Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und umgekehrt! von

Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und
umgekehrt!
von MillyXD
online unter:
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Einleitung
Sophia wacht plötzlich in einem Wald auf. Wo sie war und warum sie dort war, wusste sie nicht. Auf
einmal hört sie ein Heulen und nimmt die Beine in die Hand. Wie kommt sie nur hieraus?
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Kapitel 1
Hey Leute,
Ich weiß, ihr habt länger nichts mehr von mir gehört.
Aber was soll ich sagen? Ich war mit einer neuen Geschichte dran.
Keine Sorge, mit Megan Riddle geht es trotzdem weiter.
Das ist meine erste Geschichte überhaupt, die ich in der "Sie-Form" geschrieben habe.
Ich hoffe sie gefällt euch und lasst mir ein Kommentar da, wenn ihr etwas zu meckern oder einfach
eure Meinung vertreten wollt. denkt dran ein "Schreib weiter" macht mich genau so glücklich wie alle
anderen Kommentare auch.
LG Milly
Für Katara, die das hier als erstes las, obwohl sie eigentlich kein Harry Potter-Fan ist
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Kapitel 2
Als Sophia ihre Augen öffnete, sah sie nichts als Bäume. Bäume, die in die Dunkelheit hoch ragten.
Die Bäume um sie herum waren monströs. Manche waren sogar breiter als ihre eigene Mitte. Sie
setzte sich auf und sah sich um. Keine Lichtung oder Wege die sie aus dem Wald hinausführen
konnten, waren zu sehen. Sie schaute auf den Boden. Überall kleine Äste und Zweige, sowie nasses
Laub, das bereits ihre Kleidung durchnässt hatte.
Wie lange ich wohl hier schon liege, fragte sie sich.
Sie sah neben sich. Dort lag eine große Reisetasche. Ihre Reisetasche. Warum sie da war, wusste sie
nicht. Sie wusste ja noch nicht mal, wo sie war und wie sie hierher kam.
Plötzlich durchbrach ein Heulen die Stille. Sophia schreckte auf, doch es hörte sich so an, als ob das
Heulen noch mehrere Meter von ihr entfernt war.
Sie zog ihre Tasche zu sich ran. Als sie sie gerade öffnen wollte, hörte sie wie das Unterholz knackte.
Etwas kam genau auf sie zu. Erneut hörte sie das Heulen. Es war unerträglich, denn das Heulen wurde
immer lauter. Etwas kam auf sie zu und das auch noch mit rasender Geschwindigkeit.
Sophia schnappte ihre Tasche und stand auf. Irgendwie musste sie doch aus dem Wald heraus
kommen. Und das so schnell wie möglich.
Sie schaute erneut in den Himmel, es muss wohl tiefste Nacht sein so wie es aussah, aber Sterne
waren nicht zu sehen.
Das Heulen kam jetzt ganz aus der Nähe, würde sie jetzt wegrennen, würde das Unterholz zu sehr
knacken und sie würde auffallen. Sophia nutze ihre Chance und versteckte sich schnell hinter einen
dicken Baum.
Nun hörte sie ein Rascheln. Es war ganz nah. Auf jeden Fall war es ein Tier, denn es schnüffelte
ziemlich laut.
Es heulte erneut auf und Sophia zuckte hinter dem Baum zusammen. Es könnte ein Hund sein, dachte
sie.
Sophias Herz schlug ihr bis zum Hals. Und wenn es kein Hund ist? Sophia nahm all ihren Mut und
Angst zusammen und sprintete los. Raus aus den Wald, dachte sie.
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Sie hörte ein Heulen und drehte sich um. Eine schwarze Kreatur war ihr direkt auf den Fersen. Ihr
hämmerte ihr gegen die Brust und der metallische Geschmack setzte im Mund ein.
Die Äste knackten unter der Last ihres Körpers und die Kreatur wurde nun wirklich nicht müder. Eher
Sophia wurde langsamer.
Ich darf jetzt nicht aufgeben, ich muss weitermachen!
Langsam gaben Beine und Lunge nach und Sophia landete erneut im nassen Laub. Sie atmete
schwer.
Ich kann jetzt nicht aufgeben, dachte sie und rappelte sich erneut hoch. Nur noch ein bisschen... doch
dann landete sie in ihrer voller Länge auf den Boden. Ihr Brustkorb hob und senkte sich. Sie konnte
ein Pfiepen hören und ein Tier, das auf sie zu kam. Jetzt ist es aus, dachte sie.
Die schwarze Kreatur heulte. Ruckartig hob sie ihren Kopf und sah in das treu, doofe Gesicht eines
Saurüdens. Sie kannte diese Art von Hund, denn ihr Opa hatte Einen. Inzwischen waren beide leider
verstorben.
Der Saurüde heulte erneut auf und Sophia setzte sich auf. Der Saurüde, offensichtlich fröhlich
darüber, dass es Sophia gut ging, stütze seine Vorderpfoten auf ihre Oberschenkel und leckte ihr mit
der rauen, feuchten Zunge einmal quer durchs Gesicht.
?Igitt.? meinte Sophia über diese zwar nette Geste, wischte sich aber den Hundespeichel aus dem
Gesicht. Dann streichelte sie einmal über den Kopf des Hundes. ?Du bist aber ein Lieber und ich
dachte du wolltest mich fressen.?
?Fang?? hallte es durch den Wald.
Sophia stand auf und schnappte sich ihre Tasche. Sie spähte durch die Dunkelkeit. Sie konnte die
schwarzen Umrisse eines großen Mannes sehen. Der Hund neben ihr bellte.
Ein Mann mit langen, verwüsteten, braunen Haare trat in das natürliche Licht des Waldes. Dieser
Mann war mindestens zwei Meter groß und dick. Sophia musterte ihn. Irgendwoher kannte sie ihn
doch.
Der Riese stieß erleichtert Luft aus. ?Endlich haben wir Sie gefunden!?
?Gefunden?? fragte Sophia verwundert.
Er musterte Sophia einmal von Oben bis Unten und schaute sie durch seine haselnussbraunen Augen
an. Dann lächelte er milde. ?Sie sind ja ganz durchnässt. Kommen Sie, dann können Sie sich im
Schloss aufwärmen. Er machte auf den Absatz kehrt und lief durch die Bäume hindurch.
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Sophia blieb missmutig stehen. Eigentlich sollte man ja Fremden nicht folgen. Bestimmt nicht in so
einen dunklen Wald wie diesen. Sophia erinnerte sich an den Wald an ihrer Schule. Schon früher
erzählte man sich, dass die ein oder andere Frau dort schon vergewaltigt und dort mit Drogen gedealt
wurde. Aber dieser Wald glich nicht den an ihrer Schule, wo sie ihr Fachabitur in Richtung Wirtschaft
und Verwaltung machte, sondern eher den Wald, wo sie früher mit ihren Eltern Kastanien gesammelt
hatte. Er hatte sogar etwas mystisches und der große Mann war auch ziemlich nett.
Der Saurüde stupste mit der kalten Schautzer Sophias Hand an. Sophia zog sie schnell weg, da die
kalte Schnauzte sie aus ihren Gedanken gerissen hat.
Die nahm die Verfolgung des Mannes auf.
Schwarze Bäume zogen an ihr vorbei. Ihre Tasche hatte sie sich über die Schulter geworfen und war
jetzt dabei, mit den Schritten des großen Mannes mitzuhalten. Sie konnte sich immer noch nicht an
den Namen des Mannes erinnern. Sie beschloss ihn zu fragen.
Sie machte ein paar Schritte dabei und tauchte direkt neben den Mann auf. ?Sagen Sie, wie heißen Sie
überhaupt?? fragte sie.
?Rubeus Hagrid. Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe und Wildhüter Hogwarts.?
Sophia stoppte. Sie wusste nicht mehr was sie sagen sollten, was nicht oft passierte. Hagrid, Pflege
magischer Geschöpfe und... Hogwarts! Sie war in Hogwarts! Aber wie konnte das sein? Wie konnte
das sein, dass sie in ihrem Lieblingsbuch war? Eine fiktive Welt Rowlings?
?Ist alles in Ordnung mit ihnen?? fragte Hagrid.
?Ähm, sicher.? sagte sie. Ihr Herz fing an zu klopfen, da sie jetzt erst bemerkte, wie toll sie es fand in
dieser Welt sein. Noch dazu die Welt von der sie ein totales Fangirl war. Sie musste aufpassen nicht zu
jubeln und vor Freude zu schreien, wie sie es auf der Harry Potter Exhibition in Köln fast gemacht
hätte.
?Man kann das Schloss von hier aus sehen.? sagte Hagrid.
?Ach wirklich?? fragte Sophia und rannte zum Waldrand. Mitzuhalten war jetzt kein Problem mehr.
Als die letzen Meter geschafft waren, bereite sich vor Sophia ein Anblick, den sie wohl erstmal nicht
mehr vergessen wird. Schloss Hogwarts höchst persönlich und sie erkannte die riesigen Türme des
Schlosses. Sie musste unbedingt alles erkunden. ?Boah.?
?Ziemlich cool, oder?? fragte Hagrid.
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Sophia nickte geistesabwesend und ging ein paar Schritte auf das Schloss und auf das Portal zu. Erst
jetzt viel ihr auf, dass es ziemlich hell war. Ein Blick auf ihre schwarze ice watch, die sie sich von
ihrem Geburtstagsgeld 2 Jahre zuvor gekauft hatte, sagte ihr, dass es Nachmittag sein musste. Kurz
vor fünf zeigte die Uhr. Leider hatte das gläserne Display bereits kleine Kratzer, diese waren vom
Umzug, als sie von Kalkar nach Kleve gezogen sind und sie vergessen hatte die Uhr auszuziehen (!
Kalkar und Kleve sind in der Nähe der Niederländischen Grenze!).
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Kapitel 3
Es dauerte nicht lange, bis sie in den Innenhof kamen. Sophia war außer Puste, denn sie konnte ja
nicht ahnen, dass es so anstrengend sein konnte mit einer Reisetasche bis in den Innhof zu laufen.
?Ich werde mal Professor Dumbledore sagen, dass Sie da sind.? sagte Hagrid und Sophia nickte. Dann
war er auch schon weg.
Sophias Herz machte einen Salto vorwärts, denn sie würde gleich Dumbledore sehen. DEN
Dumbledore, einer der besten Zauberer der Welt.
Nun musterte sie den Innenhof. Sie sah überall Schüler in Umhängen. Bei der Gelegenheit fragte sie
sich auch gleich in welches Haus sie den kommen würde. Bei dem Gedanken grinste sie. Eins war
klar, sie wollte auf jeden Fall nach Slytherin oder Gryffindor. Aber ein kleines Bisschen mehr nach
Slytherin.
Sie musste erneut grinsen. Wenn sie jetzt nur eine ihrer Freundinnen sehen könnte. Die meisten
meinten ja alle Harry Potter wäre Unsinn und jemand aus ihrer Klasse, den sie so gar nicht leiden
konnte, fragte sie: ?Was findest du überhaupt an Harry Potter?? Diese Diskussion ist dann irgendwie
hängen geblieben, denn sie wollte mit einem anderen Beispiel erklären, dass jeder seine eigenen
Vorlieben hat. Das ist dann in die völlig falsche Richtung gelaufen, denn obwohl dies Fachabiturienten
waren, waren sie doch ziemlich schwer von Begriff und lachten sie aus. Mit den Worten: ?Red'
einfach nicht mehr mit mir!? beendete sie die Diskussion und hat bis heute nicht mehr mit ihm
geredet. Wenn man bedenkt, dass sie alle in der 11. Klasse und so gut wie erwachsen waren, musste
man dies in manchen Situation doch mal spekulieren, dass sie nicht in der 11 sind, sondern 11 Jahre alt
waren. Manche waren ja ganz okay...
Sophia merkte jetzt, dass sich der Innenhof allmälig mit Schülern füllte. Die meisten musterten sie
und schüttelten die Köpfe. Oder das Schlimmste: Sie tuschelten miteinander! Meinten die echt, das
merke ich nicht? Dachte sie.
Dann schaute sie an sich runter. Natürlich tuschelten sie. Eine 17 Jährige, die Äste im Haar hatte,
komplett durchnässt war und an der Kleidung nasse Blätter und Schmutz hatte, fiel natürlich auf.
?Lucia?? fragte eine Stimme.
Fragend drehte sich Sophia um. Sie sah Dumbledore mit einem Lächeln auf den Lippen. Erst jetzt viel
ihr auf, das jeder Charakter, den sie sah genau dem Charakter im Film glich. ?Reden Sie mit mir??
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?Ähm, nein. Ich heiße Sophia.?
?Dann muss dies wohl ein Schreibfehler sein. Sie heißen aber Glow mit Nachnamen, oder??
Nein, dachte sie. Eigentlich heiße ich Winter. Ein typisch Deutscher Name. Aber aus irgendeinen
Grund bejahte sie die Frage. Vielleicht war diese Begegnung ja Schicksal.
?Geht es dir gut?? fragte er besorgt. ?Du siehst etwas durch den Wind aus.?
?Ähm.? sagte sie.
?Wir werden eben im Krankenflügel vorbeischauen, dann wird Poppy dich eben durchchecken.?
?Wie fühlst du dich?? fragte Madame Pomfrey Sophia.
?Es geht.? sagte Sophia. Sie nahm eine ihrer langen, braunen Strähnen in die Hand und bemerkte,
dass sie etwas verkrustet vom Dreck im Wald waren.
?Was hast du überhaupt im Wald gemacht??
?Um genau zu sein, weiß ich das nicht.? sie senkte den Kopf.
?Du weißt es nicht?? fragte Albus.
?Nein, tut mir leid.? Sie schaute von einem zum anderen. Madame Pomfrey und Dumbledore machten
ein ziemlich nachdenkliches Gesicht.
?Ist irgendetwas vorgefallen??
Sophia hatte keine Ahnung was Vorgefallen war, bevor sie im Wald aufwachte. Aber erzählen konnte
sie ihnen doch auch nicht alles, da man sie sonst ins St. Mungo für magische Krankheiten stecken
würde und so zu enden wie Lockhart, wollte sie nun wirklich nicht.
?Ich finde, wir sollten Sophia nicht länger ausfragen. In den meisten Fällen kehrt die Erinnerung dann
doch zurück. Vielleicht hast du dir beim apperieren nur den Kopf gestoßen, das passiert öfter.? sagte
Dumbledore wohlwissend.
Sophia lächelte. Sie mochte Dumbledore schon im Buch, aber in der ?Realität? war er dann doch
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?Das wird 's wohl sein.? meinte Madame Pomfrey.
?Oh, bevor ich 's vergesse, gleich wird ein Kollege kommen und dir deine Räumlichkeiten zeigen.
Wir haben mitten im Jahr, also solltest du das Wochenende deinen Unterricht vorbereiten.? meinte
Dumbledore.
?Unterricht?? fragte Sophia entsetzt. Sie hatte noch nie im Leben unterrichtet. Sie war eigentlich noch
selber Schülerin. Eigentlich hätte sie hier in die siebte Klasse gehen müssen. ?Ich meine klar.
Unterricht. Als ob ich das vergessen könnte.? sie lächelte gezwungen. Als ob er dir das abnimmt,
dachte Sophia. Hast du vergessen, dass er die Kunst der Legimentik beherrscht?
Dumbledore lächelte, wahrscheinlich konnte er ihre Gedenken klar erkennen und wusste, das hinter
der Geschichte mehr steckte. Wahrscheinlich wusste er auch, dass sie gar nicht Glow hieß. Das konnte
ja heiter werden!
?Ich denke du bist eine ausgezeichnete Lehrerin für Zauberkunst.? mit den Worten verließ er den
Krankenflügel.
?Sophia, würdest du das bitte trinken? Du hast kleine Narben im Gesicht, wahrscheinlich durch Äste
im Wald, dadurch werden sie schnell geheilt.? sagte die Heilerin und reichte ihr einen Becher mit einer
grün, dampfender Flüssigkeit. Diese glich einem grünen Wassereis, wenn man am Ende des Eises nur
noch die grüne Flüssigkeit überhatte. Sie schmeckte meistens nach Waldmeister. Selbst mit siebzehn
wusste sie, dass es das Beste am Wassereis essen war.
Sie nahm den Becher an und kippte ihn wie einen Cherry im Restaurant runter.
Sophia verzog das Gesicht, denn der Inhalt des Glases entsprach nun wirklich nicht dem Überbleibsel
des Wassereises. Darüber hinaus war das Zeug bitter und einen bitteren Geschmack mochte sie gar
nicht. Durch Zucker, so wusste sie, würde sich die Wirkung des Trankes aufheben. Das wusste sie von
Remus, der im dritten Buch bereits den Wolfsbanntrank hinunter kippen musste.
Madame Pomfray ging und ließ sie auf ihren neuen Kollegen warten.
Nebenbei fragte sie sich wer sie wohl abholen würde. Da sie nicht wusste in welchem Jahr von Harry
sie war. Das sie in Harrys Zeit und nicht in der Zeit der Rumtreiber war, das wusste sie, zu einem, weil
sie vorhin einen flüchtigen Blick im Innenhof auf Ginny erhaschen konnte. Natürlich hing es ja vom
jeweiligen Jahr ab, denn es war wahrscheinlich, dass sie Quirrel, wie auch Slughorn abholen konnte.
Insgeheim hoffte sie, dass es Snape war, ihr Lieblingscharakter. Denn um ehrlich zu sein ist er ein
toller Charakter, der nun wirklich immer falsch verstanden wurde. Sie konnte ihre Begeisterung für
ihn nur schwer in Worte fassen. Denn am beeindrucksten fand sie die Geschichte mit Lily, den
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irgendwie möchte jedes Mädchen von einem Jungen so aufrichtig und ehrlich geliebt werden, wie es
für Lily tat. Zudem hatte sie schon tausende FanFiktions geschrieben, in der ihr Charakter mit ihm
zusammen kommt. Aber mal im Ernst, jeder sieht sich selbst in FanFiktons immer an der Seite seines
Lieblingscharakter (Jetzt wird nicht geleugnet!: D).
Sophia sah, dass die Heilerin wieder ging. Offensichtlich hatte sie ihr Verhör beendet.
Sophia blickte auf den Boden. Egal welcher Kollege es war, er ließ wohl gerne auf sich warten.
Sophias Füße fingen an zu baumeln und ihr fiel auf, dass sie mit dem Charakteren ziemlich schnell
beim du gewesen ist. Plötzlich fiel ihr ein, was ihre Englischlehrerin vor kurzem noch gesagt hatte: ?In
England fangen sich Kollegen schnell an zu duzen. Einfache Mitarbeiter duzen sogar den Chef. Nicht
so wie in Deutschland?. Mit dem Kommentar: ?Die Deutschen sind ganz schön engstirnig!? verwarf
sie den Gedanken, denn im nächsten Augenblick ging die große Schwingtür auf. Sophia drehte sich
hastig um.
Sie traute ihren Augen nicht. Durch den Mittelgang ging Severus Snape! Ihr absoluter
Lieblingscharakter. Ihre Mundwinkel gingen nach oben, sie konnte nicht aufhören zu Grinsen. Ihr
wurde abwechselnd an den verschiedensten Körperstellen warm und kalt, selbst ihr Herz beschleunigte
sich. Sophias Magen verkrampfte sich als er in unmittelbarer Nähe vor ihrem Bett stand. Meine
Fresse, dachte sie.
Im Krankenflügel herrschte Stille. Stille in der Sophia den in schwarz gekleideten Mann musterte. Er
hatte kinnlange, fettige, schwarze Haare, Harkennase und sah ziemlich missgelaunt aus. Vielleicht, hat
er ja gerade viel um die Ohren. Lehrer und Hauslehrer, sowie Spion, wenn er es den schon war, ist
bestimmt kein leichter Job, dachte sie. Wie im Buch sprach er im Monoton.
?Sind Sie dann damit fertig mich anzustarren, oder können wir los?? schnarrte er.
?Na-Natürlich können wir.? sagte Sophia und sattelte ihre Tasche.
Sie hastete dem Mann, der gut einen Kopf größer war als sie, hinterher. In den Gängen tummelten
sich bereits Schüler. Die sie alle anstarrten. Natürlich starrten sie sie an. Zu einem, weil sie total
schmutzig war und zum zweiten, dass sie ihren Hasslehrer hinterher lief. Sobald die Schüler Snape
sahen, wurde von alleine Platz.
Sophia war total sprachlos, konnte aber nur flüchtig einen Blick auf alles erhaschen, weil der Mann
vor ihr ziemlich schnell ging. Plötzlich, aber nur für einen Augenblick, sah sie in das Gesicht von
Harry Potter. Ihre Augen weiteten sich vor Staunen und Freude gleichzeitig, dann sie lächelte ihn an.
Leider war sie auch schnell vorbei. Bald könnte sie endlich mit der Hauptfigur reden.
Sie versuchte mit Snape Schritt zu halten und tauchte unmittelbar neben ihm auf. Sie sagte kein Wort.
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?Sie tun 's schon wieder.? brummte er.
?Wa-? Was denn??
?Sie starren mich an.?
?Oh, tut mir Leid.? Du bist aber auch interessant, ich kann meinen Blick nicht von dir wenden, dachte
sie.
?Von woher kommen Sie eigentlich?? Natürlich von allen Lehrern, die ich hier traf, musste
ausgerechnet er mich siezen, dachte sie.
?Ich komme aus Kleve, das ist in Deutschland, nahe der Niederländischen Grenze.? sagte sie.
Immerhin hatte sie jetzt einen Grund ihn anzusehen. Man sieht ja bekanntlich Leute an, wenn man mit
ihnen redet.
?Sie sprechen aber sehr gut Englisch.? sagte er.
Sophia runzelte die Stirn. War das ein Kompliment? Von ihm? Sophia traute ihren Ohren nicht.
Plötzlich legte sich ihre Stirn in Falten. Englisch, fragte sie sich. Aber sie sprachen doch miteinander
Deutsch!
?Danke.? sagte sie.
Sophia und Snape bogen um die nächste Ecke und begaben sich eine Treppe hinunter in die Kerker.
Daraus schloss sie, dass ihre privaten Räume wohl in den Kerkern sein mussten, obwohl das
Zauberkunstklassenzimmer in den oberen Stockwerken war. Das bedeutete, wenn sie zu spät zum
Unterricht kommen würde, man bedenke sie ist jetzt Lehrerin, sollte sie pünktlich da sein, aufgrund
der Vorbildfunktion, die sie als Lehrerin hatte, musste sie schon ein wenig rennen. Mal davon
abgesehen, das sie die Kondition eine Schnecke hatte.
Im Kerker wurde es kühler und dunkler, ihre Tasche wurde von Schritt zu Schritt schwerer. Was hatte
sie nur alles eingepackt? Gleich würde sie es wissen. Sie gingen den Gang entlang und kamen am
Ende des Korridors zu stehen.
?Ihr Zimmer.? sagte Snape knapp.
Sie lächelte ihn an. ?Danke.?
Dann machte er auf den Absatz kehrt und ging den Gang zurück. Wenn er sich nicht immer so düster
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Sophia verwarf den Gedanken und trat ein.
Als sie eintrat sah sie einen großen, weißen Raum. Dieser Raum war nicht mit Möbeln vollgestellt. Er
hatte zwei große Regale, einen Kamin, ein Sofa, das ganz aus schwarzen Leder war und einen
Schreibtisch.
Sophia legte ihre Sachen auf das Sofa und zog ihre Jacke aus, die sie ebenfalls auf die Lehne des
Sofas legte. Sie schaute sich um. Obwohl sie im Kerker war, war dieser Raum doch sehr hell. Sie sah
eine seine Tür. Sie ging auf sie zu und öffnete auch diesen Raum. Dieser Raum war nicht ganz so groß
wie in dem sie vorhin stand. Nein, in diesem Stand ein großer Kleiderschrank und ein großes,
gemütliches Bett. Sophia unterdrückte das Verlangen sich aufs Bett zu schmeißen und verließ den
Raum.
Es führte sie ins nächsten Raum. ?Endlich!? sagte sie. ?Ein Bad!?
Das Bad hatte eine riesige, weiße Dusche mit großem Duschkopf, und war sonst vollkommen in weiß
gehalten. Alles glänzte und blinkte wie nagelneu.
Auf der Ablage neben den Waschbecken sah sie einen Stapel weißer Handtücher, in der Dusche stand
bereits Shampoo. Sophia ließ die Tür ins Schloß fallen und befreite sich aus ihren schmutzigen
Klamotten.
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Kapitel 4
Frisch geduscht, ihren Körper komplett von dem Dreck aus dem Wald befreit, kam sie im Handtuch
gewickelt in den großen Raum von vorhin. Wie schön es doch war, wenn sich Hauselfen um alles
kümmerten und man keine nervende Mutter im Rücken hatte, die einen andauernd anmeckerte, man
solle das Badezimmer nicht Unterwasser stellen.
Sie setzte sich auf das schwarze Sofa und zog ihre Tasche an sich ran. Sie öffnete den
Reißverschluss.
Als erstes kam ihr ein Buch entgegen, gefolgt von einem Plastikbeutel, in der Zahnbürste, Pasta und
ein Zahnbecher drin war. Sie nahm das Zahnputzzeug heraus und legte es auf den Boden neben dem
Sofa. Sie nahm das Buch in die Hand: ?Harry Potter und die Heiligtümer des Todes.?. Sie stellte es in
eines der großen Regale, danach widmete sie sich wieder der Tasche. Ein kleiner Stapel sauberer
Wäsche kam ihr entgegen. Sie legte Pullover, Unterwäsche und Hosen ins Schlafzimmer in den
Schrank. Dann sah sie auch schon ihre Jogginghose und T-Shirt, diese legte sie aufs Bett.
Als sie ins Wohnzimmer kam, sah sie auf ihrem Schreibtisch Kleidung liegen. Sie runzelte die Stirn,
denn es waren nicht ihre. Die waren vorhin aber noch nicht da, dachte sie. Sie trat näher an den
Schreibtisch und sah auf den Stapel ein Stück Pergament liegen. Sie nahm es in die Hand und las:
?Liebe Sophia, wie ich sehe, sind Sie mit wenig Gepäck unterwegs und schenke Ihnen deshalb ein
paar Umhänge für den Alltag. Ich hoffe sie haben Freude daran. -Albus Dumbledore?
Sie grinste und legte das Pergament neben den Stapel auf den Tisch. Wie Harry immer sagte,
Dumbledore weiß alles. Sie schaute sich die Umhänge an und konnte gar nicht glauben, dass diese
zehn, schwarzen und grauen Umhänge tatsächlich die ihren waren.
Sie widmete sich wieder ihrer Tasche. Darin war noch ihr Tablet, Handy und Kopfhörer. Schade, dass
sie in Hogwarts nicht funktionieren. Sie legte die Gegenstände auf das oberste Regal. Dann sah sie
endlich das ersehnte in der Tasche. Den Zauberstab.
Sie holte die orange Zauberstabbox heraus, öffnete den Deckel und betrachtete den schwarzen, am
Griff bemusterten Zauberstab. Damals hatte sie ihn von ihren Eltern zum Geburtstag bekommen. Sie
war so glücklich Snapes Zauberstab zu haben und hatte sich im Anschluss auch Harrys bestellt. Sie
hatte aber noch nie jemanden gesehen, der es wirklich toll fand, dass sie einen hatte. Die meisten
sagten nur, dass sie nie im Leben für ein Stück Holz so viel Geld ausgeben würden. Das hatte sie nur
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mit einen einfachen Schulterzucken abgeblockt. Die Schlimmsten waren aber, die die sexistische
darüber machten und meinten: ?Was du nicht alles mit dem machen kannst!?
Sie seufzte und starrte den Kamin an, der völlig leblos war. Sie zog ihre Augenbrauen hoch und
grinste. Sie nahm den Zauberstab und richtete ihn auf den Kamin. ?Incendio!?
Aus der Spitze des Zauberstabs kamen Funken und erfüllten den Raum mit warmer Kaminluft.
Zufrieden lächelte sie und ging wieder ins Schlafzimmer. Sie verfrachtete die Tasche in den
Kleiderschrank und zog sich Jogginghose und T-Shirt an. Danach setzte sie sich aufs Bett. So wie es
aussah, wollte sie wohl zu ihrer besten Freundin. Einen Harry Potter Abend machen. Das Schlimmste
war, sie konnte sich an nichts erinnern.
Samstag wachte Sophia erst gegen Mittag auf. Sie lag in ihrem Bett und starrte die Decke an. Sie war
immer noch in Hogwarts. Ein Traum konnte es nicht sein. Dafür fühlte sich die Sache viel zu echt an.
Aber etwas anderes machte ihr auch Sorgen: Sie musste gleich aufstehen und in die Halle gehen. In
die Halle wo sie alle anstarren würden. Sie. Die neue Lehrerin für Zauberkunst und konnte gerade mal
einen Kamin anzünden. Wahrscheinlich konnte ein Zweitklässler mehr als sie. Sie musste Flitwick
draum bitten die unteren Klassen zu unterrichten. Der UTZ Jahrgang würde sie womöglich auslachen.
Außerdem war sie gerade mal so alt wie die Siebtklässler hier.
Sophia schälte sich aus dem Bett und kam in den Großen Raum mit dem schwarzen Ledersofa. Erneut
viel ihr Blick auf den Stapel mit Kleidung. Sie nahm den weichen Umhangstoff in die Hand und hielt
ihn hoch. Etwas viel mit einem Klingeln auf den Boden. Es war ein braunes Säckchen. Sie hob es hoch
und war erstaunt. Es fühlte sich an wie Geld!
Sophia öffnete das Säckchen und es strahlten sie Galleonen an. Sophia war überwältigt und ließ die
goldenen Münzen einmal durch ihre Hände gleiten, ehe es mit einem Klirren wieder im Säckchen
landete. Das nannte man wohl frühzeitige Lohnauszahlung. Sophia stellte das Säckchen auf den Tisch.
Jetzt musste sie sich erstmal anziehen.
Sie brauchte nicht lange um in ihre hellblaue Jeans zu schlüpfen und ihren schwarze Pullover an
zuziehen. Sie hatte ihre Stiefel mit Absatz ebenfalls angezogen und warf sich nun den Umhang über,
ehe sie durch die Tür in den kalten Korridor kam. Ihre hohen Absätze hallten merklich auf den Boden
des Korridors. Keine Menschen Seele war zu sehen. Sophia aber fürchtete sich nicht. Sie ist genug in
den Spiel ?Harry Potter und der Halbblutprinz? als Harry durch Hogwarts gegangen und hatte Wappen
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Sophia kam an die Treppe, die sie wieder in einen helleren, beleuchteten Korridor brachte.
In diesem Korridor lachten, redeten und taten sonst noch alles, was man in der Schule im Gang tun
konnte. Sophia war verblüfft so viele Leute in Umhängen verschiedener Häuser sehen zu können. Sie
ging den Korridor entlang und versuchte sich von den starrenden Blicken der anderen nicht
einschüchtern zu lassen. Immerhin war sie ja jetzt Lehrerin.
?Oh, Sophia. Da bist du ja!? sagte eine Stimmer und lief auf sie zu.
?Professor McGonagall.? erkannte Sophia und nickte der Professorin für Verwandlung zu.
Diese kam vor ihr zu stehen und schaute sie verwundert an. ?Woher kennen du meinen Namen??
?Ich...ähm...Ich glaube...bestimmt...bestimmt irgendwo aufgeschnappt.? Das nimmt sie dir sicher ab,
dachte sie.
?Wenn das so ist.? die Professorin hob eine Augenbraue und legte ihre Hand auf die Schulter. Sie lief
mit ihr in Richtung Große Halle.
In der Halle saßen die meisten bereits am Tisch und warteten förmlich darauf, dass Dumbledore
endlich die neue Lehrerin vorstellte, die Zauberkunst unterrichten und Flitwick somit entlasten würde.
Die meisten waren nicht sehr neugierig auf die schmutzige Professorin, die von ihrem Aufzug eher
dazu passen konnte Pflege magischer Geschöpfe zu unterrichten. Aber wenn man es so bedenkt: Nicht
mal Hagrid sah so aus, wenn er aus dem Wald kam. Sie sah so aus, als hätte sie dort geschlafen.
Am Gryffindortisch saßen bereits Harry, Ron, Hermine, Fred, George und Ginny zusammen. Obwohl
Wochenende war, hing Ron der Magen wieder in den Kniekehlen, worüber George und die anderen
beiden Weasleys nur lachen konnten. Harry hatte nachher noch Quidditchtraining und Hermine lernte
wieder, wie eine Verrückte in der Bibliothek, obwohl bald Weihnachtsferien waren.
In diesem Augenblick kam die Verwandlungslehrerin mit einer jungen Frau hinein. George schaute
auf und stupste Fred in die Seite. Verblüfft von der Schönheit der jungen Frau. Sie sprach angeregt mit
Professor McGonagall und lächelte. Sie hatte ein wundervolles, gewinnendes Lachen.
?Wow.? meinten Fred und George.
Hermine und Ginny, die mit den Rücken zu der Professorin saßen, hoben eine Augenbraue. ?Was ist
los?? fragte Ginny.
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Wie in Trance zeigten die Zwillinge auf die Professorin mit den langen, braunen Haaren.
Hermine, Ginny und Harry, der ebenfalls mit den Rücken zu ihr saß, wandten sich um.
?Und?? fragte Ginny belustigt. ?Immerhin hat sie mal Wasser benutzt.?
?Meint ihr, sie hat einen Freund?? fragte Fred.
?Ich habe sie zuerst gesehen, Freddie!? meinte George.
?Ach, kommt schon, vielleicht entpuppt sie sich ja auch als noch schlimmer als Umbridge.? meinte
Hermine.
?Ich bitte dich, Hermine.? sagte Ron. ?Sie gleicht einem Engel.?
?Pass auf, dass es kein Racheengel wird.? meinte Ginny. Die Mädels lachten.
?Hey Harry, sag auch mal was! Wie findest du sie??
Harry drehte sich zu Fred und George. ?Sie sieht wirklich toll aus und hat auch eine super Figur...?
?Es geht nicht immer nur um das Äußere.? mahnte Hermine.
?Ja, aber wenn es doch so ist.? sagte Fred.
?Ist bestimmt so 'ne arrogante Tussi.? sagte Ginny. Hermine nickte.
?Schaut mal, McGonagall bietet ihr einen Platz an.? meinte Ron.
?Was meint ihr? fragte George. ?Neben wen setzt sie sich? Snape oder Sinistra??
?Sinistra. Dann kann sie wenigsten über Dreck reden.? meinte Ginny.
?Sie wäre auch ziemlich blöd wenn sie sich neben Snape setzt.? sagte Ron.
?Sie wäre nicht nur blöd, sondern lebensmüde.? sagte Harry.
Sie sahen wie die junge Lehrerin, die sie alle enttäuschte und sich neben Snape setzte. Sie lächelte ihn
an.
?Jetzt wissen wir Bescheid.? sagte Hermine und schaute wieder in ihr Buch.
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Als Sophia mit Minerva, sie hatte ihr erlaubt sie zu duzen, durch den Mittelgang schritt, spürte sie alle
Blicke auf ihr, selbst wenn sie sich angeregt mit der Professorin unterhielt. Diese fragte woher sie kam
und war offensichtlich sehr an Sophia interessiert. Manchmal fragte sie sich, warum sie das überhaupt
wissen wollte.
Als sie den Mittelgang endlich hinter sich gelassen hatten, und er war viel länger, als es im Film
aussah oder im Buch beschrieben wurde, sagte ihr McGonagall, sie hätte freie Platzwahl. Sie strich
Sophia einmal über den Rücken und setzte sich dann ebenfalls auf ihren Platz. Sophia fiel die Wahl
nicht schwer. Es waren zwei Plätze frei: Neben Snape und neben Sinistra.
Sophia stieg die Treppen hoch und steuerte auf den Platz neben Snape zu. Sie sah, Hagrid saß
ebenfalls neben ihr. Hagrid lächelte sie an und Sophia setzte sich neben ihn. Snape schaute sie
ebenfalls an, in den Moment trafen sich Sophias und seine Blicke. Sophia lächelte ihn einmal
freundlich an und antwortete auf die von Hagrid: ?Ich habe so gut geschlafen, dass ich das Frühstück
verpasst habe.?
?Sei vorsichtig, dass dir das während der Unterrichtzeit nich' passiert.?
Sophia lachte: ?Keine Sorge Hagrid, ich werde mir einen Wecker stellen.?
Sobald sie es ausgesprochen hatte, stellte sich Dumbledore ans Rednerpult: ?Ich wünsche Euch allen
einen guten Tag. Ich hoffe Ihr genießt Euren Samstag. Ich möchte Euch, Eure neue Lehrerin für
Zauberkunst vorstellen. Sie wird Professor Flitwick so gut sie kann unterstützen. Professor Sophia
Glow.? mit einer flüssigen Handbewegung, die wie eine kleine Welle aussah, zeigte er auf Sophia.
Sophia lächelte verschmilzt, stand auf und winkte einmal. Das war eine unangenehme Situation,
schlimmer als einen 5 Minuten Vortrag in Informationswirtschaft, wo sie den Ablauf eines
Organigramm (zeigt die Organisation eines Betriebes) vorstellen musste. Zum Glück musste ihre
Freundin Tara mit vorstellen.
Sophia setzte sich wieder und atmete einmal aus. Hagrid neben ihr grinste. Sobald Dumbledore das
Mittagessen eröffnete, würde er sie wieder etwas fragen. Soviel sei gesagt. Obwohl sie lieber mit dem
anderen Tischnachbarn reden würde, aber wie jeder wusste, war er nicht der Gesprächigste.
Das Essen tauchte auf dem Tisch auf und sie sah von weitem wie die meisten Schüler sich gierig auf
das Essen stürzten. Selbst Sophias Magen knurrte bereits.
Sie tat sich etwas von der Putenbrust auf. Blumenkohl war auch da. Sie tat sich noch ein paar Nudeln
auf. Sie liebte Nudeln. Ihr Lieblingsessen war eigentlich Sushi, aber finde mal einen Japaner in
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Hogwarts. Sophia schnitt sich ein Stück von der Putenbrust ab, sie war nicht trocken, sondern saftig
ein bisschen pikant. Sophia liebte scharfe Sachen!
?Und du kommst aus Deutschland, eh?? fragte Hagrid. Er schenkte ihr Elfenwein ein.
Sophia schluckte. ?Ja. Danke.?
?Wie ist es da so?? fragte er.
Sophia nahm einen Schluck von Elfenwein. Er war blutrot, man konnte aber trotzdem durchsehen.
Wie bei einer rosaroten Brille. Er war sehr süß, sie hatte noch nicht oft Rotwein getrunken. Sie trank
nicht viel Alkohol, da sie auf ihre Leber achten musste. Die Werte waren nicht gerade das Wahre.
Sophia lachte. ?Was möchtest du den gerne wissen??
?Ich muss zugeben.? sagte Hagrid. ?Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe und erfuhr, dass du aus
Deutschland kommst, habe ich mich gewundert, dass du kein Dirndl trägst.?
Sophia schüttelte den Kopf. ?Nein.? sagte sie. ?Das ist nicht überall so. Eigentlich tragen das nur die
Leute aus Bayern. In anderen Bundesländern meistens zum Oktoberfest. Dort wird dann auch viel Bier
getrunken. Viele Deutsche lieben Bier. Aber auch Schokolade sind die meisten gegenüber nicht
abgeneigt.?
?Es sieht fast so aus, als wärst du 'ne Süße.?
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Kapitel 5
Nach dem Mittagessen, Sophia war zu einem randvoll mit Essen und zum anderen etwas enttäuscht,
dass Snape kein Sterbenswörtchen mit ihr geredet hat, wollte sie noch nach Hogsmeade, um sich
Kleidung zu kaufen. Sie wurde von Flitwick aufgehalten.
?Professor?? fragte sie.
Er lachte und winkte ab: ?Bitte, nenn' mich Filius.?
?Gerne.?
?Bist du dir schon darüber im Klaren, welche Jahrgänge du unterrichten möchtest??
?Oh, ja. Natürlich. Ich würde gerne die Jahrgänge Zwei bis Vier unterrichten.?
Flitwick kratzte sich am Kopf. ?Sie wollen nicht den UTZ, geschweige denn den ZAG Jahrgang
haben??
?Nein, pubertierende Teenager sind nichts für mich.? sagte Sophia. Gute Ausrede.
Flitwick lächelte und nickte. ?Das kann ich gut verstehen.?
In der Zeit machte sich Sophia auf nach Hogsmeade, um ihren Lohn auf den Kopf zu hauen.
Am nächsten Morgen wachte Sophia früh auf. Sobald sie beim Frühstück war, machte sie sich
sogleich auf in die Bibliothek. Immerhin musste sie für morgen einen kompletten Unterrichtsplan
aufstellen, sie konnte aber die Unterrichtszeit etwas verkürzen, indem sie sich vorher vorstellte und
den Schülern ein paar dumme Fragen zu ihren Zielen stellte, so wie man es auf dem Berufskolleg
ebenfalls gemacht hatte. Wie heißen Sie? Wo kommen Sie her? Haben Sie Hobbies oder einen
Freund? Sowas eben.
Als Sophia in der Bibliothek ankam war sie vollkommen überwältigt von den Haufen Büchern, die in
den hohen Regalen standen. Sophia hatte mal in einer Bücherei ein Praktikum gemacht, das ihr sehr
gut gefiel, besonders der Kundenkontakt, aber in einer magischen Bibliothek zu stehen war um einiges
interessanter.
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Sophia wendete sich an Madame Prince, im Buch eine übellaunige Bibliothekarin, die aber nicht
schlimmer als Umbridge sein konnte. Sogar Snape glich neben Umbridge eher einer kleinen
Kirchenmaus. Nicht das sie je eine gesehen hätte.
Madame Pince sagte ihr, dass die Bücher für Zauberkunst, im vorletzten Regal nahe der Verbotenen
Abteilung stünden. Sophia ging durch den Gang an den hohen Regalen vorbei, es fühlte sich an wie
vor ein paar Tagen im Wald, die Regale waren wie die hohen Bäume.
Ziemlich schnell hatte sie dann das Regal auch gefunden. Sie ging das Regal ab und sah nun endlich
die Lehrbücher für Zauberei. Sie brauchte Band zwei bis vier, zum Glück waren mehrere Ausgaben
dabei, bei Gelegenheit würde sie sich selbst die Exemplare in der Winkelgasse bei Flourish and Blotts
kaufen. Sie könnte sie natürlich auch bestellen.
Sophia nahm die Bücher aus dem Regal. Eins war klar, leicht fühlte sich anders an, aber sie musste
schon schweres schleppen. Wie z.B. Katzenstreu oder ihre Schultasche, wenn sie an dem Tag alle drei
Hauptfächer hatten.
Mit dem Stapel Zauberkunstbücher machte sie sich auf zu Madame Prince. Als sie wieder in den
Mittelgang abbiegen wollte lief sie in jemanden hinein und die Bücher vielen alle zu Boden, selbst die
von der Person gegenüber.
Sie sah der Person ins Gesicht. Sie hatte hellbraune, lockige Haare, die etwas buschig aussahen und
sie an ihrer Freundin Isabella erinnerte, nur das diese Person ein Jahr jünger und auch dünner war. Sie
war auch hübscher, nicht das sie ihre Freundin hässlich fand... Sophia traute ihren Augen nicht: Sie
stand vor Hermine!
Aufgeregt fing Hermine an die Bücher einzusammeln. Sophia sah einen bösen Blick von Madame
Prince, der ihr verriet: ?Wir werden gleich ein Hühnchen rupfen?. Leider mochte Sophia nicht gerne
Hähnchen und bückte sich ebenfalls um die Bücher auf zu heben
?Tut mir leid, Professor! Ich wollte nicht in sie reinrennen... ich...!?
Sophia winkte ab: ?Kein Problem, ich habe ja selber nicht richtig aufgepasst.?
Sie standen sich nun gegenüber, Hermine war nicht viel kleiner als Sophia. Sie konnten wunderbar
auf Augenhöhe reden. Sie lächelte Hermine an.
?Sie scheinen ja ganz nett zu sein.?
?Ich hoffe doch!? lachte Sophia. Sie schaute auf ihren Stapel Bücher, wobei ihr auffiel, dass das Erste
gar nicht das ihre war. ?Das muss wohl deins sein.? Sie gab Hermine das oberste Buch. Es war
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Hermine lachte. ?Ja, meine Abendlektüre.?
Sophia lachte ebenfalls: ?Ich versteh' schon, was du meinst. Kommst du jetzt mit ausleihen? Dann
muss ich mir die Predigt nicht alleine anhören. Na, was sagst du??
?Klingt fair.?
?Dann komm.?
Der Sonntag ging nur allzu schnell um. Sophia hatte Unterricht für die nächsten sieben Wochen
vorbereitet, danach qualmte ihr der Kopf und sie beschloss etwas Dummes zu machen. Etwas
Dummes im Sinne von etwas hirnlosem wie z.B. Fernsehen, da sie es nicht konnte, beschloss aber sie
etwas am See herumzugehen. Dabei stieß sie auf ein paar Schülern, mit dem sie sich unterhielt. Also
ein gelungener Sonntag.
Am Montag allerdings wachte sie schon müde auf. Sie war nie der Mensch, der gerne früh aufstand,
zudem musste sie heute und die nächsten Wochen auf der anderen Seite des Unterrichts stehen. Das ist
wohl nicht so leicht wie das Schule-Spielen mit ihren Freunden in der ersten Klassen, bei denen sie
immer die Lehrerin war. Das war die bittere Realität, oder eher eine fiktive Realität.
Jedenfalls kam Sophia morgens in die Große Halle. In zwei Wochen war bereits Weihnachten, ob
man die Schüler dann überhaupt noch richtig unterrichten konnte? Wer weiß.
Sophia setzte sich auf ihren Platz. Da Hagrid noch nicht da war, hatte sie nicht viel Gesprächsstoff. In
diesem Moment setzte sich Snape neben sie. Sie freute sich über seine Anwesenheit und ihr Herz
machte einen Salto rückwärts.
Sie lächelte ihn an: ?Guten Morgen.?
?Morgen.? er nahm sich den Kaffee. Mit dir kann man echt gut reden, dachte Sophia.
?Hast du gut geschlafen?? fragte Sophia. Ihr Herz klopfte.
Snape hob erst eine Augenbraue. Entweder wunderte er sich, dass sie mit ihm redete oder er fand die
Frage total absurd. Vielleicht war er auch einfach verblüfft, dass sie ihn duzte.
?Doch. Ganz gut.?
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In diesem Moment nahm Snape seine Tasse Kaffee und ging aus der Halle raus. Sophia hob die
Augenbraue. Insgeheim hoffte sie, dass sie nichts mit dem plötzlichen Verschwinden des
Zaubertrankmeisters zu tun hatte. Sie roch einmal unter ihren Armen, sie stank doch nicht, oder doch?
Immerhin war sie heute Morgen duschen! Hoffentlich hatte er heute Morgen einfach keinen Hunger...
?Du bist die Neue, oder??
Sophia wendete den Blick von Snape ab, der gerade aus der Halle ging und wandte sich nach rechts.
Sie erblickte eine junge Frau, Mitte zwanzig mit schwarzen, glatten Haare. Sie fragte sich, ob sie
vielleicht geglättet waren. Sie hatte strahlend blaue Augen und ihre Lippen waren bestrichen mit rotem
Lippenstift.
?Ja, ich bin Sophia. Freut mich dich kennen zu lernen.?
Sie lächelte ebenfalls. ?Ich bin Marie.?
Sophia konnte sich an keine Marie erinnern, weder im Film noch im Buch. Sie beschloss ihr noch
eine Frage zu stellen: ?Was unterrichtest du denn??
?Oh nein. Ich unterrichte nicht. Ich bin hier um mein Referendariat zu halten.?
?Und für welches Fach??
?Verwandlung.? sagte Marie. ?Aber Minerva ist wirklich ein klasse Mentor.?
?Ist doch schön.? sagte Sophia. Sie sah in den Mittelgang wieder Snape aus sie zulaufen. Er ging
einmal um den Tisch rum, nahm sich seinen Tagespropheten, den er vergessen hatte, und ging wieder,
ohne sie eines Blickes zu würdigen. Sophia atmete aus. Stimmte etwas denn nicht mit ihr?
?Vergiss es.? meinte Marie.
?Wie bitte??
?Komm schon, Sophia. Ich seh' doch wie du Severus ansiehst. Hör zu, der ist nichts. Glaube mir, ich
kenne ihn schon zwei Jahre und mehr als Smalltalk haben wir nicht gewechselt. Dabei ist er auch noch
gemein zu den meisten Schülern. Er macht mir außerdem Angst. Ich kenne dich zwar nicht, aber du
hast etwas Besseres verdient.?
Wenn du wüstest, dass er dir in zwei Jahren den Arsch retten wird, dachte Sophia und aß ihren
Joghurt. Darüber hinaus kannte Sophia ihn besser. Immerhin hatte sie die Bücher gelesen, das hieß
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?Vielleicht irrst du dich ja auch.? sagte Sophia.
?Irgendwie traue ich ihm nicht.?
?Dumbledore schon.?
?Albus traut so ziemlich jedem.?
?Das glaube ich nicht.? meinte Sophia.
Marie lächelte. ?Du siehst wirklich in jeden Menschen etwas Gutes.?
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Kapitel 6
Als sich Sophia auf dem Weg zum Klassenzimmer machte, spukte ihr immer noch Maries aussagen
im Kopf herum. Sie sah nicht in jedem Menschen etwas Gutes. Im Gegenteil, sie hatte so gut wie kein
Vertrauen zu jemanden. Nicht mal ihrer besten Freundin oder Mutter erzählte sie alles über sich. Man
musste eben auch Sachen für sich behalten.
Allerdings konnte Sophia in fast jedem fiktiven Charakter etwas Gutes entdecken. In allen, außer
vielleicht Umbridge und die Twilight Figuren von Stephenie Meyer. Sie mochte richtige Vampirfilme
lieber, indem die Figuren wenigsten wie am Spieß schrien wenn sie gebissen wurden. Selbst mit den
Werwölfen würde man lieber kuscheln. Wenn sie da an Remus dachte...
Sie verwarf den Gedanken und kam am Zauberkunstklassenzimmer an. Die Schüler machten für sie
Platz und sie schloss die Tür auf und ging hinein. Die Schüler folgten ihr.
Sophias Herz klopfte. Sie hatte noch nie unterrichtet.
Sie ging durch den Mittelgang und setzte sich auf den Schreibtisch. Ihre Beine baumelten und sie
schaute alle Viertklässler freundlich an. Die meisten waren dabei ihre Tasche auszupacken und
musterten sie.
Sophia schaute in die vorderste Reihe. Dort saßen Ginny und Luna. Sie lächelte die beiden an. Luna
lächelte freundlich zurück, Ginny versuchte es wenigstens.
Als das auspacken beendet, alle saßen und ruhig waren, sagte Sophia endlich: ?Guten Morgen, Euch
allen.?
?Morgen.? kam von allen müde.
?Also, da Sie und ich alle noch müde sind, werden wir uns erstmal alle besser kennenlernen.? Sie
schaute fröhlich in die Runde. ?Aber bevor wir das machen, hat jemand etwas dagegen, wenn wir uns
alle duzen??
Flüchtige Blicke trafen sich unter den Schülern, es schien fast so, als ob alle nun etwas wacher wären.
Manche schaute ziemlich verwirrt.
?Wie jetzt, wir dürfen Sie duzen Professor?? fragte Ginny ungläubig.
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?Nur wenn ich Euch ebenfalls duzen darf.? Wieder wechselten die Schüler Blicke. Manche zuckten
die Schultern. ?Und? Einverstanden??
Alle nickten.
Sophia sprang vom Schreibtisch runter und drehte sich mit den Rücken zur Tafel. Sie nahm die
Kreide in die Hand und schrieb ihren Namen an die Tafel. ?Also ich bin Sophia Glow, für Euch
Sophia. Noch Fragen?? Sophia suchte sich eine der zwei Meldungen aus. Sie nahm Ginny dran.
?Ginny??
?Woher kennen Sie... kennst du meinen Namen??
?Im Lehrerzimmer fallen öfter mal die Namen deiner Brüder. Professor Flitwick hat mir bereits von
dir erzählt. Du sollst sehr gut in Zauberkunst sein.?
?Oh. Ich wollte Fragen wie alt du bist??
Sophia kicherte. ?Wie alt würdet ihr mich den schätzen?? Sophia schaute in der Klasse und nahm ein
Mädchen, das hinten in der Reihe saß dran. ?Erst der Name, bitte.?
?Nina, ich glaube 31?? die anderen Finger gingen runter.
?Glaubt ihr das alle?? fragte sie. Alle nickten. ?Dann bin ich auch 31.?
Die Klasse kicherte und Sophia tippte zweimal auf ihre Tasche und ein gelber Ball hüpfte hinaus. Mit
einer Hand schnappe sie ihn.
?Wenn das alles war, was ihr von mir Wissen wolltet, dann seid ihr jetzt dran. Sie warf den kleinen
Plastikball zu Ginny. ?Du fängst an.?
?Und was soll ich sagen.?
?Stell dich vor. Was immer du sagen willst.? Das war ein gutes Training alle Namen so schnell wie
möglich zu lernen, dachte Sophia.
?Ginny Weasley. Bin 14 und spiele in meiner Freizeit gerne Quidditch.?
?Auf welche Position spielst du?? frage Sophia.
?Jäger.? antwortete Ginny.
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?Verteidigung gegen die dunklen Künste.?
?Gut, wirf den Ball jemanden andern zu.?
Ginny warf den Ball zu einem Ravenclawjungen, der ihn nicht direkt fing und ihn an der Wand
wieder einsammelte.
?Ich bin Dominik Miller, bin auch 14 und mein Lieblingsfach ist Zaubertränke.?
?Dann kommst du gut mit Professor Snape aus, Dominik??
Die Klasse kicherte. Gut, die Frage hatte sie extra gestellt. Irgendwie musste man ja Pluspunkte sein.
?Ihr scheint alle nicht so begeistert von ihm??
?Nicht wirklich.? sagte Ginny. ?Das Schlimmste ist wir haben ihn nach Zauberkunst.?
?Könnte sein, dass der Mann heute schlechte Laune hat. Kann vielleicht daran liegen, dass er heute
Morgen nicht gefrühstückt hat. Hoffentlich hat jemand von Euch einen Apfel oder sowas dabei.? sagte
ich und die Klasse viel in schallendes Gelächter.
?Wir werden es weitergeben.? sagte Ginny lachend.
?Wirf den Ball weiter, Dominik.?
Die ersten 1 ? Wochen verliefen für Sophia super. Die Schüler freuten sich auf ihren Unterricht. Sogar
Montag in den ersten Stunden, wenn sie im Anschluss Zaubertränke hatte. Vielleicht machte Sophias
Unterricht den meisten sogar Spaß und die Sache mit dem duzen schienen auch alle zu mögen. Warum
auch nicht, Sophia war ja gerade mal 3 Jahre älter als sie und nicht wie sie angab 31. Vielleicht hatte
es auch mit dem hohem Lachanteil in ihrem Unterricht zu tun.
Auf dem Gang begrüßten Sophia immer alle Schüler. Selbst die oberen Jahrgänge mochten sie.
Außerdem war das Fach Zauberkunst wahrscheinlich auf dem Beliebtheitsgrad etwas nach oben
gehüpft. Vielleicht im Moment sogar über Verteidigung gegen die dunklen Künste. Umbridge war
eben nicht die Beliebteste.
Als Sophia um die nächste Ecke bog, lief sie in jemanden hinein. Ihr Gegenüber ließ einen Zettel
fallen. Sophia hob ihn auf und las was auf den Zettel stand: Dumbledores Armee. Darunter fanden sich
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Sophia hob ihren Kopf und sah in Harrys Gesicht, dieser sah ziemlich ertappt und erschrocken aus.
Sophia gab ihn dem Zettel wieder.
?Vielleicht solltest du den Zettel nicht offen in der Hand mit dir tragen.? sie gab ihm den Zettel
wieder.
?Äh, sicher.?
?Ganz besonders nicht wenn Umbridge hier rumläuft.?
?Sophia!? schallte es durch den Korridor. Sophia zuckte zusammen und drehte sich um. Umbridge
kam auf sie zu. Was die jetzt wohl will, fragte sie sich.
?Was haben Sie Potter da gegeben??
Harry neben mir versteifte sich. Glaubte er den wirklich, Sophia würde ihn verraten?
?Eine Liste von Büchern die Harry für mich bei Flourish and Blotts bestellen soll. Band der
Zaubersprüche zwei bis vier.? sagte Sophia.
?Und warum bestellen Sie es sich nicht selber? Es gibt genug Schuleulen.? fragte Umbridge.
?Ach.? sagte Sophia. ?Ich denke Harry macht das gerne. Ist es nicht so?? Sophia wandte sich an
Harry.
Harry nickte. ?Stimmt.?
Umbridge hob eine Augenbraue und zog dann ab.
?Danke.? sagte Harry.
?Du kannst es mir danken, indem du mir wirklich die Bücher bestellst.? Sophia griff in ihre Tasche
und gab ihm das Geld. ?Und versucht möglichst unentdeckt zu bleiben, wenn ihr euch trefft.?
An Weihnachten war das Schloß total ruhig. Alle flüchteten mehr oder weniger vor Umbridge. Sogar
Marie, mit der sich Sophia bestens verstand ist nach Hause zu ihren Eltern gefahren.
Im Moment war es elf Uhr abends. Sophia konnte nicht schlafen. Seit Nächten hatte sie die eine Zahl
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vor Augen: 1211. Sophia wusste nicht was sie bedeuten sollte, es war weder eine Handynummer, noch
Uhrzeit. Es war noch nicht mal die Nummer von ihrem Lieblingsgericht im Imbiss um die Ecke.
Jedenfalls tauchte diese Nummer andauernd in ihren Träumen und vor ihrem inneren Auge auf.
Sophia war auf den Weg zum Lehrerzimmer. Sie brauchte mal einen Tapetenwechsel und außerdem
musste sie noch ein paar Tests berichtigen. Sie war sich ziemlich sicher, dass keiner mehr im
Lehrerzimmer war, da alle entweder Zuhause oder am schlafen waren.
Sie öffnete die Tür zum Lehrerzimmer und sah Tatsächlich noch Snape auf einem Sofa sitzen und
lesen. Er schaute auf, als sie die Tür zumachte.
?Oh, Guten Abend. Ich wusste nicht, dass noch jemand wach ist.? sagte Sophia. Sie ging weiter auf
ihn zu. ?Darf ich??
Er nickte.
Sophia setzte sich an das andere Ende des Sofa. Es war noch ungefähr einen Meter zwischen den
beiden frei. Aber für Sophia fühlte es sich an wie Tausende. Sie packte die Tests und ihren Rotstift
aus, schlüpfte aus ihren Schuhen und zog die Beine hoch. Auf ihren Oberschenkel fing sie anhand der
Musterlösung an zu korrigieren. Der Test war ziemlich einfach zu Korrigieren. Sie fing an mit Lunas
Test: Frage eins richtig. Frage zwei auch. In Frage drei ein Schreibfehler, aber trotzdem richtig. Frage
fünf bis acht auch. In Frage neun stand nichts und Frage zehn war falsch. Macht Insgesamt: 16 Punkte.
Sie setzte ihre Unterschrift drunter und legte es nach rechts auf die rote, lederne Sitzfläche des Sofas.
Als nächstes nahm sie sich Dominiks und dann auch Ginnys Test vor. Als sie Ginnys Test zur Seite
legte, die Noten setzte sie hinter drunter, bemerkte sie, dass sie von Snape beobachtet wurde. Sie
schaute in seine schwarzen Augen, die wunderschön in diesem Licht aussahen und in die sie sich fast
verloren hätte.
?Ist irgendetwas?? fragte sie.
Er nickte zu den Tests. ?Du hast noch keinen Test korrigiert und weniger als 15 Punkte gegeben.?
Sophia lachte. ?Ich bin ja auch erst beim vierten Test, Severus.?
?Das sind doch nicht die ersten Tests, die du korrigierst.?
?Ich habe gestern den ganzen Tag die Tests von den Zweitklässlern korrigiert. Einen Moment.?
Sophia griff in ihre Tasche und holte das Notenbuch heraus. ?Also wir haben 21 Schüler, davon haben
fünf ein Ohnegleichen, 10 ein Erwartungen übertroffen und sechs ein Annehmbar. Kann man, denke
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Snape stutzte. ?Du scheinst eine gute Lehrerin zu sein.?
?Hör auf mit den Komplimenten. Das war nicht ich, sondern die Schüler, die gut gelernt haben.
Immerhin verbrauche ich dann nicht so viel Rotstift.? lachte sie.
?Scheint so.? sagte er und wendete sich wieder seinem Buch zu.
Sophia konzentrierte sich wieder auf den nächsten Test. Die erste Frage lautete: Was bewirkt Reparo?
Als Antwort hatte Nina aus dem Haus Ravenclaw ?Damit ist es möglich ein Feuer an zuzünden?
geschrieben. Sophia kicherte und machte ein ?X? hinter die Frage. Sie hatte Reparo mit Incendio
verwechselt.
?Warum bist du nicht Zuhause bei deiner Familie??
Sophia sah etwas überrascht hoch und dann Snape an. Sie lächelte darüber, dass er sie auch mal etwas
gefragt hatte. Schon das Kompliment vorhin hatte ihrer guten Laune gemacht.
Sophia stieß hörbar Luft aus. ?Kann ich dir etwas anvertrauen??
?Mir??
?Wem sonst??
?Glaubst du denn ich kann es für mich behalten??
Sophia legte den Kopf schief und lächelte. ?Warum sollest du nicht? Ich vertraue dir.?
Snape gluckste. ?Du kennst mich doch kaum. Hast du denn nicht wie deine Freundin Marie Angst vor
mir??
?Marie hat wirklich Angst vor dir. Ich nicht. Warum auch? Ich glaube nicht, dass du so bist, wie du
dich gibst.?
Er hob eine Augenbraue. Sophia wusste, dass er ihr jetzt nicht sein ganzes Leben erzählten würde,
aber trotzdem wollte sie nicht, dass er ihr misstraute. Sie biss sich auf die Unterlippe.
?Was möchtest du mir anvertrauen??
Sophia lächelte und legte die Tests und den Stift zur Seite. ?Weißt du, vor ein paar Wochen als ich
hier angekommen bin, hat mich Hagrid im Wald gefunden.?
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?Ja, er sagte zu Dumbledore und mir du würdest dort wohl herumgeirrt und wüsstest nicht mehr was
vorgefallen ist.?
?Ja, das stimmt. Ich weiß es wirklich nicht mehr. Aber eines bereitet mir Sorgen. In den letzten paar
Nächten bin ich immer wieder aufgewacht und hatte eine Zahl vor Augen. Ich weiß nicht was es mit
der Zahl auf sich hat.?
?Was war das für eine Zahl?? fragte Snape.
?1-2-1-1.?
?Das ist schon etwas komisch. Und du kannst dich wirklich nicht erinnern, was du im Wald gemacht
hast??
Sophia schüttelte betrübt den Kopf. ?Ich kann mich an alles erinnern was ich je gemacht habe. Nur
nicht wie ich in den Wald gekommen bin, was vorher passiert ist und warum ich überhaupt hier bin.?
Tränen tauchten in ihren Augen auf und sie stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab. Sophia
schluchzte.
Snape klappte sein Buch zusammen, stand auf, legte es auf den Tisch vor ihn und ließ dem Meter
zwischen Sophia und sich hinter sich. Er legte einen Arm um ihre Schultern.
Etwas überrascht riss Sophia die Augen auf und machte ihren Rücken gerade. Sie sah Snape an. Ihr
Herz klopfte. Snape nahm seinem Arm aber nicht weg. Im Gegenteil, er fing an ihr über den Rücken
zu streicheln. Sophia entspannte sich und lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Sie atmete aus.
?Mit anderen Worten du hast dich gar nicht als Lehrerin hier beworben??
Sie schüttelte den Kopf und drehte sich etwas mehr zu Snape. Sie legte ihre Hand auf seine Brust.
?Severus??
?Hm??
?Behalte es doch bitte für dich.?
Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und
umgekehrt! (Teil 2)
von MillyXD
online unter:
http://www.testedich.de/quiz36/quiz/1424716707/Ohne-die-Realitaet-gaebe-es-die-T raumwelt-nicht-und-umgekehrt-Teil-2
Seite 33
Einleitung
Sophia wird am zweiten Weihnachtsfeiertag in Dumbledores Büro bestellt. Was er von ihr wollte?
Nun, das wusste sie nicht! Außerdem beschäftigt Sophia noch eine wichtige Frage? Wohin soll sie in
den Sommerferien? Wird sie hoffentlich etwas finden?
Seite 35
Kapitel 1
Hey Leute,
die meisten haben wahrscheinlich gedacht: "Bis die den nächsten Teil rein stellt, kann es wieder
Jahrhunderte dauern!": D
Um ehrlich zu sein, hatte ich den zweiten Teil schon fertig als ich den ersten hineingestellt habe: D
Böse, ich weiß...
Jedenfalls habe ich mich über die Reviews total gefreut: D
Habe dieses Mal mehr auf Rechtschreibfehler geachtet! Und habe mir die 3 1/2 mal durchgelesen!
Trotz Erkältung wohlgemerkt: O
Hoffe der nächste Teil gefällt euch genau so sehr. Bin auf neue Reviews gespannt:) Die nächsten über
50 Seiten sind schon fertig und müssen nur noch Korrektur gelesen werden ;) Der Arme Idiot der das
korrigieren muss: D
Also lasst mich nicht im Stich, damit sich es lohnt
LG Milly
Für Auriga, die nicht nur meinen Humor toll findet, sondern auch meine Geschichten
und
für Sophia:) für das ausführliche und konstruktive Review, dass mir hinterlassen hast und dass du so
einen großen Gefallen an meiner FF hast.
Seite 36
Kapitel 2
Am 2. Weihnachtstag wurde Sophia doch tatsächlich in Dumbledores Büro bestellt!
Sophia machte sich gegen sieben Uhr auf den Weg. Als sie an dem großen Steinadler vorbeikam,
sagte sie das Passwort und machte einen Schritt auf die Treppe. Es dauerte nicht lange bis sie oben
ankam und die Tür zu seinem Büro aufmachte.
Sophia erblickte einen großen Raum, der mit vielen Büchern und Kram gefüllt war, von dem sie
nichts verstand. Jedenfalls nicht ohne Erklärung. Neben den silbernen Dingen, die im Büro standen,
sah sie Fawkes, Dumbledore Phönix, auf seiner Stange sitzen. Von Dumbledore fehlte allerdings jede
Spur.
Sophia ging etwas näher an den Phönix heran. ?Na, Fawkes?? Sophia streichelte seine rot-goldenen
Federn. Sie waren sehr weich. Sie hatte das Gefühl der Phönix lächelte sie an.
?Sophia, schön dass du gekommen bist. Frohe Weihnachten.? Dumbledore stand oben auf der Treppe
und begab sich sie gerade hinab.
?Das wünsche ich dir auch. Du wolltest mich sprechen??
?Ja. Setzt dich, bitte.?
Sophia setzte sich auf den Stuhl vor Dumbledores Schreibtisch. Sie schaute ihn interessiert an. Was er
wohl von ihr wollte?
?Wie geht es dir??
Sie lächelte. ?Ziemlich gut.?
?Keinen Stress??
?Ein bisschen.?
?Ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass du ziemlich gut mit den Schülern auskommst.? sagte er und
lächelte.
?Mag schon sein.?
?Ich hörte du lässt dich von den Schülern duzen. Warum??
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?Warum nicht? Daraus resultiert eine entspanntere Atmosphäre zu lernen. Solange die Noten gut sind.
Ich kann mich nicht erinnern je ein Troll oder ein Schrecklich gegeben zu haben.?
?Das freut mich sehr für die Schüler. Wie ich sehe hat dein Unterricht Methode.?
?Sagen wir es mal so. Ich mache den Schülern keine Angst oder tue Schlimmeres.? stellte Sophia
fest.
?Wie meinst du das?? fragte er neugierig.
?Nun ja, wie du bereits gesagt hast, habe ich einen guten Draht zu den Schülern.
Und ein Schüler hat mir erzählt, und ich habe es auch schon gesehen, dass
Umbridge beim Nachsitzen nicht gerade die üblichen Strafen ausübt.?
?Inwiefern?? fragte er.
?Der Schüler ist nach dem Unterricht zu mir gekommen und hat mir seinen Handrücken gezeigt. Ich
fragte ihn, wie es passiert sei und er antwortete, das hätte ihm Umbridge beim Nachsitzen angetan. Sie
hat ihm ?Ich soll keine Lügen erzählen? mit dem Cruciatus in den Handrücken geritzt. Und er war bei
weitem nicht der Einzige.?
?Wie viele??
?Fünf. Und ich glaube, das waren noch nicht alle.?
Dumbledore machte ein nachdenkliches Gesicht. Vielleicht versuchte er eine Lösung zu finden.
Vielleicht hatte er bereits eine.
?Hast du von den anderen Kollegen nichts gehört??
?Leider nicht Sophia. Aber kommen wir jetzt Mal zu dem, wozu ich dich eigentlich herbestellt habe.?
?Ich bin schon neugierig.?
?Weißt du damals als Voldemort zum ersten Mal an die Macht wollte, haben wir eine
Geheimorganisation gegründet.?
Den Orden des Phönix, vervollständigte Sophia seinen Gedanken im Stillen. Er wollte sie wirklich
fragen, ob sie beim Orden dabei sein wollte! Sophia wurde aufgeregt. Sie blinzelte ein paar Mal und
lächelte ihn an.
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?Damals sind Voldemort vielerlei Kreaturen gefolgt, nicht nur Hexen und Zauberer. Und wir haben
Selbe vor.?
Sophia wartete darauf, dass er sie endlich fragte. Sie wurde schon etwas ungeduldig.
?Ich weiß, ich verlange viel von dir und werde dir deine kostbare Freizeit rauben, aber hättest du
vielleicht Lust beim Orden des Phönix mitzumachen??
Sophia musste man das nicht zweimal Fragen. Sie bejahte die Frage sofort und fragte ihn, wann denn
das nächste Treffen sein würde.
?Hm. Treffen werden wir uns am Montag. Ich werde allerdings nicht dabei sein können. Ich werde
Severus bitten dich mitzunehmen. Wenn das okay ist??
Sophia lächelte und hob die Schulter. ?Wenn es weiter nichts ist.?
Dumbledore sah ihr tief in die Augen. Er wollte wohl in ihren Geist eindringen. Sie fragte sich, ob er
es schaffte. Wahrscheinlich wollte er herausfinden, was sie über Severus wohl wirklich dachte. Er ging
mit dem Kopf zurück und lächelte vergnügt. Offenbar konnte er in ihren Geist blicken oder wahr
erfreut, dass er es nicht konnte.
?Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.? sagte er schließlich.
?Komm schon, Sophia. Du siehst nicht so aus, als ob du zu einem Geschäftsessen oder zu einer
Weiterbildung gehst.? sagte Marie, die neben ihr auf dem Sofa im Lehrerzimmer saß.
?Du verstehst nicht, ich KANN es dir nicht sagen, Marie.?
?Kannst du oder willst du nicht??
?Ich KANN nicht!?
?Komm schon, du hast doch bestimmt ein Date! Warum sonst solltest du ein Strickkleid,
Strumpfhose, Stiefel und deine Haare offen tragen? Ganz zu Schweigen von dem hübschen Make-Up,
das du trägst!?
Sophia atmete genervt aus. ?Ich habe dir doch gesagt, ich habe kein Date!?
Marie hob eine Augenbraue und schaute Sophia durchdringend an. ?Wer 's glaubt.?
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In dem Moment ging die Tür auf und Severus kam rein, er stellte sich mitten in den Raum und sah
Sophia abwartend an. ?Können wir?? fragte er schließlich.
Maries Augen wurden groß, um nicht zu sagen riesig! Ihrem Gesicht nach zu urteilen, konnte man
ablesen, dass sie endlich ihre Antwort auf Sophias ?Date? hatte. Sie griff Sophia am Arm und zog sie
zu sich. ?Ich wünsch' dir viel Spaß.?
Sophia gab ihr einen giftigen Blick, wäre Sophia ein Basilik wäre Marie wohl wahrscheinlich tot.
Sie ging Severus hinterher. Als sie den Weg hinunter zu Schloßportal liefen, sagte keiner ein Wort.
Selbst Sophia, die eigentlich immer sehr gesprächig war, wenn Snape in der Nähe war, sagte nichts.
Sie war immer noch sauer auf Marie. Selbst wenn Sophia wollte, konnte sie mit einem fiktiven
Charakter überhaupt eine Beziehung anfangen? Was würden nur ihre Eltern davon halten?
Wahrscheinlich würde sie sich in einer Irrenanstalt wiederfinden.
Severus musterte sie von der Seite. ?Was hat sie zu dir gesagt??
?Ach, egal...?
?So egal kann es ja gar nicht sein, wenn du dir schon die ganze Zeit den Kopf darüber zerbrichst.?
?Du hast ja Recht.? nörgelte sie. ?Marie meinte, ich hätte heute ein Date und als sie dich gesehen
hat...?
?Ich versteh' schon.?
?Jedenfalls konnte ich ihr nicht sagen, was ich wirklich heute Abend vorhabe. Ich konnte ihr ja
schlecht etwas über den Orden und den vermeintlichen Massenmörder erzählen, den ich heute Abend
treffen werde.?
?Vorher weißt du, dass Black im Orden ist?? fragte er verwundert.
?Dumbledore. Er hat es erwähnt als ich zugesagt habe.? Hat er nicht, dachte sie. ?Du scheinst dich
nicht gut mit ihm zu verstehen?? Natürlich nicht, dachte sie erneut.
?Wir haben gewisse Differenzen.? sagte er. Seine Stimme wurde auf einmal so kalt wie Eis.
?Schon gut. Ich werde das Thema nicht mehr ansprechen.?
Sie blieben stehen und er lächelte sie kurz an. Dann hielt er ihr den Arm hin. Sie hatten mittlerweile
nämlich Hogsmeade erreicht.
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Sie berührte seinen Arm, das kurze Gefühl des Glücks durchflutete sie, bei dem Gedanken ihn
berühren zu dürfen. Dies verschwand aber schließlich mit dem Gefühl sich übergeben zu müssen.
Alles drehte sich und die Farben verschwammen vor ihren Augen. Sie hatte ein Rauschen in den
Ohren, das zum Glück aufhörte als sie endlich standen. Zumindest meinte sie, vorher nicht gestanden
zu haben.
Sophia hielt sich den Magen und ihre Augen fingen an heftig zu blinzeln. Ihr wurde schwarz vor
Augen.
?Ist sie wach??
?Warten Sie, Doktor.?
?Da sie öffnet die Augen.?
Ich sah ein helles Licht und Umrisse von Köpfen. ?Sie ist da!?
Ein unangenehmes, lautes Piepsen klang in meinen Ohren.
?Wir verlieren sie wieder, Doktor!?
Als Sophia wieder zu sich kam, spürte sie als erstes Arme, die sie hielten. Es war komisch. War es ein
Ohnmachtstraum oder Realität gewesen? Als sie wieder klar sehen konnte, sah sie in die
wunderschönen, schwarzen Augen von Severus Snape.
Er setzte sie auf. ?Ist alles in Ordnung??
?Ja... Nein...Doch. Mir geht 's gut, mir ist nur schlecht.?
?Ehrlich? Sieht aber nicht so aus.?
?Severus, mir geht es gut. Danke.?
?Sophia, du warst Ohnmächtig!?
?Ich weiß.? Sie legte die Hand an seine Wange und strich mit dem Daumen über sie.
Er blinzelte sie an. ?Aber mir geht es gut.? Sie sah ihm tief in die Augen und nahm dann die Hand
weg.
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?Immerhin wissen wir jetzt, dass du nicht appariert bist, als du im Wald aufgewacht bist.? stellte er
Er half ihr hoch und stellte sie auf die Beine. Sie ging voraus.
?Lass uns einfach zum Grimmauld Platz gehen.?
Vorher sie wusste wo sie hin müssen, fragte er sie jetzt nicht.
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Kapitel 3
Sophia ging mit Severus durch den dunklen Flur des Grimmauld Platz Nummer 12. Sophia fühlte
sich nun nicht mehr schwummerig. Die Übelkeit war auch nicht mehr da. Leider merkte sie wie
Severus sie von oben bis unten musterte. Das tat er schon mindestens seit fünf Minuten! Langsam ging
es ihr auf die Nerven! Sie stand auf beiden Beine, lächelte und war bereit endlich die anderen von
Orden kennen zu lernen.
?Severus, du starrst mich an.?
?Jetzt weißt du mal, wie das ist.?
Sophia blieb abrupt stehen. Sie wollte sich nicht mit ihm streiten. Aber sie wollte auch nicht, dass sie
sich eventuell bei all den anderen streiten. Darüber hinaus konnte und wollte sie nicht mehr auf seiner
Besorgnisliste sein. Obwohl diese wohl ziemlich kurz war. Außerdem erinnerte sie der Blick an ihre
Mutter, die immer so guckte, wenn Sophia krank war und meinte, ihr ginge es bereits besser. Den
Selben Blick hatte ihre Mutter auch wenn sie krank auf dem Sofa oder im Bett lag. Besonders beim
Fiebermessen, nervte dieser Blick.
?Mir geht es gut. Wenn ich es dir doch sage.?
?Ich glaube dir.?
Sophia hob skeptisch eine Augenbraue. ?Du siehst aber nicht danach aus.?
Er drehte sich von ihr weg und ging den Gang weiter geradeaus.
?Severus! Ich rede mit dir!?
Nochmals drehte er sich um. Sein Gesicht war schon seit zwei Metern nicht mehr dasselbe. Dieser
Grund lag wohl daran, dass er gleich Sirius begegnen würde. Im Gang war es ziemlich ruhig und
dunkel. Plötzlich hörte sie wie jemand die Treppe runter kam. Es waren Fred und George. Severus
verdrehte die Augen und ging weiter in den nächsten Raum. Fred und George erblicken Sophia, die
immer noch wie bestellt und nicht abgeholt im Gang stand. Vielleicht auch etwas sauer auf Snapes
Reaktion.
?Ah, unsere Lieblingsprofessorin.? sagte Fred.
?Hey, ihr zwei.?
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?Wusste gar nicht, dass du im Orden bist.? sagte George.
?Jetzt schon. Ich werde mal weitergehen.?
Sophia ging weiter und ließ die Zwillinge im Gang stehen. Das Ploppen verriet ihr, dass die beiden
wohl nach oben appariert sind. Ob die Versammlung gleich beginnen würde? Sie glaubte eher nicht.
Als Sophia in den Versammlungsraum eintrat, was eigentlich mehr einem großen Esszimmer glich,
hörten alle auf genau das zu tun, was sie taten und sahen zu Sophia. Sophia wurde erst heißt, dann kalt.
Die Welle durchflutete sie einmal. Sie bekam sogar Gänsehaut auf ihrem Kopfhaut, die anfing zu
kribbeln. Ein verschmitztes Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie sagte: ?Ähm, Hi.?
Vielleicht wäre ihr das erspart geblieben, wenn sie Snape direkt gefolgt wäre. Dieser unterhielt sich
nun weiter mit Moody und man konnte nun wirklich nicht sagen, wer von beiden düsterer drein
blickte. Sie entschied sich schließlich für Moody.
Ein aufgeweckter Sirius stand hastig auf und kam auf sie zu. Er glich einem kleinen Kind, das gerade
einen Lutscher auf einem der obersten Regal eines Schrankes gesehen hatte. Er kam zu ihr, legte einen
Arm um sie und ging mit ihr auf den nächsten, freien Stuhl zu. Ihr gegenüber saß Remus. Sie lächelte
ihn an. Er lächelte freundlich zurück.
?Ist sie das?? fragte eine dicke Frau mit roten Haaren, die aus der Küche kam. Sie hielt einen
hölzernen Kochlöffel in der Hand.
?Offensichtlich.? sagte Remus und lächelte sie wieder an.
?Wie heißt du, Süße?? fragte Sirius.
?Sophia. Sophia Glow.?
?Ich bin Sirius, Sophia.?
?Ich weiß.? sagte sie.
?Wahrscheinlich kennst du ihn von den Fahndungsplakaten.? sagte Molly.
?Dann hoffen wir mal, dass du keine Angst hast.?
?Hab' ich nicht, keine Sorge.?
?Wenn das so ist.? sagte Remus. ?Ich bin übrigens Remus...?
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?Lupin.? sagte Sophia.
?Woher...??
?Die Schüler hören nicht auf von dir zu sprechen. Du sollst ein sehr guter Lehrer
gewesen sein.?
Plötzlich flog die Tür auf und Ginny und Hermine kamen hinein. ?Wir haben gehört Sophia ist da!?
?Hallo, Mädels.? sagte Sophia.
?Ginny! Es heißt Professor Glow!? sagte Molly.
?Nein, nein. Ist schon okay. Ich habe es ihnen erlaubt.?
?Interessant.? sagte Remus. ?Du lässt dich von den Schüler duzen.?
?Ja, dann kommt man besser mit ihnen klar und die Atmosphäre im Unterricht ist auch besser.?
?Dann sollten wir uns vielleicht auch duzen.? sagte Sirius.
Sophia lachte. ?Das tun wir ja schon die ganze Zeit.?
Die Versammlung dauerte höchstens eine Zeitstunde. Viel wurde heute nicht besprochen.
Dumbledore hatte Moody nur darum gebeten alle über den neusten Stand der Dinge zu informieren,
der da hieß, dass sich nichts getan hatte, seit dem Vorfall mit Arthur. Jedenfalls hatten sich alle Sophia
vorgestellt und Sophia wusste, dass sie sich gut mit allen verstehen würde. Sie wartete noch auf Snape,
der ein Gesprächsthema mit Remus über Wolfbanntränke angefangen hatte.
Wie gerne würde Sophia jetzt ihre Nachrichten auf ihren Smartphone checken, während sie wartete.
Aber das war in ihrem Zimmer in Hogwarts. Zumal, weil es das Internet in einer so hohen Auslage in
dieser Zeit gar nicht gab. Man kann nun mal nicht alles haben. Sie verschränkte die Arme vor der
Brust und atmete aus. Sie hasste warten.
?Worauf wartest du?? fragte Sirius neugierig.
?Auf Severus.?
Sirius verzog das Gesicht. ?Wirklich??
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?Witzig.? meinte er.
?So bin ich.?
?Können wir?? fragte eine Stimme hinter ihnen. Als sich Sophia umdrehte sah sie Severus. Sie
lächelte. Das ging ja jetzt wohl noch relativ schnell.
?Klar.? sagte sie. ?Tschüss, Sirius.?
Als sie wieder auf dem Grimmauld Platz standen, sagte keiner ein Wort. Sie mussten wieder zurück
zum Apparierplatz. Etwas mulmig wurde Sophia dabei schon. Hoffentlich wurde sie nicht schon
wieder ohnmächtig.
Severus war beachtlich leise. Was er wohl hatte? Woran er dachte? Vielleicht lag es ja an Sirius, das
er so ruhig war?
?Geht 's dir gut?? fragte Sophia.
?Das sollte ich besser dich fragen.?
?Gut, was ist mit dir? Du bist so ruhig.?
Er antwortete nicht und sah nur stur nach vorne. Sophia legte den Kopf schief. Im hellen Mondlicht,
sah er gar nicht mal so schlecht aus.
?Du scheinst dich gut mit Sirius zu verstehen.? sagte er schließlich.
Sophia fragte sich, was das wohl damit zu tun hatte wie es ihm ginge. Aber es war besser als
überhaupt kein Gesprächsthema. Immerhin mussten sie noch ein paar Meter laufen.
?Es geht. So lange kenne ich ihn nun auch nicht.?
?Er scheint sehr an dir interessiert zu sein.?
?Hm.? machte Sophia und zuckte die Achseln. ?Ich glaube nicht, dass das Zukunft haben wird.?
Immerhin wusste Sophia, dass er sehr wahrscheinlich bald sterben würde. Um ehrlich zu sein, sie fand
ihn nie besonders anziehend. Auch wenn er ziemlich charmant war.
Snape presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Sophia sah ihn fasziniert an. Sie fragte
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sich, was dieser unscheinbare, mysteriöse Mann eigentlich dachte. Sie kannte zwar seine Gesichte,
konnte man nie richtig die Gedanken lesen, die die Charakter haben. Außer die von Harry natürlich.
?Ist irgendetwas?? fragte er, als er bemerkte, dass Sophia ihn anstarrte.
?Ich habe mich gerade gefragt, was du denkst.?
?Das interessiert dich??
?Wenn wir ein Gespräch führen und du gedankenverloren geradeaus starrst, dann schon. Aber
eigentlich frage ich mich das andauernd.? sie zuckte mit den Schultern.
Sophia und Severus kamen wieder an dem Platz an, wo sie nach dem apparieren aufgeschlagen
waren. Die beiden gingen wieder zu der Position und schon hielt Severus ihr den Arm hin. Sie
zögerte.
?Angst?? fragte er.
Sophia nickte abwesend, atmete einmal durch und griff Snapes Arm. Wieder überkam sie das
Schwindelgefühl und alles drehte sich, Farben flossen erneut in einander. Als sie wieder zu stehen kam
und das Gedrehe aufhörte, schaute sie zu Severus.
?Geht 's die gut?? fragte er.
?Ja.?
Sophia machte drei Schritte nach vorne, danach wurde ihr wieder schwarz vor Augen. Sie merkte nur
noch wie sie zwei Arme auffingen, die sie vor dem harten Lehmboden schützten.
?Sophia, bitte wach auf!?
Als die Schwärze verschwand, sah sie in einen Sternenhimmel. Ihr war etwas mulmig zu Mute. Hatte
sie da gerade die Stimme ihrer Mutter gehört? Es war Halbmond und obwohl sie lag, bewegte sie sich
vorwärts, wenn auch etwas holprig. Sie neigte ihren Kopf nach links und sah Severus' Gesicht. Er trug
sie offensichtlich.
?Wie lang war ich weg??
?Fünf Minuten vielleicht.? sagte er.
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Nun neigte sie ihren Kopf nach rechts und sah, dass sie schon am Steinkreis waren.
?Ich kann auch alleine gehen, Severus.?
Er reagierte nicht und lief weiter. Selbst wenn die Situation etwas angespannt war, freute sie sich, da
sie noch nie auf Händen getragen wurde.
?Lass mich runter, ich bin doch viel zu schwer für dich.?
Er aber ließ nicht mit sich reden. Er ging einfach weiter.
?Severus.? bettelte sie. ?Lass mich runter.?
Er blickte sie an und sah dann wieder stur geradeaus. Sie kannte den Weg. Er war mit ihr auf dem
Weg zum Krankenflügel.
?Severus, mir geht 's gut. Wirklich ich brauche keine Hilfe. Wenn du mich runter lassen würdest,
könnte ich dir zeigen...?
?Wenn du nichts hast, dann hast du auch nichts zu befürchten.?
Sie ließ ihren Kopf nach hinten hängen. ?Du redest wie meine Mom!?
Er drückte die Tür zum Krankenflügel auf, ging mit Sophia durch den Mittelgang und setzte sie auf
das nächste Bett. Dann verschwand er, um mit Madame Pomfrey zu reden.
Nach ein paar Sekunden kam sie schließlich mit Severus im Schlepptau und setzte sich neben Sophia
aufs Bett.
?Wie geht 's dir Sophia?? fragte sie.
?Gut, danke der Nachfrage.? sagte sie mit einem Seitenblick auf Snape.
?Du bist zweimal Ohnmächtig geworden. Mindestens für fünf Minuten!? sagte er.
?Wie wär 's wenn ich dich eben untersuche? Dann wissen wir mehr.?
?Wenn es unbedingt sein muss.? stimmte Sophia zu.
?Ich möchte dich bitten draußen zu warten, Severus.? sagte Madame Pomfrey.
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Kapitel 4
Nachdem Madame Pomfrey mit fast allen Tests fertig war, sagte sie: ?Ich möchte nur noch dein Herz
abhorchen.?
Sophia nickte und machte ihre Brust frei. Madame Pomfrey ging mit dem Stethoskop an ihre nackte
Haut. Es eisern und fühlte sich ziemlich kalt an.
?So wie es aussieht fehlt dir nichts.? sagte sie.
Sophia krempelte das Kleid wieder runter und sah sie an. ?Ehrlich? Und der Schwindel??
?Vielleicht hast du es im Moment mit dem Kreislauf zu tun. Das passiert schnell im dem Wetter, da
wird es ziemlich schnell kalt und ein Strickkleid ist auch nicht gerade das wärmste Kleidungsstück in
diesem Wetter. Da kann der Kreislauf schonmal nachgeben. Vielleicht war das ja auch der Grund,
warum du im Wald aufgewacht bist.?
Sophia lächelte und dachte nach. Aber im Gegensatz zum Wald konnte sie sich erinnern, wo und was
sie vor dem Sturz gemacht hatte. Darüber hinaus hatte sie noch nie Probleme mit dem Kreislauf.
Außerdem machte ihr die Stimme ihrer Mutter ziemlich zu schaffen. Es war nur schwarz gewesen und
mittendrin die Stimme ihrer Mutter, die zu ihr sprach.
Sophia wollte aufstehen und Snape endlich sagen, dass es ihr gut ging, als die Heilerin sie noch
einmal ansprach. ?Dein Herz. Es klopft ziemlich langsam.?
?Mein Herz?? fragte sie. ?Aber du hast mein Herz vorhin auch abgehört, da war nichts.?
Sie lächelte. ?Ich dachte erst, dass es eventuell noch von der Ohnmacht kam. Da kann das Herz schon
mal was ruhiger sein. Aber du bist jetzt quick lebendig. Das ist komisch. Hattest du je einen niedrigen
Blutdruck??
?Eigentlich immer nur zu hoch.? sagte sie.
?Wie gesagt. Ich sehe ja, dass es dir gut geht. Nur dein Blutdruck ist viel zu niedrig. Du könntest fast
tot sein. Aus irgendeinem Grund bist du aber quicklebendig. Ich denke nicht, dass du ersthafte
Probleme hast.?
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In diesem Moment wurde Sophia ziemlich mulmig im Bauch. Sophia hatte nie vergessen, dass sie in
einer fiktiven Welt war. In einer Welt, die nur in ihren Kopf existierte. Was ist wenn sie vielleicht tot
war? Sophia bedankte sich und machte sich auf zum Lehrerzimmer. Sie bekam Panik. Was sollte sie
tun wenn sie tot war? Sie konnte ihren Eltern nicht mal Tschüss sagen, geschweige denn, dass sie sie
liebte. Und was war mit ihren Ohnmachtsträumen? War es Realität oder Einbildung? Oder waren es
die letzten Erlebnisse vor dem Tod?
Sophia war den Tränen nahe, als sie die Tür zum Lehrerzimmer aufmachte. Severus sah sie an.
Sophia setzte sich neben ihn aufs Sofa. Sie hatte Tränen in den Augen stehen. Ihr Kinn bebte. Sie fing
an zu schniefen. Ihr Atem kam stoßweise, die ersten Tränen rollten ihr die Wange herunter.
?Was hat sie zu dir gesagt?? fragte er. Er sah sie besorgt an.
?M-Mein Herz... es... es schlägt zu langsam.? Ihre Traurigkeit übermahnte sie und sie ließ alles
heraus. Sie stützte ihr Gesicht auf ihre Hände. In dem Moment legte Severus den Arm um sie und zog
sie zu sich heran. Sophia schlug sofort ihre Arme um seinen Körper und bettete ihr, von Tränen nasses
Gesicht, an seine Brust. Sie spürte wie er mit seinen Hände über ihren Rücken strich. Er sagte nichts,
aber das brauchte er auch nicht.
Als sich Sophia erst nach langer Zeit wieder beruhigt hatte, löste sie die Umarmung und schaute ihn
mit ihrem nassen Gesicht an. Sie lächelte und schniefte zugleich:
?Jetzt hab ich deinen ganzen Umhang voll geheult.?
Er lächelte und strich ihr die übrigen Tränen aus dem Gesicht.
?Was ist wenn ich sterbe?? flüsterte sie.
?So weit wird es gar nicht kommen.?
Sie lächelte milde.
Die Ferien gingen vorbei und der Unterricht kehrte auch wieder ein. Aber neben den normalen
Dingen passierten auch einige nicht so gute Ereignisse. Die DA war
aufgeflogen und Dumbledore floh. Umbridge versuchte so gut es ging
heraus zu finden, wo er den wäre. Harry und die anderen hatte Nachsitzen kassiert.
Und dabei hatte sie ihm doch gesagt, er solle aufpassen.
Sophia hatte keine Ohnmachtsanfälle in den letzten vergangen Wochen gehabt. Die Zahl 1211 kreuzte
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auch nicht mehr in ihren Träumen auf. Ihr ging es soweit ganz gut. Sie hatte sich endlich abreagiert.
Herz schlug wieder normal. Um sicher zu gehen, hatte sie sich noch einmal abhören lassen. Madame
Pomfrey meinte, das wäre von dem Ohnmachtsanfall gekommen.
Im Moment saß sie im Orden. Als sie von Umbridge gefragt wurde, wo sie denn hinwollte, sagte sie,
sie müsse noch in der Winkelgasse ein paar Einkäufe erledigen. Dann ist sie im Hogsmeade mit
Flohpulver geflogen. Es dauerte nicht lange, bis sie da war.
?So Jungs, Hosen runter!? sagte Sophia. Sirius hatte sie und Remus dazu überredet mit ihm Karten zu
spielen. Eigentlich war Sophia da, um ein paar wichtige Unterlagen zu holen, aber da Dumbledore
nicht da war, konnte sie sich die Zeit bis zum Abendessen auch mit einer netten Runde Karten
vertreiben. Ob sie in dieser Runde ein glückliches Händchen hatte, würde sich gleich zeigen.
?Remus?? fragte Sirius.
?Nichts.? sagte er betrübt und warf die restlichen fünf Karten auf dem Tisch. Er trank einen Schluck
Wasser.
?Sirius?? fragte Sophia.
?Full House!? sagte Sirius zufrieden.
?Hm.? machte Sophia.
Sirius grinste zufrieden. ?Dann habe ich wohl gewonnen.?
?Tja, Pech im Spiel, Glück in der Liebe.? sagte Remus.
Sophia hob grinsend eine Augenbraue. ?Fünf Asse!?
Sirius schlug mit der Fast auf dem Tisch.
?Du brauchst nicht sauer sein, Sirius.? sagte sie und kniff ihm in die Wange, so wie es ihre Oma
immer tat.
?Dann bekommt der Gewinner jetzt auch seine Strafe.? sagte Sirius und grinste süffisant.
?Wieso der Gewinner?? fragte sie und stand von ihrem Stuhl auf. Sirius kam auf sie zu.
?Sirius ist ein sehr schlechter Verlierer.? sagte Remus grinsend. Sophia ging ein paar Schritte zurück.
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?Kitzelstrafe!? sagte Sirius und kam ihr näher.
Sie hasste Kitzeln! Sophia rannte los ins Wohnzimmer und hinter das Sofa. Das Sofa war nun
zwischen ihnen. Sie konnte weder rechts noch links vorbei. Beide grinsten sich an. Sirius sprang
blitzschnell über die Lehne des Sofas. Sophia nutzte ihre Chance und rannte schnell hinter den
Wohnzimmertisch. Gleich würde sie rechts an ihm vorbeihuschen. Aber dafür musste sie eben warten.
?Du bist schnell.? sagte er.
In diesem Moment wollte Sophia rechts an ihm vorbei huschen. Vergeblich. Denn er umschlang sie
mit seinen Armen und hielt somit gleichzeitig ihre Arme gefangen. Sophia baumelte in der Luft. Sie
schlug wild mit den Beine ums ich. ?Lass mich runter, Sirius!?
Sirius allerdings setzte sich mit ihr aufs Sofa und fing an sie auszukitzeln. Sophia allerdings war sehr
kitzelig und fing sofort an zu lachen und schrie, er solle aufhören. Sie wollte abhauen, doch er hinderte
sie daran und zog sie zurück aufs Sofa. Sie lachte und windete sich unter ihn, doch er hörte nicht auf.
?Sirius, bitte!? lachte sie.
Sophia atmete aus, als Sirius endlich aufgehört hatte sie zu kitzeln. Plötzlich merkte sie, dass er direkt
über ihr lag. Er lächelte sie an. ?Das war lustig.? sagte er.
?Ja.? sagte sie. Ihr wurde etwas mulmig. Ihre Lippen wurden trocken. Hoffentlich küsste er sie jetzt
nicht.
Sirius lächelte sie an und vergrub seine Hand in ihren Haaren. Sein Gesicht kam ihr näher. Sie konnte
seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Sie wollte ihn nicht küssen, aber sie konnte nichts
dagegen tun. Er war mehr ein Freund. Sophia liebte Severus.
?Sirius... nicht.? hauchte sie leise an seine Lippen, die sich fast berührten. Nur noch ein paar
Zentimeter...
?Sophia! Sirius! Wir müssen euch was sagen... oh.?
Sirius hob den Kopf. Vom Sofa aus konnte Sophia sehen, wie Remus mit jemanden im Türrahmen
stand. Eine in schwarz gekleidete Person, die nicht gerade fröhlich aussah stand neben ihm. Scheiße,
dachte sie.
Sophia kniff die Augen zusammen. Merlin, dachte sie. Was denkt Severus jetzt was du da tust? Sirius
stand auf und sah die beiden an. Er lächelte, dabei gab es dazu keinen Grund. Sophia stand auf und
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?Severus sagt, Harry und die anderen würden ins Ministerium wollen.? sagte Remus.
?Was?? fragte Sirius geschockt. Sophia wusste worauf das hinauslaufen würde.
?Er denkt, Voldemort hätte dich gefangen genommen und will, dass für ihm die Prophezeiung holst.?
sagte Remus.
?Wir müssen den Orden zusammen rufen, Remus. Sophia, du wartest hier.? sagte Sirius.
Nun standen Snape und Sophia sich alleine im Wohnzimmer gegenüber. Sophia biss sich auf die
Unterlippe und starrte zu Boden. Snape sagte kein Wort. Ich muss etwas sagen, dachte sie.
?Das war nicht das, wonach es aussah.? sagte sie
Er schaute sie eine Weile an und sagte dann: ?Du musst wissen was du tust.?
?Ich...?
?Sophia! Wir können!? rief Sirius aus der Küche.
?Ich versteh' schon.? sagte er.
?Nein, es...?
Sirius kam ins Wohnzimmer und stellte sich neben Sophia. ?Kommst du nicht mit??
?Doch, aber...?
?Pass auf, dass du nicht wieder umfällst.? sagte Severus.
?Ich pass' schon auf sie auf.? sagte Sirius. Gab ihm ein gewinnendes Lächeln, nahm dann ihre Hand
und apparierte mit ihr.
In Sophias Kopf drehte sich wieder alles. Aber ihr wurde glücklicherweise nicht schlecht. Sie hatte
das Gefühl durch einen Strohhalm gesaugt zu werden. Dann stand sie auch wieder auf einen grauen
Steinboden.
Alles war okay.
Sophia sah geradeaus und sah Lucius Malfoy ihr gegenüber stehen. In diesem Moment bekam er
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Sophia schnappte sich schnell Hermine und Ginny und brachte sie hinter einen Stein in Sicherheit. In
diesem Moment meldete sich Sophias Gehirn. Sie hatte noch nie gekämpft. ?Ihr wartet hier!? sagte
sie.
Sophia lief um den Stein herum und ging auf Tonks zu. Sie wurde gerade von vier Todessern
eingekreist. Sie rannte zu ihr.
Einer der vier wollte ihr gerade einen Zauber auf den Hals hetzen, als Sophia dazwischen sprang und
den Zauber mit einem Protego aufhielt.
?Danke!? sagte Tonks. Beiden standen nun Rücken an Rücken.
?Vier gegen zwei.? sagte Sophia.
?Für jeden von uns zwei.? meinte Tonks.
?Gut.?
?Gut!?
Sophia ließ einen Sprengzauber los. Tonks beförderte ihre Gegner an die Wand, die mit ein affenzahn
dagegen knallten und mit einen weiteren Rumps auf den Boden krachten.
?Nicht schlecht.? meinte Sophia.
?Dein Sprengzauber aber auch nicht.?
Sophia blickte auf die am Boden liegenden Todesser. Sie hatten Schrammen im Gesicht und waren
bewusstlos. ?Accio, Zauberstab!? sagte sie und knöpfte den beiden Todessern die Stäbe ab.
?Gute Idee.? sagte Tonks.
Aus dem Augenwinkel heraus sah Sophia wie Sirius mit Lucius kämpfte. Sie sah auch, wie Bellatrix
auf einmal auftauchte. Sirius hatte Malfoy bereits entwaffnet.
Sophia rannte los. Sie durfte ihn nicht sterben lassen! Das hatte er nun wirklich nicht verdient. ?Sirius,
Vorsicht!? schrie sie.
?Avada Kedavra!? schrie Bellartrix.
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Sophia sprang, warf Sirius um und landete mit ihm, eher auf ihn, auf den Boden. Der Fluch zischte die
beiden hinweg.
?Expelliarmus!? sagte Sophia und Bellatrix flog weg. Sophia und Sirius standen auf.
?Sophia!? sagte Sirius und griff ihr Handgelenk. ?Danke!?
?Kein Problem.? Sie wollte weg, doch er zog sie zu sich heran.
?Ich glaube, ich liebe dich.?
Sie beachtete nicht, was er gesagt hatte. ?Sirius. Wo. Ist. Harry??
?Tee?? fragte Remus.
?Ja, danke.? Sophia nahm die heiße Tasse entgegen. Sie war völlig zerzaust und ist ein oder zweimal
den Tod gerade noch entrannen. Nun trank sie von dem Tee. Er erfüllte sie mit wohliger Wärme.
Sirius kam in die Küche. Harry war auch dabei.
?Das sitzt sie, meine Heldin!?
Sophia hob beiläufig die Tasse, wie bei einen Toast und nahm dann einen Schluck von dem heißen
Getränk.
?Was ist denn passiert?? fragte Harry.
?Sophia hat mich vor einem Todesfluch gerettet.?
?Ist doch nicht der Rede wert.? sagte sie.
?Und bescheiden ist sie auch noch!?
Sophia stellte die Tasse auf den Tisch. ?Ich muss dann wieder. Immerhin ist morgen noch
Unterricht.?
Harry nickte und verabschiedete sich von Sirius.
?Tschüss.? sagte Sirius.
?Tschüss.?
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Kapitel 5
Am nächsten Morgen, Sophia hatte Snape seit gestern nicht mehr gesehen, ging sie zum Frühstücken
in die Große Halle. Sie sah eine Aufgebrachte Menge von Schülern, die den Hang herunter liefen.
Wohl Umbridge hinterher.
Sophia kam in die Halle. Die Halle war kaum gefüllt. Dumbledore saß wieder an seinem gewohnten
Platz. Sophia ging den Mittelgang entlang. Snape saß auch schon da und las den Tagespropheten. Sie
setzte sich. Neben ihr sah sie McGonagall. Grinsend. Wohl froh darüber, dass Umbridge endlich weg
war.
?Was für ein schöner Tag heute.? sagte sie und nahm einen Schluck Kaffee.
Sophia grinste. ?Stimmt. Die Sonne scheint. Das Schuljahr ist bald um.?
?Und Dolores Umbridge ist endlich weg.? vervollständigte Minerva Sophias Satz.
Sophia gähnte. Sie nahm einen Apfel und biss hinein. Da es Sommer war, war es bereits hell.
In diesem Moment flog eine Eule durch die Halle und blieb auf den Tisch vor Sophia
sitzen. Es war ein großer, schwarzer Vogel mit einem Brief im Schnabel. ?Danke.? sagte Sophia und
die Eule flog weg. Sie wollte weder eine Maus noch Geld. Sie zuckte die Schulter.
Sophia nahm ein Messer und schlitzte den Brief oben auf. Dann holte sie ein Blatt Pergament hinaus
und entfaltete es. Darauf stand geschrieben:
Guten Morgen Sophia,
Morgens bist du mein erster Gedanke, tagsüber mein Einziger und abends mein Letzter.
Ich liebe dich,
Tatze
Sophia haute genervt mit der flachen Hand den Brief auf den Tisch. Rechts und links wurde sie
neugierig betrachtet. Warum kapierte er nicht, dass sie nichts von ihm will? Sophia beschloss ihm
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Sophia zerknüllte den Brief und warf das Knäul auf die Tischplatte. Danach machte sie sich auf in ihr
Klassenzimmer. Immerhin musste sie noch unterrichten!
Der Unterricht ging heute nur schwer und mühsam vorran. Die Schüler waren aufgeregt, denn die
Ferien begannen schon in ein paar Tagen. Wo sie wohnen würde, wusste Sophia derzeit noch nicht.
Ginny war gerade fertig damit die Tafel zu wischen. Sie schaute sie an. ?Kann ich nocht etwas
machen??
?Nein, du kannst jetzt zum Mittagessen gehen.?
?Danke.? Ginny nahm ihre Tasche und ging.
Sophia stellte sich vor ihren Schreibtisch und sortierte ihre Unterlagen. Morgen würde sie keinen
Unterricht machen. Es brachte sowie so nichts. Vielleicht spielte sie etwas mit ihnen?
Sophia begann ein Lied zu summen. Deswegen hörte sie auch nicht wie jemand in die Klasse kam.
Jemand räusperte sich.
Sophia wirbelte herum und sah, dass Severus Snape mitten im Raum stand.
?Kann ich dir helfen?? fragte sie.
?Dein Brief.? er gab ihr den Brief von Sirius.
Sophia verdrehte die Augen. Genervt warf sie das Papierkneul auf ihren Schreibtisch und schob ihre
Unterlagen zusammen.
?Keine erfreulichen Nachrichten, nehme ich an??
?Kommt drauf an.? sagte sie. ?Hast du ihn nicht gelesen??
?Es gibt immer noch ein Briefgeheimnis.?
Sophia griff nach dem Knäul und warf es zu Severus. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und
lehnte sich gegen den Schreibtisch. ?Lies ruhig.?
Er entfaltete es und strich es glatt. Dann las er. Es dauerte eine Weile. Dann hob er eine Augenbraue
und gab ihr das Pergament zurück. ?Süß.?
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Sophia lachte. Und das aus seinem Mund? Sie zerknüllte es und warf es in den Papierkorb. ?Wenn es
nur so wäre.?
?Scheint so als ob er dich mag.?
?Weil er mich fast geküsst hätte und ich ihm das Leben gerettet habe? Das kann man wohl kaum
Liebe nennen. Ich meine, er ist gerade erst aus Askaban raus und hat kaum Kontakt zu Frauen.? sagte
Sophia.
?Fast geküsst??
?Ich habe dir ja gesagt, es war nicht so wie 's aussah.?
?Hm. Offensichtlich mag er dich.? sagte er.
Sophia atmete einmal tief ein und aus und schüttelte dann den Kopf. Sie drehte sich um und suchte
ihre Sachen zusammen.
?Und du ihn??
Sophia grinste, schüttelte kurz den Kopf und ließ die Schultern fallen. Sie machte ihre Augen zu.
?Nein.? sagte sie mit fester Stimme.
Severus machte einen Schritt auf sie zu. ?Nein?? fragte er.
Sophia drehte sich um und sah ihm in die Augen. ?Nein.? wiederholte sie. ?Es gibt da jemand
anderen, den ich mehr liebe. Jemand der nett ist und einfühlsam. Außerdem ist er sehr klug.?
?Remus?? fragte er.
Sophia schüttelte den Kopf und schmunzelte. ?Nein, nicht Remus. Der ist doch mit Tonks
zusammen.?
?Das ist ein Problem, kein Hindernis.?
Sie atmete aus, drehte sich um und nahm ihre Unterlagen in die Hand. Wie konnte man nur so
begriffsstutzig sein? ?Lass uns etwas essen gehen.? sagte sie schließlich.
Sophia hatte trotz bevorstehender Ferien viel zu tun. Sie musste noch ein paar Unterlagen zu
Dumbledore bringen. Seit Umbridge die Schulleitung übernommen hatte war viel liegen geblieben und
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Dumbledore bat sie, ihm ein paar Unterlagen zu bringen. Sophia, die nicht viel zu tun hatte, hatte sich
erklärt Dumbledore zu helfen. Damit hatte sie dann alle Hände voll.
Voll beladen mit Ordnern, Papieren und Ringbüchern, betrat Sophia das Büro von Dumbledore. Sie
legte die Ordner auf den Tisch. Dumbledore saß ihr gegenüber.
?Also: Schulgeld ist noch übrig, die neuen Briefe für die Erstklässler müssen noch geschrieben
werden, aber das kann dir Minerva auch abnehmen, die ZAG-Ergebnisse habe ich bereits auf einen
Stapel gelegt und sortiert, sie müssen nur noch unterschrieben werden. Ach, und Severus müsste dir
noch die Zeugnisse der Siebtklässler bringen... ah, da ist er ja.?
?Danke, du bist ein Engel.? sagte Dumbledore.
Severus trat an Dumbledores Schreibtisch und legte ihm die Zeugnisse auf dem Tisch.
?Und? Schon Pläne für die Ferien?? fragte Dumbledore.
Sophia schaute Severus an, der wiederum sie ansah. Da waren sie wieder, die wunderschönen,
schwarzen Augen. Und er hatte keine Ahnung, dass sie ihnen verfallen war.
?Ich nicht.? sagte Sophia und sah, um nicht aufzufallen, noch einmal die ZAG-Ergebnisse durch.
Seine Augen schafften sie. Jedes mal.
Plötzlich rutschten ihr ein paar Blätter den Stapel runter und vielen zu Boden.
Sophia und Severus bückten sich gleichzeitig. Als beide das letzte Blatt aufheben wollten, berührten
sich ihre Hände. Beide schauten hoch und sich damit direkt in die Augen. Sophias Herz klopfte. Sie
wollte wegsehen, aber sie konnte nicht. Sie unterbrach ihren kleinen Köperkontakt und stand auf. Sie
wendete aber nicht den Blick von seinen Augen ab. Er hielt ihr den flachen Stapel hin. Er lächelte, sie
ebenfalls.
Sie nahm die Blätter an sich und legte sie zurück auf dem Stapel. Erst jetzt sah sie Dumbledore an,
der abwartend von einem zum anderen blickte und grinste. Sie hob grinsend eine Augenbraue. ?Ich
muss dann.?
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Kapitel 6
?Hm.? machte Sophia und blätterte weiter durch die Zeitung. Sie musste doch irgendetwas für die
sechs Wochen finden, wo sie bleiben konnte. Eins war klar: Bei Sirius konnte sie nicht wohnen.
Zumindest nicht wenn sie ihm sagte, sie würde nichts von ihm wollen. Ganz besonders nicht, wenn sie
ihm sagte, sie liebe Severus. Würde sie es je irgendjemanden sagen, würde man sie für verrückt
erklären. Dumbledore dachte wahrscheinlich anders darüber.
Sophia legte den Kopf schief und las: Suchen Mitbewohner über langen Zeitraum. Ohne Haustier und
guten Kochkünsten. Zimmer natürlich mit Inbegriffen (350 Pfund).
Seufzend strich sie die Anzeige durch. Sie konnte nicht gut Kochen. Nur essbar. Sechs Wochen waren
wohl nicht das kontinuierlichste und eine Jugendherberge wäre auf Dauer auch zu teuer.
?Wie siehst 's denn hier aus?? fragte Severus, der gerade ins Lehrerzimmer kam.
Sophia sah sich um. Überall lagen Zeitung zerstreut und Papierknäule, von den Seiten mit dem
Super-Angebot. Super Mist, dachte sie.
?Ich wusste nicht, dass noch jemand auf ist.? sagte sie und sah auf die Uhr. 11 Uhr. Sie kramte die
ersten Zeitungsreste zusammen.
Severus half ihr. Er nahm eine Zeitung in die Hand und begutachtete das durchgestrichene. ?Du
suchst eine Wohnung oder etwas Ähnliches??
Sophia stutzte. ?Du wirst es nicht glauben, aber das ist nicht so leicht wie es aussieht.?
?Warum??
?Warum?? sie lachte. ?Ganz klar. Die meisten wollen Mieter oder Mitbewohner über längeren
Zeitraum. Aber selbst für den kurzen Zeitraum wäre eine Herberge oder Ähnliches auch zu teuer.
Außerdem habe ich ein Problem, das ein Leben in einer WG ziemlich erschwert.?
?Inwiefern??
?Ich kann nicht richtig kochen.?
?Ist das alles??
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?Wenn das alles ist, wüsste ich was für dich.?
?Komm mir jetzt nicht mit Sirius...?
?Ach was. Ich denke du hast mir klar gemacht, dass du nichts von ihm willst.?
?Und was ist dein Vorschlag??
?Du kannst bei mir bleiben für die sechs Wochen.?
Ja! ?Ich will dir nicht zur Last fallen...?
?Was habe ich zu verlieren??
Sie durfte bei ihm wohnen! Sie sprudelte im Inneren vor Freude. Sie wollte aber nicht quirlig nach
außen hin wirken. ?Hmmm. Deine Küche, deine Bücher, deine Tränke...?
?Ich denke mit dir kann ich das aushalten. Dann hast du es auch nicht so weit zum Orden.?
Sie lachte. ?Mit dir als Appariersklave... Außerdem hast du dann Gesellschaft.?
Sophia und Severus brachen erst am Abend auf. Die Schüler waren heute Morgen schon gefahren.
Die meisten von ihnen waren bestimmt schon zu Hause. Von Sophia allerdings musste sich jeder noch
verabschieden. Wirklich jeder. Sie waren alle total vernarrt in sie. Nur Sophia war nur in einen
vernarrt. Und genau der lief mit ihr gerade nach Hogsmeade.
Sie blieben stehen. Severus hielt ihr den Arm hin. Sie ergriff ihn.
Alles drehte sich erneut. Sophia schloss dieses Mal ihre Augen, so wurde ihr auch nicht schwindelig.
Sie öffnete die Augen. Sie stand in einer kleinen Muggelsiedlung. Rings um sie waren lauter Häuser,
das eine mal mehr, das andere mal weniger abgekommen. Es war schon dunkel.
Sie sah Severus an.
?Was ist??
?Nichts, ich bin nur glücklich. Hier ist es schön.?
?Komm mit.? sagte er und ging voraus. Es dauerte nicht lange, bis sie bei ihm waren.
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Hinter auf einer grünen Wiese sah sie Kinder spielen. Dort war ein Spielplatz. Der Spielplatz auf dem
er bereits mit Lily Evans gespielt hatte. Der Ort, an den Snape groß geworden war.
?Kommst du??
?Sicher.?
Sophia trat mit ihm durch die Tür. Sie standen in einem Flur. Ihr Inneres kribbelte. Sie hatte bis jetzt
nur die Filmkulisse gesehen, wenn sie gerade Harry Potter und der Halbblut-Prinz sah. Severus nahm
ihr die Jacke ab. Jetzt wo sie mehr Freizeit hatte als in Hogwarts trug sie auch mal wieder
Muggelsachen.
Sie kamen in das Wohnzimmer, wo er mit Bellatrix und Narzissa Wein getrunken hatte, oder trinken
wird. Sophia war direkt von den Büchern im Regal begeistert. Wie viele das Wohl waren? Hunderte?
Tausende? Jedenfalls eine Menge. Auf einem Schreibtisch sah sie Zaubertränke stehen. Sie nahm eine
Flasche in die Hand und musterte sie. Es war eine gelb-goldene Flüssigkeit enthalten.
?Felix Felicis, auch bekannt als...?
?Flüssiges Glück.? beendete sie seinen Satz.
?Sehr gut.? er ging auf sie zu und wählte eine noch einen Trank aus. Er entkorkte die Flasche und
hielt es ihr unter die Nase.
Sophia roch daran. ?Hm, Schokolade und der Geruch von neuen Büchern. Das muss Amortentia
sein.?
Er nickte und stellte es zurück auf den Tisch.
?Was ist das?? fragte sie und zeigte auf ein Fläschchen mit dunkler Flüssigkeit.
?Das ist der Trank des Lebenden Todes. Sehr schwer zu brauen und...?
?Tödlich.?
?Richtig. Du könntest auch Zaubertränke unterrichten.? sagte er.
?Ach was, du bist der Meister der Zaubertränke.?
?Wer sagt denn sowas?? er grinste.
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?Und wer ist das??
Sophia presste ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. ?Eine Freundin.?
?Okay, vielleicht stellst du sie mir bei Gelegenheit mal vor??
?Mal sehen.? grinste sie.
Severus verzog plötzlich vor Schmerz das Gesicht. Er hielt sich den linken Arm und stützte sich auf
den Tisch ab. Er krempelte den Arm hoch.
Sophia sah auf seinen Arm das Dunkle Mal aufleuchten. Das Zeichen, dass Voldemort seine Todesser
rief.
?Ich muss weg. Kommst du alleine klar??
?Klar. Ich werde schonmal auspacken und mich umsehen.? sagte sie.
?Fühl dich wie Zuhause. Wenn du müde bist kannst du dich ins Bett legen, ich schlaf auf dem Sofa.?
?Das kann ich auch machen. Immerhin bin ich Gast.?
?Ich diskutiere jetzt nicht mit dir. Wir sehen uns spätestens morgen.? dann ging er.
Sophia einerseits etwas traurig, dass er weg war und anderseits voller Neugier auf das was sie hier
entdecken konnte, ging als erstes in Schlafzimmer.
Das Schlafzimmer war nicht besonders groß. Was aber sehr wohl groß war, war das Bett. Da passen
locker zwei Personen rein. Sie beschloss ihm einfach zu sagen, dass sie beide im Bett schlafen
konnten, weil dort sicher noch Hagrid mit reinpassen würde. Oder zumindest Moody. Obwohl man
beide nicht wirklich im Bett haben wollte.
Als Sophia fertig mit auspacken war, sie hatte Severus' Sachen auch direkt mit ausgepackt, knurrte ihr
der Magen. Sie ging in die Kücke. Eine einfache Bolognese würde sie gerade noch hinkriegen.
Sobald Sophia den Tisch gedeckt und die Kerzen angezündet hatte, sie hatte in einer Schublade doch
tatsächlich Kerzen gefunden, kam auch schon Severus nach Hause. Sie hörte wie er im Flur seine
Sachen ablegte und dann auch in die Küche kam. Geschockt blieb er stehen. Er sah müde aus. Was hat
dieser Idiot von Zauber nur mit ihm angestellt?
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?Ähm, sicher.?
?Dann setz dich.? sagte sie und tat Nudel Bolognese auf beide Teller. Sie stellte den Teller vor ihm
ab. Sie setzte sich ihm gegenüber hin.
?Ich dachte, du kannst nicht kochen.?
?Die leichten Dinge bekomme ich gerade noch hin.?
Beide fingen an zu essen. Sophia war schon etwas erstaunt, dass sie das Essen so gut hinbekommen
hatte. Also hatte ihre Mutter doch Recht. Man musste mit Liebe kochen. Ober in diesem Fall, für seine
Liebe kochen.
Sophia sah ihn an. ?Schmeck 's dir??
?Also dafür, dass du nicht kochen kannst, schmeckt es sehr gut.?
?Danke.?
?Ich dachte, du wärst schon im Bett.?
Sophia sah auf die Uhr und bemerkte, dass es schon 22.30 Uhr war.
?Ich hatte Hunger und dachte, wenn du zurückkommst möchtest du vielleicht reden.?
?Reden? Worüber??
?Über das, was Voldemort von dir wollte.? sagte sie sanft.
?Du sagst seinen Namen??
?Ich habe keine Angst vor ihm.?
?Dann bist sehr töricht oder furchtlos.? meinte er.
?Weder noch. Er hat einfach einen Namen erfunden, vor dem sich alle Zauberer fürchten sollten. Ich
allerdings hätte mehr Angst davor ihm Tag für Tag gegenüber zu treten. So wie du. Ich halte dich für
sehr mutig.?
?Da bist du die Einzige. Ich bin kalt, mürrisch und immer schlecht gelaunt.? sagte er.
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?Oder einfach nur vorsichtig, mutig und hast etwas verloren, das dir sehr am Herzen lag. Einen
Menschen zum Beispiel.?
Severus rückte mit dem Stuhl zurück und stand auf. ?Ich werde das Spülen übernehmen.?
?Gut.? Sophia merkte, dass er nicht gerne über dieses Thema sprach. Sollte man ihm es verübeln?
Nein. ?Ich werde mir mal etwas anders anziehen.?
Sophia ging ins Schlafzimmer und zog sich ihr weißes T-Shirt und ihre schwarze Jogginghose an. Sie
war müde. Sie würde gleich ins Bett gehen. Sie ging wieder hinaus.
?Was ich dir noch sagen wollte.? sagte sie während sie ihre Ohrringe abnahm. ?Das Bett reicht auch
für uns beide. Wenn wir wollten, könnten wir Hagrid auch noch einladen.?
Snape, der den Zauber von dem Spülvorgang beaufsichtigte, drehte sich um und lachte. ?Das können
wir auch lassen.? Obwohl er vorhin so trotzig reagiert hatte, konnte er trotzdem noch über ihre Scherze
lachen.
Sophia lächelte ebenfalls und ging ins Bad. Vor dem Spiegel entfernte sie erstmal das Make-Up und
warf das Abschminktuch dann in die Toilette. Sie putze sich die Zähne. Ihr Zahnarzt war immer
zufrieden mit ihren Zähnen gewesen. Das freute sie.
Sie ging zurück ins Schlafzimmer und stellte sich dort ebenfalls vor den Spiegel. Sie nahm ihre
Haarbürste in die Hand und schaute erneut in den Spiegel. Dort sah sie Severus, wie er mit einem
Buch in der Hand unter der Decke lag und sie anstarrte. Sie lächelte ihn an und öffnete ihren
Pferdeschwanz. Danach bürstete sie ihre langen, glatten, braunen Haare und fragte: ?Ist irgendetwas??
?Du siehst gut aus ohne Make-Up.? sagte er.
?Danke.? meinte sie, legte die Bürste wieder weg und kroch unter die Decke. ?Du auch.?
?Sehr witzig.?
Lächelnd legte sie sich aufs Kissen und sah ihn an. ?Was liest du da??
?Ein Zaubertrankbuch.?
?Sieht spannend aus.?
?Ist es auch.? er klappte es zu und legte es auf seinen Nachttisch. Dafür, dass es so spannend war... Er
sah sie an. ?Er will aus Draco Malfoy einen Todesser machen.?
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Sophia blinzelte und setzte sich auf. ?Du möchtest doch reden?? lächelnd lehnte sie sich an die Lehne
von dem Bett.
?Er hat mich ins Vertrauen gezogen.?
?Verstehe. Du hast ihm nicht widersprochen, nehme ich an?? Natürlich hat er das nicht Sophia,
ermahnte sie sich selbst. Aber vielleicht würde das auch keiner. Nicht in seiner Situation.
?Wer würde das schon. Er meinte, er bräuchte den Jungen um Dumbledore zu töten.
Ich sagte, ich könnte es auch übernehmen.? Wenn er nur wüsste wie Recht er damit hatte. Ob
Dumbledore schon angefangen hatte Horkruxe zu jagen, fragte sie sich.
?Und er hat abgelehnt.?
?Genau.? sagte er.
?Der arme Junge. Er ist doch noch so jung.? meinte Sophia. ?Ist sonst noch was??
?Nein.?
?Gut. Macht 's dir was aus wenn ich jetzt schlafe??
Mit einem Wink seines Zauberstabs machte er das Licht aus. Sophia legte sich hin und machte die
Augen zu. Sie öffnete sie wieder und sah an die Decke. Jetzt war es schon dunkel und sie konnte noch
nicht schlafen!
Severus fing an immer gleichmäßiger zu atmen.
Sophia musste schwer schlucken, denn auf einmal kamen ihr ihre Eltern in den Sinn. Manchmal wenn
es dunkel und leise war, konnte sie nicht schlafen und musste an sie denken. Was sie wohl gerade
taten? Ob sie wussten, dass sie weg war? Wahrscheinlich. Machten sie sich Sorgen? Ja, sogar sehr. Sie
musste daran denken wie die beiden auf dem Sofa saßen und weinten. Es tat ihr im Herzen weh.
Sie drehte sich zu Severus. Er hatte die Augen geschlossen und schlief. Wie konnte man nur so
schnell einschlafen? Sie brauchte mindestens 30 Minuten, selbst wenn sie müde war. Einmal war sie
die ganze Nacht wach, weil sie überlegte welchen Beruf sie später mal ausüben würde. Ideal wäre
natürlich Autorin, denn sie schrieb gerne. An zweiter Stelle stand die verrückte Idee in einem Harry
Potter Laden zu Arbeiten oder gar einen zu führen. Sie konnte die Kunden wirklich in jeder Art
weiterhelfen und wäre noch Kompetent dazu. Aber soviel dazu.
Sophia sah ihn an. Er schlief friedlich. Was er wohl träumte, fragte sie sich. Er war viel älter als sie.
Sie war 17. Sie liebte ihm. Das war schon damals, als sie das Buch gelesen hatte, so. Plötzlich viel ihr
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Sophia stützte sich auf ihren rechten Unterarm ab. Sie hatte schon mal jemanden geküsst. Es war
ziemlich feucht gewesen und ungewohnt, aber das hier war etwas anderes. Es war irgendwie fiktiv,
irgendwie auch echt.
Sie beugte sich nach vorn, ihr Herz klopfte. Sie zögerte, dann näherte sie sich ihm wieder. Sie hielt
inne. Sie fing an leicht und sanft über seine Wange zu streichen. Er wachte nicht auf. Sie schloss die
Augen. Dann küsste sie ihn.
Seine Lippen waren weich und warm zugleich, es fühlte sich wunderbar an. Nicht wie ihr erster Kuss
nass, und sie hatte nun wirklich nichts gefühlt, obwohl es damals ihr Freund gewesen war. Dieser hier
war schön, warm und mit Liebe gefüllt.
Dies war aber auch etwas anders. Das hier war Einseitig und er schlief, dachte sie zumindest als
plötzlich ihre Lippen geöffnet wurden und sie eine Zunge im Mund spürte. Seine Zunge. Diese
erkundete zärtlich das Innere ihres Mundes. Sophia riss erschrocken die Augen auf. Er schlief also
doch nicht! Sophia wurde von ihm von der Seite auf den Rücken gerollt. Er lag nun über ihr. Er
streichelte über ihre Wange und löste den Kuss.
Er sah ihr tief in die Augen, was sie sah, obwohl es dunkel war. Sie lächelte.
?Und jetzt?? fragte er.
?Tut mir leid.? sagte sie. Sie dachte auch, dass er schlief. ?Ich... Ich dachte du schläfst.?
?Wenn du so rumwühlst.? er legte seine Stirn an ihre und strich mit seinem Zeigefinger über ihre
Wange. Sie schloss die Augen. ?Was ist mit dem Mann den du liebst?? hauchte er.
Sophia hob ihren Kopf und küsste ihn erneut. Sie legte ihre Hand an seinen Hals und streichelte dann
seinen Nacken.
Er löste sich von ihr und flüsterte: ?Ich verstehe nicht.?
?Doch. Tust du.? hauchte sie. Sie lächelte ihn an. ?Ich... Ich... Ich...?
?Ich liebe dich.? sagte Severus, es klang wie eine Befreiung und küsste sie erneut innig.
Sophia, die eigentlich das Gleiche sagen wollte, sagte nichts und genoss den Kuss.
Er löste sich von ihr und sah ihr wieder tief in die Augen. Er streichelte ihre Wange mit seinem
Daumen, dann presste er seine Lippen zu einer schmalen Linie und schloss kurz die Augen. Er ging
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Sophia, die total verwirrt über sein Verhalten war, wunderte sich und drehte sich auf die Seite. Bereut
er es, fragte sie sich. Oder lag es immer noch an Lily, die er immer noch liebte? Sophia verstand das
natürlich, legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen. ?Ich liebe dich auch.? flüsterte sie.
Severus begann ihr durch ihre langen, braunen Haare zu streichen, wenn auch etwas
gedankenverloren. Nach ein paar Minuten des Schweigens sprach er, sein Herz klopfte, das konnte
Sophia spüren: ?Das hat noch keiner zu mir gesagt.?
Sophia hob den Kopf und sah ihn durch die Dunkelheit heraus an. Sie robbte etwas nach oben, legte
ihre warme Hand an seine Wange und sagte: ?Wird aber langsam mal Zeit.?
Sie küsste ihn.
Severus sagte nichts und strich ihr eine braune, lange Strähne hinters Ohr. Er lächelte. ?Du bist nicht
betrunken??
Sophia offensichtlich verwirrt und belustigt zugleich stutzte: ?Nein, wieso??
Er lächelte sie zufrieden an und spielte mit einer Locke von ihr. ?Weil viele Frauen diese Worte schon
mal zu mir gesagt haben und anschließend weg waren.?
?Da brauchst du dir bei mir keine Sorgen machen. Mich wirst du so schnell nicht mehr los.? sie legte
ihren Kopf wieder auf seine Brust.
Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und
umgekehrt! (Teil 3)
von MillyXD
online unter:
http://www.testedich.de/quiz36/quiz/1427125392/Ohne-die-Realitaet-gaebe-es-die-T raumwelt-nicht-und-umgekehrt-Teil-3
Seite 71
Einleitung
Teil 3: Sophia wacht am nächsten Morgen in den Armen von Severus auf. Leider schläft dieser noch.
Und was macht man wenn man nicht mehr schlafen kann? Na was wohl! Frühstück! Außerdem steht
ihr ein klärendes Gespräch mit Sirius bevor. Schaut rein und lasst gerne ein Kommentar da:)
Seite 73
Kapitel 1
Hallo Leute,
der nächste Teil hat nicht jetzt nicht so lange gedauert:) Finde ich zumindest...
Möchte mich bei Katara, meinen Beta-Leser, bedanken. Vielen Dank, freue dich auf weitere Seiten: D
muahahaha
Ich denke es wir relativ spannend.
Lasst doch ein Kommentar da, ich mag eure Meinungen:)
LG MillyXD
Seite 74
Kapitel 2
Als Sophia am nächsten Morgen aufwachte, fand sie sich in den Armen des Zaubertrankmeisters
wieder. Wenn das ein Traum ist, so dachte sie, weckt mich bitte nicht auf! Von ihrer äußerst
gemütlichen Lage auf seiner Brust (Severus schlief immer noch) sah sie, wie auf den Wecker bereits
elf Uhr angezeigt wurde. Ob es hier in der Stadt einen Bäcker gab? Sophia beschloss nachzusehen.
Natürlich konnte sie auch einfach Severus wecken und fragen, aber er schlief so friedlich, dass sie ihn
einfach nicht wecken wollte.
Sophia kroch langsam und bedacht, um ihn nicht aufzuwecken, aus seinen Armen. Schließlich ging
sie ins Bad und wusch sich die Haare. Diese fetteten sehr schnell und mussten jeden Tag gewaschen
werden. Ihrer Meinung nach ziemlich nervig. Als sie fertig war und vom Wohnzimmer aus ins
Schlafzimmer blickte, sah sie wie er immer noch schlief. Und meine Eltern sagen immer ich würde zu
viel schlafen, dachte Sophia.
Sophia beschloss ihren Geldbeutel zu nehmen und sich leise aus der Wohnung zu schleichen. Sie
würde ihn dann später wecken. Sie nahm ebenfalls den Schlüssel auf der Kommode mit. Warum
Zauberer wohl Schlüssel brauchten?
Als Sophia sich durch das Labyrinth der Muggelhäuser bahnte, bemerkte sie einen komischen Geruch
des verschmutzen Flusses. Auch wenn Sophia kein Öko-Freak war, wusste sie, dass der Fluss aber
auch so nicht aussehen sollte. Die armen Fische und Waldtiere. Das bedeutete, wenn darin überhaupt
noch Fische leben würden.
Nach ein paar Minuten kam Sophia auf die Hauptstraße und da Ferien waren, spielten dort auch
Kinder. Sophia ging die Hauptstraße entlang und sah dann auch schließlich eine Bäckerei mit dem
Namen: Oma's Bäckerstübchen. Sophia beschloss dort hinein zu gehen.
Als Sophia den Laden betrat klingelte das Glöckchen, das verriet wenn Kunden hineinkamen. Sofort
stieß Sophia der köstliche Geruch von frischen Backwaren in die Nase. Kontinuierlich sah Sophia in
die Auslagen. Wie sollte man sich da nur entscheiden? Roggenbrötchen, Nussecken, Zimtschnecken
und vieles mehr. Erst jetzt viel ihr auf, das sich in dem Laden noch zwei ältere Damen unterhielten.
Dann kam auch schon eine freundliche, dicke Frau an den Tresen.
?Ich habe heute früh mal etwas herum experimentiert und bin auf die folgende Idee gekommen:
Brötchen mit Schokolade gefüllt!? sagte sie.
?Das hört sich köstlich an, Eufenia!? sagte eine der Frauen mit einem violetten Kleid und klatschte
vergnügt in die Hände.
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?Und riech doch mal, Pentunia (nicht Harrys Tante!). Das riecht einfach köstlich! Du bist eine Fee,
Eine Backfee!? sagte die Frau mit dem blauen Sommerhut und dazugehöriger Handtasche.
?Danke, Trude.? sagte Eufenia die dicke Bäckerin. ?Oh, ich habe dich gar nicht gesehen, Süße. Was
kann ich für dich tun?? sie schaute freundlich Sophia an.
?Ich hätte gerne zwei Roggenbrötchen und zwei ihrer Schokowunder.?
?Schokowunder.? lachte Eufenia. ?Das ist wirklich ein guter Name.?
?Ja, den solltest du nutzen.? sagte Trude.
Eufenia machte sich an die Bestellung und packte die Brötchen in eine Tüte und legte sie auf den
Tresen. ?Sonst noch etwas, Schätzchen??
?Nein, das war 's.?
?Dann sind das drei Pfund fünfundsiebzig.?
Sophia kramte aus dem Geldbeutel ihr Kleingeld.
Währenddessen tranken Trude und Pentunia ihren Tee, als Pentunia schließlich sagte: ?Hast du schon
gehört, Eufenia? Der Snape ist wieder in der Stadt.?
Sophia hörte sofort auf zu kramen und schaute nach oben.
?Ach wirklich?? fragte Eufenia.
?Ja.? sagte Trude. ?Wenn du mich fragst, ist er total komisch. Manche munkeln, er wäre in einer
Sekte oder sowas Ähnliches. Verstehst du??
?Eine Sekte?? fragte Pentunia. Sophia legte nebenbei vier Pfund auf den Tresen. ?Ich hörte er sei im
Knast gewesen.?
Sophia hob skeptisch eine Augenbraue. Was man nicht alles von einem dachte. Eufenia nahm das
Geld vom Tresen. ?Ähm, stimmt so.? sagte Sophia.
?Vielen Dank.? sagte sie mit einem Lächeln, warf das Geld in die Kasse und wendete sich wieder den
alten Damen zu. Sophia blieb ebenfalls stehen. ?Meinst du echt? Ich finde es auf jeden Fall komisch,
dass er immer nur in den Sommerferien hier ist.?
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Pentunia schnappte nach Luft. ?Was ist, wenn er ein Perverser ist und sich an kleinen Kinder
Die anderen schnappen ebenfalls nach Luft. Sophia war total von der Rolle und auch ein wenig sauer.
Sie nahm die Tüte von dem Tresen.
?Das wäre schrecklich! Wir müssen sofort alle benachrichtigen und...? sagte Trude, doch sie wurde
unterbrochen.
?Jetzt ist aber mal gut!? sagte Sophia und stampfte mit einem Fuß auf den Boden. Sofort bekam sie
die volle Aufmerksamkeit. ?Wissen Sie.? sagte sie. ?So schnell entstehen Gerüchte, die gar nicht wahr
sind! Severus Snape war weder im Knast, noch vergreift er sich an Kindern. Im Gegenteil. Er ist
Professor an einem angesehen Internat und unterrichtet dort Chemie, er wohnt auch dort, wenn nicht
gerade Sommerferien sind. Außerdem engagiert er sich auch für bedrohte Tierarten wie z. B.
Schlangen und Vögel (Damit meinte sie den Orden des Phönix und die Todesser). Er hat sogar eine
Ausbildung zum Apotheker.?
Nach dem Sophia ihre Predigt beendet hatte, war Ruhe im Raum. Alle drei Frauen starrten sie an und
sie merkte wie sie das, was sie gerade gesagt hatte, am verarbeiten waren.
?Und woher wissen Sie das?? fragte Trude.
?Ich unterrichte auch dort, nämlich Deutsch.?
?So habe ich das noch gar nicht gesehen.? meinte Eufenia. ?Er scheint wirklich okay zu sein.?
?Sag' ich ja.? meinte Sophia.
?Und warum ist er immer so missgelaunt?? fragte Petunia. ?Er sieht nicht gerade nett aus.?
?Oh.? sagte Sophia. ?Er ist eigentlich ganz einfühlsam und nett, das merkt man aber nicht unbedingt,
weil er nicht gerne enttäuscht wird. Außerdem braucht man eine feste Hand, wenn man Tag für Tag
von Hunderten von Schülern umgeben ist. Das heißt man muss auch mal streng sein, damit sie einem
nicht auf der Nase herumtanzen. Ganz besonders pubertieren Teenager sind nicht leicht.?
?Das stimmt.? sagte Petnunia. ?Meine Tochter hat mit ihrem Sohn auch alle Hände voll zu tun. Und
Sie unterrichten Deutsch??
?Genau.? sagte Sophia.
?Kommen Sie auch aus Deutschland?? fragte Trude.
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?Allerdings.? sagte Sophia. ?Aber ich muss dann auch. Mein Magen sagt, ich könne etwas zu essen
und ich denke Severus müsste auch wach sein.?
?Dann sind Sie nicht nur seine Kollegin, sondern auch seine Freundin?? fragte Eufenia.
Sophia sah in die gespannten Gesichter, die sich ihr unwillkürlich zugewandt hatten und überlegte
einen Augenblick. ?Ja, wir haben uns vor ein paar Monaten auf der Arbeit kennengelernt.?
?Wie schön, Süße. Dann bestell' ihm schöne Grüße von Oma Eufenia.?
Als Sophia die Tür aufschloss, legte sie den Schlüssel wieder zurück auf die Kommode, ging in die
Küche und legte die Brötchen auf den Küchentisch. Sophia hörte das Plätschern von Wasser aus dem
Badezimmer, das ihr berichtete, dass Severus nun endlich wach sein musste.
Sophia kramte Teller und Messer aus dem Schränken und legte es auf den Tisch. Als sie das nächste
mal hochschaute, sah sie Severus im Türrahmen stehen. Allerdings ohne Shirt. Sie grinste und drehte
sich um, um dann die Kaffeetassen auf den Tisch zu stellen. Mit einem Wink ihres Stabes, füllte sich
diese mit Kaffee. Jetzt bloß nicht rot werden, dachte sie.
?Morgen Schlafmütze.?
?Du warst weg.? stellte er fest.
?Allerdings.? sie hob die Brötchen aus Oma's Bäckerstübchen hoch. ?Liebe Grüße von Oma
Eufenia.?
Severus hob skeptisch eine Augenbraue. ?Von der? Die denkt doch ich wäre kriminell.?
Sophia nickte. ?Wir waren bei Sekte, Knast und Kinderschändung.?
?Was?? fragte er entsetzt und gleichzeitig geschockt.
?Keine Angst.? sagte Sophia. ?Ich habe ihnen erzählt, dass du Professor an einem angesehen Internat
bist und dort Chemie unterrichtest. Ich habe außerdem erzählt, dass du dich für bedrohte Tierarten
einsetzt und eine Ausbildung zum Apotheker hast.?
?Das hat sie dir abgenommen?? fragte er.
?Ja.? grinste sie. ?Nachdem ich ihnen erzählt hatte, dass ich an der gleichen Schule Deutsch
unterrichte. Ich konnte dich ja nicht als Kinderschänder da stehen lassen.?
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?Du sprichst in der Mehrzahl. Waren noch andere da??
?Ist das ein Verhör oder wollen wir gleich frühstücken?? fragte sie.
Severus ging an den Kühlschrank, Sophia lehnte sich an dem Herd (der aus war) und beobachtete ihn.
Obwohl er wie immer seine lange, schwarze Hose trug, gut er trug kein Oberteil, konnte sie nicht von
diesem sexy Körper ablassen. Sie musste daran denken, wie sehr abgeneigt die meisten Menschen ihm
gegenüber waren. Doch Sophia konnte sich im Moment nichts besseres Vorstellen, als mit ihm in der
Küche zu stehen. Er legte Wurst, Käse usw. auf den Tisch und bemerkte, dass sie ihn anstarrte.
Schnell fing sie sich wieder, verschränkte die Arme vor der Brust und erzählte weiter:
?Da waren noch zwei andere Damen. Trude und Petunia. Ich weiß nicht ob du sie kennst??
?Nicht wirklich.? sagte er beiläufig. ?Hast du ihnen sonst noch irgendetwas erzählt, das ich wissen
sollte??
?Nur...? Sophia schürzte die Lippen und sah zu Boden.
?Was?? fragte er und kam ihr näher. Ihr Blick viel natürlich, und das eigentlich schon die ganze Zeit,
auf seinen recht muskulösen Oberkörper. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen.
?Nur...? sie sah unsicher nach oben, auch weil sie nicht wollte, dass er merkte wie sie die ganze Zeit
seine Körper anstierte. Stattdessen sah sie über seine nackte Schulter hinweg ins Wohnzimmer. ?Das
kam ganz blöd als ich sagte, dass ich und wahrscheinlich du auch, Hunger haben...?
Severus hob mit seinem Zeige- und Mittelfinger ihr Kinn und damit auch ihren Kopf an. Sophia war
somit gezwungen ihm in die Augen zu sehen und wurde dazu noch näher an den Herd gedrückt. Zu
spät, jetzt spürte er wie ihr das Blut in den Kopf stieg und ihre Wangen anfingen zu glühen. Kein
entkommen und auch sehr verführerisch. Gespannt sah er sie an. ?Was hast du gesagt??
Sophia versuchte ihre Atmung wieder zu normalisieren. Doch es ging nicht. Sein großer, muskulöser
und extrem gut aussehender Oberkörper, war in ihrer unmittelbaren Nähe. Außerdem sah er ihr so tief
in die Augen, dass ihre Knie weich wurden und drohten zusammen zu sacken.
Sophia schluckte ihren Kloß im Hals herunter, was er sehen konnte, da ihr Kopf um ein paar Grad
nach hinten geneigt und sein Gesicht über ihrem war. Er war ungefähr einen Kopf größer als sie.
?Ich habe gesagt, dass ich deine Freundin wäre.?
Severus blinzelte und lächelte dann milde. ?Und bist du?? hauchte er.
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?Das kommt ganz auf dich an.? flüsterte sie und fuhr mit der flachen Hand seine Oberkörper nach
oben und kraulte ihm schließlich den Nacken.
Er schloss die Augen, er genoss es offensichtlich. Dann, zur Antwort, küsste er sie.
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Kapitel 3
Ein paar Wochen später war Sophia morgens wieder vor Severus wach. Sophia überkam das
Bedürfnis nach einer warmen Dusche. Sie musste sich nur leise und nicht zu ruckartig, so dass er
womöglich aufwachen würde, aus seinem Armen befreien (Für die, die es interessiert: Die beiden
haben noch nicht miteinander geschlafen). Sophia hob langsam seinen Arm hoch, ging ein Stück
zurück und legte ihn behutsam wieder auf die weiche Decke. Er atmete gleichmäßig und Sophia stieg
leise aus dem Bett.
Plötzlich merkte sie, wie sie etwas an ihrem T-Shirt zurückzog und sie landete schließlich wieder auf
der Matratze. Severus lag über ihr und grinste. ?Wolltest du wohin??
?Unter die Dusche... Professor.? sagte sie nachzüglich und lachte, da er sein Gesicht in ihren Hals
vergrub und diesen küsste.
?Ich mag es, wenn du mich Professor nennst.? hauchte er an ihr Ohr. Er küsste wieder ihren Hals.
Sie fing an durch seine sowieso schon verwüsteten Haare zu streicheln und entspannte sich.
?Severus?? fragte sie.
?Hm?? er hob seinen Kopf und sah sie an.
?Ich liebe dich.? sagte sie sanft und küsste ihn.
Sie lösten sich, als sie ein Klopfen an der Fensterscheibe vernahmen. Severus stand auf, nicht ohne
das er von Sophia gemustert wurde und öffnete das Fenster. Er machte irgendetwas, was Sophia nicht
sehen konnte, da er mit dem Rücken zu ihr stand und schloss dann das Fenster wieder. Sophia legte
sich auf die Seite. Er hatte einen Brief in der Hand und kam zu ihr zurück aufs Bett.
?Der ist für dich.? er hielt ihr den Brief ihn.
?Für mich?? fragte sie erstaunt und wendete den Brief ein paar mal, um ihn von allen Seiten zu
begutachten. ?Hoffentlich nicht wieder von Sirius.?
?Hast du schon mit ihm geredet??
?Nicht wirklich. Hatte ja noch keine Zeit.? Sophia öffnete den oberen Rand des Briefes.
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?Irgendwann musst du mit ihm reden.? sagte er.
Sophia nahm den Brief raus und öffnete ihn. ?Vielleicht geht das ja schneller als ich dachte. Der Brief
ist von Dumbledore.?
?Von Dumbledore?? fragte er.
?Mmhm.? sie krabbelte über das Bett zu Severus, kniete sich hinter seinen Rücken und umarmte ihn
sozusagen von hinten, damit er den Brief mitlesen konnte. Sie stützte ihr Kinn auf seine nackte
Schulter ab und las laut:
?Liebe Sophia,
ich hoffe du genießt deine Ferien.
Ich habe eine Bitte an dich. Können wir uns heute Abend in dem bezaubernden Dorf
Budleigh Babberton treffen? Ich möchte dir jemanden vorstellen. Einen alten Freund meinerseits.
Harry wird auch dabei sein.
Ach, ja und wenn Severus zufällig in deiner unmittelbaren Nähe ist (Sophia ging etwas zurück), sage
ihm bitte, das wir uns heute Abend im Hauptquartier treffen werden. Ich werde dann nachher mit dir
einschlagen, wenn wir alles erledigt haben.
Liebe Grüße,
Albus Dumbledore
Der Mann weiß auch wirklich alles. Da sollte man eigentlich denken, du wärst der Spion.?
?Sophia? Können wir?? rief Severus.
Sophia kam gerade aus dem Bad. Natürlich so wie es sich gehört, frisch geduscht und gestylt. ?Tut
mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe.?
?Können wir jetzt??
?Warte!? Sophia rannte zum nächsten Spiegel und prüfte noch einmals ob ihr nicht irgendwelche
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?Du weißt, ich liebe dich auch ohne Make-Up.? sagte Severus.
?Ich liebe dich auch, mein Schatz.? sagte sie und küsste ihn. Seine Hände legten sich um ihre Hüfte.
Als Sophia die Augen öffnete, sah sie, dass sie bereits in den Dorf waren, wo sie sich Slughorn treffen
wollten. Ja, sie hatte es anhand des Briefes geahnt, dass sie mit Dumbledore und Harry Slughorn
treffen würde. Severus hatte ihr nichts gesagt. Appropos Severus, der ist doch tatsächlich appariert,
während sie ihn küsste! Sie sah ihn an.
?Ist was?? er grinste. Er wusste ganz genau was war.
?Das nächste Mal wartest du mit dem apparieren, bis ich meine Zunge aus deinem Hals genommen
habe!?
?Dann wärst du zu spät gekommen.? sagte er und zuckte die Schulter.
Sophia atmete einmal aus. Aus irgendeinen Grund konnte sie ihm nicht wirklich böse sein. Vielleicht
lag es auch daran, das er schon als Kind viel durchgemacht hatte. Ja, er hatte es ihr lang und breit
erzählt. Aber sie musste wirklich staunen. Es war interessanter als im Buch. Es waren aber auch
andere Umstände. Er hatte ihr auch das mit Dumbledore erzählt, dass er ihm einen Dienst schuldete.
Sie verurteilte ihn nicht. Das freute ihn und ihre Bindung wurde enger (Bedeutet nicht, dass sie schon
miteinander geschlafen haben! Das kommt noch ;) aber nicht detailliert, hier sind auch noch jüngere
anwesend).
?Wir sehen uns dann nachher.? sagte sie und küsste ihn noch einmal zum Abschied, dann verschwand
er.
Es dauerte nicht lange bis Dumbledore mit Harry apparierte.
?Guten Abend, euch beiden.? sagte sie und sprang von dem kleinen Pfosten runter, auf dem sie bis
gerade noch gesessen hatte und auf die beiden gewartet hatte. Hinter ihr stand ein Denkmal, das hinter
eine Art Säule mit einem Volgelhäuschen, worauf ein Kreuz befestigt war darstellte. Leider hielt das
Kreuz dunkle Mächte auch nicht fern. Aber die Muggel in diesen Ort dachten bestimmt nicht an
Todesser.
?Guten Abend, Sophia. Gut siehst du aus.?
?Vielen Dank, Albus.?
?Hi, Sophia.? sagte Harry und sah nicht sonderlich gut aus. ?Ich bin gerade appariert, oder??
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?Dazu noch ausgesprochen erfolgreich. Die meisten übergeben sich nach dem ersten Mal.?
?Komisch, ich frag' mich warum!?
?Ich bin nach dem ersten Mal umgefallen. War auch nicht viel besser.?
?Und nach dem Zweiten.? sagte Dumbledore vergnügt.
?Dann hat Severus mit dir geredet??
?Er war besorgt um dich.? sagte Dumbledore. ?Aber soviel dazu. Lasst uns aufbrechen.?
Dumbledore ging voraus. Harry und Sophia schauten sich kurz an, Sophia zuckte die Schulter und
beide gingen ihm nach.
?Wo sind wir hier, Professor??
?Das ist das bezaubernde Örtchen Budleigh Babberton.? sagte Dumbledore.
?Sie wollten uns einen Freund vorstellen?? fragte Sophia.
?Alles zur seiner Zeit, meine Liebe. Aber hast du Severus bescheid gesagt??
?Klar.? sagte Sophia.
?Das ist sehr gut. Ich hoffe, ich habe dir keine Unannehmlichkeiten damit bereitet.?
?Ach was.? grinste sie. Sie wusste genau, dass er es wusste. Er war nur zu höflich es zu sagen.
Sophia, Harry und Dumbledore kamen an ein Haus, mit einem kleinen Weg, der zu diesem führte.
Das Haus allerdings war verwüstet. Es konnten natürlich Todesser gewesen sein. Aber Sophia wusste,
dass das Slughorn einfach nur inszeniert hatte. Das Dreigespann blieb stehen.
?Zauberstäbe raus.? befahl Dumbledore und holte seinen ebenfalls heraus. Sophia wusste, das konnte
kein anderer Stab sein als der Elderstab sein, den Dumbledore da in der Hand hatte. Sie tat wie ihr
gehießen und folgte Harry und Dumbledore in das Innere des Hauses.
Es war dunkel in dem Haus und Sophia sagte gewohnheitsmäßig sofort: ?Lumos!?
Die anderen beiden machten ihr es nach und arbeiteten sich durch die Schuttwüste von Möbeln
hindurch. Sie kamen an die Stelle, wo das Drachenblut von der Decke tropfte.
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?Drachenblut.? sagte Dumbledore.
Dumbledore sah sich prüfend im Raum um. Es war ziemlich dunkel, man konnte kaum etwas sehen.
Vielleicht gerade mal die Hand vor Augen, die von dem Mondlicht angestrahlt wurde. Dumbledores
Blick heftete sich an einen blauen, viel zu ordentlich aussehenden Sessel. Der Sessel war wohl das
aufgeräumteste was es in diesem Raum gab. Sophias Eltern hatten auch mal einen dunkel-blauen
Sessel im Wohnzimmer stehen. Da war Sophia ungefähr sieben. Dieser hielt sich außerordentlich
lange. Dumbledore ging mit Vorsicht auf den Sessel zu und stupste diesen mit seinen Zauberstab an.
Aus dem Sessel kamen ziemlich schnell und ruckartig Arme, Beine und ein Kopf mit bereits
ergrauten Haaren. Sophia erschreckte sich kurz. Harry kicherte. Verdammt, das passierte ihr, wenn sie
den Film sah auch andauert! Warum war sie nur so schreckhaft?
?Vorsicht, Albus!? sagte der Sesselmann. Sessel-Man!
?Ich muss sagen, Horace. Du bist als Sessel ziemlich überzeugend.? sagte Dumbledore.
?Die Plozterung habe ich von Natur aus.? sagte Slughorn. ?Was hat mich verraten??
?Das Drachenblut!? sagte Dumbledore und leuchtete mit seinen Stab an die Decke. Eigentlich tat er
das nur, um Harry mitten ins Gesicht zu leuchten. Slughorn schaute ziemlich erstaunt.
?Harry, das ist Horace Slughorn. Ein alter Freund und Kollege von mir. Horace, wer das ist weißt du
sicherlich.?
Slughorn nickte anerkennend, dann viel dessen Blick auf Sophia. ?Und wer ist diese wunderschöne,
junge Dame??
Sophia kicherte und machte ein paar Schritte auf ihn zu. Dabei fiel sie über einen Balken, der von
Boden aus diagonal in die Luft ragte. Sie konnte sich zum Glück noch halten. Sie gab ihm etwas
peinlich berührt die Hand. ?Sophia Glow.?
Er lächelte zufrieden. ?Ah, Ms Glow.?
?Sie können mich Sophia nennen, Sir.?
?Sie brauchen mich nicht Sir zu nennen. Horace reicht.?
?Vielen Dank, Horace.? Mal wieder hatte ihre Englischlehrerin Recht gehabt. Hier duzte man sich
sehr schnell. Aber sie fand, Engländer hatten sowieso keine richtige Sie-Form. Ihr
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Niederländischlehrer, der lustigerweise ebenfalls aus den Niederlanden kam, meinte mal im dass dies
in keiner Sprache so verbreitet wäre mit der Sie-Form als in Deutschland. Aber ihre Freundin sagte ihr
auch, dass die Japaner drei oder mehr, sie konnte sich nicht richtig erinnern, Höflichkeitsformen
hatten. Darunter eine wenn man Ältere Leute anspricht und für Freunde. Sprachen waren schon sehr
interessant.
Sophia wendete sich zu Dumbledore, der gerade seinen Zauberstab schwang und somit die die
Wohnung aufräumte. Alle Scherben, Holzbalken, Deko, Möbel und welche Sachen hier noch verstreut
waren, flogen wie von alleine wieder zu seinen Platz.
?Wenn ich das nächste Mal jemanden zum Aufräumen brauche, sage ich Bescheid, ja?? sagte Sophia.
?Das hat Spaß gemacht.? sagte Dumbledore mit einem zufriedenen Lächeln. ?Kann ich mal die
Toilette benutzen??
?Klar.? sagte Slughorn und erklärte ihm den Weg, was nicht wirklich schwer zu finden war, da es die
nächste Tür rechts war. Manchmal fragte sich Sophia, ob der Bart des alten Mannes ihn beim urinieren
behinderte. Sie verwarf den Gedanken schnell, wer weiß, auf was das hinauslaufen würde.
Sophia ging auf dem Regal mit den Bildern zu. Sie hörte Slughorn noch rufen, dass Albus ihn nicht
dazu überreden konnte. Sophia wusste worum es ging, aber Harry machte nur ein dummes Gesicht.
Wenn er wüsste, dass er dieses Jahr einen neuen Zaubertranklehrer bekommen würde, wäre er
wahrscheinlich froh. Wüsste er welchen Lehrer er für Verteidigung gegen die dunklen Künste
bekommt, wohl eher nicht. Severus hatte ihr auch noch nichts davon gesagt. Womöglich wollte er es
ihr erst erzählen wenn es soweit ist.
?Sie ähneln sehr ihrem Vater. Nur die Augen...?
?Sind von meiner Mutter, ja ich weiß.?
Sei nicht so genervt Harry, dachte Sophia. Sophia nahm das Bild aus dem Regal wo Harrys Mutter
drauf war und gab es ihm.
Slughorn lächelte. ?Oh ja, das ist sie. Sie war sehr begabt, dafür dass sie Muggelblut hatte.?
?Meine beste Freundin ist muggelstämmig, sie ist Jahrgangsbeste.?
?Harry... das meinte Horace nicht so.? tadelte Sophia.
?Hm. Ja, Sophia.? machte Harry.
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?Ich bin Professorin für Zauberkunst.?
?Du lässt dich von den Schülern duzen? Das ist ungewöhnlich.?
?Ach, ich finde das ?Sie? macht immer so alt. Außerdem ist das unterrichten entspannter.?
Slughorn nickte anerkennend. Vielleicht teilte er ihre Meinung ja ein wenig. Sophias Blick fiel erneut
auf das Foto. ?Das ist Severus.? lachte sie. Harry sah nur angeekelt aus. Eigentlich teilte niemand
wirklich ihre Sympathie für ihn. Na ja, Dumbledore und manch anderer Fan, aber in realen Leben eben
nur sie. Und hier erst alle sobald er tot ist. Was sollte sie eigentlich machen wenn dies zutrifft? Sie
wäre am Boden zerstört. Mischte sie sich vielleicht zu sehr in die Geschichte ein? Immerhin hatte sie
Sirius auch gerettet. Apropos Sirius, mit dem musste sie auch noch reden.
?Oh ja.? sagte Slughorn und nahm das Bild an sich. ?Ein sehr talentierter Junge. Aber mit der
Tendenz zu den dunklen Künsten. Was er wohl heute macht??
?Er ist Lehrer. Einer der Besten in seinem Fach.? Sagte Sophia.
?Nun.? sagte Slughorn zufrieden. ?Er hat ja auch vom Besten gelernt.?
Er hat es sich selbst beigebracht, dachte Sophia. Sie jedenfalls setzte sich auf das Sofa. Dumbledore
hatte in Sachen aufräumen gute Arbeit geleistet. Harry und Slughorn setzten sich ebenfalls zu ihr.
?Bist du im Orden?? fragte Slughorn. ?Viele Lehrer sind im Orden.?
?Viele und doch nicht alle.? sagte Sophia. ?Wirst du wieder unterrichten??
?Ich weiß nicht so genau.?
Sophia lächelte ihn an. ?Dumbledore braucht deine Qualifikationen. Außerdem musst du nicht in den
Orden wenn du nicht möchtest. Das ist dir selbst überlassen. Keiner wird dich zwingen.?
Slughorn machte ein nachdenkliches Gesicht. In diesem Moment kam Dumbledore hinein. Er hielt
eine Zeitschrift in der Hand. ?Horace? Darf ich die behalten??
?Stricken leicht gemacht??
?Ich liebe Strickmuster.? sagte Dumbledore.
?Dann will ich Socken zu Weihnachten.? kicherte Sophia.
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?Von mir aus darfst du sie behalten.? sagte Slughorn.
Harry und Sophia sahen sich an und zuckten die Schulter. Das machte also der Schulleiter in seiner
Freizeit.
?Sophia, Harry wir müssen.?
?Ihr wollt schon gehen?? fragte Slughorn.
Dumbledore, Harry und Sophia bewegten sich auf die Tür zu. ?Ich weiß wann ich verloren habe, du
bist wie Sophia und Harry. Etwas ganz Besonderes.?
Sophia, Harry und Dumbledore drehten sich um, bis sie auf einmal einen Schrei hörten. ?Na gut, ich
mach 's! Aber ich will mehr Gehalt! Es sind verrückte Zeiten! Verrückt!?
Alle drei drehte sich um. Harry machte ein verwundertes Gesicht, Sophia lächelte nur wohlwollend.
?Dann werden wir uns am 1. September in Hogwarts sehen.? sagte Dumbledore.
?Wir ebenfalls.? lächelte Sophia.
Slughorn wendete sich an Sophia. ?Ich freue mich schon drauf.?
Sophia hob ihre Augenbrauen und lächelte verschmitzt. Sie drehte sich zu den anderen. Harry
kicherte, sie stupste ihn mit den Ellbogen leicht in die Seite.
Die drei traten wieder nach draußen und Sophia stach die kühle Abendluft ins Gesicht. Sie gingen
wieder zu ihren Apparierplatz, denn der Orden wollte sich noch heute treffen. Ihr grummelte es, denn
sie musste gleich ein Gespräch mit Sirius führen. Und nicht eins von den Leichtesten.
?Was sollte das?? fragte Harry.
?Du bist nett. Du bist berühmt. Alles was er für seine Sammlung braucht. Du wärst gewissermaßen
sein Kronjuwel.?
?Dann verstehe ich nicht, warum ich mit musste.? sagte Sophia.
Dumbledore grinste. ?Nun, ich denke du hast ebenfalls deine Vorzüge.?
Sophia stutze. ?Ich hoffe, dass du auf meine Charakterstärke aus bist, Albus.?
?Gewissermaßen, ja.? sagte er. ?Ich hörte du bist vergeben??
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Harry wurde hellhörig. Vielleicht dachte er, Sophia und Sirius wäre jetzt zusammen. Wenn man
bedenkt auf welchem Standpunkt er stand. Sirius würde in dieser Zeit auch nicht mehr so viele Briefe
schreiben.
?Man hört so Einiges in letzter Zeit. Brückenkalombolaschen, das Dunkle Mal, das überall auftaucht
und Fudge ist nicht mehr Minister.?
?Ich sehe schon, du bist gut informiert.?
Sie kamen wieder an das Denkmal und blieben stehen. Dumbledore streckte seine heile Hand aus.
?Fertig?? fragte er.
Harry und Sophia nickten.
Sophia schloss sofort die Augen. Selbst vor ihrem innerem Auge drehte sich alles. Ihr Magen, so
fühlte es sich an, war vollkommen zugeschnürt. Dann kam sie wieder auf einem soliden Steinboden zu
stehen. Sie waren wieder auf dem Grimmauld Platz.
Als Sophia, Dumbledore und Harry eintraten, kamen Molly und Sirius ihnen bereits entgegen. Harry
und Sirius umarmten sich. Sophia schenkte den beiden ein Lächeln.
?Du kannst dann hoch zu den anderen gehen. Deine Sachen sind schon oben.?
Zum Schluss blieben Sirius und Sophia im Flur stehen.
Beide sahen sich an. Es herrschte Stille, bis Sophia etwas sagte: ?Ich muss mit dir...?
?Ich weiß. Ich auch.? sagte Sirius.
?Fang an.?
?Ich habe mich verliebt.? sagte Sirius.
?Ich ebenfalls.? sagte Sophia. Sie biss sich auf die Unterlippe.
Sophia fühlte sich komisch, ihr Magen zog sich zusammen und das war nicht gerade ein gutes
Zeichen. Es war so wie das Gefühl mit ihrem Exfreund Schluss zu machen. Hinterher fühlte sie sich
erleichtert, aber ganz in Ruhe lässt er sie bis heute noch nicht. Sophia sah Sirius an.
?Das ist schön, Sophia.? er nahm ihre Hand. ?Leider muss ich dir sagen, dass ich dich nicht liebe.?
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?Was?? fragte Sophia erstaunt. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit! Und sie hatte sich
schon so gute Sätze überlegt, die sie hätte sagen können.
?Sei nicht sauer, ich weiß, der Brief. Aber dann habe ich jemanden anderen gesehen und da hat 's
einfach eingeschlagen.? sagte er.
Sophia nahm ihre Hände aus Seinen. ?Ist Okay.?
?Hör zu ich wollte zu keiner Zeit mit deinen Gefühlen spielen.?
?Ich weiß. Schon gut. Wer ist denn die Glückliche??
?Sie heißt Marie. Sie ist seit einiger Zeit im Orden.? er lächelte und seine Augen nahmen ein trübes,
gedankenverlorenes braun an. Ihn hat es wohl ziemlich erwischt
?Marie ist im Orden??
?Du kennst sie??
?Natürlich, sie arbeitet in Hogwarts! Weißt du das nicht? Sie ist eine Freundin von mir.? sagte
Sophia.
?Ich wusste nicht, dass ihr... na du weißt schon.?
?Schon gut... weiß sie das du... eh??
?Nein.? sagte Sirius. ?Und sie soll es auch nicht erfahren. Ich weiß nicht wie sie reagieren wird?
?Okay... gehen wir rein??
Sirius nickte und die beiden gingen in den Versammlungsraum. Alle waren bereits da, auch Marie.
Sie schaute sich um. Severus war noch nicht da! Aber er weiß doch Bescheid!
?Sophia!? schrie Marie und riss sie völlig aus ihren Gedanken. ?Was machst du denn hier??
?Lieber würde ich wissen, was du hier machst??
?Ich bin im Orden! Ist das nicht toll? Du offensichtlich auch.?
?Ja, schon was länger!? sagte Sophia ruhig. Sie war aber auch ein Energiebündel!
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?Deswegen warst du den einen Abend mit Snape weg! Deswegen sagtest du, du könntest es mir nicht
Und ich dachte du würdest ihn daten!?
Sie sah zu den anderen als Marie ?Snape? sagte, fielen alle Blicke auf Sophia. Außerdem wurden die
Gesichter nicht besser als sie auch noch "daten" erwähnte. Sophia lächelte verschmilzt. ?Jaaa, das war
der erste Tag, an dem ich mich hier vorstellte.?
?Prima!? sie sprang einmal in die Luft und griff ihre Hand. ?Du kannst neben mir sitzen.?
Als sich Sophia hingesetzt hatte (Sirius saß ebenfalls neben Marie) kam auch schon Severus. Sophia
sah auf ihre Uhr. Es war bereits neun. Er kreuzte ihren Blick und setzte sich neben Dumbledore. Er
wollte jetzt hier keine Szene machen. Sophia nahm dies hin. Immerhin hatten sie noch nie wirklich
darüber geredet wie sie sich in der Öffentlichkeit zeigen wollen. Obwohl die Sache für Sophia mehr
als klar war.
Dumbledore sagte allen einen schönen guten Abend. Danach informierte Severus ihn darüber welche
Geschöpfe Voldemort rekrutiert hat. Von Trollen bis Inferi alles dabei. Viele machten nachdenklich
Gesichter.
?Und? Irgendwelche Ideen?? fragte Dumbledore.
?Wenn es wirklich stimmt, was Schniefelus (Sophia verdrehte die Augen) da sagt, was bleibt für uns
noch groß übrig?? fragte Sirius.
Die anderen nickten.
?Nun.? sagte Sophia. ?Wenn Voldemort Muskeln bevorzugt. Warum nehmen wir dann nicht den
Grips??
?Du machst mich neugierig.? sagte Remus.
?Mich ebenfalls.? pflichtete Dumbledore bei.
?Was ist mit den Zentauern?? sagte Sophia.
?Unmöglich.? sagte Marie. ?Sie wollen uns nicht helfen. Die finden uns Zauberer abscheulich.?
?Hm.? machte Sophia. ?Aber wir sind Menschen, sie ebenfalls. Das ist eine Gemeinsamkeit. Wenn
wir nicht immer auf das Äußere achten würden, wäre die Zusammenarbeit unter den Geschöpfen viel
besser.?
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Sirius klopfte sich auf den Schenkel. ?Ja, aber wenn einer von uns in den Wald geht, kommen wir
nicht mehr hinaus.?
?Hagrid hat einen guten Draht zu ihnen. Albus??
?Nun, ich könnte ihn durchaus fragen. Er müsste im Moment in Hogwarts sein. Ich könnte durch aus
nachfragen.?
?Was ist mit den Einhörnern?? fragte Tonks. ?Sie könnten uns Schutz bieten!?
Dumbledore nickte. ?Am besten kümmern sich du und Remus darum.?
Tonks wurde ohne es zu bemerken rot. Sophia grinste. Irgendwie waren alle im Moment verliebt. Und
das Beste daran: Sie ebenfalls.
?Dann würde ich sagen, ist die Versammlung für heute erst mal beendet. Ich wünsche euch allen noch
erholsame Ferien Sophia, Severus und Marie, wir sehen uns am 1. September.? dann verschwand er
mit einem lauten Knall. Die meisten standen auf.
Sophia wollte gerade zu Severus, als sie am Handgelenk packte wurde. Sie drehte sich zur Seite.
?Kann ich kurz mit dir reden??
?Klar.? Sagte Sophia und folgte Marie in den Flur, wo sie vorhin schon mit Sirius stand. Sie setzten
sich auf die Treppe.
?Du musst mir helfen.? sagte sie verzweifelt.
?Was ist den los??
?Na ja.? sie wurde rot. ?Es gibt da jemanden...?
?Den du magst?? fragte Sophia.
?Jaaa.?
?Und wie ist er so?? fragte Sophia.
?Süß.?
?Und??
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?Witzig.?
?Sonst noch was??
?Sexy.?
?Dann kenn' ich mehrere.? sagte Sophia grinsend.
?Und ich weiß nicht ob er mich mag.?
?Wer ist es denn??
?S... S... S...?
?Sag schon!? sagte Sophia ungeduldig. Wehe es ist Severus, dachte sie.
?Sirius.? Marie stieg die Röte ins Gesicht.
?Ich dachte schon... Hör mir zu, sprech' ihn einfach drauf an.?
?M-Meinst du echt??
Sophia nickte. ?Um ehrlich zu sein, hat er mich auch schon auf dich angesprochen.
Aber er traut sich nicht dich anzusprechen.?
Marie faltete ihre Hände. ?Das ist so süß.?
?Hey, was macht ihr da?? fragte Tonks im Türrahmen.
Marie kicherte. ?Sophia gibt Tipps in Liebesangelegenheiten.?
Sophia grinste. Gerade sie gibt Tipps. Sie, die gerade mal eine Beziehung hinter sich hatte und mehr
als Knutschen nicht drin war.
Tonks stieß Luft aus. ?Hast du noch Zeit für noch einen weitern??
?Setz' dich.? sagte Marie und klopfte auf die Treppenstufe. Tonks setzte sich auf die Unterste.
?Wie kann ich dir helfen?? fragte Sophia. Sie wusste wer ihr Herz gestohlen hatte.
?Es ist Remus.?
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Sophia blinzelte.
?Was ist?? fragte sie.
Sie grinste. ?Ich weiß.?
?Wo-?
?Du wurdest ganz schön rot, als Dumbledore gesagt hat, ihr sollt euch um die Einhörner kümmern.?
?Jaaaa, und dein Rat??
?Hm, ich denke er wird sich erst dagegen wehren, wegen seinem ?kleinen, haarigen Problem? und
weil du ziemlich jung bist.? Tonks nickte. ?Bleib bei ihm am Ball.?
?Sophia?? sagte Marie.
?Ja??
?Du bist die Beste.? sagten Tonks und Marie und umarmten beide gleichzeitig Sophia.
?Leute ihr erdrückt mich ja!?
?Das ist uns egal.? sagte Marie.
?Da musst du jetzt durch.? sagte Tonks.
?Oh Knuddeln! Was haltet ihr von Knuddeln mit Mundugus?? Mundungus stand im Türrahmen und
lächelte die drei Frauen an.
Alle drei sahen sich an und schüttelten die Köpfe. Mundungus ging etwas betrübt wieder in die
Küche. Die Mädchen taten es ihm gleich.
?Was habt ihr im Flur gemacht?? fragte Remus.
?Frauenkram.? sagte Marie, dann setzte sie sich neben Sirius und Tonks neben Remus. Wenn sie nur
wüssten wie lächerlich das aussah.
?Können wir?? fragte eine tiefe Stimme direkt hinter Sophia. Sophia erschrak und wirbelte herum.
Hinter ihr stand Severus.
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?Hätte ich mich aber auch!? sagte Sirius.
?Klappe, Black!?
Sirius hob abwertend die Hände.
Sophia drehte sich zu Sirius. ?Vielleicht solltest du vorher nachdenken, bevor du etwas sagst.?
?Wo bleibt denn da der Spaß?? Sirius lehnte sich zurück und kippelte mit dem Stuhl.
Sophia verdrehte die Augen und drehte sich wieder zu Severus. Sie lächelte ihn an und nickte
Richtung Tür. Sie machte einen Schritt auf ihn zu.
Severus allerdings nutze diese Nähe und zog sie in einen kurzen Kuss. Im Hintergrund hörte Sophia
nur wie etwas auf dem Boden krachte. Womöglich Sirius, der vom Stuhl gefallen war. Sophia
blinzelte Severus kurz an, dann lächelte sie und drehte sich noch einmal zu den anderen. Die saßen alle
mit offenen Mündern da. ?Bis dann.? sagte sie.Ein paar Minuten später kamen Severus und Sophia in
Spinners End an. Sie gingen ins Wohnzimmer und Sophia legte als erstes ihren Umhang ab. Sie ließ
sich aufs Sofa fallen. Severus setzte sich neben sie.
Sophia fing an zu lachen: ?Hast du gesehen wie sie geguckt haben? Und Sirius ist sogar vom Stuhl
gefallen! Ein Anblick wie aus Tausend und einer Nacht! Unbezahlbar!?
Severus lächelte und legte seinen Arm um Sophia. Sophia streifte ihre Schuhe ab und lehnte sich an
seine Schulter. Er streicht ihr durchs Haar.
?Meinst du sie reden über uns?? fragte Sophia.
?Möglich.? er zwirbelte eine Locke von ihr.
?Wenn sie nichts anderes zu tun haben.? sie schaute in Severus' Gesicht. Er grinste sie an.
Sophia legte ihre Hand an seine Wange und streichelte sie mit ihrem Daumen. Seine Wange war ein
bisschen rau und kratzig, hier und da konnte man leichte Stoppeln sehen, er müsste sich bald wieder
rasieren. Sie schaute ihm in die Augen. ?Ich liebe dich.?
?Ich dich auch.?
Sie küssten sich leidenschaftlich und sie spürte wie seine Zunge ihren Mund erkundete. Sie legte eine
Hand auf seine Brust und begann seinen Oberkörper zu erkunden. Brust, Rücken, Schulter. Doch dann
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glitt eine Hand sanft unter ihr T-Shirt, er führte sie bis an ihre Brust und fing an sie zu massieren.
versuchte sich zu entspannen. Wenn dies jetzt auf das hinausführte was sie dachte, machte sie sich
Sorgen. Sie war so unerfahren.
?Entspann dich. Hier gibt es nichts wovor du Angst haben musst.?
Er küsste sie wieder und drückte sie leicht nach hinten in die Kissen. Er zog ihr das T-Shirt über den
Kopf und fing an ihr Schlüsselbein zu küssen. Langsam knöpfte er sein weißes Hemd auf.
?Severus??
?Hm??
?Ich muss dir etwas sagen.?
Sophia war sich unsicher. Peinlich berührt, ihm sowas zu sagen. Aber es war eben ihr erstes Mal.
Er hielt nicht inne und küsste weiter ihr Schlüsselbein, dann wanderte er hoch zu ihrem Hals. Sie
rekelte sich unter ihn und hob mit ihren Zeige- und Mittelfinger seinen Kopf an. ?Es ist wirklich
wichtig.?
Nun sah er sie an. Seine schwarzen Augen musterten sie eindringlich. ?Was ist los, Süße? Möchtest
du nicht??
?Doch.? sagte Sophia. Erstaunt über ihre eigenen Worte. ?Es ist nur...?
?Es ist nur was?? fragte er neugierig und drückte ihr noch einen Kuss an den Hals.
?Lach' jetzt bitte nicht, aber das ist mein erstes Mal.?
Severus, offensichtlich verblüfft ging ein Stück hoch. Er sah sie nachdenklich an und grinste dann.
Sophia wurde rot und schaute zur Seite.
Plötzlich knabberte jemand an ihrem Ohrläppchen und flüsterte: ?Keine Angst. Ich werde zärtlich
sein.?
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Kapitel 4
Als Sophia am nächsten Morgen die Augen öffnete, viel ihr als erstes auf, dass sie im Bett lag. Sie
mussten gestern Abend wohl rübergewechselt sein. Sie setzte sich auf und bemerkte, dass sie nichts an
hatte. Severus war auch nicht da. Die Tür stand ebenfalls einen Spalt offen. Sie hörte Stimmen aus
dem Wohnzimmer. Zwei Frauen.
?Ich zweifele nicht an dir, Severus.? sagte die erste Frauenstimme.
Sophia wurde hellhörig. Das war doch die Stimme von Narzissa Malfoy. Severus war auch dabei.
Nun viel ihr ein, dass er womöglich gleich den Unbrechbaren Schwur leisten würde. Ihr Herz
beschleunigte. Hoffentlich bemerkten sie sie nicht. Was das wohl für Auswirkungen haben würde,
wenn sie sie bemerken würden?
Sophia hörte eine Zeit lang nichts mehr. Doch dann: ?Bist du bereit den Unbrechbaren Schwur zu
leisten??
Sophia hörte Schritte auf dem Boden. Bellatrix flüsterte. Sophia verstand gar nichts. Wieder Schritte,
die sich anhörten, als würden sie Richtung Schlafzimmer kommen. Sophia legte sich schnell wieder
hin, schloss die Augen und stellte sich schlafend.
Durch die Dunkelheit hörte sie nur ein wenig die Tür knarren. Dann hörte sie ein stumpfes Lachen:
?Süß, Snape.? Ich bin nicht süß, protestierte sie innerlich.
Sie hörte wieder Schritte. Diesmal männliche. ?Das soll nicht deine Sorge sein, Bellatrix.?
Sophia hörte wie die Tür geschlossen wurde. Sophia stieg leise aus dem Bett, schnappte sich einen
von Snapes Leinenhemden und warf es über. Sie stellte sich neben die Tür um zu lauschen..
Sie horchte: ?Wirst du, Severus, über meinen Sohn Draco wachen, wenn er versucht, die Wünsche
des Dunkeln Lord zu erfüllen?? fragte Narzissa.
?Das werde ich.? sagte Severus. Sophia verzog das Gesicht. Wenn sie nicht wüsste, dass alles gut
gehen würde, wäre sie jetzt um so mehr besorgt.
Dann hörte sie wieder Narzissa sprechen: ?Und wirst du ihn mit all deinen Kräften vor Gefahren
schützen??
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Narzissa fing an zu flüstern. Sophia presste ihr Ohr an die Tür.
?Und sollte es sich notwendig erweisen... wenn Draco zu scheitern droht... wirst du selbst die Tat
ausführen, die der Dunkle Lord Draco anbefohlen hat??
Sophia hörte eine Weile nichts. Nach kurzem Schweigen vernahm sie Severus Stimme: ?Das werde
ich.?
Sophia schlug sich verärgert mit der Faust auf den Oberschenkel, was ziemlich schmerzte, da sie
keine Hose anhatte. Dann hörte sie erneut Schritte dieses Mal Richtung Tür. Sie gingen. Sie hatten
Wohl was sie wollten. Sie hörte wie die Wohnungstür ins Schloss viel und bemerkte Schritte.
Sophia tippelte schnell wieder ins Bett und unter die Decke. Sie tat so als ob sie schlief, als Snape die
Tür zum Schlafzimmer aufmachte.
Er ging durch den Raum und setzte sich aufs Bett. Er strich ihr durch die Haare.
Sophia blinzelte schauspielerisch mit den Augen und rieb sich diese. Sie streckte sich.
?Guten Morgen.?
?Hast du gut geschlafen??
Sophia schloss die Augen, ließ den Kopf nach hinten fallen und streckte sich erneut. ?Wie ein Stein.?
Er beugte sich über sie und küsste sie. Sein Blick blieb an seinen Hemd hängen, das sie trug. ?Vorhin
hattest du das nicht an.?
?Ähm.? Sophia biss ich auf die Unterlippe.
Er seufzte. ?Du hast mitgehört, nicht wahr??
Sophia seufzte ebenfalls und setzte sich auf. Sie streichelte über seine Wange. ?Tut mir Leid.?
Er nahm Sophias Hand von seiner Wange und umfasste sie mit beiden Händen. ?Ich musste.? er sah
sie traurig an.
Sophia legte ihre freie Hand auf seine Hände. ?Glaub mir, ich bin die Letzte die das nicht versteht.
Aber ich kann Narzissa ebenfalls verstehen. Sie hat Angst um ihr Kind. Mütter tun alles um ihre
Kinder zu beschützen.?
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?Du wirst es nicht glauben, aber ich habe selbst eine Mutter.? lachte Sophia und streichelte mit dem
Daumen über seinen Handrücken.
?Wie ist sie so??
?Meine Mutter?? lachte Sophia. ?Sie ist freundlich, sagt immer offen ihre Meinung, ach ja und sie
bekommt schnell schlechte Laune wenn sie Hunger hat. Genau wie ich.?
?Dann sollten wir es nicht soweit kommen lassen.? er küsste sie und stand auf. Sophia legte sich
wieder in die Kissen. Severus blieb im Türrahmen stehen und schaute sie an. ?Kommst du nicht??
?Hm.? machte Sophia und zog sich die Decke über den Kopf.
Severus schüttete lachend den Kopf, ging zurück zum Bett und setzte sich auf die Bettkante.
?Kommst du??
?Hm-Hmmm.? machte Sophia und legte sich auf die Seite, sodass sie ihm den Rücken zudrehte.
?Soll ich unter die Decke kommen?? drohte er.
Sophia klappte die Decke kurz weg, sagte, er solle es doch machen und zog sich die
Decke wieder über den Kopf.
Severus schlüpfte ebenfalls unter die Decke und legte seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel.
In dem Moment zuckte Sophia und sprang wie von einer Tarantel gestochen aus dem Bett. ?Du hast
kalte Hände. Eben waren die nicht so kalt!?
Er schlug die Decke weg und stand auf. ?Du hättest >Nein< sagen sollen.?
Sophia sammelte vom Boden ihre Kleidung auf. ?Wer konnte denn Wissen, dass du so kalt bist!?
Sie legte die Sachen in den Koffer und zog ein grünes Kleid heraus. Immerhin war es warm genug
dafür. Plötzlich realisierte sie was sie da eigentlich gesagt hatte und drehte sich um. Severus saß nun
wieder auf der Bettkante. Er sah etwas traurig aus.
?Ach, Maus.? sagte Sophia und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. ?SO, war das doch gar nicht
gemeint.? sie legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und sah ihn an. ?Im Gegenteil.? sagte sie und
legte nun ihre Hand an seine Wange.
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?Hör zu.? sagte sie und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. Er sah sie abwartend an. ?Du. Bist.
Kein. Schlechter. Mensch. Das weiß ich.?
?Aber ich habe Dinge getan...? setzte er an.
Doch Sophia unterbrach ihn. ?Viele Leute haben schlechte Dinge getan. Dinge, die sie vielleicht
bereuen. Oder eben nicht. Ich sehe dir an, dass du dies tust. Ich sehe die Reue in deinen Augen. Weißt
du, ein Jeder hat das Recht darauf gehört zu werden, selbst wenn es noch so schlimm war was man
getan hat. Selbst du.?
?Wirklich??
?Wirklich. Ich liebe dich.?
?Ich dich auch und was machen wir jetzt?? fragte er.
?Ich weiß was du jetzt machst.?
?Und was?? fragte er.
?Du machst deiner tollen, wunderbaren, klugen und wunderschönen Freundin Frühstück.? Sophia
stand auf.
Severus stand ebenfalls auf und sah sie an. Er zog sie an der Hüfte näher an sich rann. ?Und was
macht meine tolle, wunderbare, kluge und wunderschöne Freundin jetzt??
?Die wird sich jetzt anziehen.? sie drückte ihn von sich weg. ?Und du hast immer noch kalte Hände!?
?Ach, wirklich?? fragte er, zog sie wieder näher an sich rann und führte seine Hände unter ihr Hemd.
Sophia fing an zu zappeln und zu schreien, dann er beförderte sie zurück ins Bett. Sofort fing er sie an
durchzukitzeln.
?Hast du alles?? fragte Severus.
?Ich bin ja nicht mit viel gekommen.?
Sophia und Severus standen in der Küche. Sophia hatte sich mittlerweile angezogen. Heute würde es
wieder nach Hogwarts gehen, die Schüler würden allerdings erst heute Abend kommen. Es war 2 Uhr
mittags. Sie hatten vor ungefähr einer Stunde gegessen (beiden haben zusammen gekocht) und sind
Seite 100
Sophia gähnte. Sie musste sich erst wieder daran gewöhnen früh auszustehen. Der Lehrerjob war doch
viel schwieriger als gedacht.
?In Hogwarts kannst du auch nicht länger schlafen.?
?A-Babababaa? machte Sophia.
?Wie meinen??
?Hast du auch die Examina eingepackt??
?Ich werde noch einmal nachsehen.?
?Du sagtest, ich solle dich noch einmal daran erinnern.? sagte Sophia und nahm ihren Koffer. ?Ich
werde schonmal vorgehen!? rief sie ihm hinterher. Ob er sie gehört hatte? Sophia zuckte mit den
Schultern und machte die Tür auf.
Als sie gerade die Tasche heben wollte, sprang ihr ein schwarzer Schatten entgegen und sie fiel sofort
nach hinten weg. Sie kam mit dem Rücken auf den harten Boden auf, was einen dumpfen Ton hatte
und schaute auf ihre Beine. Dort lag ein schwarzer, großer Hund.
?Na, du?? sagte sie und streichelte über den Kopf des Hundes. Der Hund hechelte und wedelte mit der
Rute. Das ebenfalls einen dumpfen Laut machte. ?Wo kommst du denn her??
?Ist alles okay?? fragte Severus, der in den Flur gerannt kam. Sein Blick viel auf dem Hund. ?Was ist
das?? der Hund knurrte ihn an.
?Schatz, das ist ein Hund. Wollen wir ihn behalten??
?Nein.?
?Nein??
?Das sieht mir ganz nach Black aus.? er ging an ihr vorbei und schloss die Tür.
Der Hund ging von Sophias Schoß runter und begann seine Form zu verändern. Der große, dunkle
Hund, wurde zu einem großen Mann mit zerzausten Haare. Sirius stand vor ihr. Er hielt ihr die Hand
hin. ?Ich wollte auch nicht unbedingt bleiben.?
Sophia ergriff seine Hand und stellte sie auf ihre Füße. ?Was machst du hier??
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Er lächelte sie an, dann in einem Moment der Glückseligkeit, ging er auf Sophia zu und umarmte sie
Sophia etwas erstaunt erwiderte die Umarmung, auch wenn sie nicht wirklich wusste warum. ?Ich
danke dir!?
Sirius löste sich von ihr, nicht ohne ein fieses Grinsen an Severus zu richten, und lächelte sie an.
?Ähm, okay. Wofür auch immer.?
?Würde mich auch mal interessieren.? sagte Severus, der im Türrahmen stand und die Arme
verschränkt hielt.
?Für Marie.? sagte er ein bisschen abwesend.
?Marie?? fragte sie und legte den Kopf schief. ?Was ist mit ihr??
?Wir sind jetzt zusammen.? grinste er. Er setzte einen verliebten Blick auf
?Die Arme.? sagte Severus.
?Severus...? tadelte Sophia und wendete sich wieder an Sirius. ?Und was hat das mit mir zu tun??
?Du hast es überhaupt erst möglich gemacht! Wenn du nicht gesagt hättest, dass sie mich ansprechen
solle, wüsste ich nicht was ich ohne sie wäre.? sagte Sirius.
?Womöglich Single.? sagte Severus schnippisch. Er hatte aber auch eine Laune, sobald er ihn sah,
dachte Sophia. Vielleicht war er ja auch eifersüchtig. Das fand sie irgendwie süß.
Sie beachtete ihn nicht weiter und wendete sich zu Sirius. ?Das ist schön für euch. Ich freue mich für
dich und Marie.?
Er lächelte, sah dann Severus an und hob eine Augenbraue. ?Ich werde dann mal gehen.?
Er verwandelte sich wieder in sein Hunde-Ich. Sophia machte die Tür auf und streichelte den Hund
ein letztes Mal über den Kopf. Dann machte sie die Tür wieder zu und wendete an Severus. ?Können
wir??
?Ist das nicht mein Satz??
Sophia und Snape gingen aus der Tür. Sofort stieß Sophia wieder der Geruch des verschmutzen
Wassers in die Nase. Sie gingen durch das Häuserlabyrinth, in dem sich Sophia nun besser auskannte.
Sie kamen an ihrem Apparierplatz, an einer großen, grünen Fläche, die mit einzelnen Blumen geziert
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war. Sophias Haare wurden von kühlen Herbstwind zerzaust. Es wurde allmählich kälter. Der Sommer
vorbei. Der Herbst würde nun erscheinen.
Der Herbst war Sophias Lieblingsjahreszeit. Denn da war es weder zu warm, noch zu kalt. Außerdem
hatten die Blätter in dieser Jahreszeit die schönsten Farben und wenn sie ehrlich zu sich selbst war,
liebte sie die leichten Jacken, die man im Herbst tragen konnte.
Sophia griff nach Severus' Arm und er appariete. Wie sehr hatte sie das apparieren in den letzten 3
Tagen vermisst... immerhin wurde ihr nicht mehr übel. Als sie die Augen öffnete erschien vor ihr
Schloss Hogwarts. Sie freute sich wie immer, wieder hier zu sein. Auch wenn die Stimmung dieses
Jahr wohl etwas gekippt sein würde.
Sophia und Severus gingen den Hang hoch. Sophia spukte immer noch das Gespräch mit Sirius durch
den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass wirklich jemand einen ihrer Ratschläge in Sachen Liebe
befolgt hatte.
?Du bist unmöglich.? sagte sie schließlich.
Severus war offenbar verwirrt, als er sagte: ?Ich? Warum??
?Deine Kommentare für Sirius waren wirklich gemein und kindisch. Sowas musste doch nicht sein.
Hättest dich ja mal für die beiden freuen können.?
Er stutzte: ?Würdest du dich für deine Feinde freuen??
Sophia schüttelte den Kopf. ?Ihr seid auf derselben Seite.?
?Das heißt nicht, dass ich alles bewilligen muss was er tut oder sagt.?
?Möglich.? sagte Sophia. ?Aber diese Kommentare hättest du dir ruhig sparen können.?
Die beiden kamen am Steinkreis an. Sophia war etwas außer Puste, obwohl sie es gewohnt war Berge
zu steigen, da sie mit ihren Großeltern in den Ferien öfter Bergsteigen war. Sie stemmte die Hände in
die Hüfte und wartete auf eine Antwort von ihm. Er allerdings ging an ihr vorbei. Warum wollten
Männer nie diskutieren, fragte sie sich.
Sie rannte mit den Koffern in der Hand zu ihm. Er ging nur stur geradeaus. Er hatte wohl wirklich
keine Lust mit ihr zu reden. ?Severus!?
?Was?? zischte er.
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?Was willst du den hören?? schrie er. Sie waren im Innenhof angekommen.
?Dass ihr zwei euch endlich mal vertragt! Gott, Severus! Wenn wenigstens einer von euch den
Anfang wagen würde! Du weißt schon, der klügere gibt nach!? schrie sie.
?Ich habe aber keine Lust der Klügere zu sein!?
?Und warum nicht? Sirius wird nicht der sein, der nachgibt!?
?Dann geh doch zu ihm und schlag es ihm vor! Ihr scheint euch ja ganz gut zu verstehen...?
Sophia blieb erstaunt stehen. War er eifersüchtig? Sie wurde ruhiger. ?Ja, wir verstehen uns gut,
und??
Nun wurde auch er ruhiger. Er schloss die Augen und sah sie an. ?Entschuldige, bitte.?
?Schon gut.? sagte sie, stellte die Taschen ab und ging zu ihm. Sie nahm ihn in den Arm. Er erwiderte
ihre Umarmung und strich ihr über den Rücken. ?Vielleicht hätte ich nicht so reagieren sollen.?
?Vielleicht hast du auch Recht.? sagte er.
Sie legte ihre Hand an seine Wange und schüttelte dann den Kopf. ?Mach das, was du für richtig
hältst.? sie küsste ihn und schnappte sich wieder ihre Koffer.
Sophia entspannte sich unten am See. Die Nachmittagssonne wärmte sie im hohen Gras. Es war
ziemlich ruhig und man konnte nur den Kraken hören, der zwischendurch mal an der
Wasseroberfläche auftauchte. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Manche Lehrer waren auch
noch nicht da. Severus besprach irgendetwas mit Dumbledore. Die Schüler würden erst in zwei
Stunden kommen.
Sie hörte Schritte, die sich dumpf anhörten wenn die Person über das trockene Gras lief. Die Person
blieb neben ihr stehen. Sie warf einen Schatten, der die Sonnenzufuhr zu Sophia unterbrach. Sie
öffnete die Augen und sah Severus. Er sah besorgt aus. Vielleicht hatte er gerade ?Das Gespräch? mit
Dumbledore gehabt. Sie lächelte ihn an und setzte sich auf. Sie klopfte auf den weichen Boden, damit
er sich setzte. Das tat er.
?Na, du eifersüchtige Nudel.?
?Wie, bitte?? fragte er.
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?Ich habe vorhin genau gemerkt, dass du eifersüchtig auf Sirius bist. Ich habe doch deinen Blick
gesehen, als er mich umarmt hat. Und ich glaube, das war auch der Grund für deine schlechte Laune.?
?So ein Quatsch.? sagte er.
Sophia hob eine Augenbraue und sah ihn an. Sie legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel und gab ihn
einen Kuss auf die Wange. Sie legte den Kopf an seine Schulter und strich über seinen Oberschenkel.
?Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist.?
?Ich bin nicht...? sagte er trotzig.
?Natürlich nicht.? lachte sie.
Severus schob seine Hand unter ihre und verschränke seine Finger mit den ihren. ?Vielleicht ein
bisschen.?
?Dazu hast du überhaupt keinen Grund.?
Er stieß Luft aus, lehnte seinen Kopf an ihren und schloss die Augen. ?Er hat es drauf angelegt.?
?Ich weiß.? sagte sie und strich ihrem Daumen über seinen. Sie kicherte: ?Mich wirst du so schnell
nicht mehr los.?
Sie spürte wie er lachte. Das machte sie auch froh.
?Was wollte Dumbledore eigentlich von dir?? nicht das sie es nicht wüsste. Vielleicht wollte er ja
darüber reden.
Es dauerte eine Weile bis er antwortete. ?Er hat mich darum gebeten, nach seiner Hand zu sehen. Sie
hat irgendein Fluch getroffen.?
?Das ist schön, Schatz. Und was ist noch passiert??
?Woher...??
?Wenn es das Einzige wäre, sähest du nicht so besorgt aus.?
?Du liest in mir, wie in einen offenen Buch.? sagte er und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz.
?Möchtest du es mir sagen?? fragte sie.
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?Kein Problem. Wird er sterben?? fragte sie obwohl sie die Antwort eigentlich schon wusste.
?Ja.?
?Und wie lange...??
?Ein Jahr.? sagte er.
?Hm.? machte Sophia. ?So schnell kann 's gehen.?
?Ich liebe dich.? sagte Severus.
?Ich liebe dich auch.? sie sah auf das Wasser. Der Kraken war gerade an die Wasseroberfläche
getaucht und verschwand wieder. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Brust.
?Was ist los?? fragte er und strich ihr durchs Haar.
?Bald kommen die Schüler.? stöhnte sie.
?Und? Die mögen dich doch alle.?
?Jaaa, aber dann wird es wieder so laut.?
?Slughorn kommt auch mit dem Zug.? sagte er.
Sophia sah ihn verwundert an. ?Wie kommst du jetzt auf Slughorn??
?Dumbledore sagte mir, dass Potter und du ihn dazu gebracht haben hier zu unterrichten.?
?Ja, das stimmt. Und jetzt willst du mir sagen, dass du der neue Lehrer für Verteidigung gegen die
dunklen Künste bist.?
?Woher weißt du das?? fragte er offenbar verwundert.
Ich habe das Buch gelesen, Schatz, dachte sie und verwarf den Gedanken. ?Du warst leichtsinnig in
den Ferien. Oder hast du gedacht, ich sehe nicht wie du den Verteidigungsunterricht vorbereitet hast??
?Du hast es gesehen??
Sophia lachte. ?Gesehen ist wohl etwas untertrieben. Sagen wir es mal so: Wenn du schon einschläfst
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wenn du heimlich Unterricht vorbereitest, mach das nicht, wenn ich unter der Dusche stehe und ins
Bett gehe.?
Er legte seine Hand an ihre Hüfte, dann drückte er sie nach hinten ins Gras, sodass er auf ihr lag, sich
aber noch abstützen konnte, um sie nicht zu erdrücken. ?Ich hab eine ziemlich schlaue Freundin.?
Sophia sagte gar nicht und lächelte ihn nur an. Sie legte ihr Hand an seine Wange und küsste ihn. Das
erwiderte es ohne Umschweife. Er konnte wirklich gut küssen. Welcher Mensch aus dieser Welt und
der Realität hätte das jemals geglaubt?
?Sophia!? hörte Sophia über die Wiese schallen. Der Stimme nach konnte es nur Marie sein. Als sie
zur Seite sah, kam eine junge Frau mit langen, gelockten Haaren auf sie zu. Ihr Umhang flog
regelrecht wie bei Superman hinter ihr her.
Severus ging von Sophia runter und half ihr sich wieder auf die Beine zu stellen. In diesem Moment
erreichte sie Marie. Sie war wirklich fix. Stürmisch umarmte sie Sophia.
?Ist ja gut.? sagte Sophia.
Sie sprang auf und ab. ?Ich bin so glücklich! Und dir SO dankbar!?
?Hm, Déjà-vu. Habe ich heute glaube ich schonmal gehört.?
?Sirius war bei dir?? ihre Augen glitzerten. ?Eigentlich habe ich gesagt, er soll sich bedanken, sobald
du im Orden bist. Wahrscheinlich konnte er es nicht mehr abwarten. Ich hätte es aber auch lieber
gehabt wenn er Zuhause geblieben wäre. Das wäre sicherer. Aber man kann ihm ja nichts recht
machen!?
?Atmen nicht vergessen.?
Sie pustete Luft aus. ?Du hast ja Recht. Aber wie du sicher weißt, bin ich ziemlich glücklich.?
?Ich wünsche euch viel Glück.? sagte Sophia.
?Ich ebenfalls.? sagte Severus.
Beide Frauen blinzelten ihn verwirrt an. Sophia lächelte ihren Freund an und nahm seine Hand.
Marie war etwas verwirrt. Lächelte dann aber. ?Ich muss dann auch! Bis zum Abendessen!?
Und so schnell sie gekommen war, war sie auch schon wieder weg.
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?Das war sehr nett von dir.? sagte Sophia.
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?.... dann hat er den Kamin angemacht und wir haben uns geküsst...?
Sophia, etwas genervt von Marie, saß in der großen Halle und wartete darauf, dass die Schüler endlich
kamen. Die meisten waren bereits da. Severus wartete unten. Er meinte es wäre besser. Allein schon,
wegen Draco. Wenn Sophia die Aspekte so zusammensetzte, würde das ein ziemlich langes Jahr für
Draco werden, ebenso für Severus. Und dieser Abend würde auch noch lange werden wenn Marie
weiterhin über Sirius reden würde.
?... und als er mir eine heiße Schokolade gemacht hat, fragte er mich ob wir zusammen sein wollen.?
?Ich nehme an, du hast ja gesagt.?
?Natürlich. Ich wäre ja dumm wenn nicht. Wie lange sind du und Severus eigentlich schon
zusammen? Ich meine, niemand hätte es je für möglich gehalten, dass ihr zusammen kommt.
Geschweige denn, dass er jemals eine Freundin bekommt.?
?Wir sind jetzt etwas über einen Monat zusammen.? sagte Sophia.
?N-ohhh, ich finde euch zwei ja so süß.?
?Danke, Marie.?
?Hattet ihr schon??
?Marie... das geht dich nichts an.? sagte Sophia. Wenn sie es nicht besser wüsste, legte sich gerade ein
leichter Hauch von Rot auf ihre Wangen.
?So oft??
?Marie!? sagte Sophia aufgebracht.
?Komm schon. Sirius und ich konnten auch nicht warten. Aaaalso??
?Ja, schon öfter.? nicht dass sie es jedes Mal zählen würde. ?Könnten wir jetzt bitte über etwas
anderes reden??
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Sophia sah in den Mittelgang Slughorn auf den Lehrertisch zukommen. Dafür, dass er nicht in
Hogwarts unterrichten wollte, sah er ziemlich angetan von dem Treiben in der Halle aus. Es hatte sich
wohl schon rumgesprochen, dass er kommen würde.
?Ist das Horace Slughorn??
Sophia nickte.
?Er ist wirklich ein guter Lehrer. Zu meiner Zeit war ich in seinem Slugclub. Das beste Eis, das ich
jemals gegessen habe. Er ist sehr kompetent.? sagte Marie.
?Ich bin immer noch der Meinung, dass man alle Schüler gleich behandeln sollte. Ich weiß nicht,
vielleicht liegt es ja einem meinem deutschen Denken.?
?Vielleicht solltest du das auch mal mit Severus bereden.?
?Jetzt fang nicht schon wieder mit ihm an!? sagte Sophia.
?Wo ist er eigentlich?? fragte Marie.
?Hilft Flitwick und Filch.?
Sophia sah wieder zu Slughorn, der sie jetzt entdeckt hatte. Fröhlich winkte er ihr. Sophia schenkte
ihm ein Lächeln und wank zurück.
?Wenn ich 's nicht besser wüsste, dann steht er auf dich. Du scheinst ja Zaubertrankmeister förmlich
anzuziehen.?
?Dumbledore hat mich ihm vorgestellt. Er meinte ich hätte ihn wohl überzeugt. Natürlich zusammen
mit Harry.?
?Schau mal, da kommt dein Freund!? sagte Marie und deutete auf dem Mittelgang.
Tatsächlich, Severus kam etwas genervt durch den Mittelgang. Oder er tat mal wieder nur genervt?
Wahrscheinlich war er einfach nur müde. Er kam um den Tisch und setzte sich neben Sophia. Marie
fing ein Gespräch mit Professor McGonagall über Verwandlung an. Sie drehte sich zu ihm.
?Ist alles in Ordnung? Du siehst so genervt aus.? sie legte ihre Finger auf seine. Wenn er sie jetzt
wegziehen würde wüsste sie, dass er ihre Beziehung nicht den Schülern mitteilen wollte. Hier Herz
pochte.
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?Filch ist ziemlich schwierig.?
Sophia biss sich auf die Unterlippe. Das lag nicht an Filch. Das liegt an der Aufgabe, die ihm
netterweise von Narzissa und Bellatrix aufgetragen wurde.
?Was guckst du denn so besorgt?? fragte er.
Sophia sah auf die Finger und atmete einmal tief aus, dann sah sie Severus wieder in die Augen. ?Ich
bin der Auffassung, dass das nicht Filch ist, sondern Draco.?
Er sah sie nachdenklich an und legte seine Finger an ihr Kinn. ?Mach dir keine Sorgen.?
Sie legte ihre Hand an seine. ?Wenn du das sagst, mach ich mir am meisten Sorgen.?
Er beachtete sie nicht weiter und küsste sie. Das Einzige, das Sophia hörte, wie die Gespräche in der
Halle verstummten und in Murmeln und Tuscheln übergingen. Als er sich von ihr löste, musste Sophia
grinsen. Sie setzte sich gerade hin und sah zu Marie, die lächelnd da saß. Die anderen Lehrer staunten
auch nicht schlecht. Sie sah nur wie Dumbledore aufstand und sich ans Rednerpult begab. Für Ruhe
hatten die beiden immerhin ja gesorgt.
Nachdem sich alle Gryffindor beköstigt hatten, gingen sie in die Gemeinschaftsräume. Die älteren
Schüler, wie Harry und seine Freunde konnten und hatten nun endlich Anspruch, auf einen der
gemütlichen Sessel vor dem Kamin. Harry, Hermine, Ron und Ginny machten es sich bereits bequem.
Nachher kamen auch Neville, Seamus und Dean dazu, die ein sehr angeregtes Gespräch führten.
?Das glaub ich einfach nicht.? sagte Seamus, der sich vor Verzweiflung die Haare raufte. ?Das will
einfach nicht in meinen Kopf!?
Harry und die anderen sahen gespannt auf die drei Jungen, die sich angeregt unterhielten. Dean legte
sein farbige Hand auf Seamus' Schulter. ?Ich denke, das geht jedem so.?
?Worum geht es denn?? fragte Ron neugierig.
Neville wendete sich zu den vieren und kratzte sich am Kopf, dabei standen seine braunen Haare an
der Seite etwas ab: ?Um Sophia und Snape.? er schüttelte sich.
?Ich muss zugeben.? sagte Ginny. ?Ich war auch etwas baff, als die beiden sich geküsst haben.?
?Und das will einfach nicht in Seamus' Kopf rein.? sagte Dean.
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?Die ganze Schule! Und dazu kommt noch, dass viele Jungs auf Sophia stehen!? sagte Ron.
Hermine kicherte: ?Snape offensichtlich auch.?
?Mag sein, aber ich bekomme einfach nicht in meinen Kopf, warum Sophia auf Sowas steht.? sagte
Seamus.
?Ich denke, das weiß keiner.? sagte Harry.
?Vielleicht steht sie unter einem Liebestrank.? meinte Ginny.
?Das wird 's bestimmt sein.? sagte Ron.
?Ich denke sie weiß, was sie tut.? sagte Hermine. ?Ihr solltet euch lieber Sorgen darüber machen, wie
wir mit der ganzen dunklen Magie umgehen.?
?Dumbledore.? sagte Ron.
?Ron, du kannst dich nicht immer auf Dumbledore verlassen.?
?Hast du nicht selbst gesagt, solange Dumbledore da ist, sind wir sicher, Hermine??
?Ja, das habe ich, aber...?
?Wie auch immer.? sagte Harry. ?Ich mach mir mehr Sorgen darüber, das Snape jetzt
Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste ist.?
Als der Wecker Sophia am nächsten Morgen aus dem Bett schellte, wollte sie nun so gar nicht
aufstehen. Sie würde am liebsten den Wecker wieder ausschalten, sich auf die Seite legen und sich in
ihr Kissen einkuscheln.
Als sie wieder auf den Wecker sah, sah sie plötzlich, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte! Sie hatte sich
tatsächlich noch einmal umgedreht und geschlafen!
Sie sprang schnell aus dem Bett und unter die Dusche. Das Frühstück würde sie ausfallen lassen
müssen. Sonst käme sie zu spät.
Sie nahm schnell ihre Sachen und spurtete los. Sie rannte die Korridore entlang. Sie war es wohl
einfach gewohnt, von Severus geweckt zu werden. Dieser müsste jetzt wohl selbst Unterricht geben.
Seite 111
Sophia kam an die Treppe, die runter zur Großen Halle führte. Vielleicht konnte sie noch einen Toast
oder etwas Ähnliches ergattern.
Plötzlich sah sie ein helles, gleißendes Licht, dann spürte sie etwas Festes, das gleichzeitig ziemlich
warm war. Sie spürte es in ihrem Bauch. Es fühlte sich an wie eine Explosion. Dann landete sie auf
dem harten Steinboden. Ihr wurde schwarz vor Augen.
Seite 112
Kapitel 5
Ich liebte die Abendende mit meiner besten Freundin. Sie waren immer so lustig und man konnte
wirklich sagen, dass sie ein Händchen für Süßigkeiten hatte. Ich hatte meine Harry Potter Sachen
dabei. Außerdem eine Flasche Sekt. Mit Siebzehn konnten wir die ruhig trinken. Vielleicht wollte ihr
Bruder oder ihre Mutter auch einen Schluck? Mein Smartphone verriet mir, dass ich eine Nachricht
hatte. Ich öffnete Whatsapp und sah die Nachricht von meiner Freundin.
Freu mich schon auf gleich!:) Pizza ist bereits im Ofen!
Ich grinste. Wir würden gleich Harry Potter gucken. Ich sah mich um als ich durch den Park ging. Es
war dunkel und man hörte das Wasser plätschern. Im Sommer hatten wir hier immer Fische
verscheucht. Nun war es Ende August und ich hatte wieder keinen Hogwartsbrief bekommen... Nun,
das war auch ziemlich unwahrscheinlich, aber ein Mädchen aus meiner Klasse meinte, sie wolle mir in
den Sommerferien einen schicken. Sie mochte ebenfalls Harry Potter. Aber ich mochte es mehr!
Ich kam an die alte Steinbrücke, unter der ein Durchgang war. In fünf Minuten würde ich bei meiner
Freundin Anna sein.
Als ich unter der Brücke durch war, sah ich einen Mann auf mich zukommen. Ich grüßte ihn und ging
an ihm vorbei.
Plötzlich wurde ich an den Schultern gepackt und unsanft zurückgezogen und gegen die kalte
Steinwand gedrückt. Meinte Tasche viel auf dem Boden. Ich konnte mich nicht gegen ihn wehren. Der
Griff des Mannes war zu fest. Er lachte. Was hatte er nur vor?
Der Mann, löste eine Hand von mir und holte ein Taschenmesser aus der Jackentasche und hielt mir
die scharfe Klinge an den Hals. Ich konnte nicht weg. Ich konnte kein Wort sagen.
?Stillhalten!? sagte der Mann und drückte mich mit seinem Körper noch dichter an die Wand. Ein
gefährlicher Sound von Metall verriet mir, das er seinen Gürtel geöffnet haben muss. Er wollte mich
vergewaltigen!
Ich versuchte ihm irgendwie meine Arme zu entwenden, doch er schob ein Knie zwischen meine
Beine, sodass ich nicht weg konnte.
In mir machte sich langsam Panik breit.
?Wenn du still hältst ist es schnell vorbei.? sagte mit einer belustigten Stimme, was ich aber gar nicht
lustig fand!
Doch ich nahm all meinen Mut zusammen und rammte ihn, mit all meiner Kraft, mein Knie zwischen
die Beine.
Er schrie laut auf und das war meine Chance meine Tasche vom Boden auf zu sammeln und zu
rennen. Dummerweise folgte er mir durch den Park. Ich rannte so schnell ich konnte zur Hauptstraße.
Ich hatte das Gefühl, dass meine Lungen kollabierten.
Seite 113
Ich schaute noch einmal nach hinten. Er stand an der Straßenlaterne. Ich wusste, wenn ich jetzt über
Straße kam. Würde ich ihm abhängen.
Plötzlich hörte ich lautes Gehupe und weißes, gleißendes Licht, das rasend auf mich zu kam. Ich
spürte nur etwas Festes, das ziemlich warm war und mich innerlich zerquetschte. Ich spürte nur noch
wie ich auf die Straße geschleudert wurde. Es wurde schwarz.
?Sophia??
?Was is' 'n mit ihr??
?Sie wurde von einem Confringo getroffen.?
?Ich glaub sie wacht auf.?
Sophia wurde vom lauten Gerüsel der Stimmen wach. Ganz nah identifizierte sie die Stimmen von
Hagrid und Marie. Sie öffnete die Augen, die Schwärze verblasste. Sie sah in das Gesicht von Marie,
über ihr das von Hagrid. Außerdem sah sie noch eine Menge Schüler, die besorgt um sie herum
standen.
Sophia setzte sich auf. Marie gab ihrem Rücken halt. Sie fasste sich mit der Hand an den Kopf.
Kopfschmerzen.
?Geht 's dir gut?? fragte Marie.
?Passt schon. Was ist passiert??
?Du wurdest von einem Confringo getroffen.? sagte Hagrid.
?Ich dachte Zaubern auf den Gängen ist verboten.? sagte Sophia. Sie versuchte auf zu stehen. Marie
half ihr.
?Kannst du stehen, Sophia??
?Ja, danke Marie. ?
?Sophia!? hörte ich eine aufgeregte Stimme. Minerva kam auf sie zu. Sie stellte sich vor ihr und legte
ihr Hand auf die Schulter. ?Geht es dir gut? Soll ich Poppy holen??
?Nein, nein. Geht schon.?
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?Ich habe Mr Finnigan bereits gesagt, dass er sich nächsten Samstag zum Nachsitzen begeben darf.?
Minerva.
?Ja, aber lass es bei nächsten Samstag. Ist ja nichts passiert. Ich denke nicht, das es Absicht war.?
?Er hat sich sofort entschuldigt.? sagte Marie. Sie schaute Sophia besorgt an. ?Soll ich Severus
holen??
?Quatsch, nein. Mir geht 's gut. Er soll sich nicht umsonst aufregen."
?Ihr könnt dann einpacken.? sagte Sophia und die Schüler packten ihre Federkiele, Pergamentblätter
und Bücher ein. Sie drehte sich um und musste noch einmal über ihre Vision nachdenken. Ihr war
ziemlich klar: Sie musste auf den Weg zu ihrer Freundin gewesen sein und wurde fast von einem
Mann vergewaltigt. Aber was ist danach passiert? Wozu diente dieses weiße, gleißende Licht? Aber
das Schlimmste war, was sie nicht wusste, war sie tot? Ihr lief es eiskalt den Rücken runter. Bitte
nicht!
?Ähm, Sophia??
Sophia drehte sich um. Sie hatte sich erschreckt, sie hatte ja keine Ahnung, dass noch jemand im
Raum war. Seamus stand vor ihr.
?Oh, Seamus. Wie kann ich dir helfen??
?Wegen heute Morgen. Ich wollte das nicht! Der Fluch sollte eigentlich Malfoy treffen. Ich meine,
was ich eigentlich sagen wollte: ?Es tut mir leid!?
Sophia lächelte. ?Kein Problem. Ist ja nichts passiert. Du kannst dann Mittagessen gehen.?
?Danke, du bist voll cool.? mit den Worten verschwand er dann auch.
Sophia zuckte lachend die Schulter und wendete sich wieder ihren Unterlagen zu. Sie fing an zu
Summen.
Plötzlich stieg ein Summen mit ein, direkt neben ihren Ohr. Zwei Arme umschlugen ihre Hüfte. Sie
lehnte sich etwas nach hinten, er summte weiter.
?Du kennst das Lied doch gar nicht.?
?Das heißt nicht, das ich nicht Summen darf.? summte Severus.
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Er küsste ihren Hals. ?Ich habe dich heute Morgen nicht beim Frühstück gesehen.?
?Ich habe verschlafen.? sagte sie geistesabwesend.
?Willst du mir nicht die ganze Geschichte erzählen??
Sophia sackte zusammen. Woher wusste er das nun jetzt schon wieder? Wahrscheinlich von
irgendwelchen Schüler, die im Unterricht untereinander darüber sprachen.
?Du weißt also Bescheid. Wer...??
?Marie, sie hat sich Sorgen gemacht.? sagte er.
Sophia hob anerkennend eine Augenbraue. ?Sie hat mit dir geredet??
?Ich war genau so überrascht wie du.?
?Dann brauch' ich dir ja die Geschichte nicht erzählen. Soviel weiß ich leider auch nicht mehr.?
?Du hast bestimmt Hunger.? stellte er fest.
?Ja, lass uns gehen.?
Die zwei gingen durch die Korridore in Richtung Großen Halle. Sophia hatte wirklich heute einen
schlechten Tag. Und Hunger hatte sie auch! Wenn ihre Mutter wüsste, dass sie eine Mahlzeit
ausgelassen hatte und dann auch noch zur ?Schule? gegangen ist. Sie würde nicht mehr lange Leben.
Ja, ihre Mutter war doch eine schwarzhaarige Mrs Weasley.
?Und wie hast du geschlafen?? fragte Severus.
?Im Liegen und du??
Severus lachte. ?Du weißt genau was ich meine.?
Sophia blieb stehen. ?Nicht so gut. Mir hat etwas gefehlt.? sagte sie mit einem Lächeln zu ihm.
Sie nahm seine Hände. Er strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. ?Mir geht 's doch ganz
genau so.?
Sophia machte ein trauriges Gesicht.
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?Was ist los?? fragte Severus besorgt und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.
Sophia lächelte unschuldig. ?Du hast mich heute noch gar nicht geküsst.?
Er zog sie zu sich rann. ?Das müssen wir das mal ändern.?
Sie pressten die Lippen aufeinander. Sophia hörte Schritte auf den Korridor. Doch sie ließ sich nicht
stören. Seine Zunge war ihr wichtiger.
?Sophia??
Sophia löste sich nur widerwillig von Severus und sah Professor Dumbledore an, der neben ihnen
stand.
?Ich wollte euch nicht stören, aber es gibt da etwas, das wir wohl oder übel bereden müssen.?
?Etwas Schlimmes?? fragte sie.
?Nun.? sagte Dumbledore. ?Das solltest besser du mir sagen.?
Die drei gingen wieder in Richtung Große Halle. Als sie um die Ecke bogen, sah sie eine ältere Frau,
vielleicht mitte 50, die mit zwei Koffern auf dem Boden auf jemanden wartete. Ihr Kopf erhob sich
sobald sie Dumbledore sah und ihre grünen Augen leuchteten auf. Sie schmiss ihr langes, graues Haar
nach hinten und sah die drei Zauberer an. Besonders Sophia musterte die Frau intensiv.
?Ähm, Hallo.? sagte Sophia. Sie hatte die Frau noch nie in ihrem Leben gesehen. Was Dumbledore
wohl meinte?
Die Frau ignorierte sie und sah nur Dumbledore an.
?Okay...? Sophia sah ratlos erst zu Severus und dann zu Dumbledore.
?Nun.? sagte Dumbledore. ?Vielleicht möchte sich die Dame selbst vorstellen??
Sie nickte. Sophia entdeckte Falten in ihrem Gesicht. Sie hatte bestimmt schon ein paar Jahre auf den
Buckel Apropos Buckel, dieser war ziemlich groß. Sie sprach außerdem mit einer tiefen Stimme, wie
man es aus dem Märchen Hänsel und Gretel kannte. Eine echte Klischee-Hexe.
?Ich bin Lucia Glow. Ich bin ausgebildete Lehrerin für Zauberkunst. Außerdem habe ich den Orden
der Merlin zweiter Klasse.?
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Severus lachte. ?Das kann ja jeder sagen. Wo waren Sie den letztes Jahr? Letztes Jahr als Sie
eigentlich unterrichten sollten?? er legte seinen Arm um Sophia Hüfte. Wenn er nur wüsste wer
Sophia wirklich war...
?Mir ist etwas dazwischen gekommen. Meine Tochter lag im St. Mungo.?
?Das tut mir sehr leid. Ich hoffe es geht ihr besser.? sagte Sophia.
?Sie hat einen Sohn bekommen.?
?Dann wahrscheinlich schon.?
?Dann verstehe ich nicht, warum Sie jetzt erst auftauchen.? sagte Severus.
?Meine Tochter.? fauchte Lucia Glow. ?Hat keinen Mann, dieser ist abgehauen, sobald er gewusst
hatte, dass sie Schwanger war. Idiot. Irgendwer musste ja für das Kind mitsorgen. Jetzt hat sie ein
Kindermädchen.?
?Dann hätten wir das geklärt. Fragt sich nur noch...?? sagte Dumbledore und sah Sophia an.
?Ich denke, ich müsste mal mit euch beiden reden. Alleine.? sagte Sophia.
Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und
umgekehrt! (Teil 4)
von MillyXD
online unter:
http://www.testedich.de/quiz36/quiz/1430601090/Ohne-die-Realitaet-gaebe-es-die-T raumwelt-nicht-und-umgekehrt-Teil-4
Seite 119
Einleitung
Teil 4. Lang ersehnt und jetzt da!
Seite 121
Kapitel 1
Hey Leute,
Es hat dann doch länger als eine Woche gedauert. Sorry! Ich habe gerade eine Phase wo ich nicht
besonders viel Lust zu Schreiben habe. Das wird sich aber wieder ändern.
Mich freut es immer wieder zu hören, das ihr über meine FF lachen könnt: D Ganz besonders das
euch kleine Details auffallen z.B. der Sessel-Man, wo ich eigentlich gedacht habe, dass das Keinen
auffällt ;) Danke, Ms Fantasy: D Diese FF ist dir gewidmet.
Ich bin froh, dass euch die Geschichte so gefällt. Aber bitte nicht zu süchtig werden. Der Dank geht
an Julia ;) An dich ist sie ebenfalls gewidmet.
Zum Schluss noch an Draco Malfoy. Freut mich, dass dir die FF gefällt. Ich frage mich: Woher kennst
du nur meinen Traumberuf?: D Obwohl ich in der ersten Zeile gedacht habe: So eingebildet?: D
Nichts für Ungut! Dann hatte ich nur noch ein Dauergrinsen im Gesicht, was ziemlich lustig war, denn
meine Freundin war am den Tag da und hatte mich gefragt, warum ich denn so gute Laune hätte!: D
Dieser Teil ist auch dir gewidmet.
Und den anderen Wünsche ich ebenfalls viel Spaß!
LG MillyXD
Seite 122
Kapitel 2
Dumbledore setzte sich hinter seinem Schreibtisch in seinem großen Büro. Severus lehnte sich gegen
den Schreibtisch. Sophia konnte nicht anders als stehen zu bleiben und von einem Fuß auf den anderen
zu treten. Beide sahen sie gespannt an.
?Ich denke, es gibt Redebedarf.? sagte Sophia. ?Also... Ich bin nicht die, für die ihr mich haltet. Ich
habe nie auf Lehramt studiert und habe mich nie für diese Stelle beworben.?
Dumbledore lachte. ?Das habe ich mir bereits gedacht. Du warst sehr überrascht, als ich dich damals
darauf angesprochen habe.?
?Genau. Wie alle wissen, bin ich damals im Wald aufgewacht. Ich wusste nicht, wo ich bin, ich
wusste nicht mal wie ich hier her gekommen bin. Was ich nach wie vor nicht weiß. Jedenfalls hat
Hagrid mich gefunden und hat mich für Ms Glow gehalten. Da ich nicht wusste, wo ich hin sollte,
habe ich erstmal behauptet, dass ich es bin, die ihr sucht.?
?Und wie heißt du wirklich?? fragte Dumbledore.
?Ihr solltet erstmal wissen, dass ich nicht gelogen habe. Ich komme wirklich aus Deutschland. Ich bin
Sophia Winter.?
?Hm.? machte Dumbledore. ?Und du hast wirklich nicht auf Lehramt studiert? Die Noten waren
atemberaubend gut. Kaum war jemand schlechter als >annehmbar<.?
?Na ja, das liegt vielleicht daran, dass ich selbst noch so jung bin und die Schüler so unterrichte, wie
ich meinen Freunden Aufgaben erklären würde. Ich habe alles, was ich für den Unterricht brauche aus
der Bibliothek.?
?Wenn ich mal fragen darf.? sagte Severus. Seine Stimme klang kalt. Was ist, wenn er mich jetzt
hasst, fragte sie sich. ?Wie alt bist du??
?Bezüglich meines Alters habe ich gelogen... Ich konnte euch ja kaum mein richtiges Alter verraten.
Ich bin nicht 31, ich bin 17. Müsste aber mittlerweile 18 sein.?
?Du bist 18?? fragte Severus erstaunt.
?Tut mir leid, aber ich konnte ja schlecht sagen, dass ich nicht älter als die Siebtklässler bin.?
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?Hast du uns noch etwas zu sagen, Sophia?? fragte Dumbledore.
?Ja, aber das nehmt ihr mir nicht ab. Ihr würdet mich für verrückt halten.?
?Mich schockt gar nichts mehr.? sagte Severus sauer.
?Erzähl ruhig.? sagte Dumbledore sanft. Er wollte wohl keinen Streit zwischen Sophia und Severus.
?Es ist so. Ich komme nicht aus eurer Welt.?
Dumbledore zog die Stirn kraus. ?Wie sollen wir das verstehen??
?Es ist wie in einem Buch. Eine fiktive Welt, in der man gerne gefangen ist. Ich komme aus einer
anderen Realität. In meiner Welt seid ihr fiktiv. Ihr seid Figuren meines Lieblingsbuches.?
Severus stutzte. ?So ein Quatsch.?
?Du glaubst mir nicht??
?Es ist schwer.?
?Soll ich es euch Beweisen??
?Nur zu.? sagte Dumbledore. Was er dachte, konnte sie nicht einschätzen.
?Hier.? sie holte ihr Handy heraus. ?Ein Smartphone. Muggel-Technik. Wie ich es schaffe zu
zaubern, ist mir selbst ein Rätsel. Ich bin nicht mal ein Halbblut. Das Handy funktioniert hier nicht.
Aber es wird erst im übernächsten Jahrzehnt erfunden.?
?Sophia wir kennen uns leider mit Muggelzeug nicht aus.? sagte Dumbledore.
Sophia raufte sich die Haare. Dann merkte sie wie Severus zur Tür ging.
?Wohin gehst du?? fragte sie ihn.
?Das wird mir langsam echt zu blöd.?
?Zu blöd??
?Ja.?
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Sophia schnappte nach Luft, dann viel ihr etwas ein. ?Erzähl mir doch mal, was du und Albus am
Anfang des Jahres geredet haben!?
?Ich habe dir gesagt, das erzähle ich dir wenn, es an der Zeit ist.?
?Wann wolltest es du mir den sagen? Wenn du Albus getötet hast? Oder kurz vorm Ende des
Schuljahres? Ich habe doch recht, oder??
Er hielt inne. In diesem kurzen Moment der Stille bekam sie nur verwunderte Blicke.
?Das habe ich nie erzählt.? sagte er.
?Und du verfügst nicht über die Kunst der Legimentik?? fragte Dumbledore.
?Nein. Tut mir leid, Albus. Ich weiß, dass Severus dir einen Dienst schuldet, dafür, dass du ihn
gerettet hast und für Lilys Rettung, was leider daneben ging.? sie wendete das Wort an Severus. ?Ich
weiß, dass du Lily noch liebst. Es war nie anders.?
?Das konnte sie wirklich nicht Wissen.? lächelte Dumbledore.
?Ich weiß auch, dass Harry streben muss, wenn der Zeitpunkt da ist. Ich weiß, dass Severus ihn Tag
für Tag beschützt wie zum Beispiel in seinem ersten Jahr, als Quirrel ihn vom Besen zaubern wollte,
hat Severus ihn gerettet! Mit einer Gegenformel! Ich weiß so unendlich viel über jeden Einzelnen von
euch! Sogar über Filch!?
Severus sah Sophia nur durchdringend mit seinen schwarzen Augen an. Ob er sie noch mochte?
Sie wendete sich an Albus. ?Ich weiß alles über deine Schwester Ariana und den Kampf mit
Grindelwald. Sie hat einen Todesfluch abbekommen. Das habe ich nicht von ihrem Freund. Ohne
einen Zauber würde er es nicht herausrücken.?
Dumbledores Miene wurde nachdenklich. Offenbar glaubte er ihr. Sophia war erleichtert. So
erleichtert wie nach einer Klassenarbeit, wo man gerade noch eine Vier hatte.
Dumbledore sah Severus an. ?Vielleicht müssen wir zwei uns damit abfinden, dass wir Buchcharakter
sind.?
Severus nickte und setzte sich auf einen der Stühle, die vor Dumbledores Schreibtisch standen. Sophia
setzte sich auf den Zweiten. Beide sahen sie an.
?Und wer ist dein Lieblingscharakter?? fragte Severus.
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?Ich?? fragte er.
Sophia nickte und wurde rot. ?Du bist der mutigste Mann, den ich kenne.?
?Das hast du schon mal gesagt.? ein leichtes Lächeln war auf seinem Gesicht abgebildet.
?Mich würde interessieren, wie du hierher kamst?? fragte Dumbledore.
?Ich weiß es nicht.? sagte Sophia. ?Ich bin heute Morgen von einem Confringo getroffen worden. Da
hatte ich eine Vision, was passiert ist. Aber ich habe am Ende einen Filmriss. Da kann ich nichts
machen.? ihr stiegen Tränen in die Augen. ?Ich kann nur hoffen, dass ich nicht tot bin!?
Severus rückte näher zu ihr rann und legte einen Arm um ihre Schulter. ?Und was ist passiert? Also in
deiner Vision??
Sophia verblüfft und offensichtlich erleichtert über diese Geste, lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
?Ich bin zu meiner Freundin gegangen. Dort wollte ich übernachten. Ich kam unter eine Steinbrücke,
dort konnte man durchlaufen. Dann kam mir plötzlich ein Mann entgegen. Er überwältigte mich von
hinten und drückte mich gegen die kalte Steinmauer. Ich konnte mich befreien, bevor er mich
vergewaltigte. Danach konnte ich mich nur noch an ein helles Licht erinnern und nachzügliche
Schwärze.?
?Hm.? machte Dumbledore.
?Aber das war nicht das erste Mal. Als ich mit dir apparierte und umgefallen bin, habe ich kurze
Ausschnitte bekommen. Einmal hörte ich sogar meine Mutter, sie sagte ich solle aufwachen.?
?Ehrlich? Warum hast du mir das nicht gesagt?? fragte Severus.
Sophia senkte den Kopf. ?Ich wollte nicht, dass du mich für blöd hältst.?
?Ich halte dich nicht für blöd. Ich halte die ganze Sache hier für unglaublich.?
Sophia lachte. ?Das ist mein einziger Gedanke hier! Aber ich find 's toll.? Sophia sah zu Dumbledore.
?Und was machen wir jetzt? Ich möchte nicht, dass Ms Glow wieder geht. Immerhin habe ich ihr ja
den Platz weggenommen.?
?Darüber.? sagte Dumbledore. ?Habe ich schon die ganze Zeit nachgedacht und eine Lösung
gefunden.?
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?Nun.? sagte Dumbledore. ?Ich könnte noch eine Assistentin gebrauchen. Darüber hinaus hängen die
Schüler an dir und du hast mir gesagt, dass die Schüler dir ganz gerne Probleme anvertrauen. Also
wärst du als Vertrauenslehrerin gut geeignet.?
?Aber was werden die Hauslehrer und Vertrauensschüler dazu sagen??
?Ich denke, nicht jeder Schüler geht zu seinem Hauslehrer, geschweige denn zu anderen Schülern. Ich
denke das ist eine gute Basis.?
?Von mir aus.? sagte Sophia.
?Aber ich bin noch nicht fertig. Es kommt zwar selten vor, aber ich möchte dich außerdem auch als
Vertretungslehrerin einstellen. Aber das ist nur eine Randaufgabe. Ich dachte mir, wenn jemand krank
ist oder etwas anders Wichtiges zu tun hat.?
?Von mir aus gerne. Aber was machen wir mit Ms Glow? Sie kann ja schlecht in der Kammer des
Schreckens schlafen.?
Dumbledore nickte und sah dann Severus an. Dieser nickte ebenfalls. Sophia sah sie verwundert an.
?Ich denke, das lässt sich einrichten.? sagte Severus fröhlich.
?Was denn?? fragte Sophia und sah von einem zum anderen.
?Wenn du willst, können wir uns auch ein Zimmer teilen.?
?Wenn ich will?? fragte Sophia erstaunt. ?Eher musst du mich noch wollen.?
?Du hattest doch gesagt, du kannst besser schlafen, wenn ich dabei bin. Mir geht es genauso.
Schließlich sind wir doch noch zusammen, oder nicht??
Sophia nahm seine Hände in ihre. ?Ich hoffe doch sehr. Ich freue mich, dass du mich trotz allem noch
willst. Ich liebe dich.?
Sie küssten sich.
Sein Wecker piepste. Schon wieder dachte Sophia. Warum wurde sie denn immer von seinem Wecker
wach? Sie drehte sich zu ihm. Das gibt's doch nicht, dachte sie. Er schläft tief und fest! Sophia gab
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nach, schlug die Decke weg und setzte sich auf. Jetzt sind schon vier Monate vergangen, ehe sie und
Severus gesagt hat, wer sie wirklich war. Die Schüler hatten es gut aufgenommen, man hatte ihnen
gesagt Sophia sei die kurzweilige Vertretung gewesen, die eigentlich Dumbledores Assistentin war
und nie Zauberkunst studiert hatte. Sophia hatte sich aber Professor Glows Arbeitsplatz zu eigen
gemacht, damit Ms Glow das erledigen konnte, was sie musste und nicht gefragt wurde, bis sie da war.
Dumbledore meinte zu den Schülern, er bräuchte dieses Jahr seine Assistentin.
Bald war Weihnachten und sie musste bei Gelegenheit noch ein Geschenk für Severus kaufen. Fragte
sich nur was?
Der Wecker war wirklich nervtötend. Sophia rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie musste noch
nicht aus dem Bett. Dumbledore selbst sagte, ihm wäre es egal, wann sie aufstand, Hauptsache sie
würde die Aufgaben zur richtige Zeit erledigen. Vielleicht auch aus demselben Grund, dass er um
diese Uhrzeit selbst noch schlief. Selbst ihre Aufgabe als Vertrauenslehrerin machte nur wenig Sinn,
wenn die Schüler Unterricht hatten.
Sie hielt es nicht mehr aus und ruckelte an Severus.
Er regte sich kurz und drehte sich schließlich auf die andere Seite.
?Willst du mich verarschen?? murmelte sie, dann streckte sie sich über seinen Körper hinweg und
machte den Wecker endlich aus.
Sophia atmete erleichtert aus. Endlich Ruhe, dachte sie.
Severus bewegte sich wieder und legte sich auf die andere Seite. Eigentlich bin ich immer die, die so
schwer aus dem Bett kommt, dachte sie.
?Severus, du musst aufstehen!? sagte Sophia mit fester, etwas genervter Stimme.
?Noch fünf Minuten.? murmelte er.
?Wenn du schon bis in die Nacht Aufsätze korrigierst, dann kannst du gefälligst auch früh aufstehen!?
sagte sie und setzte sich auf ihn drauf und rüttelte ihn wach.
Verschlafen drehte er sich auf den Rücken und sah sie an. Seine schwarzen Augen sahen sie durch die
Dunkelheit hindurch an. ?Was machst du da??
?Wonach sieht's den aus??
Er grinste verschmilzt.
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Sie verdrehte die Augen. ?DAS hab ich nicht gemeint! Ich wollte, dass du endlich aufstehst.?
Er grinste immer noch. ?Verstehe.?
Sie ging von ihm runter und setzte sich auf die Bettkante. Sie nahm ihren Morgenmantel und ging
zum Kleiderschrank.
Er hingegen stützte seinen Kopf auf seinen Arm ab und beobachtete ihr treiben.
Sophia kramte aus dem Schrank ihren grauen Umhang, eine Hose und ihre blaue Bluse und legte die
Sachen aufs Bett. Sie bemerkte, dass sie Severus' Aufmerksamkeit hatte. Sie grinste: ?Kann ich Ihnen
helfen, Professor??
?Willst du nicht lieber zurück ins Bett kommen?? fragte er. Er grinste.
Sie ging zurück zum Kleiderschrank und holte ihre Pumps heraus, die würden sehr gut zu der Jeans
passen. ?Du hast noch 1 Stunden um dich fertig zumachen!?
?Das schaffe ich, keine Sorge.?
Sophia lachte und schüttelte den Kopf. ?Mir ist egal was, du machst. Ich geh jetzt Duschen.? Sophia
nahm ihre Sachen vom Bett.
?Du stehst auf?? fragte er ungläubig.
?Jetzt kann ich sowieso nicht mehr schlafen.? sagte Sophia.
?Ich glaube ich komme mit.? sagte er, schlug die Decke weg, ging um das Bett herum und küsste
Sophia.
?Dann komm. Immerhin bist du jetzt wach.?
Sophia betrachtete, wie Severus das Bett machte. Sie fummelte sich gerade ihre silbernen
Schlangenohrringe durch das Ohrloch. Sie gähnte.
?Müde?? fragte er und schüttelte die Kissen auf.
?Ja. Wenn du so schnarchst.?
?Ich schnarche nicht.?
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?Gleich halb acht.?
Sophia begutachtete sich noch mal im Spiegel und drehte sich dann zu Severus. ?Lass uns in die Halle
gehen.?
Als Sophia zusammen mit Severus durch die Korridore ging, bemerkte sie, dass das Treiben in der
Halle im vollen Gange war. Nach dem Frühstück, wenn alle unterrichteten, wollte sie nach
Hogsmeade und nach einem Geschenk für Severus Ausschau halten. Sie fragte sich, was sie ihn wohl
kaufen sollte?
Sophia verwarf den Gedanken und hob sich ihn für später auf. Sie gingen durch die Reihen mit den
langen Haustischen. Sie sah, wie sich viele Schüler, meistens die männliche Bevölkerung, das Essen in
den Mund schob. Sie schüttelte den Kopf. Das war echt widerlich! Dann kamen sie auch schon an den
Lehrertisch und Sophia nahm sich als Erstes einen Kaffee. Der Zucker durfte dabei nicht fehlen.
?Und was hast du heute Morgen noch vor?? fragte Severus.
?Mal sehen.?
Sophia sah auf den Mittelgang und sah, wie Slughorn walrossartig auf sie zukam. Sie verdrehte die
Augen. Dieser Mann war echt nervig. Vor ein paar Wochen hatte er sie gefragt, ob sie den Single
wäre. Sophia sagte ihm, dass sie einen Freund hätte. Er lachte nur und meinte, wegen ihm brauche sie
keinen Freund zu erfinden. Aber langsam sollte er es wissen, dass sie mit Severus zusammen war! Das
wusste sowieso die ganze Schule. Er hatte sie noch nicht entdeckt.
?Küss mich.? flüsterte sie zu Severus.
Severus hob belustigt eine Augenbraue.
?Mach schon!? zischte sie. Slughorn hatte sie soeben bemerkt.
Severus grinste und tat was, sie von ihm verlangte. Sophia vertiefte den Kuss, selbst wenn die ganze
Halle jetzt bestimmt zusah.
?Oh, guten Morgen, Sophia! Ein seltener Anblick dich so früh am Morgen zu sehen.?
Sophia löste sich und legte entspannt eine Hand auf Severus' Knie. ?Oh, guten Morgen, Horace. Ich
hab dich gar nicht gesehen.?
?Wer's glaubt.? flüsterte Severus und trank grinsend von seinem Kaffee.
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Sophia trat ihm untern Tisch gegen sein Bein (was mit Pumps eigentlich sehr effektiv ist) und
wendete sich lachend wieder Slughorn zu. ?Wie läuft dein Unterricht??
?Oh, sehr gut! Es sind sehr engagierte Schüler dabei. Aber manche, so sagen wir mal, werden es im
Leben wohl nicht so weit bringen wie andere.? sagte Slughorn.
?Wenn du das sagst.? sagte Sophia. Ihr ging er jetzt schon auf die Nerven.
?Bald ist Weihnachten.? sagte Slughorn. ?Und ich gebe eine kleine Weihnachtsfeier. Ich würde mich
sehr freuen, wenn du auch kommen würdest.?
?Oh.? machte Sophia. ?Ich weiß wirklich nicht, ob ich kann. Ich weiß nicht, wie Dumbledore mich
braucht. Tut mir wirklich leid.?
?Dumbledore ist über die Feiertage weg.? sagte Severus und trank von seinem Kaffee.
Sophia schaute ihn böse an. Als ob sie das nicht wüsste! Immerhin war sie seine Assistentin. ?Danke,
Schatz!? zischte sie.
?Dann wird wohl nichts dagegen sprechen.? sagte Slughorn freudig und klatschte einmal in die
Hände.
?Ja... ich freu mich.?
?Dann ist es beschlossene Sache.? sagte Slughorn und setzte sich auf seinen gewohnten Platz, neben
Hagrid, am anderen Ende des Tisches.
Sophia neigte ihren Kopf zu Severus.
?Was?? fragte Severus.
?Was sollte das??
Er zuckte die Schulter. ?Er hat offenbar gefallen an dir.?
?Ich weiß.? zischte sie wütend. ?Warum denkst du, dass ich dann gerne zu seiner Weihnachtsfeier
gehen würde??
?Darum die Kuss-Aktion.?
?Irgendwann muss er es ja mal kapieren!?
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?Geh doch einfach hin, was soll er den machen? Jetzt hat sogar der Letzte verstanden, dass wir
zusammen sind. Ich muss dann, bis nachher.? er trank seinen Kaffee aus und gab Sophia einen Kuss.
?Ja, bis nachher. Lass die Kinder ganz!?
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Kapitel 3
Hogsmeade war um diese Uhrzeit relativ voll. Nicht so voll, wie an den Wochenenden, aber dennoch
gut belebt. Es erinnerte an einem sonnigen Nachmittag in einer Kleinstadt. Überall liefen Hexen und
Zauberer mit Körben und Taschen, die mit Kräutern, Fläschchen oder anderen Dingen gefüllt waren.
Sie liefen von Laden zu Laden und verrichteten ihre morgendlichen Einkäufe.
Sophia war jetzt nicht nur auf der Suche nach einem Geschenk für Severus, sondern auch auf der
Suche nach einem Kleid. Am besten eines das richtig hässlich war, damit Slughorn es nicht wagen
würde, sie anzusehen. Kopfschüttelnd verwarf sie den Gedanken und trat in das nächste
Bekleidungsgeschäft ein.
Eine fröhlich wirkende Verkäuferin kam auf sie zu. Sie hatte kurze, graue Haare und war etwas
dicker. Sie erschien aber keineswegs verstellt. Ihre Augen funkelten, als sie Sophia sah und kam mit
ihren pflaumenfarbenden Umhang auf sie zu. ?Guten Morgen. Wie kann ich dir helfen??
?Ich suche ein Kleid für eine Weihnachtsfeier.?
?Komm mit, ich weiß schon genau, was dir steht.?
Sophia folgte ihr in das Ladeninnere. Sie kam an die Umkleidekabine. So sah es zumindest aus. In der
Mitte war eine große Umkleidekabine an einer großen, weißen Wand. Sie stand auf einem Podest,
darum waren schwarze Ledersofas, auf denen zwei Frauen saßen und sich unterhielten. Die Umkleide
hatte rote Vorhänge und einen großen, roten Teppich, der davor lag.
Wow, dachte Sophia.
?Warte hier, ich bringe dir gleich ein Kleid.? dann verschwand die Frau nach hinten.
Sophia sah zu den zwei Frauen auf dem Sofa: Die eine war klein, schlank und hatte lange, braune
Haare, die andere die neben ihr saß, war etwas pummelig und hatte schulterlange, rote Haare. Sie
unterhielten sich angeregt über ein Thema, dass Sophia nicht heraushören konnte.
Nach ein paar Sekunden kam die alte Frau wieder. ?Hier, Schätzchen. Probiere das mal!? sie gab ihr
ein schwarzes Kleid in die Hand.
Sophia stieg auf das Podest und ging auf die Umkleide zu. Sie bemerkte nicht, dass sie von den
Frauen beobachtet wurde.
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Sophia zog ihren Umhang aus und legte auch Oberteil, Schuhe, Socken und Hose ab. Sie nahm das
Kleid vom Bügel und zog es sich an. Es hatte keinen Reißverschluss, den man zumachen musste.
Immerhin. Es war kein Spiegel in der Kabine, also trat sie aus.
?Wow!? kam von den beiden Frauen auf dem Ledersofa.
?Das hast du aber gut ausgesucht, Mom.? sagte die Frau mit den roten Haaren. Mom? Wohl ein
Familienunternehmen. Die Brünnete nickte anerkennend.
Sophia betrachtete sich im Spiegel, den die alte Dame gerade aufgestellt hatte. Es war im Rücken wie
auch im Dekolleté ziemlich weit ausgeschnitten. Der Saum des, schwarzen, schlichten Kleides ging ihr
gerademal bis etwas über die Mitte ihrer Oberschenkel.
?Wow, du siehst super aus.? sagte die Brünette. ?Wenn ich ein Mann wäre, würde ich dich jetzt
abschleppen.?
?Na, was sagst du, Süße?? fragte die alte Dame.
Sophia lächelte gequält. ?Vielleicht etwas wenig Stoff.?
?Zu wenig Stoff?? fragte die rothaarige Frau.
?Aber das mögen viele Männer nun mal.? sagte die andere junge Frau und warf ihre langen braunen
Haare nach hinten.
?Mag sein. Aber mein Freund glaube ich nicht.?
Die alte Dame lachte. ?Als ich Weihnachtsfeier hörte, dachte ich an eine wilde Party. Ich hatte ja
keine Ahnung, dass du einen Freund hast. Ich bin gleich wieder da!? die letzten Wörter sang sie und
verschwand wieder.
Sophia lächelte die beiden Frauen an.
?Was macht dein Freund denn?? fragte die Rothaarige.
?Er ist Professor.?
Die beiden lachten.
?'schuldigung. Ich hatte auch mal einen Freund, der Lehrer war. Ein Muggel. Er unterrichtete Musik
und Kunst. Damals hat er mich für eine Referendarin verlassen. Idiot.? sagte die Brünette.
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Sophia lächelte sie milde an. Langsam wurde ihr kalt. Wie auf Stichwort kam dann auch die Mutter
der beiden wieder. Sophia nahm das Kleid dankend an und verschwand wieder in der Kabine. Als sie
das Kleid anhatte, zog sie den Vorhang zur Seite. Das Kleid hatte dieselbe weinrote Farbe wie die
Vorhänge.
?Atemberaubend schön.? sagte die Rothaarige.
?Das sagst du zu jedem, Amalia.? sagte die Brünette.
?Aber wenn es doch so ist, Alexia.?
?Amalia, Alexia, lasst die Kundin doch bitte selbst entscheiden.?
Sophia drehte sich vor dem Spiegel. Das Kleid war wirklich schön. Es war nur leider schulterfrei und
der Ausschnitt war noch größer als der Letzte. Nicht dass ihr etwas rausfällt.
?Es gefällt ihr nicht.? sagte Alexia traurig.
?Doch schon.? sagte Sophia. ?Es ist nur so: Ich bin Vertrauenslehrerin und Assistentin der
Schulleitung. Ich kann nicht so rumlaufen. Ich habe eine Vorbildfunktion zu erfüllen.?
?Verstehe.? sagte die alte Dame. Sie ging wieder. Sie sah nachdenklich aus.
?Also wenn ich ein Schüler wäre, ich würde schon zu dir kommen, wenn du das anhast.? sagte
Alexia.
Sophia lächelte.
?So, Schätzchen. Hier bitte.? die alte Dame kam mit einem goldglitzernden Kleid zurück.
Sophia ging wieder in die Umkleide. Wer hätte gedacht, dass es so schwer sein konnte ein Kleid zu
kaufen?
Sophia machte den Reißverschluss, ganz leicht mit ihrem Zauberstab, zu und zog den Vorhang
zurück. Die Frauen, die auf sie warteten, klappte einen nach der anderen, der Mund runter. Sophia
ging zum Spiegel und sah sich an. Das Kleid war komplett golden und glitzerte. Es war recht eng
anliegend und betonte ihre Kurven, allerdings nicht zu sehr. Das Kleid ging ihr bis zu den Knien und
bedeckte zum Teil ihre Schultern. Der Ausschnitt war auch nicht übertrieben.
?Die meisten Schüler werden nach Weihnachten das Problem haben, dass sie in ihre Lehrerin verliebt
sind.? lachte Amalia.
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?Das ist wunderschön. Würden Sie mir das einpacken??
Sophia war müde vom Shoppen, als sie den Hang hoch ging. Sie schaute auf ihre Uhr. Es gab gleich
Mittagessen. Sie hatte ziemlich lange zum Shoppen gebraucht. Aber sie hatte auch Schwierigkeiten
damit gehabt ein passendes Geschenk für Severus zu finden. Zum Glück hatte sie etwas Passendes
gefunden. Außerdem hatte sie aus jux Dumbledore ein Paar Socken gekauft.
Sie ging die Korridore entlang. Es war nicht viel los. Nur die UTZ-Schüler, die zwischen den Stunden
freihatten, waren auf den Gang zu sehen. Aber das störte sie nicht weiter. Sie schloss die Tür zu ihrem
Zimmer auf und verstaute erstmal Severus' Geschenk. Zum Glück hatte sie die große Schachtel bereits
einpacken lassen. Das Kleid hängte sie hinten in den Kleiderschrank, damit nichts dran kommen
konnte. Eigentlich wollte sie ja nur, dass Severus es nicht sah, bevor sie es anhatte, damit sie es ihm
am Weihnachtsabend vorführen konnte. Sie legte ihre Handtasche ebenfalls in den Schrank und
schloss ihn wieder. Dann verriet ihr Magen ihr, dass es Zeit fürs Mittagessen war.
Sie ging hinaus in den Korridor. Natürlich hatte sie Hunger. Sie hatte heute Morgen ja auch vergessen
zu Frühstücken! Plötzlich hörte Sophia ein Schniefen. Verwirrt sah sie sich um. Weinte etwa ein
Schüler? Als sie um die nächste Ecke lief, sah sie unter einem Fenster ein kleines Mädchen kauern. Sie
hatte ihren Kopf auf ihre Knie gelehnt und weinte. Sophia lächelte milde und hockte sich hin. ?Hallo?
Wer bist du denn??
Das Mädchen fuhr hoch und sah Sophia durch ihre hellblauen, tränennassen Augen an. Ihr
hellblondes, langes Haar war vollkommen zerzaust. Sie redete mit einer erstickten Stimme: ?M-Mia.?
?Hallo, Mia. Ich bin Sophia. Wo ist denn deine Mama??
?Bei der Arbeit.? sagte sie mit ihrer traurigen, engelsgleichen Stimme, die danach sofort erstickte.
?Und warum bist du hier??
?Bin bei Oma bis Mama wieder kommt. Ich bin gerannt und hab mich dann verlaufen.? sie schniefte.
?Ich darf eigentlich nicht mit Fremden reden, hat Mama gesagt.?
?Da hat deine Mama auch recht.? sagte Sophia. ?Aber ich denke nicht, dass sie was dagegen hat,
wenn ich dich mit in die Halle nehme, damit du deine Oma wieder siehst.?
Sie blinzelte ihr Tränen weg. Sophias Magen grummelte. Dann fing Mia laut an zu lachen.
Sophia lachte ebenfalls. ?Ich hätte heute Morgen wohl besser frühstücken sollen.?
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Ihre Augen waren nicht mehr so traurig und feucht wie vorhin. Sie strahlte jetzt regelrecht. ?Mama
dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag sei.?
?Da hat deine Mama auch Recht. Willst du mir beim Essen Gesellschaft leisten??
Sie nickte eifrig und stand auf. Sophia erhob sich ebenfalls. Die Kleine ging ihr gerade mal bis zur
Hüfte.
?Ich habe auch Hunger.? sagte Mia.
Sophia machte einen Schritt vorwärts. ?Dann essen wir zusammen etwas.?
?Kann ich auf deinen Arm?? fragte sie.
Sophia lächelte. Mia vertraute ihr, das machte sie froh. Sie liebte Kinder. Nicht nur weil sie mal ein
Praktikum im Kindergarten gemacht hat, nein, weil Kinder einen meistens so akzeptieren, wie man ist.
Sie nahm sie hoch und stemmte sie gegen die Hüfte. Sie wog ungefähr so viel wie ein Kartoffelsack.
Sie ging mit ihr durch die Korridore.
?Wie alt bist du eigentlich, Mia?? fragte Sophia.
?So alt!? sagte Mia und streckte ihr vier Finger ins Gesicht.
?Und wie alt ist das??
Sie zählte leise ihre Finger und sagte dann laut: ?Vier!?
Sophia und Mia kamen in die Große Halle. Einige Schüler schauten sie ein bisschen verwirrt an. Sie
hätte am liebsten geschrien: keine Angst! Ich hab kein Kind gekriegt! Aber die meisten Schülerinnen
hatten nur den Ausdruck ?Wie süß!? im Gesicht. Das war sie auch mit ihren blonden Engelslocken.
Mia sah sich beeindruckt in der Halle um und erblickte Dumbledore am Lehrertisch, dem sie sich
immer weiter näherten.
?Der hat aber einen langen Bart!? sagte Mia.
?Ja, er ist auch ziemlich alt.? sagte Sophia.
Es waren noch keine Lehrer in der Halle. Sie würden gleich alle kommen, also setzte sich Sophia mit
Mia auf dem Schoß auf ihren gewohnten Platz.
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Mias Augen leuchteten, als sie das ganze Essen sah. Dumbledore lächelte die beiden an.
Sophia bemerkte Dumbledores Blicke nicht, sondern kümmerte sich um Mia. Die Nuggets, die auf
den Tisch standen, fingen förmlich Mias Aufmerksamkeit. Sophia zog die Nuggets an sich heran. Mia
nahm sich fröhlich einen und lehnte sich an Sophia. Sie fing an ihnen zu knabbern.
Sophia allerdings nahm sich den Salat, der in Reichweite stand und tat sich etwas auf. Derweil gab sie
Mia noch einen Nugget.
Als Sophia in den Mittelgang sah, sah sie Severus mit Slughorn auf sie zukommen. Beide waren in ihr
Gespräch vertieft. Womöglich über Zaubertränke. Sophia gab Mia ein Stück von dem
Vollkornbaguette. Sie nahm sich auch etwas davon.
Dann bemerkte Sophia den verwirrten Blick von Severus. Er lächelte sie zwar an, sah aber redlich
verwirrt über die Kleine aus.
?Der Mann da hat dich angelächelt.? sagte Mia.
?Das ist mein Freund.?
?Der ist bestimmt nett.? sagte Mia.
Sophia blinzelte. Normalerweise war das Erste was man über ihn hörte immer: ?Er macht mir
Angst.?
?Ja, das ist er.? sagte Sophia und lächelte Severus an. Der löste sich endlich von dem Gespräch mit
Slughorn und setzte sich neben Sophia. ?Hallo, Schatz.?
Sie küssten sich und Mia giggelte. Sophia kitzelte sie an den Seiten, worauf sie noch mehr lachte.
Severus sah die Kleine lächelnd an. Seine Augen glänzten richtig. Sophia wusste doch, dass er Kinder
mag!
?Und wer bist du?? fragte Severus.
?Ich bin Mia und du bist Sophias Freund.?
Sophia grinste. Severus ebenfalls. ?Der bin ich. Ich bin Severus.?
Mia kicherte und kletterte von Sophias Schoß auf Severus'. Severus war etwas verwirrt, doch Sophia
konnte nur lächeln. Mia flüsterte Severus etwas ins Ohr, allerdings viel zu laut. Das Flüstern musste
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Sophia stutzte.
?Die habe ich auch. Aber du bist auch hübsch.? sagte Severus und Mia kicherte. Danach lehnte sie
sich an seine Brust (Ohhhhhh, hörte man aus der Halle.) und bat Sophia um noch einen Nugget. Sie
gab ihn ihr.
Sophias Aufmerksamkeit galt jetzt der Halle. Alle Schüler und Lehrkörper, die bereits anwesend
waren, saßen mit einem mehr oder weniger breiten Grinsen auf ihren Plätzen und beobachteten die
Drei. Selbst Dumbledore war nicht so nachdenklich wie immer. Einige Schüler sahen sogar etwas
verwirrt aus, aufgrund der Tatsache, dass sie Severus lachen sahen.
Sophia wendete sich wieder Severus und Mia zu. Severus hatte ganz vergessen, dass er eigentlich
zum Essen in der Halle war. Viel lieber blödelte er mit Mia rum und vergaß seine sonst so kalte
Fassade. Sophia verfiel in ein Dauergrinsen.
?Ist was?? fragte er.
?Nein. Steht dir aber echt gut.?
?Was denn?? fragte er, während Mia ihre kleine Hand an seine Große legte.
?Ein Kind.?
?MIA! Da bist du ja!? hörte Sophia es durch die Halle schreien.
Zwei aufgewühlte Professoren hasteten den Gang entlang. Professor McGonagall und die dickliche
Professor Sprout kamen den Mittelgang entlang und blieben vor dem Lehrertisch stehen.
?Hallo, Oma!? winkte Mia fröhlich Professor Sprout zu.
?Mia-Schatz, wo warst du denn? Ich habe dir doch gesagt du sollst nicht wegrennen. Minerva und ich
haben dich die ganze Zeit gesucht.?
?Habe mich verlaufen.? sagte Mia traurig. ?Aber dann hat mich Sophia gefunden.?
?Merlin sei Dank ist alles noch mal gut gegangen.? sagte Minerva und zog ihrem Umhang näher an
sich ran.
?Komm, Mia. Wir werden uns da hinten hinsetzen.?
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?Nein!? sagte Mia trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. ?Ich will bei Severus bleiben.? sie
ihn.
Ohhhhh, hörte man aus der Halle.
Sophia und Minerva lachten. Professor Sprout und Severus sahen ziemlich verwirrt drein. Vor allem
Severus, der wie von einer Schlingpflanze umgeben war, sah ziemlich geschockt aus.
?Wenn es Severus und Sophia nichts ausmacht.? gab sich Pomona geschlagen.
Sophia schüttelte den Kopf. Severus lächelte milde.
?Kein Problem, nicht war Severus??
Er schüttelte den Kopf. Sophia lehnte sich zu ihm rüber und gab ihn einen Kuss auf die Wange. ?Du
bist total süß, wenn du nicht weißt, was du sagen sollst.?
?Dann sehen wir uns nach dem Essen.? sagte Pomona, offensichtlich noch verwirrt.
Severus sah Mia an. ?Du kannst mich jetzt loslassen.?
?Nein!? sagte sie zickig und kuschelte sich an ihn.
Sophia lachte. ?Kann ich verstehen, ich lasse dich auch nur ungern los.?
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Kapitel 4
?Kann ich reinkommen??
?Nein!?
?Komm schon, da gibt es nichts, das ich noch nicht gesehen habe!?
?Nein.? sagte Sophia mit Nachdruck. Er sollte sie erst sehen, wenn sie fertig war. Sie legte noch den
roten Lippenstift auf und zupfte noch einmal ihr goldglänzendes Kleid zurecht. Sogar in ihre goldenen
High Heels, die sie dabei bekommen hatte, sie meinten so eine schöne Kundin hatten sie noch nie,
passten ihr perfekt.
Der letzte, prüfende Blick in den Spiegel und dann drehte sie den Schlüssel in der Tür um. Sie ging
aus dem Bad.
Sie sah wie Severus an der Wand gelehnt auf sie wartete. Als sie ihn ansah, sah sie, dass er seinen
sonst so kontrollierten Gesichtsausdruck vergaß. Er staunte nicht schlecht. ?Wow.?
?Wow gut oder wow schlecht??
?Wow-ich-kenn-keine-Adjektive-mehr!? sagte Severus.
?Du kannst dir Hunderte Zaubertrankrezepte einprägen, aber es hapert an ein paar kleinen
Adjektiven?? lachte Sophia und fasste dabei an ihren Hals. Sie bemerkte, dass sie keine Kette anhatte.
Irgendwo in der Kommode lag doch noch eine Goldkette.
Sie ging durch den Raum ins Schlafzimmer und wühlte in der Kommode. Severus trat hinter sie.
?Was suchst du??
?Meine goldene Halskette. Hast du sie gesehen? Mein Hals fühlt sich so nackt an.?
?Geh zum Spiegel.?
?Severus... ich habe jetzt keine Lust auf irgendwelche Spielchen. Ich muss-?
?Zur Weihnachtsfeier. Das ist mir klar. Stell dich einfach davor.? Sophia gab sich geschlagen und
stellte sich vor dem Spiegel. Er trat ebenfalls hinter sie. ?Dein Reißverschluss ist nicht richtig zu.?
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?Würde es lieber ausziehen.? sagte er und strich ihre langen Haare nach vorne. Er küsste ihren
Nacken.
?Severus... zieh ihn einfach zu!?
Sophia spürte kurz das kalte Eisen im Rücken und merkte wie, er Stoff am Rücken sich zuzog und
hörte das ihr bekannte ziepen des Verschlusses. Sie atmete hörbar aus.
Er legte eine Hand auf ihre Hüfte. ?Was ist los, mein Schatz??
?Keine Lust auf Slughorn.?
?Was hast du eigentlich gegen ihn?? fragte er.
?Keine Ahnung, er ist so komisch, wenn es um die Schüler geht. Manche besonders behandeln ist
einfach nicht richtig. Außerdem hab ich das Gefühl, das er was von mir will.? sie schauderte.
Severus lächelte nur milde. ?Hm. Mach die Augen zu.?
?Warum??
?Mach schon, du bist sowie so schon zu spät.?
Sophia schloss die Augen. ?Ich würde ja viel lieber mit dir hier bleiben. Dann könntest du auch mein
Kleid-?
?Ich hab dir doch gesagt ich kann nicht.?
?Jaaaa.? sagte Sophia trotzig. Sie kam sich etwas vor wie Mia. ?Weil du unbedingt den Babysitter von
Draco Malfoy sein musst!?
?Hör auf zu streiten es ist Weihnachten.?
?Gut!? sagte Sophia und wurde ganz still. Würde er jetzt nun endlich das machen, was er wollte?
Sophia spürte erst seine Arme im Rücken, die irgendetwas machten. Dann spürte sie seine Arme über
den Kopf, etwas Kleines, kalte berührte die Haut an ihre Brust, dann wanderte das Ding zu ihrem Hals
und sie spürte seine Finger in ihrem Nacken.
?Du kannst die Augen aufmachen.?
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Sophia machte die Augen auf und sah in den Spiegel um ihren Hals hang eine Kette aus purem Gold.
Der Anhänger der Kette war ein Wort. In Schnörkeln geschrieben stand dort: Severus.
?Wow, die ist wunderschön.? sie drehte sich um. ?Sie ist wunderschön.?
?Das hast du schon mal gesagt.?
Sophia musste ihre Tränen der Freunde zurückhalten, um ihr Make-up nicht zu ruinieren. Sie viel ihm
um den Hals und gab ihn einen langen, intensiven Kuss.
?Danke! Sie ist atemberaubend schön.?
?Es freut mich, dass sie dir gefällt.?
?Damit werde ich die Schönste auf der Feier sein... Oh Gott, die Feier! Ich muss los!? sie küsste ihm
zum Abschied und spurtete los.
Die Feier war im vollem Gange. Es wurde getanzt, getrunken und gelacht. Sophia beobachtete
gespannt, wie Hermine vor Cormac flüchtete. Sie müsste aber auch aufpassen, dass sie unter keine
Mistel gerät. Sollen ja ganz schön fies sein in der Zauberwelt.
Sophia trank von der Bowle als sich Slughorn näherte.
?Sophia, schön, dass du gekommen bist! Frohe Weihnachten! Du glänzt ja wie eine neue Galleone!?
Sophia lächelte ihn an. ? Oh, danke. Das wünsche ich dir auch.?
?Wo ist den Severus??
?Oh, ähm, der hat zu tun.? sie wusste ganz genau, dass er nachher noch auftauchen würde.
?Ihr seid sehr glücklich zusammen.? sagte er und verlagerte sein Gewicht aufs andere Bein. ?Wie
lange seid ihr den schon zusammen??
?Etwas über als ein halbes Jahr.?
?Oh wirklich, das ist ja fantastisch.? sagte er.
Sophia lachte. ?Ja, kaum möglich, dass es jemand bisher so lange mit mir ausgehalten hat.?
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Sophia zwang sich dazu, einen Mundwinkel zu heben.
?Ich möchte dir etwas sagen, Sophia.? Oh, Gott, jetzt komm's, dachte sie. ?Du erinnerst mich sehr an
meine Nichte.?
?Deine Nichte??
?Ja.? er nickte. ?Ich hege große Sympathie für dich, wie du bereits gemerkt hast (Oh, ja, dachte sie.).
Du erinnerst mich sehr an meine Nichte, die ich über alles Liebe. Sie ist sehr schlau und sagt gerne
offen ihre Meinung. Das bewundere ich zutiefst. Genauso wie du. Ich wusste es von der ersten
Minute.?
Sophia lachte. ?Und ich dachte du willst etwas von mir!?
Slughorn vergaß sich völlig und stimmte lauthals mit ein. ?Also wirklich nicht.?
In diesem Moment trat Severus neben sie. ?Guten Abend, Horace.?
?Ich dachte du hättest zu tun.? sagte er lachend und strich sich eine Träne weg.
?Ich bin damit jetzt fertig.? sagte er und lächelte Sophia an. ?Ich werde mich jetzt zurückziehen in
meine (er sah Sophia an) unsere Räume.?
?Ach, was sie können gerne mit uns feiern-? setzte Slughorn an.
In diesem Moment stoppte die Musik und Mr Flich und Draco traten mitten in den Raum. Die
Aufmerksamkeit galt jetzt nur noch den beiden.
?Der Junge hat oben im Gang herumgelungert. Er sagte, er sei ein Gast auf ihrer Party.? sagte Filch.
?Gut!? sagte Draco. ?Ich wollte mich einschleichen!?
Sophia sah zu ihrer linken und bemerkte, dass Severus nicht mehr da war. Er stand jetzt vor Draco.
?Ich werde ihn hinausbegleiten.? Severus packte Draco an der Schulter und ging mit ihm Richtung
Tür. Harry hatte sie auch aus den Augen verloren.
Die Musik ertönte wieder und alle fingen wieder an zu feiern.
Sophias Kopf drehte sich, wie eigentlich immer, nur um Severus. Harry würde jetzt hören, dass er
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einen Unberechenbaren Schwur abgelegt hätte. Sie machte sich Sorgen, dass ihm etwas passierte, es
zu diesem Zeitpunkt eher unwahrscheinlich war. Sie beschloss den Dingen ihren gewohnten Lauf zu
lassen. Aber sie konnte wiederum nicht zulassen, das Severus Ende nächsten Jahres stirbt. Immerhin
hatte sie es auch geschafft Sirius zu retten.
?Hallo, Sophia.? sagte Hermine und riss Sophia somit aus ihren Gedanken.
?Hallo, Hermine. Frohe Weihnachten. Gut siehst du aus.?
Hermine lachte und winkte ab. Sophia merkte, dass sie etwas Mundgeruch hatte. Kam wohl von den
Drachenbällchen. Ob sie mal einen probieren sollte? Nur um Severus zu ärgern? Wo war dieser
Armleuchter von Kellner?
?Alle reden nur über dein Kleid und überhaupt.?
Sophia wurde etwas rot. ?Ach, was.?
?Doch, das ist die Wahrheit.? sie lachte. ?Dieses Jahr bist du noch mehr Thema als letztes Jahr. Sie
wollen aber alle dich zurück in Zauberkunst.?
?Ich bin keine qualifizierte Lehrerin und ich denke, dass Professor Glow alles ausschöpfen wird, was
sie kann.?
Hermine kicherte erneut. ?Und alle fragen sich wie du und Professor Snape... na ja, du weißt schon.?
?Hm.? machte Sophia. ?Irgendwann wird jeder verstehen, dass er gar nicht so schlimm ist. Man soll
Menschen nicht immer nach ihrem Äußerem beurteilen. Man weiß nie, was in einem Menschen steckt,
wenn man nicht versucht ihn zu kennen zu lernen. Merk dir das ruhig.?
Hermine lächelte. ?Das ist so süß. Oh, Merlin!?
?Was??
?Da kommt Cormac! Ich muss weg!?
Sophia machte leise die Tür auf, damit sie Severus, wenn er schlief, nicht weckte. Sie zog als Erstes
ihre Schuhe aus. Erleichterung machte sich in ihrem Inneren breit. Endlich raus aus diesen
Folterkammern! Sie sahen zwar gut aus, waren aber völlig unbequem. Sie legte die Schuhe ordentlich
in ihren Schrank. Danach schaute sie aufs Bett und sah Severus dort schlafen. Von wegen ?Ich würde
es lieber ausziehen.?.
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Sie deckte ihn weiter zu und setzte sich dann auf die Bettkante. Er war niedlich, wenn er schlief. Sie
lächelte und strich ihm durch Haar. Dann erschrak er und öffnete hektisch die Augen.
?Alles gut.? sagte sie sanft. ?Ich bin es nur.?
Er entspannte sich. ?Du bist spät dran.?
?Slughorn hat mich länger festgehalten. Er hat mir alles über seine Nichte erzählt, die mir ja so
ähnlich ist. Alles in Ordnung??
?Mit mir??
?Mit Draco.?
?Nun.? sagte er und setzte sich auf. Er rieb sich die Augen, wie ein kleines Kind das gerade Sand vom
Sandmännchen in die Augen bekommen hatte. ?Er will meine Hilfe nicht.?
?Deine Hilfe?? fragte Sophia entsetzt mit hochgezogener Augenbraue.
?Du weißt schon.?
?Hm.? sagte Sophia und stand auf.
?Was machst du??
Sophia ging zum Kleiderschrank und holte aus dem hinteren Teil des Schranks eine große Schachtel
hinaus. Sie setzte sich wieder auf die Bettkante. ?Hier.?
Severus sah ungläubig aus und nahm das Geschenk an sich. ?Für mich??
?Für wen sonst? Oder denkst du, ich würde dir nichts schenken.?
?Das hättest du nicht gebraucht.?
?Sicher, aber du schenkst mir eine kostbare Halskette! Jetzt mach schon auf!?
Severus nahm den großen violetten Deckel ab und sah hinein. ?Was ist das??
Sophia lächelte. ?Hol es raus.?
Severus griff an die große runde Glaskoppel des Gegenstands. Er holte eine große Kugel mit rotem
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Fundament heraus. In der großen Glaskugel war Hogwarts. Wenn man die Kugel schüttelte, schneite
Eben eine große, verzierte Schnellkugel.
?Gefällt sie dir??
Seine Augen leuchten wie zwei helle Sterne am Nachthimmel. ?Sehr sogar. Danke.? er stellte sie auf
seinem Nachttisch.
Sophia stand auf und stellte sich vor dem Spiegel. Ihr Kleid funkelte immer noch. ?Severus??
?Ja??
?Möchtest du dein zweites Geschenk auspacken??
Er sah verwundert aus. ?Ein Zweites??
?Hilf mir mit dem Reißverschluss.?
Das ließ er sich nicht zweimal sagen.
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Kapitel 5
Auch wenn Sophia Weihnachten liebte, war sie doch heil froh, als es endlich vorbei war. Heute war
der erste Unterrichtstag und Dumbledore war auch wieder da. Das hieß für Sophia: Viel zu tun. So
ging sie die Korridore entlang. Wer hätte gedacht, dass es so leise sein konnte wenn Unterricht war?
Sophia kam in den Innenhof und auch an Dumbledores Steinadler. Sie sagte das Passwort und stieg
die Treppen hoch zu seinem Büro. Sie stieß die Tür auf. Sie konnte schlecht klopfen mit den ganzen
Ordnern und Unterlagen in der Hand. Sophia stellte die Ordner auf Dumbledores Schreibtisch ab.
?So viel?? fragte Dumbledore.
?Es ist viel liegen geblieben über Weihnachten. Außerdem will das Ministerium wissen, wie es um
dich steht. Sie meinen ja du wärest zu >alt<. Völliger Quatsch, wenn man mich fragt.?
?Ich seh schon. Danke.?
?Ach ja, irgendwo müssten die Unterlagen für Gringotts liegen.? Sophia beugte sich über den Tisch,
zog unten ein Dokument heraus und gab es Dumbledore, nachdem sie sicher gestellt hatte, dass es das
Richtige war. ?Das ist es.?
?Was wäre ich nur ohne dich.?
?Wahrscheinlich besser dran.? sagte sie mit dem Blick auf seine Hand. Warum er überhaupt diesen
Ring angezogen hatte... ?Ein schönes Schmuckstück.?
?Aber, aber, Sophia. Das ist doch nicht deine Schuld.?
?Ich weiß. Trotzdem.?
Dumbledore legte den Kopf schief und sah sie mit seinen hellblauen Augen an. ?Dein Schmuckstück
ist aber auch wunderschön.?
Sophias Hand umfasste den Anhänger der Kette und lächelte. ?Severus hat sie mir zu Weihnachten
geschenkt.?
Dumbledore lächelte. ?Hat sie was zu bedeuten??
?Nein. Nicht dass ich wüsste.?
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Er lächelte zufrieden. Dann wurde er ernst. ?Kann ich dich etwas fragen??
?Klar.?
?Wie du weißt, hat Voldemort (er beachtete ihre Reaktion) den Jungen Malfoy den Auftrag gegeben
mich zu töten.?
Sophia nickte. ?Und du weißt, dass er es nicht schaffen wird.?
?Möglicherweise muss Severus...?
?Dich töten. Ich weiß.? sagte Sophia.
?Ich seh schon du bist gut informiert.? Sophia nickte. ?Wie stehst du dazu??
Sie biss sich auf die Lippe. Sophia überlegte, wie sie es richtig formulieren sollte. Sie atmete hörbar
aus. ?Was soll ich schon sagen? Wir müssen Voldemort töten. Oder eher Harry. Ich weiß, dass du
Severus als Schulleiter willst. Voldemort wird da nachgehen.?
Er lächelte. ?Wie viele Horkruxe gibt es??
Sophia blinzelte. Sollte sie sich wirklich in die Geschichte einmischen? Sie könnte ihm natürlich auch
einfach das Buch geben... Sie verwarf den Gedanken. Sie würde es ihm sagen. ?Sieben.?
?Insgesamt??
Sophia nickte. ?Das Tagebuch und den Ring haben wir bereits. Das machen noch fünf.?
Dumbledore nickte eifrig. ?Es gibt in einer Höhle ein Medaillon, das Slytherin gehörte. Ich werde mit
Harry am Ende des Schuljahres dorthin reisen.?
Sollte sie ihm sagen, dass das Medaillon eine Fälschung war? Sie beschloss es ihm zu sagen: ?Es ist
eine Fälschung.?
?Ich weiß.? sagte er. ?Dann wird es passieren.?
Sophia schloss für einen kurzen Moment die Augen. ?Sie verlangen viel von ihm.?
?Er schuldet mir einen Dienst, Sophia.?
?Das weiß ich!? sagte sie. Sie hatte Wut.
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?Ich weiß du bist wütend. Ich sehe es an deinen Augen. Sie verraten dich.?
?Was soll ich schon tun?? schlug sie ihm förmlich entgegen. ?Soll ich einfach zusehen? Soll ich
zusehen, wie er stirbt??
?Deine Liebe macht dich blind für die eine Tatsache, die ein Fakt ist.?
?Ein Fakt?? polterte sie. ?Sirius hat auch überlebt! Also wieso Severus nicht? Ich habe mich schon zu
sehr in die Geschichte eingemischt.?
?Sirius wäre eigentlich tot??
Sophia schloss erneut kurz die Augen und nickte. ?Vielleicht könnte es für Severus auch anders
werden.? flüsterte sie.
?Du kennst seine Vergangenheit nicht.?
?Doch, gut genug!? sie verschränkte die Arme vor der Brust.
?Du weißt Bescheid??
?Du weißt doch, für mich ist das hier eine fiktive Welt aus einem Buch. Das Buch habe ich gelesen.
Ich weiß über Lily Bescheid.?
?Beeindruckend. Das hatte ich vergessen.?
?Was ist so beeindruckend??
?Deine Liebe zu ihm, trotz Lily. Hat er dir von ihr erzählt??
?Er hat mich darauf angesprochen nach dem ersten Gespräch mit euch. Er sagte, er gäbe sein Bestes
sie zu vergessen. Quatsch, habe ich gesagt. Er müsse sie wegen mir doch nicht vergessen. Ich weiß,
dass er sie von ganzem Herzen liebt. Ich bin ja kein Unmensch.?
Dumbledore lächelte wieder. ?Jetzt weiß ich auch, was er an dir hat. Er redet sehr viel von dir.?
Sophia lachte. ?Kommt mir gar nicht so vor.?
?Es ist aber so. Kann ich dich um einen Gefallen bitten?? fragte er. ?Kannst du im Orden ein paar
Unterlagen holen? Ich habe sie beim letzten Treffen vergessen.?
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?Für mich?? fragte er überrascht und schüttelte es. Es machte keine Geräusche.
Sophia nickte.
Dumbledore zog an dem Schleifchen und nahm den Deckel ab. Er musste lachen, als er ein paar
Wollsocken in den Händen hielt. ?Was für eine schöne Überraschung.? sagte er.
?Hey, Sophia! Wo willst du denn hin?? schallte es durch den Korridor.
Als Marie sie eingeholt hatte, sagte Sophia: ?Ich wollte zu Tatze, muss ein Dokument für Dumbledore
abholen. Und was hast du vor? Musst du nicht unterrichten??
?Ich habe dasselbe vor. Ich habe montags doch nur vier Stunden und wollte auch zu Sirius und heute
Abend wiederkommen. Es gibt ja keine Umbridge mehr, die einen kontrolliert.? sie zwinkerte.
?Dann können wir ja zusammen gehen, wenn du nichts dagegen hast??
?Natürlich nicht. Auf geht 's.?
Als Sophia und Marie am Grimmauld Platz apparierten, war nichts zu sehen außer ein paar Häusern.
Die Straßen waren vollkommen ausgestorben. Das letzte Mal, als sie im Orden war, gab es den Kuss
mit Severus. Alle waren ziemlich geschockt darüber. Sie tat den Gedanken mit einem Lächeln ab.
?Fällt dir denn gar nichts an mir auf, Sophia??
Sophia blinzelte. ?Tut mir leid, du siehst aus wie immer.?
?Ach, wirklich?? fragte Marie und legte demonstrativ ihre Hand an ihre Wange.
Sophia glaubte ihren Augen nicht. An Maries Finger hing ein kleiner, silberner Ring mit einem
kleinen Diamanten. ?Wow, ist der von Sirius??
?Ja.? quietschte sie. Wenn er sie jetzt hören könnte. ?Er hat mich gefragt, ob ich seine Frau werden
möchte.?
?Und du hast >Ja< gesagt??
?Na, klar.? sagte sie.
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?Doch gut genug.?
Sophia konnte nun die ganze Geschichte um Maries Antrag auswendig. Wenn man bedenkt, dass der
Weg vom Grimmauld Platz bis zum Flur sich eher gering hielt.
Als Sophia und Marie ins Wohnzimmer traten, lief Marie gleich Sirius in die Arme, der lachte und sie
im Kreis wirbelte. Süß die beiden, dachte sie. Sophia sah Remus am Tisch sitzen. ?Hallo, Remus.?
?Hallo, Sophia.? lächelte er.
?Ich soll für Dumbledore ein Dokument abholen.?
?Schau mal auf den Schrank nach.?
?Danke, Remus.?
Sophia ging durchs Wohnzimmer und sah auf dem hüfthohen Schrank, es war eher eine Kommode,
ein Dokument liegen. Sie packte es in ihre Tasche und ging zurück. ?Hab 's.?
?Möchtest du etwas trinken?? fragte Remus.
?Ja, ich habe noch etwas Zeit. Viel zu tun.?
Remus kam mit einem Glas Wasser aus der Küche und stellte es vor Sophia hin. ?Ich hörte du bist
jetzt Dumbledores Assistentin??
Sophia nahm einen Schluck Wasser und nickte. ?Exakt.?
?Keine Lust auf Unterricht?? fragte Remus.
?Haha, nein. Es war eigentlich nie geplant, dass ich unterrichten sollte.?
Marie und Sirius setzten sich ebenfalls an den Tisch.
?Und wie läuft es mit Dora?? fragte Marie.
?Gut.? grinste Remus.
?Ihr seid wirklich ein schönes Paar.? sagte Sophia.
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Sirius stutzte.
?Finde ich wirklich.? unterstützte Remus noch mal seine Aussage.
Sirius zwirbelte eine Strähne von Marie. Das erinnerte sie an Severus, der das bei ihr auch immer tat.
Die beiden waren gar nicht SO unterschiedlich.
?Wann kommt denn Dora?? fragte Sophia um das Thema zu wechseln.
?Ich hoffe bald.? sagte Remus und sah in seine Hände.
Sophia legte ihre Hände auf seine. Etwas überrascht sah er sie an. Sophia lächelte.
?Sie liebt dich wirklich sehr.? sie nahm ihre Hand wieder weg. Es schien ihm unangenehm.
In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und Tonks kam hinein. Dieses Mal hatte sie blaue
Haare, was Sophia ziemlich lustig fand.
Sie hob freudig die Stimme: ?Da musste ich doch glatt von Kingsley erfahren, dass meine Freundin
verlobt ist! Herzlichen Glückwunsch!?
?Dora!? sagte Sophia freudig, ging auf sie zu und umarmte sie. ?Ich habe es auch gerade eben
erfahren! Von mir auch herzlichen Glückwunsch.?
Sirius und Marie lachten. ?Danke.? sagten sie gleichzeitig.
?Was ist das!? sagte Tonks mit einem Blick auf Sophias Hals. Sie hatte die Kette entdeckt.
?Dora, jetzt komm doch erst mal rein.? sagte Remus, doch Tonks war viel zu fasziniert von der
goldenen Kette, die Sophia um den Hals trug.
Sie nahm den Anhänger in die Finger. ?Ist das echt??
?Ja.?
?Hat es was zu bedeuten??
?Was ist denn überhaupt los?? fragte Marie und stand auf. Sie stellte sich vor Sophia.
Ihre Augen wurden größer. ?Wow.?
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?Das hab ich auch gesagt.?
?Hätte ich ihm nicht zugetraut.? sagte Tonks offen.
?Ich auch nicht. Ich will auch so eine!? sagte Marie.
?Aber bitte nicht mit >Severus<.? lachte Sophia und die anderen stimmten mit ein.
?Was willst du, mein Schatz?? fragte Sirius, der hinter Marie stand.
?Schau dir mal diese Kette an.? Marie zeigte auf Sophias Hals.
?Dann hatte er einmal Geschmack, und??
Tonks wurde ungeduldig. ?Also hat sie nun was zu bedeuten oder nicht??
?Dora...? sagte Remus, doch sie ignorierte ihn.
?Warum fragen das immer alle? Ich habe sie zu Weihnachten bekommen.?
Remus lächelte als einziger. ?Ich denke, sie hat zu bedeuten, dass er dich liebt.?
?Das war schön. Danke Remus.?
In Hogwarts kehrte der Alltag wieder ein. Sophia hatte viel zu tun, weil Dumbledore ebenfalls viel zu
tun hatte. Aber nicht nur das. Die Monate vor den Prüfungen waren sehr stressig. Darum brauchte der
ein oder andere Schüler mal ein offenes Ohr um sich zu beruhigen. Ganz schlimm waren die Schüler
im ZAG-Jahrgang. Da war von Angst bis Grauen alles dabei.
Sophia war in Gedanken, als sie durch die Gänge ging. Auch wenn die Arbeit sie ablenkte und die
Ohnmachtsträume schon lange zurücklagen, musste sie noch immer daran denken. Manchmal fragte
sie sich, wie sie eigentlich wieder in ihre Welt kommen sollte. Hatte sie vielleicht hier eine Aufgabe zu
erfüllen? Wenn ja: welche? Und wie sah sie eigentlich aus? Aber die größte Frage war, wollte sie
wieder nach Hause? Ihr ging es hier doch gut. Diese Sachen standen im Konflikt. Pro und Contra
standen sich gegenüber.
Professor McGonagall riss sie aus ihren Gedanken. Minerva lief hektisch auf sie zu. Panik war ihr
regelrecht ins Gesicht geschrieben. ?Sophia!?
?Was ist den los?? fragte Sophia.
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Sie packte Sophia am Handgelenk und zog sie mit. ?Du musst mit in den Krankenflügel kommen. Es
ist schrecklich!?
?Minerva, was ist den los??
Sie rannten die Treppen hinunter und durch sämtliche Korridore.
?Es gab einen weiteren Angriff.? sagte sie und lief mit Sophia um die nächste Ecke.
Sophia wusste Bescheid. Erst war es Katie Bell, die von einer Kette verhext wurde. Nicht, dass
Severus es ihr nicht erzählt hätte. Er hatte ihr sogar von der falschen-richtigen Verdächtigung von
Draco Malfoy erzählt. Jetzt müsste es Ron in die Knie gezwungen haben. Der Arme!
Als sie um die nächste Ecke gingen, trafen sie auf Severus, Albus und Slughorn. ?Ah, Sophia. Du bist
auch da!? sagte Slughorn.
?Es hat mich regelrecht mitgezogen, Horace.?
Wie auf Stichwort ließ Minerva ihre Hand los. Für eine alte Frau hatte sie einen ziemlich festen Griff.
Hier Handgelenk war gerötet.
Sie gingen in den Krankenflügel. Im hintersten Bett lag Ron. Harry, Hermine und Ginny waren auch
dabei. Madame Pomfrey stand am Bett. Sophia stellte sich neben Severus.
Dumbledore nahm die Flasche, die Slughorn in den Händen hielt. Er machte ein nachdenkliches
Gesicht und roch daran. ?Der Met hat eine besondere Note Lakritz und Kirsch, jedoch mit Gift
versehen. Wofür war die Flasche eigentlich gedacht?? fragte er. Er gab die Flasche an Severus weiter.
Er roch ebenfalls daran.
?Sie war ein Geschenk für dich, Albus.? sagte Slughorn mit Reue.
?Ich würde sagen, da hat Mr Weasley ziemliches Glück gehabt. Es war ein Geistesblitz, Harry, ein
Bezoar zu benutzen. Du musst sehr stolz auf deinen Schüler sein, Horace.? sagte Albus.
Sophia schüttelte den Kopf. Und bei wem hatte er die restlichen fünf Jahre Zaubertrankunterricht? Bei
Severus (ich wollt 's ja nur mal erwähnen). ?Sind Mr und Mrs Weasley unterwegs?? fragte Sophia.
Poppy nickte.
?Ich denke wir sind uns einig, dass Potters Tat heldenhaft war, aber ich frage mich, wofür sie
überhaupt nötig war?? fragte McGonagall, die etwas sauer klang.
?Das frage ich mich allerdings auch.? sagte Sophia und alle Blicke hefteten sich an Slughorn.
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Slughorn sagte nichts und in diesem Moment flog die Tür zum Krankenflügel auf. Lavender Brown
kam völlig außer Atem und mit panischem Gesicht vor Rons Bett zum stehen. ?Was macht sie hier??
sie sah Hermine an. ?Ich bin seine Freundin!? sagte sie mit erhobener Stimme.
Sophia hob die Augenbrauen. Zickenkrieg im Anmarsch!
?Na, und? Ich bin seine >beste< Freundin.? Gib's ihr Hermine! Sophia grinste verschmitzt.
?Ja, jetzt wo er plötzlich interessant geworden ist!?
?Er wurde vergiftet!? sagte Hermine aufgebracht. ?Außerdem hab ich ihn immer interessant
gefunden!?
In diesem Moment bewegte sich Ron und sagte, Nein eigentlich erinnerte es an einem Sprechfehler:
?'ermine...'ermine.?
?Da!? schrie Lavender. ?Er spürt meine Anwesenheit! Mein Won-Won!?
?Das denke ich nicht.? murmelte Sophia und biss sich auf die Unterlippe. Wie in Trance griff sie nach
Severus' Hand und verschränkte ihre Finger mit seinen. Sie lehnte ihren Kopf an sein Oberarm.
Alle sahen wie gespannt auf Ron. ?'ermine...? und dann noch mal lauter. ?'ermine...?
Sophia spürte, wie Lavender in Tränen ausbrach und aus dem Krankenflügel rannte. Eine Beziehung
weniger in Hogwarts... Sophia lächelte, denn Hermine nahm Rons Hand. Awww, wie süß, dachte sie.
?Noch einmal jung sein und der gerade verflossenen Liebe nachtrauern.? sagte Dumbledore.
?Da klink ich mich lieber aus.? sagte Sophia.
?Ich denke wir können gehen. Mr Weasley scheint in den besten Händen zu sein.? sagte Albus.
?Ja, komm wir gehen auch, Sev-Sev.? sagte Sophia belustigt.
Die anderen kicherten. Severus schüttelte den Kopf.
Dumbledore lächelte: ?Sev-Sev?? fragte er ungläubig.
Sophia zuckte die Schultern. ?Hört sich besser an als: Won-Won.?
?Wir gehen jetzt, Sophia. Sonst lade ich dich noch auf einen Drink ein.? sagte Severus und hob die
Flasche wie bei einem Toast.
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Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und
umgekehrt! (Teil 5)
von MillyXD
online unter:
http://www.testedich.de/quiz37/quiz/1435430745/Ohne-die-Realitaet-gaebe-es-die-T raumwelt-nicht-und-umgekehrt-Teil-5
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Kapitel 1
Hey Leute,
FERIEN ENDLICH!
wie lange ist der Letzte Teil nun schon her? Ich habe vergessen die Wochen zu zählen.
Jedenfalls schaut man ein paar Tage nicht hin und schwupps! 2 neue Reviews. Danke dafür!
An SO fiesen Stellen höre ich auch nicht auf, Ms Fantasy: D: D: D Oder vielleicht doch?: D
Wollte mich bei Auriga erst mal für das Geile Schnittchen bedanken: D Das habe ich noch nie gehört:
D Viel Spaß wünsche ich dir beim diesem Teil: D
Der Teil geht außerdem noch an Louise McGonagall, da du die FF
SOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO toll findest: D
Und zu guter Letzt an Alice Potter:) und das nächste mal nimmst du mich nach Disneyland gefälligst
mit: D ;D ;D
Viel Spaß,
MillyXD
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Kapitel 2
Und dann fragte der Tod den dritten und jüngsten Bruder, was er gerne hätte. Der jüngste Bruder war
der Bescheidenste und auch der Weiseste der Brüder und er vertraute dem Tod nicht. Also fragte er
nach etwas, dass es ihm ermöglicht von Dannen zu gehen, ohne dass der Tod ihm folgte. Und der Tod,
sehr abgeneigt, gab ihm seinen eigenen Tarnumhang. Dann ging der Tod beiseite und erlaubte den
Brüdern...
?Was ließt du da?? fragte Severus, der unter die Decke kroch.
Sophia klappte >Das Märchen von Beedle den Barden< zu, legte es auf den Nachttisch und zog die
Decke näher zu sich ran. ?Das Märchen der drei Brüder.?
?Ist das nicht ein Kinderbuch??
?Ein Märchenbuch würde ich sagen.?
?Du siehst nachdenklich aus.?
Sophia lächelte. ?Du kennst mich eben doch.? sie fasste sich in den Nacken und versuchte den
Verschluss der Kette zu öffnen. Sie hatte ganz vergessen, die Kette ab zumachen.
?Brauchst du Hilfe??
?Bitte.? sagte sie und strich sich ihre Haare nach vorne, sie hielt ihm ihren Nacken hin.
Mit einer leichten Bewegen gelang es ihm die Kette zu öffnen. Sophia drehte sich um und er ließ die
Kette in ihre Hand rieseln. Dann legte sie die Kette auf den Nachttisch. Sie rutschte unter die Decke
und legte sich in seine Arme.
?Alles in Ordnung?? er streichelte ihr durch die Haare.
?Bald ist das Schuljahr zu Ende.?
?Ich weiß.? er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. ?Bist du besorgt??
?Ja.?
?Du bist süß. Albus meinte schon, dass du sehr besorgt seist.?
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?Manchmal glaube ich, Albus weiß mehr über unsere Beziehung als wir selbst.?
Severus lachte.
?Du lachst! Ich finde es eher gruselig.? sagte Sophia.
?Was machst du, werde ich ihn wirklich umbringen??
?Du wirst ihn umbringen, Severus. Oder glaubst du ein 16-Jähriger Junge würde das schaffen?? Und
das schon in weniger als einer Woche.
?Möglich ist alles. Also was machst du??
Sie schmiegte sich an ihn. ?Am liebsten würde ich mitkommen.?
?Sophia... das geht nicht.?
?Ich weiß.? sagte sie gedankenverloren und machte mit den Fingern kleine Kreise auf seine Brust.
?Mal sehen was mir passiert.?
Er unterbrach das Kreisen der Finger und verschränkte ihre Finger. Er gab ihr einen Kuss auf die
Stirn. ?Hauptsache du bist in Sicherheit.?
?Ich werde jetzt schlafen. Ich liebe dich.?
?Ich liebe dich auch, Sophia.? und er schloss sie enger in seine Arme.
Sophia saß in Jogginghose und T-Shirt auf ihrer Bettseite und las. Allerdings fiel ihr das Lesen
ziemlich schwer. Die Tür zum Schlafzimmer ging leise auf. Sophia sah über ihr Buch hinweg und sah
Severus im Türrahmen stehen.
?Du schläfst noch nicht??
?Ich kann nicht.? sagte sie und legte das Buch auf den Nachttisch. Sie klopfte neben sich aufs Bett.
?Willst du einen Schlaftrank?? er setzte sich auf die Bettkante.
?Lass mal lieber. Du wartest darauf, dass Dumbledore zurück kommt, richtig??
?Ja.? Er nahm ihre Hand und lächelte sie an. Sie lächelte zurück. ?Du hast ein wunderschönes
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Sophia fasste sich von selbst an ihren Pferdeschwanz, grinste und küsste ihn. Sie setzte sich auf seinen
Schoß und drückte ihn nach hinten aufs Bett. Sie stützte ihre Arme neben seinen Kopf ab und küsste
ihn innig. Er strich mit einer Hand über ihren Rücken, die andere hielt er an ihrem Hals.
?Die Kette steht dir wirklich gut.? er drehte den Anhänger zwischen seinen Fingern.
Sie legte ihre Stirn an seine: ?Ich liebe dich so sehr. Bleib hier.?
Severus setzte sich auf, Sophia blieb auf seinen Schenkeln sitzen und umschlang seine Mitte mit ihren
Beine. Sie legte ihre Arme um seinen Hals.
?Ich kann nicht.?
?Ich weiß.? sie legte den Kopf an seine Schulter. ?Kannst du bleiben, bis ich eingeschlafen bin??
Sophia schreckte hoch, als sie eine Tür zu knallen hörte. War das Severus? Wahrscheinlich. Wie
lange sie wohl geschlafen hatte? Sie sah auf die Uhr. Eine Stunde. Es fühlten sich an wie fünf
Minuten.
Sophia ging zum Schrank und holte ihre Chucks heraus. Ihren Zauberstab nahm sie von dem Tisch.
Sie bemerkte wie eine Eule am Fenster kratzte. Sophia ging zum Fenster und öffnete es. Wieder eine
schwarzen Eule. Die hatte sie schon mal gesehen! Es war Sirius' Eule. Sie hatte sogar einen Brief im
Schnabel. Sie entfaltete ihn.
Sind auf den Weg,
Tonks.
Sophia zerknüllte den Brief und ließ ihn auf dem Schreibtisch liegen. Sie machte die Tür auf und fand
sich selbst in dem kalten Korridor wieder. Sie joggte ihn entlang und kam an die Treppe, die in die
oberen Stockwerke führte. Ziemlich schnell hatte sie die Treppe schon hinter sich gelassen. Sie musste
nun hoch in den Astronomieturm.
?Sophia!? hallte es durch den Korridor. Auf halber Strecke kam ihr Marie entgegen.
Sie kam keuchend vor ihr zu stehen. ?Das dunkle Mal! Über den Astronomieturm.
?Ja, schnell!? sagte Sophia und rannte los. Marie hielt mit ihr mit.
Als Sophia und Marie oben ankamen, sahen sie bereits den Orden kämpfen. Marie rannte direkt in das
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Getümmel und unterstützte Sirius. Sophia wollte hinterher, doch ein Fluch erwischte sie und sie ließ
die Wand aufschlagen. Sie merkte wie ihr warmes Blut über das Gesicht lief. Sie stand auf und sah
wie Tonks mit drei Übel aussehenden Todessern kämpfte. Selbst für eine Aurorin war das ein wenig
viel. Sie rannte zu ihr und hetzte dem Todesser, der ihr am nächsten stand einen Stupor auf den Hals.
Dieser wurde steif und kippte wie ein Brett um. Tonks erledigte die anderen.
?Sophia, dein Kopf! Der tut weh, oder??
?Ein bisschen.? Sophia sah kurz Severus, der aber auch gleich durch eine Barriere die nach oben
führte verschwand.
Im Krankenflügel war es still. Mrs Weasley und Fleur hatten gerade die Auseinandersetzten zwischen
ihnen, aufgrund von Bill, beendet. Nun lagen sie sich in den Armen und weinten.
Sophia saß auf den Bett und ließ sich von Poppy die Wunde reinigen. Es brannte ziemlich. Ihr T-Shirt
war auch nicht mehr weiß und viele Strähnen hingen aus dem Zopf. Manche verkrustet durch das Blut.
Tonks setzte sich neben Sophia und lächelte sie aufmunternd an. Sophia lächelte milde aufgrund dieser
Geste.
?Kopfschmerzen?? fragte Poppy.
Die Aufmerksamkeit war nun auf Sophia gerichtet, was wohl daran lag, dass jemand sprach. ?Nicht
mehr.? sagte sie. Die anderen wendeten sich wieder ab.
?Ich kann nicht glauben, dass er tot ist.? sagte Minerva und setzte sich auf einem Stuhl.
Einstimmiges Nicken.
?War es Draco?? fragte Ron Harry.
?Nein.? sagte Harry etwas traurig. ?Schließlich war es Snape.?
Sophia biss sich auf die Unterlippe und ihre Augen fühlten sich mit Tränen, die sich versuchte zu
unterdrücken.
?Das hätte ich ihm echt nicht zu getraut.? sagte Remus.
Tonks legte einen Arm um Sophia.
?Niemand hat das.? sagte Slughorn.
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Sophia wischte sich eine her runter laufende Träne von der Wange.
?Sophia...? sagte sie. Die Aufmerksamkeit hatte wieder sie.
Sie schluchzte kurz. ?Entschuldigt mich eben.? sie stand auf und ging aus dem Krankenflügel.
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Kapitel 3
Sophia wachte durch Gekreische auf. Sie hielt sich die Ohren zu. Was zum Teufel war das, fragte sie
sich. Sie schlug die Decke weg und stand auf.
Nach der Sache in Hogwarts hatte sie Severus nicht mehr gesehen. Wieso auch? Er war bestimmt sehr
beschäftigt.
Sophia ging die Treppen runter in die Küche. Sie wohnte jetzt bei den Weasleys. Molly hatte es ihr
angeboten. Ihr war es schon ein bisschen peinlich hier zu wohnen ohne Miete zu bezahlen. Eine Arbeit
hatte sie ja nicht mehr. Und die Suche in der Zeit war auch nicht gerade leicht. Aber sie unterstützte
Molly im Haushalt so gut sie konnte. Außerdem war bald die Hochzeit von Bill und Fleur. Dann
konnten sie jede Hilfe gebrauchen.
?Was ist denn los?? fragte Sophia als sie in die Küche kam.
Fleur hopste fröhlich durch die Küche. Die anderen sahen alle etwas genervt aus, versuchten es aber
so gut wie möglich zu verbergen.
?Guten Morgen, Sophia!? sagte Molly.
?Morgen, Sophia. Isch 'abe mein Kleid bekommen! Importiert aus Frankreisch!?
?Oh.? sagte Sophia und setzte sich an den Tisch.
?Kaffee, Liebes?? fragte Molly.
?Gerne.?
Molly machte einen Wink mit ihren Zauberstab und eine volle Tasse Kaffee stand auf den Tisch vor
Sophia. Sophia nahm einen Schluck, während sie beobachtete wie Fleur ihr Kleid umarmte. Ihrem
Geschmack nach sah es auch wie ein gefiedertes Huhn, aber das sagte sie besser nicht.
Ginny kam von Draußen und brachte auch gleich Arthur und Remus mit.
?Guten Morgen, alle miteinander!? sagte Arthur.
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?Trist und Traurig.?
?Morgen, Sophia.? sagte Remus.
?Morgen, Remus. Wie geht 's Tonks??
?Gut, denke ich.? sagte er und kratzte sich am Kopf. ?Sie ist etwas komisch.?
Molly lachte. ?Sie ist nicht komisch, sondern Schwanger.?
?Du musst es ja Wissen.? sagte Arthur.
Sophia biss sich auf die Lippe und nahm einen Schluck Kaffee. Als Mrs Weasley etwas erwidern
wollte, fragte sie schnell: ?Wisst ihr schon was es wird?? Obwohl sie die Antwort ja schon kannte.
?Ein Junge.? lächelte er.
?Das ist doch schön.? Sophia nahm noch einen Schluck Kaffee. Fleur erkundete die Muster auf dem
Kleid. ?Ist der Tagesprophet eigentlich schon da??
Alle weichten ihrem Blick aus und sahen zu Boden. Sophia sah alle an und hob eine
Augenbraue. Was verheimlichten sie ihr?
?Der ist heute noch nicht gekommen.? sagte Molly.
?Isch 'abe ihn, vorhin noch geseh'n.? sagte Fleur. ?Ginny, schau doch 'al auf den Tisch nach!?
Ginny ging zum Wohnzimmertisch und packte eine Zeitung. ?Ah, da ist er ja.? sie sah auf die
Titelseite, machte große Augen, klappte ihn wieder zu und legte ihn wieder auf den Tisch. ?Muss mich
wohl geirrt haben. Ist wohl der von gestern Morgen.?
?Komm schon, so schlimm kann die Titelstory doch nicht sein...? sagte Sophia, ging auf den
Wohnzimmertisch zu und nahm den Propheten in die Hand. ?Na, also!? sie klappte ihn auf.
Sophias Augen wurden ebenfalls groß. Groß und füllten sich mit Tränen. Auf der Titelseite war ein
Bild von Severus mit dem Überschrift: Neuer Schulleiter von Hogwarts. Sophia schluckte, leckte sich
einmal über die trockenen Lippen und klappte ihn wieder zu. Die Lust auf Zeitung war ihr vergangen.
In ihrem Herzen machte sich eine Sehnsucht breit. Sie vermisste ihn. Sehr sogar.
Sie sah in die Küche, die völlig still war und nur vom Summen von Fleur unterbrochen wurde.
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?Und? 'er von eusch hilft mir mit dem Kleid??
?Ich.? sagte Sophia.
Sophia machte sich fertig. Gleich wurde die Feier im Zelt abgehalten. Sophia trug wieder ihr Kleid,
dass sie zu der Weihnachtsfeier von Slughorn an hatte. Sie glänzte wie eine Galleone, das würde
zumindest Slughorn jetzt sagen. Der Orden würde auch zur Feier kommen. Natürlich nicht der Ganze.
Naja, soweit man das noch Orden nennen konnte. Es waren halt nur noch die da, die sich nahe
standen. Sophia ging zu ihrem Spiegel. Dort lagen zwei goldene Ketten. Die eine war die Kette, die sie
mal in einem Laden in der Stadt gekauft hatte, die andere war die von Severus. Welche sollte sie
tragen? Es klopfte an der Tür.
?Sophia!? sagten zwei Stimmen, die sie nur zu gut kannte. Im Türrahmen standen Tonks und Marie.
Tonks sah mit dem Babybauch sehr niedlich aus. Aber eigentlich hieß sie ja gar nicht mehr Tonks...
?Hallo, ihr beiden.?
?Wow, die siehst wirklich goldig aus.? sagte Dora.
?Lustig.? sagte Sophia und wendete sich den Ketten wieder zu.
?Warum so traurig?? fragte Marie. ?Da draußen wartet bestimmt jemand, der dich kennenlernen
will.?
?Möglich.? sagte Sophia und hielt beide Ketten hoch und machte einen kritischen, nachdenklichen
Blick.
?Du hast sie immer noch?? seufzte Marie und lehnte sich an Sophias Kommode.
?Ja.?
?Willst du dich nicht langsam mal davon trennen?? fragte Marie.
?Ich kann nicht... Sie war ein Geschenk von...? Sophia stiegen Tränen in die Augen. Sie musste
aufpassen, dass ihr Mascara nicht verlief, wofür sie Severus wahrscheinlich wieder auslachen würde.
Nicht direkt auslachen. Er würde ihr sagen, dass sie auch ohne Make-Up wunderschön war. Sie
wünschte, er wäre jetzt hier. Sie schluckte den Kloß im Hals runter.
?Severus. Ich weiß.? sagte Dora. ?Trotzdem, vielleicht solltest du mal überlegen, wo er jetzt ist und
wo du bist.?
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Sie hatte ihn ja gefragt, ob sie mitkommen dürfe. Er sagte, nein. Was solle sie schon machen? Er ist
hinterher regelrecht geflüchtet.
?Hier ich habe was für dich, den kannst du dir ausleihen.? Marie griff in die Tasche und holte einen
roten Lippenstift heraus und gab ihn ihr. ?Kussecht.? sagte sie zwinkernd.
?Danke, Marie.? sie lächelte und hob kurz in die Luft wie bei einem Toast.
?Wir gehen schon mal runter. Bis gleich!? sagte Dora und watschelte nach unten, Marie ging
hinterher.
Als Sophia alleine war, drehte sie den blutroten Lippenstift auf. Wenn Severus sie jetzt sehen würde,
würde er bestimmt Grinsen. Apropos Severus. Ihr Blick fiel erneut auf die goldene Kette. Sie
beschloss die Kette anzuziehen. Immerhin liebte sie ihn noch. Und er sie wahrscheinlich auch.
Zumindest hoffte sie das.
Sophia ging runter und sah in Bills Schlafzimmer hinein. Er mühte sich mit seiner Krawatte ab. Sie
lächelte und klopfte an. Verwirrt sah er sie an. ?Kannst du mir helfen??
?Sicher.? Sophia ging auf ihn zu und stellte sich vor ihm. Zum Glück hatte ihr Opa ihr gezeigt, wie
man Krawatten band. Sie richtete den Hemdkragen und wickelte das lange Ende zweimal um das
Kurze. Dann das oben liegende Ende am Loch am Hals durch, durch den Knoten und Fertig. Sie zog
am unteren Ende der Krawatte und zog sie auf die richtige Position, damit er noch atmen konnte. ?Zu
fest??
?Nein, ist okay. Danke, Sophia.?
Sie richtete erneut den Hemdkragen. ?Und? Gefällt es dir??
?Ist gut geworden, ja.? sagte er stolz.
Sophia kicherte. ?Nein, nicht der Krawattenknoten, sondern: Gefällt es dir verheiratet zu sein??
?Ja. Fleur ist wirklich einzigartig und so liebevoll.? sagte Bill.
?Außerdem ist sie hübsch.? sagte Sophia geistesabwesend.
?Das ist sie.? ein verträumter Ausdruck stand in seinen Augen. Ein bisschen wie bei Luna.
?Das ist schön. Achte gut auf sie.?
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Sophias Lächeln verschwand. ?Wir waren zusammen.?
?Und jetzt nicht mehr??
?Ich weiß nicht. Es ist kompliziert?
?Er war zwar nie der beliebteste Lehrer.? sagte Bill. ?Aber du musst ihn sehr mögen.?
Sophia lächelte. Immerhin wurde sie von ihm nicht ausgefragt. ?Ungefähr so sehr, wie du deine
Fleur.?
Sophia stand mit Dora und Marie bei den Getränken und beäugten die tanzenden Gestalten auf der
Tanzfläche. Die Musik war ziemlich laut und fröhlich. Alle hatten Spaß. Selbst Dora, obwohl sie keine
alkoholischen Getränke trinken durfte, war super drauf.
?Der Blonde da hinten, schaut dich schon die ganze Zeit an.? sagte Dora.
?Hässlich.? Sophia trank von ihrem Cocktail.
?Aber der in dem weißen Jackett sieht auch nicht schlecht aus. Er mustert dich schon die ganze Zeit.?
sagte Marie.
?Nicht mein Typ.?
?Was ist mit dem?? fragte Dora.
?Mit wem?? fragte Marie.
?Der, der gerade auf uns zu kommt.? sagte Dora.
Auf die drei Frauen kam ein muskulöser Mann mit zerzausten blonden Haare zu. Er trug einen
schwarzem Umhang und hatte hell blaue Augen. Er blieb vor Sophia stehen und musterte sie von oben
bis unten. Nicht zu vergessen mit einer hochgezogenen Augenbraue und gierigen Blick.
Marie stieß Sophia in die Rippen. Ihre Augenbrauen sprangen Trampolin. Sophia verdrehte die
Augen.
?Guten Abend, meine Süßen.? sagte er. ?Ich bin Ian.?
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?Ich werde das Gleiche tun. Ähm, also nicht falsch verstehen, ich werde nach Remus suchen.? dann
verschwand auch Dora.
?Ich bin nicht deine Süße!? sagte Sophia.
Er lächelte nur verschmilzt. ?Ich liebe es wenn Frauen Temperament haben.?
?Das ist schön, dann such dir doch eine!?
Sophia machte auf den Absatz kehrt. Ian hielt sie auf, indem er ihr Handgelenk festhielt. ?Komm
schon nur ein Tanz.?
?Nein.?
Sophia ging. Das war ihr echt zu blöd! Sie ging raus etwas frische Luft schnappen. Dummerweise ließ
er nicht locker und folgte ihr. Sophia blieb auf der großen Wiese stehen. Die kühle Abendluft sprang
ihr förmlich ins Gesicht. Der Himmel war bereits dunkel und kleine Sterne waren zu sehen. Die Musik
hörte man Dumpf im Hintergrund.
?Frische Luft schnappen?? fragte Ian, der hinter ihr auftauchte.
Sophia sagte nichts und sah nur stur geradeaus.
?Keine Lust mit mir zu reden? Ich kann auch still sein.?
?Das bezweifle ich.?
?Wie heißt du eigentlich??
Sophia stieß genervt Luft aus. Es wurde ein bisschen kühl. Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
?Sophia.?
?Ein sehr schöner Name.? sagte er. ?Ist dir kalt? Willst du meinen Umhang??
?Danke, es geht. Ich wollte sowieso nur eben frische Luft schnappen.?
Sie wollte umdrehen, doch ohne ihre Erlaubnis nahm er einfach ihre Hände in seine. Sophia blinzelte
ihn an. Wehe, er würde sie anfassen!
?Hat dir jemand schon mal gesagt, das du wunderschön bist?? er kam ihr mit seinem Gesicht näher.
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?Ja.? sagte sie mit fester Stimme.
?Dann muss dieser jemand ein sehr schlauer Mann gewesen sein.? er spitzte die Lippen. Sophia lehnte
sich zurück, befreite ihre Hände und gab ihm eine Ohrfeige. Sie ging zurück ins Zelt. So ein Idiot!
?Und hat er dir seine Muskeln gezeigt?? fragte Marie, die wieder an der Getränketheke stand und
kicherte.
?Nicht mein Typ, kann nicht zuhören.?
?Du sagst immer: Sie sind zu hässlich oder nicht dein Typ.?
?Und? Ist doch meine Sache.? Sophia verschränkte die Arme vor der Brust wie ein trotziges Kind.
?Du musst endlich kapieren, dass es mit Snape aus ist! Auch wenn du es nicht wahr haben willst!?
sagte Marie. ?Ach ja, und außerdem: Er ist auch nicht gerade eine Schönheit.?
?Klappe, Marie!?
?Du musst endlich loslassen!? schrie sie. ?Und nimm endlich diese dumme Kette ab!?
Sophias Augen füllten sich mit Tränen. ?Wie kannst du nur so was sagen! Ich dachte du bist meine
Freundin! Lass mich in Ruhe!?
Sophia rannte an andere Ende des Zeltes. Wie konnte sie nur so etwas sagen? Sie hatte nie ein
schlechtes Wort in ihrem Beisein über Sirius verloren. Sophia kam an das Buffet. Immerhin konnte sie
etwas essen. Sie nahm sich eine Frikadelle, obwohl sie die eigentlich nicht gerne aß. Marie konnte ihr
für den Rest des Abends gestohlen bleiben.
?Frust-Essen ist auch keine Lösung. Glauben Sie mir, ich hab 's versucht.? sagte eine Stimme hinter
ihr. Sie drehte sich um und sah in das Gesicht von Xenophilius Lovegood. Lunas Vater. Er trug sogar
das Zeichen der Heiligtümer des Todes. ?Schon gut. Ich bin Xenophilius Lovegood.?
?Lunas Vater. Ich weiß.?
?Luna hat mir viel von Ihnen erzählt. Sie meinte, Sie wären wunderschön.?
?Das hat sie gesagt?? Sophia strich sich verlegen eine Strähne hinters Ohr.
Er nickte.
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?Sie kennen die Geschichte??
?Jeder kennt sie.?
Peinlich Stille trat ein. Eine Stille, in der keiner von beiden etwas sagte. Er sah auf ihren Hals, um
Hilfe suchend das Gespräch weiter zu führen.
?Ihre Kette ist aber auch wunderschön.? sagte er. ?Darf ich??
Er schob seine Finger unter den Anhänger und berührte dabei ihre Haut am Schlüsselbein. Er hatte
kalte Hände. Er sah sich den Anhänger genauer an. ?Mir scheint als wäre das echtes Koboldgold. Sehr
wertvoll. Ich nehme an Ihr Freund hat sie Ihnen geschenkt??
?Allerdings.?
Plötzlich wurde im Zelt alles dunkel. Die Musik stoppte und es trat Stille in den Raum. Alle Blicke
waren auf eine schimmernde Kugel, oder es glich von weitem einer Kugel, war aber ein Patronus,
gerichtet. Sie enthielt sogar eine Nachricht.
Kingsley sprach: ?Der Minister ist tot. Die Todesser sind auf den Weg.?
Seine Stimme erstickte im Geschrei und Panik. In diesem Moment kamen auch schon die Todesser.
Wie konnte sie das nur vergessen haben? Mr Lovegood war auch verschwunden. Alle flüchteten aus
dem Zelt, einige Kämpften. Sophia hatte dummerweise ihren Zauberstab in ihrem Zimmer vergessen.
Auf einmal wurde sie an der Hüfte gepackt und nach hinten weggezogen. Sie spürte noch den Stoff
des Vorhanges an ihren Beinen, ehe sie gegen die Zeltwand gedrückt wurde. Ihre Arme hatte ihr
Gegenüber fest im Griff. Er hatte seine massiven Hände fest um ihr Handgelenk geschlossen. Er trug
eine dunkle Maske und war wie seine Gefährten in schwarz gehüllt. Sophia zappelte, um sich los zu
reißen. Vergebens.
?Lass mich los, du verfluchter Todesser!? schrie sie.
Er drückte sie weiter gegen die Zeltwand und hielt ihr den Mund zu. Sie trat ihn. Er reagierte nicht. Er
nahm ihre Handgelenke mit einer Hand und drückte sie gegen die Zeltwand über ihren Kopf. Mit der
anderen griff er seinen Zauberstab und wendete einen Schweigezauber an. Sophia bekam kein Wort
mehr raus. Sie versuchte sich irgendwie zu befreien, doch der Todesser war zu stark. Sie wollte gar
nicht daran denken, was er jetzt alles mir ihr machen konnte. Tränen sammelten sich in ihren Augen.
Der Todesser streckte seine Hände nach vorne. Sophia drehte ihren Kopf zur Seite, damit er ihre
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Tränen nicht sah. Sie kniff die Augen zusammen. Sie spürte seine Finger an ihrem Hals. Er nahm den
ihrer Kette in die Hand. Hoffentlich riss er sie nicht ab und verkaufte sie bei Gelegenheit.
Er neigte seinen Kopf noch vorne und küsste ihren Hals aufwärts. Eine Träne rollte ihr die Wange
herunter. ?Hast du etwa Angst vor mir?? flüsterte er in ihr Ohr.
Sophia blinzelte. Diese Stimme kannte sie doch! Sie sah den Todesser an. Er nahm die Maske ab. Vor
ihr stand Severus. Sie strahlte nun regelrecht.
Sie wollte etwas sagen, aber es ging nicht.
Er lachte und beendete den Zauber. Er ließ ihre Handgelenke los. Das nutze sie um ihn in die Arme zu
springen. ?Severus!? schrie sie schon fast.
?Psst. Sei leise.? er strich ihr über den Rücken.?Ich wollte dir keine Angst machen.?
Sie sah ihm in die Augen. Dann zog sie ihm ein einen leidenschaftlichen Kuss. Wie lange hatte sie
darauf gewartet, das endlich wieder tun zu können!
Sie löste sich von ihm. Er sah wieder auf die Kette. ?Du hast sie noch??
?Warum nicht??
?Ich dachte, du hättest sie womöglich weggeworfen.? er sah nachdenklich zu Boden.
Sie legte eine Hand an seine Wange. ?Dazu habe ich keinen Grund.? sie küsste ihn erneut. ?Was
machst du eigentlich hier??
?Kann ich dir nicht sagen. Aber ich wollte dich sehen.?
?Ich habe dich vermisst.?
?Du bist süß.?
Sie lächelte. ?Ich liebe dich.?
?Ich liebe dich auch.? er horchte kurz. ?Ich muss gehen.? er setzte sich seine Maske wieder auf.
?Sehen wir uns wieder??
?Ich hoffe es.? er küsste sie und verschwand dann wieder. Als es ruhig war, kam sie aus ihrem
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?Sophia!? hörte sie und Marie kam angerannt. Dora hinter ihr.
Sie umarmte Marie feste. ?Es tut mir so Leid.? sie schniefte.
Sophia strich ihr über den Rücken. ?Schon gut.?
?Ich dachte sie hätten dich mitgenommen!? Maries Stimme erstickte an ihrer Schulter.
?Ja, wo warst du eigentlich?? fragte Dora.
?Habe mich hinter den Vorhang versteckt.?
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Kapitel 4
Sophia war nach längerem Zeitraum nicht mehr in der Winkelgasse. Sie war allerdings nicht mehr so
belebt wie früher. Eher traurig. Wahrscheinlich war in der Nokturngasse mehr los. Viele Läden
standen leer. Die Straße war kaum befüllt und dabei fing bald die Schule wieder an. Ollivanders Laden
war auch wie ausgestorben.
Sophia ging weiter. Sie wollte Fred und George einen Besuch abstatten. Sie wollte auch ein paar
Artikel ausprobieren.
?Hilfe!?
Sophia blieb sofort stehen. War das ein Hilfeschrei? Und wenn ja, wo kam er her?
Sophia zog ihren Umhang weiter zu. Sie strich sich eine ihrer langen Strähnen hinters Ohr. Sie sah
sich um. Keine Menschenseele.
?Hilfeee!?
Sophia hörte den Hilfeschrei erneut. Es kam aus einer Nebengasse. Sie rannte hinein. Sie zog ihren
Zauberstab. Sie ging die dunkle Gasse entlang. Am Ende der Gasse sah sie eine Frau am Boden sitzen.
Sophia rannte zu ihr.
?Ist alles in Ordnung?? fragte Sophia die Frau.
Die Frau hatte Panik in den Augen. Ihre hellgrauen Augen funkelten auf als sie Sophia sah. Sie setzte
sich auf die Knie, sie war vielleicht Mitte vierzig. Sie klammerte sich an Sophia Unterarm. ?Sie
müssen mir helfen, die Todesser verfolgen mich.?
Sophia zog sie auf die Beine. ?Können Sie rennen??
?Da ist sie!? hörte sie eine Männerstimmen schreien. Sie sah wie sechs Männer auf sie zu gerannt
kamen. Die Frau nahm Sophias Hand und zog sie mit sich mit.
?Was ist den los?? fragte Sophia die Frau, die wohl um ihr Leben rannte.
?Sie wollen mich umbringen! Ich habe Seinen Namen gesagt!?
Wie dumm muss man in diesen Zeiten eigentlich sein, fragte sich Sophia. Sie rannte um die nächste
Ecke.
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Plötzlich tauchte ein Todesser vor ihnen auf. ?Wir haben euch.?
?Schnell zurück!? sagte Sophia, doch als sie gerade umdrehen wollte, liefen sie in die nächsten
Todesser.
?Hier geblieben!? sagte der Todesser. ?Impedimenta!?
Sophia wurde starr und schwarz vor Augen.
Als Sophia das nächste Mal die Augen öffnete, saß sie auf Stroh. Es war dunkel um sie herum. Sie
stand auf. Wo war die Frau von vorhin? Und wo war sie? Sie sah eine Tür. Es war eine Gefängnistür.
Sie hatte Gitter. Aber es sah nicht so aus als wäre sie in Askaban. Sie sah eine Treppe. Nach und nach
wurde ihr klar wo sie sich befand! Im Malfoy Manor!
In dem Moment tauchten Schatten von Männern auf. Ein Mann stand vor der Tür und blickte
hindurch. Sophia ging einen Schritt zurück.
?Sie ist wach! Sagt dem Lord Bescheid.? der Todesser kam auf sie zu und packte sie am Oberarm.
?Lass mich los!? schrie Sophia. ?Wo bringst du mich hin??
?Der dunkle Lord erwartet dich bereits.? er lachte hämisch.
Super, dachte Sophia. Irgendwann musste sie ja mal Voldemort begegnen! Warum nur jetzt? Molly
und die anderen machten sich sicher Sorgen.
Er zog sie unsanft die Treppe hinauf, was eigentlich gar nicht nötig war, denn sie konnte auch alleine
Laufen! Ich könnte mir in den Arsch beißen, weil ich nicht apparieren kann, dachte sie.
Sie kam in eine große Halle, die einem Versammlungsraum glich. Er schob sie unsanft auf den Boden
und fesselte ihre Hände auf den Rücken. Sie bemerkte, dass ihr Zauberstab fehlte. So ein Mist!
Der Todesser sah zum Tisch. ?Mylord, die Gefangene!?
Sophia verdrehte die Augen. Na toll, sie war eine Gefangene.
?Danke, hau ab!?
?Ja, Meister!? sagte der Todesser und ging aus dem Raum. Sein brauner Haarschopf verschwand
hinter der Tür.
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Es war still in dem großen Saal. Sophia sah eine Schlange auf den Boden liegen. Sie schlief. Es war
eine kalte, gefährliche Stille, wie man sie aus Horrorfilmen nur zu gut kannte.
Eine Schlangen artige Figur, kam auf sie zu. Er hatte fahle Haut und rote Augen. Er trug eine lange,
schwarze Robe und sprach mit einer kalten Stimme. ?Oh, wir haben Besuch.?
Er schritt langsam auf sie zu und musterte sie. Ihr Herz hatte noch nie so sehr geklopft wie in diesem
Moment. Sie stand leibhaftig Lord Voldemort gegenüber. Eigentlich kniete sie ja auf den kalten
Paketboden.
?Voldemort.? sagte Sophia mutig.
Er grinste. ?Du sagst meinen Namen.?
?Wie soll ich dich sonst nennen? Tom??
Er zog Luft ein und polterte: ?Nicht diesen verfluchten Muggelnamen!? er sah sie wieder an. ?Wie
heißt du mein Kind??
?Sophia Winter.? er sah sie. ?Halbblut.? log sie. Hoffentlich war sie der Kunst der Okkulmentik
mächtig.
Er grinste. ?Ein Halbblut??
?Das kann ich nur zurück geben.?
?Du scheinst sehr mutig zu sein. Oder sehr töricht.?
?Du darfst dir etwas aussuchen.?
?Ach, ja?? grinste er. ?Wie wäre es mit tot??
Sophia hob eine Augenbrauen.
Er hielt ihr seinen Zauberstab unter ihr Kinn. Ein alter knochiger, weißer Stab.
Sophias Kopf wurde unsanft in den Nacken gedrückt. Er grinste süffisant. ?Ich hasse es, wenn Leute
sagen, was sie denken. Ganz besonders, wenn sie sich in so einer misslingen Lage wie du befinden.?
?Was ist mit der Frau? Die ihr mit mir gefangen habt??
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?Sie hat sich bereits verabschiedet. Vielleicht wirst du sie ja auf deiner Reise dorthin wiedersehen. Ihr
euch bestimmt viel zu erzählen.? Voldemort lachte hämisch.
?Du bist widerwärtig.?
?Es hat mich nicht gestört als die Leute vor dir das sagten, also stört es mich auch nicht wenn du das
sagst!? sagte er gleichgültig.
Sophia sah in seine großen, roten Augen. Sie zeigten nur Kälte und pure Bosheit. Das war wohl das
Letzte was sie im Leben sehen würde. Wie konnte ein einziger Mensch nur so grausam sein?
?Keine Angst. Es wird schnell gehen. Es ist fast so wie einschlafen.? sagte er.
?Obwohl, es ziemlich traurig ist, so etwas Hübsches wie dich zu töten. Ein Jammer.? Er bohrte seinen
Zauberstab weiter in ihren Hals. Sophia hatte bereits eine Nackenstarre und ihre Hände fühlten sich
taub an. ?Wie dem auch sei.? er hob seine Stimme. ?Avada-... Was ist das??
Voldemort nahm seinen Zauberstab von Sophias Hals weg. Sophia lehnte ihren Kopf nach vorne. Er
sah verblüfft aus. Seine dünnen, Knochen artigen Finger griffen nach vorne an Sophias Hals. ?Eine
sehr schöne Halskette hast du da, Sophia.?
Sophias Atem stoppte. Das erste mal in ihrem Leben, verfluchte sie es, dass sie diese Halskette trug.
?Sag mir, Sophia. Ist das echtes Koboldgold??
?Ja. Das sagte man mir zumindest.?
Er spielte mit den Anhänger zwischen seinen Fingern. ?Ich nehme an, der Severus, der dir diese Kette
geschenkt hat, ist dein Freund??
Sophia sagte nichts. Sie schwieg.
?Ich werte das mal als ja aus.? lachte er. ?Jetzt scheinst du nicht mehr so mutig zu sein.? er grinste
fies. Was zum Teufel hatte er vor? ?Lucius!? rief er.
Lucius Malfoy kam mit seinen langen, Platin blonden Haaren in die Halle gestolpert. ?Ja, Meister??
?Ruf, Severus.? sagte er und schaute dann Sophia an. ?Ich denke wir haben etwas zu klären.?
Ohne die Realität, gäbe es die Traumwelt nicht, und
umgekehrt (Teil 6)
von MillyXD
online unter:
http://www.testedich.de/quiz41/quiz/1460225177/Ohne-die-Realitaet-gaebe-es-die-T raumwelt-nicht-und-umgekehrt-Teil-6
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Kapitel 1
Hey Leute:)
boah, schäme ich mich gerade, dass ich so lange gebraucht habe: O (bitte nicht foltern *fleh*)
Ein ziemliches Problem ist nämlich immer diese blöde Schule und dann auch noch das
Ausbildungs-Finden-Problem. Zudem habe ich mit meinem Beta-Leser eine neue FF angefangen, das
ist dann auch der Grund warum der nächste Teil nicht ganz fehlerfrei sein wird. Aber man kann ja
nicht immer 100% fehlerfrei schreiben. Finde ich zumindest. Vielleicht wollt ihr ja mal bei unserer FF
vorbei sehen. Ist aber eine Avatar ? Herr der Elemente FF. Also ich mag sie.
Wie immer gibt es natürlich Widmungen:
Für meine Lieben Leser:
cat raven x (du scheinst unsere Marie zu sein: D)
Deti (daaaaaaaaanke: D)
Cooooookiemonster (Ich hoffe das waren genug o's xD)
knott (dein Kommi war echt sehr lieb *rot werd*)
Dracetta Malfoy und HarryEvans (hier kommt ja schon der nächste Teil: D)
Yuna Evans (Wow! Danke, hätte ich jetzt nicht so erwartet:))
Raven (schön, dass du so begeistert bis <3)
PandoraX2, Jasmin Phönix & Lunizabi ( vielen Dank euch Dreien:))
knottinka (bitte nicht Hauen, ich weiß es war lange O.O)
und Helena Ravenclaw ((der ganze Name war mir jetzt zu lange xD) ich freue mich, das dir der
Hauptcharakter gut gefällt. Ich freue mich, dass sie gut ankommt)
Den anderen auch viel Spaß beim Lesen: D
LG MillyXD
PS: Da Sophia zu keinem Hogwartshaus gehört (sie stammt ja aus unserer Welt) also würde ich euch
folgende Frage stellen: Was glaubt ihr: In welchem Haus wäre Sophia? (Es gibt kein richtig oder
falsch)
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Kapitel 2
Sophia saß immer noch gefesselt auf den Boden. Sie hörte wie die Schlange zischte. Sie schlief
immer noch. Das war ihr auch lieber. Wenn man bedenkt, dass dieses Vieh ganze Menschen
verschlingen konnte.
Voldemort lief hin und her. Es machte Sophia wahnsinnig. Was hatte er nur mit ihr vor? Er grinste
fies und wendete Sophias Kette, die er ihr so liebevoll vom Hals gerissen hatte, immer wieder
zwischen seinen Fingern. Er sah nachdenklich aus. Womöglich überlegte er, was er als nächstes tun
sollte. Sophia spürte ihre Hände nicht mehr. Ihre Knie fingen auch an langsam weh zu tun.
In diesem Moment ging die Tür auf und jemand trat hinein. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass es
nicht Severus war, sondern, dass dieser jemand ein Tablett mit sich trug. Als die Person in ihr
Sichtfeld trat, erkannte sie Draco Malfoy. Er transportierte ein Glas Wasser. Wie originell. Sie hatte
ganz vergessen, dass sie im Malfoy Manor war.
?Danke, Draco.? er legte eine Hand auf seine Schulter und sah dann zu Sophia.
?Aber möchten wir unseren Gast nicht auch etwas anbieten??
Draco erkannte Sophia sofort. Er hob eine Augenbraue und grinste.
?Ich verzichte.? fauchte Sophia und sah dann Draco an.
Voldemort sah verblüfft über den Blickkontakt aus. Ob Draco ihr vielleicht Leid tat?
?Ihr scheint euch zu kennen?? fragte Voldemort.
Draco nickte auf die Frage. Er hatte viel zu viel Angst vor Voldemort, als ihn an zu lügen, das konnte
man sehen.
?Woher??
Draco sah erst Sophia an, die sich nur >Scheiße< dachte. Natürlich wird er ihn jetzt nicht anlügen.
?Sie war Lehrerin auf Hogwarts. Für Zauberkunst. Dann nicht mehr.?
?Ach, wirklich?? er sah Sophia an. Seine Augen glänzten. ?Sonst noch was??
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?Sie war auch Vertrauenslehrerin und Dumbledores Assistentin. Hinterher.? fügte Draco noch hinzu.
Verdammter Mist, fluchte sie im Inneren. Voldemort grinste. ?Dumbledores Assistentin. So so. Ich
nehme an, dann kennst du sicherlich Severus Snape.?
Sophia schwieg, also sah Voldemort Draco eindringlich an, der konnte allerdings nicht lange
Schweigen. ?Sie waren ein Paar. So viel ich weiß.?
Sophias Herz rutschte ihr in die Hose. Es war, als hätte er gerade ihr Todesurteil unterschrieben.
?Vielen Dank, Draco. Du kannst jetzt gehen.?
Das ließ Draco sich nicht zweimal sagen und ging zur Tür. Als er raus war, funkelten Voldemorts
Augen sie böse an. Er hockte sich vor ihr hin, legte zwei Finger unter ihr Kinn, sodass sie ihn ansehen
musste. ?Du bist klug, mein Kind. Aber eben nicht klug genug.? Er griff in seinen Umhang und holte
erneut die Kette hervor. Er ließ sie vor ihrem Gesicht baumeln. ?Was wird wohl der arme Severus
dazu sagen, wenn ich seine Freundin habe? Dank dir, Schätzchen. Habe ihn noch mehr im Griff als
vorher.? er steckte die Kette wieder weg.
?Du bist widerwärtig. Ekelhaft.?
?Das hatten wir schon, meine Liebe. Und dein großes Mundwerk geht mir auch langsam auf die
Nerven.? er machten ohne große Anstrengungen einen Wink mit seinem Zauberstab, worauf ein
breiter Klebestreifen erschien und klebte ihn ihr auf den Mund. ?So gefällst du mir schon besser.?
Sophia sah ihn böse an, obwohl sie mit seinem Gesicht nicht mithalten konnte.
?Wir werden ein bisschen mit ihm spielen. Was hältst du davon?? er sah sie zufrieden an. Sophia
schüttelte den Kopf. ?Schön, dass wir einer Meinung sind.?
Als er sich erhob, ging die große Tür erneut auf. Dieses Mal sah sie aus dem Augenwinkel etwas
Schwarzes, auf das sich Voldemort zu bewegte. Sophias Blick fiel auf die Schlange. Sie wachte auf.
Kein Gutes Zeichen.
?Severus... Du bist zu spät.?
?Entschuldigt bitte, Herr.? Sophias Herz zersplitterte in zwei Teile.
?Da gibt es nichts zu Entschuldigen.? Sophia spürte wie er grinste. ?Ich habe dich heute herbestellt,
damit du dir jemanden ansiehst.? Sophia spürte Blicke ihn ihren Rücken.
?Sie hier, um genau zu sein.? Sophia stöhnte auf vor Schmerz, denn Voldemort packte sie an den
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Haaren und schleifte sie über den Boden. Ihre Kopfhaut schmerzte, sie konnte jeder Haarwurzel Er riss
ihren Kopf in den Nacken. Sie schaute genau in Severus schwarze Augen. Für einen kurzen Moment
konnte sie in seinen Augen Besorgnis erkennen. Jedoch fing er sich wieder und hatte einen kalten
Ausdruck in den Augen. Ihr Nacken tat weh. ?Kennst du sie??
Severus sah noch einmal an Sophia herunter. ?Nein.? sagte er mit fester Stimme.
Wie süß, er will mich schützen, dachte Sophia. Nur war das jetzt der falsche Zeitpunkt!
?Nein?? fragte Voldemort gespielt verblüfft. Er ließ ihre Haare los und ging hinter Severus.
Voldemorts Hände glitten in seinem Umhang. Er holte die schimmernde Goldkette heraus und ließ sie
provozierend vor seinem Gesicht baumeln. ?Dann nehme ich an, diese Kette auch nicht??
Severus schwieg. Er sah Sophia tief in die Augen. Er wirkte etwas betrübt.
?Keine Antwort?? fragte Voldemort. ?Vielleicht wird der Cruciatus-Fluch deine Zunge lockern??
Severus schloss demütig die Augen. Doch dann fing Sophia an zu Kreischen, krümmte sich und viel
zur Seite weg. Es fühlte sich an wie Tausend Stiche auf einmal. Und das klang noch zu harmlos. Sie
wälzte sich auf den Boden hin und her. Es sollte aufhören. Jetzt! Es brachte sie um den Verstand!
?Hört auf!? sagte Severus.
Sophia hörte auf zu zappeln und ihre Muskeln verloren ihre Anspannung. Ihre Beine und Arme
vielenmit einem Klatschen wieder auf den Boden. Das Atmen fiel ihr schwer. Severus kniete sich
neben sie und riss das Klebeband vorsichtig ab. Sophia konnte nun besser atmen. Sie sah ihm in die
Augen. Sie waren nun voller Wärme. Vielleicht auch Reue.
Voldemort hockte sich auf die andere Seite neben ihr hin. ?Also doch. Warum lügst du mich an,
Severus??
?Das war ein mieser Trick!? sagte Sophia atemlos.
?Klappe, Mädchen!? sagte Voldemort und stand auf. Er begann in einem Halbkreis um die beiden
herum zu laufen. Sophia griff derweil nach Severus' Hand, die sich erstaunlicherweise warm anfühlte.
Er strich mit den Daumen über ihre Finger. ?Wie du weißt verlange ich von meinen Todessern
äußerste Gehorsamkeit.?
?Ja, Herr.?
Voldemort sah zu Sophia am Boden herab. ?Dann kann man sich solche Fehltritte nicht erlauben.?
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?Es wird nicht wieder vorkommen, Herr.? sagte Severus. Sophia beobachtete seine Atmung. Sie
flacher. Er wusste was womöglich kommen würde.
?Gewiss.? sagte Voldemort böse grinsend.
Sophias Herz beschleunigte sich. Es war schon eine Qual. ?Ich liebe dich.? hauchte sie.
?Wie süß.? sagte Voldemort. ?Steh auf, Severus!? befahl er.
Severus tat wie ihm geheißen und stand auf. Sophia lag immer noch in ihrer vollen Länge auf den
Boden. Die Fesseln und den kalten Boden spürte sie schon lange nicht mehr.
Sophia blickte zur Seite. Nagini, Voldemorts Schlange, bäumte sich gefährlich auf. Sie war bereit
anzugreifen. Sie zischte.
Voldemort ging einen Schritt auf Severus zu. ?Töte sie!? flüsterte er ihm ins Ohr.
Severus' Gesicht entglitt und sah den Dunklen Lord an. ?Herr??
?Na, los!? polterte er.
Severus nahm seinen Starb aus seinem Umhang. Er richtete ihn auf Sophia. Seinem Gesicht nach zu
Urteilen, wollte er es nicht. Sein Gesicht verhärtete sich, als ob er sich dazu entschieden hätte den
Spruch endlich auszusprechen. Dennoch kniff er die Augen zusammen. Es war eine Qual, für ihn wie
auch für sie. Er hielt inne und senkte seinen Zauberstab wieder. ?Ich kann nicht, Herr.?
Voldemort lachte: ?Du kannst den zweit größten Zauberer der Welt töten, aber es scheitert an einer
einfachen Frau??
?Ja, Herr.?
?Lasst mich sie töten!?
Sophia blickte zur Seite und sah Nagini an. Dieses blöde Vieh wollte sie tatsächlich töten! ?Ich finde,
du hast deinen Bedarf zum töten für heute erreicht!?
Stille entstand, in der keiner etwas sagte. Sophia blickte zu den beiden Männern hoch, die sie
überrascht ansahen.
?Wie ich sehe, besitzt du das einzigartige Talent Parsel zu sprechen.? sagte Voldemort. ?Wohl ein
Nachfahre Slytherins.?
?Ja... vielleicht-?
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Er lachte. ?Und ich wollte dich umbringen!? mit einem Wink seines Zauberstabs löste er die Fesseln.
setzte sich auf. Sie bewegte ihre Hände, die vollkommen taub wären.
?Kein Essen?? zischte Nagini.
?Nein!? fauchte Sophia. Severus kniete sich wieder neben sie und stütze ihr den Rücken.
Voldemort kam ihr mit seinem Gesicht näher. ?Sei nachsichtig mit ihr. Aber viel wichtiger ist. Wirst
du meinen Todessern beitreten??
?Ich denke ja gar nicht dran!? sagte Sophia.
?Dann wirst du wohl oder übel sterben-?
?Sophia...? sagte Severus.
?Sophia...? säuselte Voldemort.
?Na, gut!? gab sie sich geschlagen.
Voldemort griff feste nach ihrem Handgelenk. Er hatte einen feste Griff und sie konnte sich so nicht
lösen. Mit einem Mal brannte er ihr das Zeichen in den Unterarm. Dann ließ er los.
Sophia blickte auf das schwarze Totenkopf-Schlangen-Mal auf ihren Unterarm. Es brannte. ?Was ist
mit meinem Zauerstab??
Voldemort erhob sich und winkte einmal mit seinem Stab. In Sophias Händen tauchte ihr Stab wieder
auf. Der, der Severus' glich. In allen Einzelheiten. Sie steckte ihn schnell weg. Voldemort sah auf die
beiden hinab. ?Und Severus: Vielleicht solltest du deiner Freundin ein paar Manieren beibringen. Sie
ist mir zu kratzbürstig.? dann verließ er diesen Raum.
Sophia atmete hörbar aus. Dann lehnte sie sich an Severus' Schulter.
Er strich ihre eine lange, braune Strähne aus dem Gesicht. ?Was machst du nur für Sachen??
?Ich wollte einer Frau helfen, die von Greifern angegriffen wurde. Dann wurde ich auch gefangen.?
Stille entstand. ?Und jetzt??
Er sah auf ihre Oberschenkel und zog mit dem Zeigefinger Kreise auf den Rechten.
?Du gehörst jetzt zu den Todessern. Ich denke er wird dich im Hinterkopf behalten.?
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?Sophia! Sage nicht seinen Namen!?
?'tschuldigung. Ich meinte, was machen wir jetzt??
Severus lachte. ?Ich muss zurück nach Hogwarts. Heute Abend kommen die Schüler.?
?Heute Abend? Wie spät ist es denn?? Sophia sah raus. Er war dunkel draußen.
?Wir haben vier Uhr nachts.?
?Severus??
?Ja??
?Kannst du eine Assistentin gebrauchen?? Sophia lächelte breit.
Er machte ein gespielt nachdenkliches Gesicht. ?Wieso eigentlich nicht. Ich denke der Dunkle Lord
braucht dich nicht hier. (Er lächelte breit) Immerhin hat er gesagt sich soll dir Manieren beibringen.?
?Hast du das wirklich vor?? Sophia hob skeptisch eine Augenbraue. Das würde so wieso nicht
klappen.
?Ich denke, das wird sowie so nicht passieren. Aber vielleicht solltest du dich in seiner Gegenwart
etwas zügeln. Das wäre in unserem Interesse.?
?Wie du meinst. Können wir dann??
?Kannst du denn immer noch nicht apparieren??
?Dann hätte ich mich gleich töten lassen können!?
?Schon gut. Steh auf!?
Sophia stand auf. Severus half ihr beim stehen. Glücklicherweise konnte sie alleine stehen, trotz
Cruciatus-Fluch. Das soll ihr erst einer nach manchen! Sie griff wie immer nach seinen Arm und kurz
darauf verschwand die alte Umgebung und Hogsmeade tauchte wieder auf.
?Schaffst du es nach oben??
Sie grinste und stupste ihn in die Seite. ?Du kannst mich ja wieder hoch tragen.?
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?Ich verzichte.?
?Willst du damit sagen, dass ich dick bin??
?Sophia...? er beachtete sie nicht weiter und ging voraus.
Sophia schüttelte den Kopf und lachte: ?War nur ein Scherz!?
Sie holte ihn auf und gingen den Hang hinauf. Sophia war wieder topfit und fröhlich. Das Schloss sah
in vollkommener Dunkelheit ziemlich gespenstisch aus. Aber irgendwie auch interessant.
Als sie an Höhe gewannen wurde es auf einmal kälter. Kälter und trostloser. Sophia fühlte sich auch
nicht mehr so fröhlich. Alles wurde trist und langweilig.
?Dementoren.? sagte Severus und griff in seinen Umhang. Er holte seinen Zauberstab hinaus. Er
schwang ihn: ?Expecto Patronum!?
Aus seinem Zauberstab kam eine silberne Hirschkuh, die um uns herum rannte und die beiden mit
wohliger Wärme versorgte. Sophia fragte sich, welche Erinnerung er abgerufen hatte.
Sophia kam eine Idee. Vielleicht war es ihr ja möglich auch einen Patronus herauf zu beschwören. Ein
Versuch war es immerhin Wert!
Sophia dachte an ihren ersten Kuss mit Severus. Selbst jetzt fühlte sie noch immer Schmetterlinge im
Bauch wenn sie daran dachte. Sophia konzentrierte sich auf diese Erinnerung, wie es damals Remus zu
Harry gesagt hatte. Sie schloss ihre Augen und schwang ihren Stab und sprach die Formel: ?Expecto
Patronum!?
Sophia öffnete ihre Augen. Und Tatsächlich: Ein großer Hirsch mit großem, silbernen Geweih sprang
fröhlich aus der Spitze ihres Zauberstabs und rannte grazil und freudig hinter der Hirschkuh her.
Severus neben ihr stutzte. ?Nicht apparieren können, aber einen gestaltlichen Patronus herauf
beschwören.?
Als sie im Innenhof ankamen, verblassten die Tiere und lösten sich in weißen Nebel auf. Sophia sah
den zwei Hirschen noch einmals nach. ?Warum überrascht mich das nicht??
?Dass dein Patronus ein Hirsch ist??
?Genau.?
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?Ich weiß.? sagte Sophia. Dann kamen sie auch schon am Steinadler an. Severus sagte das Passwort
und beide erklimmen den Weg nach oben. ?Das war mein erster.?
?Du meinst der erste, der je Gestalt angenommen hat??
?Nein, das war mein erster Zauber. Ich habe ihn gerade zum ersten Mal ausprobiert.?
?Dafür war er unglaublich gut.? sagte Severus und stieß die zu seinem Büro auf. Das Büro war leer
und es war auch ziemlich ungewohnt Dumbledore hier nicht anzutreffen. Trotzdem hatte sich nichts
verändert.
Severus legte seinen Umhang ab. Sophia sah sich nebenbei die Bücher im Regal an. Dumbledore
hatte damals viel Stoff zum Lesen. Sie gähnte.
?Müde??
?Ich bin froh wenn ich ins Bett komme.? sagte Sophia und legte ihren Umhang ab.
?Kannst schon mal vorgehen.? er zeigte auf die Treppe.
Sophia nickte und stieg die Treppe hinauf. Es dauerte nicht lange bis sie ins Schlafzimmer kam. Es
war ein mittelgroßes Zimmer mit einem Doppelbett, Schrank und was ziemlich wichtig war: Ein Tisch
mit Spiegel. Sophia zog sich Schuhe, Socken, T-Shirt und Jeans aus und legte sich quer auf das
weiche, kuschelweiche Bett. Sie gähnte erneut. Das war um einiges bequemer als der kalte Paketboden
im Malfoy Manor. Sie hörte wie Severus die Treppe hoch kam.
?Das ging schnell.?
?Du weißt doch wie ich bin. Ich könnte den ganzen Tag schlafen.?
?Das ist war.? Severus setzte sich neben sie auf die Bettkante.
Sophia krallte sich mit ihren Fingern in seinen Umhang und zog ihn nach hinten auf die Matratze. Sie
legte sich auf die Seite, damit sie ihn anschauen konnte. Er drehte sich ebenfalls auf die Seite. Sie sah
auf ihren linken Arm.
?Tut es noch weh??
?Nein, es geht.? sagte sie. Sie schloss sie Augen.
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?Sophia??
?Hm? Was??
Er legte seine Hand an ihre Hüfte und zog sie damit näher an sich heran. Sophia öffnete die Augen
und sah direkt in seinen schönen, schwarzen Augen. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast.
?Ich wollte dich zur keiner Zeit umbringen.? sie bemerkte wie er schluckte.
?Ach, Severus.? sie legte eine Hand an seine Wange und küsste seine Nasenspitze.
?Das weiß ich doch.?
?Ich wollte nur, dass du das weißt.? sagte er und begann wieder Kreise über ihre Hüfte zu ziehen.
Sophia zuckte etwas zusammen.
?Das kitzelt.? lachte sie leise.
?Soll ich aufhören??
?Nein.? sagte sie, legte beide Hände an seine Brust und rollte ihn auf den Rücken. Sie setzte sich auf
ihn und küsste ihn.
Er löste sich. ?Willst du nicht schlafen??
?Ich weiß, was wir stattdessen machen können.? hauchte sie.
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Kapitel 3
Sophia wachte auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie gähnte. Wie spät es wohl war? Sie
hatte so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Das lag wohl an ihrem Bettnachbarn. Sie grinste
und schaute zur Seite. Oder vielleicht doch nicht. Den das Bett neben ihr war leer. Das wunderte sie.
Sophia schlug die Decke weg und schnappte sich einen von Severus' weißen Hemden. Sie knöpfte es
locker zu und ging die Treppe runter.
Sophia sah Severus am Schreibtisch sitzen. Versunken in seine Arbeit. Sie ging zu ihm hin und stellte
sich hinter hin. Über seine Schulter hinweg begutachte sie was er machte. Sie fing an ihm die Schulter
zu massieren.
Er warf seinen Kopf in den Nacken. ?Das tut gut.?
?Kann ich mir vorstellen. Bist du schon lange auf??
?Vielleicht zwei Stunden.? er zog sie zu sich und sie setze sich auf seinen Schoß. Er küsste sie.
?Kannst du mir einen Gefallen tun??
?Klar, welchen??
?In einer Stunde kommen die Schüler. Kannst du sie beim Fest begrüßen??
Es ist fünf Uhr? Mann, habe ich lange geschlafen, dachte sie. ?Du bist doch der Schulleiter. Wieso
ich??
?Weil ich beschäftigt bin und du meine Assistentin bist.?
?Und seit wann schläft man mit seiner Assistentin??
?Sie haben mit mir geschlafen, Ms Winter.?
?Ist ja schon gut ich mach 's. Ich brauche nur was zum anziehen.? sagte Sophia.
?Ich habe einige von deinen Sachen hier. Sieh mal oben nach.?
?Du hast Sachen von mir hier?? fragte sie ungläubig. Sie grinste. ?Du hattest sie doch nicht etwa an??
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Sophia biss sich nachdenklich auf die Lippe. ?Das macht Sinn. Jetzt weiß ich auch wo mein blaues
Kleid ab geblieben ist.?
?Du meinst das mit der Schleife??
Sophia nickte. ?Ich werde mich mal anziehen.? Sophia spurtete die Treppe hoch. Sie hatte nur noch
eine Stunde!
Um halb sechs war sie fertig. Sie konnte sogar noch duschen! Sophia zupfte sich noch einmal ihren
Umhang zurecht und ging die Treppe hinunter. Severus saß immer noch am Schreibtisch. Vielleicht ist
ein Bürojob ja ziemlich langweilig.
Severus schaute hoch als er sie bemerkte. ?Das blaue Kleid??
?Das blaue Kleid.? sagte Sophia. ?Soll ich ihnen irgendetwas ausrichten??
?Lass nur. Sie sollen einfach lernen. Ach ja, die Carrows machen jetzt den Verteidigungsunterricht
und Slughorn ist neuer Hauslehrer für Slytherin.?
?Werde ich verkünden. Brauchst du sonst noch was??
?Eine Unterlage aus dem Lehrerzimmer. Sie haben etwas mit den Hauslehrern zu tun. Ich denke wenn
du Minerva fragst weiß sie, was du möchtest.?
?Kein Problem, mach' ich. Viel Spaß, was auch immer du da machst.? Sophia ging aus dem Raum
und schloss die Tür hinter sich.
Atemberaubend war es schon, dass sie vor der ganzen Schule sprechen musste. Sie redete sowie so
nicht gerne vor Leuten. Und dann gleich vor Hunderten? Hoffentlich stotterte sie nicht wie bei
Präsentationen in der Schule.
Sophia war am Lehrerzimmer angelangt. Sie öffnete die Tür. Viele Lehrer saßen zusammen. Auf dem
Tisch sah sie bereits die Unterlagen, die sie brauchte. Kein Wunder, eine große Überschrift verriet ihr,
dass das sie richtigen Unterlagen sein musste. Es war mittlerweile schon viertel vor sechs. ?Abend!?
sagte sie beiläufig und nahm die Unterlagen vom Tisch.
Alle Gespräche stoppten und Sophia bemerkte, dass sie angestarrt wurde. Überraschung stand in ihren
Gesichtern geschrieben. Allerdings war noch nicht mal ein Viertel der Lehrerschaft im Raum. Nur:
Horace, Pomona, Fillius und...
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?Sophia!? kreischte Marie und sprang ihr in den Arm. ?Wo warst du? Du wolltest in die Winkelgasse
und bist nicht wiedergekommen. Molly, die anderen und ich haben uns furchtbare Sorgen gemacht!?
Jetzt musste sich Sophia blitzschnell eine Ausrede einfallen lassen. Sie konnte ihr nicht sagen, dass
sie zu den Todessern gehört und immer noch mit Severus zusammen war. Ganz zu Schweigen, was die
Kollegen sagen würden.
?Ich wurde von Greifern gefangen, weil ich einer Frau helfen wollte. Sie haben mich über längeren
Zeitraum fest gehalten. Dann habe ich mir meinen Weg in die Freiheit selbst erkämpft.?
?Und warum bist du hier?? fragte Marie.
?Warum bist du hier??
?Um Geld zu verdienen und natürlich um den Schülern ein offenes Ohr zu leihen.?
?Ich bin aus den gleichen Gründen hier.?
?Ach, Sophia. Ich bin jedenfalls froh, DASS sie hier sind.? sagte Slughorn.
Die anderen Lehrer lächelten sie ebenfalls an. Marie nahm Sophia bei Seite. Sie fasste genau da an,
wo unter den ganzen Stoff das dunkle Mal war versteckt war.
?Und einem Grund mehr, nehme ich an.? sagte Marie.
?Und der wäre?? fragte Sophia.
?Den lieben Herrn Schulleiter.?
?Ich bin nur seine Assistentin, so wie Dumbledores. Unsere Beziehung ist rein kollegial.?
?Das kannst du mir nicht erzählen. Wo schläfst du??
Sophia verdrehte die Augen. ?In der Nähe seines Büro, damit ich ansprechbar bin und vielleicht ist dir
mal aufgefallen, dass ich die Kette gar nicht mehr trage.?
Marie hob die Augenbraue und blickte auf ihren Hals. ?Tatsächlich. Bist du über ihn hinweg??
?Ja.? sagte sie mit fester Stimme. Toll, und deine Freundin lügst du auch noch an, dachte sie.
?Wir sollten in die Halle gehen, findet ihr nicht auch?? fragte Pomona.
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?Ja, eine gute Idee.? sagte Sophia.
?Kommt der Heuchler von Schulleiter auch?? fragte Marie.
?Marie, ich bitte dich. Er ist immer noch dein Chef.? sagte Sophia. Sie gingen aus der Tür und traten
in den kühlen, dunklen Korridor. Von weitem konnten sie schon das Getümmel der Schüler hören.
?Also, was ist? Kommt der Idiot??
Sophia verdrehte die Augen. Auch wenn Marie ihre Freundin war, konnte sie doch ziemlich nervig
und unbeholfen sein.
?Das würde ich wohl nicht so laut sagen.? sagte Filius. ?Immerhin sind Todesser im Haus.? Ich zum
Beispiel, dachte sie.
?Ich mache einen nach den anderen platt.? sagte Marie, sie erinnerte etwas an Sirius.
?Wohl viel mit Sirius unterwegs gewesen?? fragte Sophia.
?Immerhin sind wir verlobt.?
?Ich weiß.? sagte Sophia. Sie gingen um die nächste Ecke. Die Halle war in Sichtweite.
Die fünf betraten die Eingangshalle. Professor McGonagall müsste gleich mit den Erstklässlern
kommen. Sie gingen durch die Reihen, wo schon die Schüler saßen und aufs Essen warteten. Sophia
setzte sich neben den Platz des Schulleiters. Irgendwie hielten sich alle Lehrer von dem Platz fern.
Marie setzte sich neben sie.
?Uhh, heißes Schnittchen auf drei Uhr.? sagte Marie.
Sophia schaute nach rechts. Dort saß ein junger man mit gewellten, braunen Haaren. Er hatte
leuchtend, braune Augen. Dazu trug ein einen langen, grauen Umhang und man sah ein weißes Hemd
herausragen. Er unterhielt sich mit Professor Sprout.
?Und wer ist das?? fragte Sophia. Gut sah er ja aus, das musste man ihm lassen.
?Keine Ahnung. Aber er ist heiß. Oh, sieh mal! Er sieht herüber!?
Seine braunen Augen glänzten als sie den Blick mit Sophia kreuzten. Er grinste breit, denn er hatte
weiße Zähne. Sophia schätzte ihn auf Mitte 20. Er hob kurz eine Augenbraue und wendete sich wieder
Pomona zu.
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?Er scheint nett zu sein.?
?Sophia, Mann! Der steht auf dich. Und du auf ihn.?
?Stimmt doch gar nicht.? sagte Sophia. Sophia sah zur Tür. Professor McGonagall
kam gerade mit den Erstklässlern hinein.
?Stimmt wohl, du willst es nur nicht zugeben.?
?Stimmt nicht.?
?Doch.?
?Gut, vielleicht ein bisschen.? gab Sophia sich geschlagen. Sie blickte erneut zu dem Mann.
Sophia bemerkte wie Filius Marie etwas sagte. Marie nickte heftig und lehnte sich dann zu Sophia.
?Das ist der neue Referendar für Kräuterkunde. Professor Ryan Caterwell.?
?Das ist schön.? sagte Sophia. ?Dann kann ich ihm wenigstens beim Namen vorstellen.?
Sophia stand auf uns stellte sich ans Rednertribüne. Ihr Herz klopfte ganz schön, denn ganz besonders
die Erstklässler musterten sie. Andere Schüler sahen froh aus und winken ihr sogar. Sophia hob kurz
ihrem Arm, um in der Halle Schweigen zu bekommen. Die ganze Halle war still und starrte sie an.
Sophia hob die Stimme. Sie hatte sich nichts überlegt, sie sprach einfach drauf los: ?Guten Abend,
euch allen. Ich begrüße die Neuen, wie auch die alten Schüler. (Sie drehte sich um.) Und natürlich die
Kollegen.? sie hob den Kopf und sah einmal durch die Halle. Alle sahen sie gespannt an. ?Der
Schulleiter lässt sich für heute entschuldigen und wird nicht an der Feier teilnehmen. (Sie hob kurz die
Augenbraue) er möchte euch ein neues, spannendes und lehrreiches Schuljahr wünschen. (Sie sah wie
einigen Schüler stutzten.) Mr Filch, der Hausmeister, hat darum gebeten, zu erwähnen (wie jedes Jahr,
murmelte sie), dass das Zaubern auf den Korridoren strengstens verboten ist. Genauso wie sämtliche
Weasley-Produkte, die die meisten von euch wahrscheinlich in den Koffern haben. (Die Schüler
lachten) Außerdem möchte ich euch die Professoren Carrow vorstellen, die Verteidigung gegen die
dunklen Künste, wie auch Muggelkunde unterrichten werden. Professor Slughorn übernimmt die
Leitung des Hauses Slytherin (Applaus). Darüber hinaus wird Professor Ryan Carterwell hier sein
Referendariat halten. Ihr werdet mir sicher zustimmen, wenn ich ihn alles Gute wünsche (wieder
Applaus). Wie immer könnt ihr mich bei Problemen jeglicher Art ansprechen.? Sie wendete den Blick
zu den Erstklässlern: ?Es sei gesagt, dass das Betreten des Waldes strengsten verboten ist. Ich wünsche
euch allen ein angenehmes Schuljahr. Möge die Verteilung auf die Häuser beginnen.? alle jubelten
und Sophia setzte sich wieder auf den Platz neben Marie.
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Nach dem Fest hörte sie bereits die Vertrauensschüler schreien, dass die Erstklässler ihnen folgen
sollten. Sophia stand ebenfalls auf, denn sie musste ja noch ein paar Unterlagen zu Severus bringen.
?Bis morgen!? sagte Marie und rannte den Mittelgang voraus. Manchmal fragte sich Sophia, wann sie
ihr Referendariat beendet hatte.
Sophia ging den Mittelgang ebenfalls entlang. Sie stoppte als jemand ihren Name sagte und neben ihr
auftauchte. Es war Ryan Caterwell.
?Guten Abend.? sagte Sophia freundlich.
?Ihre Ansprache vorhin. Die war ziemlich gut.?
?Danke, Sophia reicht.?
Er streckte seine Hand aus. Sophia schüttelte sie. ?Ich bin Ryan.?
Sie nickte. ?Ich weiß.?
Er kratzte sich verlegen am Kopf. ?Stimmt.?
Stille entstand. ?Ich muss dann. Ich muss noch ein paar Unterlagen dem Schulleiter bringen.?
?Oh, ich muss auch noch dorthin. Er muss ein wichtiges Dokument unterzeichnen, dass Hogwarts
mein Refrendariat übernimmt.?
?Gut, dann können wir ja zusammen gehen.?
Sie gingen aus der Halle hinaus.
?Unterrichtest du auch??
?Nein, ich bin nur die Assistentin der Schulleitung. Ach, und Vertrauenslehrerin.?
?Hmhm. Dich hätte ich auch gerne als Assistentin.?
Sophia verdrehte die Augen. Na toll, so einer! Als sie am Steinadler ankamen, stellte er ihr wieder
eine Fragen. Ganz zu Schweigen davon, dass er sie schon die ganze Zeit musterte. ?Machst du
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?Nein, warum??
?Weil du eine ziemlich heiße Figur hast.?
Sophia ließ die Schultern hängen, stieß genervt Luft aus und sagte das Passwort. Die Treppen
erschienen und sie stieg auf die erste Stufe. Ryan blieb erstaunt stehen.
?Was ist?? fragte sie ungeduldig.
?Oh, ich steh auf Zicken.? er stieg auf die erste Stufe. Sophia verdrehte nebenbei ihre Augen.
Die Treppen trugen sie nach oben. Zum Glück hielt er seinen Mund. Sophia achtete nicht auf ihn. Sie
kamen oben an.
?Hast du eigentlich einen Freund??
?Ja.? sagte Sophia mit fester Stimme.
?Du brauchst keinen Freund erfinden. Ich weiß doch, dass du auf mich stehst. Das
hat man nur allzu gut in der Halle gemerkt.?
?Jaaa.? sagte Sophia. ?Bis du deinen Mund geöffnet hast.?
?Wie gesagt, ich steh auf zickig.?
Sophia drückte genervt die Tür auf. Sie lief durch den Raum auf Severus zu und
legte ihm die Unterlagen auf den Tisch. ?Deine Unterlagen.?
?Danke, wie war das Fest??
?Bis gerade ganz gut.? sie blickte genervt auf Ryan, der mitten im Raum stand und sich umsah.
?Mann, ist das cool!?
Sophia und Severus tauschten viel sagenden einen Blick aus. Sophias wahr genervt. Severus' Blick
fragte förmlich: ?Dein ernst??
?Das ist Professor Ryan Caterwell. Er macht hier sein Referendariat für Kräuterkunde. Er braucht eine
Unterschrift für das Ministerium.?
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Severus hob eine Augenbraue. ?Wenn Sie dann damit fertig sind mit meiner Assistentin zu flirten,
könnten Sie mir dann das Formular geben??
Ryan gab ihn das Formular und musterte Sophia gierig. Severus las sich das Formular durch. Sophia
drehte sich weg, nahm einen der Stapel mit Bücher in die Hand und sortierte sie wieder ins Regal ein.
?Hey, du hast eins vergessen!? sagte Ryan, nahm es vom Tisch und ging zu Sophia herüber.
Sophia hoffte im Inneren nur, dass Severus bald fertig mit Lesen war. Er stellte das Buch an sie
richtige Stelle im Regal. Nebenbei quälte sich Sophia mit einem dunkelblauem Buch ab, das sie nicht
in die Lücke ins obere Regal hineinstellen konnte. Der Fluch des klein Seins.
?Warte ich helf' dir.? sagte Ryan. Er nahm ihr das Buch aus der Hand, stellte es ins Regal und legte
seine Hand auf ihre Schulter. Dann fuhr er mit der Hand über ihren Rücken bis zu ihrem...!
Sophia fegte die Hand von ihrem Hintern weg und sortierte die letzten Bücher ein.
?Du kannst dich nicht lange dagegen wehren, meine Liebe. Jede will mich früh oder später.? flüsterte
er ihr zu.
Severus räusperte sich. ?Ihr Formular, Mr Caterwell.?
?Du kannst auch Ryan zu mir sagen.?
Severus sagte nichts und senkte den Kopf. Mit anderen Worten: Nein!
Ryan machte anhalten zu gehen. Er zeigte mit den Zeigefingern auf Sophia. Er machte eine lässige
(oder besser eine lächerliche) Geste, die wie zwei Waffen aussahen und ein Klick Geräusch. Er hob
die Augenbrauen: ?Wir sehen uns morgen, Schönheit.? dann ging er und knallte die Tür hinter sich zu.
?Idiot!? sagte sie lauter als sie eigentlich wollte.
?Ich nehme an du bist seinem Charme nicht verfallen? Oder seinem guten Aussehen.?
?Der Charme ist gestorben, als er den Mund aufgemacht hat.? sie ging an seinem Schreibtisch. ?Etwas
zu tun??
?Die Bücher müssen auch noch weg.? er zeigt auf einen Stapel vor ihm.
Sophia nahm den Stapel und ging zum Regal hinter Severus. Sie stellte das erste rote Buch ins Regal.
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?Er scheint auf dich zu stehen.?
Sie lachte. ?Ja! Wie ein Hund auf einen Knochen.?
?Ein sehr hübscher Knochen, sollte man dabei sagen.? sagte Severus.
?Und er hat gefragt, ob ich Sport machen würde, weil ich ja SO eine heiße Figur hätte.?
?Hast du ja auch.?
?Heute Nacht war ich noch dick.? sagte Sophia.
?Das habe ich nie gesagt. Das hast du so interpretiert. Warum bist du eigentlich so aufgebracht?? er
stand auf und stellte sie hinter sie.
Sie legte die Bücher auf den Boden und drehte sich zu ihm um. Sie sah traurig auf ihre Hände. ?Ich
will nicht, dass du auf die Idee kommst, dass ich irgendetwas von ihm wollen würde.?
Er legte seine Stirn an ihre. ?Und warum sagst du das nicht einfach? Außerdem ist mir das bewusst.?
Sie hob ihren Kopf und sah ihm in die Augen. ?Echt??
Er nickte. ?Erstens bist du ziemlich genervt gewesen und zweitens hast du seine Hand ganz schnell
hiervon weg gewischt.? demonstrativ legte er seine Hände auf ihren Hintern.
Sie lächelte. ?Das stimmt, da hat nämlich nur eine Hand was zu suchen.? sie verschränkte ihr Arme in
seinen Nacken und sah kurz zur Seite. ?Kann ich dich etwas fragen??
?Was denn??
?Bin ich eine Zicke??
Er legte seine Hände auf ihre Hüfte. ?Wie kommst du jetzt darauf??
?Ryan meinte ich wäre eine. Ach. Und er steht darauf.?
Er machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. ?Manchmal bist du schon ziemlich schlimm.?
?Was??
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?Ganz besonders wenn du nicht das bekommst, was du willst.?
?Professor Snape, Sie begeben sich da gerade auf ganz dünnes Eis!?
?Vielleicht sollten Sie dann einfach Ihre Aufgaben erledigen und mich nicht mit Ihrem
Gemütszustand belästigen, Ms Winter.?
Sophia verengte ihr Augen zu Schlitzen und löste sich von ihm. ?Dann werde ich Sie nicht mehr
länger belästigen... Professor.?
Er umschlang ihre Hüfte und drückte sie an sich heran ?Ich liebe dich.? sagte er und küsste sie.
Sie grinste als sie sich von ihm löste. ?Ich kann mich nicht erinnern Ihnen das Du angeboten zu
haben, Professor. Außerdem frage ich mich, wann ich Ihnen erlaubt habe mich zu küssen??
?Kommen Sie, Ms Winter.? säuselte er. ?Jede will mich früh oder später.?
Sie grinste, obwohl er gerade Ryan zitiert hatte. ?Wie wär's mit jetzt??
?Wieso eigentlich nicht?? grinste er. Sie küsste ihn verlangend. Außerdem bemerkte sie, wie sich
etwas Hartes gegen ihren Bauch drückte.
Im selbem Moment klopfte es. Sophia verdrehte die Augen und löste sich von ihm. Wehe! Es war
nicht wichtig! Hoffentlich nicht wieder Ryan, der irgendetwas wollte. Sie ging durch den Raum und
sah, dass Severus sich wieder an seinen Tisch setzte. Sophia musste schmunzeln. Sie wusste genau
warum!
Sophia öffnete die Tür und stand vor einem Mann mit langen platin-blonden Haaren. Er sah ziemlich
arrogant und eitel aus, hatte aber eine Haltung, die einem Respekt einflößte. Er hatte einen edlen
Umhang und einen Gehstock bei sich, in dem höchst wahrscheinlich sein Zauberstab steckte.
?Mr Malfoy.? sagte sie.
?Wie ich sehe, kennen Sie meinen Namen.?
?Ja, ich kennen Ihren Sohn, Draco.?
?Aha, gut.? sagte Lucius Malfoy. ?Kann ich den Schulleiter sprechen??
Sophia hätte am liebsten gesagt, er hätte ein Meeting, aber das würde er ihr sowie so nicht abnehmen.
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?Klar, können Sie.? sie machte die Tür auf und ließ ihn eintreten.
Er musterte sie nachdenklich. ?Ich nehme an, Sie sind seine Assistentin??
Sie nickte und zeigte mit einer flüssigen Handbewegung, dass er weiter durchgehen solle. Vor
Severus' Schreibtisch blieb er stehen. Severus sah hoch. Er war bis gerade noch in seinen Dokumenten
vertieft gewesen.
?Wie ich sehe, hast du dich gut eingelebt?? sagte Malfoy, obwohl es eher eine Feststellung als eine
Frage war.
Sophia stellte sich neben ihn. ?Etwas zu trinken, Mr Malfoy??
?Einen Feuerwhiskey.?
Sophia nickte. ?Severus?? erst auf Malfoys Blick bemerkte sie, dass sie ihn beim Namen genannt
hatte. So ein Mist!
?Ein Wasser.?
Sophia leckte sich grinsend über die Oberlippe, so dass es Malfoy nicht sah. ?Kalt, nehme ich an??
Er versuchte nicht zu grinsen und ernst zu bleiben. Als Antwort nickte er lediglich.
Sophia verschwand kurz aus dem Raum, konnte aber trotzdem hören, worüber sich die Männer
unterhielten.
?Seit wann hat der Schulleiter eigentlich eine Assistentin??
?Um einem das Leben leichter zu machen?? sagte Sophia und kam mit einem Tablett wieder ins Büro.
Sophia hielt es für notwendig erst Severus sein Wasser zu bringen. Sie nahm es vom Tablett und
stellte es vor ihm hin. Sie hob grinsend eine Augenbraue. Dann wendete sie sich Mr Malfoy zu und
gab ihn das Glas in die Hand.
?Danke. Aber hat man dafür nicht Hauselfen??
Sophia kicherte. ?Aber Mr Malfoy, ein Hauself kann einen bei wichtigen Themen wie zum Beispiel
auf Festen nicht vertreten. Wie sähe das den aus, wenn ein Hauself die Jahresansprache hält??
?Ich denke Sie haben recht, Ms??
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?Winter.?
?Also wie gesagt, ich denke Sie haben damit voll und ganz recht.? in seinen Augen blitze es
gefährlich auf. ?Vor allem manche Annehmlichkeiten.? er grinste breit und sah mit einer
hochgezogener Augenbraue auf Severus. ?Sind durchaus angenehmer mit einer Frau.?
Sophia stellte das leere Tablett vorsichtig auf einem der Bücherstapel und sah in Malfoys graue
Augen. ?Wie meinen??
Severus nippte an seinem Wasser und begutachtete das Geschehen. Sie wusste er wollte etwas sagen,
aber im Moment brauchte sie ihn nicht.
?Ich finde euch zwei nur sehr vertraut... Das ist alles.? er schmunzelte provozierend.
?Vielleicht geht eure Beziehung (er machte eine kurze Pause, um das Wort in den Ohren der beiden
klingen zu lassen) ja ins Private über.?
?Eine nette Umschreibung dafür, zu behaupten, wir würden miteinander schlafen.? sagte Sophia.
?Ist es nicht so?? fragte Malfoy wohlwollend. ?Bezahlt er Sie wenigstens anständig dafür??
Sophia biss sich verärgert auf die Unterlippe, ehe sie es mit einem Grinsen überdeckte. ?Wissen Sie,
Mr Malfoy. Er braucht mich dafür nicht zu bezahlen, ich mache das freiwillig.?
Severus verschluckte sich hörbar an seinem Wasser und Malfoys Gesicht entglitt. Sein Mund stand
offen und seine Augen waren so groß wie Galleonen. Beide hatten wohl nicht mit so viel Ehrlichkeit
gerechnet.
?Nach dem wir das geklärt haben...? der hat sich aber schnell gefangen, dachte Sophia. ?Möchtest du
nicht endlich berichten, warum du hier bist, Lucius??
Malfoy verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere und sah in Severus' schwarze Augen. Er
war immer noch etwas unbeholfen. ?Der Lord schickt mich.?
Sophia sah Malfoy gespannt an. ?Etwas Wichtiges??
?Wüsste nicht was Sie das angeht!? sagte Malfoy, er erinnerte an ein kleines Kind, dass seine
Schokolade nicht teilen wollte. Also hatte ihre Mutter mal wieder Recht, Männer waren wirklich in
ihrem Inneren noch kleine Kinder.
?Sie ist eine von uns, Lucius.? sagte Severus.
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Sophia zog demonstrativ ihren linken Ärmel hoch und zeigte den blonden Mann ihren Unterarm. Das
Dunkle Mal war zu sehen. Lucius Malfoy musterte sie nur von oben bis unten. Dann blitze etwas in
seinen Augen aus. Es war also eine Erkenntnis: ?Sie sind die Frau, die auf dem Malfoy Manor war.
Wusste gar nicht, dass Sie überlebt haben.? er grinste süffisant.
?Ich sehe, Sie erinnern sich an mich.?
?Ich wusste, dass ich Sie irgend woher kenne. Ich kann ihnen nur meinen höchsten Respekt
aussprechen, wie schnell Sie sich hochgearbeitet haben.?
Sophia verdrehte die Augen und wollte etwas sagen, aber Severus schnitt ihr das Wort ab: ?Würdest
du mir jetzt endlich mitteilen, was du mir mitteilen willst? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!?
Und ich weiß warum, grinste Sophia. Da hatte wohl jemand schlechte Laune...
?Also wie gesagt, der Lord schickt mich um dir mitzuteilen, dass ein Treffen stattfindet für seine
engsten Gefolgsleute. Nächsten Freitag.? er sah mit einem Seitenblick zu Sophia, die nur abwertend
die Hände hob und somit mitteilte, sie hätte damit nichts zu tun.
?Danke.? sagte Severus knapp. ?Ich werde da sein.?
?Ich werde dann auch mal gehen. Ich wünsche euch noch einen... bezaubernden Abend.? sagte
Malfoy, stellte das Glas vor sich auf den Schreibtisch und machte auf dem Absatz kehrt. Warum
erinnerte er sie nur an Heidi Klum? Fehlte noch das übertriebene Grinsen und... sie verwarf den
Gedanken schnell wieder.
Sie zuckte die Schulter, nahm das Tablett von dem Bücherstapel und stellte die Gläser wieder darauf.
?Was machst du da?? fragte Severus und stahl ihr das Tablett in der Hand.
?Abräumen?? sagte Sophia.
?Jetzt wird geschlafen!? sagte er, packte Sophia an den Hüften und legte sie über die Schulter.
Sophia lachte. Sie hing Kopfüber an seinen Rücken hinunter und konnte den Boden unter ihr
schweifen sehen. ?Lass mich runter!?
Er gab ihr einen liebevollen Klapps auf den Hintern und ging mit ihr die Treppe hoch. Sophia war
derweil noch mehr am lachen. Er legte sie aufs Bett und sich selbst über sie. Er küsste sie.
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?Lieber nicht.? sagte er und vergrub sein Gesicht in ihren Hals. ?Du riechst gut.?
Sie streichelte gedankenverloren durch sein Haar. ?Was meinst du will der Dunkle Lord von dir??
Er hob den Kopf und legte seine Nasenspitze an ihre. ?Keine Ahnung, aber ich will jetzt was von dir!?
?Also doch Wasser!? sagte Sophia gespielt entsetzt und schlug mit der Faust auf die Matratze.
?Hm...nein.? sagte er und übersäte ihren Hals mit Küssen...
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Kapitel 4
In der selben Nacht lagen die beiden noch neben einander und kuschelten. Severus hatte seinen Arm
um ihre Hüfte gelegt. Sophia konnte direkt in seine schwarzen Augen sehen, die sie interessiert
musterten. Was er nun schon wieder dachte?, fragte sie sich. Sie küsste ihn erneut. Er sah müde aus.
Sie legte ihre Nasenspitze an seine und strich mit ihren Daumen über seine Wange. Er hatte bereits die
Augen geschlossen. Offensichtlich ist er eingeschlafen. Das ging ziemlich schnell. Bestimmt träumte
er etwas wunderschönes.
Sophia sah wie seine Augenlider im Schlaf zuckten. Er träumte wohl doch nichts Schönes! Sie küsste
ihn. ?Shhh... alles okay.? flüsterte sie.
?Hm...? stöhnte er und zog sie näher an sich heran. Sophia schmunzelte und machte ihre Augen zu.
?...phia...S...Sophia...?
Sophia machte ihre Augen auf und blinzelte. Er schlief. Er träumte also von ihr. Das fand sie ziemlich
süß, obwohl er nichts Gutes zu Träumen schien. Beruhigend strich sie über seine Wange. ?Ist ja gut.
Ich bin ja da.? flüsterte sie.
?Uhm...Sophia... willst du... hm... mich...hm...? sie grinste und fing an seinen Nacken zu kraulen. Sie
fand es zu niedlich wenn er im Schlaf redete. ?mhm...heiraten??
Sophia nahm etwas verwundert ihre Hand aus seinen Nacken. Schlief er wirklich?, fragte sie sich.
Sollte sie antworten? Wenn er doch nicht schlief? Die bessere Frage wäre: Was sollte sie antworten?
Schlafen konnte sie nun vergessen.
Sophia saß über einen Haufen Arbeit gebeugt an Severus' Schreibtisch. Seit der Dunkle Lord seine
Finger mit im Spiel hatte, hatte sie noch mehr zu tun. Seit Severus Schulleiter war ging hier so wieso
alles drunter und drüben. Ein Wunder, dass sie und Seveurs überhaupt noch Freizeit haben.
Was das Ministerium nicht alles Wissen wollte! Eigentlich war das Ministerium ja bereits unter der
Obhut der Todesser, also eigentlich auch unter ihrer, aber trotzdem runzelte sie die Stirn darüber
warum es unbedingt wissen musste, wie viele Halbblüter hier auf der Schule waren. Verrückt.
Sophia hörte ein Klopfen an der Tür. ?Herein!? sagte sie.
Die Tür ging zögerlich auf und Marie streckte ihren Kopf durch den Spalt (Sophia hatte ihr das
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Sophia grinste breit. Was für eine Frage! ?Für dich doch immer. Setzt dich.?
Marie trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Es war so als ob sie nicht bemerkt werden wollte.
Sie setzte sich vor Sophia auf den Stuhl. ?Wo ist Snape??
Sophia legte den Stift zur Seite, streckte sich kurz und faltete dann die Hände. ?Er musste wegen einer
wichtigen Angelegenheit zu Gringotts.?
?Dann sind wir allein?? fragte sie. Warum tat sie nur so geheimnisvoll?
?Sag nur, du hast Angst vor ihm.?
?Das hat sich mal gelegt, aber als dann die Sache letztes Jahr passiert ist...?
Sophia hob eine Augenbraue. ?Ich versteh schon.?
?Ihr scheint euch trotzdem gut zu verstehen.? stellte sie fest. ?Ihr habt euch letztens ziemlich angeregt
unterhalten.?
Sophia biss sich auf die Unterlippe und nahm wieder ihren Stift in die Hand.
Nachdenklich begann sie mit dem Stift auf ihre Fingerknöchel zu tippen. ?Man muss mit seinem Chef
nur arbeiten können.?
?Wenn du das sagst, aber wenn mich Sirius so schlecht behandelt hätte, dann...?
?Er hat mich nie schlecht behandelt.? sagte Sophia mit fester Stimme, was Marie sagte, sie solle das
Thema besser nicht weiter erörtern.
?Wie dem auch sei... Wieso ich eigentlich hier... wie soll ich sagen? Hast du morgen Abend Zeit??
?Hmmm...? machte Sophia und schnappte sich Snapes Terminkalender. Sie sah auf den morgigen
Tag. Morgen hatte er nicht viel zu tun. ?Ja, habe ich. Aber was hast du denn vor, wenn ich fragen
darf??
?Ich treffe mich Morgen mit dir, meiner Mom und Dora. Ich brauche doch Beraterinnen für mein
Hochzeitskleid! Außerdem sollen du und Dora sich ein Kleid aussuchen. Meine Trauzeugen sollen
schließlich im Partnerlook gehen.? sagte Marie stolz.
Plötzlich fiel Sophia wieder die Frage von Severus ein, die er im Schlaf gemurmelt hatte. Er hatte sie
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nicht mehr darauf angesprochen. Sie wagte es irgendwie auch nicht ihn darauf anzusprechen. Wer mit
19 denn schon heiraten?
?Dann wird es bald ernst? Was sagte deine Mutter denn zu deinem Gatten?? fragte sie.
?Zuerst war sie geschockt, aber dann haben Dad und ich sie bearbeitet und jetzt scheint es für sie okay
zu sein. Ich bin jetzt schon so aufgeregt, dabei ist die Hochzeit erst im Sommer.?
?Ist es dann nicht zu früh ein Kleid zu kaufen?? fragte Sophia.
?Nein.? antwortete Marie. ?Dann muss ich mich nicht sofort entscheiden.?
?Vielleicht hast du recht. Hoffentlich gibt es bei der Anprobe Sekt!?
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