Der Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen und das Kulturhistorische Museum Rostock laden ein zu: Kultur im Kloster Dienstag, 12. April 2016, 17.15–18.45 Uhr Kulturhistorisches Museum Rostock Kloster zum Heiligen Kreuz, Klosterhof 7 Eef Overgauuw (Berlin) Handschriften im 16. Jahrhundert. Das Ende einer Tradition? Auch nach der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gutenberg um 1450 stieg die Produktion von Handschriften in allen Teilen Europas stark an. Erst ab ca. 1490 ging die Zahl der neu geschriebenen Handschriften zugunsten des gedruckten Buches zurück. Gegen Ende des ersten Viertels des 16. Jahrhunderts endete vielerorts die systematische Produktion von Codices in klösterlichen und weltlichen Scriptorien. Dennoch entstanden im 16. Jahrhundert weiterhin zahlreiche Handschriften. In einigen Bereichen wurde die mittelalterliche Tradition fortgesetzt, etwa beim Kopieren von Gebet- und Stundenbüchern und von liturgischen Handschriften, überwiegend für Gemeinschaften von frommen Frauen. Während zahlreiche Chroniken des 16. Jahrhunderts gedruckt wurden, gab es auch einen ständigen Bedarf an handschriftlichen, manchmal reich illuminierten Chroniken. Auch im Bereich des spezialisierten Handwerks wurden weiterhin Handschriften angefertigt, z. B. Handbücher für die Herstellung von Waffen und anderem Kriegsgerät. Darüber hinaus entstanden im 16. Jahrhundert sogar einige neue handschriftliche Gattungen, darunter Kochbücher und Stammbücher. Prof. Dr. Eef Overgaauw ist Leiter der Handschriftenabteilung an der Staatsbibliothek Berlin – Preußischer Kulturbesitz und lehrt darüber hinaus am Institut für Informations- und Bibliothekswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. KiK wird gefördert durch: Universitätsbibliothek Rostock, Graduiertenakademie der Universität Rostock Arbeitskreis mediävistischer NachwuchswissenschaftlerInnen Universität Rostock · Institut für Germanistik August-Bebel-Str. 28 · 18055 Rostock [email protected] · www.mediaevistik.uni-rostock.de
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