und Medienwandel. Monitoring. In: Hartung, Forschungspraktische Anja et al. Umsetzung (2014)(Hg.): im Jahrbuch Medienpädagogik 10. Methodologie und Methoden medienpädagogischer Forschung. Wiesbaden. Springer VS. S. 93-107 Lamnek, Siegfried (2005a): Qualitative Sozialforschung. 4. vollständig überarbeitete Auflage. Weinheim. Beltz Verlag Lamnek, Siegfried (2005b): Gruppendiskussion. Theorie und Praxis. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Weinheim und Basel. Beltz Verlag Livingstone, Sonja/Helpser, Ellen (2008): Parental mediation and children‘s Internet use. In: Journal of broadcasting & electronic media. Jg. 52 (4). S.581-599 Livingstone, Sonja (2009): On the Mediation of Everything. In: Journal of Communication. Nr. 1 (2009). S. 1-18 Livingstone, Sonia (2012): Critical reflections on the benefits of ICT in education. Oxford Review of Education. Jg. 38 (1). S. 9-24 Lutz, Klaus (2013): Der Dauerkonflikt um die Mediennutzung. Erziehungsprobleme aufgrund des Umgangs von Kindern mit Medien. In: merz: Zeitschrift für Medien+Erziehung. 2013/02 Manheim, Ernst (1933): Die Träger der öffentlichen Meinung. Studien zur Soziologie der Öffentlichkeit. Brünn. Rudolf Rohrer Verlag 118 Mayring, Philipp (2010): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 11., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Weinheim. Beltz Verlag Meyen, Michael (2009): Medialisierung. In: Medien & Kommunikationswissenschaft. Jg. 57 (1). S. 23-38 Niesyto, Horst (2008): Medienkritik. In: Sander, Uwe et al.: Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 129-135 Paus-Hasebrink, Ingrid (2013): Medienwelten, Medienhandeln, Medienaneignung, Medienkompetenz. Medienpädagogische Theoriebausteine überdacht. In: Hartung, Anja et al. (2013)(Hg.): Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. Festschrift für Bernd Schorb. München. Kopaed Verlag. S. 25-40 Peiser, Wolfram (1996): Die Fernsehgeneration. Eine empirische Untersuchung ihrer Mediennutzung und Medienbewertung. Opladen. Westdeutscher Verlag Piaget, Jean (1956): Methode Axiomatique et Methode Operationelle. In: Synthese. Jg.10 (1). S. 23-43 (Peer Reviewed Journal) Piaget, Jean/Inhelder, Bärbel (1981): Die Psychologie des Kindes. Frankfurt am Main. Fischer Taschenbuch Verlag Potter, W. James (2010): The State of Media Literacy. Journal Of Broadcasting & Electronic Media. Jg. 54 (4). S. 675-696 Röhr-Sendlmeier, Una/Götze, Irina/Stichel, Rebecca (2008): Medienerziehung in der Familie. Regeln und Motive, Umfang und Auswirkungen der Nutzung von Computer, Fernseher und Videokonsole. In: Zeitschrift für Familienforschung. Jg. 20(2). S. 107-130 Sander, Uwe/von Gross, Friederike/Hugger, Kai-Uwe (2008)(Hg.): Handbuch Medienpädagogik. 1. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Schäffer, Burkhard (2003): Generationen-Medien-Bildung. Medienpraxiskulturen im Generationenvergleich. Opladen. Leske + Budrich Schäffer, Burkhard (2009): Mediengenerationen, Medienkohorten und generationsspezifische Medienpraxiskulturen. Zum Generationenansatz in der Medienforschung. In: Schorb, Bernd/Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang (2009)(Hg.): Medien und höheres Lebensalter. Theorie-Forschung-Praxis. 1. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S.3150 Schäffer, Burkhard (2010): Medien: Brücke oder Barriere zwischen Generationen? Medienhandeln als Modus integrativer Verständigung in Familie und Schule. In: 119 Computer+Unterricht: Lernen und Lehren mit digitalen Medien: Spezial Jugend+Medien. Familie und Medien. Jg. 20 Heft 80 (4) 2010 Schöler, Hermann/Welling, Alfons (Hg.)(2007): Sonderpädagogik der Sprache. Handbuch Sonderpädagogik. Göttingen. Hogrefe Verlag Schorb, Bernd/Theunert, Helga (2000): Kontextuelles Verstehen der Medienaneignung. In: Paul-Haase, Ingrid/Schorb, Bernd (2000)(Hg.): Qualitative Kinder- und Jugendmedienforschung. München. Kopaed Verlag. S. 33-57 Schorb, Bernd (2008): Handlungsorientierte Medienpädagogik. In: Sander, Uwe/von Gross, Friederike/ Hugger, Kai-Uwe (2008)(Hg.): Handbuch Medienpädagogik. 1. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 75-86 Schorb, Bernd/Hartung, Anja/Reißmann, Wolfgang (2009)(Hg.): Medien und höheres Lebensalter. Theorie-Forschung-Praxis. 1. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Schulz, Winfried (2004) Reconstructing Mediatization as an Analytical Concept. In: European journal of communication. Jg. 19 (1). S. 87-101 Schulze, Anne (2013): Internetwerbung und Kinder. Eine Rezeptionsanalyse. Wiesbaden. Springer Verlag Silverblatt, Art (1995): Media Literacy. Keys to Interpreting Media Messages. Westport. Praeger Verlag Steigleder, Sandra (2008): Die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring – die strukturierende Inhaltsanalyse im Praxistest. Eine konstruktiv kritische Studie zur Auswertungsmethodik von Philipp Mayring. Marburg. Tectum Verlag Steppich, Günter (2010): Generation Walkman meets Digital Na(t)ives. Aufklärung von Eltern zum Thema „Digitale Medien“. In: Computer+Unterricht. Lernen und Lehren mit digitalen Medien: Spezial Jugend+Medien. Familie und Medien. Jg. 20. Heft 80 (4) Süss, Daniel (2004): Mediensozialisation von Heranwachsenden. Dimensionen – Konstanten – Wandel. 1. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Süss, Daniel/Lampert, Claudia/Wijnen, Christine W. (2013): Medienpädagogik. Ein Studienbuch zur Einführung. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Wiesbaden. Springer Verlag 120 Theunert, Helga (2013): Zugänge zum Subjekt: Sinnverstehen durch Kontextualisierung. In: Hartung, Anja et al. (2013)(Hg.): Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. Festschrift für Bernd Schorb. München. Kopaed Verlag. S. 129-148 Thiedeke, Udo (2004)(Hg.): Soziologie des Cyberspace. Medien, Strukturen und Semantiken. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Tillmann, Angela/Fleischer, Sandra/Hugger, Kai-Uwe (2014): Handbuch Kinder und Medien. Wiesbaden. Springer Verlag Tillmann, Angela/Hugger, Kai-Uwe (2014): Mediatisierte Kindheit – Aufwachsen in mediatisierten Lebenswelten. In: Tillmann, Angela/Fleischer, Sandra/Hugger, Kai-Uwe (2014): Handbuch Kinder und Medien. Wiesbaden. Springer Verlag. S. 31-45 Tulodziecki, Gerhard/Six, Ulrike et al. (2000): Medienerziehung in Grundschulen. Grundlagen, empirische Befunden und Empfehlungen zur Situation in Schule und Lehrerbildung. Opladen. Leske + Budrich Verlag Tulodziecki, Gerhard (2008): Medienerziehung. In: Sander, Uwe/von Gross, Friederike/ Hugger, Kai-Uwe (2008)(Hg.): Handbuch Medienpädagogik. 1. Auflage. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 110-115 Ünal, Seytap/Ercisa, Aysel/Keserb, Ercan (2011): Attitudes towards Mobile Advertising – A Research to Determine the Differences between the Attitudes of Youth and Adults. In: Procedia Social and Behavioral Sciences. 24. Jg. S.361-377 Wagner, Ulrike et al.: Jugend und Information im Kontext gesellschaftlicher Mediatisierung. In: Krotz, Friedrich/Hepp, Andreas (Hg.)(2012): Mediatisierte Welten: Forschungsfelder und Beschreibungsansätze. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften Waiguny, Martin (2011): Entertaining Persuasion. Die Wirkungen von Advergames auf Kinder. Wiesbaden. Gabler Verlag/Springer Fachmedien (Diss. Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. 2010) Wirth, Werner/von Pape, Thilo/Karnowski, Veronika (2008): An Integrative Model of Mobile Phone Appropriation. In:Journal of Computer-Mediated Communication 13 (3). S. 593–617 Internetquellen Aigner, Lisa (2014): Handyverbot an Schulen: Reden statt whatsappen. In: Standard.at http://derstandard.at/2000001635442/Handyverbot-an-Schulen-Reden-statt-whatsappen (konsultiert am: 29.5.2014; 20:30) Behrens, Ulrike/Höhler, Lucie: Mobile Risiken. Jugendschutzrelevante Aspekte von 121 Handys und Spielekonsolen. PDF-Download: https://jugendschutz.net/pdf/aufsatz_merz0307.pdf (konsultiert am: 6.6.2015) BITKOM (2015): http://www.bitkom.org/de/publikationen/38338_81089.aspx; Studienbericht: Jung und vernetzt - Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft. PDF-Download: http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Studie_Jung_und_vernetzt_2014.pdf (konsultiert am: 5.3.2015) CML: Center for Media Literacy: http://www.medialit.org/reading-room/what-media-literacydefinitionand-more (konsultiert am: 21.4.2015) Digitale-Spielewelten: https://digitale-spielewelten.de/projekte/tipps-fur-den-medienalltag-inder-familie/3 (konsultiert am: 3.5.2015) Dreyer, Stephan/Lampert, Claudia/Schulze, Anne (2014): Kinder und Online-Werbung. Erscheinungsformen von Werbung im Internet, ihre Wahrnehmung durch Kinder und ihr regulatorischer Kontext. Leipzig. Vistas Verlag. Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen. Zusammenfassung der LfM-Schriftenreihe Medienforschung. Band 75. In: http://www.hans-bredow-institut.de/webfm_send/1052 (konsultiert am: 5.3.2015) Klimmt, Christoph (2010): Neue Werbeformen im Internet. In: Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) (Hg.): tv diskurs. Verantwortung in audiovisuellen Medien. Jg. 14. 3/210. S.26-29. In: Mediaculture-online: http://www.mediaculture-online.de (konsultiert am: 6.6.2014) Leitner, Tarek (2015): Mobilfunktrends in Österreich: ZIB1 12.5.2015. In: Orf.at: Onlinetranskript (konsultiert am: 12.5.2015: 23:00) Meister, Dorothee et al. (2011): Förderung von Werbekompetenz bei Kindern. Eine Bestandsaufnahme medienpädagogischer Materialien. In: Medienimpulse 4/2011: http://www.medienimpulse.at/articles/view/355 (konsultiert am 6.6.2014) merz: Medien+Erziehung. Zeitschrift für Medienpädagogik: http://merz- zeitschrift.de/?NEWS_ID=10273 (konsultiert am 3.5.2015) Mobile Zeitgeist: http//www.mobile-zeitgeist.com/2014/05/07/das-moderne-kind-ist-digitalund-mobil-85-mit-smartphone/ (konsultiert am 5.6.2014) NAMLE: National Association for http://namle.net/publications/media-literacy-definitions/; Media Literacy Education: http://namle.net/about-namle/ (konsultiert am: 21.4.2015) Prensky, Marc (2001): Digital Natives, Digital Immigrants: On the Horizon (MCB University Press) 9/5. Oktober 2001. PDF-Download: http://www.marcprensky.com/writing/Prensky%20122 %20Digital%20Natives,%20Digital%20Immigrants%20-%20Part1.pdf (konsultiert am 28.6.2014) Saferinternet.at: https://www.saferinternet.at/fuer-eltern/ (konsultiert am: 4.5.2015) Schäffer, Burkhard (2006): Die Bildung Älterer mit neuen Medien: Zwischen Medienkompetenz, ICT-Literacy und generationsspezifischen Medienpraxiskulturen. In: bildungsforschung, Jg. 3 (2) URL: http://bildungsforschung.org/index.php/bildungsforschung/article/view/34/32 (konsultiert am: 23.4.2015) Theunert, Helga/Gebel, Christa (2007): Untersuchung der Akzeptanz des Jugendmedienschutzes aus der Perspektive von Eltern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften. Eigenständige Teilstudie des JFF zur Analyse des Jugendmedienschutzsystems. Endbericht. München. JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. PDFDownload: jff.de: http://www.jff.de/dateien/JFF_JMS_LANG.pdf (konsultiert am: 12.5.2015) Williams, Nigel (2002): The paradoxical Internet – achieving positive empowerment and a save environment (Rede) In: Childnet.com: PDF-Download: http://www.childnet.com/ufiles/paradoxical-internet.pdf (konsultiert am: 6.5.2015) Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Mediensozialisation im Familienkontext am Beispiel einer Familie mit zwei Kindern: Eigendarstellung. S. 22 Abbildung 2: Institutionalisierung der Forschung über Online-Medien. In: Döring, Nicola (2008): Online-Forschung. S. 358. In: Sander, Uwe et al.: Handbuch Medienpädagogik. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 357-363. S. 24 Abbildung 3: Die Sozialisation von Kindern als Konsumenten und relevante Fähigkeiten. In: Waiguny, Martin (2011): Entertaining Persuasion. Die Wirkungen von Advergames auf Kinder. Wiesbaden. Gabler Verlag/Springer Fachmedien (Dissertation Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. 2010). S. 46 (adaptiert) S. 35 Abbildung 4: Ratschläge für den Medienalltag in der Familie - Screenshot der Internetseite. In: Digitale-Spielewelten: https://digitale-spielewelten.de/projekte/tipps-fur-den-medienalltagin-der-familie/3 (konsultiert am: 3.5.2015) S. 36 Abbildung 5: Transkriptionsregeln. In: Bohnsack, Ralf (2008): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in qualitative Methoden. Köln/Weimar/Wien. Budrich Verlag. S. 57 123 Abbildung 6: Analyse der Struktur von Tagebüchern. In: Alaszewski, Andy (2006): Using Diaries for Social Research. Introducing Qualitative Methods Series. London. SAGE Verlag. S.105. S. 61 Abbildung 7: Beispiel einer Tagebucheintragung von MfK. S. 62 Abkürzungsverzeichnis Anm.: Anmerkung bzw.: beziehungsweise ca.: circa ebd.: ebenda et al.: et alii etc.: et cetera d.h.: das heißt DZ: Zeile bei Zitaten aus den Gruppendiskussionen f: die erste folgende Seite ff: die ersten beiden folgenden Seiten ggf.: gegebenenfalls h: Stunde(n) Hg.: Herausgeber Jg.: Jahrgang k.A.: keine Angabe Kap.: Kapitel Min.: Minute(n) mind.: mindestens Nr.: Nummer PS: Playstation TZ: Zeile bei Zitaten aus den Tagebucheintragungen u.a.: unter anderem vgl.: Vergleiche z.B.: zum Beispiel Die Namenskürzel der Untersuchungsteilnehmerinnen und –teilnehmer setzen sich zusammen aus dem Anfangsbuchstaben ihres Vornamens, ihrem Geschlecht sowie der Gruppenzugehörigkeit. 124 Beispiele: MmG: Markus, männlich, Vater aus der Gruppe G – „Eltern der Großen“; DfM: Doris, weiblich, Mutter aus der Gruppe M – „Eltern der Mittelgroßen“. 125 V Appendix Leitfaden Gruppendiskussionen Leitfaden für die Gruppendiskussion 1. Einführungsphase Begrüßung / Erneutes Hinweisen auf den Datenschutz, Aufnahmegeräte, Gewährleistung der Anonymität / Erklärung des Themas und dass es sich um eine wissenschaftliche Arbeit für meine Magisterarbeit an der Universität Wien handelt / ungefährer Ablauf der Diskussion / Darauf aufmerksam machen, dass es weder richtige noch falsche Antworten gibt. Vorab Tagebücher durchlesen / Snacks und Getränke stehen griffbereit. 2. Warm-up-Phase Kurze Vorstellungsrunde: Stellt Euch bitte kurz vor und sagt ein paar Sätze zu Eurer Familie! Vorname (Namenskärtchen sollen aufgestellt werden), Alter, Anzahl der Kinder bzw. kurze Informationen über diese (Name, Alter, Geschlecht, Schulstufe), ev. Berufstätigkeit beider Elternteile. Ggf. Impuls: Bitte sagt ein paar Sätze Euren Eintragungen ins Medientagebuch! Wie ist es Euch damit gegangen? Eventuell genauer nachfragen, wie sich Probleme äußerten etc. Einer aktuellen Studie zufolge besitzen immer mehr Kinder Smartphones und der mobile Einstieg ins Internet wird immer beliebter. Was ist Eure Meinung dazu? 3. Hauptteil Mediennutzung: Einbettung der Medien (v.a. Smartphones) in den familiären Alltag Die Medientagebücher werden nun herangezogen. Als Stimulus und Einleitung können Passagen aus den Notizen der Eltern dienen. Vielleicht werden dazu viele Aspekte genannt Notizen machen und später noch einmal auf wichtige Themen eingehen! Erzählt bitte aus Eurem familiären Alltag! Falls zu wenig Input kommt, genauer nachfragen: folgende Fragen sollen beantwortet werden: In welcher Form und in welchem Ausmaß wird bei Euch daheim diskutiert? Welche technischen Geräte habt Ihr im Haushalt? Welche Geräte nutzt Ihr und wofür? Welche Geräte nutzen Eure Kinder und wofür? Welche davon nutzt Ihr gemeinsam? Wann und wie oft geht Ihr zuhause ins Internet? Eventuell genauer nachfragen (PC, Smartphone, Tablet,.. Geht Ihr damit ins Internet?) Einschätzung Chancen/Risiken/Gefahren von Smartphones sowohl für Kinder als auch für die gesamte Familie Was fällt Euch spontan ein, wenn Ihr an Smartphones denken? Erlaubt Ihr Euren Kindern die Nutzung eines Smartphones? An diejenigen, die mit „Ja“ beantworten: Welche Vorteile seht Ihr darin, dass Eure Kinder ein Smartphone nutzen? I Wie viel Zeit verbringt Ihr bzw. Eure Kinder im Schnitt mit dem Smartphone und wofür wird es genutzt? An die anderen: Warum erlaubt Ihr es nicht? An alle: Inwiefern seht Ihr Nachteile oder sogar Gefahren für Eure Kinder? Eventuell noch genauer nachfragen, welche Gefahren/Risiken das sind. Achtung: hier eventuell verstärkte Diskussion unter Teilnehmenden: Konfliktpotenzial, ambivalente Ansichten: Diese zulassen und ggf. nachfragen bzw. vorsichtig eingreifen! Auch berücksichtigen, dass einige Eltern ev. mehrere Kinder haben. Hier nachfragen, wie es bei diesen aussieht… Erzählt bitte über Eure Erlebnisse mit Smartphones oder anderen technischen Geräten in Eurer Familie! Eventuell genauer nachfragen: Können Sie sich an angenehme oder unangenehme Situationen erinnern, bei welchen das Smartphone eine Rolle spielte? Ggf. noch genauer nachfragen: Zum Beispiel, dass Ihr Euch gemeinsam mit Euren Kindern mit dem Smartphone oder Tablet ein lustiges Video angesehen, etwas Neues dazu gelernt oder eine hilfreiche Information erhalten habt? Könnt Ihr Euch an Situationen erinnern, in welchen es wegen des Smartphones zu einem Konflikt in Eurer Familie gekommen ist? Wenn ja, was war der Grund dafür und wie wurde er gelöst? Habt Ihr gemerkt, dass es zu erhöhten Kosten gekommen ist, seitdem Euer Kind ein Smartphone nutzt? Wenn ja, kennt Ihr den Grund dafür? Medien,- Werbekompetenz Wie schätzt Ihr Euer Wissen über neue Medien ein? Welche Rolle spielen für Euch Neuigkeiten in Bezug auf Medien? Kennt Ihr Apps und wenn ja welche? Fallen Euch spontan Werbeformen im Internet ein? Fühlt Ihr Euch ausreichend informiert oder gibt es z.B. Begriffe oder Geräte, die Euch unbekannt sind, Eure Kinder aber benutzen? Konnten Euch Eure Kinder vielleicht schon einmal etwas Neues zeigen, wenn ja, inwiefern war es hilfreich? Informiert Ihr Euch über neue technische Entwicklungen? Wenn ja, wo? Ggf. genauer nachfragen, wenn zu wenig Input kommt: Sprecht Ihr mit anderen Eltern und/oder Lehrkräften über neue Trends, neue Möglichkeiten oder Probleme? Fragt Ihr Eure Kinder, wenn Euch etwas nicht bekannt ist? Wie sieht es in Eurem Umfeld aus? Im Freundeskreis, bei den Eltern der Schulkameraden Eurer Kinder,…? Kennt Ihr Einrichtungen oder Internetseiten, die über neue Trends, Gefahren und den Schutz bezüglich Medien informieren und bei welchen man sich Ratschläge holen kann? Wenn ja, welche? Medienerziehungspraxis/Rolle der Verantwortung Inwieweit spielt Vertrauen eine Rolle, wenn Euer Kind ein Smartphone, Tablet etc. benutzt? Gibt es Situationen, in denen Ihr ratlos seid? Hier behutsam versuchen, herauszufinden, ob die Eltern informiert sind und sie Interesse daran haben, was das Kind macht. Wie sieht das Verhältnis Wissen/Vertrauen/Kontrolle sowie die ihre Medienkompetenz aus? Es soll auch in Erfahrung gebracht werden, ob und II inwiefern die Eltern Maßnahmen setzen, um den Medienkonsum ihrer Kinder zu reglementieren. Wenn dies nicht gelingt, explizierter nachfragen: Inwiefern setzt Ihr Maßnahmen? Stichwort Verbote, Regeln etc. Falls noch nicht beantwortet, an dieser Stelle noch einmal nachfragen: In welcher Form finden bei Euch Gespräche statt? Kommen Eure Kinder auch auf Euch zu um ihre Erlebnisse zu erzählen oder Euch etwas zu fragen? Wer trägt Eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, Kindern den richtigen Umgang mit Medien und technischen Neuigkeiten beizubringen? Wie beurteilt Ihr die Rolle der Politik im Hinblick auf gesetzliche Regelungen zum Kinder- und Jugendschutz? Lernen Eure Kinder in der Schule über Medien? Welche Rolle spielt Eurer Meinung nach die Schule wenn es darum geht, über Medien zu lernen? Ggf. genauer nachfragen. Hier besteht möglicherweise Konfliktpotenzial: diskutieren lassen und eventuell eingreifen. Wünsche, Bedenken und Prognosen Würdet Ihr Euch generell mehr Informationen über neue Medien wünschen? Wenn ja, von wem? Wie schätzt Ihr die Zukunft ein bzw. welche Erwartungen und Wünsche habt ihr? 4. Abschluss Relevante Notizen bei Bedarf noch einmal aufgreifen und nachfragen / Auf unklare Aussagen oder nicht (ausreichend) geklärte Fragen noch einmal eingehen / Diskutierte Aspekte zu kritischen Themen abschließend gemeinsam reflektieren / Verabschiedung und sich für die rege Diskussionsbereitschaft und das Mitwirken bedanken / Für nähere Informationen und Fragen zur Verfügung stehen. III Medientagebücher 1. Gruppe K Medientagebuch VfK IV Medientagebuch MfK 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 Ich selbst nutze über den Tag verteilt immer wieder das iPhone und das Tablet für WhatsApp, Emails und Facebook. Das habe ich nicht minütlich erfasst Während des Frühstücks wird der Tag besprochen (ob die Mädchen sich verabreden können oder Nachmittag Termine anstehen, was in der Schule ansteht etc.) Während dem Mittagessen werden die Erlebnisse aus der Schule erzählt und besprochen. Fragen zu Hausaufgaben und allgemeine Fragen werden natürlich von uns (meist von mir, da der Papa erst gegen 1730 aus der Arbeit kommt) beantwortet. Normale Gespräche, Diskussionen finden immer unterschiedlich über den Tag verteil statt. Osterferien: Die ersten Tage hat Mann gearbeitet. Danach über das Wochenende bei meiner Familie in Bayern zu Besuch. Kinder haben jeden Tag länger geschlafen. Späteres Frühstück: Viel geredet am Frühstückstisch, auch Handykauf für Mädchen Nr. 121 war Thema. Mädchen haben jeden Tag draußen gespielt. Durchschnittliche Fernsehzeit/Tag: halbe Stunde Telefoniert: nicht so oft. Mädchen verabreden sich persönlich und spielen mit Freundinnen. Mittwoch: 630 aufgestanden (Mädchen) mit Wecker 700 Mädchen gehen zur Schule 730 – 755 ich Facebook mit Handy 745 Leon aufgestanden. 800 – 845 Leon Disney-Channel TV 1310 Mädchen kommen aus Schule, Radio läuft während Essen. 1400 - 1445 Mädchen Nr. 1 + Nr. 2 Fernsehen beide Mädchen spielen, machen Hausarbeiten in ihren Zimmern, Radio läuft daneben. 1840 – 1945 Fernsehzeit Mädchen 2000 Bett, Radio läuft bei Mädchen Nr. 1 Eltern TV, Smartphone Donnerstag: 630 aufgestanden (Mädchen) mit Radiowecker 650 Mädchen gehen zur Schule 800 – 1030 mit Leon beim Kinderarzt, danach Disney-Channel 1300 Mädchen kommen aus Schule, Mittagessen. Radio leise Mädchen Nr.1 hört Radio während Hausaufgaben Mädchen Nr. 1, Mädchen Nr. 2 spielen zusammen Tablet 1400 – 1430 1830 – 1945 Fernsehzeit Mädchen 20 Uhr Bett, Mädchen Nr. 2 spielt noch 20 min. mit Tablet. Freitag: 630 aufgestanden (Mädchen) mit Radiowecker 650 Mädchen gehen zur Schule 800 – 830 Leon Disney-Channel 1300 Mädchen kommen aus Schule, Mittagessen ohne Radio Mädchen Nr. 1 hört Radio während Hausaufgaben 21 Anmerkung: Bei Mädchen Nr. 1 handelt es sich um ist Tiara, 10,5 Jahre alt, bei Mädchen Nr. 2 um Chloe, 9 Jahre alt. Letztere steht im Fokus der Analyse. V 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 Mädchen Nr. 1 spielt am Tablet 1400 – 1420 Mädchen Nr. 2 spielt am Tablet 1400 – 1430 1500 Papa kommt schon nachhause, schaut TV ca. 30 min. 1830 – 1945 Fernsehzeit Mädchen 20 Uhr Bett, Mädchen Nr. 2 spielt noch 30 min. mit Tablet. Wochenende: 9:00: zusammen frühstücken: Besprechen, mit wem sich Mädchen zum Spielen treffen, ob sie lernen müssen. Samstag: Spielplatz Sonntag: Mädchen spielen mit Tablet je 30 min. Montag: Aufgestanden 630 (Mädchen) mit Radiowecker 700 Mädchen gehen zur Schule Ich: 700 – 740 Facebook über Smartphone Leon 830-900 Disney-Channel, während Hausarbeit 1300 Mädchen kommen von der Schule, Mittagessen im Hintergrund läuft Radio; Mädchen Nr. 1 hört Radio während der Hausaufgaben Mädchen Nr. 2 spielt von 1400 – 1430 Tablet 1840 – 1930 Fernsehzeit der Mädchen 1945 Bett Eltern TV, Tablet Dienstag: aufgestanden 630 (Mädchen) mit Radiowecker 655 Mädchen gehen zur Schule Ich: 700 – 750 Facebook über Smartphone Leon aufgestanden 750 Leon Disney-Channel 800 – 830 1230 Mädchen kommen von der Schule, Mittagessen, Radio im Hintergrund Mädchen Nr. 1 hört Radio während Hausaufgaben Mädchen Nr. 2 Fernsehen 1400 – 1445 Mädchen Nr. 2 telefoniert mit Smartphone1810 – 1815 1840 – 1945 Fernsehzeit der Mädchen 2000 Bett Eltern TV, Tablet Mittwoch: 630 aufgestanden (Mädchen) mit Wecker 700 Mädchen gehen zur Schule 730 – 755 ich Facebook mit Tablet 755 Leon aufgestanden. 800 – 845 Leon Disney-Channel 1200 – 1240 RTL Punkt 12, TV 1310 Mädchen kommen aus Schule, Radio läuft während Mittagessen im Hintergrund Mädchen Nr. 1 + Nr. 2 Fernsehen von 1400 - 1445 beide Mädchen beschäftigen sich in ihren Zimmern, Radio läuft leise im Hintergrund. 1840 – 1945 Fernsehzeit Mädchen 2000 Bett, Radio läuft bei Mädchen Nr. 1 Eltern TV, Smartphone Donnerstag: 630 aufgestanden (Mädchen) mit Radiowecker 650 Mädchen gehen zur Schule 800 – 830 Leon Disney-Channel VI 106 107 108 109 110 111 1300 Mädchen kommen aus Schule, Mittagessen ohne Radio Mädchen Nr. 1 hört Radio während Hausaufgaben Mädchen Nr. 1 spielt am Tablet 1400 – 1420 Mädchen Nr. 2 spielt am Tablet 1400 – 1430 1830 – 1945 Fernsehzeit Mädchen 20 Uhr Bett, Mädchen Nr. 2 spielt noch 30 min. mit Tablet. Medientagebuch SfK 1 Vorstellung: 2 3 Sandra, 41 Jahre aus Wien, verheiratet, 3 Kinder, arbeite 25h in einem Büro, Ehemann: Finanzberater 4 Marie: 6 Jahre, Eva: 8,5 Jahre, Markus: 12,5 Jahre 5 6 13.4. – 27.4. 7 Tag 1: 8 9 10 11 12 13 14 15 Die Mädchen werden in der Früh nach dem Frühstück in Schule gebracht. Im Auto läuft das Radio. Der Größere geht schon alleine in die Schule. Am Nachmittag werden sie wieder abgeholt. Dann essen wir zusammen und sie dürfen ein bisschen fernsehen. Danach werden die Hausübungen gemacht. Wir haben ein Tablet, das Eva benützen darf für Lernspiele, manchmal. Am Nachmittag geht mein Mann oder ich oft mit ihnen in den Park zum Austoben. Am Abend dürfen sie vor dem Schlafen gehen ein bisschen fernsehen aber nicht zu lange und dann gehen sie nach dem Essen ins Bett. Mein Mann hat dann Zeit noch ein bisschen fernzuschauen oder E-Mails zu lesen, ein bisschen im Internet surfen. 16 Medienzeit: Marie: 1h (TV), Eva: 1h (inkl. Schulsachen) 17 Tag 2: 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Unsere Kinder werden um 7 Uhr geweckt (Handyfunktion) und wir frühstücken gemeinsam. Das ist uns sehr wichtig. Da haben die Handys nichts verloren. Danach werden sie in die Schule gebracht. Der Markus hat schon ein Handy aber nur damit wir ihn anrufen können, wenn etwas ist oder er sich melden kann, wenn er früher nachhause kommt oder es ihm nicht gut geht. Er hat die wichtigsten Nummern gespeichert. Die Mädchen haben noch kein Handy, sie können aber meines benützen. Spielen ist mit dem Handy kein Thema. Nach der Schule darf die Eva wieder ein bisschen Fernsehen und dann werden die Hausübungen gemacht. Eva wird sehr leicht abgelenkt. Deshalb läuft der Fernseher nicht und das Tablet wird nur benutzt um Lernspiele zu spielen. Am Nachmittag gehen wir in den Park bei uns in der Anlage. Dort spielt sie mit den Nachbarkindern Fangen spielen oder etwas anderes. 28 Medienzeit: Marie: 1/2 h, Eva: 1,5h 29 Tag 3: 30 31 32 33 34 Heute hatte die beste Freundin von Eva Geburtstag und es gab eine Feier im Gemeinschaftsraum. Es waren viele Kinder da und die Mütter waren viel mit ihren Smartphones beschäftigt. Wir wurden um 18 Uhr per Handy verständigt, dass wir Eva abholen können. Am Abend hat sie uns ganz aufgeregt erzählt, wie viele Geschenke ihre Freundin bekommen hat. 35 Medienzeit: Marie: 1h, Eva: 1h 36 Tag 4: VII 37 38 39 40 Wir haben heute wie immer gemeinsam gefrühstückt und Ö3 gehört. Auch bei der Fahrt in die Schule läuft im Auto der Radio. Markus hat einen Ausflug gehabt und ruft mich von der Schule an, was sie alles gesehen haben. Am Nachmittag dürfen die Kinder ein bisschen fernschauen nach den Hausübungen. Ich nutze am Abend dann Spotify. 41 Medienzeit: Marie und Eva ca. 1/2h 42 Tag 5: 43 44 45 Heute habe ich die Mädchen von der Schule gebracht und war mit ihnen beim Frisör. Wir haben einige Fotos mit meinem Handy gemacht und ich habe sie meiner Schwester geschickt. 46 Medienzeit: ca. 1h (beide) 47 Tag 6: 48 49 Meine Schwester geht mit ihren Kleinen und meinen Mädchen ins Kino. Sonst nichts Besonderes. 50 Medienzeit: ca.2,5h (inkl. Kino) 51 Tag 7: Sonntag 52 53 54 55 Wir fahren zu meinen Eltern aufs Land. Das Handy wird in dieser Zeit nur für Anrufe genutzt. Wir singen im Auto zur Musik aus dem Radio. Am Abend bekommen die Kleinen noch einen Kakao und gehen ins Bett. Wir schauen noch ein bisschen Fern und gehen um etwa 22.30 schlafen. 56 Medienzeit: beide ca. ½ -1 h 57 Tag 8: 58 59 60 61 62 63 64 Online-Banking: Ich mache das lieber über den Laptop, ich bin zu skeptisch, es über das Handy zu machen. Meine Schwester macht es aber schon auch über ihr Smartphone. Ich schmökere oft im Internet im Amazon oder anderen Seiten, wenn ich neue Kleidung brauche. Am Nachmittag macht Eva zusammen mit mir die Hausaufgaben und geht dann im Hof spielen. Heute ist meine (Schwägerin?) mit ihnen unten. Wir nutzen unsere Handys oft während unsere Kinder spielen um Fotos zu machen oder ins Internet zu gehen. (FB, LinkedIn,…) 65 Medienzeit: Marie: 1h, Eva: 1,5h 66 Tag 9: 67 68 69 70 71 72 Wir haben heute gemeinsam gefrühstückt, die Mädchen in die Schule gebracht. Am Nachmittag wieder abgeholt, nach dem Mittagessen haben sie brav die Hausaufgaben gemacht. Ich war ab 16 Uhr zuhause und habe von hier aus mit meinem Laptop gearbeitet. Mein Mann hat eine Online-Sportwette auf bwin gemacht. Am Abend habe ich mit Eva ein bisschen auf dem Tablet gespielt. Dann haben ich und mein Mann gemeinsam gekocht. Danach haben wir ein bisschen fern geschaut. 73 Medienzeit: Marie 1/2h, Eva ca. 1,5h 74 Tag 10: 75 Die Kinder haben brav HÜs gemacht und wir waren Schulsachen und Kleidung einkaufen. 76 Medienzeit: Marie ca. 45min (TV), Eva: ca. 1,5h (inkl. HÜ) 77 Tag 11: 78 79 Der Ablauf am Vormittag war so wie die Tage davor. Am Nachmittag hat sie mir laut brav vorgelesen, ihre Hausaufgaben gemacht und darf jetzt mit ihrem älteren Bruder fernsehen. 80 Medienzeit: Marie ca. 45 min., Eva: ca. 1,5h 81 Tag 12: VIII 82 83 84 85 86 87 88 Mann hat Marie und Eva in die Schule gebracht und ist dann zu einem geschäftlichen Termin gefahren. Er schaut sich die geschäftlichen E-mails und Nachrichten immer auf seinem Firmen-iPhone an. Ich war am Vormittag im Büro. Um 14 Uhr holt mein Mann die Marie und die Eva ab und wir gehen mit den Schwiegereltern essen. Dort habe ich ihnen neue Fotos unserer Kinder auf dem Handy gezeigt und einmal musste ich kurz einen wichtigen Anruf entgegennehmen. Am Abend sind wir alle zusammen zuhause und schauen uns gemeinsam einen Film an. 89 Medienzeit: beide ca. 1h 90 Wochenende Tag 13 und 14: 91 92 93 Wir haben einen Ausflug gemacht und waren wandern. Das tut den Kindern gut auch wenn sie nicht immer Lust haben. Die Handys nutzten wir für Fotos, Videos und teilweise als Wegweiser. Das Firmenhandy von meinem Mann blieb zuhause. 94 Medienzeit: beide ca. 1/2h 95 Tag 15: 96 97 98 In den letzten 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass ich das Handy fast nur zum Telefonieren und für Nachrichten/E-Mails nütze, Eva spielt nur ein bisschen und nützt die Apps fürs Lernen. Medientagebuch AfK 1 Montag, 13.4. 2 6:50 Wecker läutet 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 16 17 7:00 7.40 Nicole bekommt Kakao. Schulbrot herrichten, Haushaltskrams Nicole fährt mit ihrem Scooter in die Schule, ich habe den gleichen Weg zur Arbeit und schaue, dass sie eh gut in die Schule kommt. Am Arbeitsweg höre ich Musik am Handy, checke FB, in der U-Bahn und Straßenbahn nutze ich das Handy nicht, sondern ein Buch. Nicole kommt von Schule. Am Heimweg von der Arbeit das Gleiche: Ich lese auch, höre Musik am Handy etc. HÜ: verwendetet Geräte: PC, Tablet zum Suchen von Infos,…Wir skypen zusammen mit meinen Eltern. Mein Mann kommt heim, Essen Nicole bastelt und spielt am Tablet, daneben TV, sie hört iTunes Musik (allein) hat eigenes iPod. Nicole geht ins Bett: Ich bin im Internet: Angebote, Nachrichten, Emails, Facebook: Gerät: PC 15:00 16:00 18:00 19:30 Ca. 21 Uhr 18 Dienstag, 14.4. 19 6:50 Wecker läutet 20 21 22 23 24 25 26 27 Nicole aufwecken, Schultasche herrichten. Nicole geht in die Schule, freier Tag. Ich checke FB: Geräte: iPhone Nicole kommt von Schule. Wir essen. HÜ und Gedicht auswendig lernen: keine technischen Geräte außer mein Handy. Mein Mann ist im Ausland. Nicole und ich essen. Danach skypt sie mit ihm. Gerät: iPhone Meine Tochter bastelt. 7:00 7.40 13:00 16:00 18:00 20:00 IX 28 20:30 Nicole geht ins Bett: Ich gehe laufen. Geräte: Pulsuhr, HandyApp 29 Runtastic 30 Mittwoch, 15.4. 31 6:50 Wecker läutet 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 Morgenritual: Kakao, Kaffee, Zähneputzen Nicole „scootert“ in die Schule und ich fahre arbeiten. Nicole kommt von der Schule heim. Hört iTunes. Ca. halbe Stunde lang. Geräte: iPhone HÜ: verwendetet Geräte: PC, Tablet Nici skypt mit ihrem Papa. Geräte: iPhone Nici: iMessages mit Papa und spielt mit Hund. (ca. halbe Stunde vor dem Schlafengehen. Geräte: iPhone. Nicole wäscht sich und geht ins Bett: Ich bin im Internet: Angebote, Nachrichten, E-mails, Facebook: Gerät: PC 7:00 7.40 15:00 16:00 18:00 20:00 Ca. 21 Uhr 42 Donnerstag, 16.4. 43 6:50 Wecker läutet 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 7:00 7.40 15:00 16:00 18:00 Morgenritual Nicole in die Schule und fahre arbeiten. Höre Musik: Gerät: iPhone Nicole von Schule. Schaut Cartoons. Gerät: TV HÜs: verwendetet Geräte: PC, Tablet zum Suchen von Infos,… Mein Mann kommt heim, wir kochen, in der Küche läuft nebenbei Fernseher. Mann spielt irgendwelche Strategiespiele im Internet: verwendetet Geräte: Laptop Nici ist bei mir in der Küche und sagt das Gedicht auf, spielt Spiel. Geräte: mein iPhone Nicole geht ins Bett: Ich bin ein bisschen im Internet und telefoniere mit Freundin: Geräte: PC, Smartphone 55 Freitag, 17.4. 56 6:50 Wecker läutet 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 7:00 7.40 9:00 Fernseher in der Küche, FB, Jause für Nicole. Geräte: iPhone, TV Nicole in die Schule. Zuhause: im Internet surfen, Facebook, und E-Mail Kontrolle: bin in einigen Elterngruppen, wo wir uns austauschen, Ausflüge ausmachen, Bastelideen etc. sehr nützlich Nicole von Schule HÜs: verwendetet Geräte: PC, Tablet zum Suchen von Infos,…spielt mit Handy etwa 30 Minuten, dann nehme ich ihr es weg. Gerät: mein iPhone Ich koche, in der Küche läuft nebenbei Fernseher. Nici skypt mit meinen Eltern. iPhone Musik auf iPod Nici Nicole geht ins Bett: Ich bin ein bisschen im Internet und telefoniere mit Freundin: Geräte: PC, Smartphone 71 Samstag, 18.4. 72 10:00 Gemeinsames Frühstück in der Küche. Fernseher läuft 73 11:00 Nicole schaut Cartoons - lange: TV 20:00 Ca. 21 Uhr 15:00 16:00 18:00 20:00 Ca. 21 Uhr X 74 75 76 77 78 14:00 79 Sonntag, 19.4. 80 10:00 Gemeinsames Frühstück in der Küche. Fernseher läuft 81 82 83 84 85 86 11:00 14:00 Nicole TV: bis 13 Uhr. Ausflug mit Nicole, Hund, anderen Muttis und ihren Kindern: Verwendetet Geräte für Treffpunkt ausmachen: Facebook, Handy. Mann ist beim Fußball. Essen, Fernsehen und Spielen mit iPhone (Nicole) Nicole: Bett, ich gehe Laufen: Gerät: Pulsuhr 87 Montag, 20.4. 88 06:50 Wecker läutet 89 90 91 92 93 94 15:00 Nach der Arbeit hole ich Nicole von Schule. Danach HÜ in der Küche: Geräte: TV läuft leise. Nicole macht lustiges Video von Hund mit meinem Handy und zeigt es mir stolz. Gerät: mein Smartphone Nicole hört Kinderlieder: iPod Nicole Bett: Mann und ich unterhalten uns. Geräte: TV leise 95 Dienstag, 21.4. 96 06:50 19:00 Ca. 20:30 19:00 Ca 20:30 16:00 19:00 20:30 97 14:00 98 19:00 99 100 20:30 Ausflug mit Nicole, Hund, anderen Muttis und ihren Kindern: Geräte Verwendet für Treffpunkt ausmachen: Facebook und Handy. Mann ist beim Fußball. Essen, Fernsehen und Spielen mit Tablet (Nicole) Nicole: Bett, Mann und ich gegen 23 Uhr Wecker Nicole nachhause, Hausübungen Nicole bekommt Abendessen. Wir skypen mit Verwandten. Geräte: mein Handy, TV: läuft nebenbei. Nicole ins Bett. Ich: Internet: Gerät: PC 101 Mittwoch, 22.4. 102 06:50 Wecker 103 104 105 106 107 108 109 Nicole von Schule Sehr lustig: Nicole sagt heute zu mir, wie ich gerade telefonieren möchte: „Mama telefoniere nicht so viel, man wird kontrolliert vom Handy. Und alle sind schon strahlengeschädigt!“ HÜs und Park: Geräte Handy zum Telefonieren Nicole hört Musik: iPod Nicole wäschst sich, danach Bett 15:00 15:30 16:00 19:00 20:00 110 Donnerstag, 23.4. 111 06:50 Wecker 112 10:00 113 114 15:00 115 Termine machen: Geräte: PC (Öffnungszeiten und Telefonnr. im Internet), Handy Nicole: HÜ‘s: Geräte: PC für Infos, danach spielen: Geräte: mein Handy XI 116 19:00 117 118 20:30 119 Einladungen für Geburtstagsessen für Mann: Geräte: InternetPC: Facebook, Handy: SMS Nicole: Bett, ich: Internet: Rezepte, Amazon: Geräte: Laptop, PC wird von Mann benutzt. 120 Freitag, 24.4. 121 07:30 Wecker 122 09:00 123 124 15:00 125 20:30 Später Unterricht für Nicole. Eine Mama hat mich gestern telefonisch erinnert. Gerät: Handy Nicole und ich Skype: iPhone Nicole: Bett: ich: Internet: Geräte: Laptop, Handy 126 Samstag, 25.4. 127 10:00 Gemeinsames Frühstück in der Küche. Fernseher läuft 128 129 130 131 132 Nicole schaut Cartoons. Ausflug mit anderen Mamis + Kindern in Museum: Verwendete Geräte: Handys und Digicam. Essen, Fernsehen Nicole: Bett, ich gegen 23 Uhr 11:00 14:00 19:00 Ca. 20:30 133 Sonntag, 26.4. 138 139 140 141 142 143 134 13:00 Geburtstagsessen meines Mannes. Geräte: Digicam: Fotos 135 Nachmittag 136 137 Abend Nicole ein bisschen Cartoons. Dann gehen raus spazieren. Geräte: nur Handys aber kaum in Verwendung TV Ich kann nicht genau sagen, wie viel Zeit wir mit dem Handy verbringen, es ist irgendwie immer dabei. In der Früh ist es praktisch zum Nachrichten, FB checken, Musik hören. Fernseher läuft ehrlicherweise oft bei uns aber wir schauen nicht immer zu. PC und Tablet nützen wir immer mal wieder für Infos. Sehr oft skypen wir, auch zusammen, weil wir Verwandte im Ausland haben und mein Mann viel im Ausland ist. Gesamtzeit Nicole: Handy (ca. 2 Std/Tag: inkl. Uhr schauen, Videos, Fotos machen, Telefonieren, spielen) Medientagebuch KfK 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 01.04. Ich arbeite als Kosmetikerin und lebe in einer Partnerschaft. Mein Partner, unsere Tochter und unser Sohn leben zusammen in einer Wohnung in Wien. Die Iris kapselt sich in letzter Zeit immer mehr ab und ist schon sehr selbstständig. Ohne ihr Smartphone geht sie nirgends hin außer aufs Klo. Sogar im Badezimmer ist es dabei wenn sie Musik hört oder Selfies macht. Heute ist wieder eine Freundin zu Besuch und sie kichern und tippen an ihren Handys herum. Der Lorenz ist brav und malt nach der Schule was Schönes. Um 20:00 geht ihre Freundin und ich spiele ein Spiel auf Facebook. 02.04. Iris und der Lorenz spielen gemeinsam Wii. Das macht ihnen immer viel Spaß. Mein Schatz ist arbeiten bis spät am Abend und wenn er heimkommt ist er froh, wenn er sich auf die Coach setzen kann. Er schaut oft fern oder spielt mit seinem Tablet. Lorenz spielt am Abend mit dem Meerschweinchen und mit der Playstation. Iris liest abends im Zimmer. XII 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 03.04. Die Kinder sind zuhause und spielen mitsammen Wii und streiten aber deswegen auch. Nebenbei essen sie was Kleines aber am Abend essen wir zusammen. 04.04 Iris ist bei ihrer Freundin und ruft mich von dort aus an weil sie genau weiß, dass ich mir sonst Sorgen mache! Am Abend bin ich im Internet und spiele auf Facebook. Der Lorenz schaut manchmal ein bisschen mit bevor ich ihm sage, dass Schlafenszeit ist. Mein Schatz ist bei einem Männerabend. 05.04. Heute gab es ein großes Essen mit allen unseren Freunden und Verwandten. Das war sehr schön aber leider haben sich Iris und Lorenz wieder in die Haare gekriegt und jetzt ist ein bisschen Eiszeit. Iris ist im Zimmer und hört laut Musik auf ihrem Smartphone. 06.04. Mein Mann ist mit Lorenz beim Sport. Ich schlafe aus, telefoniere mit meinen Eltern. 07.04. Ich muss arbeiten und zeitig aufstehen. Zum Wachwerden brauche ich den Radio und gute Musik. Iris hat mir gesagt, dass sie am Nachmittag zu ihrer Freundin geht, mich dann anruft. Am Abend kommt sie um 19 Uhr zurück und geht (geradeaus?) in ihr Zimmer. Wie ich geklopft habe, dass das Abendessen auf dem Tisch ist, hat sie mich gar nicht gehört, weil sie so laut Musik mit ihrem Handy hört. Der Lorenz spielt sich brav mit Lego. 08.04. Iris kommt meistens um 14 Uhr von der Schule und hat auch Nachmittagsunterricht. In der Pause ist sie heimkommen und hat einmal gleich ihren Rucksack runtergehaut. Sie hat mir erzählt, dass ein Mädchen behauptet hat, sie steht auf einen Burschen aus der 5A. Jetzt ist sie angefressen. Der Kleine spielt Lego. 09.04. Ich musste heute viel arbeiten und war um 19 Uhr zuhause. Mein Partner hat den Lorenz von der Schule geholt. Iris ist am PS3 spielen. Ich muss manchmal ein bisschen dahinter sein, dass sie lernen aber wenn ich es einmal sage, reicht es und da sehen sie auch ein, dass es sein muss. 10.04. Ich war heute wieder arbeiten und am Abend habe ich mit Iris Vokabel wiederholt. Sie hat mit ihrer Freundin telefoniert. Denn die weiß immer genau, was zu lernen ist. Sie hat in Englisch immer einen Einser. Der Lorenz macht da weniger Sorgen, er hat immer gute Noten. 11.4./12.4. Wochenende: mein Mann arbeitet an beiden Tagen und ist froh, wenn er am Abend seine Ruhe hat und fernsehen kann. Iris war am Samstag bei ihren Freundinnen. Der Schulfreund vom Lorenz war da. Am Sonntag war Iris bei ihrer Freundin zu Besuch. Sie ruft aber wirklich immer brav an. Iris mag ein neues Handy haben. Sie ist schon selbstständiger als unser Kleiner. Ich war bis jetzt eigentlich dagegen aber Kinder können garstig sein. Also denke ich, müssen wir noch einmal darüber reden und dann entscheiden, ob sie ein iPhone oder mindestens ein neues Samsung bekommen darf. 13.4. Heute habe ich die Wohnung geputzt und war am Amt. Im Warteraum ist das Handy praktisch. Man kann sich die Zeit mit Spielen und Facebook kontrollieren vertreiben. 14.4. Ein ganz normaler Schul- und Arbeitstag. Am Abend hat mein Mann online gespielt, ich hab was gegoogelt. XIII 2. Gruppe M Medientagebuch DfM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 01.04.2015 Ferien für die Kleinen. Melvin ist Fußballspielen. Ich hab‘ gerade Mittagspause. Checke Mails am Handy, rufe Melvin an, ob er daheim noch genug zu essen hat. Gebe Bescheid, wann ich ca. heimkomme. 02.04. Hole Ronja nach der Arbeit von ihrer Freundin ab. Melvin geht am Abend ins Kino mit Freunden. Schreiben sich über WhatsApp immer wann und wo Treffpunkt. 03.04. Melvin gestern um 19 Uhr heim. Hat gespielt am Handy (Dauer ca. 1 Stunde) Hat aber schon gespielt, wie ich von Arbeit heim. 04.04. Freier Tag: Mein Freund, die Kleine und ich gehen Mittagessen. Melvin will daheimbleiben. Muss lernen, schaut sich Film an. Am Nachm. Fußballtraining: Treffpunkt mit Freunden per WhatsApp. 05.04. Ostern. Kinder spielen. Familienbesuche. Melvin spielt den ganzen Nachmittag (Strategiespiel)Diskussion mit Exmann über Erlauben/nicht erlauben. Er könnte sich zumindest bei der Oma zamreißen, wenn sie sich mit Essen etc. so Mühe gemacht hat. 06.04. Ähnlich wie gestern. Am Nachmittag sind die Kinder bei ihrem Papa. 07.04. Bin wieder arbeiten. Sehe, dass Melvin die ganze Zeit online ist auf WhatsApp. Rufe ihn an und frage, ob er nichts für die Schule zu tun hat. Habe einen Plan erstellt: er darf nur spielen, wenn er alles für die Schule erledigt hat. Weiß, dass er bald Englisch-SA hat und er lernen muss. Bin gerade von der Arbeit heim und Melvin spielt natürlich auch beim Abendessen. Streit. Ronja darf sich aber mit ihm ein YouTube Video ansehen bevor sie schlafen geht. 08.04. Gemeinsam gefrühstückt. Melvin kontrolliert sein Handy ständig und es ist auch immer am Tisch. Mein Lebensgefährte sieht das ein bisschen gelassener als ich. Gesprächsthema sind oft neue Handys wegen seiner Arbeit. 09.04. Bin daheim von der Arbeit. Melvin hat heute mal brav gelernt. Darf jetzt spielen. Ronja schaut manchmal neugierig zu. Er geht dann wie immer zum Fußballtraining. 10.04. Freier Tag (ich). Melvin zeigt mir wieder ein Foto, das ihm irgendein Mädel geschickt hat. Ich bin schon immer wieder überrascht, zeige es aber nicht. 11.4. Wochenende. Ich treffe mich mit Freundin am Naschmarkt. Rufe Melvin aber an, ob alles passt. Ist heute bei seinem Papa und ruft mich da auch immer brav an von dort. 12.4. Ausschlafen, spätes Frühstück. Zeitungen, Zeitschriften (Woman usw.) Fernsehen, kochen und einmal ordentlich putzen. Daneben läuft eigentlich meistens Playlist am Laptop. 13.4. Eigentlich wie immer. Frühstück ohne Handy gibt‘s bei Melvin nicht. Hat uns wieder gefragt wegen Google Play Card. Jetzt soll er mal Englisch schaffen. XIV 53 54 55 56 57 58 14.4. Bin gerade heim, habe Ronja abgeholt und Melvin spielt. Bin aber zu müde, jetzt zu diskutieren. Partner schaut mit den beiden Fern. Danach lernt er aber. Ronja malt etwas Schönes und darf vorm Schlafengehen ein bisschen zusammen mit Kelvin YouTube schauen. Medientagebuch KfM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 Ferienwoche Osterferien 8.4. Mein Mann ist viel in Ungarn und er fahrt regelmäßig hin und her. Dann ist es gut, dass wir viele europäische Freiminuten haben und immer skypen. Er hat mich angerufen, dass er über der Grenze ist und bald nachhause kommt. Dann schauen wir Fernsehen und entspannen. 9.4. Ich kann nicht so viel über den Tag meiner Kinder schreiben. War ganztags arbeiten. Würde gerne mehr Zeit haben aber der Große ist schon aus dem Gröbsten heraus. Aber wir sind in sehr gutem Kontakt und machen oft Sachen zusammen. Wozu ich das Handy nütze: zum Telefonieren, meine Kunden machen Termine aus, ich rufe meinen Mann und meine Kinder an, sie rufen mich an. 10.4. Meine Tochter ist viel am Handy. Sie hat ein Facebook-Konto und es gibt auch manchmal Intrigen mit ihren Freundinnen, wenn irgendwelche Fotos gepostet werden. Da sage ich schon manchmal, Höre auf sonst wird das Konto gelöscht! In der Schule ist es im Moment auch nicht so gut. Sie ist sehr oft im Internet auch wenn sie von der Schule nachhause kommt. Sie hat bis nächste Woche ein Buch für Deutsch zu lesen und jetzt schaut sie im Google nach einer Zusammenfassung und liest nicht das ganze Buch so wie früher. Das finde ich nicht so toll. 11.4. Den ganzen Tag im Studio, bin im 10. Bezirk, und wir wohnen im 21., meine Mutter kam vorbei und passt auf meine Tochter auf. Mein Sohn hat ein neues iPhone. Aber er verwendet sein Handy nicht so viel. Er macht eher viel Sport. Nur zum Telefonieren. 12.4. Heute ist Sonntag. Wir skypen mit meinen Verwandten in Ungarn und mein Mann ist auch dort. Habe Geld überweisen mit dem Tablet. Heute höre ich auch Musik mit dem iPod. Das ist schon praktisch und klein. Kleiner Streit zwischen Kindern. Sohn will wissen, mit dem Tochter schreibt. 13.4. In der Arbeit habe ich viele Termine. Meine Kundinnen rufen mich viel auf dem Handy an, ich bekomme auch viele WhatsApp Nachrichten wenn die Frauen einen Termin möchten. Ich habe heute das GPS am Handy. Das ist immer gut, wenn ich irgendeinen Weg finden muss. Ich habe heute neues Material für das Studio kaufen müssen und wusste nicht den Weg dorthin. Dann habe ich mein Handy genommen und damit den Weg schnell gefunden. Das war sehr praktisch und ich konnte Zeit sparen. 14.4. Meine Tochter ruft mich oft in der Arbeit an und mein Mann holt mich manchmal von der Arbeit ab. Heute auch. Meine Tochter benützt Viber auf ihrem Handy. Das ist sehr gut. Sie kann mit ihren Cousins in Ungarn gratis telefonieren und es ist nicht teuer. Sie kann auch WLAN benützen. Ich oder mein Sohn schauen aber immer, was sie macht auch mit XV 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 Facebook. Aber sie ist schon brav. Als ich am Abend nachhause komme, geht mein Sohn fast jeden Tag trainieren. Er ist jetzt sehr auf Fitness aus und macht sehr viel Sport. Auch sein Essen hat er umgestellt. Für das hat er eine App. 15.4. Meine Tochter ist viel mit dem Handy beschäftigt am Abend und wenn wir zusammen sind, versuche ich sie zu bitten, dass sie lesen soll. Früher hat sie mehr Bücher gelesen. Mein Mann sagt, ich habe Recht. Aber wir haben auch nicht so viel Zeit Bücher zu lesen. Nachrichten schauen wir meistens nur in der Früh beim Frühstück-TV oder im Auto im Radio oder im Studio geht manchmal das Radio. 16.4. Das ist eigentlich das gleiche wie jeden Tag. Ich arbeite manchmal später manchmal früher. Das kommt auf die Kunden an. Meine Kinder rufen brav an und sagen mir, wie die Schule war. Mein Sohn ist in der vorletzten Klasse und ist lange in der Schule. Meine Tochter kommt um 3 Uhr nachhause. Ich bereite in der Früh das Essen vor und sie kann es in der Microwelle aufwärmen. Dann ist sie oft im Facebook oder schreibt mit ihren Freundinnen und macht ihre Schularbeiten. So ist eigentlich (jeden) Tag. 17.4. Meine Mutter geht nach der Schule in unsere Wohnung und schaut ob meine Tochter etwas braucht. Sie redet mit ihr und kocht für sie und sie sie haben mich von meiner (Tochter’s?) Handy angerufen. Das ist sehr oft so aber nicht jeden Tag. 18.4. Heute bin ich zuhause geblieben und ich koche. Meine Tochter macht viele Fotos von sich. Manchmal mag sie auch von mir Fotos machen, das mag ich aber nicht. Mein Sohn zeigt mir jetzt wie ich auf dem Tablet ein Rezept draufladen kann. Das ist praktisch. 19.4. Wir sind alle zuhause. Das ist sehr schön. Wir können reden und TV schauen. 20.4. Das war so ein Tag wie vorige Woche. Es gab nichts Neues. Mein Mann war wieder kurz in Ungarn und wir haben telefoniert. Er hat gefragt, ob ich etwas brauche und ich habe mit meiner Mutter geredet. Meine Tochter hat im Internet für die Schule etwas gesucht. 21.4. Meine Tochter muss viel lernen und schreibt deshalb heute nicht so viel mit ihrem Handy. Ich war in der Arbeit. 22.4. Ich war mit meiner Tochter Schuhe kaufen und sie hat viele Fotos gemacht, von ihr mit den Schuhen. Ich muss sagen, mein Mann, mein Sohn und ich sind nicht so oft im Internet. Nur meine Tochter chattet viel und spielt auch gerne. Sie ist sicher 2 oder sogar 3 Stunden insgesamt/Tag mit ihrem Handy online. Medientagebuch LfM 1 2 3 4 5 3. April Zuerst muss ich schreiben, dass mein Mann und ich selbstständig sind. Wir arbeiten jeden Tag. Wir müssen immer erreichbar sein. 7h: Frühstück. Wir trinken meistens nur einen Café, mein Mann Tee. Heute sind wir bei einer Veranstaltung, die dauert den ganzen Tag. Mein Mann bereitet alles an seinem XVI 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 modernen Computer vor. Wir schauen beide unsere Emails an. Dafür verwendet mein Mann immer sein Handy von Apple. Patrick ist zuhause. Er ist sehr viel in unserem Garten uns spielt. Wir kontrollieren aber, was er dort macht. 20h: Mein Sohn hat endlich ein bisschen gelernt. Jetzt lassen wir ihn Youtube Videos schauen und sprechen zusammen über die Ereignisse des Tages. 4. April 20h: Mein Mann und ich waren heute bei einer Veranstaltung von unserer Firma. Jetzt skypt mein Mann noch mit einem Kunden aus Deutschland. Er sagt, er wird bald einen neuen Mac kaufen, weil dieser ein bisschen langsamer geworden ist. Mein Sohn darf heute mit seiner Schwester Filme anschauen und ein bisschen spielen. 5. April Wir haben Familientag und kochten zusammen ein sehr gutes Essen. Das gibt es bei uns jedes Wochenende. Diese Zeit muss wenigstens 1x in der Woche sein und dauerte heute wieder ca. 2 Stunden. Danach waren wir gemütlich im Wohnzimmer. Patrick hat nächste Woche Deutschschularbeit und er hat noch nicht gelernt. Wir haben mit ihm geredet, dass er lernen muss, sonst werden seine Noten schlechter. Er hat es verstanden und wird morgen beginnen. 6. April Ostermontag. Fast der gleiche Tag wie gestern. Mein Sohn schaut Videos mit seinem Handy. Er zeigt mir oft Videos. Das interessiert mich jedoch nicht. (Dauer ca. 1 Stunde) 7. April Feiertage sind vorbei und die Handys meines Mannes läuten noch öfter als sonst. Er hat 2 Handys (iPhones) und ein älteres „normales“ Handy als Reserve. Wir brauchen die für unsere Arbeit. Wir sind ganztags beschäftig aber schauen immer in das Zimmer von Patrick, um uns zu erkundigen, ob er lernt und wann er das Haus verlässt. Seit wir umgezogen sind, ist er oft im Garten weil wir keinen Fernseher mehr haben. Am Abend hat mein Mann mit ihm Taekwondo. Darauf freut sich Patrick immer sehr. 8. April 6:30 Uhr: Mein Mann und ich stehen immer eine halbe Stunde vor Patrick auf und trinken Kaffee. Mein Mann kontrolliert immer seine Emails und manchmal geht das Telefonieren schon um 7 Uhr (an.?) Patrick: gewöhnlicher Tag. 9. April Patrick ist in die Schule gefahren. Er ist manchmal ein bisschen übermütig und da mache ich mir Sorgen, dass nichts passiert. Daher rufe ich ihn schon neben der Arbeit an, ob alles passt. Das ist uns wichtig. 20Uhr: Er spielt mit seinem Handy. Er hat auch WhatsApp mit seinen Freunden. Aber ich kenne mich da nicht so aus. Wichtig ist uns, dass er für Deutsch morgen lernt. 10. 4. Patrick schaut sich YouTube Videos an. Mein Mann hat vorbeigeschaut und sie haben sehr viel gelacht. So kann er für ein paar Minuten von der Arbeit entspannen. 11. 4. 20:00: Patrick schaut sich im Internet Galileo an. Er liebt auch Dokumentationen und Informationsfilme. Aber wir haben kein TV mehr, daher schaut er es auf dem Tablet von meinem Mann oder am Computer. 12. 4. Heute haben wir ausgeschlafen. Patrick übt Taekwando im Garten und schreibt irgendetwas mit seinen Freunden am Handy. Ich und mein Mann kochen Gulasch. Von der Küche aus sehe ich, dass Patrick beim Esstisch sitzt und am Handy etwas schaut. (wahrscheinlich wieder Videos) XVII 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 20h: Ich benutze mein Handy nur zum Telefonieren. Habe nur ein Samsung. Heute hat mich die Mutter vom Schulkollegen von Patrick angerufen und gesagt, dass er ihn beschimpft hat. Ich rede mit ihm. Mein Mann ist auch dabei. Er ist brav aber manchmal muss er lernen sich zu (benehmen?). 13. 4, 14. 4. Wir hatten sehr stressigen Wochenbeginn. Wir waren gestern ganztags bei einer Veranstaltung und Patrick war alleine zuhause. Wir sind um 22:30 nachhause gekommen und er war noch immer wach und hat Videos geschaut. Diese Woche bekommt er Deutsch zurück. Heute hat er sich nach der Schule mit Freunden getroffen und zusammen waren sie Longboard fahren in der Nähe. 20:00: Mein Mann ist am Skype, Patrick schaut sich etwas im Internet an für die Schule. 15. 4. Wie jeden Tag sind wir um 6:30 aufgestanden und haben beim Café mit meinem Mann über den Plan für den Tag gesprochen und auch über Patrick. Der Sport ist sehr gut für ihn aber er muss mehr lernen. 16. 4. Patrick war in der Schule bis 17:00 und war um 18:00 zuhause. Dann erledigte er seine Schulsachen, bis 19:00. Manchmal schaue ich und frage nach, ob alles in Ordnung ist. Jetzt geht er später schlafen, um 22:00 Uhr. Er musste heute viel lernen. Sie erwarten sehr viel in der Schule. Meine Tochter hat mich angerufen und sie hat mir gesagt, dass sie morgen wieder kommt. Sie wohnt auch im 22. und kommt sehr oft zu uns. Sie ist eine große Hilfe wenn es um ihren kleinen Bruder geht. 20:00: vielleicht ist es wieder Zeit Patricks iPhone wegzunehmen. Wir haben das schon ein paar Mal gemacht, wenn seine Noten schlecht sind und er nur spielt. Das hilft mindestens für ein paar Wochen! Aber zuerst werden wir mit ihm reden, wenn ich und mein Mann ein bisschen Zeit haben. Weil er ist sehr intelligent aber leider faul. 17. 4. 7:00: Patrick verwendet das Handy immer. Er schreibt schon vor der Schule mit seinen Freunden komische Nachrichten ohne Inhalt, nur Zeichen, so wie @//…))) zeilenweise nur Blödsinn. Ich fragte ihn warum, er sagte das ist lustig… Am Nachmittag schauen Tina und Patrick Videos auf Youtube und waren im Garten. Jetzt ist mein Sohn oft im Garten, wenn das Wetter schöner wird. Patrick spielt mit dem Wii. Mein Mann und ich kommen immer wieder in sein Zimmer und schauen nach ihm. Im Schnitt spielt mein Sohn ca. 1 Stunde mindestens am Tag mit dem Handy im Internet. In letzter Zeit aber wieder zu viel. Er ist sehr viel im Internet. Medientagebuch NfM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 7.4. 9-16 Uhr: Arbeit in Caféhaus. Leon ist mit seiner Oma zuhause und trifft sich am Nachmittag mit Freunden. Er hat in den Ferien sehr viel X-Box und am iPhone gespielt. 21 Uhr: Wir schauen zu zweit fern im Wohnzimmer. 8.4. 8-16 Uhr: Arbeit in Caféhaus. 14 Uhr: Leon kommt von der Schule. 14-16 Uhr: Leon macht seine Hausaufgaben. 17-20: Wenn ich nachhause komme, sitzt er im Wohnzimmer und spielt auf seinem iPhone, schaut sich Videos an. 21 Uhr: Wir schauen zusammen auf der Couch fern. 9.4. XVIII 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 7:15: Leon zieht sich an, schreibt am iPhone und geht um 7:30 in die Schule. 10 Uhr: Frühstück mit einer Freundin in der Stadt 13Uhr: Ich räume die Wohnung auf. Das Zimmer vom Leon ist immer unordentlich. 14 Uhr: Leon ruft mich von der Schule an, dass er ein bisschen später kommt, weil er mit einem Freund neue Spiele kaufen geht für die Konsole. 15 -19 Uhr: Arbeit, Leon ist zuhause, isst, spielt mit dem iPhone und macht seine Schulsachen. 21:00: gemeinsamer Fixtermin vor dem Fernseher. Lebensgefährte ist unterwegs bis morgen. 22:00: Schlafenszeit. 10.4. Wie gestern. 20Uhr: Abendessen und Leon zeigt mir ein paar Videos auf YouTube, die sind für ihn sehr lustig, macht ihm Spaß. 21:00: ca. 40min gemeinsam TV schauen vor dem Schlafen gehen. Am Wochenende war ich mit meiner Freundin im Thermenurlaub als Geburtstagsgeschenk. Seine Oma war bei uns zuhause. Wir waren mit Leon und meiner Mutter die ganze Zeit im (Telefonkontakt) und haben über WhatsApp geschrieben. Angeblich war er brav und hat jeden Tag ca. 1-2 Stunden gezockt. 13.4. 9-15 Uhr Arbeit. Ich rufe Leon an, frage ihn ob er schon zuhause ist und was er essen möchte. 16-18 Uhr: Er spielt am iPhone, schreibt über WhatsApp mit Freunden, macht seine Hausübung. Dann trifft er sich mit seinem Freund im Park. 20 Uhr: Abendessen zu dritt 21 Uhr: Fernsehen zu dritt und dann duschen und Schlafenszeit. 14.4. Leons Freund ist zu Besuch. Sie schauen sich gemeinsam Videos auf YouTube an und bereiten dann ihr Referat für morgen vor. 19.30: Ich schaue mir die Nachrichten in ORF2 an, danach Abendessen. 21:00: TV im Wohnzimmer 15.4. Leon ruft mich von der Schule an und fragt, ob er nach der Schule mit seinem Freund in den Park darf. Ich sage, Ja, nur wenn du danach brav deine HÜ’s machst. 17-19 Uhr: Er macht HÜ’s, sein iPhone ist aber immer bei ihm und läutet oft. 20: Abendessen, duschen und Leon zockt ein bisschen. 21 Uhr: TV 16.4. 9-16 Uhr: Arbeit. 16-20 Uhr: Leon zockt im Wohnzimmer und lernt danach 2 Stunden. Ich frage ihn EnglischVokabel ab. 21: TV zu dritt und Bett 17.4. So wie gestern. (Ich rufe ihn immer von der Arbeit aus an, ob alles ok ist.) 18. und 19.4. Wochenende: Wir schlafen länger und gehen zusammen einkaufen. Er geht mit seinen Freunden Fußball spielen. 21-22 Uhr: TV und Bett XIX 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 20.4. Leon geht nach der Schule im Park spielen. Er ruft mich davor an, ob ok. 16-20 Uhr: Leon spielt und schaut sich Galileo und Videos auf YouTube an. 20:00 Essen 21:00: TV 21:30: Lernen für SA, duschen und ins Bett (gehen) 21.4. Wie gestern. Leon zeigt mir am Abend ein Foto, was Leute aus seiner Klasse im über WhatsApp geschickt hat. Er ist auch auf Instagram und Facebook und zeigt mir da auch manchmal Bilder. Medientagebuch MfM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 Zeitraum 28.4.2015- 12.5.2015 Dienstag, 28.4., 19:00: Um 7 Uhr stand meine Tochter auf. Sie hat eine Kleinigkeit mit ihrer Schwester Anika gefrühstückt. Nach dem Frühstück brachte sie mein Partner in den Kindergarten und in die Schule. Nach dem Schulschluss wir die große Tochter von der Schule, die Kleine vom Kindergarten abgeholt. Zum Ausspannen schauen die Kinder ein wenig fern – nette Kinderfilme – bis das Abendessen fertig ist. Danach wird der Stundenplan angeschaut, in die Schultasche die Schulsachen eingepackt und vorbereitet aufs schlafen gehen. Mittwoch, 29.4. 20:30: Nach der Schule nach Hause kommend erzählte meine Tochter mir, dass alle ihre Schulkollegen Handys haben. Natürlich wollte sie auch. Meine Antwort war: nein, weil ich meine, die Benutzung der Handys führt zur Abhängigkeit und zu persönlichen Kommunikationsproblemen. Ich habe ihr Einverständnis bemerkt. Zu Hause nach ein wenig Austoben mit ihrer kleinen Schwester und nach Abendessen gab‘s noch ein wenig Zeit für‘s iPad. Mit dem hört die Michelle Musik. Das ist nach einem schweren Schultag erholsam. Danach wird der Stundenplan angeschaut und in die Tasche eingeräumt. Nach der Pflege – muss sie ins Bett. Donnerstag, 30.4. Die Morgenstunden sind eigentlich fast immer dieselben. Die Neuigkeiten sind meistens mit der Schule verbunden. Heute z.B. gibt es eine Englisch-Hausaufgabe, die sie per Computer machen muss und für die Lehrerin schicken muss. Das haben wir zusammen gemacht und ehrlich gesagt hat es mir auch wirklich Spaß gemacht. Freitag bis Sonntag: 1.5.-3.5. Das ist fantastisch! Wir haben 3 Tage ohne Schule! Jetzt können die Kinder spielen und sich austoben. Die Michelle kann endlich mit ihrem iPad spielen, Musik hören etc. Die 3 Tage wollte ich anschließend zusammenfassend. Und ich sage, es war super!! Erstens: konnten wir uns alle richtig ausschlafen. Wir waren sehr viel in der frischen Luft! Ausflug nach Burgenland: Neusiedler See: Genuss Puur! Die Kinder konnten sich so richtig austoben. Am letzten Tag hat die Michelle ihren Schulstoff angeschaut und das Nötige auch gelernt. Montag, 4.5. Von der Schule nach Hause. Meine Tochter zu mir: „Kati hat mir ihr neues Handy gezeigt. Es schaut super aus. Und: Weißt du, was es gekostet hat? 600 €!! Ich hab‘ nicht einmal ein XX 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 billiges! Ich: Schluss damit: Du hast erzählt, dass manche Kinder in der Pause nur mit Handys spielen. Findest du das richtig?“ Nein, aber ich möchte keine Außenseiterin sein. Leider, -dachte ich, es besteht diese Gefahr. Dienstag, 5.5. In der Früh teilte meine Tochter mit, dass sie nächste Woche Dienstag Mathe-Schularbeit hat. Gut, dann sollen wir schon heute Abend mit dem Üben beginnen. Die Schularbeitsbeispiele sind da, wir fangen am Abend an sie durchzuarbeiten. Nach der Schule, muss sie sich natürlich ein bisschen entspannen. Nach dem Abendessen übten sie mit meinem Partner, während ich mich um die zwei Kleineren kümmerte. Mittwoch, 6.5. Nach der Schule fragte mich meine Tochter, ob ich auf Facebook registriert bin. Ich sagte, Nein, warum fragst mich? Weil die Kati mich gefragt hat, ob ich mich registrieren will. Ich hab‘ aber kein Interesse dafür. Ich war sehr froh, das zu hören. Donnerstag, 7.5. Heute in der Früh nach dem Aufstehen klagte Michelle über Kopfschmerzen. Fieber hat sie keines gehabt. Fühlst du dich sehr schlecht? Möchtest du vielleicht zu Hause bleiben? Ich möchte schon in die Schule gehen, denn heute ist Mathe, und du weißt, nächste Woche ist Schularbeit. Um 11 Uhr bekomme ich einen Anruf. Kati, die Schulkollegin, meldete sich. Sie sagte, meine Tochter hat Fieber, die Schule wir das auch sicherlich mitteilen. Ich bedankte mich und holte sie rasch nach Hause. Meine Tochter kurierte sich aus mit viel Tee und Vitaminen. Freitag, 8.5. Michelle ist noch immer krank. Spielt ein bisschen mit dem iPad und schaut mit kleiner Schwester Youtube Videos. (Kinderlieder und Spiele) Partner kommt wie immer am Abend heim. Zockt über TV. Samstag, 9.5. Michelle geht es ein bisschen besser. Sie geht aber noch nicht raus. Wir kochen zusammen mit meinem Partner, nebenbei läuft das TV-Gerät. Sonntag, 10.5. Kathi (Freundin von Michelle) hat mich angerufen, gefragt, wie es ihr geht, gesagt, was HÜ bis morgen ist. Hat ca. 15 min mit Michelle geredet. Montag, 11.5. Um 9 Uhr aufgestanden. Michelle noch zuhause, morgen geht sie wieder in die Schule, machen zusammen Hausübungen im Internet am PC. Ich surfe ein bisschen im Internet. Kathi hat wieder angerufen. Wir reden über Vorteile von Handy, und dass es manchmal schon gut wäre, wenn sie ein eigenes hätte. Dienstag, 12.5. Michelle ist wieder gesund und ging in die Schule und konnte an der Mathe-Schularbeit teilnehmen. Handy ist immer wieder Thema. Heute auch am Heimweg von der Schule. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie im September eines bekommt, wenn das neue Schuljahr beginnt. MedientagebuchTmM 1 01-04 XXI 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 Wir reden immer viel zuhause und heute ist so wie jeden Tag das Hauptthema die Schule und die Tests, Schularbeiten usw. Meine Frau und unsere Große shoppen oft im Internet am PC. Der steht bei uns im Wohnzimmer und ist für alle zugänglich. Jetzt haben sie Ferien. Ich bin nach der Arbeit meistens sehr müde und schaue nach dem Abendessen fern, um mich zu erholen. Meine Frau schaut manchmal wegen Angeboten für den Urlaub. Zum Beispiel hat sie heute nach Angeboten für die Pfingstferien gesucht weil wir machen gerne mit unseren Kindern Urlaub am Bauernhof damit die Kinder in die Natur kommen. 02-04 Wir sind bei meinen Eltern in Kärnten. Wir haben das (Tablet?) mitgenommen, dass die Kinder während der Fahrt eine Beschäftigung haben. Wir benutzen unsere Handys nur, um mit Verwandten zu telefonieren. Fernsehen gibt es nur am Abend, um die Nachrichten zu sehen oder nebenbei einen Film zu schauen. Kinder sind so beschäftigt mit den Tieren (2 Katzen, 1 Hund), dass sie gar nicht auf die Idee kommen, am Tablet zu spielen. 03-04 Wir gehen spazieren, sind viel in der Natur. Nur am Abend wir TV geschaut. 04-04 Die Kinder hören Musik. Es wird viel geredet, nur wenig telefoniert. 05-04, 06-04: Ostern. Die Kinder spielen, Eier (pecken?), Ostergeschenke suchen. Wir machen Fotos mit unseren Handys. 07-04 Wir hören Musik im Auto teilweise über das Smartphone meiner Frau. Am Abend nur noch TV. 08-04 Ich war arbeiten und meine Frau hatte heute einige Termine. Sie hat mir eine SMS geschrieben, ob ich Nadine nach der Arbeit von ihrer Freundin abholen kann, da sie länger beim Arzt warten muss. Ich habe sie angerufen, um Bescheid zu geben, dass es passt. WhatsApp verwendet meine Frau seit einiger Zeit nicht mehr, Nadine und ich auch nicht. 09-04 Kein aufregender Tag. Am Abend sind wir fast täglich (beisammen?) und erzählen unsere Ereignisse. Unsere ältere Tochter braucht den Laptop, um ihre Hausübungen zu machen, die teilweise online zu erledigen sind und sie telefoniert oft mit ihrer Freundin. 10-04 Meine Frau hat heute online nach Jobangeboten gesucht. Sie möchte wieder für ca. 20 Std/Woche arbeiten. Sonst gab es heute nichts Aufregendes. Nadine hat brav gelernt und ihre Hausaufgaben gemacht und hat sich am Abend (Galileo?) mit ihrer Schwester angeschaut. 11-04, 12-04 Wochenende. Am Samstag waren wir am Nachmittag in der Natur unterwegs und am Abend habe ich dann ein bisschen PS3 gespielt und mir Fußball angeschaut. Am Sonntag war ein „fauler“ Tag. Wir haben Radio gehört. Die Mädchen haben Loombänder gemacht. Meine Frau hat im Internet gesurft. 13-04 Meine Frau und ich kommunizieren mehrmals täglich am Handy und Nadine ruft oft in der großen Pause an. Sie wird immer mehr (selbstständig?) und dafür ist das Handy dann sehr praktisch. XXII 58 59 60 61 62 14-04 Wie gestriger Tag. Ich war wie immer arbeiten, meine Frau war am Laptop im Internet und hat Bewerbungen geschickt. Die Kinder waren am Nachmittag im Park spielen und am Abend ein bisschen am Tablet spielen ist dann ok. 3. Gruppe G Medientagebuch MfG 1 2 3 Tag 1 Dauer Mediennutzung: ca. 2h 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 Tag 2 Dauer Mediennutzung: ca. 2h Schulfrei. Martin schläft bis 11, wir essen zu zweit, mein Mann ist arbeiten. Handy immer am Tisch: WhatsApp Martin war in der Schule, kommt am Nachm. heim, isst und geht in sein Zimmer, ich Laptop: Emails, interessante Videos, Mann kommt um 16h heim: schaut TV, liest Zeitung. Lena vom Gitarrenunterricht abgeholt, zeichnet. Tag 3 Martin steht auf, trinkt Orangensaft, isst Toast, Dauer Mediennutzung: ca. 2h checkt Handy, geht in die Schule, schreibt mir auf WhatsApp wann er heimkommt. Am Nachmittag kommt er heim, isst, geht Fußballtraining, kommt heim, macht Schulsachen, geht um 21:30 ins Bett. Handy als Wecker. Mein Mann kommt um 18 Uhr heim, checkt Emails auf Tablet, schaut ca. 1 Std. fern mit Lena. Ich mache Wäsche und schaue nebenbei TV. Tag 4 Martin steht auf, Streit, wer zuerst ins Dauer Mediennutzung: ca. 2,5h Badezimmer darf, Musik am Handy, geht in die Schule, ruft mich an, kommt um 15h heim, macht HÜs, spielt mit der Konsole, hört Musik, schreibt mit Freunden. Lena übt Gitarre. Tag 6 Martin ist heute bei seinem Cousin. Sie spielen Dauer Mediennutzung: wahrscheinlich PS oder schauen sich Videos an, unbekannt kommt am Abend nach Hause, wir essen, er geht um 22:30 schlafen, ich schaue noch mit Mann TV. Tag 7 Sonntag: Alle schlafen bis 11 Uhr. Ich gehe zu Dauer Mediennutzung: ca. 2,5 meiner Schwester, Martin und mein Mann Std. spielen PS3. Am Abend essen wir zusammen, reden, Martin zeigt mir Fotos von Fußballschuhen, die er haben will im Internet. (Laptop) Tag 8 Montag! Um 6 Uhr aufgestanden, Martin um 7 Dauer Mediennutzung: ca. 1,5h Uhr, schnelles Frühstück, in die Schule gegangen, ich um 9 Uhr in die Arbeit, um 14:30 beide zuhause, Essen, HÜ, Training, am Abend chatten, chatten, chatten und Videos auf YouTube, Tochter schaut zu. Ich lese interessante Beiträge im Internet. Tag 9 Martin steht auf, geht in die Schule, ich gehe um Dauer Mediennutzung: ca. 1,5h 9 arbeiten. Er ruft mich an, geht nach Schule zu XXIII 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 Tag 10 Dauer Mediennutzung: ca. 1,5h Tag 11 Mediennutzung: ca. 1h Tag 12 Mediennutzung: ca. 2h Tag 13 Mediennutzung: ca. 1,5h Tag 14 Mediennutzung: unbekannt Freund, macht dort HÜs, dann Nachmittagsunterricht, danach bei Freund, ruft mich ca. 3x an. Am Abend ein bisschen YouTube Videos. Ich bin nicht so oft im Internet, nur Facebook, Google oder Amazon. Martin geht um 7:40 in die Schule. Ich um 9 Uhr, mein Mann geht heute um 11 Uhr weg, Martin kommt um 14:30 nachhause, macht HÜs, schaut sich Videos auf YouTube an, chattet mit Freunden auf Facebook. Ich koche, wir essen. Danach muss er lernen. Martin sagt mir beim Frühstück, dass die Schuhe, die er haben will im Internet billiger sind. Schaue es auf Amazon an. Frage ihn auf WhatsApp wie sie genau heißen. Am Nachm. Fußball. Am Abend reden wir darüber, sie vl. zu bestellen, wenn er brav lernt. 7:40: Martin in die Schule, danach im Park, dann zuhause Essen: HandyWhatsApp mit Schulkollegen. Er geht ins Kino. Abend: zusammen Abendessen. Dann geht er in sein Zimmer, ich schaue Fern. Mann telefoniert und schreibt Nachrichten. Martin geht zum Frisör und einkaufen, Ich schaue auf Amazon und anderen Seiten im Internet nach Schuhen und Möbeln. Mein Mann kommt spät vom Sport nachhause und geht gleich ins Bett. Sonntag: Ich treffe mich mit Schwester. Mann und Martin schlafen bis 11, frühstücken, am Nachmittag ist er bei Freund. Sie spielen Fußball und Nintendo oder schauen Videos. Am Abend lernen und um 22:00 ist er im Bett. Medientagebuch CfG 1 Tag 1 (13.4.) 2 3 4 5 (5 min) Wecker läutet 710, Schlummerfunktion 715 steht auf, isst Cornflakes währenddessen „checkt“ er, ob er Nachrichten (Whatsapp) bekommen hat. 6 7 (2 min) In der großen Pause schaut er auch ob er Nachrichten bekommen hat. 8 9 (1 min) Ruft mich immer nach der Schule an, fragt, ob ich zu Hause bin, oder was es zum Essen gibt. 10 11 (15 min) Schreibt fleißig mit seinen Freunden Whatsapp (13:40) vorm Essen. XXIV 12 13 0 Während der HÜ benutzt er nicht sein Handy! (ca. 15h) 14 15 15 nach der HÜ schreibt er wieder in Whatsapp. (ca. 15-20 min.) 16 17 0 Fußball: dorthin nimmt er gar kein Handy mit. (von 17-1830 ca.!) 18 19 30 min Nach dem Essen / Duschen ca. ab 1930 YOU TUBE „Pranks“ meist 20-30 min. 20 5 Ab 2015 TV – meist Serien! 22h Wecker stellen und schlafen. 21 Gesamt: 1h 13 min im Durchschnitt! 22 23 Tag 2: 14.4. 24 5 min Wecker 710 715 25 2 min Pause Whatsapp Check ruft mich an. Whatsapp 14 - 1430 28 HÜ kein HANDY 29 Essen kein Handy YOU TUBE 15 - 1600 1730 – 1900 Fußballtraining 2030 – 2100 YOU TUBE / Whatsapp TV schauen 26 27 30 31 32 33 30 min 1h 30 min. 34 35 Gesamt: 127 min / 2h 7min 36 Tag 3: 15.4. XXV 37 Wecker 710 - 715 38 5 min Whatsapp Check 39 5 min Schule (Whatsapp / Wetter) 40 41 42 10 min 30 min 2 h Pause bis zum Nachmittagsunterricht 1700 – 1730 YOU TUBE 43 1800 HÜ: kein Handy 44 1900 Abendessen: kein Handy 2100 – 2200 Handy 45 1h 46 Gesamt: 1h 50 min 47 Tag 4. (16.4.) Wecker 710 48 49 50 51 5 min Frühstück zusammen, Nachrichten / Wetter Check zusammen im Radio, Diskussion über Ereignisse in Nachrichten. 52 5 min Schule: ruft mich wie immer an in der Pause. 53 54 55 10 min Nachmittagsunterricht bis 1540 (1 h Pause!): Whatsapp 1630 Essen. Kein HANDY 56 0 1730 – 1900 Fußball 57 0 Duschen / Essen: 1940 bis 2000 58 20 min YOU TUBE: zeigt mir lustige Videos. TV schauen 130h: 2015 – 2145 gemeinsam mit mir. Partner macht was am PC. Nachrichtencheck 2145 – 2200 59 60 61 15 min 62 Gesamt: 55 min 63 Tag 5: (17.4.) Wecker 710 - 715 64 65 66 kein Handy 5 min Nachrichtencheck (heute, wie fast jeden Tag, zusammen): diesmal Radio Ö3 XXVI 67 5 min Schule: YOU TUBE 68 0 1400 Essen kein Handy 69 70 71 72 73 30 min 1h 1430 – 1500 Whatsapp mit Freunden. Ist vertieft, redet kaum mit mir. Freund kommt zu Kristian und spielt PS3: 1500 - 1600 1730 – 1900 Fußball kein Handy 74 75 76 3 h PS 3! 77 Tag 6: (18.4.) ab 2100 PS3 - 0000. Endlich Schluss. Möchte auch schon ins Bett. Gesamt: 4h40min 78 kein Wecker! nach FrühstückYOUTUBE meist Musikvideos mit kleiner Schwester (ca. 1040 - 1100) am Nachmittag: Einkaufen, ist mit mir unterwegs. Handy dient als Musik im Auto. Abends ab 2000 – 0000: PS3 online! Allein. Mann und ich TV. 87 kein Wecker 88 HÜ‘s am Vormittag: kein Handy 89 Besuch zu Oma bei der Oma 1h nach dem Essen YOU TUBE (15 -1600) 17 – 2000: Lesen / Portfolio. kein Handy! 2000 - 2045 Whatsapp / YOU TUBE am Handy und Tablet. Zeigt seiner Schwester ein Video. teilweise TV. Mann arbeitet am PC und schaut manchmal zum TV. 79 80 20 min 81 82 83 84 85 4h 86 Tag 7. (19.4) Gesamt: 4 h 20 90 91 92 93 94 95 96 97 98 1h 99 Tag 8. (20.4.) 45 min Gesamt: 1h45 min XXVII Wecker 715, Whatsapp Check hat heute nicht angerufen. Akku war leer, Handy aus. 13:30: Schule aus. Whatsapp mit Freunden vor und während Essen!! Hausübungen, Vorbereiten Referat mit mir: zusammen Internet auf Tablet aber kein Handy! lernt für Schularbeit Fußballtraining: kein Handy YOU TUBE 110 Ab 20:15: TV-Serie zu zweit. 111 22h Wecker gestellt, Bett. 100 5 min 101 102 103 104 20 min 105 106 107 108 109 40 min 112 Gesamt: ca. 1h05 113 Tag 9 (21.4.) 114 115 (5 min) Wecker 710 Nachrichtencheck 116 (2 min) In der großen Pause wieder Whatsapp. 117 118 (1 min) Ruft mich nach der Schule an, kommt heute später. 119 (15 min) Schreibt bei Mittagessen mit seinen Freunden. 120 15 min nach der HÜ schreibt er intensiv. 121 1h YOU TUBE am Abend. Videos 122 5 Duschen, Wecker, schlafen 123 Gesamt: 1h 45min XXVIII 124 Tag 10: 22.4. 125 Wecker: 700 - 715 126 Kristian fühlt sich nicht gut. Lasse ihn daheim. 1h 1h 30 min 1300 Komme mit Tochter von Spielplatz. TV läuft, er spielt PS3 Whatsapp mit Freunden (Schulgruppe: Was war Stoff, HÜ usw.) 2015: TV-Serie zu zweit 22h: Wecker, morgen wieder Schule. Wecker: 715 127 128 129 130 131 132 133 Gesamt: 2h 35 min! 134 Tag 11: 23.4. 135 136 5 min Wieder normal Schule, ruft mich in Pause an. 137 25 min Mittag: vor und nach Essen Whatsapp Check 138 0 Nachmittag Fußball: kein Handy 139 0 20h: lernen: kein Handy 140 30 min 21h: Videos 141 Gesamt: 1h 142 Tag 12: (24.4.) Wecker 710 143 144 10 min Nachrichtencheck wie immer 145 5 min Anruf von Schule: heute früher heim 146 2h Ganzer Nachmittag PS 3!! 147 30 min 20:15: Serie mit mir 148 Gesamt: 2h 45 min ca. 149 Tag 13. (25.4.) 150 Kein Wecker 151 ausschlafen 152 1h Freund von Kristian zu Besuch, spielen PS 3 153 30 min Whatsapp zwischendurch 154 40 min Abend: Videos 155 Gesamt: 2h10 min XXIX 156 Tag 14 (26.4.) 157 kein Wecker 158 1h Ausflug NÖ. Handy als Musik im Auto 159 30 min Manchmal Whatsapp Check 160 10 min Mache Fotos mit meinem Handy. 161 162 163 50 min Abend ab 20:15: Film zu dritt, Kleine schlafen gelegt. Gesamt: 2h30 min Medientagebuch SfG 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 6.4. 7:00 aufgestanden. Radio angehört. Mein Sohn 14:30 von Schule nach Hause gekommen. Essen bis 15:30 mit seinem Handy beschäftigt. (Fernsehen?), Musik. Um 17h Training gefahren. Um 21:30 vom Basketballtraining gekommen. Baden, Essen + 1 Stunde Fernsehen, dazwischen immer wieder auf sein Handy geschaut. Um 23h schlafen gegangen. 7.4. Der gleiche Ablauf. Mein Mann ist den ganzen Tag arbeiten. Am Abend bereite ich Portfolio am Esstisch mit Laptop vor. Im Fernsehen läuft ganzen Abend Basketball. 8.4. Mario hat heute kein Training, hat auf seiner Konsole gespielt. Über 6 Stunden gespielt! 9.4. Der gleiche Ablauf wie Montag und Dienstag. Jeden Abend die Diskussion: Lernen, nicht spielen. 10.4. Mario kommt sehr schwer aus dem Bett. Habe mit Schwester telefoniert und darüber mit ihr gesprochen. Sonst alles gleich. 11 + 12.4. Wochenende: um 11 Uhr aufgestanden. Frühstück um 12 Uhr Fernsehen und Handy. Im Fernseher läuft meistens Musik oder Basketball. Um 14 hatte Mario Basketballtraining, war um 17 Uhr zuhause. Er hat allein gegessen weil ich keinen Hunger hatte, Mann arbeiten war. Wir haben uns gemeinsam einen Film angeschaut, am Sonntag. Um 23 Uhr sind wir alle schlafen gegangen. 13.4 7:00 aufgestanden, Radio eingeschalten. Mein Sohn ist um 14:30 von der Schule gekommen. Essen + Fernsehen. 17 Uhr zum Training. Um 21:30 ist er vom Training gekommen, Baden, Essen + Fernsehen bis 23h. Danach: Schlafenszeit. 14.4. Der gleiche Ablauf. XXX 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 15.4. Der gleiche Ablauf. Fernsehen nach dem Essen, von 16-18 Uhr hat er geschlafen. Ich habe Präsentation am Laptop auf Esstisch (Wohnzimmer) gemacht. Fernsehen bis 23 Uhr. 16. und 17.4. Der gleiche Ablauf wie Montag und Dienstag. 18.4. Um ca. 11h aufgestanden. Frühstück um 12 Uhr, um 14 Uhr zu seinem Cousin gefahren. Um 20h Kino. Um Mitternacht nach Hause gekommen. 19.4. Um ca. 11 Uhr aufgestanden. Frühstück um 12 Uhr. Mit seinen Freunden Basketball spielen gegangen. Um 18 Uhr Kino. Um 21:30 nach Hause gekommen. Fernsehen, Reden. Um 23h schlafen gegangen. 20.4. Heute nach der Schule, hat Mario kurz von Schule angerufen, dass er nicht nachhause kommt. Hat bei Freund gelernt. Ich hatte Prüfung. Am Abend gemeinsam TV aber nur kurz. Wenn wir schauen, will er automatisch auch. Musste aber lernen für Schularbeit. Mario hat neben TV auch etwas am Handy gemacht (ca. 20 min). Medientagebuch BfG 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 Freitag, 03.04. Osterferien, Markus trinkt Kaffee, liest Zeitung, schaut Nachrichtensender, ich stehe später auf. Lese Teletext und sehe Frühstücksfernsehen. Vormittag sind wir draußen – Spielplatz, Garten. Nachmittag: Sebastian spielt ca. 1 Stunde Playstation mit dem Nachbarkind, Leonie ladet sich MP3 auf ihren Stick (Laptop) ca. 1 – 1 ½ Std. Am Abend dürfen beide noch 1 Film ansehen. Samstag, 04.04. Kinder sind den ganzen Vormittag am Spielplatz, zu Mittag dürfen sie fernsehen. Am Nachmittag spielen sie im Garten. Sebastian geht früh schlafen, sieht sich noch Hund, Katze, Maus mit mir an. Leonie hat ein Hörbuch auf Youtube gefunden, hört übers Handy ca. 1 Std. Später um 20:15 Uhr sieht sie noch einen Film. Haben seit ein paar Tagen einen neuen Fernseher mit Smart-TV, Markus sieht sich Musikvideos an. Ich lese meine E-mails am Handy. Sonntag, 05.04. Ostern, Kinder sind beschäftigt mit den Sachen, die der Osterhase gebracht hat. Ich spiele mit meinem Handy, ca. 30 Minuten, Kinder sind am Nachmittag bei den Großeltern, übernachten dort, durften fernsehen am Abend. Montag, 06.04. 11h: Sebastian spielt mit Luca X-Box ca. 1 – 1 ½ Stunden. Leonie darf Nintendo spielen. Leonie ist am Nachmittag bei Freundin. Am Abend sehen wir uns einen Film an. Dienstag, 07.04. Leonie kommt erst am Nachmittag nach Hause. Ich spiele ein bisschen mit meinem Handy und lese meine Mails. Markus sieht fern. Sebastian ist drüben beim Nachbarn und spielt Playstation. Heute gehen wir früh schlafen, morgen ist wieder Schule. Mittwoch, 08.04. Wieder Schule, bin im Krankenstand, verbringe viel Zeit im Internet oder spiele am Smartphone. Am Nachmittag wenn alle HÜs erledigt sind, darf Basti X-Box spielen 1 Std.: Leonie muss für Test lernen. Danach sucht sie auf Youtube nach Anleitungen für XXXI 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 Loombands ca. 2 Std. Nach Abendessen liest Leonie noch am Kindle. Markus liest mit Basti vorm Schlafen gehen. Donnerstag, 09.04. Üblicher Morgen, Teletext + Frühstücksfernsehen Cafe Puls. Markus ist schon in der Arbeit. Kinder sind in der Schule. Ich surfe im Internet. Am Nachmittag gehen Kinder am Spielplatz. Nach Abendessen dürfen sie fernsehen. Leonie sieht mit mir perfektes Dinner. Dabei zeigt sie mir neue Anleitung für Loombands am Handy. Freitag, 10.04. Verbringe den VM mit Fernsehen. Lese meine Emails. Telefoniere mit Freundin. Am NM: Sebastian spielt mit Niki Wii 1 - 2 Std., Leonie möchte unbedingt selbst eine Videoanleitung für Loom bands machen. Bin damit einverstanden solange sie anonym bleibt. Leonie‘s Handy hat zu wenig Speicher, gebe ihr meine Fotocamera. Am Abend schauen Kinder einen Film. Ich und mein Mann auch. Samstag, 11.04. Wochenende, wir gehen einkaufen, Leonie bleibt zuhause. Leonie hat eine Anleitung für Handytasche aus Loombands gefunden, darf sie machen. Nach ca. 1 Std. sind wir wieder zurück, Wetter ist gut, Kinder sind im Garten oder Spielplatz, um 1700 Uhr darf Luca mit Basti X-Box spielen, ca. 1 - 1 ½ Std., spielen nachher noch mit Lego. Leonie ruft ihre Freundinnen an, leider (hat?) keine Zeit. Wir spielen gemeinsam Skipbo, Leonie beklagt sich immer wieder, dass ihre Freundinnen ein besseres Handy haben. Wünscht sich ein besseres Handy zum Geburtstag. Sonntag, 12.04. Bin mit Leonie in der Früh im Reitstall. Leonie liest oft in einem Buch oder am Kindle zum Frühstück, Kinder dürfen zu Mittag fernsehen. Markus und ich ruhen uns aus. Ich lese meine E-mails. NM: Basti ist am Spielplatz, Leonie hat ein Video gemacht, ich helfe ihr, es hoch zu laden, endlich geschafft. Basti geht zeitig schlafen, Leonie darf noch lesen. Montag, 13.04. Gehe wieder arbeiten, Bringe Kinder in die Schule. Nach HÜs usw. dürfen die Kinder etwas fernsehen. Leonie fragt mich wieder wegen neuem Handy, ich verstehe sie und verspreche ihr zum Geburtstag schauen wir was wir machen können. Vorm Schlafen gehen lesen die Kinder meistens. Dienstag, 14.04. Üblicher Morgen, am NM hole ich Kinder ab, Rufe Leonie an, dass ich gleich da bin und sie sich fertig machen soll. (Handy sehr praktisch). Basti hat X-Box Verbot, ist im Moment sehr ekelhaft zu seiner Schwester. Sebastian geht in Musikschule. Leonie darf 1 Std. Nintendo spielen. Ich lese meine Mails und bestelle Kindergewand im Internet. Mittwoch, 15.04. Leonie hat heute Klavierunterricht, geht von der Schule in die Musikschule, muss mich immer anrufen, dass sie gut angekommen ist. Später zu Hause schaut Leonie wieder Anleitungen für Loombands auf Youtube. (1 Std.), Sebastian darf fernsehen. Donnerstag, 16.04. Leonie fährt mit Rad in die Schule. (1. Mal) Muss mich anrufen, wenn sie angekommen ist. Bevor sie nach Hause fährt ruft sie auch wieder an. Leonie möchte ein neues Spiel (App) aufs Handy laden, ihre Freundinnen haben das auch, wiedermal zu wenig Speicherplatz. Ich lade es auf mein Handy und sie darf es spielen. Freitag, 17.04. Mein freier Tag. Gehe shoppen mit Freundin. XXXII 91 92 93 94 95 96 97 98 99 NM: hole die Kinder ab. Wir fahren mit Rad zum Kellerberg Eis essen. Am Abend spielt Leonie mit Sebastian Mariocart auf der Wii, dauert nicht lange bis zum Streit (30 Min.), drehen wieder ab. Später schauen wir einen Film. Samstag, 18.04. Sind zu Mittag auf einer Geburtstags-Feier, Leonie darf danach zu Freundinnen. Spielen dort X-Box (Dauer unbekannt). Am Abend schreibt sie noch SMS hin und her. Sebastian darf mit Niki X-Box spielen ca. 2 Std. Sebastian ist sehr müde, wir lesen noch mit ihm und bringen ihn dann ins Bett. Leonie sieht noch fern. Medientagebuch HfG 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 3.4. Gesamt ca. Ich: 2 h Michi: 3-4h Jenni: 4 h 4.4. Gesamt ca. Ich: 3h Michi: 5h Jenni: 4h 5.4. Gesamt ca. Ich: 1h Michi: 5h Jennifer: 4h 6.4. Gesamt ca. Ich: 4h Michi: 3-4h Jenni: 4h 7.4. Gesamt ca. Ich: 2h Michi: k.A. Jennifer: 2h 06:00 Ich bin in der Küche, höre leise Radio, mache mir den Kaffee. Jennifer: schläft noch, hat Ferien. Michi: schläft noch und geht später arbeiten. 21:30 Ich: gerade heim. Mache mir was zu essen. Rede kurz mit Jennifer und Michi. Wahrscheinlich bald Nachtwache. Jennifer bleibt länger auf, hat schulfrei. 08:00: 21:00. Ich: muss heute leider arbeiten Ich: bin seit 2 Stunden Jennifer: schläft heute aus. daheim. War vorher noch Michi: das gleiche mit Michi einkaufen in der SCS. Jenni: Musik am Handy 11:00: Osterhasenzeit! Dafür ist die 22:00: Jennifer nicht zu alt. alle am Spielen oder Ich: stehe den ganzen Vormittag in fernsehen. der Küche. Großes Mittagessen Jennifer: wie immer im Zimmer, geht mit Hund Gassi. Michi: hilft mir hier und da. Nascht aber eher, als dass er hilft. 11:00: Nathi und Eric sind heute zu 22:00 Mittag da. Die Kinder sind wieder Ich: gehe mit dem Hund raus und weg. koche für die ganze Sippe. Die Ich: Word of Warcraft. Kinder spielen STUNDENLANG Jennifer: im Zimmer + teilweise mit der X-Box, Playstation iPad. und Nintendo im Wohnzimmer, wo Michi: isst im der Fernseher nebenbei (rennt?) Wohnzimmer und schaut und in Jennifers Zimmer. Extrem fern, spielt mit dem Eric konzentriert alle. Sniper, rufe schon 20x, Michi: ist am PC und hilft bissi beim dass das Essen fertig Kochen. ist… 7:00: Sitze in der Küche und höre 21:00: Ö3 Nachrichten aber leise. Ich: bin gerade von der Jennifer und Michi schlafen noch, Arbeit gekommen, waren gestern sehr lange wach. Ich werde mit Jennifer noch war gestern nach der Arbeit fertig Schulsachen und bin ziemlich bald schlafen durchgehen. gegangen. Jenni: in ihrem Zimmer, hat Kopfhörer auf. Michi: kocht etwas Gutes und repariert was. XXXIII 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 8.4. Ges.ca. Ich: 1-2h Michi: zuhause ca. 2-3h Jenni: am Abend ca. 2h 6:00: Ich: gerade in der Küche: mit Hund Gassi gehen, Radio hören, Café machen, duschen. Gehe meist als erste außer Haus, vor Jennifer Jennifer: steht um 7 Uhr auf. Macht sich fertig für dich Schule. Michi: steht um 8 auf, geht arbeiten. 14:30: Jennifer war da, ist mit Freundin zum Maci, dann heim. War heute also bissi draußen. 9.4. Ges.ca. Ich: 2-3h Michi: zuhause ca. 2-3h Jenni: am Abend ca. 2h 6:00 Wie gestern: Ich: kam gestern erst um 23 Uhr heim. Michi und Jennifer schlafen noch. Er hat gestern gesagt, heute geht er mit dem Hund raus. Jennifer hat heute Schularbeit und Referat. 10.4. 7:00 Ich: Tagwache. Bekomme heute mein neues iPhone!! Hatte in den letzten Tagen viele Aufträge = wird ein stressiger Tag. Jennifer. Steht gleich auf und macht sich fertig für die Schule. Hat mir versprochen, dass sie nach der Schule mit dem Hund raus geht. Michi: sollte gleich auf sein. 11.4. 10:30: Ich: Heute muss ich das Abendkleid von der einen Kundin fertignähen. Jennifer hat Spieleverbot. 12.4. Langes Frühstück. Die Kinder von Michi sind da. Am Nachmittag wird gespielt aber Jennifer darf nur ein Spiel mitspielen solang sie nicht gelernt hat. Ich muss noch kurz ins Atelier, das Kleid fertig machen. Michi: kocht 07:10 22:00 Bin in der Küche, probiere eine Ich: heimgekommen und Diät: einen Tag essen, einen Tag müde nicht. 13.4. XXXIV 21:00 Ich: Sitze noch im Atelier und bin noch nicht fertig. Werde wahrsch. um 22h raus. Jennifer: hoffentlich lernt sie. Oder sie spielt Rollenspiel oder sie ist am Musikhören. Michi: habe gerade mit ihm telefoniert. Sie ist schon daheim und am PC. 21:00 Ich bin schon daheim und werde jetzt World of Warcraft spielen. Habe mit Jennifer ein Referat über (Allergien?) für Bio vorbereitet (am PC: gegoogelt im Internet) Michi: Er ist im Arbeitszimmer und spielt. 20:30: Habe mit Jennifer telefoniert, nachdem ich sie 3x nicht erreicht habe. Sie war nach der Schule im Park, hat es nicht gehört. Wir reden wenn ich daheim bin. Sie hat einen Fetzen auf Englisch. Das heißt: Spieleverbot. Da freut sich ihr Papa weil der wollte das eh schon länger. Habe seit heute mein neues iPhone. 21:30. Sind jetzt zuhause. Jennifer hört im Zimmer Musik. Heute waren wir an der Donau mit dem Hund. Jennifer redet letztens nicht so viel. Abend: Heute haben wir mal lange mit Jennifer über ihre Noten diskutiert. Michi: spielt X-Box 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 14.4. 15.4. 16.4. 17.4. Jennifer macht sich schulfertig. Jennifer: in ihrem Sie frühstückt Toast und (tippselt?) Zimmer und lernt endlich. am Handy herum. Michi: repariert noch Kasten. 09:00 21:00 Ich: Zahnarzttermin in 40 min. Bin Bin noch im Atelier. ein bisschen nervös. Jennifer: war heute am Jennifer: schon in der Schule. War Nachm. wieder bei mir ein bisschen spät dran. Werde sie und dann mit dem Hund dann in der Pause anrufen, ob sie draußen. nicht zu spät war. Michi hat mich angerufen. Er ist schon daheim. 15:30 22:15: Jenni und Tochter von meinem Heute war sehr viel zu Freund spielen miteinander über tun. Michi: im ihre Handys. Arbeitszimmer Jenni noch wach. Licht brennt noch. Werde sie in 10 min ermahnen. 07:30 20:00 Ich: heute zum Elternsprechtag, War beim Sprechtag. Es danach Atelier. könnte besser aber auch Jennifer hat heute eine Stunde schlechter sein. Englisch später Unterricht. und Deutsch sind ein Problem. Jennifer: war bei mir in der Arbeit kurz und hat sich dann mit ihrer Freundin Amina getroffen. Ich: Atelier: 20:00 Am Nachmittag: Shoppingtag mit Heute gibt‘s ein gutes Freundin auf der Mariahilfer. Abendessen mit Michi, Jennifer: nach der Schule bei Jennifer und Nathi. meiner Mutter. Danach ich: World of Warcraft zum Runterkommen von der anstrengenden Woche. Medientagebuch MmG 1 Mediennutzung vom 15-jährigen Sohn: 2 3 Patrick nutzt den Laptop, Xbox, PS3, Smartphone fürs Spielen, Kommunizieren mit Freunden und Musik hören. 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Montag, 13.4.: Ich stand um 05:40 auf, fuhr ins Büro, trank dort Kaffee und kam gegen 15:30 heim, holte meine Tochter vom Kindergarten ab und ging mit ihr auf den Spielplatz, weil das Wetter heute schön war. Meine Frau stand um 06:15 auf, brachte unsere Kleine in den Kindergarten und ging zur Schule (Kindergartenpädagogik), kam nach dem Unterricht heim, kochte und wir aßen zusammen, Patrick stand gegen 07:00 auf und abgesehen von der Dusche hat er sein Handy überall dabei. Wir sehen abends gemeinsam fern. (Serien/Filme, die wir aufnehmen) XXXV 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 Dienstag, 14.4. Ein ganz normaler Tag: um 05:40 auf, fuhr ins Büro, trank Kaffee und kam gegen 15:30 heim, holte meine Tochter vom Kindergarten ab und habe mit ihr ihre Freundin besucht. Meine Frau stand um 06:15 auf, brachte Sarah in den Kindergarten und ging zum Unterricht. Patrick stand gegen 07:00 auf und fuhr zur Schule. Nach dem gemeinsamen Essen spielte ich am Laptop und schaute gemeinsam mit Patrick American Football. Am Abend sahen wir wieder gemeinsam fern. Patrick spielte mit der Xbox. Er ist ständig mit seinem Smartphone am Kommunizieren mit Freunden. Mittwoch, 15.4. Stand um 5:45 auf, fuhr ins Büro. Trank Kaffee und „whats appte“ vor Arbeitsbeginn mit meiner Frau. Meine Frau: derselbe Ablauf wie gestern, mein Sohn stand wie immer um 7:00 auf und ging zur Schule. Nach dem gemeinsamen Essen wurde viel gesprochen, u.a. über die Noten von Patrick, die in einigen Fächern etwas besser sein könnten. Am Abend sahen wir fern und redeten über unterschiedliche Dinge. Meine Gattin nutzte den Laptop, um Informationen für ihr Studium zu suchen und war auf Facebook. Patrick spielte mit der XBox und ging dann zum Training. Meine Frau war am Abend mit dem Geocachen am Smartphone beschäftigt. Donnerstag, 16.4. Stand wie immer vor 6 Uhr auf und fuhr ins Büro. Meine Frau ging in die Schule, mein Sohn stand um 7 Uhr auf und ging ebenfalls in die Schule. Beim Essen und am Nachmittag hatte ich wie so oft eine Diskussion mit Patrick, denn sein Smartphone droht an seinen Körper zu wachsen. Er kann sich in der Schule nicht mehr konzentrieren und die Noten lassen nach. Meine Frau und ich haben beschlossen, dass er sein Handy beim Lernen ins Wohnzimmer bringen muss, weil er es sonst ständig in den Pfoten hat. Und natürlich gab es wieder eine endlose Diskussion, weil der junge Mann das nicht einsieht. Freitag, 17.4. Wie jeden Arbeitstag um 05:40 aufgestanden, ins Büro gefahren, dort habe ich Kaffee getrunken und nach der Arbeit die Kleine abgeholt. Danach waren wir auf dem Spielplatz. Von da habe ich meine Frau angerufen und über Whatsapp mit einem Kollegen geschrieben. Wir haben zuhause gemeinsam gegessen und mein älterer Sohn ist zu Besuch gekommen. Er und Patrick haben gemeinsam Xbox und PS3 gespielt. Meine Frau hat etwas für die Uni am Laptop gearbeitet. Sie benutzt ihr Smartphone zum Geocoachen und auch zum „whats appen. Samstag, 18.4. Heute wachte Sarah um 8 Uhr auf. Meine Frau machte ihr Frühstück. Ich stand um 10 Uhr auf, machte Kaffee und ging mit meinem Laptop ins Internet zum Nachrichten lesen und spielen. Patrick ist am Nachmittag Fußball spielen, meine Frau ist mit der Kleinen am Spielplatz. Am Abend ist er stundenlang am Whats appen und Fernsehen. Sonntag, 19.4. Patrick und ich schliefen länger. Er war gestern noch mit seinem Bruder bis 22:30 unterwegs. Am Nachmittag war er viel zu lange vorm Fernseher und am Handy oder an der PS3, bis ich sagte: Jetzt reicht‘ s, mach‘ was Produktives. Natürlich passte ihm das so gar nicht. Da steht meine Frau hinter mir und ist der gleichen Meinung. Wir spielen ja auch, ich hab‘ auch noch einen G7000. Aber die Teenager kennen einfach die Grenzen (noch) nicht. Montag, 20.4. Ich stand wie jeden Montag vor 6 Uhr auf und fuhr in die Arbeit. Über die Freisprechfunktion telefonierte ich mit meiner Frau und wünschte ihr einen schönen Tag. Am Nachmittag holte ich meine Kleine vom Kindergarten ab und wir gingen zu ihren (Freundinnen?) spielen. Am Nachmittag aßen wir – Patrick wie immer sehr vertieft in sein Smartphone. Würde ihn gerne XXXVI 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 so vertieft in seinen Schulbüchern sehen. Meine Frau hatte einen Termin und nahm ihren E-book reader mit, damit sie unterwegs was für die Schule lesen kann. Patrick telefonierte mit Freunden über Schulthemen und verzog sich dann in sein Zimmer. Bin mir nicht sicher, ob’s da schon eine Freundin gibt… Dienstag, 21.4. Wie jeder Morgen in der Arbeitswoche, war mit Sarah am Nachmittag kurz im Park. Nachmittag ähnlich wie gestern. Patrick war kurz Fußball spielen. Am Abend gab es so wie sehr oft einen gemeinsamen Fernsehabend und es wurde gesprochen. Mittwoch, 22.4. Ich hatte heute frei. War sehr viel am Laptop und habe Nachrichten gelesen, gespielt und mir American Football Spiele angeschaut. Als der Rest der Familie heimkam, wurde gekocht, gegessen und geredet. Patrick ist ein fleißiger Whats apper und am Telefonieren. Am Abend schauten wir uns über die PS 3 als Blue Ray Player einen spannenden Film an. Donnerstag, 23.4. Wieder normaler Arbeitstag: Ich holte meine Tochter vom Kindergarten ab und wir gingen kurz auf den Spielplatz, schreibe meiner Frau immer, dass ich sie abgeholt habe und wann wir etwa zuhause sind oder sie ruft bei mir an. Patrick musste sein Handy wieder im Wohnzimmer lassen, denn er hat morgen Mathe-Schularbeit und muss lernen. Dafür verwendete er seinen Laptop. Freitag, 24.4. Wieder um 5:40 aufgestanden, ins Büro gefahren, Kaffee, am Nachmittag hat diesmal meine Gattin die Kleine vom Kindergarten abgeholt. Wir aßen gemeinsam und meine Frau arbeitete an ihrem (Laptop?) und ging ins Facebook. Patrick hörte über sein Smartphone Musik und spielte Xbox. Am Abend sahen wir uns gemeinsam eine Serie an. Samstag, 25.4. Ich schlief heute bis 10 Uhr. Meine Frau und Sarah waren schon früher wach. Patrick traf sich am Nachmittag mit Freunden und kam zum Abendessen nachhause. Danach war wieder fleißig Sspielen angesagt. Sonntag, 26.4 Bildschirmverbot für Patrick und das Smartphone bleibt im Wohnzimmer: er muss lernen, führte wieder zu Diskussion. Am Abend darf er aber mit uns eine Serie anschauen. Transkripte Gruppendiskussionen Gruppendiskussion K („Eltern der Kleinen“) Datum: 30.5.2015 Ort: Partyraum in der Wohnhausanlage eines Schulkollegen von VfK‘ s Tochter Uhrzeit 17 Uhr Dauer 46:12 Minuten 1 2 Y: Hallo! Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt! Vorab möchte ich sagen, dass ich unser Gespräch aufnehmen werde aber das ist nur für meine Arbeit. Also eure Namen werden XXXVII 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 nicht genannt und es ist alles anonym. Und ihr könnt’s nichts Richtiges oder Falsches sagen. Es soll einfach eine nette Gesprächsrunde sein und alle sollen über ihren Alltag plaudern. Eure Notizen könnt ihr jetzt vor euch hinlegen, wenn ihr möchtets und ja. Snacks und Getränke stehen wie ihr seht für euch bereit @.@ Alle: @.@ A: Kein Problem! Ich hab‘ eh gerade gegessen. S: Ok. Danke. V: Ich muss gleich am Anfang sagen, ich muss spätestens um 18 Uhr von hier weg. Weil die Anna ist jetzt geblieben im dritten Stock mit einer Freundin von mir und sie ist dort ohne Aufsicht sagen wir so. Y: Das geht sich aus, kein Problem. Also- (.) K: Wer fangt an? [Gelächter, kleine Unsicherheit] V: Ich fang‘ an: Ich bin 40 Jahre alt, geworden vor zwei, drei Monaten circa. Ich habe eine achtjährige Tochter, arbeite in einem Unternehmen für mund- und fußmalende Künstler, a:h, bin verheiratet (3) was noch (1) ich glaub’, das ist alles oder? Ja. Y: Ok, danke. S: @Ganz kurz@@1@ B: @2@ M: Ich bin 33 Jahre, verheiratet, komme aus Bayern und wohne seit zwölf Jahren in Niederösterreich. Wir haben drei Kinder, zwei Mädchen und einen Buben. (.) Ich bin in Karenz zurzeit. Bin aber eigentlich Steuerfachangestellte von Beruf. Brauchst du auch von meinem- (.) Also mein Mann ist Produktionsleiter. Y: Deine älteste ist zehn, undM: Die Tiara ist zehn, wird elf, Chloe ist neun. (.) Der Leon, der Kleine, ist zwei und halb. A: Ich habe eine Tochter, sie ist acht und halb, ich bin verheiratet, arbeite als Dolmetscherin u:nd (.) mein Mann arbeitet bei einer Spedition, ist oft im Ausland. Pu:h, ja. K: Ich lebe in einer Partnerschaft, habe eine Tochter und einen Sohn, den Lorenz. Die Iris ist 13, der Lorenz neun (.) Ja. Ich arbeite als Kosmetikerin. S: Ich bin die Sonja, ich habe zwei Töchter, die Eva ist neun fast und die Marie ist sieben (.) und ich bin leider auch ein bisschen im Stress (.) aber wenn eine dreiviertel Stunde reicht, dannY: Ja! Ok, danke! Ich würde euch bitten, dass ihr mir ein bisschen erzählt über eure Familie, also den Alltag. Welche Rolle spielt Kommunikation bei euch? (1) Wird bei euch viel allgemein viel geredet? V: Also meine Tochter redet sehr viel, manchmal zu viel. Also wir, im Gegenteil, also mein Mann und ich, wir reden nicht sehr viel. Ich mein‘, wir reden schon aber halt nicht so viel wie unsere Tochter. Sie ist halt so ein Kind (2), wenn sie mich fragt: „Mama, darf ich dein Handy haben?“ um am Handy irgendein Spiel zu spielen, sag’ ich „Ja!“ Aber wenn ich auch innerhalb von drei Minuten sage, „Jetzt hörst du aber auf!“, dann hört sie sofort auf. Es gibt nicht „Nein Mama, noch ein bisschen!“ Das gibt’s bei ihr nicht. Fernsehen schaut sie eigentlich auch nicht, wirklich selten. Nur halt sie hat eine spanische Serie, die Serie heißt Violetta, das ist eine spanische Sängerin. [S und K nicken lächelnd]. „Das muss sie jeden Abend anschauen. Und das ist um 19:25 und es geht bis 20:20. Das ist das einzige, wo sie wirklich unbedingt schauen will. Und am Wochenende, es gibt - aber auf einem serbischen Kanal - gibt’s eine Show für Kinder, die talentierte Kinder, für Singen. Und (2) was noch? Y: Ok. Und bei euch? [an M] Wie läuft Kommunikation bei euch ab? (.) Redet ihr viel daheim? M: Oh, ja! Während – wenn wir zusammen frühstücken, besprechen wir den Tag. (.) Also sagen wir zum Beispiel ob die Mädchen sich verabreden können oder mit wem (.) alsooder ob am Nachmittag Termine anstehen, was in der Schule ansteht und- (1) Während dem Mittagessen erzählen sie dann, die Mädchen, da erzählen sie darüber, was – über ihre Erlebnisse aus der Schule, dann besprechen wir das, oder wenn es Fragen gibt, „Hast du viele Hausaufgaben? Hast du das schon gemacht? Hast du für das gelernt“ und so –solche Sachen. Aber ihr Papa, der kommt da meist nicht zu. Der arbeitet – kommt erst so gegen XXXVIII 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 (.) um halb sechs herum von Arbeit. (1) Aber so, so normale Gespräche halt – immer wieder mal über’n Tag verteilt – unterschiedlich – aber schon viel (.) ja. [Y blickt in die Runde] A: Ja bei uns wird auch geredet. Ganz normal. L K: Ja. L S: Mhm, ja. Y: Ok. Welche technischen Geräte habt ihr im Haushalt? M: Pu::h, lass‘ ma überlegen: [zählt mit ihren Fingern mit und sieht an die Decke] Wir haben: einen Fernseher (.) klar, drei Wecker, Radios (.) drei Stück. Da:nn zwei Smartphones, (.) drei Tablets und dann noch einen DVD Player, (2) `nen Laptop und eine Wii. (.) Sonst fällt mir jetzt nichts ein. [Allgemeines Gelächter] Y: Das ist eh schon einiges @.@ M: Ja @.@brauchst du alles @1@ V: Ja, Fernseher, Laptop auch, Smartphone, Radio, Tablet. A: Auch (1) und Playstation Portable. S: Auch ja Ja, Playstation. K: Mhm. Wir auch. Y: Welche Geräte nutzt ihr und welche nutzen eure Kinder? [Fragende Blicke] Y: Du hast schon erzählt, dass ihr gemeinsam fernschaut zum Beispiel. [an V] V: Ja genau. Also wir schauen fern, mein Mann und ich und meine Tochter selten. M: Na, mein Mann und ich haben ein Smartphone, auch den Tablet und den Laptop verwenden wir viel. Y: Und eure Kinder? M: Die Mädchen haben beide ein Radio im Zimmer stehen und beide ein Tablet aber ohne Internetzugang! Y: Warum ohne? M: Weil ich das dann nicht kontrollieren kann, was sie da machen, das ist mir zu, zu unsicher einfach noch. S: Mhm. A: Ja. Y: Nutzt ihr diese Geräte dann gemeinsam? M: Also gemeinsam den Fernseher, den Radio, wir schauen uns auch DVDs an oder- Ja DVDs oder wir spielen Nintendo. A: Ja, mhm. K: Wii spielen wir manchmal zusammen, fernschauen auch und sowas. S: Ja, stimmt. Stimmt ja, wir auch. Y: Ok und wie oft ungefähr geht ihr ins Internet? L V: Jeden Tag. (.) Die Anna? Y: Allgemein, die ganze Familie. V: Also wir, jeden Tag aber die Anna nicht. L M: Jeden Tag. L A: Täglich, ja. L K: Mhm. Ja schon, weilL V: Also die Anna schaut schon, wenn sie irgendein Kleid will, Dann tipp’ ich halt H&M rein und sie schaut dann. Aber von allein her geht sie nicht. Aber wir schon, jeden Tag. Y: Und haben eure Kinder ein eigenes Smartphone? K: Beide, ja, ja. L V: Ja. Die Anna hat auch schon (.) ein Smartphone. Aber sie nützt es vielleicht einmal in der Woche. Und da schreibt sie mit einer Freundin von ihr über WhatsApp Nachrichten und das ist alles. Y: Ok. Und eure? [blickt in die Runde] XXXIX 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 M: Nein, unsere haben noch kein Handy- oder Smartphone. Aber Tiara, also unsere Größere, bei ihr, also wir haben ausgemacht, dass sie im September eines bekommt, (.) wenn sie dann ins Gymnasium kommt nach Wien. Weil wir wohnen ja ländlich, das heißt also im Dorf, in O. L S: Ja, genau! Wenn sie ins Gymnasium kommen. Jetzt noch nicht, nein. Y: Warum nicht? [an M] M: Die Kinder müssen nicht ständig online sein, und bei einem Smartphone ist es meistens so, dass (.) also find‘ ich. L A: Na, die Nici hat schon eines (.) aber ein altes. Ein altes iPhone von mir. Sie hat’s in erster Linie, dass ich sie erreichen kann und wenn sie mit dem Papa oder so skypt. K: Ja! Genau, nur so ein simples, da kann nicht viel kaputt werden. A: Ja, das ist vier oder fünf Jahre alt, circa, also was „iTechnologie“ betrifft nicht so smart [lächelt] (.) Aber im Moment reicht es ihr, ist sie zufrieden. Das ist- da braucht sie jetzt nicht mehr. K: Ja aber das is‘ beruhigend, (.) dass man sie erreicht. Aber in der Schule müssen sie – müss‘ ma- müssen sie die Handys ja in die Spinde geben, dass sie nicht dauernd auf den Handys spielen im Unterricht und Sonstiges. (1) Das find‘ ich gut. Da sind sie verpflichtet, das müssen sie im Spind haben. A: Genau! Abgedreht haben oder lautlos, wie auch immer - °abgedreht haben° und dann im Spind. Y: Und seit wann gibt es diese Regelung? K: Ich glaub‘, weil sie wahrscheinlich alle so viel herumgeschrieben haben, wahrscheinlich während des Unterrichts. Und das wird ihnen dann wahrscheinlich nicht gepasst – und ich find‘s auch ok! Ich finde es auch richtig so, weil sind da zum Lernen und nicht zumA: Das können sie nachher auch. V: Aber es ist gut, dass man sie erreichen kann. K: Aber wenn sie nicht abheben manchmal, bin ich gleich nervös. Dann geht’s gleich – A: Kopfkino. V: Ja, ja! Also ich seh’s zum Beispiel, die Anna is’, wie Ferien waren, ist sie mit meinen Eltern, also mit unseren Eltern, mit Oma und Opa nach Serbien gefahren und sie hat ihr Handy mitgenommen und sie hat die ganze Zeit geschrieben, also, sie hat – ah, die sind gereist, glaub’ ich, um die zehn Stunden und die hat sicher innerhalb von zehn Stunden um die 50 Nachrichten geschickt. „Ja Mama, wir sind-“ L K: War dann der Akku leer @.@ V: Ja. Oder kein Guthaben, weil sie hat ein Handy auf Guthaben. K: @Ja!@ @3@ S: Ohh, ok. M: @3@ V: Und dann bin ich immer ins Internet reingegangen und hab’ Guthaben @aufgeladen und hab’ ihr dann geschickt.@ M, S: @3@ V: Und dann, wie sie angekommen ist, hat sie am ersten Tag auch das genützt. Und dann war Ruhe und so braucht sie’s eigentlich nicht. Nur wenn ich zum Beispiel nicht zu Hause bin und sie ist zuhause, dann schreibt sie mir schon eine SMS oder wenn sie so mit den Großeltern nach Serbien fährt. Y: Aber sie nützt es nicht regelmäßig. V: Nein, nein, die Anna nicht. A: Mm, nein, selten eher. Y: Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt? V: Apps! A: Ja, genau WhatsApp, (.) Qando. M: Ständiger Zugriff auf‘s Internet (.) Facebook (.) die sozialen Netzwerke. L S: Instagram. A: Runtastic habe ich jetzt seit kurzen. Das ist praktisch. Da hab‘ ich ein (Band) beim Joggen. M: Ja, praktisch auch. L K: °Praktisch ja.° XL 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 L S: Mhm, ma- ( ) L M: Ist das `ne Art Pulsuhr, wo man- ist (.) L S: Ja, ja. WoA: Ja, nicht so- du kannst da den Puls messen und wie weit duL M: überall dabei undK: Musik auch od-? L M: Echt? S: -auch nervig, weil’s immer piepst. Y: Ok. Also praktisch und soziale Netzwerke. A, M, K: Mhm, ja, ja. A: Und die Kamerafunktion. V: Ja stimmt. Haben wir heute eh wieder viele Fotos gemacht. @1@ S, A: @2@ Y: Seht ihr auch Nachteile oder sogar Gefahren für eure Kinder? M: Ja. Mobbing, Cybermobbing. Und diese ganzen Plattformen im Internet- so wo sie sagen wo sie das gut finden, wenn jemand magersüchtig ist (1) Wenn Essstörungen gelobt werden oder zu private InformationenL S: Ja, ja. Auf Facebook solche Seiten. K: Ja, ja, mhm! Ekelhaft. Diese Size Zero-Geschichten und so. M: Ja oder dieser Fitnesswahn teilweiseK: Ja, das ist- genau. V: Na, ja ich find‘, (°das ist noch kein Thema.°) [A ist mit ihrem Handy beschäftigt.] Y: Ok. (.) Aber gibt es sonst noch Positives? (1) Könnt ihr euch zum Beispiel an angenehme Situationen erinnern, bei denen das Smartphone eine Rolle gespielt hat? M: Mmh, nee, eigentlichY: Oder an eine gute Erfahrung mit dem Smartphone? V: Wenn man da Kind erreicht und man weiß, alles ist ok. A: Ja, ja, stimmt! Das ist beruhigend. Y: Könnt ihr euch an Konflikte erinnern, wo das Smartphone eine Rolle gespielt hat? M: Mmh, also naja. (.) Tiara wollte unbedingt ein Smartphone, weil ihre Freundin natürlich auch eines hat. Dann haben wir gesprochen und ´nen Kompromiss gefunden. Sie bekommt jetzt wie gesagt eines ab dem Gymnasium eben. Y: Ja. mhm. [blickt in die Runde] Könnt ihr euch an einen- oder an etwas Unangenehmes erinnern, was euch gestört hat? V: Ja mir ist etwas Unangenehmes passiert mit meinem iPad. Ich weiß nicht warum und weshalb. Ich hab’ eine Serie gesucht auf dem iPad, eine serbische Serie, und die hab’ ich auch gefunden dann. Auf jeden Fall, hab’ ich das angeschaut und dann sind lauter so komische Bilder rausgekommen: Erotikseiten und so (1) L S: Ja, mhm. Ja. V: Ich hab‘ gleich auf ix, ix, ix. K: Also weg… V: …gelöscht, aber (.) am nächsten Tag, wie ich mein iPad genommen habe und ich wollte was reintippen, ist sofort eine Erotikseite rausgekommen. Da hab’ ich- Gott sei Dank, dass die Anna nicht das iPad genommen hat. Es war wirklich irgendwie pervers. Also es war nicht nur so eine Frau drauf, wo nur so- sie war wirklich ganz nackt. S: L Mhm. K: L Ja, ja! V: Und das war eben die unangenehme Situation. L A: Ja, das passiert. Das hab‘ ich auch erlebt. Y: Ok. Habt ihr gemerkt, dass es zu erhöhten Kosten gekommen ist, seitdem euer Kind ein Smartphone nutzt? K: Wir haben das so eingestellt, dass der Kleine da ein Limit hat. Da kann er gar nicht- XLI 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 V: Also die Anna, wir haben das so gemacht, dass die Anna nur in der Wohnung Internetzugang hat. Sobald sie aus der Wohnung raus ist, hat sie überhaupt keinen Internetzugang. K: Ja, mhm. S: Ja, bei uns ist das auch so. [nickt] A: Genau. Sie hat die Verbindung zu unserem WLAN und sie kann halt dann eben die Sachen machen, also skypen, die iTunes und so weiter. (.) Aber zum Browser hat sie keinen Zugriff. Y: Ok. Interessiert ihr euch für Neuigkeiten in Bezug auf Medien? M: Nein, gezielt jetzt nicht. Nur nebenbei. Wenn es was Neues gibt, schnapp‘ ich das so, (.) na ja, so beiläufig eher auf. V: Nein mich interessiert das nicht so. (.) Eher mein Mann. A: Ja, ja. Y: Kennt ihr Einrichtungen oder Internetseiten, die über neue Trends oder Gefahren informieren? (2) Also wo’s zum Beispiel darum geht, wie man Kinder schützen kann? (.) Fällt euch da was ein? M: Nee. [Allgemeines Kopfschütteln, V blickt auf ihr Handy.] Y: Ok. Vertraut ihr euren Kindern, wenn sie ein Smartphone oder ein Tablet benutzen? M: Ja, doch schon, klar! Da- die sind aufgeklärt (.) beide. S: Ja vertrauen scho::n aber du- (.) wie viele Töchter hast du? Zwei. [an M] L M: Zwei. Ja. S: Ganz ehrlich, ich denk‘ mir schon manchmal – manchmal hab‘ ich schon ein bisschen ein ungutes Gefühl. Man hört so viel. M: Nee, ich sag‘ ja nicht, dass ich nicht guck‘, was sie machen. Klar, habe ich da oder habe ich das unter Kontrolle, was meine Kinder machen. Du kannst ja nicht – sie sind ja Kinder! S: Mhm. V: Ja, ja. Du musst schauen aber du musst auch vertrauen! K: Ja, mhm. S: Ja, ich lasse sie auch sehr selten noch allein. Wenn ich einkaufen gehe, natürlich ist sie dann kurz allein oder bei Terminen. Y: Wie ist es bei dir? [an A] A: Mhm. Ja, ich vertraue ihr auch ziemlich. Wenn sie mein Handy hat, hat sie da auch vollen Zugang. Wenn sie sich was, eine Folge sagen wir anschaut, das weiß ich, dass sie sich dann noch eine zweite auch anschaut (.) auch wenn ich’s ihr nicht erlaubt habe. @.@ Aber ich weiß auch, dass sie keinen Blödsinn macht, und sich da irgendwas Komisches oder so ansieht. (.) Sie weiß auch, sie ist wirklich smart, sie weiß, dass es im Internet viele Antworten gibt (.) Zum Beispiel, ein Beispiel: meistens sagt sie mir: „Mama, @google es doch@!“ @1@ So wie heute, hat sie mich gefragt, “Mama, warum ist England das einzige Land auf der Welt mit einer Königin?” [Macht Stimme ihrer Tochter nach] [Allgemeines Lachen] A: @Und ich@ „Ugh-ugh:::!“ [Macht Ausdruck des Zögerns nach] (.) „Du, da gibt es mehr, Liebes“, und dann haben wir die ganze Liste mit den Königen von der ganzen Welt nachgeschaut. @.@ K, S: @1@ Y: Ok. Also ist sie auch interessiert, wissbegierig. A: Ja, ja und sie kennt sich schon aus bei gewissen Sachen. Y: Mhm. Ok. (1) Müsst ihr als Eltern trotzdem manchmal eingreifen, wenn sie zum Beispiel mit dem Handy spielen oderA: Ja, auf jeden Fall. (.) Meistens bei diesen, diesen Serien. Da sage ich ihr, „eine Folge darfst du“- aber sie kann das stu:ndenlang sehen. I L K: Dann sag‘ ich „Jetzt aber reicht’s!“ Geht so nicht (.) manchmal, aberL M: Ja, ja- dann sag i-ch– ja, wenn sie zu viel am Tablet sind (.) oder fernsehen. XLII 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 A: Deshalb haben wir auch kein Kabel, das haben wir von der Liste gestrichen. Wir schauen uns nur Sachen an, wo wir uns einigen. (.) Genauso bei den Spielen. L M: Aber verbieten, Verbote nein, wie gesagt, war bis jetzt noch nie notwendig. A: Nein, muss ich bei Nicole auch nicht oft, sie ist sehr brav (.) Also wie gesagt, in letzter Zeit nicht so oft. Ich habe nur zwei Spiele auf meinem iPhone, die sie benützen kann. Also eines, wo es um Logik geht und eines für Mathe. (.) Ich versuche sie zu ermuntern, ich sage- zeige ihr ein Buch und sage, “Komm’ Nici, lies mal, das ist spannend“, anstatt dass sie nur spielt. (2) Und sie bastelt auch viel oder (.) malt was Schönes. Wir haben schon den ganzen Kühlschrank voll mit ihren Kunstwerken @2@ V: @1@ Ja, ja, meine auch, die ist ganz geschickt, die Anna. S: Das macht ( ) L K: Der Lorenz hat vor ein paar Tagen uns gemalt, also die Familie (.) und Lego spielt er auch aber früher mehr. Jetzt nimma so. Jetzt spielt er schon- und da sag‘ ich ihm – das muss er lernen –die Grenzen, wie, bis wann. L A: Die Grenzen ja, ja L S: Absolut. Y: Gibt es Situationen, in denen ihr da ratlos seid? [Schweigen, alle schauen überlegend in Runde.] K: Na ja… S: Ratlos (.) nicht direkt. A: Mmh, ichM: Nur bei pubertären Problemen @2@ K: Ja, wenn’s @rebellieren@. @1@ L M: Geheimnisse haben. K: Aber das ist normal! L A: So weit sind wir noch nicht. M: @Nicht (lustig)@ K: Wenn esM: Aber sonstY: (.) Also müssst ihr nicht eingreifen manchmal, wenn sie zu viel Zeit mit Spielen zum Beispiel verbringen? M: Nee. Y: Ok. Also bei deiner älteren Tochter gibt es aber schon manchmalL M: Ja, manchmal. (.) Nicht schlimm! Aber man sieht schon `nenS: Aber das ist ja gerade das. Bei meinen auch, du musst sehrV: -aufpassen L A: vorsichtig sein. L V: WachsamS: Finde ich schon. V: Naja irgendwann gibt es schon eine Grenze aber (.) naja. [Allgemeines Gemurmel] K: Ja zum Beispiel wenn einer in der dritten Klasse Volks- schon ein iPhone haben muss. S: Ja stimmt! In der ersten haben‘s auch schon oft eines, auch bei der Marie. Ist so heute! A: Es gibt noch viel jüngere Kinder die schon ein Handy ha- Sechs-Jährige ja auch schon! K: Ja sicher! Viele haben im Kindergarten schon ein Handy. Viele Kinder lernen nicht mit den Handys umzugehen. Man muss sich einfach mit den Kindern beschäftigen. Ich bin mit den Kindern in der Sandkiste- das ist ja das: man gibt den Kindern immer das, was sie haben wollen, damit sie eine Ruhe geben. Viele Eltern machen das. (1) Und warum machen sie das? Weil sie ganz einfach so viel arbeiten müssen, damit sie Fixkosten abdecken können und oft einen zweiten Job noch machen müssen, damit sie‘s schaffen. (1) Die ganzen Kosten, die steigen, (1) die Kinder wollen immer mehr haben. XLIII 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 Y: Ist das schon ein Thema: neuestes Handy, neueste Technik? Auch schon beim Lorenz? K: Nein, beim Lorenz noch nicht so. Aber bei der Iris in der Klasse gibt es eine, da hat sie gesagt, die hat fast immer das neueste Handy. Wie geht das, hab‘ ich gefragt, die kosten 6-, 700 Euro gleich. Das gibt‘s nicht, dass du so schnell Verträge umändern kannst, dass du das neue Handy kriegst. Das gibt‘s ja gar nicht.A: So viel würd‘ ich nie ausgeben! S: Nein. @.@ K: Selbst, wenn es das JUHU –aber das geht auch nicht, dass du permanent ein neues Ding kriegst. Ich mein‘, das musst du auch zahlen. Y: Ist sie dann so, dass sie das auch haben möchte? K: Nein, eigentlich nicht. Sie hat damals das neueste gekriegt, zu dem Zeitpunkt das neueste. S: Ja, ja, ja. A: Ich findeV: Aber wenn jetzt zum Beispiel ein Kind mit acht Jahren ein Tablet hat, finde ich das übertrieben (.) ganz ehrlich gesagt. [wird leiser] Wie jetzt beim Tino, der jetzt da gerade, wo jetzt gerade die Geburtstagsfeier war und sein Papa hat ihm ein Tablet geschenkt. A: Ja. S: Was macht er damit? V: Er sieht ihn wahrscheinlich, er sieht seinen Sohn vielleicht nur- °weil sie sind geschieden°, im Mo-, na sagen wir einmal im Monat und möchte ihmS: Das istK: -°auch schlechtes Gewissen.° V: Da finde ich ein BuchL S: Meine haben das, sowas alles nicht. Weil wenn ich weiß (.) ja, ich komm‘A: Es kommt aber darauf an, was er damit macht, finde ich. K: Na ja- ok mit neun brauchen sie im Prinzip noch kein’s unbedingt. Ich mein‘, meiner hat schon eins aber es wär‘ jetzt- es geht auch ohne, aber die Größere, is‘ jetzt 13 `worden und ich (.) ich merke schon, dassL A: Ja mit 13 ist sie ja schon reiferL S: Ja, es kommt schon auch darauf an, was sie damit machen, sag‘ ich, und auf die Reife, find‘ ich. L K: °Die Iris ( )° L A: Nur zum SpielenL S: Zum Spielen lass ich‘s ihr nicht. A: Aber zum Lernen, da gibt’s ja so AppsL S: Lernapps. L K: Lernapps, da gibt’sS: Dafür braucht er aber kein eigenes iPad, entschuldige. Das kann- können sie beim Papa auch machen, mit seinem Tablet. K: MÜ: (.) LÜK heißt das. S: LÜK? Da gibt‘s eine App? Das hab‘ ich als Kind gemacht @ mit so einem Kasterl@ @1@ K: So die WörterS: Da kannst du, du musst so Aufgaben oder so lösen und @dann drehst du’s um und Tata, hast ein Kunstwerk@. Alle: @1@ A: @Old school@ S: @2@ K: @Ja und das is‘ @ so eine App, und das find‘ ich schon wieder, alsoS: Ja, nein, sag‘ ich eh! Y: Ok. Also spielerisches Lernen. S: Ja, genau. A, K. Mhm. XLIV 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 V: Ja, ja. M: Ja, ja da lernen sie auchS: Sie lernen was und A: und @merken’s nicht einmal@ L V: Sie lernen und haben Spaß. Y: Ok. Und benutzt- spielt ihr da manchmal auch zusammen etwas? V: NajaA: Ja schon. S: Mit den Mädchen schon, eben am Tablet oder (.) sehr selten aber (.) wirklich (Wii.) Y: Und welche Spiele sind das dann? S: Na ja eben, wie gesagt, mit der- so::, so Lernspiele u::und, wo sie Sätze bilden muss, ja – oder Mathe- Rechnungen, alles Mögliche. K: Alles kann man da- (2) und- was ich sehr mag aber wir haben halt- jetzt haben wir nicht so viel Zeit, aber was ich mag, is‘ Singstar. Kennt’s ihr das? S: Ja! Ja, das ist vo:ll lustig, A: Ja! (3) Das hab‘ ich früher mit meinem Mann gespielt. V: Nein, ich kann nicht singen @2@ A: Doch, wenn meinL V: Ich treffe nie die Töne, da gibt‘sY: Ok. Und sonstK: Ja sonst (.) Keine Ahnung, selten, weil wir auch zu wenig Zeit haben und der Lorenz spielt auch viel mit Lego, wo mein Mann dann auch mitmacht, wenn er nicht so müd‘ is‘. Sonst spielen wir eigentlich wenig. Die Kinder zusammen eben. Y: Ok. Aber Shooter-Spiele oderA: Shooter-Spiele? Nein, nein (.) Meinst du wo die sich gegenseitig abschießen oder? M: Na- gibt‘s ja tausend verschiedene von. A: Nein, nein. Da wird man nur aggressiv! Solche Sachen machen die Kinder doch verrückt (.) kannst mir nicht erzählen. K:L Du wirst dann deppert. (Dann soll sie was) anderes spielen. L A: Wo man nur mehr Blut sieht und Gewalt. M: Das ist schlimm. A: Aber da müssen die Eltern- die müssen da schauen. K: Ja, da sind die Eltern Schuld, find‘ ich. L S: Das darf man ( ) L A: Nein, da sind natürlich die Eltern schuld! K: Aber da steht auch darauf „Ab 18“ und da muss ich ehrlich sagen, sind die Eltern wirklich Schuld. [wird etwas lauter] Weil oft kaufen die Eltern die Spiele (2) den Kindern. S: Ja und ich kenn‘ auch viele, die das selbst spielen, diese ganzenL A: Genug auch ja! L M: Ja, klar! Das ist ja keine Vorbildwirkung sowas! V: Mhm. L K: Nämlich aus dem Grund, damit sie, wenn sie heimkommen, am Abend, eine Ruhe haben und das Kind ganz einfach vor den Fernseher setzen oder vors Spiel setzen und Ruh‘. So machen sie‘s schon von klein auf. Weil man eine Ruh‘ haben will und man setzt das Kind vor den Fernseher. Und das Kind schaut und ist beschäftigt. Damit man natürlich dann auch was machen kann. L A, M: Mhm! L S: Absolut. L M: Furchtbar (.) das. Y: Ok. Gibt es sonst noch Spiele, die eure Kinder gerne spielen? Vor allem mit dem Smartphone? XLV 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 V: Sie spielt manchmal, jetzt auch nicht mehr so viel aber früher, aber sonst- zum Beispiel mit so Puppen anziehen oder (.) harmlose Sachen. L K: Ich glaub‘, das wird ihnen dann (fad) nach einer Zeit. V: Ja, ja! Schnell langweilig wird ihnenL A: Ja, ja. Genauso sehe ich das auch! Sie beginnt gerade zu lernen, also (.) zu lernen wie man lernt sozusagen. Und manchmal wird ihr langweilig und dann (.) na ja, schwierig. Y: Was genau meinst du mit „Sie lernt wie man lernt“? [an A] A: Na du weißt ja, wie das ist [an Y, lächelt] mit den Millio::nen verschiedenen Applikationen, bieten eine andere Alternative (1) na ja, immer aktueller, immer- [wird etwas lauter, spricht mit energischerer Stimme] aber verrückt, also wahnsinnig schnell, und das- und da, und sofort eine Belohnung, zack, zack und wieder etwas Neues und du hast es! Aber es ist schwer weil nicht alles ist- passiert sofort. Verstehst du, was ich meine? [Fragende Blicke] Y: Also du meinst, dass es immer neuere Spiele gibt undA: Auch (.) und die größte Gefahr, also für mich ist, dass wenn ihr was eh schon langweilig ist, dass das was ihr schon fad ist, dann totlangweilig, sterbenslangweilig wird, wenn sie immer mit dem Smartphone- also wenn sie immer Zugriff haben, die Kinder. L K, V: Mhm. A: Da gibt es ja alles: Spiele, Apps, Musik, Internet. Deswegen sage ich noch einmal: Lesen, ich lasse sie lieber auch mal etwas lesen. V, S: Ja, ja, ja. Y: Mhm, ok. (.) Du hast Apps erwähnt [an A] Fallen euch spontan Apps ein? [blickt in die Runde.] S: Mmh. Nein, eigentlich nicht. A: WhatsApp ist- (1) benütze ich. V: L Ja:: Ja, stimmt! A: Mhm. Y: Ok. Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt? S: Puh. A: Eh WhatsApp. K: Ja, und GPS (.) Routenplaner. S: Ja, wenn du schnell von A nach B musst. K: Genau oder E-Mails nachschauen (.) Telefonieren, klar. A: Ja und manchmal Videos, Filme (1) Y: Und schaut ihr euch das dann gemeinsam mit euren Kindern an? S: Na ja Filme auf dem Handy (.) eher im Fernsehen oderL K: Aber ins Kino gehen wir auch. Jetzt kommt- kommen diese Minions wieder raus, bald. (.) Ja, das schauen wir uns auch an. A: Ja. So:: süß. @1@ M: @1@ S: Das (kann man nicht-) V: Ja. K: Da haben wir eine Ausrede, dass @wir uns das auch anschauen@ Alle: @.@ S: Ja genau! V: Warum, wir dürfen das auch mögen! K: (2) Letztens waren wir auch gemeinsam im Kino, haben uns- Zuerst hat sie nicht wollen, hab‘ ich gesagt: „Du gehst jetzt mit mir, das interessiert mich nicht. Du wirst nicht immer nur daheim hocken und am Handy- Du gehst jetzt mit mir ins Kino.“ (2) Aber hat ihr im Endeffekt dann eh auch gefallen. L M: Es hat sich aber schon sehr geändert. (1) Früher haben wir die Familie Feuerstein angeschaut oderS: Ja:, stimmt! [an M] XLVI 489 490 491 492 493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 503 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 V: Flinsto::nes, mei::n Gott, ja! K: Jetzt, jetzt hast du so komischeS: Nickelodeon. Das lieben sie. M: Meiner sieht sich den Disney Kanal-, oder (.) Ni- Nickelodeon? S: Ja, oder das. A: Sie sieht sich manchmal Scooby Doos an. (.) Aber nur am Wochenende. M: Die Serien früher waren aber viel besser. K: Ja! Irgendwie (.) ich weiß gar nichtM: LieberK: Ja und besser gemacht. Y: Ok. Interessierst ihr euch für Neuigkeiten, was Medien betrifft? Kennt ihr zum Beispiel neue Formen von Online-Werbungen? K: Aso, wo so Filme sind, die ausschauen wie Filme und dann das Produkt am Schluss dann eben - das ist oft nervig. @.@ Das ist teilweise- Aber das ist eher dann auf Facebook, diese Geschichten. Wenn du irgendwas öffnest – und nur über Pop-ups und was weiß ich, was alles. M: Die Seitenränder auf Facebook. L A: Ja, Werbebanner auf den Seiten. Y: Und interessieren euch neue Entwicklungen in diesem Bereich? K: Ich sag‘ jetzt, manche Sachen sind nicht schlecht. Es gibt immer Sachen, die gut sind und die nicht gut sind. Der eine findet vielleicht schlecht, was ich gut finde. Das kann man nie soA: Ja sicher gibt es auch gute Sachen, Werbungen die interessant sind. K: Ja. Y: Wie schätzt ihr ein, wie es in Zukunft weiter gehen wird? K: Pu-h: Gute Frage. Ich sag‘ mal die Kinder wachsen jetzt –und die nächste Generation – noch intensiver mit den Geräten auf, (1) vielleicht sogar dann mit anderen, hochtechnischeren Geräten. A: Es wird immer mehr alles, mit Computern. Es wird so weiter gehen, bis es einen Knackpunkt gibt, wo man dann wieder zum Alten zurückkehrt. K: Na ja, ich muss dazu sagen, sie kennen sich wesentlich besser aus mit den ganzen Computergeschichten. Y: Die Kinder? K: Ja. SieA: Stimmt, ja, ja. Weil sie wachsen auf damit. Für uns ist das – schnell am Computer, und K: @2@ ich zuck‘ aus, wenn‘s nicht funktioniert. Aber sie wachsen damit auf. Sie lernen in der Schule damit umzugehen und weil sie schon teilweise, in manchen Schulen wie die HTL, die meistens nur mehr mit Laptops arbeiten. (3) Und von dem her- Ja, es ist halt (2) A: Das ist für sie einfL K: einerseits positiv weil du gleich ins Internet- wenn du irgendetwas brauchst für die Schule, gleich so arbeiten kannst, die Arbeit dann dem Lehrer schicken kannst, wie auch immer. Weil auch als Studierender wirst wahrscheinlich die Arbeit gleich so weiter schicken, gleich an den Lehrer selber, nehm‘ ich an (.) oder der Lehrer kann dir was schicken wenn irgendwas ist, wenn du irgendwas wissen willst. [an Y] Von dem her finde ich esA: Du kannst es überall hin mitnehmen, das Tablet oder den kleinen PC. K: Ja, kannst ja den kleinen Mini-Laptop auch mitnehmen. Du kannst überall arbeiten. Du setzt dich zum Beispiel in den Park und arbeitest. Und früher hast kistenweise die Bücher mitschleppen müssen, dann bist gesessen, hast gebladdelt. Dann musst das nächste Buch nehmen und bladdeln, dass du überhaupt- [macht Bewegung des Blätterns in den Büchern und gequälten Gesichtsausdruck nach.] S,V, M: @1@ S: Ja, ja. Wie ich in der Schule warK: Von dem her ist‘s sicher nicht schlecht weil es @komprimiertes Wissen is‘.@ @2@ XLVII 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 554 555 556 557 558 559 560 561 562 563 564 565 566 567 568 569 570 571 572 573 574 575 576 577 578 579 580 581 582 583 584 585 586 587 588 589 590 591 592 593 594 595 596 597 598 A: Ja, ja. K: Aber so, kommunikativ is‘ halt schlecht. S: Ja, die Leut‘ reden heute nichtV: Man schreibt mehr. M: Ja, das is‘ wahr. K: (.) Ja, weil die Leut‘ – so, dass sich die Kinder jetzt irgendwo treffen – Ich kann‘s nur so sagen: Ich bin als so Junge shoppen ´gangen. Gut, machen auch noch genug Kinder. Aber so, dass du jetzt runter gehst in den Hof, einfach draußen bist bei dem Wetter- ich mein‘, Hallo, ich bin raus gejagt worden, ich hab raus müssen bei dem Wetter. „Was machst du da drinnen? Draußen ist‘s so schön.“ V: Ja, ja, ja, ja. S: Genau! Y: Findet ihr, dass es an den Eltern liegt? K: Ja sicher! M: Klar. Y: Wie sie das vorleben? K: Na ja, ich seh‘s eher so: ich geb‘ dem Kind das Spiel oder die Playstation und ich hab‘ a Ruhe vom Kind. [Paralleldiskussion zwischen M, A, S gleichzeitig mit K] M: Ja, ja. A: Die Eltern sindS: Die haben zu wenig Zeit. L A: Sie nehmen sich nicht die Zeit. K: Weil die Eltern kommen - ich weiß, wie‘s bei mir ist – die Eltern kommen heim, sind erschöpft vom Arbeiten. Ich seh‘s bei mir. Weil wenn ich spät heimkomm‘, bin erschöpft von der Arbeit und ich bin froh, wenn ich nichts hör‘ und nichts seh‘. Wenn ich heimkomm‘ und gleich alle auf mich „blablabla“ [imitiert akustisch und mit einer Handbewegung den Redeschwall], dann werd‘ ich narisch. Weil ich muss einmal heimkommen und kurz „sch::“ runter [imitiert, wie sie sich erschöpft ins Sofa fallen lässt.] und dann können s‘ mit mir reden. A: Ja, ja. [Allgemeines Schweigen] K: Viele machen das nicht, dass sie sich hinsetzen und mit den Kindern reden. Ich merk‘ das auch – ich geb‘s zu, ich mach‘s manchmal auch nicht. @1@ Da wär‘ ich ja die Übermutter, wenn ich das jeden Tag machen würd‘. Schaff‘ ich ja gar nicht. Aber sie kann jederzeit, wenn irgendwas ist, sowieso zu mir kommen. Das hab‘ ich ihr auch gesagt. Wurscht, was ist, ob‘s gut oder schlecht ist. Egal wie ich mich aufreg‘, hab‘ ich gesagt. [Allgemeines Bejahen] S: @2@ V: Ja, ja, wir @Muttis.@ A: (@Regen uns oft auf.@) L K: @2@Hab‘ ich gesagt, „so sind die Mamis.“ Y: Ok. Informiert ihr euch über neue technische Sachen? K: Ja! Oh ja! Habt ihr schon den neuen Apple Laptop gesehen? Den du auf der Kante so nehmen kannst – so, wenn er offen ist und so wacheln ohne, dass er auseinander bricht? [demonstriert Schüttelbewegung] Alter FuchsA: Nein. [S, V schütteln die Köpfe.] Y: Also interessierst du dich dafür? [an K] K: Oja! Mir gefallen die Apple-Produkte. Vom Stylischen her sind sie ja A und O! Das ist das 5er, das 5er S. [zeigt ihr Handy]. Das 6 Plus, das ist so eine Kiste. @2@ Das schon ja. Y: Und wenn ihr euch über neue Entwicklungen bezüglich Medien informiert, wo informiert ihr euch da? S: Na ja (.) mhm. K: Das ist so, dass sich meiner gut auskennt mit den PC-Geschichten. Ich geh‘ nur – „Es ist schön!“ – Mir muss es gefallen. Er muss darauf achten, was es kann. @2@ XLVIII 599 600 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610 611 612 613 614 615 616 617 618 619 620 621 622 623 624 625 626 627 628 629 630 631 632 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 648 649 650 651 652 Y: Ok. K: Nein, also ein paar Sachen weiß ich dann schon. Für gewisse Spiele brauchst du dann die und die Stärke, dass‘s noch geht aber meistens frag‘ ich zum Beispiel nach der Grafikkarte, ob die gut ist. Y: Ok, und von der Technik abgesehen über neue Entwicklungen im Sinne zum Beispiel von neuen Werbeformen, pädagogische Sachen, was Medien betrifft (.) also auch neue mögliche Gefahren. Fühlt ihr euch da auch genügend informiert? (1) Tauscht ihr euch da aus mit anderen Eltern oder Lehrkräften oder ist das gar kein Thema? M: Ja, ich bespreche mich öfter mit meinen Freundinnen, also mit denen, die auch Kinder im selben Alter haben. Y: Ok. Und ihr? [wendet sich an A und K] Sprecht ihr mit anderen Eltern oder Lehrern über neue Trends, neue Möglichkeiten oder Probleme? Oder fragt ihr auch mal eure Kinder, wenn ihr etwas nicht wisst? (.) Also bezüglich Medien (.) technischen Funktionen oderK: Mmh, eigentlich nicht, nicht so wirklich. Außer es ist irgendwas, dann red‘ ich mit der einen Mama aber sonst bin ich nicht so in Kontakt. L A: Nein, nein, da °habe ich auch (nicht so Interesse)° Y: Und was den Medienschutz, was die Politik betrifft, findet ihr, wird da genug gemacht? M: Schon! Aber naja. Die Politik soll ma härter Strafen ansetzen (.) für Verstöße gegen den Kinder- den Jugendschutz. Teilweise finde ich, sollten so (Seiten) viel stärker und härter kontrolliert werden. K: Na gut, was soll da groß – das ist alles wieder so, [stöhnt] (1) das ist immer schwierig zu sagen. Was soll man zugänglich machen und was nicht? Das liegt immer im Auge des Betrachters. Natürlich, Pornofilme, das ist eh klarL V: Nein PornoK: -dass die weggesperrt sein sollen, dass man da nicht irgendwie zugreifen kann. Oder I es gibt zum Beispiel normale Videos– die Geburt von einem KindI L V: Ja, ja! K: -sehe ich als ganz normal. Andere stellen die Haare auf. L A: Ja, nein, also dasL S: Muss ( ) L K: Das sind so Sachen… [allgemeines Nicken während K spricht.] A: Ja, aber Geburten muss ich auch nicht sehen. Y: Also findest du, dass da nichts getan werden muss. [an K] K: Nein. (.) Nein, weil sie sind an und für sich brav, muss ich sagen und schauen jetzt nicht auf irgendwelche (.) Pornoseiten oder was. L S: Ja, ja, ja. L V: Ja! K: Da gibt‘s ja auch genug Kinder, die das machen – vor allem die Burschen. @.@ Und die glauben dann, das funktioniert wirklich so wie im Film. @3@ [Allgemeines Lachen.] Y: Ok. Aber würdet ihr generell wissen- oder kennt ihr Institutionen, die sich zum Beispiel mit Jugendmedienschutz befassen? M: Mmh, weiß jetzt im MomentA: Ja:. K: In der Schule machen sie das schon auch. Da werden sie schon auch informiert. Das schon. S: Ja. V: Mmh. Y: Und findet ihr, das genügt? K: Man muss es den Kindern schon auch sagen, dass, sie müssen, wenn sie irgendwo schauen und sich nicht auskennen, dann schon Eltern dazu holen. Also das muss man ihnen von Anfang an beibringen. XLIX 653 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679 680 681 682 683 684 685 686 687 688 689 690 691 692 693 694 695 696 697 698 699 700 701 702 703 704 705 706 707 [Allgemeines Bejahen.] Y: Fühlt ihr euch genug informiert, (.) dass ihr einen Durchblick habt? A: Das kannst du so gar nicht. Weil die Geräte werden immer neuer, können immer mehr. Das kannst du so gar nicht (.) S: Ja, ja. M, V: Mmh. A: Außer, du interessierst dich nur für ein neues Gerät, gehst dann hin und informierst dich mehr. Und dann kaufst du‘s ja. Weil ich kaufe ja nicht ein Gerät, wenn ich mich nicht informiere. (1) Wenn du einen neuen PC kaufst, willst du ja auch wissen, was der kann. Aber DurchblickK: Na, den hat man glaub‘ ich sowieso nie. Weil die Kinder untereinander sowieso eine eigene Sprache schon reden. A: Lol, läuft bei dir. S: @Genau.@ K: Weil die Kinder werden jetzt groß damit. Die wachsen auf- die kriegen automatisch eines. Bei uns is‘ ma in die Telefonzelle gegangen. Da hat man die Freundin angerufen oder direkt zuhaus‘ und hat angeläutet. Das machst heutzutage gar niA: Oder du hast gewusst, du gehst in den Park und irgendwer ist sicher da von deinen Freunden. Das gibt‘sL K: Also sie sitzt hauptsächlich daheim und anstatt sie vielleicht telefonieren, was vielleicht noch besser wär als wenn‘s schreiben. @3@ (.) Und so verlernen‘s halt das Reden – die Kommunikation. S: Stimmt, ja, ja. V: Mhm. Na meine spricht schon sehr viel eben. Y: Wer trägt eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, Kindern den richtigen Umgang mit solchen Sachen beizubringen? (.) Also mit Medien und technischen Neuigkeiten und so. M: Ja, wir Eltern, klar! L V: Die Eltern! K: Sicher! L S: Absolut (.) wir. Y: Findet ihr es generell wichtig, dass die Eltern Bescheid wissen? V: Sehr wichtig! L Y: Dass die Eltern schauen, was die Kinder machen im Internet? V: Ja, sehr wichtig! L S: Ein bisschen Angst hab‘ ich schon um sie, wennK: Also jetzt nicht so Angst, sondern trotzdem ein Misstrauen. Also mit 13, 14 geht’s auf alle Fälle. Ich mein’, bei einem kleineren- also bei meinem Sohn schaue ich schon, aber bei einer 13-Jährigen kann man da schon (.) offen darüber reden. V: Ja, ich seh’s bei Anna zum Beispiel. Sie hat vor ein paar Tagen gesagt. „Mama ich will nie in meinem Leben einen Facebook-Account haben.“ Hab’ ich gesagt „Warum?“ Hat sie gesagt: „Nein, weil das ist voll schlimm.“ Und das hat sie dann von uns, wo wir uns im dritten Stock mit Müttern treffen. Manchmal reden wir über solche Sachen, was im Internet passiert, Facebook und so. S: Ja aber dasV: Und sie hat das gehört natürlich, dass das nicht gut ist. A: Ja, ja! V: Für sie ist Facebook überhaupt nicht gut und sie will das nicht. „Und Mama, bitte gib’ nicht meine Fotos dort rein und ich will das nicht haben. Und gib’ deine Fotos…“ Und ich musste wirklich alle Fotos löschen. Ich habe überhaupt @keine Fotos mehr auf Facebook.@ A, K, S: @2@ Y: Lernen eure Kinder in der Schule über neue Medien, wisst ihr das? K: Puh, das- (.) bin ich – das weiß ich jetzt gar nicht. Glaub’ nicht eher. L 708 709 710 711 712 713 714 715 716 717 718 719 720 721 722 723 724 725 726 727 728 729 730 731 732 733 734 735 736 737 738 739 740 741 742 743 744 745 746 747 748 749 750 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761 762 M: Ja, in unserer Schule schon. A: Na, sie haben iPads bei ihr in der Schule und sie nützen das einmal pro Woche oder zweimal (.) kurz (2) Und was ich so höre, haben sie da eine gute Auswahl- also was Spiele und Apps und so angeht, zum Lernen. Ja. (.) Y: Aber, und fühlt ihr euch also ausreichend informiert? A, S: Ja. V: Obwohl, ich find’, dass sehr wenig in den Schulen darüber gesprochen wird. Also das auf jeden Fall. M: Die Schule kann natürlich auch mehr machen. So- so wie soll ich sagen - aufklärende Unterrichtsstunden anbieten, das wäre schon gut, auf jeden! V: Ja, ja! Das– so Coachings oder so, so Seminare (.) fänd‘ ich gut. S: Ja viel mehr gehört daV: Da sollte schon mehr darüber gesprochen werden. L A: Ja, ja. K: Ja. Man fühlt sich oft allei- im Stich gelassen von den – schau‘ dir bitte mal an: Muss ma auf dem Plakat – entschuldige (.) einen Nackerten sehen? S: @4@ A: @2@ V: @Ein was?@ Y: Ok. Würdet ihr euch generell mehr Informationen über neue Medien wünschen und wenn ja, von wo? M: Manchmal schon, aber jetzt nicht zwingend, also nicht unbedingt. Sicher kann’s nicht schaden. Y: Ok. V: Ja, warum nicht? S: Mhm, ja! Her damit! [Gestikuliert mit ihren Armen und nickt energisch] V: Wenn ich jetzt zum Beispiel was in den Postkasten bekommen würde, irgendwelche Informati-, ich würde es nicht sofort wegschmeißen. Also ich würde es schon durchlesen. A: Ja, ja, sicher! Ich denke, jede Info ist gut. (.) Aber (.) das find’ ich ist noch viel wichtigeram Ende kommt’s immer auf den Hausverstand von den Eltern an. V, A: Ja::! S: Ja, mhm. A: [lächelt] Klar, es ist leicht, ihnen einfach sein Handy oder ein Handy zu geben und- dass du einfach mal deine Ruhe hast, deinen (.) einen Moment einfach mal Ruhe und Frieden. (.) Aber was willst du später haben? Seelenlose (.) Drohnen [wird etwas lauter] die sich um nichts, um nichts scheren weil sie emotional unterentwickelt sind (.) oder, dass dein Kind normal ist, mit normalen- also Hausverstand eben, und dass sie fähig ist, mehr zu verstehen als, na sagen wir, die verpixelte Oberfläche? S: Ja, ja [V, S wirken nachdenklich, nicken] K: Meinst du damit, dass sie blind durch die Weltgeschichte gehen? [an A] A: Ja, und dass sie einfach kein eigenes Gehirn haben, oder- ich mein, es nicht einsetzen. L V: Richtig, ja. K: Mhm, mmh. A: Na ja, wir werden sehen. Aber @es ist schwer, das stimmt.@ @1@ Y: Ok, danke Agnes. Und von wem würdet ihr euch zusätzliche Informationen wünschen? (.) Zum Beispiel von Lehrern oder… S: Von Lehrern und von Medien. V: Politik. K: Ja, na ja – (.) Findest nicht, dass ma da schon genug haben? [an S] V: Wie meinst du? Meinst du jetzt so Werbungen, was es Neues am Markt gibt? So iPhone 6 oder so? [wendet sich an Y] Y: Generell über neue Technologien, aber auch Risiken und…. L V: Na über Risiken auf alle Fälle! (.) Aber sonst brauche ich das nicht. S: Ja Risiken. LI 763 764 765 766 767 768 769 770 771 772 773 774 775 776 777 778 779 L K: So wie sie das gesagt hat, [deutet auf V] wenn man das selber unabsichtlich bekommt, g’rad’ irgend so ein blödes Bild, dann denk’ ich auch: „Oh mein Gott, vielleicht haben das meine auch bekommen.“ Das denk’ ich dann schon auch. Also man kriegt dann, man macht sich dann schon Sorgen. Und wie kann man das komplett sperren? Also an das denk’ ich dannA: Ja genau, wennL V: über Risiken und Gefahren für die Kinder! S: Es ist schon eine Gefahr da. (1) Das kann man ja alles nachverfolgen (.) im Internet schon. K: Was meinstS: Was du googelst zum Beispiel. Bist ja heute- (.) Es kommt dann genau das, was du vorher gesucht hast. (.) Also. K: Mhm. [V wirkt unruhig. Ihr Handy vibriert.] Y: In Ordnung. Dann sind wir auch schon am Ende. Vielen Dank! A, S: Gerne! M: Sehr gerne, ich hoffe, wir konnten dir helfen! Gruppendiskussion M („Eltern der Mittelgroßen“) Datum: 9.5.2015 Ort: Caféhaus in Wien (ruhiger hinterer Bereich) Zeit: 14 Uhr Dauer: 1h02min 1 2 3 4 5 6 7 8 Y: Hallo! Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt und mitmacht. Ich möchte nochmal wiederholen, dass eure Angaben absolut anonym sind und es nur für meine Abschlussarbeit ist. Ich nehm‘ jetzt das Gespräch zwar auf, aber nur für mich. Und es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. [Allgemeines Nicken und Lachen] Df: Ja, ja, kein Problem! Y: Ich würde euch zuerst bitten, dass ihr euch kurz vorstellt und mir ein bisschen erzählt’s, wie es euch mit euren Tagebüchern gegangen ist. LII 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 Df: Ok. Geht schon? (.) Also mein Name ist Doris, ich bin Mama von zwei Kindern, Melvin und Ronja. Der Melvin ist elf, die Ronja ist acht. Nf: Schöne Namen! Df: Ja, ausgefallen. Die Notizen, na ja ehrlich gesagt, war’s am Anfang schon so- ich hätt’s manchmal vergessen (.) is‘ aber dann doch alles gut gegangen. @.@ Y: Das freut mich. Df: Ja und sonst. (.) Ich bin geschieden, glücklich geschieden und bin wieder in einer Partnerschaft seit sieben Jahren. Die Kinder sind alle zwei Wochen bei ihm. Das heißt, es ist eigentlich so eine halbe Patchwork-Familie aber es klappt sehr gut, alles. Df: Mein Alter ist auch wichtig oder? @.@ Also, ich bin 31. Y: Es ist wie gesagt, alles anonym. Ok vielen Dank. [blickt auf Kf] Kf: Also ich bin Kati, 36 Jahre alt, bin verheiratet, habe eine zwölf-jährige Tochter und einen 17-jährigen Sohn. U::nd ja, beim Tagebuch (.) man hat halt wenig Zeit aber im Endeffekt sieht ma dann, wieviel man wirklich mit die Medien macht. @.@ Df: Ja, ja. Nf: Stimmt. Tm: Mhm. Lf: Ich bin, also wir wohnen zu dritt in einem Haushalt, mit meinem Mann und unserem Sohn. Wir sind selbstständig, haben eine eigene Firma. Aus meiner früheren Ehe hab’ ich eine ältere Tochter mit 25. Y: Ok, danke. Nf: Also, ich bin die Nora, habe einen Sohn, den Leon mit elf, wir wohnen zu dritt mit meinem Lebensgefährten in einer Wohnung eh da in der Nähe, ich arbeite in einer Konditorei in der Stadt. Mf: Ich habe drei Töchter. Die Michelle ist zwölf im März geworden. Meine beiden Kleinen sind fünf und zwei und halb. Ja. Tm: Ich bin der Thomas, 40, lebe mit meinem Dreimäderlhaus in Wien. U::nd (.) Ich arbeite bei X im Vertrieb. Y: (.) Ok danke. Und wie schaut es bei euch aus mit Medien? Wie schaut euer Alltag aus? (.) Ihr könnt gerne auch eure Notizen zur Hand nehmen. Lf: Mhm, ok. (.) Ich fang’ mal von früher an weil jetzt ist es anders. Früher war es so, dass mein Sohn schon mit dem Fernseher aufgewachsen ist. Als Baby gab’s die Kindersendungen. Wenn ich ihn schlafen gelegt hab’, hab’ ich ihn auf meine Schulter gelegt und da ist der Fernseher gelaufen. Ähm, (1) der Fernseher hat schon eine große Rolle gespielt und er war auch viel vorm Fernseher. Aber wir sind dann umgezogen im August 20::14 in den 22.Bezirk – (.) vom 15. in den 22. Bezirk und da war’s so, dass (.), naja, dass – Die Antenne war kaputt, also dieser Satellit. Und mein Mann und ich sind selbstständig, hatten auch keine Zeit, dass wir uns um den Fernseher kümmern. Das heißt im Endeffekt, mein Sohn hat kein Fernsehen seit (.) fast einem Jahr. (2) Nf: Das muss scho‘ eine Umstellung seinL Tm: Ja, (wennst denkst) L Lf: Na, seit Juli 2014 hat er kein Fernsehen (.) und man merkt schon, dass er sich viel mehr mit der Natur beschäftigt. Nf: L Ja (.) Kann ich ma vorstellen. L Lf: Weil es kommt noch dazu, dass das ein Haus ist, das wir gemietet haben mit einem Garten und er mittlerweile viel mehr Zeit draußenNf: Aber wird’s dann nicht fad, also wenn er, wenn ihrL Lf: [an Nf] Na ja, nein! Jetzt wo die Zeit schön ist, der Sommer kommt und es ist jetzt schon anders ohne Fernsehen. Nf: Mhm, mhm. Y: Wie alt ist er jetzt? Lf: Jetzt ist er elf und wird bald zwölf. Y: Ok, danke. Nf: Wir haben schon ein‘ Fernseher im Wohnzimmer, weil am Abend tu‘ ma schauen. (.) Y: Und sonst? LIII 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 Nf: Xbox haben wir auch eine, die nützt aber nur mein Sohn. Y: Ok. Könnt ihr mir bitte ein bisschen etwas darüber erzählen, wie es bei euch daheim abläuft, was Medien betrifft? (1) Welche Rolle spielt Kommunikation bei euch daheim? Lf: Ja, wir sind selbstständig. (Schaut vermehrt in ihre Notizen). Das heißt, wir stehen in der Früh auf, kontrollieren unsere E-mails, wir schreiben, wir skypen, wir telefonieren, wir sind viel am Handy. Aber natürlich kümmern wir uns auch um ihn, dass er seine Schulsachen macht, fragen nach. Y: Ok. Wie ist das bei euch, inwiefern spielt Kommunikation daheim eine Rolle? [schaut in die Runde] Mf: Wir reden über verschiedene Ereignisse, die Schule oder (.) was sie gegessen hat, den Lernstoff und (.) ja. L Df: Ja, wir sind auch eine total redselige Familie, angefangen von der Kleinsten, über den Melvin bis zu mir. Und es ist echt so, dass jeder immer was zu erzählen hat und jeder irgendwie immer sofort. Also das ist schon ein schwieriges Thema weil du erlebst so viel am Tag und du musst dann irgendwie unterbringen, dass jeder seins erzählen kann und geht, find’ ich leider oft unter. Weil wenn der eine anfängt, bleibt für den anderen meistens nicht mehr viel Zeit. Y: Und wie sieht es bei euch mit Medien aus? Df: Fernsehschauen tun wir gar nicht weil ich hab’ es auch nicht angemeldet. Ich hab’ zwar einen Fernseher zuhause stehen. Also wir schauen wenn, dann nur DVDs. Einfach aus dem Grund, dass ich gesagt hab’, es ist zu viel. Die Priorität hat die Schule beim Melvin, weil er mit den Noten sehr abgesackt ist und es hat jetzt nicht so einen Stellenwert. L Lf: Ja, ja. Df: Früher schon, wie sie kleiner waren, hab’ ich das schon am Abend für mich selbst zum Entspannen genutzt. Er selber, der Melvin, also der Größere, würde selber sehr gerne, jeden Tag. Das merkst du nach der Schule: sofort Fernseher oder Handy. Nf: Ja, meiner auch. Jetzt ist er öfter allein, weil meine Mutter ist nicht mehr so oft da wie früher und er beschäftigt sich dann… Kf: Ja, meine Mutter passt auch oft auf, ja (.) Ja (.) Ja, ja. Df: Also da is’ er sehr fixiert auf das aber es gibt’s halt nicht mehr. Er hat das dann bei seinem Papa und bei mir halt eher begrenzt. Also das is’ wirklich auf eine Zeit abgestimmt und dann fragt er mich auch und ruft mich an: „Kann ich jetzt ein bisschen und dann lern’ ich auch.“ Kontrollieren kann ich’s eh nicht. (.) Aber großen Stellenwert: nein, hat es nicht. L L Nf: Nein. Nein, kann ma‘ nicht! (.) Ich bin ja in der Arbeit und (1) na ja, meiner redet nicht viel. Da fragst ihn, „Wie geht’s, wie war’s in der Schule?“ und er nur so „Ja, gut.“ @Typisch Bursch@ halt. Aber ich versteh‘ ihn auch, das is’ ja normal, dass er seine Ruhe haben will nach der Schule, ich bin auch froh, wenn ich mich nach der Arbeit auf die Couch setzen kann und fernschauen kann, halt abschalten wie du sagst. [an Df]. Y: Ok. Habt ihr generell viele Geräte zu Hause? Df: Wir haben einen Fernseher, die Playstation und das war’s. Wir haben auch keine, diese ganzen Receiver oder solche Sachen, das haben wir nicht. (.) Auch nicht, wo du dann Wireless-Lan oder so-, haben wir alles nicht. Y: Ich habe gesehen, dass dein Sohn ein eigenes Smartphone hat. Df: Ja, mhm. Y: Und kannst du vielleicht ein bisschen erzählen, wie er es nützt und… Df: Das ist sein Heiligtum. Da hat er- es ist wirklich sein Heiligtum. L Nf: Ja, genau. Das sag‘ ich auch immer. L Lf: Ja es is‘ schon irgendwie so. Df: In der Schule, du siehst ja, wann er online ist und ich mein’, das ist das erste in der Früh. L Nf: Ständig (1) ja. Df: Aber er nutzt es eigentlich für die Spiele hauptsächlich. Also er liebt sein Handy über alles, das sagt er auch. Es ist ganz wichtig für ihn aber er nützt es für diese ganzen Spiele. Wie die Spiele jetzt heißen, weiß ich nicht. LIV 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 Nf: So diese- Battlefield undDf: Nein, nein. Also so ähnlich wie Siedler, dieses Strategiespiel. Und da sitzt er halt echt permanent. Also wenn du jetzt sagst, „Du, Melvin, du kannst es jetzt auch mal zur Seite geben!“ Also oft ist es so. Es ist immer da, es is‘ präsent und letztens hat er auch gefragt: „Was is’n das Wichtigste in der Wohnung?“ Ich hab’ dann irgendwie gesagt, „Wir, die Familie“ und er huh [macht erstaunte Reaktion nach] „Das Handy.“ Also das ist schonL Nf: Ja, ja. [Während Df spricht: allgemeines Bejahen, Kopfnicken, Mf blättert in Notizen, blickt dann auf.] L Mf: Also das gibt’s bei uns nicht. [Paralleldiskussion Lf und Tm:] Lf: Kommt er heim und gleich ins Zimmer und gleich am Handy. Tm: Na unsere hat nur a ganz einfaches, nur zum Telefonieren, weil (°das °) Df: Eigentlich früher, er hatte mit zehn eins. Und jetzt die letzten ein, zwei Jahre ist es echt so. Im Gymnasium is’ es glaub’ ich noch mehr präsenter. Jeder hat ein Handy, und „Was hast du für eins?“ Auch was für ein Handy. Ich mein‘, sein’s ist ein Samsung. Das ist anscheinend jetzt nicht das Beste. Er möchte jetzt auch ein iPhone haben, aber es ist ganz, ganz präsent. I L Nf: Stimmt, das merk‘ ich beim Leon auch. I L Mf: Wozu bitte? (1) Na wir haben kein‘s, wir brauchen auch kein‘s. Nf: Marke. Kf: Ja, (1) Mein Mann und mein Sohn haben immer das neueste iPhone, mir reicht mein Samsung. Da hab‘ ich eines mit österreichischer und eins, ein älteres, mit ungarischer Nummer. Ich hab‘ mir extra ein neues Cover gekauft, schön pink @1@ [zeigt ihr Handy.] @Typisches Mädchenhandy.@ Df, Lf: @.@ Kf: Musik hör‘ ich aber schon mit iPod eher. Ich mag auch die ganze Programme nicht am iPhone. Also ich find‘ die Bedienung vom Samsung einfacher (.) Ist halt die Optik (.) Image! Df: Auch, natürlich: wer hat was und wieso. Und (.) das ist schon (2) Weniger so die Marken bei den Klamotten, das ist eher so „Was hast du für ein Handy?“ (.) Und was sagt das über dich aus, von mir aus noch. Y: Findest du, dass ihn das unter Druck setzt? Df: Nein. Am Anfang schon. Er hat das mal probiert so eine Zeit lang: „Ich hätte auch gern ein iPhone, weil das ist so cool und das kann so viel!“, mit dem Schmäh halt und ich hab g’sagt, „Du Melvin, schau, das hat hundertfünf-, 160 gekostet, das ist offen für alle Netze“ und das ist schon das, wo ich g’sagt hab‘, mehr geht nicht und es war innerhalb von zwei Wochen kaputt. Also er hat’s irgendwie runter geschmissen. Der ganze Bildschirm war zerdepscht. L Df: Also, (.) es is‘… L Nf: Das letzte vom Leon hat a paar Monate überlebt. Aber naja, er hatte sein erstes Handy mit neun circa, damit er einfach- damit ma‘ ihn erreichen kann. Df: Genau. So mit neun, zehn hat er’s bekommen, so Ende vierte Klasse oder Mitte vierte Klasse hat er’s bekommen weil ich auch arbeiten war und ich ihn oft erreichen wollte und zuhause hatten wir kein Festnetz ( ) und das war mir sehr wichtig. Nf: Ja, ja. L Df: Aber sobald er mal raus- jetzt hat er auch schon die Google Play Karte. Kf: Ja, genau. Lf: Genau. LV 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 Df: Also er will das permanent laden und das ist halt ganz, ganz wichtig, dass er immernicht wegen dem Erreichbarsein, was ja den Mamis wichtig is‘, nein es geht auch darum, Kontakte zu den anderen, WhatsApp und das Ganze. Kf: Und Viber. Df: Is‘ das eh so wie WhatsApp oder? Kf: Genau, nur kannst auch telefonieren, das is‘ praktisch, mein Mann ist sehr oft in Ungarn (.) und wenn du nicht im Internet bist, kommt automatisch „Nicht erreichbar“ (.) also als Status. [Lf und Tm gleichzeitig mit Df:] Lf: °Das wusst‘ ich gar nicht.° Tm: °Na doch, aba haben wir (a ned).° Df: L Aso ok! (1) U:nd, da hat er auch eine Klassengruppe mit den Fußballkameraden und Mädels. Das hat er auch schon und der will ganz oft, dass ich nicht schau’. Er fragt mich dann manchmal so: „Das Mädel schickt mir irgendwelche Fotos!“ – ich mein’, normale Fotos, ich hab’s mir dann angeschaut. Ich hätt’ gar nicht gesehen, dass das ein Mädel is’. Kf: @1@ Genau, ja, genau, @2@ Da sind sie sehr heikel, ja. Df: Aber das is’ auch komisch weil sie noch so klein sind. Wenn ich mir denke, was wir uns damals für Sachen geschickt haben, wie ich noch ein Handy gehabt hab‘, (.) ist das schon ein riesiger Sprung von (.) früher auf jetzt. Weil die Kinder schon genau wissen was sie tun, oder wie sie’s tun. Die Mädels sind ja noch viel schlimmer als die Burschen. Lf: [lächelt]@1@ Es is’ arg, dass die Kinder alle sowas haben. Y: Ist es bei deinem Sohn ähnlich? Lf: Ja, ja. Also- (4) Kf: Genau. Das is‘ so. Lf: Ja. Er hat eine WhatsApp-Gruppe gehabt, jetzt hat er ja kein WhatsApp mehr @.@ Aber, das war im Winter zum Beispiel. [Wird etwas leiser] Da haben sie auch viel Blödsinn geschrieben und da haben sie behauptet, dass er in ein Mädchen verliebt is’. Kf: Ja! Meiner schreibt auch nu::r Blödsinn in der Gruppe! Tm: Ja, ja, wohl. L Lf: Und in der Schule kann das schnell was auch schief gehen, wenn man so in Gruppen schreibt und da lehnen sich a paar gegen andere oder gegen einen auf. Und das kann halt auch sehr negativ sein. (1) Und viele Kinder schreiben auch Blödsinn. Und dann schreibt er mit irgendeinem Freund nur Blödsinn, so „Broo“ und (.) irgend– also der, was ich gesehen hab’, der schreibt - mein Sohn - schreibt so eine Zeile [zeigt Länge der Zeile mit ihren Händen] irgendwas, also so Buchstaben. Ich denk’ ma, „Warum machst du das?“ Tm: @1@ Nf: @1@ Ja! Wie ma noch den alten Vertrag g‘habt haben, da hab’ ich gesehen was er mit seinen Freunden schreibt, die schreiben teilweise so einen Blödsinn! Lf: Und schickt er so komische Smileys und jeden Blödsinn einfach – Nf: Die Abkürzungen was die schreiben! @Die versteh‘ ich oft gar nicht!@ Lf: (2) Sinnlos. Y: Gut. Gibt es auch Situationen, in denen ihr Medien zusammen nutzt (.) Also gemeinsame Aktivitäten? Nf: Mhm, ja! YouTube-Videos schaut er sich gerne an, da zeigt er mir so lustige Videos (.) oder ich ihm. Also- und zusammen tu‘ ma immer um neun am Abend fernsehen im Wohnzimmer – Das ist ein Fix- ein Pflichttermin jeden Tag.@.@ @Da frag‘ ich ihn oft@ „Is‘- kannst du dir das überhaupt anschauen, is‘ da das eh nicht zu arg? Y: Und bei euch? [blickt in die Runde] Lf: Ja (1) Fernsehen eben nicht aber Wii hat er auch (1) Damals, bevor wir umgezogen sind hat mein Mann ein bisschen mit ihm gespielt. Ja, wir schauen uns auch manchmal was an am Tablet oder so, irgendwelche Videos. Am Sonntag, wird gekocht für zwei Stunden und da haben wir dann- da nehmen wir uns Zeit für alles. Tm: Ja da muss ma sich die Zeit a nehmen. Ich seh’s bei meinem Bruder, der is‘- die haben sich auch selbstständig gemacht, ja, du bist immer mit der Arbeit, aber da muss ma amal z’ruckstecken a, und ausse mit die Kinder. LVI 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 Lf: Ja, genau! Mf: Mhm. Lf: Also, mein Mann, was ich sehr gut finde, er ist jetzt mittlerweile mit ihm trainieren. Früher war er im Taekwondo alleine. (1) Und das hat ihm halt auch keinen Spaß mehr gemacht, weil’s– ja er hat das alleine gemacht. Er hat sich so sehr gewünscht, dass er mit seinem Vater was macht und jetzt mittlerweile machen sie das zusammen. Und man sieht einfach, dass er aufblüht. Und ich glaub’, dass es auch ganz wichtig ist, dass man auch mit der Familie was macht. Tm: Extrem. [Allgemeines Nicken] Nf: Der Leon geht schon auch raus zum Spielen oder trifft sich mit Freunden aber er geht halt nach der Schule ins Zimmer undKf: Man kann sie ja nicht zNf: Er ist halt jetzt eher- (1) er kommt schon noch kuscheln oder gibt mir ein Gute-NachtBussi oder so aber er redet halt fast nimmer. Man hört das oft, dass die Buben da anders sind. Es is‘ einfach „uncool“. [macht Gänsefüßchen mit ihren Fingern] @„Ich bin doch kein Baby mehr“.@ @.@ [Allgemeines Lachen] Y: Aber ist er dann nur in seinem Zimmer oderNf. Nein. Das is‘ lustig, weil er spielt allein, aber im Wohnzimmer bei mir oft. Weil er mag das nicht, allein im Zimmer. Y: Ok. Tm: Also die Nadine nutzt den Computer eigentlich nur zum Lernen und Hausübungen machen, da hilft ihr meine Frau. Df: Ja das mach‘ ich auch: ab und zu googeln wir uns was. Jetzt hat er vor Kurzem ein Referat über eine Bengalkatze gehabt, weil wir auch eine Bengalkatze haben und da haben wir’s kurz amal aber da haben wir’s (.) also über den Laptop genutzt, über’n Hotspot. Da haben wir’s dann schon gemeinsam - Aber solche Spiele würden sie mir halt gern zeigen aber ich bin halt einfach nicht dieser Spieletyp am Handy, gar nicht. Und da is’ er schon sehr- und auch die Ronja. Da gab’s ja dieses Bubble Witch, und da wäre sie- also die Kinder werden sofort, wenn ein Spiel is’, was so eine einfache Strategie hat, komplett süchtig danach. Wenn man da nicht aufpasst, find’ ichTm: Ja na musst ( ) Lf: Genau, ja, (leider) Mf: ( ) L Df: Gut, wir sind jetzt in der U-Bahn und du kannst eh nichts anderes machen, dann hängen sie beim Handy und würden das auch nicht hergeben, außer du sagst: „Du pass’ auf, das geht nicht.“ Das hab’ ich auch bei der Ronja gemerkt, die war dann echt schon voll rot und ich hab’ g’sagt: „Du Mausi, (1) [zögert, redet sonst sehr schnell ohne Pause], es gibt noch so viele andere Sachen.“ Jetzt liest sie zum Beispiel immer die U-Bahnstationen – Also was Sinnvolleres mit der Zeit anfangen. Aber das merkst du: ein Handy bewirkt einehat eine irrsinnige Anziehungskraft auf junge Kinder und ältere Kinder. In der Pubertät ist das wirklich eher so kommunikativ. Also einfach so, der eine reist jetzt dorthin, der andere dort-, dass man irgendwie in Kontakt bleibt aber es beginnt recht früh mit diesem Spielen, also mit diesen Spielchen, was da alle gibt und dann lädst du sie runter und du hast da’s sofort und da is’ (.) großes Gefahrenpotenzial, du weißt was ich mein’. [an Y] Das sie das als sehr wichtig empfinden. [Zwischendurch allgemeines Bejahen, alle hören ihr aufmerksam zu, Mf wirkt teilweise etwas abwesend] Y: Mhm, ok. Wie oft geht ihr durchschnittlich ins Internet zuhause und mit welchen Geräten meistens? Nf: Ich schaue immer, was auf Facebook Neues gibt, ständig eigentlich auch in der Arbeit [macht Scroll-Bewegung auf Handy mit ihrer Hand nach] immer zwischendurch oder WhatsApp, es geht halt nicht ohne… Y: Mhm. [wendet sich an Mf] Mf: Aso meinst jetzt mi- allgemein oder die Kinder? LVII 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 Y: Also allgemein… Mf: Die Michelle geht ins Internet, wenn sie Englischhausübungen macht, das muss sie halt online machen. Mein Partner ist leider oft im Internet. Das is’ halt (1) seine Art zu entspannen. Ich selber surfe manchmal und so - aber selten. Ich habe ja kaum Zeit für das. Kf: L Die Andi ist schon viel im Internet, eh auch für die Schule. Y: Also jeden Tag? Kf: Ja, ja. L Nf: Ja, jeden Tag is‘ er im Internet, jeden (1) mehrere Stunden, ja. L Kf: Ja. Weil zum Beispiel, sie muss ein Buch lesen für die Schule, was macht sie? Nicht, dass sie das Buch liest, sie geht zum PC , ins Internet und schaut sich die Zusammenfassung an! @1@ Aber sie liest normal eigentlich schon gern. Ich sorge auch dafür, dass sie regelmäßig was liest. Sie sagt, „Warum soll ich was lesen, was mich überhaupt nicht interessiert?“ Tm:@.@ Ja, ja, kenn‘ i‘. Kf: Ich meine, da hat sie schon bisschen Recht, da- das ist- so ist das. Tm: Sie machen sich’s leicht: Computer, Google, geht schon. Y: Und machen sie so etwas mit dem Smartphone auch, dass sie was für die Schule suchen oder allgemein ins Internet gehen? Kf: Ja auch mit- ja. Y: Ok. Wie ist das bei euch? Und wie oft gehen sie circa ins Internet? Df: Wenn, dann eh mit seinem Handy und ins Interne::t, wi::rklich (1), wahrscheinlich schon täglich. (3) Wenn man jetzt davon ausgeht, dass du einfach verschiedenste (1) Nutzformen hast, sind nicht alle mit dem Internet verbunden aber er schaut schon auch immer wieder nach. Aber hauptsächlich ist es das Spielen. Da is’ ja auch so ein Accou-, also so ein Chat dabei und das wird wahrscheinlich auch über irgendein Datenvolumen laufen, schätz’ ich jetzt mal. (.) Da is’ er schon (.) fleißig dabei. Y: Und die Kleine… Df: Nein, nein, sie hat auch noch kein Handy oder so, weil- das einzige, sie hat ur oft früher dieses eine Spiel da, dieses Bubble Witch gespielt und hat ihr halt voll ‘taugt, aber so alleinsie wüsste glaub’ ich auch gar nicht wie- da ist zum Glück auch noch nicht das Verständnis, und ich find’s auch nicht so wichtig, ihr das jetzt beizubringen. Kf: Ist noch zu früh. Df: Ja, auf alle Fälle. Ich mein’, ich möchte’ auch, dass sie dann mal ein Handy bekommt, wenn sie älter ist aber wirklich ein ganz simples, wo ich sie anrufen kann weil ich halt keinich halt’ nix von Festnetz zuhause. Ich hatte das irgendwie nie weil eh jeder ein Handy hat. (.) Dass ich einfach weiß, nächstes Jahr, wenn du alt genug bist, kann ich (dich auch abheben.) Dann ab der dritten Klasse, weil ich so dann nie weiß, ist sie zuhause angekommen? Nf: Ja, meiner war, der war auch in der VolksDf: Dass sie dann allein nachhause gehen darf und (.) wenn ich bis neun Dienst hab’, da weiß ich ja nicht, ob sie dann wirklich z’hause angekommen ist, also für die Sicherheit. Die Kinder werden’s wahrscheinlich eh- „Es müssen ja keine Spiele oben sein.“ Aber da siehst du schon wieder wie dieser Teufelskreis, sag’ ich jetzt amal, sofort mit dem verbunden is’. Ich könnt’ ja spielen, ich könnt’ mich ja beschäftigen damit. Y: Ok. Mhm. Welche Geräte nützt ihr sonst noch daheim? Lf: Mein Mann hat ein Tablet. Er hat ein, ähm, Apple– (.) keine Ahnung wie das heißt. Dann hat er [stöhnt] zwei Handys. Mein Sohn hat immer das alte Handy von meinem Mann bekommen, wenn er sich ein neues gekauft hat, weil es technisch nicht so gut ist, weil er’s halt wirklich für die Arbeit, für’s Unternehmen braucht, und die neuesten Technologien braucht, hat er ihm die Smartphones immer gegeben. Das heißt, er hatte immer moderne Handys. Y: Und jetzt hat er auch ein eigenes Smartphone. Lf: Na ja, im Moment- also er hatte immer ein eigenes nur er hatte (.) dann keines, wenn’s so weit war, dass er die ganze Zeit vor dem Handy gehockt ist und sich irgendwelche Videos angeschaut hat und im Endeffekt (.) die Schule vernachlässigt hat, ja. Und dann haben wir LVIII 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 die Grenze gezogen und gesagt „Na, jetzt reicht’s! Jetzt nehmen wir dir das Handy weg! Und du kriegst dann ein (2) normales Handy nur mit – nur zum Telefonieren. (1) Tm: Ja, ja. Mf: L Mhm! Ja, find‘ ich gut. L Nf: Echt? L Lf: „Damit du dich melden kannst, wenn du in der Schule ankommst, wenn du wieder daheim bist, oder wenn du irgendwo unterwegs bist“, dass man weiß, dass es ihm gut geht. M: Und wann war das? Lf: Das war schon öfters der Fall und zuletzt vor (.) einer Woche. Y: Ok. Und jetzt hat er-… Lf: hat er keines, nein. Nf: Mhm. Es is‘ , na, es is‘ , is‘ °schon schwer, ja.° Kf: Und wie hat er reagiert darauf? Tm: L Wenn’s nicht hören wollen, dannL Mf: Mhm, ja, mhm. Tm: Es is‘, is‘ °schon, (wohl.)° Lf: [Parallel zu Tm und Mf] Na ja mittlerweile- (.) Also am Anfang hat’s ihn gestört – mittlerweile ist’s ihm schon egal und er versteht das auch. Weil er ist ja, er is’ elf, er ist ziemlich ausgewachsen. Er ist schon sehr reif und er ist schon größer als ich. Er ist ziemlich stämmig und er, ja, er versteht das und man merkt auch einfach, dass wenn er (dort) kein Handy in der Hand hat, dass er von sich aus in den Garten geht, spielt, sich mit Gräsern beschäftigt – irgendwas herumspielt. Mf: Ja, mhm, ja. Lf: Dann nimmt er halt, keine Ahnung, einen Stock, tut herumschmeißen. Also er macht ja auch Kampfsport und (.) natürlich alles unter Aufsicht, klar und dass ihm nichts passiert aber er- (1) sobald er halt kein Handy hat und keine technischen Sachen, sieht man einfach, dass er sich viel mehr mit alltäglichen Dingen beschäftigt. Kf, Tm: Ja, ja! Nf: Mhm. Y: Haben sonst auch alle eure Kinder ein Smartphone, also die älteren? Mf: Also, die Michelle hat keines. Nf: Was, die Michelle hat kein Handy? Mf: Nein, sie braucht daweil noch keines. Wir holen sie von der SchuleNf: [sehr überrascht] Wie geht das? (.) Sie muss ja Probleme mit den- mit ihren Schulkollegen haben! Heute hat ja schon jedes Kind eines. AlsoMf: Bis jetzt war’s kein Problem, sie- es… L Kf: Das würd‘ bei uns nicht, also (.) ich- Was sagt sie, will sie keins? I L Tm: Da würd‘ (sie sich sträuben) L Lf: Doch es geht schon °aber is-° Mf: Es gibt schon oft die Diskussion, aber sie sieht das dann ein. Y: Also akzeptiert sie das? Mf: Wie gesagt, sie fragt schon und sie wird eh- (.) ab Herbst dann eines dann, also wahrscheinlich (.) da reden wir gerade mit meinem Partner. Lf: Na alle Achtung, da ist sie aber wirklich brav, wennNf: Ja. Mf: Mhm. [Paralleldiskussion während Mf spricht:] Tm: Das is‘ halt das, dass das für alle schon normal- dass nimma ohne geht. L Df: Na ja da sind wir wieder beim Statussymbol. L Nf: Nein nicht- also, da, (.) Es geht ja ums Erreichen ( ) LIX 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 Y: Ok. Ok. Also ich höre heraus, dass es eine Art Statussymbol ist und heutzutage schwer wegzudenken. Tm: Ja. Kf: L Ja, ja! Y: Was fällt euch sonst spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt? Tm: Praktisch, Internetzugang, man versäumt eigentlich nichts. Es is’ (2) wie ein kleines Büro. @3@ Für die Arbeit, (.) es geht nicht ohne! Kf: Ja praktisch. Ich liebe mein Galaxy. L Nf: Praktisch ja. Ich mach‘ alles über‘s Handy: SMS, Nachrichten, E-mails, wenn ich irgendwelche Termine hab‘ (.) also (.) schnell (.) L Kf: Na, ich mach‘ sowas eher zuhause am Tablet, so Zahlungen, Skype und sowas alles. Nf: Aber im Notfall kannst du’s halt machen. Und man is‘ immer erreichbar, ich weiß, wo der Leon is‘, also wenn er in Park geht oder wann er von der Schule kommt. Wenn ich das nicht wissen tät‘, das wär (.) schlecht. Früher gab’s das nicht… Mf: Mhm. Du hast halt alles d‘rauf auf einem Gerät (.) Spiele, Internet, die schnelle Bedienung- Aber ich finde die alten- ähm die, die Tastenhandys- das reicht mir, weil ich mein Handy fast nur zum Telefonieren verwende (2) und für SMS. Y: Mhm. Df: Dass s’ eigentlich überall präsent sind, wurscht wo du hinschaust, wurscht, wo bist. Dass jeder eines hat, wurscht jetzt, unabhängig von der Marke. Es ist einfach, alt- ältere Leute wie Jüngere – jeder redet davon. Ob’s jetzt in den Medien is’, was ‘s schon wieder Neues gibt, es ist präsent, permanent. Du brauchst ja nur in die U-Bahn einsteigen, und jeder sitzt immer- Ich mein’, ich schließ’ mich da nicht aus, aber es kommuniziert jeder (1) über (.) Handys oder über Smartphones. Das is’ schon- und es is’ immer mehr find’ ich so geworden. [Allgemeines Nicken, Bejahen] Df: Es war für eine Zeit lang so ja, vor ein paar Jahren und jetzt is’ es echt (1) omnipräsent. Auch beim Essen, egal wo. Nf: Na überall hast ’as. Ich seh‘ s ja auch bei mir in der KondiDf: Die Clara und ich waren jetzt essen und jeder is’ @irgendwie g’sessen@ und ständig hat ein Handy geläutet oder vibriert. °Das merkt man schon, ja.° Tm: Mhm, des is‘ teilweiseL Mf: Immer schlimmer. Y: Ja. Lf: Schnelle Kommunikation, die Möglichkeit auch schnell abzusagen. (1) Es ist wirklich so. (2) Na ja, ich glaub’, dass, na ja, man is’ [zögert] was ich gut find’, man findet schnell Wege, wo man hin muss. Man, man is’ (.) schnell orientiert, das find’ ich gut. Kf: Ja, ja! Lf: Man kann schnell kommunizieren. (1) Aber es lenkt auch ab, zum Beispiel Facebook lenkt ab. Dann diese Herumschreiberei, die unnötige, die man auch erledigen kann mit einem Telefonat: „Hallo, wie geht’s dir? Was machst du? Blablabla“ Also einerseits, Handy ist halt technologischer Fortschritt, andererseits Zeit- Zeitvertreib, Zeitverschwendung. Nf: Mhm, ja. Lf: Aber, ja. Die HandysDf: -werden zu wichtig teilweise und die Schule steht dann hinten an. Weil er dann halt eben sagt: „Ok, ich hab’ zwei Minuten, dann hab ich wieder mit irgendjemand’ da handeln, das tritt dann alles andere zurück. Weil das ist dann so eine Art quasi virtuelle Welt, wo du deine Abenteuer lebst, anstatt dass du sie draußen in der Natur verbringst. Das schon. Wie gesagt: Fußball und Handy, das sind so seine (1) Lieblingsbeschäftigungen. Tm: Das hat beim Unterricht nix verloren, sog i holt. Df: Ja! Ich hab’ selber unterrichtet Kinder bis vor kurzem und ich weiß wie’s ist: Ja, ja. Sogar da, wo ich den Turnunterricht gemacht hab’, haben sie’s mitgenommen. Ja. (.) Und sie sind dann echt beleidigt, wenn sie’s weggeben müssen. Das is’ so wie wenn man ihnen, weiß LX 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497 498 499 ich nicht, früher wahrscheinlich das Essen weggenommen hätte oder so, is’ es jetzt halt das Handy. Kf: Die Kinder müssen einfach mehr in die Natur und draußen spielen und weniger amL Tm: Na, so wie (.) wo ma- so wie damals Fernsehverbot. Df: [an Kf] Na ja, ich glaub’, dieser Umschwung dauert irrsinnig lang, bis das wieder kommt. Weil früher waren die Werte einfach ganz wo anders und dann kam das Handy und was es alles kann. Es wird ja auch immer, ahm, immer aufwendiger. Und so wie das entstanden ist, hast du gemerkt, kommen die Interessen einfach nicht so durch. Die Kinder hätten sehr wohl ihre Interessen oder ihre Hobbies und so aber es geht auch einfacher. Du müsstest ja nicht amal zum Freund rüber gehen und sagen Geh’ ma weil man kann das auch über Schreiben kommunizieren. Also ich glaub’ schon. Kf: Meine Tochter ist aber noch so, wenn ich sage „Hör auf‘ jetzt!“, hört sie auch auf. (1) Aber die werden auch, kommen die ja dann auch in die Pubertät undDf: Eben. (.) Es ist jetzt auch schon teilweise schwer weil je früher sie damit beginnen desto mehr ist es ein Teil vom Alltag. Und alles, was im Alltag ist, ist eine Gewohnheit. Gewohnheiten abzulegen, glaub‘ ich, sind irrsinnig schwer. Irgendwie gibt’s den Kindern wahrscheinlich auch – traurig wie es is’- aber ein Teil von Sicherheit. Ich bin immer erreichbar, ich kann alles nachschauen, ich kann immer das machen, was ich will. Also: wenn’s mal zur Gewohnheit führt, in den Alltag integriert ist, is’ es glaub’ ich schwer, (.) zu sagen- egal welches Alter, also das is’ jetzt nur meine Meinung. Ich könnte ja gar nicht, ich mein’, der Melvin ist elf und ich denk’ ma, er hat jetzt schon einen sehr starken Willen (.) und wenn er in ein, zwei Jahren, dann wird er auch seine „Pf:, was willst du jetzt? Ich durfte es bis jetzt, warum jetzt auf einmal nicht?“ oder so. Klar, kann schon- hängt aber auch vom Kind ab. Lf: Mhm. Patrick zeigt mir auch manchmal irgendwelche Spiele, die mich überhaupt nicht interessieren (1) aber es ist einfach, dadurch, dass sie erst elf sind, gibt’s nicht so Sachen, die uns jetzt so ansprechen. Nf: Ja, der Leon spielt viel die Shooter-Sachen, Bursch halt. Der zeigt mir so unnötige Videos manchmal und diese ganzen Spiele die interessieren mich Nüsse aber er also, der sitzt manchmal stundenlang, zeigt mir das dann und so ganz aufgeregt. L Df: Der Melvin spielt immer dieses eine Spiel da, aber das is‘- (.) da geht’s um Ausbau und Handeln und so. Und die Mädels, was ich so mitkrieg’, die schicken halt permanent Fotos (.) von sich, voll arg. Ich mein’, die vom Fußballclub sind ja alle ein Jahr älter. Weil die Mädels sind ja immer – wenn er in der U11 is’, sind die eigentlich schon zwölf. Das ist ein irrsinniger Sprung. Nf: Das geht ja jetzt schon los langsam, vor allem bei die Mädchen. Kf: Stimmt, die Mädchen in der Klasse von der Andi, schauen schon- schminken sich schon und zeigen sie dann Bilder auf Facebook und überall. Bei denen geht’s nicht so um das Spielen. I L Nf: Genau! Die machen Fotos und schicken dieTm: Ja, ja. @.@ Oder tun’s posten. Df: Ich kenn’ die wenigsten Mädels, die jetzt sitzen und spielen am Handy, oder diese brutalen Spiele sondern die nützen das, um, ja, um ihr eigenes- um sich präsent bissl zu machen in der Welt oder bei den Burschen. Mf, Nf: Ja, ja. Mf: ( gel?) Kf: L Mhm. (.) Na ja. Aber der Tobias, also mein Sohn, also nimmt das Handy eigentlich eher zum Telefonieren, er macht eher nicht so- er macht viel Sport in letzter Zeit, Fitness aber tut schauen, was seine Schwester schickt, wem sie schickt und so. Nf: Ja, ich hab‘ auch gesehen, dass ein Mädchen dem Leon ein Foto geschickt hat von sich aber da sag‘ ich ok, find‘ ich, so lang es nur vom Gesicht is‘- also vom Gesicht, das ist ok. L Kf: Ja, von das jaNf: Aber da hab ich mir `dacht, sie kann da ohne Probleme auch mehr zeigen als nur ihr Gesicht. Das ist dann halt nimma harmlos. Wie willst das kontrollieren? Kannst ja nicht. LXI 500 501 502 503 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 L Tm: Nein. Kf: Ich kontrolliere das schon, oja! L Mf: Ja! [nickt] Kf: Also zweimal pro Tag schaue entweder ich (.) oder meine Mutter. Weil auf Facebook gab es schon Intrigen, wenn jemand ein Foto postet – öffentlich -was sie nicht soll. Ich sage dann hart: „Hör‘ auf sonst lösche ich dein Konto!“ Nf: Na ja Facebook darf man ja erst offiziell glaub‘ ich ab, ab ja (.) ab zwölf oder so haben. Tm: Mhm, ich glaub‘. Nf: Da gibt’s so a, (1) a Klausel, und ich hab eh g’sagt, du darfst das nicht haben. Jetzt hat er’s halt seit einem Jahr und is‘ auch auf Instagram. Kf: °Instagram (.) nein° Nf: Da musst glaube ich ein, irgendwie ein Mittelmaß finden aber schon auch (.) kontrollieren was er da macht. Mf: Ja, ja. L Nf: Da sag‘ ich ihm schon, da pass‘ ich schon auf, dass er Bilder nimmt, er hat nur welche, wo man ihn nicht erkennt. Weil ich hab ihm schon gesagt, dass er da aufpassen soll mit so, was er halt öffentlich macht, dass er nicht alles so (2) öffentlich macht und so. Tm: Facebook ist schon gefährlich, wenn da die Kinder gemobbt werden, wenn’s a bissi fester sind. Mf, Kf: Ja, ja! Mf: Genau! Und auch in der Klasse immer drinnen! Da reden’s jetzt eh immer über Verbote, dass die Handys in der Klasse verboten sind. Tm: Ja, ja. Df: Echt? Ok. Nein, also das is’ zum Glück nicht so gravierend beim Melvin. Der is’ in der A.gasse im Gymnasium. (2) Es ist halt immer nur dieses allgemeine Handyverbot. Aber es ist nie- es ist auch in der Klasse find’ ich generell nicht so ein großes Thema. Weil ich war jetzt letztens ein paar Mal dort, eben auch wegen die Noten und hab’ das auch- Wie ich selber am- unterrichtet hab’ und auch am Nachmittag die unterrichtet hab’- also ich hab’ auch Erwachsene unterrichtet Ernährung und Sport, da is’ es permanent gewesen. Bis ich g’sagt hab’: „Seid’s ma nicht böse, wir haben jetzt Unterricht!“ Dann sitzen s’ halt immer wieder da. Aber das waren Erwachsene, wo ich mir ‘dacht hab’, da brauch’ ich nimma viel sagen. Mf: Ja Erwachsene, aber bei unseren Kindern- da müssen wir manches Mal, streng sein. Df: Nein, strengKf: Na ich muss sagen, mein Sohn @ist strenger da als ich bei ihr@, viel strenger manchmal! Lf: Ja, ja, ja. Meine Tochter auch oft - Ich glaub’, dass ich bei ihm jetzt, bin ich auch lockerer als bei ihr früher (.) muss ich sagen. [allgemeines Gemurmel] Df: °Ich meine, bei (Erwachsene ) L Kf: Ja, mhm. Er, @der große Bruder@, ist er streng, was sie macht, mit wem sie schreibt! [lächelt] L Lf: Ja, ja. L Kf: Er glaubt- ich glaub‘ manchmal, er muss sie beschützen. Lf: @Ja@ Weil meine Tochter, sie hat eigentlich von klein auf viel auf ihren Bruder aufgepasst, weil seine Oma ist in Serbien, die andere Oma ist im Burgenland. Nf: Wo genau im Burgenland? Meine Großeltern sind auch von dort! Lf: Aus P, das is‘ ein kleines Dorf in der Nähe vonL Nf: Aso, na meine sind aus X, das is‘ in der Nähe vom Neusiedlersee. Lf: Mhm. Lf: Ja, aber mein Sohn, der is’ halt groß und breit und schaut gut aus (1) muss ich ehrlich sagen Nf: @Der Leon auch!@ Er ist voll groß gewachsen. Der geht nach’m Papa. @2@ Du, der ist fast so groß wie ich, der hat Schuhgröße 42! LXII 554 555 556 557 558 559 560 561 562 563 564 565 566 567 568 569 570 571 572 573 574 575 576 577 578 579 580 581 582 583 584 585 586 587 588 589 590 591 592 593 594 595 596 597 598 599 600 601 602 603 604 605 606 607 608 L Lf: Ja! (.) Aber er war schon mal, früher war er schon mal bissl dicker. Also jetzt hat er abgenommen. (1) Und er ist leider manchmal der (.) der Probleme macht, also: Wörter sagt, die er nicht sagen sollte oder so Sachen, Also (.) es gab schon öfter so Sachen in der Schule, wo er dann – wo die Lehrerin mich dann angerufen hat und g’sagt hat, „Na ja, der hat hing’haut.“ oder „Die haben gestritten.“ Y: Und wie geht ihr mit solchen Sachen um? Lf: Das hab‘ ich ihnen eingetrimmt. Ich diskutiere so lang, bis er’s nicht mehr aushält. Und dann gibt’s bei uns wirklich eine scharfe Diskussion und dann sitzt er da und dann gibt’s nur Reden, Reden, Reden, auf ihn einreden, bis zum Geht-nicht-mehr. So richtig, dass man ihn in die Schranken weist. Also es gibt kein Geschrei außer, außer er wird (.) respektlos, also in der Hinsicht, dass er, wie soll ich sagen, (.) dass er seine Stimme hebt. Und (1) – wie nennt man das, wenn ein Kind halt… Tm: aufmucken. Lf: Ja! Er muckt auf und (1) weil, zum Beispiel bei meinem Mann traut er sich das nicht, ja? Weil er is’- aber gegenüber mir ist er oftmals sehr frech. Und wenn er das wird und er es übertreibt, dann gibt’s ein scharfes Wort oder mehrere scharfe Worte und sehr lange Diskussionen. Y: Also es ist für euch wichtig, dass geredet wird. Lf: Extrem wichtig! Also ich habe meinen Sohn dazu hingebracht, dass er gute Noten hat. Weil hätte er nicht – hätte ich nicht auf ihn eingeredet und alles kontrolliert und immer d’rauf geschaut, wär’ er sicher nicht - aber, er ist jetzt im Gymnasium, (.) und dann sagt er „Na ich hab eh - Deutsch wird sicher gut!“ und dann hat er einen Vierer g’habt. Tm: Ja, ja. Nf: Ja, bei uns das gleiche Lied. @.@ Kf: Bei der Andi könnte es auch besser sein mit Deutsch und Englisch. Lf: Wir versuchen halt immer auf ihn einzureden und ich hab g’sagt: „Schau, du musst einfach lesen weil wenn du nicht liest, wirst du nie eine gute Deutschschularbeit schreiben.“ Und wir versuchen einfach auf ihn einzureden, dass er sich da dahinterklemmt und durch diese Maßnahmen – zum Beispiel Handy wegne::hmen und mehr kontrollieren, muss man das Kind dann in die richtigen Schranken weisen. Df: Ich hab’ g’sagt, wenn ich nicht da bin, will ich, dass er das Handy, dass er ein, ein Protokoll- also einen (.) Plan erstellt, dass er, wenn er heimkommt, es zur Seite legt, bis er gelernt hat – Kontrollieren kann ich’s ja leider nicht – und dann erst wieder nimmt, wenn eben alles erledigt ist. Und das hat er nicht gemacht und jetzt hat er auf Englisch wieder eine schlechte Note g’schrieben. Also das hat genau das g’zeigt: bist du nicht zuhause und kontrollierst – obwohl ich überhaupt nicht dieser Typ bin – (.) sitzt er dort? Oder (.) wenn ich ihn spontan anruf’, kriegst halt gleich mit, tut ihr immer gleich alles nebenbei, was halt- das schon. Y: [an Df] Also das wäre für dich ein negativer Aspekt, dassL Df: Das ist negativ, dass die Schule natürlich d’runter leidet. Die Noten werden schlechter. (2) Das einzige, was ich für mich persönlich positiv is’, is’ dass er bei meinem Exmann is’, °dass er mich dann anruft, was er früher nicht – das is’ was Privates, das hat jetzt nicht unbedingt damit was zu tun.° Y: Ok. Jetzt waren ja die Osterferien. War in der Zeit etwas anders als sonst, was euren Alltag mit Medien betrifft? Lf: Wie meinst du? Y: Also in den Ferien: haben eure Kinder zum Beispiel mehr Zeit mit ihren Handy verbracht oder… Df: Ja, das schon. Wenn er weiß, er hat jetzt keine Schule und da ist auch dieser gewisse Druck, den er täglich hat, wo er dann wahrscheinlich dann Entspannung am Handy oder wo auch immer sucht. (.) Letztes Jahr im Sommer hat er’s nicht so::: benu::tzt. Weil wir waren auf Urlaub, wir sind weggeflogen. Da hat er’s gar nicht mitg’habt zum Beispiel. (1) Aber die letzten Ferien schon wieder. Da hat er schon wieder mehr – wenn g’rad’ irgendwas wieder neu is’ oder er irgendwas bei dem Spiel neu machen kann, dann ist es halt wieder (.) zu spannend, dass er da nicht davor sitzt und schaut was da passiert. LXIII 609 610 611 612 613 614 615 616 617 618 619 620 621 622 623 624 625 626 627 628 629 630 631 632 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 Nf: Meiner geht schon auch raus, da schau‘ ich schon, das wir rausgeh- er is’ eh auch viel draußen im Park mit seinen Freunden oder so. Es is‘ eine Erholung für ihn, nach der Schule spielen und wenn‘s schirch is‘ draußen… Df: …sitzen sie schon mal eher davor. Ich mein’, er is’ schon so jemand, der wenn er kann, immer Fußball spielt aber er hat auch gern diese – er sagt das auch selber: „Ich brauch’ jetzt ein bisschen Ruhe.“ Und Ruhe verbindet er (auch/oft?) damit, dass er sich dann hinknotzt und am Handy spielt. Also das assoziiert er schon damit. Y: Ja. Nf: Ja! In den Ferien is‘ er echt nur stundenlang gesessen, wo ich mich wunder’, wie man das aushalten kann. Tm: Aber wird er da nicht irgendwann aggressiv, wenn er die ganze Zeit nur spielt? [an Nf] Nf: Nein, nein. (1) Sonst würd‘ ich da eingreifen, also was sagen. Und er macht ja auch andere Sachen. Lf: Also, er hat sich schon Videos angeschaut aber wir haben viel mit ihm unternommen wenn wir Zeit hatten. Na ja, aber er ist sehr wissbegierig. Also er schaut sich jetzt nicht nur Blödsinn an, sondern er schaut sich auch Galileo an, er schaut sich (.) Dokumentationen an. Also er is’ wissbegierig. Nf Ja, genau! Der Leon schaut sich auch Galileo und so wasLf: Natürlich schaut er sich auch irgendwelche Spielvideos an. Er war aber - (1) [zögert] je älter er wird, desto mehr – weil wir jetzt auch im 22. wohnen und er geht in Großenzersdorf in die Schule. Er geht öfters am Wochenende raus (2) mit seinen Freunden und sie gehen Longboard fahren zum Beispiel – er hat ein Longboard. Das heißt, er unternimmt auch viel und es halt so eine Abwechslung dazwischen. Wenn er jetzt alleine daheim is’ und wir sind beschäftigt, dann ist er mehr am Video schauen – also, oder er trifft sich mit seinen Freunden, aber wir machen so viel wie möglich mit ihm draußen. Y: Ok. Wie würdet ihr einschätzen, wie oft sind eure Kinder mit ihren Smarphones im Internet circa und gehen sie überhaupt damit ins Internet? Lf: Also ich denke, er ist ständig im Internet mit dem Handy! Y: Zum Beispiel um online zu spielen? [an Lf] Lf: Nein, nein. Er hat sich Videos angeschaut oder (1) es gibt ja installierte Apps auf dem Handy, Spiele. Aber jetzt nicht solche Online-Spiele, was Erwachsene spielen, sondern einfach, es gibt halt viele Spiele, die man runterladen kann gratis. Y: Und wie oft und lang würdest du sagen, dass er im Schnitt mit dem Handy im Internet ist, war, schätzungsweise? Lf: Schätzungsweise: (.) Ja, unter der Woche (2) kann ich mir schon vorstellen, dass nach den– na ja, (2) wie soll ich das sagen: (1) Wenn er jetzt Schule hat bis fünf, dann kommt er um sechs heim. Dann muss er seine Sachen erledigen, dann ist es sieben. Und wenn er – früher is’ er früher schlafen gegangen, das heißt, da hat er nicht so viel Zeit gehabt, sag’ ma eine Stunde. Aber jetzt geht er um zehn Uhr schlafen. Ich kann schon – es hängt von den Hausaufgaben und von der Schule ab, was er lernen muss, aber: (2) Sag’ ma im Durchschnitt eine Stunde am Tag kann ich mir schon vorstellen. (1) Im Durchschnitt. Y: Könnt ihr mir vielleicht ein paar Erlebnisse mit technischen Geräten in eurer Familie erzählen, (.) zum Beispiel wo das Smartphone eine Rolle gespielt hat? Nf: Na Erlebnisse, mmh, nein. Y: Oder angenehme oder lustige Situationen? Lf: Na ja sicher is’ lustig, wenn er mir irgendwelche lustigen Videos schickt oder so aber ich glaub’, dass das Smartphone (.) so in einer zwischenmenschlichen Beziehung einfach nichts verloren hat. Also ich glaub’, dass es am besten ist, wenn man zusammen was unternimmt und das komplett auf die Seite legt. Glaub’ ich, is’ viel spannender, viel intensiver, als wenn ein Handy dabei is’. Also ich glaub’ nicht, dass man jetzt wirklich sowas Positives darüber sagen kann. [Allgemeines Nicken] Y: Ok. LXIV 664 665 666 667 668 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679 680 681 682 683 684 685 686 687 688 689 690 691 692 693 694 695 696 697 698 699 700 701 702 703 704 705 706 707 708 709 710 711 712 713 714 715 716 717 718 Kf: Ja. Aber es ist super als Wörterbuch, wenn man ein Wort nicht weiß, als Übersetzung vom Ungarisch oder bei meiner Tochter für die Schule. (.) Und als Navi. Wir waren letzten Sommer auf Italienurlaub in Sizilien. Ich habe keine gute Orientierung und da hat das Handy uns sehr geholfen. Also wir haben uns auf‘s Auto-Navi verlassen. Wir gehen, gehen und gehen @bei 36 Grad Hitze@ und stehen @bei einem Zaun anstatt beim Meer.@ @.@ [Allgemeines Lachen] Tm: @Super Technik@.@1@ Kf: Da haben wir dann das iPhone als GPS genommen, da hat das Internet schon genützt. Y: Mhm. Und wie ist das bei dir? Fallen dir Erlebnisse ein in letzter Zeit mit dem Smartphone? [an Mf] Mf: Puh (2) Erlebnisse (1), dass ich mit meiner Freundin in Kroatien gratis telefonieren kann, halt mit dem WhatsApp. Wir skypen auch viel aber dann am Tablet oder (.) mit seinem Handy. Das ist praktisch, weil der hat einen großen Bildschirm und das geht dann. L Kf: Ja praktisch, (.) und billig, wenn man skypt. Mf: (1) Aber sonst. Ich vertraue dem Internet halt nicht so. Y: Und hattet ihr auch schon negative Erfahrungen? Kf: Wenn meine Kundinnen stä::ndig per SMS oder WhatsApp Termine wollen und das Handy piepst. (.) Oft reagiere ich da gar nicht (.) Das kann nervig sein manches Mal. L Tm: Na ja, negativ, ich weniger (.) aber mei- mei Frau zum Beispiel eben, die vertraut dem Internet a nita (.) also mit allem was damit zu tun hat, also zum Beispiel eben WhatsApp, dass das abgehört oder (.) missbraucht werden kann undL Mf: Ja, da hat‘s eh irgendwo Recht! Da überlegt man sich zweimal, ob ich ein Foto oder so verschick’. Y: Gab es da manchmal auch Diskussionen oder sogar Konfliktsituationen diesbezüglich? Df: Ja, ja. Das ist öfter so! [ab hier etwas aufgebrachter Tonfall] Wenn- aber ich klink’ mich da immer aus, weil ich sag’ immer: Ich sag’s einmal, zweimal, dreimal und wenn er’s dann nicht macht, sag’ ich: „Schatzi, du bist elf Jahre, du weißt genau, dass das nicht gut ausgeh’n würd, wenn du jetzt nur permanent vor’m Handy sitzt oder Fernsehen schaust oder DVD schaust!“ Und er hat’s mehr oder weniger– „er kann alles, er hat’s gelernt“ – er hat’s abgesichert und es war dann nicht so der Fall. Nf: Ja, genau, ja. Genau das Gleiche bei uns, ja, ja. Df: Irgendwann musst du – oder bin ich so erzogen worden, mehr als hinterherrennen und sagen: „Bitte tu’ was!“ – Ich mein’, das muss bei ihm selber ja auch - der, der Wille da sein. Sonst redest du wie mit einem, ich weiß nicht: (.) „Bitte mach’ das, tu’ das!“ Und dem ist das vollkommen egal. Da geht nur die eigene Energie drauf. L Nf: Kannst gar nicht. Genau. Df: Er geht jetzt auch Nachhilfe und da merkt man auch- Aber sobald das dann wieder vorbei ist – er liebt das einfach (1) mit dem Handy. Y: Ja. Ist euch aufgefallen, dass es dadurch zu höheren Kosten gekommen ist? Df: Nein, noch nie. Lf: Ahm, na bei ihm ist das Internet beschränkt. Das heißt, wenn er es ausgenutzt hat, dann hat er keine Möglichkeit, dass da irgendwelche Kosten steigen. Er (.) würd’ auch nicht (.) Apps runterladen, die was kosten. Weil er weiß, dass er das nicht darf. [Allgemeines Bejahen und Nicken.] Y: Das weiß er, ok. Lf: Und (1), es kann schon mal sein, irgendwann in der Vergangenheit, dass da mal was war. Aber ich, ich schließe es nicht aus. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass es jemals passiert is’. Kf: Na ja, ich habe auch einen guten Tarif, wo ich mit meiner Schwester immer telefonieren kann. Man muss nicht mehr so überlegen. „Wie lange kann ich reden? Ich muss aufhören!“, und so weiter. Mf: Ja, das stimmt, das finde ich auch gut. Nf: Früher ist das ja über eine wie heißt’n, das, @ich kenn mich da nicht aus@, über eine Apple, AppleDf: -ID? LXV 719 720 721 722 723 724 725 726 727 728 729 730 731 732 733 734 735 736 737 738 739 740 741 742 743 744 745 746 747 748 749 750 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761 762 763 764 765 766 767 768 769 770 771 772 Nf: Ja genau - gelaufen, da hab‘ ich’s auf meiner Abrechnung alles gesehen, also alles was er g’macht hat, (1) L Df: Er kannL Nf: was er runtergeladen hat und da hätt er sich nie ‘traut, da was zu machen. Das darf ich jetzt nicht mehr. L Df: Na, Musik amal. Aber er hat ja diese 15 Euro, diese Google Play Karte. Nf: Genau, die hat meiner auch! Wo er ein Kontingent zur Verfügung hat. Kf: Ja meine Tochter hat auch sowas, wo sie zehn Euro d’rauf hat und wenn’s leer ist, ist leer, ja. @1@ @Das hat mir mein Bruder gelernt.@ Ihr Kind ist auch zwölf und die hat eine Rechnung von, (.) ich glaub‘ 350€ gemacht! Tm: 350€! Bitte gar schön, wie kriegt ma des zam? L Df: Das is‘ heftig! Nein, alsoKf: Ja! Das war eh (.) vor ein paar Monaten (1) Und mim WLAN mach‘ ma viel in der Wohnung. Und ich merk‘, dass ich das Limit überschritten hab‘, da wird das Internet langsamer. Y: Mhm. Nf: Na ja ich hoff‘ halt, dass er nichts macht, also bis jetzt is‘ mir wie g’sagt noch nichts aufgefallen. [überlegender Blick] Aber da vertrau’ ich ihm, weil wie g’sagt, er würd’ sich das nie trauen. (.) Einmal hab‘ ich g‘merkt, dass er sich irgendwas downloaden wollte, hat er aber nicht- da hab‘ ich schoL Df: Jetzt hat er mich eh heut‘ schon wieder- dass er eine neue braucht. U::nd die Spiele glaub’ ich, haben nicht wirklich gekostet [überlegt], ich weiß es nicht. Das war, glaub’ ich nur minimal. Aber es war noch nie– also ich kann ja keine Rechnung bekommen, weil wenn diese Karte leer ist, ist sie leer. Kf:@1@ Meine Tochter ist auch wieder gestern gekommen damit… Y: Ok, also das ist so eine Art Schutz… Df: Genau! Das würd‘ ich auch – ich würd’ ihm auch nie ein Handy anmelden. Also das find’ ich (1) nicht überschaubar dann. Weil da kann immer was passieren. Du klickst nur unabsichtlich mal – is’ mir genauso mal passiert. Dann hast du so irgendwie- und da kannst du noch schnell abbrechen. Weil die das so gefinkelt machen, dass du einfach nur kurz – und dann lädt das mehr oder weniger schon. Jetzt beim iPhone is’ zum Glück nicht so. Aber, ja. (3) Also Konflikt, in dem Bezug, da nicht so stark. Weil’s einfach kontrollierbar ist und das find’ ich wichtig. Nf: Na (.) da vertrau‘ ich ihm und ich würd’s ja auch merken, wenn da was wär‘. Y: Ok. Interessiert euch, welche neuen Apps oder Spiele es gibt? (.) Seid ihr generell interessiert an neuen Medien? (.) An neuen Entwicklungen, Möglichkeiten, Gefahren? Mf: Also Apps brauch‘ ich persönlich nicht. Df: L Nein, gar nicht. L Nf: Na schon! Mf: Na, ich plane vorher, da mache ich mich im Internet schlau, wo es was gibt. Apps, wie gesagt, die sind ja nur für unterwegs auf‘s Handy gut. Also ich find‘, die nehmen nur Speicherplatz weg. L Kf: Doch, die sind praktisch auchTm: Manches Mal is‘ sehr handlich. Mf: Ja. Na ja, (.) einerseits, man, man möcht‘ ja am neuesten Stand sein, aber eher mein Partner. Ich glaube, das liegt daran, weil der arbeitet in dem Bereich. Df: Mein Freund auch, der ist bei X in der Technik und der erzählt mir das immer und er wollt’ mir das iPhone 6 und „ich brauch’ das!“ Mf: Auch an der Quelle.@1@ Tm: @.@ Df: Ja, voll. Aber gar nicht. Das einzige, was ich mir- wenn so ernährungsmäßig oder für die Arbeit was ist, oder so- da lad’ ich mir das runter aber selbst das ist so selten, also das is’- das hat keinen großen Nutzen: das nutze ich nicht und das is’ auch nicht mein Interesse. Y: Mhm. Fallen euch spontan Werbeformen im Internet ein? LXVI 773 774 775 776 777 778 779 780 781 782 783 784 785 786 787 788 789 790 791 792 793 794 795 796 797 798 799 800 801 802 803 804 805 806 807 808 809 810 811 812 813 814 815 816 817 818 819 820 821 822 823 824 825 826 827 Mf: Pop-ups meinst du? Kf: Die sind so: nervig! Und man merkt das oft garNf: Da klick‘ ich gleich weg bei sowas. Mf: Die nerven! Ich- wir suchen nur Sachen im Internet, die uns interessieren. Das is‘ eine Abzocke im Netz und Viren kannst (.) alsoL Kf: Ja, Abzocke nur! Y: Mhm. Wie schätzt ihr euren Wissenstand bezüglich neuer medialer Entwicklungen ein? (1) Denkt ihr, dass ihr ausreichend Bescheid wisst, was eure Kinder machen? Df: Das schon. Das schon, obwohl, (.) alles kann man nicht kontrollieren. Das ist nicht möglich. Aber er kommt auch mit so vielen Sachen, dass ich schon sag’, es ist großes Vertrauen da sonst würde er gewisse Sachen gar nicht fragen. Warum die Mädels das und das schreiben und so. Kf: Süß! @.@ Df: Ich find’s eh auch süß aber ich wusste im ersten Moment auch nicht, was ich d’rauf sagen soll. Also das hab’ ich schon. Und die Ronja fragt sowieso alles, was sie wissen will. Also das ist zum Glück so. Es muss kontrollier- überschaubar irgendwo sein, dass man weiß- er sitzt ja auch neben mir und dann seh’ ich das. Es ist eh immer dasselbe. Tm: Wenn die Kommunikation… Df: …passt, das Vertrauen da ist und man merkt’s auch, darum schau’ ich auch nicht großartig. Nf: Genau, find‘ ich auch. Weil einmal wollt‘ ich eben so was einbauen, dass er da nix machen kannTm: So eine Schutzvorrichtung… Nf: Genau, und er war total beleidigt, hat gesagt „Mama, warum vertraust du mir nicht?“ (.) Und dann hab‘ ich‘s gelassen. Df: L Ja, ja. Mhm. Tm: `s schwer. Y: Ok. Und kommen eure Kinder mit Problemen auch zu euch? Lf: Na ja, wenn ihn was in der Schule stört, sagt er das schon. Wenn er irgendwelche Streitereien hatte aber wenn er dann der Schuldige is’- (2) Die Lehrerin sagt’s dann oder eine Mutter ruft dann mich an und sagt, „Da war wieder was.“ und ja. Df: In der Hinsicht ist der Melvin sehr brav, muss ich sagen. Kf: Mhm, ich bin mit dem Tobi- wir haben ein echt gutes Verhältnis. Er sieht mich eher als @Kumpel als als Mami@ Wir waren auch schon mit seinen Freunden im Pub @.@- aber natürlich gibt es eine Grenze, weil ich bin noch immer die Mama. (.) Da war er mal auf meinem Handy im Facebook drinnen und hat sich nicht abgemeldet. Ich hab‘ nicht einmal gewusst, dass das geht. Nf: Uch! Da hast du dann nachgeschaut… Mm: @.@ L Kf: Da hab‘ ich gesehen, dass er mit einem Mädchen schreibt und das gleich meinem Mann gesagt. @Aber ich hab‘ ihm gleich gesagt, dass er’s nicht weitersagen soll@ weil sonst würde sich Tobias aufregen. Weil ich möchte das nicht auf’s Spiel setzen. @1@ L L Nf: Ma:h Nein. [allgemeines Lachen] Kf: Also, dass er mir nicht mehr vertraut. Mm: Ja. Mf, Lf: Mhm. Y: Mhm, ok. Wenn ihr Informationen erhalten möchtet, wisst ihr, wo ihr euch hinwenden könnt, wenn es um neue Techniken, neue Werbeformen, Chancen, Gefahren geht? Df: Na mein @Freund@ @2@. Durch das, aber ansonsten (2) [überlegt] na ja, eher schwer, weil’s mich selber jetzt nicht so gravierend interessiert. Weil’s einfach (3) kein Teil von mir is’. Wenn man da interessiert is’, glaub’ ich, weiß man sehr wohl, wo man nachliest oder nachfragen kann. Y: Und bezüglich Neuerungen im Sinn von zum Beispiel neuen Werbeformen oder risikoreichen Entwicklungen? Sprecht ihr da mit anderen? LXVII 828 829 830 831 832 833 834 835 836 837 838 839 840 841 842 843 844 845 846 847 848 849 850 851 852 853 854 855 856 857 858 859 860 861 862 863 864 865 866 867 868 869 870 871 872 873 874 875 876 877 878 879 880 881 882 Mf: Nein, leider nicht. Es wär‘ aber schon interessant, wie gesagt. Aber (.) ich hab‘ das Gefühl, dass jeder seine Ruhe haben möcht‘, irgendwie(.) nur die Kinder sich selbst überlassen mit Handys, mit Com- die Eltern sind nur mit Beruf und Karriere beschäftigt. Da fehlt dann die Kommunikation– Ein Beispiel: In der Pause, (.) die Kinder spielen mit den Handys in den Pausen anstatt miteinander. Df: L Na ja, während des Unterrichts auch (1), L Kf: Na mit den, alsoY: Und würdet ihr euch wünschen, dass sich das ändert oder, dass… Df: …dass es nicht präsent ist, weil’s einfach ablenkt und dann keiner konzentriert ist bei der Sache. Wenn ich immer schau’n muss oder „Aah!“, schwer verliebt bin und alle paar Minuten das- (.) Lf: Beim Patrick is’ das „Handy wegnehmen“, also wenn‘s dann gar nicht mehr geht, ist es so die … Tm: …die Maßnahme! Lf: Genau, die Maßnahme. Zuerst wird geredet und wie gesagt: „Patrick jetzt gib dein Handy auf die Seite: oder gib das auf die Seite. Mach’ jetzt die Sachen!“, wenn er’s nicht von selber macht, weil er extre::m faul is’. Also er ist wirklich, wirklich faul. Er is’ blitzgescheit, er lernt sehr schnell aber er is‘ so: faul, er will nichts tun. Und Schule ist einfach für ihn (1) ein Muss aber nicht weil’s – aber ich glaub’, dass is’ bei jedem Kind so. (2) Ja, er macht’s halt irgendwann und geht halt dann irgendwann ins Bett. Also man muss ihn wirklich kontrollieren. Y: Ok. Also mit anderen Eltern, dass ihr mit ihnen redet… Df: Naja, vielleicht kurz einmal. Aber das ist- (3) also bei mir nicht zumindestens. Nf: Ja ich auch, also nicht so (.) (°oft°) Y: Mhm. Kennt ihr prinzipiell Einrichtungen oder Informationsseiten, wo man über neue Gefahren Informationen bekommen kann? Mf: Na ja, mmh, also mein Partner kennt einige, ich nicht. L Df: Auf dem iPhone hast du so eine eigene App sogar. Ganz oben da hast du diesen Kinderschutz. Da hast du - der Erwachsene, der das Kind an der Hand hält. [imitiert das Halten der Hand des Kindes, lächelt]. Nf: Ja, ich hab‘ auch einmal versucht, so eine- wie g’sagt, eben, so eine Blockade runterzuladen aberDf: Also das kannst du schon. Da kannst du das einstellen, dass bei gewissen Schlagwörtern, die Seite eigentlich gar nicht aufgeht. Tm: Genau, das kannst ganz einfach, kannst dir das downloaden. Df: Ja. Das haben wir auch von Anfang an immer, auch damals am Computer, immer einfach programmiert. Genauso beim Fernseher gibt’s das ja auch, gel, dass ab zwölf oder 16 oder so, dass diese Dinger dann gar nicht – oder nur mit einem Code (1) funktionieren. Ja, ja! Das find’ ich gut. Nf: Ja und ich hab‘ da auch, ich hab‘ ihn da unter @Kontrolle g’habt, wie ich ihm das iPhone `kauft hab‘, da hab‘ ich seinen Chatverlauf sehen können vom WhatsApp und hab‘ da immer nachschauen können. Da war noch alles zusammen. Mf: Von den Gruppenchats oderNf: Nein, nein, allgemein. Aber beim WhatsApp hast du zu viele Gruppen. Das is‘ ma zu anstrengend. Der Leon, der is‘ in a paar Gruppen. Ich hab‘ genau nur eine Gruppe mit meinen Mädels, wo ma uns immer ausmachen, also so, zum Beispiel wenn ma uns wo treffen oder so. Aber alles andere lösche ich gleich. Mf: WhatsApp brauch‘ ich nicht. Y: Aber so die neuesten Entwicklungen in dem Bereich sind euch nicht so wichtig. Nf: Na eherMf: Diese ganzen Smartphones werden nur gleich kaputt! Also mir genügt ein normales, ein ganz schlichtes Teil. Tm: Welches host du gehabt? Da gibt’s heute schonL Mf: Das Problem ist leider nur, dass du in der Klasse immer wen hast der- du bist einfach „out“ wenn du keines hast. LXVIII 883 884 885 886 887 888 889 890 891 892 893 894 895 896 897 898 899 900 901 902 903 904 905 906 907 908 909 910 911 912 913 914 915 916 917 918 919 920 921 922 923 924 925 926 927 928 929 930 931 932 933 934 935 L Nf: Aber genau das is‘ der Punkt: Wenn die Michelle keins hat, das is‘, da denk‘ ich mir halt schon, dass ihr das nicht egal ist… Mf: Na ( ) L Df: Ja. L Tm: Es muss kein ultra-neues, überL Lf: Also mir (1) ist das auch nicht so wichtig. Ich bin mit dem Schreiben langsamer und alles. Ich bin froh, wenn ich- also ich bin zufrieden mit meinem Samsung Galaxy S4 zum Beispiel. Und ich möcht’ auch nicht gern Handys wechseln weil ich technisch nicht so begabt bin. @.@ Aber mein Mann hat am liebsten die besten Technologien, dass er – keine Ahnung (.) seinen PC im Büro (.) steuern kann oder ein Video– eine Videokamera einschalten kann, dass er– (.) also für ihn ist auch Internet ganz wichtig, einen guten SkypeEmpfang. Weil er halt viel im Ausland herumskypt. Y: Wahrscheinlich ist er dann auch gut informiert, was Technik und so betrifft. Lf: Mein Mann schon, ja - (.) auf jeden Fall. Y: Und wisst ihr auch Bescheid über Entwicklungen und auch möglicherweise potenzielle Gefahren? Fühlt ihr euch da ausreichend informiert? Lf: Ja! Mich interessiert das schon. Ein Beispiel (1) °(Wenn ma ehrlich sind)° - Irgendein Kind hat ihm mal [wird leiser] einen Porno gezeigt (.) Ich mein’, er war zehn! L Df: Oh Gott, pu:h. Lf: Da sind sehr große Gefahren! Dass man in dem Alter schon damit konfrontiert wird, und solche Schießspiele, dass man halt aggressiv wird und es is‘ halt auch schwer, das zu kontrollieren. (.) Mf: Ja, ja, ja. Tm: Mhm. Lf: Weil, er fahrt in die Schule, er hat sein Handy (1) bis wir heim kommen und (2) die Gefahr ist immer da! Aber man muss das Kind richtig erziehen, dass es halt, dass es die Sachen nicht angreift. Das Problem ist halt einfach, dass in der Schule die Kinder immer versauter werden [wird etwas lauter und wirkt etwas aufgebracht/emotional], muss man ehrlich sein. (.) Richtig pervers auch werden! Der eine Junge hat zum Beispiel gesagt, [wird wieder leiser], er hat sich Fifty Shades of Grey im Kino angeschaut. Also, (.) das hat mein Sohn mir erzählt. Du, ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich’s im Kino angeschaut hat. L Mf: Wie kommt er da überhaupt rein? L Tm: Der is‘ ja freigeben erst abLf: Wenn, dann hat’s irgendwer runtergeladen und dass das seine Eltern zulassen, is’ ja das Ärgste. Weil ich mein’, in dem Alter schon von [wird noch leiser] Sadomaso zu wissen, ist schon wirklich heftig. Mit zehn, elf, das ist traurig! [Allgemeines Bejahen] Tm: Das müsste man strenger regeln. Mf: Ja, ja [Allgemeines Nicken, Bejahen] Lf: Also (.) früher gab’s das noch nicht. Die Tina, meine Tochter hat noch gespielt und nicht mit Handys herumgespielt! Df: Genau, voll. Nf: Stimmt. Df: Ok, wir hatten a andere Zeit. Ich hatte ein Alcatel und (1) dann- das war alles so, das war alles so toll. [wird zunehmend euphorisch, lächelt] Und das war für uns die größte Technologie und einen Discman und mittlerweile – ja und das Kind – Lf: Ja! Und dann erzählt mein Sohn: Ja, er hat in der Schule einen Freund, der kriegt jetzt ein iPhone 6. Ich so: „Ja, schön für ihn. Für was?“ Y: [an Lf] Und glaubst du, fühlt er sich da unter Druck? Möchte er das dann auch haben? Lf: Ja, ich glaub’ schon, dass er’s haben möchte aber er gibt sich mit dem was er hat zufrieden. Also er ist sehr, er ist sehr schnell zufriedengestellt. (1) Außerdem hat er ein iPhone 4s g’habt und das hat jetzt mein Mann wieder g’nommen weil er’s gebraucht hat LXIX 936 937 938 939 940 941 942 943 944 945 946 947 948 949 950 951 952 953 954 955 956 957 958 959 960 961 962 963 964 965 966 967 968 969 970 971 972 973 974 975 976 977 978 979 980 981 982 983 984 985 986 987 988 989 990 weil das andere abgestürzt is’. Jetzt hat er ihm eben sein- auch ein ganz tolles, großes Handy gegeben. Also ich glaub’ nicht, dass er sich beschweren kann. Y: Ok. Vertraut ihr euren Kindern generell, wenn sieDf: Mhm! Weil ich auch merk’, wenn er- eine Mami weiß, wenn ihr Kind lügt. @Ich weiß, die Kinder glauben das nie@, aber es is’ wirklich so eine eigene Gabe der Mütter anscheinend zu wissenLf: so ein richtiges Bauchgefühl. Df: Ja! Und (.) da muss die Basis passen, find’ ich. Und er kann- natürlich wird er sich mal einen Blödsinn angeschaut haben. Deshalb bin ich ihm aber auch nicht böse. Das gehört auch zum Älterwerden dazu und solang’ er dann wirklich mit mir spricht darüber, wo ich auch immer überrascht bin, seh’ ich auch, dass er das (2) [zögert] er das nicht heimlich – alles was sie heimlich machen, istLf: interessanter! Df: Erstens das, weil je größer das Vertrauensding is’, umso mehr kann er über das Ganze offen reden und dann kommen auch die Fragen der Kinder. Dann siehst du eigentlich eh, was sie gerade aktuell beschäftigt oder wo vielleicht noch Nachholbedarf ist, das genauer zu erklären. Aber da ist er eigentlich- und er sagt auch immer: „Die Kinder in meiner Klasse, was sie die immer für YouTube-Videos anschauen!“ Lf: Nur einen Blödsinn! Df: Total einen - Und dann tut er immer so geschockt. [schmunzelt] Sag’ ich: „Hast du dir das auch schon angeschaut?“ Und er „Ja, aber…“ Deswegen mein’ ich, das find’ ich dann schön, wenn er dann sagt, „Ich hab’s mir auch angeschaut.“ Dann war das mit diesem, keine Ahnung, wo- (1), keine Ahnung, so ein tragischer Unfall- und da wurde gefilmt und diese Sachen. Das, was dann mehr oder weniger jeder schaut. L Lf: Er hat schon mal irgendwas mit – so Videos angeschaut mit Waffen und so (.) was- und (.) alles Mögliche. Aber das haben wir dann rausgefunden und dann gab’s halt die Konsequenz. Df: Ja aber meiner erzählt mir das dann immer auch wenn es jetzt nicht ok war – ich find’, es ist halt nicht kindgerecht gewesen aber er hat’s gesagt. Und das schätz’ ich wieder sehr. Tm: Ja, mhm. Nf: Na meiner,- wenn ich ihn frag‘ „Wie war‘s in der Schule?“, er nur „Gut!“ Er is‘ nicht so redselig wie seine Schulkollegen zu ihre Eltern. @.@ Y: Ok. Gibt es Situationen, in denen ihr euch schon mal ratlos gefühlt habt? Df: Na, dass es so eine Wichtigkeit für ihn hat. Dass es auch immer da ist obwohl er weiß, dass er jetzt wirklich immer mehr in Englisch abdriftet. Dass er das nicht wichtig genug sieht und ihm wirklich wichtiger ist, dass er spielt am Handy. (.) Nf: Ich mach‘ ma schon auch Sorgen, dass die Schule darunter leidet. Df: [wird etwas lauter] Da versteh’ ich ihn oft wirklich nicht, wo ich ma denk’, warum eigentlich? Y: Und greifst du dann ein? [an Df] Df: Ja, eben mit diesem Probieren. Dass ich sag’, auch mit diesem Plan, den ich jetzt erstellt hab, dass er diese Zeiten hat, wenn er die Phasen hat oder auch mit der Arbeitskollegin, wo er immer Nachhilfe geht, wo das Handy dann gar nicht dabei ist. Aber es klappt einmal gut und einmal nicht gut. Das muss ich schon ganz ehrlich sagen. Also so, wie ich’s mir vorstelle, funktioniert’s dann leider nicht immer. Dass ich sag’, ok es kommt jetzt weg und dann hast du immer was anderes wieder zu tun und dann ist es auf einmal wieder da, das Handy. Das funktioniert immer nur eine Zeitlang gut, weißt eh. [an Y] @1@ Kf: Na ja, ich reg‘ mich schon auf, wenn sie zu viel im Internet ist. Aber das höre ich auch dauernd von meinen Kundinnen, also Eltern halt, die regen sich auch auf, dass die Kinder nebeneinander sitzen und tippen und, “ Warum redet ihr nicht persönlich, warum kommt die Freundin nicht einfach?“ und so. Y: Du hast erwähnt, dass du es ihm manchmal wegnimmst? [an Lf] Lf: Ja, aber wir sind nicht ratlos, sondern wir sind – das ist halt unsere Art und Weise – wenn’s uns reicht, dann sagen wir „Ok, Patrick, ich seh’, du hast jetzt einen Vierer gehabt in Deutsch, du hast anscheinend zu wenig Zeit verbracht zum Lernen.“ Aber wir sind sehr LXX 991 992 993 994 995 996 997 998 999 1000 1001 1002 1003 1004 1005 1006 1007 1008 1009 1010 1011 1012 1013 1014 1015 1016 1017 1018 1019 1020 1021 1022 1023 1024 1025 1026 1027 1028 1029 1030 1031 1032 1033 1034 1035 1036 1037 1038 1039 1040 1041 1042 1043 positiv und, (.) wie soll ich sagen, wir geben ihm immer positive Energie und (.),na ja, bei uns gibt’s halt nicht so- (1) L Tm: Schlechte SchwingungenL Lf: negative Sachen, dass man einen runterzieht sondern wir haben immer Ziele und geben ihm das auch mit. Tm: Positive Kritik. Lf: Nein, wir versuchen ihn einfach auf den guten Weg zu bringen. (.) Es gibt ja Eltern zum Beispiel, die sagen, „Ja, du bist ja so schlecht und du hast einen Vierer gemacht und es ist alles schlecht!“ und „Du kannst nix!“ So, wir sind genau im Gegenteil: „Patrick, wir wissen, du bist faul. Du hast anscheinend nichts gelernt oder zu wenig, du hast zu wenig gelesen, aber wir wissen, du kannst das und du weißt ganz genau, wenn du dich hinsetzt, dann kommt auch immer eine gute Note raus.“ L Df: dann erreichst du was, genau! Y: Mhm. Wer trägt eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, Kindern beizubringen, wie man richtig mit Medien umgeht, welche Möglichkeiten und Gefahren es gibt… Df: Schon die Eltern hauptsächlich aber ich find’s auch nicht schlecht wenn man es in der Schule anspricht weil alles, was in der Gruppe passiert – es entsteht eine gewisse Gruppendynamik. Jeder kann sein Feedback dazu abgeben. Jeder kann sagen: „Huh“. Weil wenn ich das nur dem Melvin sag’, ich denk’: „Ma, was redet’s schon wieder!“, wenn man das auch mal über Schule – jetzt nicht als Fach, sondern einfach nur mal als Workshop, ist es auch, glaube ich, nicht schlecht. Weil es hat eh mittlerweile jeder eines, und da kann man das einfach mal besprechen. L Nf: einmal im Jahr als Workshop in der Schule, das wär gut, ja! Df: Genau! Da kommen vielleicht Fallbeispiele dazu und dann ist das vielleicht ein bisschen verständlicher für alle. Y: Also findet’s ihr auch, dass in der Schule die Pädagogen Aufklärungsarbeit leisten sollten bezüglich negative Wirkungen? Mf: Ja aber beide Seiten: Pädagogen und Eltern sollen mit den Kindern darüber sprechen und aufklären! Nf: Ja sicher, beide Seiten! Tm: Aber hauptsächlich die Erwachsenen- also die Eltern. Y: Und findet ihr es wichtig, dass es für Eltern Informationen gibt? Df: Ich glaub’ (.), dass man (.) so zugebombt wird mit dem Ganzen, dass man eigentlich eh – man bräuchte nur Stichwörter eingeben und du kannst dir mehr oder weniger alles googeln, alles, was du wissen willst. Also da müsstest du schon sehr weit – (.) wie soll ich sagen - @nicht zurück sein@, aber dass man nicht weiß, wo man sich hinwenden müsste, hätte man solche Fragen. Y: Und von gesetzlicher Seite… Df: Ich glaub‘, das ist auch so schwer. Einschränkungen oder generell? Tm: Internetwerbung oder bei Spielen oder? Mf: Meinst du von der Regierung? Na ja, schon aber die Hauptverantwortung haben wir(.) auch wenn (.) das oft schwer is‘. Df: Ja, ich mein’, das (2) Ich glaub’, dass es sehr schwer ist, da was durchzusetzen. Weil einfach immer, wenn’s um Geldsachen geht, wird wenig Rücksicht darauf genommen, ob das ein Kind sehen könnte oder nicht. Kf: Natürlich wär’s wichtig aber andererseits ( ) L Nf: Ja und es ist die Frage: Wie kann man die moderne Technik nur für, für was Positives verwenden? Das is‘ halt… L Tm: Von der Politik brauchst da da gar nix erwarten, sog‘ i. L Mf: Nichts, da ist- (nichts.) L Kf: Durchsetzen, ich meine Gesetze, sind (schwer) LXXI 1044 1045 1046 1047 1048 1049 1050 1051 1052 1053 1054 1055 1056 1057 1058 1059 1060 1061 1062 1063 1064 1065 1066 1067 1068 1069 1070 1071 1072 1073 1074 1075 1076 1077 1078 1079 1080 1081 1082 1083 1084 1085 1086 1087 1088 1089 1090 1091 1092 1093 1094 1095 1096 1097 1098 Df: Aber ich glaub’, du kannst sie einfach nicht vor allem schützen. Dass man da wirklich gesetzlich oder – (1) ich glaub’, dass das verdammt schwer ist in der heutigen Zeit. Glaub’ ich, ja. Y: Also gesetzliche Maßnahmen sindLf: Nein, ich glaub’ auch, das bringt nicht viel weil (.) der Zugang ist immer- und wenn ein Kind mit einem– sag’ ma jetzt– mit- ein 14-jähriges Kind mit einem 18-Jährigen zu tun hat, oderNf: Ja da gibt’s Videos so ab 18 Jahren oder so, blöde Videos aber… Lf: -der Zugriff bleibt! Und (.) wie will man das beschränken? Wie soll das funktionieren? Dass jemand einen Code hat oder? Tm: Na. Kf: L Codes ( ) Mf: L Altersbegrenzung (.) eine gesetzlicheNf: Was willst du gesetzlich ändern? Der kann ja eh trotzdem überall rein. Tm: Mhm. Y: Also ich höre ein bisschen unterschiedliche Ansichten raus, wenn’s um gesetzliche Altersbegrenzungen geht, also zum Beispiel bei Online-Spielen! Lf: Na ja, ob ma’s jetzt zwei Jahre erhöht, ich weiß nicht wirklich, ob das was bringen würde. Ich glaub’ es hängt viel von der Erziehung ab und dem Freundeskreis. L Nf: Ja von der Erziehung (.) und falschen Freunden. Der Leon is‘ immer mit einem im Park mit einem, der is‘ zwei Jahre älter, der ist 14 oder so, und die gehen immer im Park spielen. Da mach‘ ich mir schon Gedanken. Da kontrollier‘ ich schon, mit wem er sich trifft, was er sich anschaut. Ich geb‘ zu, ich weiß nicht alles, Sicherheit gibt’s nie. Mf: Genau deshalb braucht man diese, diese Regelungen, (.) Gesetze. L Nf: Aber die werden ja eh umgangen! Das ändert ja nix! Was bringen die Altersbeschränkungen? Mf: Na bitte, bitte schon! [wendet sich überrascht an Nf] Natürlich gehört da was getan von der Politik! Nf: Aber was würd‘ das ändern? Nix! Mf: Na bitte[Mf wirkt erstaunt, wendet sich mit ihrem gesamten Körper aufmerksam Nf zu] Lf: Ja! Ich glaub’ auch, dass die Eltern schauen sollten, dass die Kinder die richtigen Freunde haben und kontrollieren, mit wem sie unterwegs sind. Ich glaub’, das bringt viel mehr, als dass die Medien irgendwas [zögert] oder die Gesetze - Gesetzgeber, Politik, was dagegen tun. Nf: Ja, mhm, wenn du hernimmst dieLf: Weil durch einen falschen Freundeskreis (1) kann man dann genauso solche Sachen anschauen, so. Nf: Genau. Vertrauen is‘ wichtig, sicher muss schon auch amal (.) einlenken. Er hat bis vor kurzem kein Facebook haben dürfen, das hab‘ ich nicht erlaubt und ich schau‘ schon, dass er keinen Blödsinn- nicht alles öffentlich macht, Bilder und so, auch Instagram, was er für Fotos teilt aber man muss daTm: Alles kannst nicht[allmeines Gemurmel] Y: Ok. Und in der Schule? Lernen eure Kinder darüber? Haben sie zum Beispiel schon mal Infobroschüren nachhause gebracht? Df: Glaub’ ich nicht. Weder in der Volksschule noch jetzt im Gymnasium, nein. Lf: Das kann ich nicht sagen, weiß ich nicht. Y: Aber was hält ihr von Unterricht über neue Medien? Zum Beispiel von einem Fach oder zumindest regelmäßige Informationen von den Lehrkräften aus? Lf: Na ja, ein Fach, glaub’ ich, wäre übertrieben a:ber ich glaube schon, dass Lehrer so im Zu:ge – zum Beispiel – im Deutschunterricht oder Religionsunterricht, dass man einfach die Zeit ab und zu nutzt, und den Kindern auch (.) lernt… LXXII 1099 1100 1101 1102 1103 1104 1105 1106 1107 1108 1109 1110 1111 1112 1113 1114 1115 1116 1117 1118 1119 1120 1121 1122 1123 1124 1125 1126 1127 1128 1129 1130 1131 1132 1133 1134 1135 1136 1137 1138 1139 1140 1141 1142 1143 1144 1145 1146 1147 1148 1149 1150 1151 1152 1153 Tm: Medienkompetenz. Lf: Ja! Sowas oder, dass man halt auch, wenn man als Lehrer die Kinder in den Pausen sieht, dass sie am Handy herumspielen, dass man sie darauf aufmerksam macht, dass das (1) ich glaub’, na, Handy darf man gar nicht aberNf: In der Schule bei ihm nimma. Lf:. Ja, stimmt, ja. Aber trotzdem wissen ja die Lehrer, dass die Kinder Handys haben und auch – nach der Schule haben sie’s sicher auch gesehen. Und ich glaub’ schon, dass das wichtig ist, weil es sind ja alles Pädagogen, dass sie da auch ein bisschen so – nicht nur (.) theoretisches Wissen rüberbringen, sondern auch ein bisschen (.) Allgemeinwissen. (.) Soziale Kompetenz zum Beispiel ist glaub’ ich ganz wichtig, dass ma sie ein bisschen dahintrimmt, dass sie die Gefahren erkennen und dass sie sich mehr auf die Schule konzentrieren und nicht dauernd aufs Handy und Blödsinn kommunizieren untereinander und Gerüchte verbreiten und so Sachen. Y: Ok. Wir sind schon bald am Schluss. Wie schätzt ihr euer eigenes Wissen ein? L Lf: @.@ Ich red’ viel, ja. Y: Ihr habt teilweise erwähnt, ihr fühlt euch ausreichend informiert… Df: Ich glaub’ schon, ja. Y: Ok. Würdet ihr euch generell mehr Information über neue Medien wünschen? Df: Nein, weil’s gar nicht in mein Leben passen würde, weil’s nicht mein Interesse wecken würde, gar nicht und wenn, werd‘ ich eh immer von meinem Freund, der erzählt mir immer alles Mögliche. Das nehm’ ich dann auch zur Hälfte mit aber dass es mich jetzt wirklich interessiert – und wenn, dann weißt du immer, wo du liest, wo du schaust, wen du fragst. Y: Und wie schätzt ihr die Zukunft ein, was mediale Entwicklungen betrifft? Tm: Es gibt immer neue technische Veränderungen, da hat man keinen Durchblick. Kf: Es wird alles schnellerL Tm: Ja also schneller auf jeden FL Lf: Ich bin mir sicher, dass es (.) schneller wird und besser und dass die HandysI L Df: Schneller und besser auf alle Fälle, weil jeder möchte das Produkt haben. Jeder möchte einfach immer überbieten. Das ist einfach so. Also ich glaub’, die nächsten fünf, zehn Jahre wird sicherlich (2) [zögert] immer dieses Konkurrenz-Denken einfach bestehen bleiben und da werden sich alle pushen, dass jeder ein Stückerl weitergeht, bis irgendwann die Grenze erreicht ist. Aber- Es gibt ja auch permanent was Neues. Lf: Man kauft sie – vielleicht werden sie auch billiger (1) und größer @(.)@ und, ja. Aber mich interessiert das alles nicht. So, ganz ehrlich, (.) ich bin zufrieden, wenn ich ein schönes Handy hab’. (.) Ich nutz’ es auch ziemlich lange. Mf: Ich denke, in Zukunft werden immer mehr Kinder Smartphones haben. Nf: Mhm, und sie werden immer normaler, immer kleiner. (.) Die Kinder werden immer früher ein Handy haben, sie werden immer jünger. Lf: Ja, und es gibt Leute, die mit der Technik, die immer das Beste und Tollste haben wollen aber ich bin halt nicht so. Mf: Immer gefährlicher… Tm: Na, einfacher wird’s nicht werden. Y: Und wie seht ihr da eure Rolle als Eltern? Lf: Na, ich glaub’ schon, dass es, je älter die Kinder werden, desto weniger kann man sie kontrollieren. Weil ich mein’, jetzt kommt er– kommen unsere Kinder dann in die Pubertät. [blickt in die Runde] Tm: Die lassen sich ab einem gewissen Alter nix mehr dreinreden. Lf: Mhm, ja. Er verbringt mehr Zeit alleine, mit seinen Freunden. L Nf: Ja unabhängiger, sie rufen sich an, er trifft sich mit Freunden und (.) wie du vorher g’sagt hast, Lea, du kannst nicht- ab einem bestimmten Alter kann man nimma alles kontrollieren. Df: Beim einen Kind haftet’s mehr und beim anderen Kind weniger. Die Ronja ist einfach eine Spur oder einen Tick jetzt noch vernünftiger. Und ich hoff’, das behält sie bei. Ich sag’, wie ist das Kind als Typ oder welche Werte hat er generell und (.) da ist sie anders einfach: LXXIII 1154 1155 1156 1157 1158 1159 1160 1161 1162 1163 1164 1165 1166 1167 1168 1169 1170 1171 1172 1173 1174 1175 1176 bei Mädels generell wieder ein Unterschied, dann vom Alter her sowieso und als Mensch ist sie (1) nicht so. Also mach’ ich mir keine Sorgen. Das is’, weil ich einfach einen anderenes ist halt blöd, manchmal, weil ich einen besseren Zugang zu ihr hab‘. Weil sie noch ein Kind ist, und da hat man halt viel leichtere Chancen, das ihr noch zu erklären. Tm: Genau und die Familie, dass die intakt is‘, is‘ ganz wichtig, dass da alles in Ordnung is‘. Df: Ja voll! (.) Familiärer Rückhalt und dann kann noch so (.) viel Neues und was weiß ich alles – neue Medien auch – dann hat das nicht so einen Wert, wenn die Struktur der Familie und das ganze Zusammensein passt. Das sollte an erster Stelle stehen und irgendwann wird das vielleicht auch wieder abflachen beim Melvin (.) Y: Also, wenn ich das richtig herausgehört habe, tragen die Eltern die Hauptverantwortung, dass sie das den Kindern beibringen, dass sie das vorleben… Lf: Ich kann’s nur dreimal sagen – Alles hängt von der Erziehung ab, wie ein Kind dann agiert. Df: Ja, ja. L Nf: Mhm! [Allgemeines Nicken, Bejahen] Y: Ok, dann vielen Dank! Das war’s schon. Vielen Dank für eure Teilnahme! Df: Bitte, bitte! Ich hoff’, wir haben geholfen! Nach offiziellem Ende: Nf: Is‘ ja nicht umsonst, dass viele Sachen erst ab 16 sind bei den Filmen und Spielen. Das is‘ bei uns immer eine Diskussion, „Ab wann is‘ das? Darf ich trotzdem?“ Df: Ja, ja bei uns genauso! Gruppendiskussion G („Eltern der Großen“) Datum: 3.5.2015 Ort: Hotel in Wien (Separee) Zeit: 16 Uhr Dauer: 1h19min 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Hf: Ja, ja, weil die machen ja schon Selfies alleine. Cf: Wir sind einfach die andere Generation von Selfies, ja! Hf: Ja! Sf, Cf, Bf: @2@ Y: Vielen Dank, dass ihr alle erschienen seid! Ich erkläre noch einmal kurz, um was es geht: Das Gespräch ist für meine Magisterarbeit und da geht es um neue Medien, Smartphones. Ich bin ganz offen für eure Inputs und möchte nicht viel vorwegnehmen und bin neutral. (.) Und zum Datenschutz: Wie gesagt, es ist alles anonym. Ich nehme zwar jetzt auf aber es ist nur für mich. Hf: Ja, ja. Mf: Mmh, ok passt, ja (.) Y: Und ihr könnt nichts Falsches sagen! Mf: @.@Ja. [Allgemeines Nicken] Sf: @4@ Y: Es ist keine Prüfung, es geht um eure Meinung, eure Erlebnisse, euer Empfinden. Wenn ihr etwas trinken oder essen möchtet, es gibt auch Snacks, bitte greift zu! Mf: Ich muss leider um 17:15 weg, weil ich muss dann die Lena abholen gehen. Y: Ja, ok dann würde ich sagen, beginnen wir gleich! Ich würde euch bitten, dass ihr euch kurz vorstellt, also mit eurem Alter, das von euren Kindern, so ungefähr wie ihr zuhause lebt, ob ihr arbeitet oder zuhause seid, ja, was ihr erzählen möchtet! LXXIV 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 Mf: Ich? Ok. Ich bin 43 Jahre, aus Mödling und bin kaufmännische Angestellte von Beruf, verheiratet und hab’ einen Sohn, 15 Jahre alt, den Martin und meine Tochter Lena ist acht Jahre alt. Cf: Also ich bin 38 Jahre alt, hab’ zwei Kinder, einen 14-jährigen Sohn und eine zwei-jährige Tochter und ich bin noch in Karenz bis September und was noch? (.) Das war’s. (2) @1@ Also Sohn und Tochter, 14 und zwei, mit zwölf Jahre Unterschied ist halt, ja (1) ich hab’ einen gratis Babysitter sozusagen hin und wieder ja. Cf, Bf, Mf, Sf: @1@ Y: Und du lebst zusammen mit… Cf: Meinem Lebensgefährten, ja, ja. Sf: Ich bin die Susi, auch verheiratet, Mutter von einem 14-jährigen Sohn und ich bin 47. Zurzeit studiere ich Sozialpädagogik und mache diverse Praktika im Sozialbereich. Ja. Y: Dankeschön. Bf: Ich bin Britta, 39, ich habe zwei Kinder, eine Tochter mit 14 und einen Buben mit sieben. Ich bin verheiratet und arbeite in einer Stempelfirma im- als Angestellte, so Büroarbeit. Mm: Ich bin 47, Beamter von Beruf, habe drei Kinder, der Stefan is‘ 20, studiert und lebt nicht mehr bei uns, der Patrick mit 15, geht in die Schule und unsere Jüngste, die Sarah is‘ zwei und halb und geht in den- in die Krabbelstube. Hf: Ich bin 39 Jahre alt aus Wien, wohn‘ im 20. Bezirk, habe eine Tochter, die Jenni mit 14. Y: Und wie wohnt ihr, ihr seid zu dritt, richtig? Hf: Ja, ja. Und der Hund. Y: Vielen Dank! Gut, dann beginnen wir mit der Mediennutzung: Mf: Mhm. Y: Jetzt könnt’s ihr euch gerne eure Notizen nehmen als Unterstützung. [Die Medientagebücher liegen bereits bereit und alle widmen sich den Eintragungen.] Y: Ich würde euch bitten, dass ihr ein bisschen aus eurem familiären Alltag erzählt. (1) Über was wird bei euch daheim geredet, diskutiert und wieviel? Mm: Bei uns wird viel geredet: Kommunikation ist bei uns daheim ganz wichtig. Mf: Wir reden nie, wir °schweigen°. @3@ [allgemeines Gelächter] Hf: Naja, ich arbeite den ganzen Tag und sie ist meistens dann im Zimmer und beschäftigt sich selber. Aber sie sitzt auch selber allein im Zimmer. Aber das ist das Alter. Meine Mutter hat auch immer g‘sagt, ich bin drinn‘ gesessen, also. (2) Weil man kann sich selber daran nicht erinnern an sich selber eigentlich. Ja aber so (2). Y: Und womit beschäftigt sie sich dann? Hf: Sie ist halt meistens im Zimmer und spielt (.) auf dem iPad. Mm: L Fernsehen. Y: Mmh. Welche Geräte gibt‘s bei euch sonst daheim? Hf: Tablet, PC, Fernseher. Eh, was jeder andere auch hat. Aber Fernsehen eher weniger. Mm: Ja nicht so oft. [Sf + Cf flüstern etwas, während sie spricht, hören ansonsten aber aufmerksam zu.] Y: Ok! Cf: Mein Sohn ist 14. Er schaut auch eigentlich nur hin und wieder. Er hat so bestimmte Tage wo er seine Serien anschaut. Meistens eh mit mir. So Big Bang Theorie oder Two Broke Girls, das schaut er auch gern mit mir, weil ich das auch liebe. @1@ Er verwendet das Handy eigentlich nur für WhatsApp. Er ist zwar– er hat einen Facebook-Account, ist aber ganz selten drinnen, also bis zu diese Geburtstagsglückwünsche macht er da eigentlich nichts, ja (.) Gott sei Dank! @1@. U:nd, was macht er noch: (.) Am Tablet, da sucht er halt meistens was, wenn er was für den Computer braucht. Zum Beispiel bei Amazon oder, oder – keine Ahnung – irgendwelche: Playstation-Seiten. Da gibt’s halt so bestimmte Seiten, wo man zum Beispiel einen Scuf – also, wie heißt denn das – der Controller (.) solche Seiten sucht er auf, eh am Tablet meistens. [Etwas ratloser Blick von Bf] Y: Mmh! Cf: Am Handy ist wirklich nur WhatsApp. Da haben die eine eigene Klassengruppe. Also da ist die ganze Klasse in einer Gruppe. Das heißt, wenn jemand amal eine Hausübung LXXV 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 vergisst oder wenn jemand krank is‘, dann schreiben die das über WhatsApp. Man braucht sich nicht mehr besuchen. Mm, Y: Ja! L Hf: WhatsApp hat sie auch aber (.) ob sie da so Klassengruppe hat oder nicht – sie wird halt ihre Freundinnen drinnen haben, nehm‘ ich an. Cf: Also es ist alles über WhatsApp. Mf: @.@ Cf: @Und@ YouTube schaut er mit der Kleinen hin und wieder. Da schau’n sie sich Musikvideos an, eben. Y: Deine Tochter hat auch WhatsApp. [an Hf] Hf: Ja, aber ich hab‘ ka WhatsApp auf meinem. Y: Was nutzt sie sonst noch? [an Hf] Hf: Sie hört halt immer Musik im Moment und hat ihre Kopfhörer auf aber (2) so (2). Spielen tut‘s auf dem iPad [überlegt]. Also (2) so ein Rollenspiel, was über Internet natürlich geht. L Cf: Genau, auf‘nHf: Da kann‘s mit mehreren Leuten spielen. Y: Aber würdet ihr sagen in Maßen oderL Sf: Ja. L Cf: Ja, normal. Es ist nur am Wochenende die Playstation. Da schaut er wirklich (.) da ist manchmal (.) muss ich dann wirklich reinschreien „Aus jetzt, gute Nacht!“ Da geht’s manchmal bis null Uhr und ich, ja… L Mf: Also ich persönlich hab‘ das Problem nicht mit meinem Kind sondern mit meinem Mann. Weil der ist ein Fußballfreak. [allgemeines Gelächter] Der muss jeden Abend Fußball schauen. Also er schaut... L Mm: Jeden Abend? L Bf: °Meistens schaut‘ ihr das.° Mm: @1@ Na, ich schau‘ nur sehr gern American Football (.) aber auf dem Laptop dann. Cf, Mf und Sf lachen. Sf: Meine schauen Basketball. L Mf: Dann, wenn ich ins Zimmer reinkomm’ und er sieht, dass ich halt auch etwas schauen will, dann schaltet er auch ohne Probleme halt um. Y: Ja. Cf: Also was das betrifft, ist’s bei mir daheim ein Chaos, weil wir brauchen noch mindestens einen dritten Fernseher. Sf: Also die Männer sind a Problem… L Cf: Ja, ja. Fernsehproblem haben wir in der Hinsicht auch. Mm: @1@ Na, na, na. @1@ Bf, Mf: Pf::. Y:Ok! Cf: Aber von die Kinder her (1) Also mein Sohn braucht den Fernseher eigentlich jetzt auch gar nicht mehr. Der steht (.) zwar im Zimmer aber er spielt immer auf’n Monitor. Bf, Y: Aha, mhm! Cf: Er hat extra einen Spielmonitor gekauft weil er bessere, glaub’ schnellere Reaktionszeit oder so irgendwie hat er g’sagt, ja-. Hf: Aha, das sind diese Inch oder so oder wie die heißen. L Cf: Ja. Er, er hat jetzt extra- er hat jetzt wirklich seinen- er spielt, also er verwendet den Fernseher überhaupt nicht. Ich hab’ echt schon überlegt, ob ich den nicht in die Küche- aber der ist zu groß für die Küche, ja? Y: Ok, danke. Susi? Sf: Also was meinen Mann betrifft, der ist wirklich brav. Der schaut überhaupt kein Fernsehen, nur wenn er zuhause ist. Er ist selten zuhause, er arbeitet sehr viel. (.) Und wenn er zuhause ist, der schaut nur so Basketballspiele und das schauen sie gemeinsam, mit Mar…mit unserem Sohn, mit ja, und das ist was nur, was (.) Mario betrifft: er (2), er LXXVI 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 benutzt sehr viel Handy aber da hat er alles auf seinem Handy: das ist so wie dein Sohn [wendet sich an Cf] Cf: Mhm. Sf: Alles, also die WhatsApp-Gruppe für die Schule, die Facebook-Seiten, die Videos, alleses ist alles auf dem Handy. Y: Mm: Mhm. Sf: Und da (1), da kann ich sagen, der benutzt das sehr oft. Also am Tag vielleicht (2) eine Stunde oder zwei. Cf: Es gehen sich sicher ein und halb aus. Ich hab’s so zam gerechnet circa. L Hf: Na ja °schon vier Stunden°. Na ja es kommt darauf an, wann sie heimkommt von der Schule. Sie muss ja Aufgaben machen und lernen und dann, danach spielt‘s halt. Oder sie spielt, wenn sie heimkommt ein bissl und lernt danach. Das sie ein bissl‘- eh klar – Hirn ausrauchen. Versteh‘ ich. Aber heute ist sie zum Beispiel mit einer Freundin kommen - Bei der Schule ist auch der Währinger Park. Dann ist sie auch dort ein bisschen. Bf, Mf, Sf: Ja, mhm! Mm: Ja, die Kinder brauchen das, rausgehen in- ganz wichtig. L L Sf: Ja. Weil er würde das wahrscheinlich sehr mehr das machen aber er hat die restliche Zeit, trainiert er Basketball, ist er nicht anwesend im Haus, sonst würde er es sehr viel mehr benutzen. Bf: Ja. Y: Ok! Sf: Also Playstation hamma ausgemacht, nur am Wochenende. [wirkt ab jetzt etwas verärgert.] Was hin und wieder nicht funktioniert, also er kennt, also diese, ich geb’ ihm immer diese klare Grenzen aber er kennt die Grenzen nicht. Also das ist sehr schwierig, also was das betrifft, also mit ihm ist das sehr schwierig, das zu kontrollieren. Mf: (Auch) ist sehr schwierig. L Sf: Weil ich glaube, er hat nicht so ein Gefühl für Zeit in diesem Alter. L Mf: Kinder haben das nicht. Sf: Es ist für die immer weniger als zum Beispiel wir denken. Es ist, (1) auf anderer Seite es ist vielleicht, denk ich mir, manchmal ist es gut für ihn, weil er braucht auch seine Privatsphäre. Also es ist, jeder von uns auch braucht diese Privatsphäre und dann sind sie alle von uns nicht irgendwie so, nicht, nicht - wie sagt man das, so, so- (1) Ja, hin und wieder es ist, muss man schon schauen, was er macht und welche Spiele er spielt. Also in letzter Zeit ist es so, also, er spielt nicht mehr so viele Spiele. Er kommuniziert auch online mit den Gruppen und so und mit den anderen Kindern von Schule und so. Und die Spiele sind auch nicht so gemäß dem Alter… Bf: Ja, ja, ja [zustimmend] Mhm. Y: Also siehst du hier ein Problem… L Sf: Das ist schon ein Problem da, weil ich, ich kann mich nicht auch irgendwie an diese Regeln halten: Ich selber kann ich mich nicht, weil (3) weil die ganze soziale Struktur so ist. Also die anderen Mütter haben auch Kinder und diese Kinder haben auch das gleiche Problem. Also die spielen auch die gleiche – diese Shooter-Spiele und solche Sachen. [Cf, Bf und Mf nicken] Also die 16-Jährigen zum Beispiel, die sind ab 16 Jahre, ok. [Paralleldiskussion zwischen Hf und Mm zeitgleich mit Sf] L Hf: Na sie spielt ein Rollenspiel. Kennst du World of Warcraft? Mm: Ja. Hf: Und das ist so ähnlich wie das. Das ist a Rollenspiel. Das ist so ähnlich. °Nur spielt sie‘s am Tablet.° Mm: °Mhm, ja, na ja.° Sf: Die Kinder sind jetzt, also unsere beiden [zeigt auf Cf], sind ab 14. Aber es gibt auch extreme Spiele ab 18, zum Beispiel der– diese Spiele spielt er nicht so. L Hf: Ja, Schießspiele. LXXVII 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 Sf: Also er hat am Anfang gespielt aber jetzt nicht mehr. L Hf: Ja, das ist dann immer so ein blödes Alter. Man kann zum Beispiel die Filme nicht schauen, die ab 16 sind, weil man ist 14, hätte aber eigentlich schon die Reife dafür und das ist oft dann schwierig. Y [an Sf]: Ist er da selber d’rauf gekommen? L Sf: Diese Grenze ist nicht irgendwie übersprungen. Also es ist ab 16 Jahre jetzt, die Spiele, was Jugendschutz betrifft und das alles. L Cf: Ja. L Bf: Ja, 16 circa. Sf: Und (1) es ist auch noch, ich weiß es nicht, solange die ganze familiäre Struktur von, von Eltern stimmt und die ganze - also mit dem Kind und das alles, dass er nicht Schaden durch das Ganze, das Kind auch nimmt, das passt schon alles, finde ich. Nur da muss man wirklich diese klaren Grenzen (1) geben und die Kinder sollen sich an die Grenzen halten. Nur was mich persönlich ist. Also mein Kind ist sehr verwöhnt und ihm fällt es sehr schwer, an die Grenzen sich zu halten und das alles, ja. Y: Aha, danke, Susi! Britta, findest du das auch? Findest du das auch schwer bei deinem Kind? Bf: Na ja, also der Basti is‘ erst sieben und (da) muss ich sagen, wenn ich ihm sag’, solang und er darf nur das spielen, oder nur so lang, er haltet sich noch dran. Was natürlich, bei einem Älteren glaub’ ich, viel schwieriger is’, weil die jetzt schon eigenständiger sind. Weil ich merk’s auch bei der Leonie, dass sie jetzt a bissl zickig wird und zurück redet, wo ich dann sag’: Pass’ auf, sag ichL Mf, Mm: Mmh… Bf: „Ich bin immer noch deine Mama und mit mir sprichst du nicht so!“ [wird lauter]. Also es kommen schon so die Diskussionen. Aber die Leonie ist Gott sei Dank nicht so medienabhängig. Weil sie liest irrsinnig gern. Sie hat dann zwar jetzt von mir modernerweise einen Kindle bekommen weil ich schon nicht mehr gewusst hab’, wo wir die Bücher hingeben sollen. Wir geh’n eh auch in die Bücherei aber mit dem Kindle is‘ natürlich einfacher, das… Hf: L Ja genau. Sie müssen - in der Schule haben sie jetzt eh auch viel lesen müssen in Deutsch. Das war – Gott sei Dank. Sie ist eh so ein bissl lesefaul. Das ist gut jetzt @jetzt gekommen. Das ist von mir.@ L Mf: Ja. Sf: @2@Wirklich?! Bf: Handy: Handy is‘, ja (1) hamma jetzt immer wieder diese Diskussion. Sie hat ein gebrauchtes Handy bekommen, das hat zu wenig Speicherplatz. Sie möchte ein neues. Ihre Freundinnen haben auch schon das und das. Und da kann man das und das spielen. Ja hier und da lad’ ich ein Spiel auf mein Handy. Dann darf sie mit meinem spielen. Mm: Ja, ja. Bf: Ja, aber ich nehm’ an, zum Geburtstag wird’s wahrscheinlich ein neues Handy werden. Bf, Sf: @.@ [Mf tippt auf ihrem Handy und wirkt etwas unruhig.] Bf: WhatsApp hat sie am Anfang gehabt, die ganze Klasse. Also seit sie im Gymnasium is’ Cf: °Wir haben auch bei uns° WhatsApp. L Sf: Ja. [nickt zustimmend.] L Bf: Das war (.) Das war dann nach einer Zeit (.) - weil die haben so eine Gruppe gehabt - war das eine Katastrophe, weil die haben sich gegenseitig dann sind auch Beschimpfungen gewesen. Hf, Y: Mhm. Bf: Wo sie sich dann selbstständig abgemeldet hat, weil’s g’sagt hat, das will sie nicht, das is’ ihr zu viel. Mit ihren Freundinnen hat sie noch Viber und das sind wirklich nur ein paar wenige, mit denen sie kommuniziert. (1) Ja (.) Ich mein’, ich bin kein Fan jetzt von- mich, mich interessiert’s auch, aber ich möchte nicht, dass meine Kinder die ganze Zeit jetzt nur, LXXVIII 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 also bei uns is‘ - Xbox hamma auch und eine Wii hamma, das ist aber eher der Kleinere (.), der da jetzt so, so ein- Vielleicht liegt’s auch so an den Burschen. Sf: @1@ Bf: Dass die Mädchen sich irgendwie anders beschäftigen. L Cf: Ich glaub’ auch! L Sf: Ja, ja! [Allgemeine Zustimmung und Nicken] Cf: Ich hab’ ja auch eine Nichte, ich glaub’ auch, dass da ein Unterschied is’. L Bf: Weil die Burschen wollen diese- Und da hast ja bei diesen Spielen, es geht ja immer um Kampf und Wettbewerb. Weil die Mädchen spielen eher sowas wie Barbie und Fantasie. L Cf: Mhm. (1) Jaja! L Hf: Stimmt, ja! (.) Schminken undL Sf: Schminken und und… L Bf: Schminken und Anziehen und so und irgend soL Sf: Ja, ja! Ganz (.) andere Interessen. Bf: Und die Burschen wollen diesen Wettkampf. L Mf: Ja, ja! [Cf, Sf nicken zustimmend.] Hf: Die Mädels mehr, jaja. Aber das kann ich bei ihr nicht sagen. Die interessiert sich auch für die Burschen noch nicht so. Das ist noch ein bissl, noch ein bisschen Hemmschwelle. @2@ Mf: Das hängt ja auch vom Mädel selber ab. Hf: Ja. Es gibt immer welche, die ein bisschen weiter sind, und welche, die ein bisschen hinten nach sind. Meine ist ein bisschen hinten nach, @also@. Bf: Meine auch. @1@ die is‘ noch- °Gott sei Dank° (.) Ja, und das ist eher der Bub, wo ich dann sag’: ‚Ich will spielen!‘, sag’ ich: „Unter der Woche nicht!“ Und am Wochenende dann so ein bis zwei Stunden. Länger nicht. Cf, Sf: Mhm! Bf: Wenn’s dann sagen: „Ok, ich hör’ jetzt auf! Dann hör’ ich dann auch immer: „Nein, ich bin jetzt g’rad’ da und da!“ [macht kindliche Stimme ihrer Kinder nach]. Sag’ ich: „Na dann noch zehn Minuten und (.) aber- (.) Aber wenn bei uns Schönwetter is’, sag’ ich, wir sind draußen. Also da hab’ ich Gott sei Dank noch, weil der Basti ja noch relativ klein ist und die Leonie auch noch auf mich hört, noch die Macht, dass ich sag’, wir gehen jetzt raus. Mm: Na, das is‘ bei meinen nimma- der hört nimma, derL Mf: Stimmt, das wird immer schwerer. Hf: Na meine geht mehr nach dem Papa. Weil der war auch so ein Computerfreak. (.) Das liegt glaub‘ ich in der Familie. @3@ Aber wie gesagt, mir ist lieber, sie sitzt daheim und ich weiß, sie spielt am Tablet, als sie ist irgendwo unten im Park und kommt in schlechte Kreise. (.) Sag' ich jetzt amal so. Es gibt genug dumme Leute. Y: Also das siehst du auch als Vorteil. Du weißt ungefähr, was sie macht. Hf: Genau! Wenn ich weiß, sie ist mit Klassenkolleginnen unterwegs, die ich kenne, dann kein Problem. Weil die sind eh alle nett, die ich kenne. Da kenn‘ ich auch die Mütter. Y: Kommen eure Kinder auch zu euch, wenn etwas ist? Bf, Sf, Mf: Ja. [Allgemeines Nicken.] Bf: Ja. Bf, Mf, Sf: Mhm! [Allgemeines Nicken.] Y: Zum Beispiel wie diese Beschimpfung auf WhatsApp war. Bf: Ja! Na, sie ist nicht beschimpft worden. Des war a Klassenkameradin, ja. LXXIX 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 Hf: Also wenn sie von der Schule kommt oder so erzählt sie mir dann. Also das schon auch. Manchmal muss man‘s ihr aus der Nase kitzeln. @1@ Mm: Ja. Hf: Aber sonst, mmh, nein eigentlich nicht. Weil ich arbeit‘ auch in letzter Zeit sehr lang. Und das, das- da ruf‘ ich an und sag‘, sie soll schlafen gehen. Die seh‘ ich g‘rad nur in der Früh wenn ich extrem viel zu tun hab‘ und das oft dann sieben Tage die Woche. Aber sie kann jederzeit zu mir kommen und bei mir auch sein. Es ist nicht so, dassL Mm: Bei uns wird schon das alles angesprochen. Y: Und nützt ihr manche Medien auch zusammen? Zum Beispiel die Spielekonsole, dass ihr zusammen spielt? Hf: Na, hin und wieder ja. Meistens ist sie im Zimmer drinn‘. Sie zieht sich im Moment halt zurück. Y: Ok. [Blick in die Runde] Mm: Ja, den Fernseher und die Playstation. L Sf: Ja, das machen wir ab und zu. Cf: Amazon, einkaufen tun ma zusammen. Sf: @ (2) @ Amazon, ja. [Alle lachen.] Sf, Mf: Ja! Sf, Mf: Ja, ja. Cf: (Hamma das.) Mf: (Nein!) Sf: Ja so, Serien schauen. L Cf: Serien schau’ ma, das muss ich schon sagen. Sf: Dann ja, Konsole nicht. Also ich, @ich hab’ so große Abneigung gegen das!@ @2@ Cf: Ich find’s auch uninteressant, total! Sf: @ Aber wahrscheinlich wir nicht so L Bf: Na, ich hab’s schon gespielt, weil ich mich geopfert hab’, @ weil niemand anderer da war @ [eher sarkastisch]. Bf: Aber es ist nichts, was mich fasziniert, also... L Cf: Mhm. Aber ich glaub’, es liegt an der Konsole auch. Mf: Ja. Cf: Ich glaub’ eher, dass die Wii mehr, für mehrere Leute L Bf: Die find’ ich netter. Ja, also das find’ ich viel netter. Cf: Ge? Sf: Ja, ja, ja. Bf: (Also da hast so Familien…), Cf: L Also die Playstation reizt mich überhaupt nicht. Mm: Wir verwenden’s als (.) Blue Ray-Player halt. Sf: L Ja, ja. Hf: Nein! Cf: Bei der Wii hab’ ich auch Bowling und ich weiß nicht, diese ganzen Spiele… L Bf: Für mich ist das zu hektisch! Es ist zu hektisch. Dieses Herumrennen und o--h… L Cf: Genau! (2) Aber die Playstation reizt mich überhaupt nicht. (deprimierend) Sf: Ich glaube, das liegt auch an Geschlecht. (.) @(3)@ Cf: Ja, so schwarz und böse schaut sie aus. [Anm.: gemeint ist die Playstation] Also für Frauen total unattraktiv. [Sf: @1@. Danach stimmen alle in Gelächter ein.] Hf: Die Männer kommen ja nicht gut weg. @4@ [an Mm] Mm: @Na ja, ich kann damit leben@. Ich spiel‘ scho‘ a gern auf der Konsole. LXXX 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392 393 394 395 Sf: Mein Mann spielt schon ab und zu Basketball. Da gibt’s ja auch auf PS4. L Cf: Mhm. Sf: Aber das ist selten. Also selten, also. (2) Hf: Meiner is‘ auch den ganzen Tag arbeiten. Die zwei sind nicht so (.) miteinand‘ @2@ Das ist auch dieses Pubertierende. Ja- Er will immer was sagen, „Na du bist nicht mein Papa.“ Das ist ganz einfach, ganz normal. @1@ Sf: Ja, ja, stimmt. Also ich finde, die Kinder brauchen diese Phase, also diese, wenn sie 14 Jahre schon sind, da brauchen sie schon viel Privatsphäre. Das ist sehr wichtig für die Kinder. Und da muss man wirklich so (.) dieses Feingefühl entwickeln, dass man wirklich irgendwie diese klaren Grenzen auch halten kann. Nicht so viel verbieten aber du kannst das auch nicht wenig verbieten, also es is’, (2) dieses Maß zu finden, ist sehr schwierig. Hf: Ja genau, aber mein Ex zum Beispiel würd‘ da- der fragt mich, warum ich ihr keine Verbote geb‘ und regt sich auf. Da hamma schon Diskussionen, weil er setzt auf noch mehr Verbote. Bf: L Ja, aber es ist total schwierig, den richtigen Mittelweg zu finden, dassSf: Und wenn es nicht mehr funktioniert, dann muss du wirklich konsequent sein, und das wegnehmen. [Ton: Benachrichtigung auf Cf’s Handy] Cf: Also bei uns artet es, sag’ ich mal ganz ehrlich, nur in den Ferien aus. SonstL Sf: Ja, das… Hf: Aufstehen, „Ding, ding, ding, ding“ [imitiert Ton und Bewegung des Tippens auf dem Handy] @2@ Y: Spielen sie in den Ferien öfter? Hf: Ja. Fast den ganzen Tag. (1) Ja, sie hat wirklich Kastlaugen. @3@ @wie man so schön sagt@. Y: Ok. Cf: Mhm. Unter, im Schuljahr selber hab’ ich überhaupt ka Problem. Es ist wirklich, meist das Wochenende- ich mach’ nur leise. [schaltet ihr Handy auf Lautlos] Das weiß er, dass das wirklich nur am Wochenende geht. Also ab Freitagabend. Aber (.) unter der Woche, unter’m Schuljahr selber hab’ ich überhaupt, da hab’ ich nie was verbieten müssen. Also das is‘ (.) echt, da is’ er (.) vernünftig. L Mm: Eher telefonieren. Wie du hinschaust, is‘ erL Bf: Na ja, die Frage kommt schon. Aber ich sag’ dann „Nein, unter der Woche nicht.“ Fragen kommen schon: „Darf ich, darf ich?“ L Sf: Ja, ja! I L Cf: Ja, aber das is’, vielleicht sind wir, ich glaub’, wir haben das auch schon übersprungen. Also da sind wir schon vorbei. L Bf: Aber ich glaub’, auch weil der Nachbarbub, der darf mehr, obwohl er kleiner is’. Sf: Ja. Bf: Aber der darf öfter spielen. L Sf: Wie alt ist er? Bf: Der Nachbarbub? Der ist (.), der wird jetzt sechs im September. Der darf aber mehr spielen teilweise als meiner. Sf: Ja. Bf: Der is’ jetzt sieben geworden im März, ja. L Sf: Ich glaub’ schon, dass es mehr am Geschlecht liegt auch irgendwie. Bf: Aber ich… Sf: L Aber wenn diese Kinder Interesse fürBf: Aber ich hab’ dann zu ihnen g’sagt: „Schau’, er darf gerne am Wochenende mit ihm spielen, weil wenn, dann spielen immer die zwei zusammen. Sag’ ich, „Er geht schon in die Schule“, sag’ ich, „Das geht nicht.“ Hf, Sf: Mhm! LXXXI 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 Bf: Weil der konzentriert sich auf nichts mehr. Sf: Nein, das, das geht nicht. Hf: Mhm! Mm: Mhm, Hm. Bf: Weil ich glaub’, dass diese Spiele auch Kinder teilweise ein bisschen verwirren und teilweise machen’s sie auch aggressiv. Cf: L Ja! [allgemeines zustimmendes Nicken] Bf: Weil der is‘ tota-L Hf: Na, mein Partner mit seinem Sohn- da spielen sie zu zweit, wo sie dann Aliens jagen.@1@ U:nd (.) ja, dann gibt‘s halt andere – die wirklich dann brutal sind – Spiele. Dann hab‘ ich auch gesagt, jetzt soll er aufhören weil nach einer gewissen Zeit das GehirnCf: Wie alt ist sein Sohn? [an Hf] Hf: Der Eric ist auch 14. Aber das ist die Phase. Das sind die Burschen – wo sie CounterStrike spielen, wo sie sich gegenseitig abknallen. Das ist so. Da gibt‘s ja extrem, wirklich brutale Spiele, wo du die Leute- und zu Sushi verarbeitetest, sag‘ ich jetzt einmal. L Mf: Ja, das merk’ ich bei der Lena auch, wenn sieWeil sie spielt am Handy manchmal auch dieses Subway, wo man diese - (2) Das spielen wir eigentlich alle drei: Mein Mann, ich und sie. Und manchmal tun wir halt wetten, wer hat am meisten diese Goldmünzen gesammelt. Und ich hab’ schon bei ihr gesehen, dass (.) zum Beispiel, wenn sie länger als 15, 20 Minuten spielt, dass sie anders ist. Dass sie halt unruhiger ist. L Bf: Ja! Mf: Und dass sie nicht so wie zum Beispiel vor einer halben Stunde ist. Also das weckt schon eine Art Aggression. Bf: L Ich find’ schon. Das wühlt die Kinder irgendwie innerlich auf. Also… Sf, Mm: Ja, ja! Sf: Ich finde nicht, dass diese Art Aggressionen weckt, diese Art- diese Spiele überhaupt. Ich finde, wenn man das richtige Maß daran hat und die (.) wie kann man das sagen (2) Wenn überhaupt die Beziehung stimmt in der ganzen Familie, das kann nicht der Grund sein, dass die Aggression bei Kindern ausbricht, das ist unmöglich. L Mf: Na weißt du warum, wenn sie diese Münzen sammeln, der läuft und läuft und läuft, dann muss er Münzen sammeln und manchmal kommt ein Zug und dann kracht er halt in den Zug rein. [Klatscht in die Hände] Und da seh’ ich bei ihr, dass sie nicht (.) ganz ruhig sagt, „Ach, jetzt hab’ ich verloren“ sondern: „Ach nein, warum schon wieder!“ [Macht verärgerte Stimme der Tochter nach.] Und dann fangt sie wieder an. Und wieder an… Sf: L Ja und das ist auch, das was du sagst, das ist auch individuell. Also ich finde auch, also bei meinem Kind zum Beispiel: ja, es kommt darauf an, wie er ist. Das ist (.) auch irgendwie, finde ich, dass es gut ist. Weil sie kriegen etwas vorgetragen und das müssen sie schaffen, zum Beispiel. Und das ist auch gut für diesen Wachstumsprozess bei Kindern. Da kann man nicht alles schlecht sehen daran. Nur solange, dass die gesamte soziale Struktur der Familie da stimmt und das alles und das richtige Maß drinnen ist, glaube ich nicht, dass das so schlimm ist. Y: Ok. Ich komme eh noch darauf zurück nur ich muss ein bisschen auf die Zeit achten. Mf: °Wir auch!° Bf: (Das passt)? Y: Ich möchte fragen, zu den Medien, wie ihr die nutzt? Mit welchen Geräten geht ihr zuhause ins Internet und wie oft ungefähr? Geht ihr da eher mit dem PC oder dem SmartphoneMf: Smartphone oder iPad. Cf: Ja, bei uns auch. [Bf, Mf und Sf nicken zustimmend.] LXXXII 450 451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464 465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492 493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 503 Mm: Ja, (.) und Laptop. Hf: Sie eher wahrscheinlich mit dem Tablet aber wenn sie dann unterwegs ist, dann wahrscheinlich auch mit dem Handy. (.) Und manchmal schau‘ ma dann auch, wenn sie irgendwas braucht für die Schule, schau‘ ma dann am großen, am PC. Für die ganzen Referate und die Sachen, wenn‘s irgendwas braucht speziell dann. Y: Und das macht ihr dann zusammen. Hf: Ja. Das mach‘ ma dann gemeinsam. Da helf‘ ich ihr. Y: Ok und wie oft ungefähr geht ihr ins Internet? Mf: Wer jetzt? Alle oder… Y: Allgemein, die ganze Familie. L Cf: Alle, ja? Sf: Und wir sind (Trickser), also @3@ @Wir tricksen immer (wie die Kinder)@ @(1)@ Y: Ok. Sf: Also ich arbeite auch sehr viel online, also eher mit Laptop (.) wegen dem Studium. Wir haben so eine Lernplattform drinnen und ich benutze das sehr oft. Weil es gibt so Vorträge, da muss man immer reinschauen. Das is‘ (.) Aber auch, muss ich sagen, mit dem Handy gehe ich auch rein. Mm: Täglich, ja, ja. Sf: Täglich, täglich, sehr oft, sehr oft. Cf: Also ich selber geh’ nur mit dem Handy rein. Also ich geh’ da nicht extra mit’m Tablet. Das macht alles mein Sohn eher mi’m Tablet. Bf: Na, E-mails und so schau’ ich mi’m Handy, weil’s einfach schneller geht. L Mm, Sf: Mhm. L Cf: Genau. Ja! Bf: Aber wenn ich jetzt irgendwas brauch’ oder Bank oder irgendwa:s schau’n oder kaufen – Amazon oder Gewand, dann schon Laptop, weil einfach der Bildschirm größer ist. Und wir haben noch kein Tablet. Cf, Sf: @2@ Sf: @Ist praktischer oder?@ Bf: Das ist aber dann das Nächste auf der Liste, das Tablet. Mf: Also ihr geht alle jeden Tag ins Internet. Hf: Ja! Sf: Mhm! [Alle nicken.] Y: Ok. Und eure Kinder mit ihren Handys? Sf: Ja, ich glaub’ schon. Mm: Der Patrick ja. Hf: Na ja, das Spiel ist online. Das ist über‘s Internet aber so. Facebook-Account hat´s eigentlich nicht. °Das hat‘s eigentlich nicht.° Cf, Mf: Ja! Bf: Der Kleine nicht. Die Leonie, ja. Y: Also die Größeren. Bf, Cf, Mf: Mhm. Sf: Ja! Y: Ok. Was fällt euch spontan ein, wenn ihr an Smartphones denkt? So das erste, was euch… Mf: Viber! Mm: L Kommunikationszwang (.) also beim Patrick. Hf: L @3@ Gute Frage. Sf: Was? Was ist Viber? L Hf: Das englische Wort oder? Mm: @.@ Mf: L Ja, ja, ja! Viber mit Vau. Cf: Das ist so eine App. Ja eh auch diese Apps. LXXXIII 504 505 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529 530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 549 550 551 552 553 554 555 556 557 Sf: Aso, echt? Bf: Ja so wie WhatsApp. Cf: Ich denk’ auch an die Apps. L Sf: Apps, viele Apps hab’ ich. Bf: Ja, ja! Cf: Ja, bei mir auch! Sf: Ja, ja. Cf: Ich denk’ an erster Stelle, diese Apps sind praktisch. Sf: Ja. Y: Also praktisch. Cf: Ich hab’ mir gestern eine Diät-App, hab’ ich mir heruntergeladen. @3@ Ich war schon so:: verzweifelt @2@ I L Sf: Ja! L Bf: Ich muss sagen, für mich, was ich mir so aufgeschrieben hab’, weil’s praktisch is’, dass ich mein Kind jederzeit erreichen kann. (2) Das find’ ich‘s- Weil früher hast das Kind hing’schickt irgendwohin allein und hast beten müssen, dass es angekommen is’ oder nicht. Und jetzt hat’s das Handy mit und sie ruft mich an, „Ich bin jetzt…“ Weil sie geht allein oftL Sf: Ja. L Cf: Aber (1) Aber ma‘, man kriegt schneller Panik, wenn man das Kind einmal nicht erreicht. Bf: Ja, das stimmt auch. Wenn‘s dann nicht abhebt… Sf: @2@ Mf: Ja! Cf: Man kriegt ä:ah eine @1@ Ich hab’s letztens bemerkt. L Hf: Genau! wenn man sie anruft, dass sie nicht rangeht. Da denk‘ ich mir, wofür hat‘s ein Handy? @4@ Mm: Ja, wenn’s aus is‘. Cf: Ich hab’ ihm über WhatsApp eine Nachricht geschickt und ich hab’ g’seh’n, es ist nicht mal angekommen. Oh mein Gott, der hat keinen Empfang, wo is’ er. @1@. Also, der… L Hf: Dann haben‘s es abgedreht. Dann haben sie‘s abgedreht vielleicht auch noch oder auf lautlos. Dann haben sie‘s immer auf lautlos, immer auf lautlos und dann gehen‘s nicht ans Telefon ran. Pf::, einmal auch – Wann war das? Eh letzte Woche, hab‘ ich geglaubt, sie haben am Donnerstag um 12:45 aus. (.) Eigentlich hat‘s bis 15:30 normalerweise. Und ich war extra an dem Tag auch daheim. Das war vorm Feiertag. Da war, glaub‘ ich am Freitag der Feiertag. Genau, und ich war daheim, weil ich einkaufen war und alles Mögliche erledigt hab‘ und denk‘ mir da, schau‘ auf die Uhr, denk‘ mir: „Wieso ist die Kleine noch nicht da?“ I:ch, Panik aufgerissen, denk‘ mir: „Die hat um 11:45 aus!“ Cf: O:je::! Bf: U:h! Hf: Aber, hab‘ dann a Freundin von mir angerufen, sagt sie, @sie hat dasselbe wie ich. „Hab‘ ich heute auch schon gehabt@, aber die Amina hat mir das heute in der Früh gleich gesagt, dass sie heute normal heimkommt, dass es quasi erst die Woche ist mit dem früher aus.“ @2@ Cf: Durchschnaufen! Hf: Ja eh! Aber siehst, so deppert ist man. Cf: Na ja deppert, ich mein‘. [Allgemeines Bejahen] Cf: Ich find’ auch, das ist ein bissl::: … Y: Aber der erste Gedanke ist eher positiv oder negativCf: Nein, nein, negativ nicht. Mf, Mm: Nein. Bf, Sf: Nein. Mf: Aber man kann, die Kinder können-, es kann schon ein Suchtmittel werden. LXXXIV 558 559 560 561 562 563 564 565 566 567 568 569 570 571 572 573 574 575 576 577 578 579 580 581 582 583 584 585 586 587 588 589 590 591 592 593 594 595 596 597 598 599 600 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610 611 Hf: Na ja Suchmittel! Ich mein‘ ja, mir is‘ wurscht. Ich la- früher hab‘ ich‘s oft mitgehabt. Ich mein‘, normalerweise is‘ ma wurscht aber natürlich, wenn ich in der Firma bin, muss ich‘s mithaben. Und sonst, wenn ich Gassi geh‘, es liegt daheim. Ich bin nicht da. Wenn‘s wichtig is‘, ruft er sowieso nochmal an. Bf: Ja, ja stimmt! Y: Und ihr erlaubt allen, euren älteren Kinder, dass sie das Smartphone nutzen. Cf: Also mein Sohn hat eins. Y: Wer von euren Kindern, von den älteren, hat ein eigenes? Cf: Also meine Kleinere hat Gott sei Dank noch keins mit zwei.@2@ Bf, Mf, Sf: @1@ Mm: Das wär ( ) Y: Seit wann haben sie ein Smartphone? Hf: Das hat‘s in der Volksschule gekriegt ab dem Zeitpunkt, wo ich dann gearbeitet hab‘ und sie allein heimgefahren ist. Damit ich dann weiß, wenn sie von der Schule rausgeht, wie lang sie ungefähr braucht. Weil Volksschulkinder sind klein. Die schnappst, haust ins Auto rein und danke das war‘s, Kind is‘ weg. Also da hab‘ ich dann schon immer – Cf, Sf: Ja, ja, ja. Y: Also aus Sicherheitsgründen. Hf: Ja, aus Sicherheitsgründen. Aber sie hat‘s eigentlich so am Anfang eigentlich nie wirklich verwendet, außer, dass sie mich angerufen hat. (.) Das ist erst jetzt ´kommen mit dem Internet. Sie hat ur lang gehabt das Samsung, (.) das Corby war das glaub‘ ich. Mf: War das ein Smartphone? Hf: Ja aber eines von den Anfängen wo du k::r [macht Ton des anstrengenden Tastendrückens nach] @einedrucken hast müssen@ (2) Das hat sie auch erst seit zwei Jahren ungefähr, das neue. Bf: Ja. Cf: Seit’m Gymnasium, also seit… L Sf: Ja, ja. Cf: Aber wir in der Volksschule haben wir ausgemacht, als Eltern, haben wir ausgemacht, dass wir keine Handys den Kindern geben. Also es war wirklich in den- in der ganzen- wir haben eine super Gemeinschaft, als Eltern, also… L Sf: Ja. Cf: Das war wirklich eine super Volksschule. Wir haben mit allen Eltern Kontakt gehabt. Wir haben, glaub’ jedes Monat irgendeine Geburtstagsfeier gehabt, wo ma alle dort waren. Und irgendwann haben wir über das Thema Handy gesprochen, als Eltern und wir haben g’sagt. während… I L Sf: Aber das war vor acht Jahren. @3@ Cf: Na ja, warum? Die ersten vier Volksschuljahre hatte- wenn ich jetzt so bedenk’L Sf: Ja, ja. Cf: Mein Sohn hat die ersten vier Jahre von der Volks-, also die ersten Schuljahre kein Handy g’habt. Sf: Ja aber jetzt in den acht Jahren, jetzt ist acht Jahre später, weißt du? L Bf: Na ja, die Leonie in den letzten sechs Jahren… Cf: Acht? Warum acht? Der Kristian geht in die... L Sf: Ja, schon mehr! L Mf: Na gut, das ist unwichtig. Cf:@3@ Mm: @Die Zeit vergeht schnell.@ L Sf: Ja, ja, stimmt, ja. (Man denkt nicht so viel nach.) Y: Gut. Entschuldigung: Susi: Dein Sohn hat auch ein eigenes Smartphone. Sf: Ja, ja. (2) °Es entwickelt sich sehr schnell.° [Y: Blick in die Runde] Cf: L Zu schnell. (°Du bist schon° ) LXXXV 612 613 614 615 616 617 618 619 620 621 622 623 624 625 626 627 628 629 630 631 632 633 634 635 636 637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658 659 660 661 662 663 664 665 666 L Sf: @3@Ja, ja. Bf: Ja die Leonie auch, die Ältere, ja. Y: Und welche Vorteile seht ihr in erster Linie? Also ihr habt schon die Erreichbarkeit genannt… Mf: Mhm. Y: Und für die Kinder? Mf: Also Erreichbarkeit. Cf, Hf, Sf [gleichzeitig]: Ja! Mm: Ja genau, (is‘) immer erreichbar. [Alle nicken zustimmend.] Y: Und seht ihr sonst noch Vorteile? L Bf: Leonie verwendet’s für die Schule. Also Englisch-Wörterbuch nachschlagen. L Cf: Ja, macht mein Sohn auch, stimmt. Der nutzt das auch. Sf: L Stimmt. (2) Diese WhatsApp-Nachrichten und das alles. Bf: Obwohl ich’s- Ich hab’ ihr gesagt, @sie soll sich ruhig auch mal ein Wörterbuch nehmen@ und schau’n wie man das- weil du merkst es dir glaub’ ich besser, wenn du dir das erarbeiten musst, als wenn du „Klick, Klick“ machst und… Mf: Ja. Cf: Ja! Sf: Also das ist gut! Bf: Ja. Mm: Ja, du kannst dich schnell absprechen, also. (.) Hf: Ja, es ist halt praktisch, wenn man g‘schwind eine SMS schreibt: „Geh‘ bitte mit dem Hund gleich runter, wenn du heim kommst!“ oder so. Y: Und seht ihr auch Nachteile seit eure älteren Kinder das Smartphone haben? (.) Oder fällt euch zum Beispiel etwas von den Klassenkameraden eurer Kinder ein? Mf: Na, das hab’ ich jetzt gerade überlegt. Ich hab’ vor einem Jahr circa, hat meine Freundin erzählt: (.) die Kinder leben nicht hier, in Belgrad unten, aber trotzdem, das ist egal. Die Kleine ist jetzt mittlerweile glaub’ ich zwölf oder 13 und sie ist halt ein bisschen- sie ist nicht ganz dünn, sondern ein bisschen, halt, pummelig. Und sie hat auch ein Facebook-ProfilL Cf: Oje. Mf: Und hat- hab’ ich gehört, dass sie dort geschimpft worden ist auf dem Facebook von Kindern aus ihrer Klasse, dass sie zu dick ist undHf: Ja, kannst ja über Facebook, genau. Voll ekelhaft, ja! Y: Weil er ein bisschen molliger… Hf: …fester ist, ja. Na ja, jetzt muss man dazu sagen, jetzt geht‘s über Facebook. Früher hast es ins Gesicht gesagt- @1@ oder hast ihm geschimpft (1) aber es war ekelhaft, direkt ins Gesicht. Und so machst du‘s eigentlich hinterrücks. (2) Und du bist ganz einfach gekränkt. Aber wenn du den in deinem Freundeskreis drinnen hast und einer schreibt sowas. (.) Viele haben ganz einfach nicht den Mumm, den ganz einfach rauszuschmeißen. Das ist ganz einfach – ja. Mm: Es ist die Gefahr da, wenn‘s anonym ist, traut man sich mehr. Hf: Genau! Cf: Ja! Weil jemandem ins Gesicht zu sagen – da gehört schon… Hf: Ja, genau. Und genau das ist das, was die Kinder nicht lernen. Respekt gegenüber den anderen (.) [regt sich sichtlich auf] (1) Und das ist halt dann schon extrem. (1) Das ist einfach- weil‘s einfach durch‘s Tippseln, da schreiben‘s auch irgendwelche Abkürzungen „FBB“ und was weiß ich – na ja, kenn‘ ich mich aus mit die hunderttausend Abkürzungen? (1) Mich wundert´s nicht, dass die Leute nicht Aufsätze zamkriegen oderCf: Pf:… Sf: Ja:, ja. Mf: Was das Schlimmste daran ist, die Eltern haben das überhaupt nicht gewusst. So und das hat der (2) ihr Schulfreund hat das den Eltern erzählt und die Eltern sind dann LXXXVI 667 668 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679 680 681 682 683 684 685 686 687 688 689 690 691 692 693 694 695 696 697 698 699 700 701 702 703 704 705 706 707 708 709 710 711 712 713 714 715 716 717 718 719 720 721 reingegangen, haben das angeschaut und die haben das dann gesehen und haben’s den anderen Eltern dann weitergesagt. Und halt die Sachen. Also ich mit Lena jetzt noch f- (.) [zögert] sie ist noch (.) klein für sowas. Also ich seh’ keine negativen Sachen bei ihr. Aber bei Martin schon. Y: Ja. Wie seht ihr da die Rolle der Eltern? (.) Also, dass sie da Bescheid wissen, dass sie schauen, was die Kinder machen im Internet? Mf: Sehr wichtig. Sf: Ja! Ich finde, dass die Kontrolle sehr wichtig ist. Mf: Ja! L Bf: Ich find’s gefährlich teilweise. [Alle nicken.] Cf: Ja. Y: Inwiefern spielt das Alter des Kindes eurer Meinung nach eine Rolle? Seht ihr da einen Unterschied bei euren älteren Kindern, also bei den 14-, 15-JährigenMm: Also ich schau‘ auch bei meinem Sohn, ja, da find‘ ich’s auch noch wichtig. Sf: Ja. Mf: Mhm. Noch wichtiger, wie gesagt, finde ich. Cf, Mm: Ja. Sf: Ja, das hat mit dem Alter nichts zu tun. Es gibt schon verschiedene Sachen, die schon diese Alter und diese Alter betrifft aus, von Kindern. Aber ich finde, die, jedes Alter ist gefährlich. Cf: Ich hab’ ehrlich gesagt meinen Sohn noch nie kontrolliert. Ganz ehrlich. Ich hab’ ihn noch nie kontrolliert. I L Sf: Nicht so kontrolliert ja. Mm: Na, kannst du nicht kontrollieren. Cf: Ich hab’ ihn noch nie kontrolliert. Und ich hab’ volles Vertrauen und irgendwie, ich hab’ auch nicht so das Gefühl, dass er da irgendwas (.) Blödes anschaut jetzt. Sf: Nein, nein, nicht diese Kontrolle. Ich hab’ schon Vertrauen in mein Kind. Cf: Ja, aberSf: Und ich weiß genau, also wir reden darüber was er schaut und so. Obwohl die Kommunikation nicht so, so ist wie sie früher war. Also mit 14 Jahren, die ziehen sich mehr zurück. Bf: Ja. Sf: Und, es, es ist anders, sag’ ma so. Es ist nicht besser oder schlimmer. L Cf: na, man muss es rausklopfen schon, also mehr fragen. Sf: Es, es ist einfach anders und, ja. Es ist einfach, es ist wichtig, dass du eine Kontrolle hast, dass du mit ihm redest: Was schaut er sich an; welche Freunde hat er. Und wenn du das schon im Kopf hast, was, welche Gruppe, welche Freunde, was schaut er sich immer an, dann weißt du schon, dass die Gefahr nicht so groß ist. Sicher ist Gefahr überall, liegt irgendwo eine Gefahr drinnen aber wenn du diese Kommunikation da hast, nicht so diese Kontrolle, dass du jetzt schaust, was er am Handy macht – sicher, wenn er jetzt… L Cf: Ich find’ auch… Sf: Wenn jetzt in der Schule um Gottes Willen etwas passiert, wenn du siehst eine Veränderung an deinem Kind, dann würd’ ich das auch machen, ich als Mutter. Aber das find’ ich unverantwortlich, weil ich (.) aber das wäre das Letzte… L Bf: Ja, es gibt so Online-Spiele, wo’s kommunizieren. Sf: Ja. Hf: Genau! Bf: Und meine Tochter hat auch g’sagt, ob sie das- Sag’ ich „Ja, aber nur mit deiner Freundin.“ Und wenn sich da wer anderer- sag’ ich, „darfst du mit niemandem Fremden da drinnen kommunizieren!“ Mf: Ja. Bf: Sag’ ich, das kann jeder- Also wenn’s das deinen Kindern erklärst, dass das jeder sein kann. I LXXXVII 722 723 724 725 726 727 728 729 730 731 732 733 734 735 736 737 738 739 740 741 742 743 744 745 746 747 748 749 750 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761 762 763 764 765 766 767 768 769 770 771 772 773 774 775 776 L Cf: Ich (2) Ja. Mf, Sf: Ja! Bf: Dass das ein 50-jähriger Mann sein kann und sagt, „ich bin die sieben-jährige…“ Mf, Mm: Ja, ja. Hf: Da müssen die Eltern schauen. Wie, ich kann das Kind nicht beim PC sitzen lassen und irgendwas machen lassen. Entweder ich mache so Einstellungen am PC, dass der automatisch schaut, dass er auf den jugendfreien Seiten bleibt, dass es geschützt ist das Kind. Wie du sagst. [an Bf] Es gibt da genug Perverse, die sich als Junge, also als Kind, ausgeben aber sich dann treffen und Erwachsene sind, die pädophil sind. Cf: Ja, genau! Sf: Ja, stimmt! Bf: Also da hab’ ich ihr schon g’sagt: „Ja, ich möchte das sehen, wo das is’!“ Ich schau’ mir das an und wenn sie das wirklich nur mit ihrer Schulfreundin macht. Cf: Da hat’s auch so ein Spiel gegeben eben für kleine Mädchen. Diese Talking Angela. Ich weiß nicht, irgendwer hat das mal aufgeschrieben. Ich glaub’ auch in Facebook ist das gestanden, dass da in Wirklichkeit irgendein (.) Mann gesessen ist und mit den Mädchen gesprochen hat. Also das war so ein, ich glaub’ das war sogar eine App. Hf: Genau, das war ein Erwachsener, ja (3) Ein Perverser. Bf: Aber so was erzählt mir meine Tochter! Die is’- die erzählt mir da und sagt: „Mama, da hat’s das und das gegeben. Cf: L Ja, genau. Bf: Die reden eh untereinander. Sf: Ja. Cf: Genau. Bf: Also die @weiß das vor mir!@ @2@ Cf: Ja. Sf: Ja, ich glaube, das vielBf: Wir kriegen das teilweise gar nicht so mit, was da so (.) weil’s mich auch nicht interessiert. I L Cf: Ich hab’s auch von einem Bekannten g’hört. Also ich hab’s auch nicht selber gelesen aber ich hab’s auch gelesen, also gehört. Er hat’s mir dann auch gezeigt, ich hab’s meinem Sohn gezeigt und er- Also über das wird auch sofort gesprochen. Wenn man irgendwie (.) was Schlechtes vermutet hinter irgendeinem, ich weiß jetzt nicht, Spiel-App oder was auch immer, wird schon darüber gesprochen. [Mf wirkt etwas unruhig.] Sf: Ja. Man soll die Kinder nicht unterschätzen. Die wissen genau, wo die Gefahr ist. Ich glaub’, die sind viel mehr weiterentwickelt, was die mediale Welt betrifft als wir. Also… Cf: Ja. Bf: Ja aber das liegt, glaub’ ich auch an den Eltern. Sf: Ja. Bf: Weil, wenn’s d’ ihnen immer erklärst, das und das und immer offen mit ihnen erklärst, was das sein kann, dann… Cf, Mf: L Ja. L Sf: Ja, das ist wichtig. Cf: Dass die Kinder von- ein bissl’ Misstrauen im (.) Hinterkopf doch haben. Sf: Ja, ja. Cf: Also jetzt nicht so Angst, sondern trotzdem ein Misstrauen. Also mit 14 geht’s auf alle Fälle. Ich mein’, bei einem Kleineren versteh’ ich auch überhaupt nicht, also wenn ein Kind jünger ist, würd’ ich auch nicht schauen, dass s’ Angst hat, aber bei einem 14-Jährigen kann man da schon (.) offen darüber reden. Sf: Ich habe auch vor einem Jahr, weniger als einem Jahr, eine Facebook-Seite aufgemacht. Ich bin auch so aber das ist nur, was mich-, das ist nur meine Denkweise. Also wirklich, jeder kann Facebook haben und alles reingeben, was er will. Aber ich finde, das ist eine Verletzung von Privatsphäre. Und wieviel gibst du Preis von dir, also was gibst du dort: jeder weiß das und das wird auch irgendwie benutzt, dass man- und da wird von uns LXXXVIII 777 778 779 780 781 782 783 784 785 786 787 788 789 790 791 792 793 794 795 796 797 798 799 800 801 802 803 804 805 806 807 808 809 810 811 812 813 814 815 816 817 818 819 820 821 822 823 824 825 826 827 828 829 830 831 832 auch und von unseren Kindern ein falsches Bild gemacht eigentlich. (.) Weil es ist ganz, ganz (2) es ist anders, wenn ich dich kennenlerne und ich weiß gar nichts von dir. Ich kann auch keine Vorurteile entwickeln. Du bist ein unbeschriebenes Blatt. Aber wenn ich so meine Bilder oder etwas like auf Facebook, dann machen sie sich schon Gedanken: „Ja, die ist so und so.“ Und das ist nicht gut, find’ ich. Y: Könnt ihr euch an angenehme Situationen erinnern innerhalb eurer Familie, in welcher das Smartphone eine Rolle gespielt hat? Eine gute Erfahrung mit dem Smartphone? Mf, Sf: Ja. Mf: Ich find’ sehr gut die Aufnahmen, die man mit dem Smartphone- Halt die Videoaufnahmen oder die Fotos, die man machen kann. Cf: Die Videos, stimmt. Mf: Das ist halt etwas, das… Cf: …das bleibt. Mf: Ja. [Alle nicken zustimmend.] Cf: Man will ja auch nicht – Man schaut ja auch, dass man das speichert am Computer, dass es ja nicht verloren geht. [Allgemeines Bejahen und Nicken.] Bf: Man muss nicht immer eine Kamera dabei haben. Cf: Stimmt, stimmt. Ja. Die Kleine, wir nehmen sie jederzeit auf. @(.)@ Mf: Ja. Mm: Ja, Fotos, Videos, wir machen auch immer Videos mit unserer Kleinen. Cf: Wenn sie anfängt zu singen, Handy raus und aufnahmebereit. Mm: Ja @.@ Mf: Ja! Und früher haben wir so eine Möglichkeit nicht gehabt. Cf: Ja, stimmt. Also meine Tochter hat wirklich viele Videos im Gegensatz zu meinem Sohn. Mm: Mhm, ja. Mf: Ja? Cf: Das ist einfach a andere Zeit. Mf: Aber sonst… Sf: Aber da gibt’s ja auch diese Lern-Apps. Die sind auch sehr gut. Zum Beispiel was Sprache betrifft. Wenn du reingehst und etwas nachschaust. Cf: Ich hab’ das noch nie g’macht. Bf: Nein, da gibt’s schon… Cf: Ich hab’ nur den Übersetzer verwendet. Aber eine Lern-App selbst hab’ ich noch nie gehabt. Sf: @Ich hab’ das für mich verwendet.@ @2@ Y: Mhm. Und fällt euch spontan etwas Negatives ein? Cf: Diese Werbungen, die reinspringen, das stört mich auch extrem. Sf: Ja, ja. Mf: Ja. Sf: Also, so lange du in eine Seite einsteigst, wo du diese Serien anschaust, weil da gibt’s so Serien, irgendwelche Serien, was im Fernsehen auch, und da gibt’s Staffeln und so oder irgendwelche Seiten von Filmen, wo man gratis Filme anschauen kann, da kommen diese Werbungen drinnen und das ist nicht gut, finde ich. Y: Gab’s da auch Konflikte mit euren Kindern wegen solcher Sachen? Bf: Also ich hab’ amal ein kleines Erlebnis gehabt. Die Leonie hat das ziemlich neu gehabt. Und mein Mann ist auf der Couch gelegen und ist so eingedöst. Und sie hat ihn fotografiert und hat halt ihrer Freundin ein Foto geschicktCf, Sf: @2@ Cf: Huh! [erschreckter Ton, hält sich die Hand vor den Mund.] Bf: (.) Und hat geschrieben, „Mein Papa schlaft schon“ oder irgendwie so. (1) Und da hab’ ich ihr dann erklärt, da hab’ ich ihr gesagt – das war ja nicht einmal böse von ihr – sag’ ich: „Das darfst du nicht. Du darfst nicht einen anderen fotografieren, auch wenn’s dein Papa is’. LXXXIX 833 834 835 836 837 838 839 840 841 842 843 844 845 846 847 848 849 850 851 852 853 854 855 856 857 858 859 860 861 862 863 864 865 866 867 868 869 870 871 872 873 874 875 876 877 878 879 880 881 882 883 884 885 886 887 [Alle lachen.] Bf: Ich mein’, es war ja nicht schlimm, er hat einfach nur die Augen zugehabt. Es war nichts Schlimmes aber ich hab’ gesagt, „Das kann einmal a andere-“ Das hab’ ich ihr erklärt und damit – dem Papa hab’ ich’s gar nicht @g’sagt.@ @2@ [Allgemeines Gelächter] Sf: Stell’s dir vor! Bf: @Hab’ ich g’sagt, „Sag’s deiner Freundin gleich@, sie soll’s löschen!“ Also das waraber das war ihre Unerfahrenheit, das hat sie nicht böse gemeint. (2) Also… Mf: Ja, mhm! Y: Und habt ihr bei den Kosten bemerkt, dass etwas gestiegen ist, seit die Kinder das Smartphone nützen? Zum Beispiel eine erhöhte Handyrechnung? Hf: Nein, das ist ein angemeldetes. Das hab‘ ich extra schon so genommen mit viel Freiminuten, @extra so.@ Mm: Na, also da schau‘ ich sehr genau bei meinen Verträgen. Y: Ok also es besteht nicht die Gefahr, dass etwas zufällig runtergeladen wird. Hf: Na, sie muss mich immer fragen. Ich hab‘ immer gesagt, sie muss mir das zeigen, was das ist. Weil nicht, dass sie irgendeinen Blödsinn da runterladet. Und das macht sie auch brav. Also das fragt sie mich dann schon. (1) Soweit sind wir uns einig. L Cf: Wir haben schon amal so einen Fall g’habt, wo mal etwas runtergeladen worden is’, was kostenpflichtig war, wo ma das nicht gewusst haben. Aber haben dann- wir sind auch nicht d’raufgekommen. Ich glaub’, wir haben dann auch mit dem Anbieter gesprochen. Und da hamma auch nicht gewusst, was das war. Das war irgendeineBf: Also ich hab’ das alles gesperrt. Cf: Das haben wir seitdem auch gesperrt. Bf: Weil die Leonie hat so einen 10-Euro-Vertrag bei Drei. Ich weiß nicht, wie’s bei den anderen ist. Da kannst du reingehen in das Internet. Cf: Ja, ja. Bf: Weil die Nummer rennt ja über mich. Und da hab’ ich alle kostenpflichtigen Nummern und alles- Erotik und DingCf: gesperrt! Bf: Alles gesperrt. Mf: Ja, ja! Cf: Es muss ja nicht einmal Erotik sein. Bf: Nein. Ich sag‘ ja… L Cf: Man ruft jetzt die Bank an und man muss zahlen. Bf: Genau! Cf: Also diese 05-Nummern stören mich extrem. Wir haben jetzt-. Bf: Ja, wir haben das auch. Ich hab’ bei meinem Handy eigentlich auch diese ganzen Nummern gesperrt. Und wenn du so jemand wie @Telekabel oder so jemand anrufen willst@... Mf: °Kannst du nicht.° Bf: Das ist aber 0800, wo ich mir eigentlich ‘dacht hab’, die sind gratis. Mf: Ja, ja. Bf: Kann ich’s nicht, sind wir d’rauf gekommen, dass die kostenpflichtig sind. Cf, Mf: Ja! Sf: Das hab’ ich auch nicht gewusst. Bf: Ich hab’ ma gedacht, das ist eine Servicehotline und nein, da zahlst du. Sf: Ahh, wirklich? Cf: L Ich hab’ ma auch gedacht, das ist gratis. Sf:@Da hab’ ich etwas dazugelernt!@ Bf: Ich hab’ das auch nur gemerkt, wie ich die über’s Handy einmal angerufen hab’, weil wir a Störung g’ habt haben. Cf: Und die Bank auch, alle 05er-Nummern. Das ist eine Frechheit. Bf: Ja. XC 888 889 890 891 892 893 894 895 896 897 898 899 900 901 902 903 904 905 906 907 908 909 910 911 912 913 914 915 916 917 918 919 920 921 922 923 924 925 926 927 928 929 930 931 932 933 934 935 936 937 938 939 940 941 Y: Ok, also ihr alle habt diese Dienste gesperrt. Wie steht ihr Neuigkeiten gegenüber, was Medien betrifft? Zum Beispiel hast du erzählt, dass deine Tochter dir etwas Neues gesagt hat, von dem du nichts wusstest? [wendet ich an Bf] Sf: [stöhnt] Cf: Na, ma‘ möchte schon am relativ neuesten Stand sein. Das einzige, wo ich noch nie reingeschaut hab’, war Twitter oder Instagram. Bf: Ja, kenn’ ich auch nicht. Cf: Und Instagram geh’n die meisten Burschen. Also die meisten Jugendlichen sind ja bei Instragram, weil die Eltern bei Facebook sind. Sf: Ja, ja! Stimmt! @3@ Cf, Mf, Mm: @2@ Mf: Ja. Sf: Aber leider Gottes und ich hab’ auch etwas dazu gelerntL Cf: Und ich weiß auch nicht wie man da- da gibt’s auch Pinterest. Da verfolgt man irgendwas. Also da hab‘ ich mich mal angemeldet aber ich hab‘ da nie wieder weiter rein geschaut, weil mir das wieder zu viel ist. Das ist schon so… L Bf: Ich kenn das auch nicht. Cf: DasSf: Und die schreiben bei Instagram nicht. Das ist, nur Fotos geht es. L Cf: Ja. (1) Du verfolgst jemanden. Sf: Und wenn sie schreiben, dann schreiben sie nur in diese (1) Kommentare, so ( ) und sowas. I L Bf: Kommentar. Cf: Ja, also ich weiß nicht, ich find’ das- (2) L Sf: Und das ist, das finde ich nicht soCf: Also ich, das weiß ich, das ist das Einzige, was mich überhaupt nicht interessiert. Und ich will auch gar nicht weiter da rein. Das ist mir schon zu (3) modern. Bf: @3@ Y: Was würdet ihr euren Informationsstand über solche Sachen einschätzen? Mf: Ich fühl‘ mich informiert, mir reicht das. Mm: Na ja. Cf: Ich find’ auch. Ich frag’ auch meinen Sohn direkt. Also wenn ich etwas nicht weiß – so wie das Instagram- Er hat mir das erklärt. Aber ich wollt’ einfach nicht darüber nachlesen oder mich irgendwo anmelden wieder neu. Weil ich hab’ ihn gefragt, „Wie funktioniert das?“ und er hat es mir gezeigt und das °(war’s)°. Bf: Wie g’sagt, ich lern’ das eigentlich mit meiner Tochter weil sie interessiert sich dafür und @ich muss’s mir dann anschauen und (.) positiv oder negativ, das heißt ich@ muss mich eigentlich damit befassen. Cf: Ja, genau. Mf, Mm: Ja. Y: Und wo nehmt ihr sonst Informationen her? (.) Sprecht ihr auch mit anderen, Eltern oder Lehrern zum Beispiel darüber? Nf: Nei:n (.) eherMf: Ja, ja! Also mit Lehrern nicht aber mit Eltern. Sf: Ja. Y: Und ihr fragt eure Kinder. Mf, Sf: Ja. Mm: Ja, klar! Y: Wenn ihr was nicht wisst… Hf: Genau! Da muss ich‘s @Kind immer fragen!@ @5@ Mf: Da muss sie mir das dann erklären! Hf: Ja, diese Abkürzungen (.) wie heißt das: „best - best friend forever“, BFF! So gehört‘s, BFF: so is‘ das, °nicht FBB°, bin auch schon durcheinander. [stöhnt] G’rad‘, dass ich XCI 942 943 944 945 946 947 948 949 950 951 952 953 954 955 956 957 958 959 960 961 962 963 964 965 966 967 968 969 970 971 972 973 974 975 976 977 978 979 980 981 982 983 984 985 986 987 988 989 990 991 992 993 994 995 996 schreiben muss, wenn ich – „Gehst bitte mit dem Hund?“ - immer die Anfangsbuchstaben vom Wort schreiben muss @und immer Punkt, Punkt, Punkt dazwischen.@ [Allgemeines Lachen] Hf: So wie ungefähr diese Postnachrichten von früher, wo so Punkt, Punkt. [imitiert Tippbewegung] Mf: @3@ Sf: @2@ @Ein Wahnsinn!@ [deutet auf Hf] Y: Kennt ihr Internetseiten oder Einrichtungen, wo man sich über solche Sachen informieren kann? Über potenzielle Gefahren oder- wo man sich hinwenden kann, umMf: Ich tu’ immer googeln. Cf: Ich google alles. Bf: Ja. Sf: Ja, ja, ja. Cf: Ich leb‘ mit Doktor Google, mein zweiter Mann. [Alle lachen.] Mf: Weil ich hab’ zum Beispiel vor ein paar Tagen eine E-Mail bekommen, mit der Aufforderung, dass ich irgendwas einzahlen muss und dass das eine Mahnung ist und ich hab‘ nicht gewusst, Da hab’ ich den Namen gegoogelt und dazu Betrug geschrieben und da is’ wirklich rausgekommen, also „nicht antworten auf diese Mail, nicht aufmachen… [Paralleldiskussion: Cf an Bf gewandt: Bf und Cf sprechen miteinander, während Mf sich an die anderen wendet.] Bf: Na, es is’ schon praktisch. (.) Da findest du alles: Bücher… Cf: Ja! Kochbücher, (.) Rezepte. Bf: Wikipedi- , also wenn du irgendwas Sachliches wissen willst, musst sofort Wikipedia (.) Das is‘Cf: Ja, ja. Mf: Weil sonst sind das Viren und keine Ahnung was. Bf: [an Mf] Mhm. Cf: Ich bin ja in einer Gruppe in Facebook. Da sind nur Mamis und da wird über alles geredet. Weil das is’ eine mit über 1000 Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und da wird immer ausgetauscht. Die heißt auch „OT“- also ohne Topic, off topic. Y: Ok. Ich konnte bisher raushören, dass ihr euren Kindern vertraut, wennMf: Ja. [Allgemeines Bejahen und Nicken.] Mm: Scho. Cf: Aber ich sag’, es kommt auf’s Kind an. Ich glaub’ nicht, dass es das Alter ist. Sf: Ja, ja. Bf: Echt? Sf: Das stimmt, es kommt aufCf: Ich hab’ ihm immer vertraut und hab’ bis jetzt nicht das Gefühl gehabt, dass… Mf: Die Lena, sie ist halt so, sie kann nichts vor mir verbergen. Sie kann das einfach nicht. Sie muss kommen, egal, was es ist. L Cf: Das wird so bleiben. Mf: „Mama, ich muss dir was sagen aber ich darf’s dir nicht sagen aber ich muss es dir sagen.“ [Allgemeines Lachen] Cf: Genauso ist mein Sohn, genauso ist der Kristian auch, wirklich. L Bf: Das ist aber eh gut. Sf: @2@ Meiner auch! Mf: Na ja, aber mein Sohn, er istL Cf: Aber ich glaub’, es ist ein Problem. @Die sind alle so ähnlich.@ Cf: Nein sie sind, äh:m, ich glaub eher, dass sie einfach, dass sie alles erzählen. Weil es von klein auf, ich weiß nicht. Sf: Die sind gut erzogene Kinder. Bf: Ja, ja. Wollt’ gerade sagen! XCII 997 998 999 1000 1001 1002 1003 1004 1005 1006 1007 1008 1009 1010 1011 1012 1013 1014 1015 1016 1017 1018 1019 1020 1021 1022 1023 1024 1025 1026 1027 1028 1029 1030 1031 1032 1033 1034 1035 1036 1037 1038 1039 1040 1041 1042 1043 1044 1045 1046 1047 1048 1049 1050 1051 L Sf: (Wie die Mütter.) L Mf: °Genau.° Cf: Wenn das is’, von klein auf, dass ma mit die Kinder redet, glaub‘ ichMm: Aber ab an bestimmten Alter is‘ trotzdem anders, auch wenn du sag‘ ma, versuchst. Sf: Ja, schon aber wie gesagt, anders aber nicht unbedingt schlechter. Cf, Mf, Mm: Mmh. Hf: °Ja, weniger ( )° Y: Also Kommunikation… [Allgemeines Bejahen] Y: Und gibt es trotzdem Situationen, wo ihr ratlos seid manchmal? Hf: Na ja, wenn die Kinder so zurückschnauzen, denkt man, soll man jetzt d‘rüberfahren, soll man es jetzt lassen oder- weil man ist ja nicht Kumpel, sondern die Mama. Also es gibt schon so Phasen, wo ich mir denk‘, jetzt lasse ich’s einmal. Mm: Aber manchmal muss ma‘ eingreifen. Mm: Mhm. Cf: Genau. Na ich war voriges Jahr ein bissl ratslos was die Schule betrifft. Aber das hat jetzt nicht mi’m Handy zu tun oder mit dem Spielen, es war einfach- er war faul. Und das is’, find’ ich ganz normal mit 13, dass er dann eine Zeit hat, wo er einfach auf nichts Lust hat. Aber das hat, find’ ich, mit die Handys auch nichts zu tun. Mf: Ja. Sf: Nein, mit der medialen Welt überhaupt nichts zu tun. Cf: Ich glaub’, das ist einfach- (.) Die Kinder werden immer müder und auf nichts Lust g’habt. Sf: Ich glaube, dass ist die Pubertät. Das kann ich auch bestätigen mit meinem Kind. Y: Also erzählen sie nicht mehr allesHf: Ja, das ist halt oft dieses „Ah, Ah! Das is‘ wurscht, egal, verstehst eh nicht!“ [imitiert abweisenden Tonfall und etwas abweisende Handbewegung der Tochter] @2@ Das geht halt dann immer so. Aber das is‘ ganz einfach das Pubertäre, ein bissl schon (.) Lösen von Zuhause (2) langsam. Cf: Ja. Bf: Ja, ja! Hf: Und mim Kopf sand‘s oft wo ganz wo anders. Bf: Meine Tochter hat alles vergessen, was zum Vergessen gibt. Das war die neue Schule, und sie hat bis jetzt jeden Mittwoch Klavierunterricht g’habt und ich hab’ ihr noch in der Früh g’sagt: „Um zwei Uhr musst du in die Musikschule.“ Das erste Mal, der Klavierlehrer ruft mich an, die Leonie ist nicht da.“ Huh [erschrockener Ton], oh mein Gott. @.@ Cf: Ja, das ist ein Schock. Bf: Und die nächste Woche- Gott sei Dank hab’ ich sie erreicht - und die nächste Woche das gleiche. Sag’ ich „Leonie, das gibt’s doch nicht!“ Und dann hab’ ich g’sagt, das Handy is’ gleich amal weg. @Das ist bei mir immer das Druckmittel. @.@ Handy weg, bis es wieder funktioniert@. [Alle lachen.] Hf: Genau! @2@ Mm: Jo, genau. Des is‘ bei uns a immer des Druckmittel. @1@ Sf: Ja, aber irgendwannBf: Aber ich glaub’, das sind eher die Hormone. Sf: Ja, das hat nichtsCf: L Ja, die Hormone. Bf: Das war nicht das Handy. Ich glaub’, das waren die Hormone und dieses ganze… L Sf: Hormone. Mf: Pubertät. L Bf: Na vor allem der Schulwechsel vom Wiener-, das is’… Cf: Ich glaub’ auch, dass Mädchen ein bissl früher reinkommen. Mf, Sf: Ja. Bf: Ja. XCIII 1052 1053 1054 1055 1056 1057 1058 1059 1060 1061 1062 1063 1064 1065 1066 1067 1068 1069 1070 1071 1072 1073 1074 1075 1076 1077 1078 1079 1080 1081 1082 1083 1084 1085 1086 1087 1088 1089 1090 1091 1092 1093 1094 1095 1096 1097 1098 1099 1100 1101 1102 1103 1104 1105 Cf: Ich glaub’, dass die Burschen ab 13, dass die Mädchen schon ab elf, zwölf, dass da schon… Sf: Na, der Mario, warte mal… L Bf: Ja, die Leonie zieht sich schon zurück. L Mf: Ja, mit 14 (.) hängt vom Mädel selber auch ab. Bf: Ja, meine is‘ wie g’sagt da noch nicht so. Sf: [wendet sich an Cf] Der Mario, warte mal… Cf: [gleichzeitig mit Sf] L Na der Kristian war, mit 13 war‘s am schlimmsten. (.) Sf: Wirklich? Cf: Na, der hat Vierer und Fünfer gehabt! L Sf Aber der ist sicher noch nicht aus der Pubertät rausgekommen. Cf: Na raus nicht, aber das ist der Anfang. Sf: Ja. Mf: [zeitgleich mit Cf und Sf] Na die Mädels sind auch manchmal so zickig. (.) Heute hat die Lena zu mir gesagt, „So und ab heute mach’ ich nichts mehr, was du sagst, nur dass du weißt.“ @1@ Sf:@.@ Bf: [an Mf] Na, sie streitet immer mit dem Papa. Der versteht das gar nicht. @.@ Y: Gibt es manchmal Situationen, wo ihr sagt: „Stop“, wo ihr eingreifen müsst? Cf: Ja. Y: Du hast eh schon mal gesagt: Unter der Woche keine Spiele. [wendet sich an Bf] Bf: Ja. Cf: Wochenende. Sf: Wochenende, ja, Wochenende! Cf: Ja aber dann wird’s auch zu spät manchmal. Also er überschätzt- er schaut nicht auf die Uhr. Er spielt online mit irgendeinem Freund. Dann schau’ ich auf die Uhr: „Hey, hallo ich bin schon ur müde und ich will schlafen. Ich will, dass er aber dann auch schläft. [wirkt ein bisschen aufgebracht.] I L Sf: Ja, die überschätzen die Zeit. Mf: Ja. Y: Und wenn es Konflikte gibt, dass euer Kind zu lange spieltHf: Ich hab‘ gesagt: „Geh‘ schlafen!“ Y: Gibt es da Diskussionen? Mm: Weniger mim Spielen aber das Handy des is‘, is‘ ein Dauerthema. Hf: Nein (.) aber (.) solang‘ die Noten passen… L Cf: Also das ist dann die Zeit, wo ich sag’ „Aus!“ (.) Aber das ist meistens eben in den Ferien und am Wochenende. Mm: Des wird dann- im Prinzip macht’s süchtig. Hf: Na ja gut, bei der Jenni, bei dem Rollenspiel weniger aber es macht natürlich süchtig wie jedes Computerspiel. Wenn du natürlich online mit mehreren Leuten spielst. Ich bin ja selber- ich spiel‘s ja selber – World of Warcraft und spiel‘, bin ja auch in einer Gilde drinnen. Und sie spielt das halt am Tablet und schreibt mit denen auch immer. Das macht ihr halt Spaß. Und am Abend – sie schaut auch nicht auf die Uhr – da muss ich schon reingehen und manchmal dreimal sagen: „Jetzt ist Schluss und jetzt Abmarsch ins Bett oder lernen!“ Hab‘ ich gesagt: „Wenn die Note runtergeht, is‘ weg, is‘ einkassiert.“ Also dann, da hat‘s mich angeschaut. „Ja“, hab‘ ich gesagt, „Noten sind wichtig. Noten schlecht, Tablet einkassiert!“ Ma wurscht, interessiert mich nicht – inklusive Handy.“ [wirkt aufgebracht.] L L Mm: Ja, ja! Na glei‘, glei‘ einkassiert! Des geht stu:ndenlang- hat er’s, is‘ er am Handy! Da gibt’s bei mir kein Pardon. Hf: Ja, na da zuck‘ ich aus. Also die Noten müssen passen. (.) Mir is‘ wurscht und wenn – °i ( )° (1) Sie lernt ja leicht. Sie ist a richtiges Gfrastsackl. Sie lernt leicht, L Mm: Weil ich sag, „Junger Mann,“ sag‘ i, ja, “Solang‘ du unter meinem Dach wohnst“, jaXCIV 1106 1107 1108 1109 1110 1111 1112 1113 1114 1115 1116 1117 1118 1119 1120 1121 1122 1123 1124 1125 1126 1127 1128 1129 1130 1131 1132 1133 1134 1135 1136 1137 1138 1139 1140 1141 1142 1143 1144 1145 1146 1147 1148 1149 1150 1151 1152 1153 1154 1155 1156 1157 1158 1159 1160 L Sf: Ja. Na ja, das geht, °das kann man nicht so regeln, finde (ich)° L Hf: (.) aber tut‘s ned. (2) Lernfaul, hat keinen Sinn. °Das hab‘ ich eh schon°( ) [Allgemeines Murmeln] Y: Ok. Wer trägt eurer Meinung nach die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, Kindern beizubringen, welche Gefahren es gibt, wie man mit Medien richtig umgeht, (.) zum Beispiel wenn sie mit dem Handy ins Internet gehen? Bf, Cf, Mf: Die Eltern! Mm: No scho a, klar, aber a die Schui- ich versteh‘ ned, dass des in den Schulen erlaubt is‘. Mf: Na ja, Schule, °sind’s ja nicht.° Sf: Natürlich! (.) finanzieren. [Y blickt in die Runde.] Bf: Nein, bei uns im Gymnasium haben’s, waren’s in der EDV und da hat ihnen ein Lehrer alles genau erklärt und die Leonie ist dann zu mir gekommen – da hat sie WhatsApp schon gelöscht g’habt, dann sagt‘s: „Mama, WhatsApp: du wirst abgehört und Ding, @und alle können es lesen, du musst das abdrehen! Das ist ur gefährlich. Unser Lehrer hat uns das alles erklärt!“@ [Imitiert aufgebrachte Stimme ihrer Tochter.] Also bei uns haben sie das schon gemacht. Hf: Ja, sie haben schon so Phasen gehabt. Da haben sie, die ganze Klasse- sie haben auch immer eine Stunde, wo sie über verschiedene Themen reden. Das ist außerhalb- nicht ein normales Unterrichtsfach sondern wenn es irgendwo in der Klasse ein Problem gibt, dann wird das hergenommen, behandelt. Y: Und wie seht ihr die Rolle der Politik in diesem Zusammenhang, zum Beispiel bezüglich gesetzlicher Regelungen? Bf: Das ist zu wenig, nichts. Sf: Ja! Da wird nichts gemacht, da wird nichts gemacht. Also von der Politik überhaupt nichts. Das ist alles diktiert von oben und von großen Konzernen. Das ist nur auf Profit gemacht. Bf: Da sitzen so mächtige Leute, die so viel Geld da hineinstecken, dass da überhaupt nichts getan wird. Das is‘… L Sf: Das kann man überhaupt nicht steuern, ja. Y: Was hält ihr von gesetzlichen Regelungen in der Hinsicht? Sf: Ähm… Cf: Wenn ich- wenn man dann darüber liest, dass sie in der Türkei zum Beispiel Youtube komplett gekappt haben, also abgekappt wird oder Facebook weil der Erdoğan halt g’rad in dem Moment irgendwas Schlechtes darüber gelesen hat und der- also ich find’, das ist wieder zu hart. Dass von der Politik aus, dass jemand etwas komplett sperrt. Bf: L Das ist schwierig, weil das ist dann… L Cf: Wenn manMm: …schwierig, ich find‘, die Gesellschaft, halt, wie, die is‘ allgemein überrollt worden von dem- von der Entwicklung bei den Medien- also im (.) Multimediabereich. Das is so:: schnellSf: Nein, es wird einfach nicht auf diesen Jugendschutz, also auf diese gerechte [zögert], diese gerechte mediale- angeschaut, was Kinder wirklich betrifft. Es ist überhaupt, jetzt hab’ ich bemerkt, zum Beispiel tagsüber, dass diese Werbungen laufen, die vor zwei Jahren unmöglich war, zu schauen. Und die Kinder kriegen das alles mit. Es ist zum Beispiel – jetzt kann ich ein konkretes Beispiel geben. Da geht’s um diese (1) ähm, Befriedigungsmittel, also dieses Gerät, die reklamieren das schon ab acht Uhr am Abend! Mf: Im Fernsehen? Sf: Im Fernsehen! Bf: Ja. Sf: Und da, aber das können sie überall anschauen. Im Handy auch online. Das ist, das find‘ ich zu hart. Bf: Du hast schon in Galileo-Sendungen, wo du denkst, Galileo ist interessant. Nur auf einmal hast du Themen über Sex und, und (.) dann sitzt du mit deinemXCV 1161 1162 1163 1164 1165 1166 1167 1168 1169 1170 1171 1172 1173 1174 1175 1176 1177 1178 1179 1180 1181 1182 1183 1184 1185 1186 1187 1188 1189 1190 1191 1192 1193 1194 1195 1196 1197 1198 1199 1200 1201 1202 1203 1204 1205 1206 1207 1208 1209 1210 1211 1212 1213 1214 1215 Sf: Aber das ist… Bf: Zuerst hast du noch einen Bericht über etwas Wissenschaftliches über TiereMf: @.@ Und auf einmal… Cf: …und das nächste, kommt auf einmal sexuelle Befriedigung und blablabla. Sf: Ganz anders, du Britta, aber das ist ganz anders wenn du das über Galileo gesagt kriegst und dann kannst du über das mit deinem Kind reden. Aber es ist ganz anders, wenn du nach acht Uhr vielleicht dreimal oder viermal am Abend das Kind kriegst zu schauen. Bf: Ja:: [eher fragend] Sf: Das entwickelt sich ganz anders bei Kindern, glaub‘ ich. Y: Darf ich hier kurz einhaken? Seht ihr da einen Unterschied zwischen Fernsehen, wo ihr seht, das Kind schaut sich das an, darüber kann man dann sprechen oder wenn das kann mit dem Smartphone beschäftigt und ihr wisst nicht… Cf: Alleine. Sf: Ja, ja. Das ist das, ja. Cf: Wenn man nicht weiß, was er sich anschaut, dass macht mir schon, ja. Y: Ok. Würdet ihr euch generell mehr Informationen wünschen über neue Medien, über technische Entwicklungen… Sf: Ja [Y blickt in die Runde, alle nicken.] Bf: Man kriegt eh genug. Also, (.) das neueste Handy, das hörst eh jeden Tag 20 Mal, und was jetzt rausgekommen ist. Hf: Soviel informiert kannst gar nicht sein. Weil einfach die Kinder mit einem gewissen Alter sich abgrenzen. Ist eh klar. Mit 14 willst du nicht mehr so viel mit der Mami zu tun haben. (.) Das ist halt ganz einfach- sie fangt sich an zu entwickeln, zum Erwachsen werden. Ich mein‘, für mich ist‘s angenehmer, weil ich kann sie alleine lassen, brauche keine Panikattacke kriegen. Mm: Sie müssen selbstständig werden dann und ma‘ muss ihnen vertrauen. Hf: Ja. Muss man ja. So weit hab‘ ich sie- aber ich mein‘, alles wird man als Eltern nicht wissen. Y: Würdet ihr euch noch mehr Informationen wünschen auch über Gefahren durch neue Medien, neue Werbeformen… Cf: Das möcht’ ich schon auch wissen. Sf: Ja, ja. Y: Neue Formen von Werbung zum Beispiel etc. Bf, Mf, Sf: Ja! Mm: Na ja. Sf: Das ist zu wenig. Da ist zu wenig Information da. Bf: Ja, wie man seine Kinder schützen kann oder so solche ja. Cf, Sf: Ja, ja! Y: Ok. Von wo würdet ihr euch sonst Informationen wünschen? Also von LehrSf: Von Lehrern und von Medien. Mf: Vom Staat. Sf: Und vom Staat. Dass das besser, dass das zusammenspielt irgendwie, damit es besser wird. Cf: Dass es alle erreicht. Nicht nur die Leute die immer online sind, L Mf: Ja! I L L Sf: Ja! Nicht nur. Cf: -sondern auch Leute, die vielleicht keine Zeit haben, den ganzen Tag online zu sein oder jederzeit reinzuschauen weil er kein Internet g’rad’ hat oder so, weil er in der Arbeit is’, weil er arbeiten muss oder so. Ich hab’ ja auch nicht immer Zeit, dass ich reinschau’. (2) Aber es Leute, die haben vielleicht gar keinen Zugang zum Internet. (.) Das seh’ ich auch öfter bei mir. Bf: Na, meinen Mann interessiert’s auch nicht. @.@ Den interessiert das gar nicht. G’rad’ Youtube. XCVI 1216 1217 1218 1219 1220 1221 1222 1223 1224 1225 1226 1227 1228 1229 1230 1231 1232 1233 1234 1235 1236 1237 1238 1239 1240 1241 1242 1243 1244 1245 1246 1247 1248 1249 1250 1251 1252 1253 1254 1255 1256 1257 1258 1259 1260 1261 1262 1263 1264 1265 1266 1267 1268 1269 1270 Cf: L Aber trotzdem möchte er informiert sein?! Bf: Ja, informiert schon. Er schaut g’rad’ amal Youtube, da hört er sich Musik an aber (.) Handy und Computer, das interessiert ihn gar nicht. Y: Wie ist das bei euren Partnern? [Blick in die Runde] Cf: Ja, meiner schon, dass er zumindest weiß, was es gibt. Mm: Ja klar, dass sie Bescheid weiß auch. Hf, Sf: Ja! Cf: Also es sollte auch für die Leute eine Information geben, die nicht so gern im Internet sind. Y: Wie schätzt ihr zukünftige Entwicklungen in dem Bereich ein? Ihr habt schon gesagt, ihr wünscht euch teilweise mehr Information über neue Möglichkeiten oder Gefahren. (.) Oder habt ihr Bedenken, Wünsche? Cf: Dass das nicht mehr so schnelllebig ist, das Ganze, dass das nicht jedes Mal- Die Kinder leben ja wirklich auch – also mein Sohn ist auch so ein Handynarr. Der möchte’ immer vom neuesten zum neuesten Handy. Und es ist irgendwie, es ist zu schnell. Man muss ja jetzt, man hat ja Verträge schon zwei Jahre lang und dann ist der Vertrag aber noch nicht zu Ende und er möcht’ schon ein neues Handy haben. Da überlegt er, er muss seines verkaufen und das, und das Geld vom Geburtstag und von Weihnachten zusammensparen und zusammenkratzen für ein blödes neues Handy. Und ich find’. Sf: Ja, aber das find’ ich nicht, dass das die Aufgabe vom Staat ist… Cf: Nein, nicht vom Staat aber es ist alles zu schnell. Also die Leute verlangen- es wird immer mehr und immer neuere Technologien und es wird immer schneller, die Abstände. Sf: Es wird viel schneller und schneller. Bf: Man braucht sich nur anschauen: Samsung S5, jetzt ist schon S6. Also ich muss ehrlich sagen, hätt’ gereicht, wenn’s @in zwei Jahren erst wieder@ L Cf: Samsung S6. Ja, das mein’ ich. Hf: °Ja, das hab‘ ich.° Bf: Das sind die Konzerne. Mf: L Aber ich glaub’, dass die auch irgendwann einmal stoppen müssen. Es kann nicht mehr soCf: Glaubst? Bf: Die Konzerne wollen Geld. Mf: Ja. Sf: Es ist, ich glaubeCf: Also ich stell’ mir das Zukunftshandy als „Ohne-Handy“ vor. Das irgendwie so ist in der Luft- [macht Bewegungen an unsichtbarem Handy nach.] Sf: Ja, das wird so sein. Cf: So wie in den Science Fiction Filmen. Dass man gar kein Gerät mehr braucht. @.@ Bf: @.@ Y: Aber seht ihr dem eher gelassen entgegen, indem ihr zum Beispiel sagt: „Solange ich meinem Kind vertraue, passt alles.“ Bf: Nein, ich seh’s negativ, weil wir sind so abhängig von dem ganzen Ding. Ich kenn’ keine Firma- wenn das Internet tot is’, Cf: sind wir alle tot. Bf: - sind wir alle tot. (.) Außer vielleicht der Bauer, der die Kühe im Stall stehen hat. Mf: Ja. Cf: Ja wirklich. Mf, Sf: Ja. Bf: Der kann sich noch selber versorgen. Sf: Da sind sehr viele- Ich sehe sehr viele Gefahren drinnen. Und wenn… Bf: Und wenn unsere Firma kein Internet hat, oder keinen Computer, können wir nicht produzieren. I L Mf: Kannst vergessen, können wir nachhause geh‘n. XCVII 1271 1272 1273 1274 1275 1276 1277 1278 1279 1280 1281 1282 1283 1284 1285 1286 1287 1288 1289 1290 1291 1292 1293 1294 1295 1296 1297 1298 1299 1300 1301 1302 1303 1304 1305 1306 1307 1308 1309 1310 1311 1312 1313 1314 1315 1316 1317 1318 1319 1320 1321 1322 1323 1324 Bf: Ja, sitzen wir da undSf: Es ist- (.) es wird schwierig, weil du hast überhaupt keine Kontrolle darüber. Das ist das. Und es gibt immer Leute, die das ausnutzen (2) wollen und werden wahrscheinlich. Cf: L Da gibt’s sogar einen Film darüber. Ich überleg’ g’rad’. Mf: [gleichzeitig mit Sf, an Cf gewandt:] Ja, mhm. Sf: Ich sehe auch positive Sachen drinnen - Vorteile aber auch Nachteile. Viele, viele Nachteile. Mf: °(Dis-dis- ) heißt das oder so glaub’ ich. Ich muss dann nachschauen.° Cf: Ja, Da gibt’s irgendeinen Film. Sf: Ich finde (2), [Parallelgespräch zwischen Mf und Cf gleichzeitig mit Sf] Mf: °Disconnect heißt das, glaub’ ich. Ja.° L Cf: °Ja, Disconnect.° L Sf: was die Kinder betrifft überhaupt, da muss man den Kindern erklären, dass das das Neues nicht den Wert hat, in diesem Leben. Weil wir leben in dieser Wegwerfgesellschaft, wir schmeißen alles weg. Mm: Na es is‘- auch, die, die Kinder gehen ja nicht mehr raus spielen, die sitzen ja nur noch vor’m- oder haben das Handy. Da gibt‘ nix sonst. L Cf: Mhm. Hf: Ja! Mf: Also die Lena ist noch acht. Also bei ihr hab’ ich das Problem noch nicht und es geht auch nicht, weil ich bin sehr streng dann, aber bei Martin ist es schon schwerer. L Bf: Ja, ich auch. Mf: Ich sag’ immer, na du nimmst jetzt deine Schuhe und du gehst raus und somit ist es auch erledigt. Aber bei ihmMm: Aber da kann man ja etwas tun als Eltern. L Mf: Ja, ja. (.) Dabei schon. Sf: Ja, du kannst schon etwas dagegen tun, aber da musst du früher die Kinder, die Kinder orientieren zum Beispiel. Weil ich finde, es ist sehr leicht mit acht Jahren aber mit 14 Jahren, wenn das Kind (.) nicht mehr das macht, was du sagst, dann musst du die Kinder irgendwie bewegen, dass sie Sport machen schon von klein auf. Oder irgendwelche andere Sachen, Hobbies haben. Bf: Ja, du musst den Kindern vorleben, (.) sag’ ich. Sf: Ja, vorleben! Aber wenn es schon 14 ist, dann wird es schwieriger und schwieriger. Weil ich finde das bei meinem Sohn. Er würde sicher zuhause sitzen am Wochenende und Playstation spielen, würde keine andere Beschäftigung oder Aufgaben haben. Das ist das. Hf: Ich habe ein paar Mal gesagt, „Geh‘ schlafen jetzt, es ist schon spät!“ Eine halbe Stunde später sitzt sie noch immer und spielt. Da bin ich natürlich mal rein- das hab‘ ich mir mal eine Zeit lang angeschaut. Dann hab‘ ich gesagt: „Wenn das jetzt nicht funktioniert, wenn ich sage „Schlafen gehen!“, dann sag‘ ich, ist es einkassiert. „Und dann wirst nur mehr eine Stunde am Tag spielen. Weil das Internet wird nur so für dich freigeschalten sein! Bist du zu der Zeit in der Schule, hast ein Pech gehabt!“ Schaut sie mich an: „Nicht, Mama!“ Hab‘ ich gesagt: „Ja, dann zackig jetzt!“ Y: Und dann hört sie auf dich? Hf: Ja, muss sie weil ich zieh‘ das beinhart durch. Weil da schreit meiner schon vom Arbeitszimmer: „Soll ich‘s schon einstellen?“ @1@ Na, weil es ist ein Suchtpotenzial. Cf: Ja, ja, genau. [Allgemeines Nicken] Hf: Ich kenn‘s ja selber vom Spielen her. Und wenn du mal spielst mit ein paar Leuten, du kriegst es nicht mit. Da sind zwei, drei Stunden gleich um! Das ist so. Y: Was sagt dein Freund dazu? Hf: Na ja, er spielt ja selber auch viel mit dem PC. Und er macht auch viel am PC. Y: Aber er ist nicht so, dass er ihr etwas verbietet. Hf: Nein, das lasst sie sich auch nicht gefallen. Der Chef bin ich. @1@ XCVIII 1325 1326 1327 1328 1329 1330 1331 1332 1333 1334 1335 1336 1337 1338 1339 1340 1341 1342 1343 1344 1345 1346 1347 1348 1349 1350 1351 1352 1353 1354 1355 1356 1357 1358 1359 1360 1361 1362 1363 1364 1365 1366 1367 1368 1369 1370 1371 1372 1373 1374 1375 1376 1377 1378 1379 1380 Y: Wie alt sind seine Kinder? Hf: Seine Tochter ist ein Jahr älter als meine, 15. Y: Sieht er ein Problem bei seinen Kindern? Hf: Na, die spielen auch die ganze Zeit aber die Mutter ist froh, wenn sie ihre Ruh‘ hat. Cf: Oje, °das ist traurig.° Y: Glaubst du, dass sie flüchtet in die Medienwelt? Hf: Nein. Na ja, sie schauen dann auch mal fern. Oft ist so, dass der Fernseher rennt und sie zocken dann trotzdem noch gemeinsam. Dann zocken sie. Der eine sitzt im Zimmer, der andere sitzt @im Wohnzimmer@ und sie zocken so miteinander. Also es ist dann, also es is‘ dann irgendwie so, dass ich dann auch sage, „Na runter mit den Hunden!“@2@ Oder (.) sie sollen kurz was holen von da oder dort. Y: Also ist da eine gewisse Suchtgefahr. [an Hf] Hf: Na ja, süchtig ist sie schon auf das Spiel @2@ Das ist halt das: es kommt immer darauf an, was du halt machst! Ich sage eher, dass die Spiele süchtig machen. Weil so das Handy, gut: da hast telefoniert, SMS geschrieben – danke, das war‘s. Jetzt kannst Mail::s schrei::ben, jetzt kannst Wetter schau::en, du kannst Zeitung lesen, kannst Filmchen – kannst Filme schauen am Handy. Du kannst ja alles machen! Das ist ja eigentlich ein kleiner Computer, den du immer im Hosensack hast. Sf: Ja, ja. Cf, Mf, Mm: Mhm. Hf: Ich denk‘ mir, ich bin froh, wenn ich das Klumpert nicht in der Hand hab‘. Ganz am Anfang war‘s extrem. Jetzt ist es schon wieder besser. Aber es war eine Zeit lang ganz extrem. Sf: Ja, wir sind die Vorbilder der Kinder. Bf: Ja. Sf: Wenn ich die ganze Zeit vor’m Fernseher sitze, dann will mein Kind auch sitzen den ganzen Tag vor dem Fernseher. Das ist ganz normal. Bf: Ich versuch’ auch mit ihnen interessante Ausflüge zu machen. Irgendwohin eine Burg anschauen, in den Wald. I L Cf: Überhaupt jetzt dann, (wo‘s schön ist.) Mf: Ja. Cf: Ja, stimmt. Bf: Wenn ich sag’, wir gehen jetzt spazieren oder wandern: am Anfang „Uuh, jetzt fahr ma wieder“ [Imitiert Laut der Unlust der Kinder] Und dann, wenn sie zurückkommen: „Boah, das war total toll und schön. Sie sind auch viel ausgeglichener als wenn du – ich merk’ richtig, wenn so Regentage sind, und du gehst nicht so richtig raus sondern schaust mehr fern, spielst mehr am Computer oder Nintendo oder irgendwas, dass sich da schon richtig Energie aufstaut. [Allgemeines Bejahen, Nicken.] Hf: Wir (.) zwingen- ich merk‘ das auch, wenn seine Kinder bei uns sind. Der Bua ist jetzt 13 geworden. Die Jenni ist 14, so. Und wenn alle drei da sind: (3) die hörst nicht, siehst nicht. Da geht‘s nur „Tippitippitippi“ [Nachmachen von Ton und Bewegung des Spielens, wird lauter] Da brauchst nur a Futterluke haben bei der Tür, wo du das Essen eineschiebst unten, a Klappe für‘s Campingklo, dass du eineschiebst ins Zimmer und das war‘s. [Allgemeines Lachen und Gemurmel während Hf spricht] Cf, Mf, Sf: @2@ Mm: @.@@Campingklo, super@! Mf: Na, eher (.) traurig °irgendwoˆ. Mm: Ich hab‘ ihm g’sagt, des geht ned a so, hab‘ ich ihm g’sagt, wenn die Noten nedwennst du nicht lernst- das Handy bleibt so lange im Wohnzimmer bist- G‘rad‘, dass er’s ned aufs WC mitnimmt, das fehlt noch. Mf, Sf: Ja, ja. @1@ Hf: Na wirklich, is‘ ka Spaß. Die Kinder musst du wirklich zwingen, dass ma – wir schnappen die auf und dann gehen wir wirklich irgendwohin, dass wir draußen sind. (1) Das ist wirklich Zwangsbeglücken. XCIX 1381 1382 1383 1384 1385 1386 1387 1388 1389 1390 1391 1392 1393 1394 1395 1396 1397 1398 1399 1400 1401 1402 1403 1404 1405 1406 1407 Bf, Mf: Ja! Mm: @.@ Y: Ok. Also zusammenfassend kann ich sagen: Ihr fühlt euch ausreichend informiert oder gibt es neue Geräte, neue Apps oder Ausdrücke, die euch unbekannt sind? Mm: Nein, also i bin da scho‘ informiert. Hf: L °Das nicht so.° (2) Weil ich ja auch immer (.) das verwendet hab‘. Ich hab‘ ja auch ein Tablet. (2) Haben eh alle ein Tablet. °Was haben wir nicht daheim? Er hat a neue Xbox.°@2@@ Y: Ok und ihr vertraut euren Kindern, gebt aber manchmal schon Schranken… L Cf: Man muss hin und wieder ein bissl lenken. Hf: Aber nicht zu sehr, kannst ja-. Cf: Nein. [Allgemeines Bejahen] Sf: Und dieses kritische Denken muss man Kindern geben. Wenn sie etwas vorgezeigt bekommen, dass das nicht wirklich so ist. Weil das ist im realen Leben ganz anders. Weil im Fernsehen läuft alles so schön und wunderbar. Aber im realen Leben ist es nicht so. Und das muss man Kindern glaub‘ ich beibringen. Weil wenn man das beibringt, ist esBf: Ja, Wertschätzung von Gegenständen weil ich sag’ auch, ich kann mir das zwar leisten aber ich brauch’ es nicht und warum soll ich dauernd-(.) weil das andere funktioniert genauso. Warum soll ich das jetzt wegschmeißen. Und ich geh’ dafür arbeiten und wenn du das den Kindern nicht beibringst, dann- Ich kenn’ genügend Kinder, wo die Eltern getrennt sind oder wie auch immer. (2) Unser Nachbar, der sein Kind vollstopft mit Spielsachen. Und dann kommt er und „Der hat das und das!“ Sag’ ich: „Ja, aber ist dir nicht lieber, du hast glückliche Eltern und wir sind zusammen, als du hast 20.000 Spielsachen?“ [Allgemeines Bejahen.] Y: Ok. Dann sind wir schon am Ende. Ich bedanke mich bei euch! Codebuch Inhaltsanalyse I Medientagebücher KT 1 Allgemeines KT 1.1 Formale Kriterien Struktur: Tabellenform / offen Zeitaspekt: regelmäßig / Lücken, Uhrzeit, Frequenz der Aufzeichnungen Art: ganze Sätze, genau beschreibend / stichwortartig KT 1.2 Inhalt Themen: Fokus: auffällige Betonungen, Kennzeichnungen, Wiederholungen. Ändern sich Qualität und Quantität der Einträge im Laufe der Zeit, sind die Einträge stringent? KT 1.3 Demografische Daten Familienstand: in Partnerschaft / verheiratet / weitere Kinder im Haushalt C Alter: Eltern, Kind/er Kind: Schule: Volksschule/Mittelschule/Gymnasium sowie Eltern: Erwerbstätigkeit, Bildungsniveau KT 2 Familiäres Umfeld / Alltag KT 2.1 Medienausstattung Hier wird erfasst, welche Medien sich im Haushalt der Familie befinden. KT 2.2 Aktivitäten Tätigkeiten der Kinder oder der gesamten Familie, welche nicht im direkten Kontext mit Medien stehen oder solche, bei denen „neue Medien“ keine Hauptrolle spielen: z.B.: Malen, Basteln, Sport, Ausflüge, Orte, oder Ortsbeschreibungen, die auf Tätigkeiten schließen lassen, bei welchen „neue Medien“ keine Hauptrolle spielen: z.B.: draußen spielen, etc. KT 2.3 Alltags-, Kommunikationsroutinen Hier wird herausgearbeitet, in welcher Form Kommunikation stattfindet. Analysiert wird das Ausmaß der „face to face“-Kommunikation und anschließend in Beziehung gesetzt zur Kommunikation via Smartphone (KT 5.1) Unter dieser Subkategorie werden Schilderungen von Gesprächssituationen oder –ritualen bzw. Alltagsroutinen erfasst. Es werden Passagen berücksichtigt, bei welchen Adjektive und Zuschreibungen im Zusammenhang mit kommunikativen Tätigkeiten geschildert werden; z.B.: „Reden ist uns sehr wichtig.“ oder Beschreibungen wie tägliches Diskutieren am Frühstückstisch sowie die Verwendung von Zeitangaben: z.B.: täglich, regelmäßig, oft, immer KT 2.4 Vertrauen / Selbstständigkeit des Kindes Hier geht es um das Maß an Vertrauen von Seiten der Kinder in die Eltern und vice versa. Erfasst werden Passagen, welche entweder explizit das Wort „Vertrauen“ beinhalten oder Beschreibungen, von welchen der Grad des Vertrauens abgeleitet werden kann. Wesentliche Merkmale sind das Maß an Kontrolle im Verhältnis zum Grad der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung, welche die Eltern ihren Kindern gewähren. Für die anschließende Interpretation ist die Kontextualisierung etwa in Bezug auf den Umgang mit Konflikten von Bedeutung. 1 hoch: Gewährung eines hohen Maßes an Eigenständigkeit Begriffe oder Darstellungen, welche ein hohes Maß an Vertrauen implizieren, z.B. unbeaufsichtigte Mediennutzung des Kindes CI 2 mäßig / niedrig: Eltern kontrollieren mediale Tätigkeiten des Kindes. Formulierungen oder Erzählungen, welche auf geringes Vertrauen von Seiten der Eltern schließen lassen. Diese Kategorie beinhaltet die allgemeine Einstellung der Eltern und ist abzugrenzen von konkreten Maßnahmen, welche im Rahmen eines Konfliktes gesetzt werden. (vgl. KT 6.3) KT 3 Mediennutzung im Familienkontext mediale Aktivitäten und Mediennutzungsgewohnheiten der Eltern und ihrer Kinder; einer eigenen Kategorie wird die Rolle der „neuen Medien“ zugeordnet. KT 3.1 Nutzungsgewohnheiten und -motive Familie: TV / Radio mediale Aktivitäten und Nutzungszweck der Eltern bzw. der Familie im Allgemeinen im Kontext des familiären Alltages 1 Entspannung, Information 2 gemeinsame Unterhaltung/Erholung der Familie 3 Nebennutzung KT 4 Stellenwert „neue Medien“ KT 4.1 Nutzung und Nutzungsmotive der Familie allgemein Innerhalb dieser Kategorie werden Alltagshandlungen der Familie mit „neuen Medien“, positive Zuschreibungen im Zusammenhang mit der Nutzung der Eltern bezüglich „neuer Medien“ im Allgemeinen, und die Nutzung der Familienmitglieder kategorisiert, aus welchen Vorteile für die Familie herauszulesen sind. Damit verbundene positive Emotionen, Erlebnisse im Zusammenhang mit digitalen Medien werden hier erfasst. Indikatoren sind Adjektive wie „praktisch“, „hilfreich“, oder Beschreibungen, welche auf eine positive Bewertung schließen lassen. Des Weiteren wird auch die Art und Weise, wie Mediennutzung sich auf intergenerationeller Ebene vollzieht und inwiefern Geschwister oder andere Familienmitglieder miteinbezogen sind, erfasst. 1 Förderung des Familienzusammenhaltes durch neue Kommunikationsformen: z.B. Skype 2 gemeinsame Unterhaltung: z.B. gemeinsames Spielen 3 gemeinsames Lernen 4 praktischer Nutzen: Handlichkeit (z.B. „kompaktes Wissen“), E-mails, Online-Banking etc. (Internet) 5 soziale Netzwerke (Internet) CII 6 Entspannung Eltern (Spielen, generelles Surfen im Internet, Videos etc.) und Unterhaltung 7 Konsum (z.B. Online-Shopping) K 4.2 Nutzungsgewohnheiten und -motive Kind Die verwendeten Geräte, der Verwendungszweck und damit verbundene Nutzugsroutinen und Rituale des Kindes werden herausgearbeitet. Wenn die Eltern über mediale Tätigkeiten keine näheren Angaben machen, da sie nicht wissen, was das Kind genau macht, so wird dies unter dem Code „unbekannt“ erfasst. 1 Informationsbeschaffung, Lernen: z.B. Lernapps (Internet) 2 Unterhaltung, Entspannung: Spiele Konsole (Playstation, Wii) 3 Spiele (installierte Applikationen) auf dem Tablet 4 Online-Spiele 5 Musik 6 Videos (Internet) 7 soziale Netzwerke (Internet) 8 unbekannt 9 Sonstiges / allgemeine Nennung ohne Zweck KT 4.3 Geräte und Kontext der Mediennutzung Herausgearbeitet wird, in welchem Zusammenhang das Kind „neue Medien“ nutzt und welche Relevanz „neue Medien“ und die Internetnutzung einnehmen. Der Kontext der Nutzung, die Umstände und Intensität werden hier erfasst. Zusatzinformationen, die genannt werden, damit verbundene Emotionen und Erlebnisse, finden hier ebenso Beachtung. Der Kontext der Smartphone-Nutzung des Kindes wird der Kategorie 5.2.2 zugeordnet. 1 Tablet 2 Konsole (Wii, Playstation etc.) 3 PC/Laptop 4 TV/Radio 5 Sonstige KT 4.3.1 Ort / Beaufsichtigung Der Ort der Nutzung ist von Relevanz, da er Aufschluss über das Maß an Kontrolle der Eltern bzw. an Eigenständigkeit des Kindes liefern kann. Kinderzimmer / Wohnzimmer CIII KT 4.3.2 Internet KT 4.3.3 Zeitdimension / Intensität der Nutzung Die quantitative Dimension beinhaltet, wieviel Zeit das Kind in etwa pro Tag mit „neuen Medien“ verbringt. Die Relevanz der medialen Tätigkeiten wird anhand der Beschreibung der Dauer, von Häufigkeiten oder Regelmäßigkeiten erfasst. Die Einschätzung der Dauer wird auf Basis von Beschreibungen, Signalworten oder Wortgruppen wie etwa: „jeden Abend“, „wie immer“, lang/kurz/oft/selten, „nebenbei“, „immer wieder“, vorgenommen.22 Diese Dimension ist ein ungefährer und durchschnittlicher Wert. Er setzt sich zusammen aus Nennungen in den Tagebucheintragungen, aus Schätzungen der Elternteile und Interpretationen aus beiden Quellen. Im vorliegenden Fall stellt die Häufigkeit der Nennung ein Indiz für Nutzungsrituale dar. Die Häufigkeit der Nennung sowie die Minuten- und Stundenanzahl der medialen Nutzung in einer gesonderten Kategorie erfasst. Wenn eine genaue Zeitangabe nicht vorhanden ist, wird dieser Aspekt dem Zusammenhang und der Quantität der Nennungen entnommen. Gerät und Relevanz: 1 Konsole (Playstation, Wii) / hoch 2 Konsole / niedrig 3 Tablet / hoch 4 Tablet / niedrig 5 TV/Radio hoch 6 gleichzeitige Nutzung von mehreren Geräten (z.B. TV nebenbei) KT 5 Smartphone KT 5.1 allgemein / Familie KT 5.1.1 Funktionen / positive Bewertung Nutzungszweck und positive Zuschreibungen oder Tätigkeiten in Bezug auf das Smartphone, sowie genannte Vorteile für die Eltern oder die Familie und damit verbundene positive Ereignisse oder Erlebnisse, sowie explizite Nennungen von Vorteilen, die durch die Verwendung von Wörtern, Beschreibungen und Wortgruppen positive Assoziationen hervorrufen. 1 Vorteile für die Familie: Erreichbarkeit, emotionale Stabilisierung, Familienmitglieder an Erlebnissen teilhaben lassen, Absprachen, Absicherung 22 CIV 2 Kommunikation allgemein 3 praktischer Nutzen: z.B. mobiles Internet, Apps, Funktionalität, Handlichkeit, kostengünstige Kommunikation 4 Entspannung, Spaß: (Online-) Spiele 5 Musik 6 Sonstiges / allgemeine Nennung KT 5.1.2 Nachteile technische Limitationen KT 5.2 Kind KT 5.2.1 Besitz / Zugriff Besitzt das Kind ein eigenes Smartphone / Hat es Zugriff auf ein Smartphone? KT 5.2.2 Nutzungsgewohnheiten, Verwendungszweck und Motive In dieser Kategorie wird der Stellenwert des Smartphones für das Kind herausgearbeitet. Hierunter fallen alle Beschreibungen über Nutzungsgewohnheiten der Kinder im Zusammenhang mit dem Smartphone, damit verbundene Routinen, Erlebnisse, Beschreibungen und positive Zuschreibungen. Erfasst werden des Weiteren Vorteile für das Kind, oder die Verwendung von Wörtern, Beschreibungen und Wortgruppen, welche positive Assoziationen hervorrufen. Wenn die Eltern über mediale Tätigkeiten keine näheren Angaben machen, da sie nicht wissen, was das Kind genau macht, so wird dies unter „unbekannt“ erfasst. Des Weiteren findet der Kontext der Nutzung Beachtung. 1 Information, nützliche Apps, ortsungebundene Informationsbeschaffung (Internet) 2 Kommunikation: telefonisch/SMS 3 Kontakt mit Schulkameraden / Freundinnen und Freunden (Internetgruppen: z.B. WhatsApp oder soziale Netzwerke) 4 Erholung, Spaß: Online-Spiele 5 Musik 6 Fotos / Selfies 7 Zeitdimension / hohe Relevanz des Smartphones allgemein (Kontext) 8 Zeit im Internet 9 Ort der Nutzung 10 unbekannt 11 Sonstiges / allgemeine Nennung CV KT 6 Medienerziehungspraxis Diese Kategorie beinhaltet den Alltag der Erziehungspraxis der Eltern. Es wird erfasst, welche Probleme und Konflikte in der Familie bezüglich „neuer Medien“ auftreten, sowie mit welchen potenziellen und reellen Gefahren die Eltern konfrontiert sind. Die Formen des Umganges - allgemeine Regeln sowie konkrete Maßnahmen - fallen ebenfalls unter diese Kategorie. Besonderes Augenmerk wird auf die Verwendung von Hervorhebungen der Einträge - betonende Satzzeichen, Wiederholungen, Rufzeihen etc. - gelegt. KT 6.1 „Neue Medien“ im Zusammenhang mit Sorgen und Konflikten - negative Aspekte in Bezug auf „neue Medien“ In dieser Subkategorie werden negative Zuschreibungen bezüglich „neuer Medien“, insbesondere bezüglich des Smartphones sowie genannte Nachteile für das Kind und / oder die gesamte Familie subsumiert. Darunter fallen negative Ereignisse, Sorgen, Ängste oder Befürchtungen der Eltern in Bezug auf „neue Medien“ geschilderte Konflikte. 1 Cyber-Mobbing (Internet) 2 Druck (in Bezug auf Kind: Kosten: Gruppenzwang, technischer Wandel immer am neuesten Stand sein zu müssen) 3 Datenschutz (in Bezug auf Kind: z.B. Posten oder Verschicken von Bildern, etc.) 4 zu hoher Stellenwert, Suchtgefahr 5 problematische Inhalte 6 Kind nicht erreichen können (Smartphone, in Bezug auf Kind) 7 Faulheit, Bequemlichkeit 8 Streit zwischen Geschwistern bei gemeinsamer Mediennutzung KT 6.2 Regelungen allgemein 1 Kostenregelung, beschränkter Internetzugang, zeitliche Regelung 2 Regeln konkret in Bezug auf das Smartphone KT 6.3 Medien als Belohnung Eintragungen, bei welchen Medien als Belohnung für das Kind eingesetzt werden. KT 6.4 Formen des Umganges, Maßnahmen In dieser Subkategorie wird erfasst, welche Konsequenzen und Maßnahmen sich aus den Problemen und Konflikten bezüglich „neuer Medien“ für die konkrete Erziehungspraxis der Eltern ergeben. Vor allem das Smartphone ist hierbei von Interesse. CVI 6.4.1 schulische Leistung in Zusammenhang mit Smartphone-Nutzung des Kindes 6.4.2 Gruppenzwang, Mithalten mit technischem Fortschritt (Prestige, Kostenaspekt durch Erwerb neuer Geräte) 6.4.3 Suchtpotenzial, Auswirkung auf kognitive Fähigkeiten, zu hoher Konsum 6.4.4 problematische Inhalte 6.4.5 Cyber-Mobbing, Intrigen (insbesondere Social Media) 6.4.6 unbekannte oder erhöhte Kosten durch Downloads etc. 6.4.7 Streit zwischen Geschwistern bei gemeinsamer Mediennutzung 1 kommunikativ-sanft: Versuch, den Konflikt in Form von Erklären, Aufklären und Argumentieren zu lösen 2 streng: Verbote, Entzug, Bestrafungen, Kritik, Drohungen 3 Kompromisse / motivierend: Ankündigungen von Belohnung 4 keine Konsequenz / resignierend: Machtlosigkeit, Hinnehmen von Problemen oder Verständnis für das Kind 5 Kontrolle 6 Uneinigkeiten, Konflikte zwischen den Elternteilen in Bezug auf Maßnahmen KT 7 Medienkompetenz KT 7.1 Medienkompetenz Eltern 1 verwendete Fachausdrücke, Nennung von Markennamen 2 Aktivitäten, die auf Kompetenz schließen lassen; z.B. Schilderungen von Wissensweitergabe an Kinder 3 Interesse an neuen Entwicklungen 4 Desinteresse an neuen Entwicklungen, Unwissen 5 kritischer und reflektierter Umgang mit neuen medialen Entwicklungen, allgemeine Skepsis 6 Datenschutz (Internet) 7 Informationsquellen: familienintern: Partner, eigene/s Kind/er, extern: Schule: Lehrpersonal, andere Eltern, Umfeld (Freunde etc.), Institutionen, Internetseiten KT 7.2 Medienkompetenz Kind Beschreibungen von Eigenschaften, Aktivitäten oder Erzählungen des Kindes, welche auf kompetentes Verhalten schließen lassen. KT 7.3 Intergenerationelles Lernen CVII Situationen und Schilderungen über Situationen, in welchen das Kind den Eltern etwas beibringen oder etwas Neues zeigen konnte. Erfasst werden auch Ausführungen, bei welchem ein Geschwisterteil dem anderen etwas beigebracht oder hilfreich zum Umgang mit „neuen Medien“ beigetragen hat. KT 7.4 Unverständnis der Eltern Kennzeichen für unterschiedliche Medienpraxiskulturen der Generationen, die zwischen den Eltern und deren Kind im Alltag sichtbar werden. I. Gruppendiskussionen KG 1 Familiäres Umfeld: Kommunikation und allgemeine Diskussionen Innerhalb dieser Kategorie wird herausgearbeitet, welche Rolle die „face to face“Kommunikation zwischen den Eltern und ihrem Kind spielt. Sie beinhaltet die Einschätzung der Eltern im Hinblick auf die Kommunikationsbereitschaft und Intensität der Kommunikation innerhalb der Familie. 1 gut / wichtig 2 mangelhaft KG 2 Mediennutzung Familie die gemeinsame Mediennutzung im Kontext des familiären Alltages KG 2.1 Gemeinsame Nutzung + Motive 1 Erholung, gemeinsame Unterhaltung (Spielen über Konsole) 2 Gemeinsames Lernen 3 Konsum (Online-Shopping) 4 TV: Serien, DVDs 5 Videos am Tablet 6 Spielen am Smartphone KG 2.2 Desinteresse der Eltern KG 3 Stellenwert „neue Medien“ In dieser Kategorie wird herausgearbeitet, welche Rolle „neue Medien“, eingebettet in den familiären Kontext, neben der Verwendung sonstiger Medien einnehmen. Erfasst werden die genutzten Medien - sowohl Endgeräte, als auch deren Funktionen, sowie der Verwendungszweck und die Vorteile, die diese für die Eltern oder die Familie aufweisen. A Geräte a )TV / Radio b) Laptop c) iPod d) Tablet e) PC f) Konsole, Playstation, Wii g) Kindle h) „neue Medien“ allgemein, Internetzugang (keine konkrete Nennung oder Nennung mehrerer Endgeräte) B Ort der Mediennutzung 1 Wohnzimmer CVIII 2 Kinderzimmer (als Rückzugsort des Kindes) C Internetnutzung 1 generell / Zugang, Beaufsichtigung 2 Intensität / Zweck KG 3.1 Nutzung Eltern - Vorteile allgemein / für die Familie Positive Zuschreibungen bezüglich „neuer Medien“ im Allgemeinen. Genannte Vorteile für die Familie und damit verbundene positive Emotionen, Erlebnisse werden erfasst. Indikatoren sind Adjektive wie „praktisch“, „hilfreich“, oder Beschreibungen, welche auf eine positive Bewertung schließen lassen. Genannte Vorteile des Smartphones werden in der Kategorie 4.4 gesondert erfasst. 3.1.1 Förderung des Familienzusammenhaltes durch neue Kommunikationsformen 3.1.2 gemeinsame Unterhaltung: z.B. Spiele 3.1.3 Information, praktischer Nutzen: Handlichkeit, E-mails, Online-Banking etc. (Internet) 3.1.4 hilfreiche Funktionen: Apps 3.1.5 soziale Netzwerke (Internet) 3.1.6 Entspannung (Spielen, generelles Surfen im Internet, Videos etc.) 3.1.7 Konsum (z.B. Online-Shopping) 3.1.8 Möglichkeit der selektiven Nutzung verschiedener Medien 3.1.9 WLAN KG 3.2 Kind – Nutzung, Stellenwert und Vorteile Positive Zuschreibungen bezüglich „neuer Medien“ sowie genannte Vorteile für das Kind und damit verbundene positive Ereignisse oder Emotionen 3.2.1 Informationsbeschaffung, Lernen: z.B. Lernapps 3.2.2 Erleichterung des Alltages (z.B. Kindle statt Bücher) 3.2.3 Unterhaltung, Entspannung 3.2.4 Soziale Netzwerke KG 3.3 Nachteile + Sorgen allgemein / für die Familie negative Zuschreibungen, Sorgen bezüglich „neuer Medien“ im Allgemeinen, genannte Nachteile und/oder damit verbundene negative Ereignisse, welche mit neuen medialen Entwicklungen einhergehen 1 Datenschutz (Internet) 2 generelle Skepsis 3 technische Limitationen 4 Sonstiges KG 3.4 Nachteile + Sorgen Kind negative Zuschreibungen, Sorgen bezüglich „neuer Medien“ und/oder damit verbundene negative Ereignisse konkret bezogen auf das Kind 1 Auswirkungen auf Schulleistung 2 Suchtgefahr 3 negative externe Beeinflussung: z.B. schlechter Umgang Peergroup 4 Privatsphäre (Social Media) 5 Cybermobbing / Cyberbullying, Gefahren resultierend aus der Anonymität des Internets 6 Auswirkungen auf Befinden, Gesundheit des Kindes 7 problematische Inhalte: brutale Spiele, Pornografie, bedenkliche Schönheitsideale 8 Verlust des Zeitgefühls aufgrund des erhöhten Medienkonsums 9 Faulheit aufgrund Erleichterungen, die „neue Medien“ bieten CIX 10 problematisch Kontakte im Internet (Gefahr der Anonymität) KG 3.5 ambivalente Meinungen KG 4 Smartphone: Herausarbeiten der Rolle des Smartphones im familiären Alltag Vor- und Nachteile die befragten Mütter und Väter allgemein sowie für ihre Kinder; unter welchen Kriterien und Bedingungen Eltern ihren Kindern die Nutzung oder den Besitz eines Smartphones erlauben bzw. warum nicht. Der Stellenwert des Smartphones wird auf Basis von Kriterien wie Zeitangaben oder Zuschreibungen, welche auf die Relevanz hinweisen („ständig“, „kaum“, „wichtig“, „unwichtig“ etc.), herausgearbeitet. KG 4.1 Stellenwert Eltern 1 hoch (z.B.: aufgrund von Prestige, oder beruflichen Gründen) 2 mäßig / niedrig 3 Unterschiede zwischen den Elternteilen 4 ambivalent KG 4.2 Relevanz für das Kind 1 hoch 2 mäßig / niedrig 4.3 Verwendungszweck und Vorteile für das Kind 4.3.1 Vorteile genannte Vorteile für das Kind, oder die Verwendung von Wörtern, Beschreibungen und Wortgruppen, welche positive Assoziationen hervorrufen 1 praktischer Nutzen allgemein: z.B. mobiles Internet, Apps, Funktionalität, nützliche Apps, ortsungebundene Informationsbeschaffung 2 Kontakt / Informationsaustausch mit Peergroup (Internet) 2 Handlichkeit, kostengünstige Kommunikation 3 Erholung, Spaß, (Online-) Spiele 4 Wissensquelle, Lernen (Internet) 4.3.2 Geschätzte Zeit Internet 4.4 Vor- und Nachteile + Nutzung Familie / Eltern In dieser Kategorie werden positive und negative Assoziationen der Eltern im Zusammenhang mit dem Smartphone erfasst. Des Weiteren fallen hierunter positive oder negative Ereignisse bzw. Emotionen sowie angenehme oder unangenehme Situationen im Zusammenhang mit dem Smartphone. 4.4.1 Nutzung Eltern / Genannte Vorteile 1 Förderung des Familienzusammenhaltes durch neue, kostengünstige Kommunikationsformen: z.B. Skype 2 gemeinsame Unterhaltung: z.B. Spiele (Vorteil Familie) 3 Information, praktischer Nutzen: Handlichkeit, E-mails, Online-Banking etc. 4 Erleichterung und Verbesserung des Alltages durch hilfreiche Funktionen: Apps, integrierte Kamera 5 soziale Netzwerke 6 Entspannung (Spielen, Videos etc.) 4.4.2 Negative Assoziationen allgemein 1 Dauer-, Omnipräsenz 2 ablenkend 3 nervig CX 4 Sonstiges 4.4.3 Bedingungen Smartphone-Nutzung Kind / Gründe für Erlauben Bedingungen bzw. Faktoren und positive Bewertungen, welche im Zusammenhang mit dem Smartphone-Besitz des Kindes genannt werden. 1 Alter / Reife des Kindes, Schulübergang 2 Autonomie des Kindes (Kontrollmöglichkeit durch Eltern aufgrund von Berufstätigkeit der Eltern, Kind geht allein in die Schule: Absicherung, Sicherheit, emotionale Stabilisierung 3 Verwendung beschränkt auf spezielle Programme oder Funktionen: z.B. Lernapps 4 Verwendung beschränkt auf die Erreichbarkeit 5 gegenseitige Absprachen 6 schnelle Kommunikation 4.5 Bedenken bezüglich Smartphones / negative Bewertungen negative Zuschreibungen, Sorgen oder Probleme, unangenehme Situationen konkret in Bezug auf Smartphones 4.5.1 Veränderte Kommunikationsformen negativ 1 abnehmender Stellenwert der persönlichen Kommunikation, Faulheit 2 Sprachverfall, Verblödung 3 Intrigen, Cybermobbing via Chat 4 Sorge, wenn Eltern Kind ihr nicht erreichen können 4.5.2 Sonstige negative Assoziationen, Bedenken hinsichtlich des medialen Wandels Die hier erfassten Gefahrenpotenziale gelten vorwiegend auch für „neue Medien“ im Allgemeinen, werden jedoch im Zusammenhang mit der Nutzung des Smartphones genannt. 1 Gruppenzwang - Smartphone als Prestigeobjekt 2 Suchtgefahr, Verlust des Zeitgefühls 3 zu hoher Stellenwert bei Kind / Sorgen in Bezug auf raschen medialen Wandel 4 mangelnde Wertschätzung des Smartphones 5 rasche Langeweile bei Kind aufgrund ständiger Innovationen und des Überangebotes (z.B. an Spielen) 6 Austausch von unpassenden Bildern unter Mitschülerinnen und Mitschülern (z.B. via WhatsApp, Social Media) 7 erhöhte Kosten 8 mangelnde Kontrollmöglichkeit 4.6 ambivalent 4.7 Veränderte Nutzungsgewohnheiten in Freizeit Erhöhter Medienkonsum Ferien/Wochenende KG 5 Medienerziehungspraxis Darunter fallen Konflikte im Zusammenhang mit dem Medienkonsum der Kinder und wie die Eltern damit umgehen: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus und welche Regeln stellen sie auf? Gegebenenfalls werden Konflikte zwischen Mutter und Vater oder unterschiedliche Auffassungen erfasst. KG 5.1 Allgemeine Regelungen 1 Internetzugang 2 Kosten / Tarifwahl 3 inhaltliche Regelungen 4 Absprachen CXI 5 zeitliche Regelungen 6 alternative Aktivitäten 7 Regelungen bezüglich medialer Ausstattung KG 5.2 „neue Medien“ im Zusammenhang mit Konflikten und Diskussionen Diskussionen und Konflikte im Zusammenhang mit der Nutzung „neuer Medien“ zwischen den Eltern und deren Kind KG 5.3 Umgang mit Konflikten / Maßnahmen Formen des Umganges mit alltäglichen Herausforderungen in Bezug auf „neue Medien“ und konkrete Maßnahmen 5.3.1 kommunikativ / argumentativ 1 Aufklären und Erklären 2 motivierend: Ankündigungen von Belohnung 3 Kompromisse 4 Alternativen aufzeigen 5.3.2 streng 1 Ermahnung, Drohung 2 Zwang zu alternativen Aktivitäten 3 Regelplan 4 Smartphone-Entzug 5 Internetentzug 5.3.3 keine Konsequenz 1 resignierend: Hinnehmen von Problemen 2 Verständnis für Kind 5.4 Unterschiedliche Auffassungen, Konflikte zwischen den Elternteilen in Bezug auf Maßnahmen unterschiedliche Auffassungen der beiden Elternteile zu Belangen hinsichtlich der Medienerziehung oder unterschiedliche Formen des Umganges KG 6 Medienkompetenz Eltern / Bewusstsein und Interesse Einstellung zu neuen medialen Entwicklungen, Nennen und Beurteilen von Gefahrenpotenzialen; Aktivitäten, die auf Kompetenz schließen lassen: z.B. Schilderungen von Wissensweitergabe an Kinder, kritischer und reflektierter Umgang mit neuen medialen Entwicklungen, Desinteresse an neuen Entwicklungen, Unwissen KG 6.1 Werbekompetenz: Kenntnis und Bewertungen Neue Werbeformen Internet KG 6.1.1 Pop-ups KG 6.1.2 Werbebanner KG 6.1.3 Online-Werbung allgemein 1 positiv 2 negativ: a) gefährlich b) nervig, störend c) Geldabzocke 3 keine Meinung KG 6.2 Kenntnis Schutzvorkehrungen 1 Einschätzung der Relevanz von Schutzeinrichtungen und –maßnahmen 2 Schutz- und Informationsplattformen, Apps 3 Schutzvorrichtungen 4 Unkenntnis CXII 6.3 Neue kommunikative Kompetenz/ Kenntnis Sonstiges Diese Subkategorie setzt sich zusammen aus dem Kontext der Mediennutzung und konkreten Nennungen von Anwendungen bzw. Schilderungen, welche auf Kompentenz schließen lassen. 1 verwendete Apps, Dienste 2 Kenntnis über / Nutzung von Tarifformen bei Smartphones 3 Kenntnis über Funktionen, Altersbegrenzungen, Entwicklungen in Bezug auf „neue Medien“, verwendete Fachtermini 4 Wissen über Gefahren 6.4. Interesse an „neuen Medien“ / Wunsch nach Information 1 hoch, vorhanden 2 niedrig, nicht vorhanden 6.5 Informationssuche / -quellen 6.5.1 aktive Informationssuche 1 Ja 2 Nein 6.5.2 Informationsquellen 1 Familie 2 extern: Schule: Lehrpersonal, andere Eltern, Umfeld (Freunde etc.) 3 Internetseiten: z.B. Informationsplattformen, Suchmaschinen, soziale Netzwerke KG 6.6 Wissensstand „neue Medien“ / Medienkompetenz (und des 2. Elternteiles) eigene Einschätzung Einschätzung 1 ausreichend 2 mäßig / dürftig KG 7 Medienkompetenz Kind KG 7.1 Einschätzung der Eltern 1 ausreichend, 2 mäßig / dürftig 7.2 Kompetentes Handeln Beschreibungen von Eigenschaften, Aktivitäten oder Erzählungen des Kindes, welche auf kompetentes Verhalten schließen lassen. 7.3 Intergenerationelles Lernen Schilderungen von Situationen, in welchen das Kind den Eltern etwas beibringen oder etwas Neues zeigen konnte. Erfasst werden auch Ausführungen, bei welchem ein Geschwisterteil dem anderen etwas beigebracht oder hilfreich zum Umgang mit „neue Medien“ beigetragen hat. KG 8 Perspektiven der Verantwortung / Verantwortungsträger Diese Kategorie beinhaltet die Einschätzung der Eltern hinsichtlich der Hauptverantwortung in Bezug auf die Vermittlung von Medienkompetenz und welche Rolle ihrer Meinung nach die Schule bzw. das Lehrpersonal in diesem Zusammenhang spielt oder spielen sollte. Des Weitern werden sonstige Verantwortungsträger, die genannt werden, ausgewertet. 8.1 Hauptverantwortung / Rolle der Eltern Hier wird erfasst, wer nach Ansicht der Eltern die Hauptverantwortung bei der Vermittlung von Medienkompetenz trägt. CXIII 8.2 Beurteilung eigene Handlungsmöglichkeiten versus Machtlosigkeit Standpunkte der Eltern hinsichtlich der Möglichkeiten und Formen der eigenen Steuerung. Wesentliche Merkmale sind das Maß an Kontrolle im Verhältnis zum Grad der Autonomie und Eigenverantwortung, welche die Eltern ihren Kindern gewähren. Des Weiteren werden das Ausmaß und die Notwendigkeit an Vertrauen in das Kind erfasst. Dem entgegen werden Standpunkte kodiert, wonach ein Einfluss auf die Kinder aufgrund extern determinierter Umstände nicht möglich ist. Für die anschließende Interpretation ist die Kontextualisierung in Bezug auf den Umgang mit Konflikten von Bedeutung. 8.2.1 Einflussfaktoren Einflüsse, welche eine Rolle für die Erziehungspraxis der Eltern spielen: 1 Individualität des Kindes 2 Geschlecht 3 Alter / Entwicklungsphase des Kindes: z.B. Pubertät: zunehmende Relevanz der Privatsphäre bzw. Verlust an Kontrollmöglichkeit 8.2.2 Umgang 1 Vertrauen in Kind notwendig bzw. hoch 2 Mittelmaß zwischen Kontrolle und Vertrauen in Kind 3 Kontrolle, Grenzen aufzeigen, Achtsamkeit der Eltern wichtig 4 Eltern als Vorbilder für Kinder 8.2.3 Kritik an Eltern Vernachlässigung der Pflichten und Kompensation durch Medien 8.3 Schule 8.3.1 derzeitiges Angebot 8.3.2 Einschätzung der Qualität / Verantwortung 8.4 Einschätzung Politik / Gesetzliche Regelungen 8.5 Sonstige KG 9 Bedürfnisse der Eltern 9.1 Wünsche und Forderungen 9.2 Verortung von Defiziten / Sorgen 9.3 Einschätzung zukünftiger medialer Entwicklungen CXIV VI Abstract Abstract Deutsch Die vorliegende Magisterarbeit untersucht, welche Auswirkungen die Mediatisierung des familiären Alltages auf die Erziehungspraxis von Eltern hat. Kinder wachsen heute selbstverständlich mit digitalen Medien auf. Der rasche mediale Wandel geht einher mit Chancen aber auch potenziellen Gefahren für Familien. Ziel der empirischen Untersuchung war es, herauszuarbeiten, welchen Einfluss die oben genannten Tendenzen auf das Familiengefüge haben und wie Eltern vor dem Hintergrund unterschiedlicher Medienpraxiskulturen mit den sich wandelnden Anforderungen umgehen, genauer gesagt, ob es zu Spannungen innerhalb der Familie oder Sorgen der Eltern hinsichtlich „neuer Medien“ kommt, welche konkreten Erziehungsmaßnahmen diese setzen und inwieweit der Grad der Kompetenz und des Interesses im Zusammenhang mit den medialen Entwicklungen ausgeprägt ist. Die medientheoretische Fundierung stützt sich auf den Mediatisierungsansatz nach Friedrich Krotz, auf das Konzept der generationsspezifischen Medienpraxiskulturen nach Burkhard Schäffer sowie auf aktuelle Ansätze der Medienpädagogik. Zum Einsatz kam die Methode des Medientagebuches in Kombination mit dem Gruppendiskussionsverfahren, welche mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Befragt wurden 17 Elternteile von Kindern zwischen 8 und 15 Jahren, um einen möglichen Vergleich des Alters der Kinder herauszuarbeiten. Die Befunde zeigen, dass die befragten Eltern unterschiedlich mit der Nutzung „neuer Medien“ ihrer Kinder umgehen. Vordergründig setzen sie auf Kommunikation und Aufklärung sowie ein Mittelmaß zwischen gewährtem Vertrauen und einer Kontrolle der Mediennutzung ihres Kindes. Allgemeine Regeln werden unter anderem im Hinblick auf die Tarifwahl und die eingeschränkte Nutzung des Internets gesetzt. Mit zunehmendem Alter des Kindes sinkt die Möglichkeit der Kontrolle durch die Eltern. Herausforderungen stellen vor allem bei den Familien der älteren Kinder die Gefahren des Internets und die hohe Relevanz und ständige Präsenz des Smartphones dar, was häufig in Verbindung mit sinkender Schulleistung gebracht wird und bei den betroffenen Familien zu Konflikten führt. Einige der befragten Eltern reagieren darauf mit vorübergehendem Smartphone-Verbot. Herausgearbeitet werden konnte auch, dass einerseits ein Gefühl von Machtlosigkeit in Bezug auf den medialen Wandel vorhanden zu sein scheint, andererseits Eltern digitale Medien häufig vielseitig nutzen und Prozesse der Medienbildung innerhalb der Familien stattfinden. Tendenziell wünschen sie sich eine verstärkte Einbeziehung der Schule im Hinblick auf die Vermittlung von Medienkompetenz. CXV Abstract Englisch The purpose of this thesis is to examine the influence of mediatization on the media education in families. Children naturally grow up with digital media. The fast change in this field goes along with chances and also risks for the families. The study aims to investigate possible influences or negative effects of these tendencies on the families, how parents deal with the changing needs concerning digital media, which actions they take in terms of media education. Furthermore their degree of media literacy and interest in developments regarding new media is examined. Based on the theoretical concepts of media literacy, mediatization and the generationspecific model of cultures of media practice, 17 parents of children between the age of 8 and 15 years were surveyed. A combination of media diaries and the method of group discussions were applied within this examination and analysed by the method of qualitative content analysis. The results show that parents deal with the media use of their children in various ways. In general, communication and information, as well as a balance between trust and control of their media habits are important for them. Rules are applied, among others, in terms of the choice of smartphone rates or the limitation of Internet use. However, it can be said, that parents sometimes feel powerless and that potential risks are perceived especially in the use of Internet and the high importance of new media for their children which result in poor performance at school. As a consequence, some parents react by a temporary prohibition of their smartphones. Based on the results of the study, it can be concluded, that in general parents make use of new media in various ways and processes of media education in the families can be detected. In their opinion schools should play a more important role in conveying media literacy. CXVI VIII Curriculum Vitae Persönliche Daten Name: Sophia Maria SLADKY, Bakk.phil. Geburtstag: 19.06.1985 E-mail: [email protected] Familienstand: ledig Schulbildung 2002 - 2007 HBLA für Mode und Bekleidungstechnik Michelbeuern mit Matura Ausbildung seit 2012: Magisterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien Schwerpunkte u.a.: Werbeforschung, Medien und Migration 01/2013 – 06/2013: Auslandsstudium Cluj Napoca: Babeș-Bolyai Universität (Rumänien) 2007 - 2012: Bakkalaureatsstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien: Schwerpunkte: PR, Werbung, Historische Kommunikationsforschung Gewählte Wahlfachkombination aus den Studienrichtungen Anglistik: (Schwerpunkt Cultural Studies), Psychologie: (Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie) und der Politikwissenschaften Bakk2-Arbeit: Thema: „Wie amerikanisch ist unser Fernsehalltag? Österreichisches Fernsehen vor dem Hintergrund einer globalisierten Medienwelt CXVII Berufliche Tätigkeiten 07/2014 - 02/2015: Praktikum: Online Marketing Managerin bei StudentJob International, Amsterdam/Hoofddorp 07/2013 - 03/2014: PR und Organisationstätigkeiten Kunstsupermarkt, Wien 07/2013 - 10/2013: Praktikum: Marketing und PR bei Courseticket, Wien 2007 - 2013: Verkaufstätigkeiten im Modebereich, Wien Sonstige Qualifikationen Sprachkenntnisse: Deutsch Muttersprache Ungarisch Muttersprache Englisch fließend Französisch (DELF B1) Sonstiges: Google Analytics, Google Trends, Google AdWords MS Office, SPSS CXVIII
© Copyright 2024 ExpyDoc