DAS WESENTLICHE IST DIE MUSIK So lieb ist der liebe Gott auch wieder nicht, dass er dem, der keinen Inhalt hat, die Form schenkt. Alfred Hrdlicka (1928 – 2009) 4 PROGRAMM 5 17. APRIL 16 Sonntag 16.00 Uhr Abo-Konzert D/5 PHILHARMONIE BERLIN STANISŁAW SKROWACZEWSKI Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Konzert mit und der Bundesweit. In Berlin auf 89,6 MHz. Übertragung heute Abend, 20.03 Uhr. Das Konzert wird außerdem übernommen von › Koreanischer Rundfunk, Seoul › Portugiesischer Rundfunk, Lissabon › Tschechischer Rundfunk, Prag › Katalanischer Rundfunk, Barcelona › Australische Rundfunkgesellschaft, Sydney ANTON BRUCKNER (1824 –1896) Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 (Fassung von Robert Haas) > Allegro moderato > Scherzo. Allegro moderato > Adagio. Feierlich langsam, doch nicht schleppend > Finale. Feierlich, nicht schnell KONZERT OHNE PAUSE 6 7 Steffen Georgi IM BANN DER ACHT „Vollständiger Sieg des Lichts“, „Schöpfung eines Giganten“, „Todesverkündigung“, „Sinfonie des deutschen Menschen“, „traumverwirrter Katzenjammerstil“ – die verbalen Stilblüten schießen üppig ins Kraut, wenn die Rede auf die Sinfonie Nr. 8 von Anton Bruckner kommt. Bereits vor der schieren Dimension des Werkes – die Sinfonie dauert zirka 80 Minuten – versagt Bruckners Zeitgenossen das normale Vokabular. Nicht nur Eduard Hanslick erschreckt sich zum Beispiel über das Adagio, das „genau achtundzwanzig Minuten dauert, also ungefähr so lange wie eine ganze Beethovensche Symphonie“. Das absolute Maß bisheriger Instrumentalmusik, aufgestellt 1824 durch Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 9, liegt anno 1887 noch immer bei einer Obergrenze von etwa 60 Minuten. Nach Anton Bruckner wird es erst Gustav Mahler sein, der dieses Maß neu definiert. Die Wortführer der Musikwelt am Ende des 19. Jahrhunderts konnten nicht anders, als zu staunen über das riesige Gebilde von einer Sinfonie, das da über sie kam. Dabei mochte die zeitliche Dimension noch das geringste Problem sein. Schwerer wog, dass sie die Musik nicht verstanden, die Gegner nicht und die Freunde auch nicht. Mathias Hansen zeigte 1985 auf, „dass die um Bruckner ausgelösten Konflikte nur mittelbar im Kompositorisch-Musikalischen gründen, dass mit ihnen von Beginn an übergreifende ästhetische und, durch sie hindurch, ‚kulturpolitische’ Auffassungen ins Feld geführt wurden. Hier liegt der wohl einmalige Fall vor, dass ein Künstler als rücksichtslos-blinder Zerstörer geheiligter Traditionen geschmäht und andererseits zum verklärenden Vollender eben dieser Traditionen erhoben wird. Aber die Verfechter beider Positionen verfehlen ihren Gegenstand, da sie ihn, so merkwürdig dies ANTON BRUCKNER 8 ANTON BRUCKNER / SINFONIE NR. 8 9 klingen mag, kaum wirklich kennen und sich deshalb in vorgefassten Meinungen einrichten, die sie nur zu befestigen und ungeprüft weiterzutragen suchen.“ Im Gegensatz zu Richard Wagners Unerhörtheiten, die sogleich theoretisch untermauert wurden – und auf die sich Bruckner mit großer Selbstverständlichkeit berief –, waren und sind Bruckners vorausweisende Leistungen nicht einfach zu erkennen. beklagen, „direkt, indem anstelle von Analyse gefühlvoll-philosophierende Hermeneutik geboten wird; indirekt, indem Analyse sich in ebenso blumigen wie endlosen Beschreibungen kompositorischer Ereignisse erschöpft.“ Es liegt in der Natur der Sache, dass solches Herangehen sich sachlicher Überprüfung entziehen möchte und im Gegenzug substantielle Analyse als „technizistische Schnüffelei“ abqualifiziert. EXEGESE STATT ANALYSE ANEKDOTENWISSEN UND FASSUNGSSTREIT „Es scheint“, fährt Mathias Hansen fort, „… als ob Bruckner an den ‚reinen Toren‘ als Topos der Wagner-Ideologie nicht nur erinnerte, sondern dass er ihn leibhaftig gelebt habe. … In Bruckners Musik wandele sich die als undurchschaubar empfundene Welt zur ‚geschauten‘ Welt, welche aller Begriffe entraten könne.“ Indem die gestandene Musikwissenschaft diese gestammelte Begriffslosigkeit zu höherem Wissen zu erklären versucht, bringt sie sich in die Nähe des Fabel-Fuchses, der die unerreichbar hoch hängenden Trauben kurzerhand als zu sauer bestimmt. Bis heute ist „ein eklatantes Defizit in der analytischen Auseinandersetzung mit Bruckners Werk“ zu Bruckner hat zu den Unschärfen bei der Betrachtung seiner Musik selbst beigetragen mittels zweier Besonderheiten, die sonst kaum irgend bei einem anderen Komponisten seiner Zeit zu beobachten sind in ihrer fatalen gegenseitigen Ergänzung. Zum einen fehlen fundierte persönliche Äußerungen Bruckners über eigene und über fremde Musik, sei es in Artikeln, Briefen, Kritiken oder Aufsätzen, so dass eine Notquelle herhalten muss: die Anekdote. Ungeschickte Bittgesuche, spärliche Zitate und polemische, aus dem Zusammenhang gerissene Bizarrerien, oft in derbem Dialekt überliefert, bilden den einzigen, scheinauthentischen Fundus Brucknerscher „Originale“ außerhalb des Notentextes. Der Notentext aber, das ist die zweite Besonderheit, entbehrt allzu häufig der Eindeutigkeit. Ein erbitterter Streit ist entbrannt schon um die Begriffe: Neben „Originalfassung“ und „Erstdruckfassung“ werden „Urfassungen“ reklamiert, der „Endfassung“ steht die „Fassung letzter Hand“ gegenüber, wobei die Entscheidung für eine der Fassungen automatisch identifiziert wird mit einer Entscheidung für den „wahren“ oder den „verfälschten“ Bruckner. Allerdings herrscht oft keineswegs Einvernehmen darüber, welche der Fassungen als gültig anzusehen sei. Somit überschattet das leidige Problem der verschiedenen Fassungen von Werken Anton Bruckners bis heute die Konzertpraxis und leistet einer Verwirrung Vorschub, die nicht selten in oben erwähntes, der Sache fernes Für und Wider mündet. RINGEN UM DIE FASSUNG Bei der Sinfonie Nr. 8 scheint die Angelegenheit klar. Bruckner autorisierte am 27. Januar 1891 den Dirigenten Felix Weingartner ausdrücklich: „Bitte sehr, daß Finale so wie es angezeigt ist, fest zu kürzen; denn es wäre viel zu lange und gilt nur späteren Zeiten und zwar für einen Kreis von Freunden und Kennern. Die Tempi bitte ich, ganz ad libitum (wie Sie selbe brauchen zur Deutlichkeit) abändern zu wollen.“ Und einige Wochen später: „Bitte nur zu verfügen wie es Ihr Orchester erfordert; aber die Partitur bitte ich nicht zu ändern; auch bei Drucklegung die Orchesterstimmen unverändert zu lassen; ist eine meiner innigsten Bitten.“ Hier ist zu unterscheiden zwischen den zeitbedingten Konzessionen, die Bruckner – einmalig und situationsbedingt – dem Dirigenten Weingartner einräumt, und seinem unabänderlichen künstlerischen Willen für die Nachwelt, wohlgemerkt im Umgang mit der zweiten Fassung der Sinfonie Nr. 8 (1890)! Die zweite Fassung also verteidigt er für die Zukunft, obwohl er Aufführungserleichterungen genehmigt. Die erste Fassung (1887) aber hatte den von Bruckner auserkorenen und sehr geschätzten Dirigenten Hermann Levi ratlos gemacht. Das schmetterte den Komponisten zwar nieder, aber es öffnete ihm zugleich die Augen für die als richtig erkannte Substanz der Kritik. So sind solche Worte Bruckners vom 27. Februar 1888 an Levi keineswegs billige Anbiederei: „Freilich habe ich Ursache, mich zu schämen – wenigstens für dieses Mal – wegen der 8. Ich Esel!! Jetzt sieht sie schon 10 ANTON BRUCKNER / SINFONIE NR. 8 und erst Recht nicht zur Ausgabe aus letzter Hand von Nowak. Gerade an den beiden Fassungen (1887 und 1890) der Sinfonie Nr. 8 lassen sich die grundsätzlichen Tendenzen ablesen, die Bruckner veranlassHAAS, NOWAK, ten, oft mehrere Versionen BRUCKNER seiner Werke vorzulegen. Zum einen sind (nach Hansen) In den Jahren zwischen 1890 spätere Fassungen „Ergebnis und 1945 hatten wagnererprob- eines künstlerischen Reifeprote Dirigenten ausschließlich die zesses, der die technischen wie kürzere, aber stärker instrumen- konzeptionellen Unzulänglichtierte und wirkungsvollere zweite keiten der frühen Fassungen“ Fassung der Sinfonie Nr. 8 aufschlicht korrigierte. Bruckner geführt. Robert Haas unternahm handelte hier wie die meisten 1938 den Versuch, den Urtext Komponisten: zugleich absichtwiederherzustellen, entschied lich und freiwillig. Zum andeaber nach Vertiefung in das ren sind spätere Fassungen Material von Fall zu Fall jeweils „taktische Maßnahmen, um nach subjektivem Gutdünken durch Anpassung an geläufige zwischen erster und zweiter musikalische Standards (MildeFassung. Leopold Nowak gab rung der ‚Zerstücktheit‘ durch innerhalb der Bruckner-Gesamt- bindende thematische Substanz, ausgabe 1955 die Achte neu durch Auflösung des Orgelreheraus, diesmal in Bruckners gisterklangs zugunsten einer an Fassung von letzter Hand aus Wagner orientierten homogenen dem Jahre 1890. Allerdings legte Instrumentation, durch auskomNowak wenige Jahre später auch ponierte Überleitungen anstelle die (nie erklungene) Erstfassung von Pausenbrüchen) die Gunst von 1887 in der Gesamtausder Öffentlichkeit zu gewingabe vor, trennte auf diese nen.“ (Hansen) Wenn zu allem Weise die beiden Fassungen Überfluss beide Tendenzen sich auf quellenkritisch saubere Art überschneiden, wird die Sache und Weise. Nach der Premiere vollends kompliziert. Will man der Erstfassung 1973 in London die einleuchtenden Verbesseerwies sich, dass hier zwar ein rungen haben, so muss man die Dokument vorlag, aber keine Konzessionen an den Zeitgewirkliche Alternative zur eingeschmack auch akzeptieren. Will bürgerten Fassung von Haas man aber den ungeglätteten anders aus.“ Die Änderungen an der ersten Fassung waren also nicht praktischem Entgegenkommen, sondern wohlüberlegtem Umdenken Bruckners geschuldet. 11 Bruckner, so nimmt man manche es geradezu zwingend, die Konunfertige Ungeschicktheit mit tinuität der kompositorischen in Kauf. Substanz hervorzuheben, die etwa Hermann Levi im Vergleich der Sinfonie Nr. 7 so verstört ALLEGRO MODERATO. mit hatte: „… was mich besonders GRUNDTONLOS erschreckt hat, ist die große Ähnlichkeit mit der 7ten, das Ungewöhnlich lange, von 1884 fast Schablonenmäßige der bis 1887 arbeitete Bruckner Form“. an der Sinfonie Nr. 8. Danach Bruckners Interesse lag anderssollte sogleich die Sinfonie wo. Zum Beispiel auf harmoniNr. 9 begonnen werden. Aber schem Gebiet erreichte er in der Bruckners Kräfte, die sich zuvor Sinfonie Nr. 8 Grenzbereiche, die in eruptiven Schüben Bahn kein anderer Komponist zuvor gebrochen hatten, erlaubten nur betreten hatte, Wagner nicht und mehr kontinuierlicheres Arbeiauch er selbst nicht. Ungeachtet ten. Levis Urteil über die Achte der angegebenen Grundtonart warf den Komponisten zurück. c-Moll scheint der Anfang des Als zusätzlich noch der eigene ersten Satzes Des-Dur zu beselbstkritische Anspruch immer festigen. Bei der Wiederholung weiter anstieg, unterbrach er des ersten Themas innerhalb der die Skizzen zur Neunten und Exposition umkreist es plötzlich beschäftigte sich von 1887 bis Es-Dur. Innerhalb weniger Takte 1892 fast ausschließlich mit werden as-Moll, H-Dur und FisBearbeitungen unter anderem Dur durchschritten. Wenn dann der Sinfonien Nr. 8 und Nr. 3 in Takt 17 erstmals c-Moll in sowie der beiden Messen f-Moll Sicht kommt, so geschieht dies und e-Moll. Die Sinfonie Nr. 9 nur im Vorübergehen. Schnell sollte Fragment bleiben. wandert Bruckner von c-Moll Nummer 8 aber gedieh am Ende über As-Dur, des-Moll, Es- und zur mächtigsten Sinfonie, die wieder As-Dur nach G-Dur, der die Musikgeschichte bis dahin Tonika des zweiten Themas. gehört und gesehen hatte. „Mit nur leichter Übertreibung Bruckner errang sie sich ebenso lässt sich sagen, dass bis weit kraftvoll wie die vorangegangein die Durchführung hinein die nen, indem er seine Kunst verfei- Grundtonart des Satzes nur im nerte und verdichtete, ohne sie Durchgang erscheint, also in grundsätzlich in Frage zu stellen. einer instabilen Funktion, welche Genieblitze waren seine Sache der Bezeichnung ‚Grundtonart‘ nicht. Unter diesem Aspekt ist einigermaßen spottet.“ (Hansen) 12 ANTON BRUCKNER / SINFONIE NR. 8 13 ALBRECHT DÜRER (1471–1528) ERZENGEL MICHAEL BEKÄMPFT DEN DRACHEN, 1497 Bruckner eröffnet sich derartigen harmonischen Spiel-Raum mit einem so lapidaren wie effizienten melodischen Baustein: der kleinen Sekunde. Der Halbton als markanter Melodieschritt findet sich in fast allen Themen der Sinfonie! Auf diesem Wege sind chromatische Fortschreitungen einfach möglich, der funktionale Kadenzzusammenhang wird förmlich ausgehebelt. Die harmonische Freiheit des Kopfsatzes geht allerdings einher mit einer großen Stabilität der rhythmischen Verhältnisse. Bereits das erste Thema manifestiert drei klare rhythmische Zellen, die konstitutiv werden für die gesamte Sinfonie. Stabilität des einen Parameters korrespondiert mit der Instabilität eines anderen. Anton Weberns späteres Kontrastprinzip aus fest und locker feiert hier eine frühe Blüte. Am Schluss des ersten Satzes steht die kürzeste Coda aller Bruckner-Sinfonien: „Vom pp zum ppp auf dem Grundton c zusammensinkend, regen sich noch rhythmisch-melodische Fetzen des Themas, umspielen mit kleinen Sekunden den Prim- und Quintton des c-MollDreiklangs – das Verlöschen der Impulse wird auskomponiert. Dieses Verlöschen aber ist zugleich des Rätsels Lösung. Es entlarvt die funktionale Leere der Tonika, die im Lauf des Satzes nur verschleiert, von der in der ersten Fassung noch durch triumphales Getöse abgelenkt werden sollte.“ (Mathias Hansen) Form sitzt fest im harmonischen Sattel zwischen c-Moll (Scherzo) und As-Dur (Trio). Für die zweite Fassung komponiert Bruckner ein neues Trio, das langsamer und lyrischer als das ursprüngliche daherkommt. Harfen ergänzen den Klang und schärfen wie bei Wagner den Kontrast zum rahmenden Scherzo. Dessen obsessives Thema „ist Bruckners kryptische Hommage an den Deutschen Michel“ (Christoph Schlüren). In einer im oben genannten Sinne als anekdotisch zu bewertenden Programmnotiz hatte Bruckner 1891 an Weingartner geschrieben: „Scherzo: Hpth.: Deutscher Michel genannt; in der 2. Abtheilung will der Kerl schlafen, u. träumerisch findet er sein Liedchen nicht; endlich klagend kehrt er selber um. Finale. Unser Kaiser bekam damals den Besuch des Czaren in Olmütz; daher Streicher: Ritt der Kosaken; Blech: Militärmusik; Trompeten: Fanfare, wie sich die Majestäten begegnen. Schließlich alle Themen; (komisch), wie bei Thannhäuser im 2. Akt der König kommend, so als der deutsche Michel von seiner Reise kommt, ist alles schon im Glanze. Im Finale ist auch der Totenmarsch u. dann (Blech) Verklärung.“ SCHERZO. MICHEL Die Erwähnung des deutschen Dem folgt unmittelbar – erstmals Michels brachte Bruckner viel in einer Sinfonie von Bruckner – Häme und Spott ein. Abgesedas Scherzo. Die übliche A-B-A- hen von der vorgeblich typisch 14 ANTON BRUCKNER / SINFONIE NR. 8 deutschen Lesart des Michels, der die Krieger zur Schlacht führt, ihnen Geduld und Zähigkeit beibringt und im letzten Moment zum Rasenden wird, „der mit unwiderstehlicher Wut über seine Beleidiger herfällt, Furcht und Entsetzen um sich verbreitet“ (Carl Rademacher), lohnt eine Sicht hinter das grobe Antlitz des Berserkers. Dem bestens informierten Katholiken Bruckner musste jener Charakter nahe sein, den die christliche Kirche dem Erzengel Michael zuschrieb. Demnach waren dessen Vorzüge heldenhafte Stärke, aber auch Leidensfähigkeit und „hoher Mut“. Er galt als Bezwinger des Teufels in Gestalt des Drachens, den der Anführer der himmlischen Heerscharen in die Hölle hinabstürzte (Vgl. Wagners Siegfried gegen Fafner). Dazu rief er seinen eigenen Namen: Mi-ka-el, aus dem Hebräischen übersetzt „Wer wie Gott ist“. Michaels besondere Nähe zu Gott schlug sich auch darin nieder, dass er als Torhüter des Paradieses fungieren und am Tag des Jüngsten Gerichtes die Seelen der Menschen abwägen durfte. St. Michael wurde am 10. August 955 zum Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches erklärt, er blieb es, spätestens seit dem 17. Jahrhundert, schicksalhaft für die deutsche Nation. 15 ten ein. Karl Laux nannte die Achte 1939 die „Sinfonie des deutschen Menschen“. Nur zu verständlich, das all diejenigen, die in Bruckners Sinfonien keine epochalen Meisterwerke sahen, sondern ideologisch ausschlachtbare Monumentalschinken, diese Musik nach dem Ende des „tausendjährigen Reiches“ am liebsten verbannt gesehen hätten. Dies gilt auch und besonders für die Achte. Erst Mitte der 1970er-Jahre gab es neue interpretatorische Ansätze, die dem Werk eine Rückkehr in die Konzertsäle ermöglichten. PETER PAUL RUBENS (1577–1640) MICHAEL IM KAMPF GEGEN LUZIFER (ENGELSSTURZ), UM 1619–1623 Freilich komponierten auch andere Meister deutsch-nationalistisch verwertbare Musik – Beethoven eine Schlachtund Siegessinfonie, Brahms ein Triumphlied, Reger eine Vaterländische Ouvertüre – ohne dass ihnen Schaden bis zum heutigen Tag daraus erwuchs. Bruckner aber lieferte seinen Gegnern auch verbale Munition – und seinen Verehrern die Verlockung zum Größenwahn. Das unbeholfene Andienen an den „deutschen Michel“ (welches die Musik mitnichten zu erhellen vermag), brachte ihm die politische Vereinnahmung bis hin zu den Nationalsozialis- ADAGIO. WÄRME Wie um das Bauprinzip des ersten Satzes konterkarierend zu bestätigen, verfährt Bruckner im dritten Satz, Adagio, mit den Komponenten genau umgekehrt. Jetzt bieten Harmonie und Melodie der beiden sich in fünf Wellen abwechselnd ausbreitenden Themenwelten dem Ohr vielfältige Haltepunkte zu Orientierung und Nachvollzug, aber auch zu Spannung und Drama. Allerdings unterscheidet sich das Tempo der beiden Themen kaum. Überdies bleiben diesmal die Rhythmen konsequent unklar, schweben ohne Puls im Raum, verzichten bewusst auf ein festes Metrum. Synkopische Triolen der Streicher verweigern regelrecht den Grundschlag. Entwickelt aus dem niemals verloren gehenden Grundmaterial des Kopfsatzes, wächst das erste Thema aus der Klangfläche der Streicher empor. So genannte Ligaturen verschleiern das Geschiebe und Geziehe von Duolen- und Triolenwechseln. Zum ersten und einzigen Mal in einer Sinfonie verwendet Bruckner neben den Tuben auch Wagners charakteristisches Harfenrauschen, hüllt damit allerdings weiche Choralakkorde der Streicher ein. Die Solovioline für den einsamen Aufflug, die Tuben für die Todesverkündigung und Becken und Triangel für das Purgatorio auf dem letzten Höhepunkt bilden die dramatisch hochaufragende Klippe, zu deren Füßen das friedvolle Meer der Ewigkeit liegt. Bruckners Musik vermag auch zu wärmen. FINALE. APOTHEOSE Die Verhältnisse im Finale ähneln noch einmal denen im ersten Satz. Stabile rhythmische Formeln bilden ein ehernes Gerüst für die harmonischen Abenteuer der drei getrennten Themenkomplexe, die Bruckner immer weniger auf tonikale Fundamente gründet. Wenige Jahre später wird Gustav Mahler schrittweise die tonale Absicherung aufgeben und anschließend Arnold Schönberg das atonale Zeitalter einläuten. Wenn die 16 ANTON BRUCKNER / SINFONIE NR. 8 zweite Fassung des ersten Satzes der Sinfonie Nr. 8 von Anton Bruckner zugunsten des verlöschenden Schlusses ausdrücklich auf die triumphale Geste verzichtet (die in der ersten Fassung noch drin war), so stellt das Finale noch einmal umso deutlicher eben diese Geste heraus. In der langen Coda „dröhnt nicht nur über gut zwanzig Takte C-Dur, sie türmt auch die Kopfthemen aller Sätze übereinander, um als ‚organisch gerundet‘ zu beschwören, was vordem durch variantentechnische Sprengkräfte auseinandergetrieben wurde.“ (Mathias Hansen). In der Gesamtanlage ergibt sich daraus unter anderem die bestechende Wirkung, „dass das Hauptthema, welches am Ende des ersten Satzes stirbt, zum Ende des letzten Satzes in vierfacher Vergrößerung wieder aufersteht“ (Christoph Schlüren). Das dialektische Beziehungsnetz der einzelnen Themen und Motive, aber auch jenes der rhythmischen, harmonischen und melodischen Kompositionsprinzipien ist von Bruckner nirgends schlüssiger über ein Gesamtwerk gespannt worden als in der Sinfonie Nr. 8 – einfach weil deren enorme Komplexität danach verlangt. Johannes Brahms soll nicht ohne aufrichtiges Behagen in der Direktionsloge des Wiener Musikvereins gesessen haben, 17 als am 18. Dezember 1892 zum ersten Mal die Sinfonie Nr. 8 seines Antipoden Bruckner erklang. ANTON BRUCKNER Sinfonie Nr. 8 c-Moll BESETZUNG 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott), 8 Hörner (5.-8. auch Tenor- und Basstuben), 3 Trompeten, 3 Posaunen, Kontrabasstuba, Pauken, Triangel, Becken, 3 Harfen, Streicher DAUER ca. 80 Minuten VERLAG Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen BrucknerGesellschaft Wien, 1939 (Fassung von Robert Haas als Synthese beider Fassungen Bruckners) Das Konzert im Radio. Aus Opernhäusern, Philharmonien und Konzertsälen. Jeden Abend. Konzert So bis Fr • 20:03 Oper Sa • 19:05 ENTSTANDEN 1884-87 (1. Fassung) 1889/90 (2. Fassung) URAUFFÜHRUNG 2. September 1973 London (1. Fassung) 18. Dezember 1892 Wien (2. Fassung) bundesweit und werbefrei In Berlin auf UKW 89,6 UKW, DAB +, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandradiokultur.de 18 DIRIGENT 19 STANISŁAW SKROWACZEWSKI Als Altmeister Stanisław Skrowaczewski am 15. Dezember 2013 zum ersten Mal seit 1996 wieder am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin zu erleben war, entstand sofort der beiderseitige Wunsch, diese Zusammenarbeit bei nächster Gelegenheit fortzusetzen. Nach dem heutigen Konzert ist in der Saison 2017/2018 ein weiteres Konzert geplant. 1923 in Polen geboren, studierte Stanisław Skrowaczewski Klavier, Violine, Komposition und Dirigieren. Mit elf Jahren trat er erstmals als Pianist auf, mit dreizehn stand er als Dirigent vor einem Orchester. Nach Beendigung der Ausbildung in Warschau setzte er seine Studien in Paris bei Nadia Boulanger fort. 1946 wurde Stanisław Skrowaczewski Direktor der Philharmonie Wrocław. Dann war er nacheinander Chefdirigent der Philharmonischen Orchester in Katowice, Kraków und Warszawa. Nach dem Gewinn des Internationalen Dirigentenwettbewerbes 1956 in Rom lud ihn George Szell 1958 ein, das Cleveland Orchestra zu dirigieren. 1960 wurde Stanisław Skrowaczewski Chefdirigent des Minneapolis Symphony Orchestra. Diese Position hatte er 19 Jahre inne. Von 1984 bis 1991 übernahm er dieselbe Aufgabe beim Hallé Orchestra. Als Gastdirigent erhält er regelmäßig Einladungen nach Nord- und Südamerika, Australien, Japan und in zahlreiche Städte Europas. 1994 wurde Stanisław Skrowaczewski zum Ersten Gastdirigenten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken (jetzt: Deutsche Radio-Philharmonie) ernannt, mit dem ihn seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit im Konzertsaal und im Studio verbindet. Dem dortigen Bruckner-Zyklus zollte die Kritik großes Lob. Skrowaczewski erhielt dafür den „Cannes Classical Award“ 2001. Bereits zuvor wurde er für seine BrucknerInterpretationen mit der Goldmedaille der Mahler-BrucknerGesellschaft ausgezeichnet. Ebenso hoch gelobt wurde seine Einspielung sämtlicher Beet- hoven-Sinfonien mit dem RSO Saarbrücken. Zu den zahlreichen internationalen Auszeichnungen, die der Dirigent erhielt, zählen sechs Ehrendoktorwürden. Stanisław Skrowaczewski ist auch als Komponist erfolgreich. Seine Werke Concerto for Orchestra und Passacaglia Immaginaria wurden beide für den Pulitzer-Preis nominiert. 20 RUNFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN 21 RUNDFUNKSINFONIEORCHESTER BERLIN Seit 2002, dem Beginn der Ära von Marek Janowski als Künstlerischem Leiter und Chefdirigent, wird dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin eine herausragende Position zwischen den Berliner Spitzenorchestern und deutschen Rundfunkorchestern zuerkannt. Das unter Marek Janowski erreichte Leistungsniveau macht das RSB attraktiv für Dirigenten der internationalen Spitzenklasse. Nach Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Vasily Petrenko, Alain Altinoglu, Jakub Hrůša und Ivan Repušić in den vergangenen Jahren debütieren in der Saison 2015/2016 u. a. Lahav Shani und Marko Letonja beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Nachdem Marek Janowski seinen Abschied vom RSB angekündigt hatte, konnte Vladimir Jurowski gewonnen werden, ab Sommer 2017 die künstlerische Leitung des ältesten deutschen rundfunkeigenen Sinfonieorchesters zu übernehmen. Das Orchester geht auf die erste musikalische Funkstunde im Oktober 1923 zurück. Die bisherigen Chefdirigenten, u. a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner, Rafael Frühbeck de Burgos, formten einen flexiblen sinfonischen Klangkörper, bei dem große Komponisten des 20. Jahrhunderts immer wieder selbst ans Pult traten, darunter Paul Hindemith, Richard Strauss, Arnold Schönberg. Die Zusammenarbeit mit Deutschlandradio, dem Hauptgesellschafter der ROC GmbH Berlin, der das RSB angehört, trägt reiche Früchte auf CD. Ab 2010 konzentrierten sich viele Anstrengungen zusammen mit dem niederländischen Label PENTATONE auf die mediale Auswertung des Wagnerzyklus. Alle zehn Live-Mitschnitte sind mittlerweile erschienen und haben sogleich ein weltweites Echo ausgelöst. Die Gesamteinspielung aller Sinfonien von Hans Werner Henze mit WERGO ist ebenfalls abgeschlossen. 22 RUNFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN 1. VIOLINEN Erez Ofer / Konzertmeister Rainer Wolters / Konzertmeister N. N. / Konzertmeister Susanne Herzog / stellv. Konzertmeisterin Andreas Neufeld / Vorspieler N. N. / Vorspieler Philipp Beckert Susanne Behrens Marina Bondas Franziska Drechsel Anne Feltz Karin Kynast Anna Morgunowa Maria Pflüger Prof. Joachim Scholz Bettina Sitte Steffen Tast Misa Yamada N. N. Isabelle Bania* Henriette Klauk* Michael Schmidt* 2. VIOLINEN Nadine Contini / Stimmführerin N. N. / Stimmführer Maximilian Simon /stellv. Stimmführer David Drop / Vorspieler Sylvia Petzold / Vorspielerin Rodrigo Bauza Maciej Buczkowski Brigitte Draganov Martin Eßmann Juliane Färber Neela Hetzel de Fonseka Juliane Manyak Enrico Palascino Christiane Richter Anne-Kathrin Weiche 23 Kai Kang* Christopher Kott* Richard Polle* BRATSCHEN Alejandro Regueira Caumel / Solobratschist Lydia Rinecker / Solobratschistin Gernot Adrion / stellv. Solobratschist N. N. / Vorspieler Christiane Silber / Vorspielerin Claudia Beyer Alexey Doubovikov Jana Drop Ulrich Kiefer Emilia Markowski Carolina Alejandra Montes Ulrich Quandt Öykü Canpolat* Samuel Espinosa* Sara Ferrández* VIOLONCELLI Prof. Hans-Jakob Eschenburg / Solocellist Konstanze von Gutzeit / Solocellistin Ringela Riemke / stellv. Solocellistin Jörg Breuninger / Vorspieler Volkmar Weiche / Vorspieler Peter Albrecht Christian Bard Georg Boge Andreas Kipp Andreas Weigle Aidos Abdullin* Felix Eugen Thiemann* N. N.* KONTRABÄSSE Hermann F. Stützer / Solokontrabassist N. N. / Solokontrabassist Stefanie Rau /stellv. Solokontrabassistin N. N. / Vorspieler Iris Ahrens Axel Buschmann Nhassim Gazale Georg Schwärsky Philipp Dose* Alexander Edelmann* FLÖTEN Prof. Ulf-Dieter Schaaff / Soloflötist Silke Uhlig / Soloflötistin Franziska Dallmann Rudolf Döbler Markus Schreiter / Piccoloflöte OBOEN Gabriele Bastian / Solooboistin Prof. Clara Dent-Bogányi / HÖRNER Dániel Ember / Solohornist Martin Kühner / Solohornist Felix Hetzel de Fonseka Uwe Holjewilken Ingo Klinkhammer Anne Mentzen Frank Stephan TROMPETEN Florian Dörpholz / Solotrompeter Lars Ranch / Solotrompeter Simone Gruppe Patrik Hofer Jörg Niemand POSAUNEN Hannes Hölzl / Soloposaunist Prof. Edgar Manyak / Soloposaunist Hartmut Grupe József Vörös Jörg Lehmann / Bassposaune Solooboistin Florian Grube Gudrun Vogler Thomas Herzog / Englischhorn KLARINETTEN Michael Kern / Soloklarinettist Oliver Link / Soloklarinettist Daniel Rothe Peter Pfeifer / Es-Klarinette Christoph Korn / Bassklarinette FAGOTTE Sung Kwon You / Solofagottist N.N. / Solofagottist Alexander Voigt N.N. Clemens Königstedt / Kontrafagott TUBA Georg Schwark PAUKEN/SCHLAGZEUG Jakob Eschenburg / Solopaukist Arndt Wahlich / Solopaukist Tobias Schweda Frank Tackmann HARFE Maud Edenwald * Orchesterakademie 24 NACHRICHTEN UND EMPFEHLUNGEN VORSCHAU AUF DIE SAISON 2016/2017 Am 14. April 2016 stellte das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin die nächste Konzertsaison vor. Im Rahmen einer Pressekonferenz antworteten Thomas Kipp, Geschäftsführer der roc berlin, und Vladimir Jurowski, designierter Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des RSB, auf die Fragen der Journalisten. Am Abend erfuhren die Abonnenten in einer exklusiven Veranstaltung, worauf sie sich 2016/2017 beim RSB freuen können. Seit 15. April 2016 liegt die neue Saisonbroschüre in gedruckter Form sowie zum Herunterladen aus dem Internet auf ww.rsb-online.de vor. VORSCHAU NEUE AUFGABEN FÜR TILMAN KUTTENKEULER Tilman Kuttenkeuler, Orchesterdirektor des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin seit Januar 2014, ist am 31. März 2016 aus seiner Funktion beim RSB ausgeschieden. Wie bereits im Frühjahr 2015 angekündigt, hat er seinen 2016 auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Tilman Kuttenkeuler wird sich auf Gran Canaria dem Umbau der Fundación Auditorio Teatro widmen, einer öffentlichen Stiftung für die Kulturinstitutionen auf der spanischen Ferieninsel. 24. APR 16 07. MAI 16 Sonntag Samstag 16.00 Uhr 19.00 Uhr Abokonzert A/6 Schlüterhofkonzert PHILHARMONIE BERLIN DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM MAREK JANOWSKI Anna Vinnitskaya / Klavier BÉLA BARTÓK Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 BÉLA BARTÓK Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 BÉLA BARTÓK Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 08. MAI 16 Sonntag 19.00 Uhr Schlüterhofkonzert DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM BRANDON KEITH BROWN Marie-Elisabeth Hecker / 14.45 Uhr, Südfoyer Einführung von Steffen Georgi Konzert mit und der Violoncello FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Sinfonie für Streichorchester Nr. 8 D-Dur CARL PHILIPP EMANUEL BACH Konzert für Violoncello, Streichorchester und Basso continuo A-Dur Wq 172 WOLFGANG AMADEUS MOZART Sinfonie D-Dur KV 504 („Prager“) € 25 Kooperationspartner 25 26 27 Giesebrechtstraße 10 Berlin-Charlottenburg www.blumenladen.com die kunst zu hören IMPRESSUM RundfunkSinfonieorchester Berlin Text und Redaktion Steffen Georgi designierter Künstlerischer Leiter und Chefdirigent Vladimir Jurowski Gestaltung und Realisierung schöne kommunikation A. Spengler & D. Schenk GbR Orchesterdirektor N. N. Druck H. Heenemann GmbH & Co, Berlin Ein Ensemble der RundfunkOrchester und -Chöre GmbH Berlin Redaktionsschluss 8. April 2016 Geschäftsführer Thomas Kipp Ton- und Filmaufnahmen sind nicht gestattet. Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten! Kuratoriumsvorsitzender Rudi Sölch Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg © Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Steffen Georgi 92,4 Besucherservice des RSB Charlottenstraße 56. 10117 Berlin Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr T +49 (0)30-20 29 87 15 F +49 (0)30-20 29 87 29 [email protected] www.rsb-online.de www.fb.com/rsbOrchester ein Ensemble der
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