Träume und Triumphe

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Porsche-Tennis 15.04.2016
Träume und Triumphe
Angelique Kerber hat im vergangenen Jahr beim Porsche Tennis Grand Prix den bis dato größten Erfolg gefeiert. Im Januar
folgte ein Sensationssieg bei den Australian Open. In Stuttgart will Deutschlands Beste ihren Titel verteidigen.
Angelique Kerber versucht, Luft zu holen und kurz zur Ruhe zu kommen zwischen all dem Trubel, der ihr sichtlich guttut. Genau
betrachtet kann die Geschichte noch einmal von vorn beginnen. Auch wenn sich die Vorzeichen geändert haben. Vor einem Jahr
gewann Angelique Kerber als beste Deutsche und Porsche-Markenbotschafterin den Porsche Tennis Grand Prix. Weil das
Stuttgarter Tennisfest nicht nur nach Meinung von Turnierdirektor Markus Gunthardt „Grand-Slam-Niveau“ besitzt und in fast 40
Jahren mit Anke Huber und Julia Görges nur zwei weitere Deutsche in der Siegerliste fuhrt, fand der Erfolg einige Beachtung.
Aber jetzt kehrt Angelique Kerber als Grand-Slam-Gewinnerin nach Stuttgart zuruck. Der Erfolg bei den Australian Open hat aus
einer bekannten Tennisspielerin einen Superstar des Sports gemacht. Und auch wenn der Weg von Stuttgart bis Melbourne weit
und steinig war, sagt die Kielerin: „Der Sieg in Stuttgart 2015 war sehr wichtig. Er hat mir neues Selbstvertrauen gegeben. Es
lief danach auch ganz gut und ich habe ein paar Turniere gewonnen. Nur wenn es wirklich darauf ankam, konnte ich mein
Potenzial nicht abrufen.“ Vor Stuttgart hatte sie bereits in Charleston gewonnen, nach dem Porsche Tennis Grand Prix noch in
Stanford und Birmingham.
Konstant unter den Top Ten
Nur Serena Williams gewann 2015 mehr Einzel-Titel. Kerber hatte große Gegnerinnen bezwungen, aber bei den Grand-SlamTurnieren lief es einfach nicht. Australian Open, Wimbledon, French Open, US Open – das Aus kam immer viel zu fruh. Dennoch
erreichte sie das Masters-Finale der besten Acht in Singapur – und schied nach der Vorrunde aus. Gemeinsam mit Trainer
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Torben Beltz zog sie sich zuruck, um Bilanz zu ziehen. 25 Turniere bestreitet sie pro Jahr, so viele wie kaum eine andere
Spitzenspielerin. Sie hält sich konstant unter den Top Ten. Was also stimmt da nicht? „Ich muss einen Schritt vorankommen“,
sagte sie ihrem Trainer.
Wie das geht? Heute sagt Kerber: „Du musst das zuerst einmal bedingungslos wollen. Und dann musst du es realisieren. Und
das ist nicht so einfach.“ Trainer und Spielerin entschieden sich, kunftig ihre Arbeit mehr an den großen Turnieren auszurichten,
sich auf die wichtigen Ereignisse zu fokussieren. Dass das in Australien sofort funktionierte, hat sie selbst uberrascht. Der
Triumph im Traumfinale gegen Serena Williams, ein Erfolg, der alles ändert. Ein Kindheitstraum, der sich erfullte: Grand-SlamSiegerin. Jetzt ist sie Teil der deutschen Tennisgeschichte, wird in einem Atemzug genannt mit Boris Becker und Steffi Graf.
Triumphe, die suchtig machen
Sie wird als die Tennisprinzessin gehandelt, die das traditionell große Interesse in Deutschland wieder wachgekusst hat. Schon
vor dem Finale bekam sie Nachrichten aus der Heimat daruber, wie die Fans vor dem Fernseher sitzen und Daumen drucken.
Und als es geschafft war, wurde sie mit Gluckwunschen uberschuttet. „Dass mir so viele andere Sportler, Schauspieler,
Musiker und Frau Merkel gratuliert haben, das hat mich unheimlich gefreut.“ Eine Bestätigung fur sie, ihre jahrelange, harte
Arbeit und fur ihren Sport. Und ein Erlebnis mit Suchtgefahr, weil man von großen Siegen nicht genug bekommen kann. „Es
geht weiter“, sagt die 28-Jährige, „ich will, ich will.“
So kommt sie nun zuruck nach Stuttgart, wo irgendwie dieses Happy End begonnen hat. Mit dem tollen Erfolg, der ihr so viel
Selbstvertrauen gab. Sie kommt als Porsche-Markenbotschafterin, sie kommt als Titelverteidigerin, aber sie kommt vor allem
als Grand-Slam-Siegerin. „Beim Porsche Tennis Grand Prix“, weiß sie, „werden mich tolle Dinge erwarten, die ich genießen
werde. Ich freue mich, weil mich die Zuschauer bereits im vergangenen Jahr so stark unterstutzt haben.“ Die Geschichte
beginnt von vorn. Nur anders. Denn aus den Träumen sind inzwischen Triumphe geworden, die suchtig machen.
Grand-Slam-Gewinnerin Angelique Kerber
Fakten
Wie muss man ihre Erfolge einordnen, wer sind ihre engsten Vertrauenspersonen, was bewegt sie abseits des Centre-Courts
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und was macht sie zu einer echten Porsche-Markenbotschafterin – hier die wichtigsten Fakten zu Angelique Kerber:
Erfolgsaussichten
Der Sieg bei den Australian Open Ende Januar 2016 war zwar der bisher größte Erfolg fur Angelique Kerber, die erfolgreichste
Saison spielte sie in ihrer 13-jährigen Profikarriere aber im Jahr davor. 2015 gewann die 28-Jährige nicht nur den Porsche
Tennis Grand Prix, sondern holte mit weiteren Siegen in Charleston, Birmingham und Stanford allein vier ihrer bis Melbourne
insgesamt acht WTA-Titel.
Familiensache
Trotz Internet und Social Media – wenn die Emotionen außer Kontrolle geraten, greift Angelique Kerber gern zu altbewährten
Kommunikationstechniken, um zuerst mit den Menschen zu sprechen, die ihr am meisten bedeuten. „Als ich nach dem Sieg in
Melbourne endlich allein in der Kabine war, habe ich sofort meine Mutter Beata und meine Schwester Jessica angerufen“,
erzählt sie, „und dann gleich meine Großeltern in Polen. Die hatten es die zwei Wochen vor dem Fernseher kaum ausgehalten.“
Tennisgeschichte
Cilly Aussem, Hilde Krahwinkel-Sperling, Steffi Graf und Angelique Kerber – so heißen die vier deutschen Damen, die bisher ein
Grand-Slam-Turnier gewinnen konnten. Steffi Graf ubrigens 22 Mal – Weltrekord in der sogenannten Profi-Ära (ab 1968). Dass
Graf die Bestmarke noch alleine hält, hat sie Angelique Kerber zu verdanken. Sie schlug im Finale in Melbourne Serena Williams
(USA), bisher 21 Grand-Slam-Siege.
Steuerfrau
Angelique Kerber liebt Sportwagen. Im Rahmen des Porsche Tennis Grand Prix nutzt sie gern die Mitfahrgelegenheit auf der
Teststrecke im Porsche Entwicklungszentrum in Weissach. „Der Sound, die Leistung, der Grip, die Bremsen – faszinierend, was
die Autos können“, sagt sie. Sie selbst kann es auch. Bei der Parking Challenge im Rahmen des Stuttgarter Turniers im
vergangenen Jahr – einem Lauf- und Fahrgeschicklichkeitswettbewerb inklusive Einparken im Porsche 911 – hatte sie von allen
Tennisdamen mit Abstand die beste Zeit.
Info
Text erstmalig erschienen im Porsche Tennis/Magazin 2016.
Text: Reiner Schloz // Fotografie: Victor Jon Goico, Porsche AG
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Weitere Artikel
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titelverteidigung
Externe Links
http://www.porsche-tennis.de/prod/pag/tennis.nsf/web/german-home
http://www.angelique-kerber.de/
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